Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 34: Was folgt... ------------------------       Setos Sicht:       Ich hatte den ganzen Samstag und den halben Sonntag verschlafen. Ich war zwar immer noch müde... aber ich musste endlich hochkommen, da heute wieder eine Gruppentherapie angesagt war, ich zwar nicht reden würde, aber meinen Mann müsste ich trotzdem unterstützen. Ich sah auf die Seite, die schon seit Stunden leer war und seufzte. So alleine, ohne meinen Mann fühlte ich mich auf einmal einsam. Es klopfte leise an der Tür und ich vernahm die Stimme meines Butlers. Yoshi? Ich hievte mich hoch und ging zu meiner Zimmertüre, öffnete sie, bat meinen Butler herein und schloss sie hinter ihm wieder. „Yoshi, was kann ich für Sie tun?“, fragte ich ihn vorsichtig, denn in seinem Gesicht spiegelten sich Schuldgefühle. „Nun, Mr. Kaiba...ich muss Ihnen etwas gestehen. Sie erinnern sich an letzte Woche Freitag?“ Wie könnte ich mich daran nicht erinnern. Pegasus hatte mein Hündchen entführen lassen. Ich nickte. Er schluckte merklich und dann merkte ich auch, dass er wohl eine ziemlich zerknitterte Zeitung hinter seinem Rücken verborgen hatte. „Das war die Zeitung von Montag. Sie...sie enthält nicht gerade gute Nachrichten, aber...ich wollte nicht, dass Ihr Mann wieder einen Aussetzer bekommt. Oder dass Sie noch mehr leiden müssen. Es tut mir leid...wirklich. Aber die Presse hatte schon öfters hier geklingelt und angerufen und nun...MUSS ich es Ihnen sagen. Bitte vergeben Sie mir.“ Wenn Yoshi ein solch schlechtes Gewissen hatte, musste es was wirklich schlimmes sein. Ich hob also die Hand und verlangte damit, die Zeitung zu sehen. Unsicher gab er sie mir und als ich den Artikel gelesen hatte, wollte ich die Zeitung am Liebsten in kleine Stücke reißen...und den, der dieses Interview gegeben hatte, ebenfalls. Warnend sah ich meinen treuen Butler an und gab ihm wieder die Zeitung. „Sieh zu, dass mein Ehemann nichts davon erfährt. Unter keinen Umständen darf er es lesen, verstanden?“, zischte ich ihm zu. „Was darf ich nicht lesen? Ist das eine...Zeitung? Kühltruhe? Was ist hier los?“   Joey... oh nein. Wenn man vom Hündchen spricht... Wo kam er denn auf einmal her? „Ähm... nun...das...“ Jetzt bekam ich noch nicht einmal mehr anständige Sätze zusammen. Er kam näher und stemmte seine Hände in die Hüften. „Sag mir sofort, was los ist!“, verlangte er. Das konnte ich aber leider nicht. Also nahm ich Yoshi die Zeitung wieder ab und ging langsam auf die Türe zu. „Bleib gefälligst stehen. Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, wenn man uns wieder schlecht macht.“ Nur machte man nicht UNS schlecht...sondern nur IHN und mich stellte man als das Opfer dar. Die Tür stand noch offen und ich berechnete, wie lange ich für den Weg von hier, bis zu meinem Arbeitszimmer brauchen würde und wie schnell ich zu meinem Reißwolf käme, der die Zeitung vernichten würde. Ich hatte also acht Sekunden Zeit, aber Joey sah nicht so aus, als ob er es zulassen würde. „Hallo Schwiegersohn...nanu? Eine Zeitung? Aber die ist ja von Montag...