Mary Sue-Projekt Shuffle von Mary Sue-Projekt (Interne Jubiläumsaktion 2020) ================================================================================ 06 Finstere Nacht der Ewigwälder -------------------------------- Eines Nachts schlief ich unruhig, drehte mich um und dabei bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich machte die Augen auf und sah die Höhle, in der wir übernachteten. Auch Nicole, doch... Ich erschrak und sah mich genauer um. Frubberl war nicht mehr da. Wir hatten es doch vor kurzem gefangen und nun? Ich machte mir Sorgen, lief etwas im Kreis herum und dachte nach, was ich als nächstes tun sollte. Nicole wollte ich nicht wecken und Frubberl? Ich ging aus der Höhle hinaus und dachte mir, wenn sie irgendwo hin ist, dann sicher wieder zurück in den Wald um nochmal Abschied zu nehmen. Der Angriff mit den Zubat ließ mir keine Ruhe. Ich musste sofort aufbrechen und ging alleine zurück in den Ewigwald. Nachts wirkte der Wald düsterer und unheimlicher, aber ich war hier, weil ich Frubberl finden musste. Ich sah mich um und konnte schlafende Pokemon entdecken, zum Teil auch ein paar Staralili und Bidizas sowie Zirpurze und Haspiror. Ich lief weiter zu dem Ort, wo wir Frubberl in der Lichtung fanden. Zur meiner Enttäuschung war sie leer. Keine Spur von Frubberl, schoss es mir durch den Kopf. Ich drehte mich um und ging langsam zurück, während ich mir die Umgebung weiter ansah. Ein eiskalter Schauer jagte mir den Rücken runter und ich bekam das Gefühl, als würde ich beobachtet werden. War es dieses Pokémon mit den goldenen Augen? Ich drehte mich um als plötzlich ein Nebulak vor mir flog und mich mit einer Schlecker Attacke erwischte. Ich geriet in Panik und floh. Unwissend wo ich gerade hin flüchtete und ohne ein Ziel lief ich immer weiter in der Hoffnung, das es mir nicht folgte. Ich sprang über die Wurzel eines großen Baumes hinweg und ehe ich mich versah, rutschte ich einen steilen Hang hinab. Unsanft landete ich auch meinem Bauch. Ich rappelte mich langsam auf und sah vor mir ein altes verlassenes Gebäude. Ich ging näher heran und sah es mir genauer an. Das Holz war sehr morsch und es wirkte eher wie eine Ruine als eine Villa. Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich in meinen Augenwinkel ein kleinen Schatten sah, der fast so aussah, wie der von Frubberl. Ich konnte nicht anders und musste mich vergewissern, ob es wirklich unser kleiner Freund war. Ich ging hinein, das Holz unter meinen Pfoten knarrte und hinter mir schloss sich die Tür. Gefangen in einem Geisterhaus, in den mir jeden Moment die Decke auf den Kopf krachen könnte. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich Frubberl finden und dann nichts wie weg von hier, aber so einfach würde dies wohl sicher nicht funktionieren. Ich sah mich um. Mit jedem Schritt knarrte der Boden unter mir. Zusagen, dass ich keine Angst hätte wäre gelogen, doch ich tat das für Frubberl. Ich musste es einfach tun, denn ich trug die Verantwortung. Nicht nur für Nicole sondern auch für ihr Team. Weil... weil ich sie gern hatte. Ich tapselte vorsichtig durch den Raum, der Boden knarrte unter mir und ein kalter Luftzug wehte durch ein kaputtes Fenster. Dabei sah ich ein Esszimmer. Der Tisch war gedeckt, alles lag schön ordentlich und die Kerzen flogen auf dem Tisch... Die Kerzen flogen? Ich war erschrocken und lief direkt zur nächsten Tür, als die Kerzen auf mich zu kamen. Schnell warf ich die Tür ins Schloss und bemerkte, das die Wand wackelte... Etwas im Esszimmer zersprang hinter dieser. Es hörte sich nach Porzellan an. Nicht nur die Kerzen sondern auch die Teller wollten mir an den Kragen. Ich ging ein paar Schritte rückwärts. Gerade als ich mich umdrehen wollte sprang die Tür auch, aber... Der Tisch war abgeräumt. Es gab keine Anzeichen von Scherben oder sonstiger ungewöhnlicher Ereignisse. Entweder wollte mir mein Kopf einen Streich spielen, jemand wollte mich erschrecken oder die dritte Möglichkeit: Ich werde verrückt... Ich drehte mich nun um und sah nun Messer direkt vor meine Nase schwebend zu mir gerichtet. Mein Herz blieb ein Augenblick lang stehen, als ich vor schreck den Atem anhielt. Ich schloss kurz meine Augen. als ich sie wieder öffnete waren die Messer spurlos verschwunden und vor mir erstreckte sich die Küche. Keine schwebenden Messer oder andere mysteriöse Dinge, die mich umbringen wollten. Spielte mir mein Kopf einen Streich? Ich sah mich vorsichtig um, wobei ich Angst um mein Leben hatte. Es könnte jeden Moment zuende gehen. Ich ging am Kühlschrank vorbei, als er gerade anfing zu zappeln und sich bewegte. Vor Schreck wich ich aus und knallte mit meinem Kopf gegen ein Schrank. Ich rieb ihn mir mit mein Pfoten und sah nochmal genauer hin. Doch... In den Moment fiel etwas weißes über mich hinüber und gleich danach wurde es Dunkel. Ich geriet in Panik, als mir meine Sicht versperrt wurde. Schnell rannte ich aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich war gefangen, gefangen in der Dunkelheit. Nach ein paar Minuten begriff ich erst, dass ich in einem Sack fest steckte. Nicht nur irgendein Sack, es war ein Mehlsack, welcher vom Schrank runter fiel. Ich kroch hervor und wirbelte dabei das Mehl auf. Es kitzelte mich in der Nase und konnte nicht anders als ein kleines: "Chu!" und dabei Funken von mir zu geben. Natoll, mein ganzes Fell ist voller Mehl, dachte ich mir. Missmutig schüttelte ich mich um es aus meinem Fell zu bekommen. Ein Großteil fiel von mir, aber ich fühlte mich noch immer dreckig. Irgendwie musste ich mich sauber machen, denn ich wollte nicht als Geist herum irren und dabei Frubberl zu erschrecken. Ich rieb mit meinen Pfoten die letzten Mehlkörner aus meinem Fell heraus und konnte nun endlich weiter gehen. Zurück ins Esszimmer wollte ich nicht. Ich nahm die andere Tür und befand mich wieder dort, wo ich mit der Suche angefangen hatte. Ich befand mich wieder im Eingangsbereich, das Glück war bis jetzt nicht auf meine Seite. Die Treppen wollte ich als nächstes hoch steigen, doch mit jedem Schritt knarrte sie und ich hatte Angst, sie würde unter mir zusammen brechen. Fast oben angekommen senkten sich die Stufen und ich rutschte sie hinab. Ich sah den Boden auf den ich landen würde doch dieser zog sich zurück und öffnete eine Falltür. Ich fiel hinab, schloss dabei die Augen und landete auf etwas weichem. Ich öffnete meine Augen und war umgeben von Kissen und Kuscheltiere. Ein Pikachu und Evoli als Plüschtier hatten meinen Sturz abgefedert. Ich sah mich um. Es wirkte kindlich eingerichtet mit einer kleinen Rutsche und Bälle... Die Wände waren bunt. Ich drehte mich um und sah zerfetzte Stofftiere von Knospi und Schwalbini. Ich ging etwas zurück und fiel von den anderen beiden Stofftieren runter. Ungeschickt landete ich auf meinem Hinterkopf. Mit einem leichten Stöhnen stand ich wieder auf meinen Pfoten. Ich schüttelte mich, doch etwas schien nicht in Ordnung zu sein. Aus den Poképuppen von Pikachu und Evoli kam Blut. Es tropfte aus den Augen, hinab auf den Boden.Panisch suchte ich ein Ausgang doch es war nichts zu sehen. Nur Wände und Gemälde... War das die Lösung? Ich nahm mein Mut zusammen und sprang gegen eines der Gemälde, Mit einem beherzten Satz sprang ich geradewegs auf das Gemälde zu und verletzte mich wieder am Kopf. Das war keine Lösung, nur ein weiteres Missgeschick. Au... Ich will doch nur zu Frubberl, dachte ich mir. Ich sah kurz zu den Stofftieren hinüber und... Sie waren wieder auf ihre ursprünglichen Plätze. Selbst das Blut war verschwunden und keine Spur... Langsam dachte ich wirklich, dass ich verrückt wurde. Ein Klicken ertönte und eine Wand drehte sich. Endlich entkam ich aus diesen Raum und befand mich nun in einem Wäschekeller. Laken hangen über Spannseile und die Waschmaschine lief. Aus irgendeinen Grund hatte ich das Gefühl, dass mich nichts mehr verwundern kann. Ich sah mich um und suchte nach einem Ausgang, als die Waschmaschine laut rappelte. Kurz erschrak ich mich und suchte weiter ohne mir die Waschmaschine genauer angeschaut zu haben. Ich fand eine Treppe, gerade als ich dorthin ging, drückte mich eine Wasserfontäne gegen die Wand. Geschwächt, sah ich zu der Waschmaschine. Sie sah nun anders aus, eher Rötlich und eine Spitze auf der Oberseite der Waschmaschine. Erneut schoss eine Hydropumpe auf mich zu. Ich stand schnell auf und lief weg, dabei rutschte ich auf den nassen Boden herum und es erwischte mich noch an meinen Schweif. Ein rutschiger Boden, starke Attacken und dazu noch im Typnachteil? Ich sah schnell ein, dass Kämpfen kein Sinn gemacht hätte und mir blieb nichts anderes übrig als die Flucht zu ergreifen. Ich rannte im Zickzack umher und entkam über die Treppe. Es war für mich nun klar das Rotom hier war, aber wer spielte sonst noch Streich mit mir oder... In dem Augenblick fiel es mir wieder ein, Frubberl war noch hier und... Ich wollte mir nicht einmal vorstellen was mit ihr war. Sofort suchte ich weiter nach Frubberl. Jedes einzelne klicken oder klirren lies ich außer acht, solange es nicht zu mir flog. Alle anderen Formen von Rotom kannte ich und wusste worauf ich achten musste. Ich lief schnell die Treppe hinauf, dabei hörte ich ein lautes knacken. Meine Befürchtungen, dass die Treppe einbrechen könnte, war zu dem Zeitpunkt eine Untertreibung. Die Decke der Ruine stürzte ein, ich rannte schnell weiter in das nächstbeste Zimmer was ich sah. Es hörte auf zu krachen. Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Zunächst bemerkte ich es nicht, aber ich war nicht allein. "Hey, geht es dir gut?" Ich erschrak ein weiteres mal und sah vor mir ein Pokemon. Es hatte schwarzes Fell, mit blauen Abzeichen und sah aus wie ein Zorua. "Beruhige dich, es ist alles gut." Bei diesen Worten wurde ich wütend und konnte nicht anders als mich bei ihm ab zureagieren. "Mich beruhigen? Mich beruhigen! Messer die mich töten wollen, Teller die auf mich zu fliegen, ein Verrücktes Spielezimmer, ein Rotom was mich mit einer Hydropumpe fertig macht und eine zu instabile Decke... Willst du mich dabei Verarschen oder was?!? Das Zorua wirkte eingeschüchtert und zudem auch noch etwas niedergeschlagen. Er drehte sich etwas zur Seite und sah eine Wand an. "Du, Rotom? Ich glaube wir haben es schon wieder übertrieben." An der Wand erschien nun auch ein Rotom und sah auch ein wenig niedergeschlagen aus. "Es tut mir leid dich angegriffen zu haben." Nun sah auch wieder Zorua zu mir hinüber. "Und mir tun die Illusionen leid." "Moment mal, was?" Ich kam jetzt nicht mehr aus dem Staunen heraus. Ich kenne es nur das Zoruark die Illusionen perfekt auf die Umgebung anpassen kann, aber Zorua? "Du hast die Illusionen gemacht?" Zorua wirkte etwas traurig als ich ein Geständnis von ihn hören wollte. "Ja, das war ich. Meine Illusionen kann ich höchstens eine Minute aufrecht erhalten, wenn es die Umgebung betrifft." Das würde einiges erklären, doch ich musste ja noch zu Frubberl. "Habt ihr zufällig ein Frubberl gesehen?" Rotom und Zorua sahen mich fragend an, ehe Rotom etwas einfiel. "Ein Frubberl? Ich meine es wäre hinten im Garten." Erleichtert sah ich sie an. "Danke." Schnell lief ich zum Garten hinaus, doch die Villa war so groß, dass ich erst ins Schlafzimmer und danach ins Badezimmer geriet. Draußen angekommen sah ich ein kleinen Schuppen, viele Blumen und Sträucher, aber Frubberl war nicht zu sehen. Ich ging in den Schuppen hinein, meine letzte Möglichkeit. Ich musste Frubber wieder zurück bringen und war nun so weit gekommen. Es war ein, für mich, gewöhnlicher Schuppen mit Regalen und Gartengeräten. Aber von Frubberl keine Spur. Enttäuscht sah ich mich weiter um. Vielleicht hat sich Frubberl nur versteckt? Mit neu gefasstem Mut suchte ich den Schuppen ab und sah eine Truhe. Ich musste einfach nachsehen und öffnete die Kiste. Was sich dadrin befand, konnte ich einfach nicht glauben. Es war ein kleines Stück Holzkohle. Es sah auf den ersten Blick nicht besonders aus, aber irgendwie empfand ich es als wertvoll. Es gab mir die Möglichkeit, meine Feuerattacken zu verstärken, aber von Frubberl war keine spur zu sehen.  Ich steckte mir die Holzkohle in meinen Schweif und ging. Gerade als ich heraus kam sah ich Frubberl und ging zu ihr hin. "Frubberl, ich habe mir Sorgen gemacht." Sie sah mich traurig und erschöpft an. "Ich... ich wollte mich noch einmal verabschieden... und habe mich verlaufen." Ich entschloss Frubberl auf mein Rücken zu tragen und ging mit ihr den ganzen Weg zurück zur Höhle. Nicole schlief immer noch seelenruhig und ich hatte mein kleines Abenteuer gehabt. Auf eine weiteres Abenteuer konnte ich wirklich verzichten, doch ich war heilfroh, dass sie wieder in Sicherheit war und setzte sie sanft von meinem Rücken ab. Ich spürte etwas in meinem Herzen, was ich ihr sagen wollte. "Frubberl... bitte sag mir nächstes mal Bescheid, wenn du irgendwo hingehst. Sonst mach ich mir große Sorgen, weil... Wir kennen uns noch nicht lange, aber ich habe dich wirklich gern." Mit diesen Worten legte ich mich um Frubberl herum. Ich spürte wie Frubberl langsam warm wurde, sich an mich ran kuschelte und zu mir sagte: "Ich hab dich auch gern." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)