“ Dad hatte mir bereits die Zeitung abgenommen und las gerade den Artikel. Sein Gesicht spannte sich mit jedem gelesenen Wort mehr an und zum Schluss waren seine Augen nur noch gefährliche Schlitze. Ich hätte sie ihm natürlich aus der Hand reißen können, doch Joey hatte sich meine Hände geschnappt und mich davon abgehalten. Der Gedanke, dass er mich liebte kam mir dadurch wieder in den Sinn und losreißen konnte ich mich dann nicht mehr. Seine Hände fühlten sich sehr angenehm in meinen an und ich begann, sie zu streicheln. „Dad? Ist es so schlimm?“, fragte mein Gatte, der nun verwirrt auf unsere Hände sah. „Schlimmer. Wie lange weißt du davon schon, Seto?“ Nun verengte auch ich meine Augen. „Gerade eben, habe ich es erfahren. Du denkst doch nicht, ich würde nichts DAGEGEN tun?“ „Was steht denn jetzt da drin? Macht es doch nicht so spannend!“, schimpfte Joey. Doch Dad schüttelte den Kopf und meinte, dass wir dies in der Gruppentherapie besprechen würden. Er zerknitterte vor Wut die Zeitung und stampfte aus meinem Zimmer heraus. „Dad? Darf ich sie vielleicht...“ „Nein Joey! Erst in einer halben Stunde. Solange musst du dich noch gedulden. Bis später, in meinem Zimmer.“, meinte er frostig. Joey drehte sich zu mir um. „Großkotz... vertraust du mir?“ Was sollte das denn jetzt? Wollte er, dass ich es ihm erzählte? Das konnte er gleich mal vergessen. Ich sah woandershin. „Das tue ich, aber ich kann es dir trotzdem noch nicht erzählen. Ich muss noch was erledigen. Du entschuldigst mich?“ Ich ging an ihm vorbei, mein Gesicht absolut ausdruckslos. „Wo willst du jetzt hin?“, fragte er resigniert. „Nur in mein Arbeitszimmer...wir sehen uns in einer halben Stunde wieder.“ Ich ging hinaus und steuerte bereits mein Ziel an, doch ließ mich die Traurigkeit, die mein Gatte ausstrahlte, wieder stoppen. Ich ging wieder zurück, zog ihn in meine Arme und drückte ihn fest an mich. Er krallte sich an meinem Hemd fest und schluchzte. Ich legte mich mit ihm in unser Bett und kuschelte mit ihm, bis wir nur noch etwa zehn Minuten übrig hatten. Er spürte meine Unruhe und küsste mich, ehe er mich aus dem Zimmer scheuchte. „Schon gut. Geh nur. Danke, dass du für mich da warst.“   Leise schloss sich die Türe zu meinem Arbeitszimmer und ebenso leise schloss ich ab. Was sollte ich nur tun? Ich sank auf die Knie. Ich würde meinen Respekt verlieren. Wie sollte ich es schaffen IHN zu zerstören, ohne dass mein Ruf Schaden nahm? Oder würde es so, oder so für mich zu Ende sein? Es war zum Verzweifeln.... Vielleicht sollte ich einfach nochmal Blade anrufen? Vielleicht hatte ja ER eine Lösung?   Ich rappelte mich wieder auf und ging zu meinem Schreibtisch. Ich ließ mir Zeit, seine Nummer zu wählen, war ich doch noch immer nicht sicher, ob ich ihm davon erzählen sollte. Doch als er, nach dem ersten Klingeln abnahm und ich seine Stimme hörte, warf ich meine Bedenken wieder über Bord. „Kaiba? Was zum... Was ist bei euch los? Vor eurer Villa stehen eine Menge Leute. Kaum besucht man für fünf Tage seine Eltern, da passiert schon wieder der nächste Mist.“ Ich atmete tief ein und aus und erzählte ihm von dem Zeitungsartikel und meinen Befürchtungen. Seine Stimme war leise, jedoch voller Zorn. „Du kannst dich auf mich verlassen, mein Freund. Ich kümmere mich darum. Ich habe einige Kontakte, für solche Fälle, die ich nutzen werde. Du wirst nichts verlieren. Den stampfe ich unangespitzt in den Boden. Und dein Schwiegervater ist sicher derselben Meinung. Gibt es noch etwas, von deiner Seite aus, was ich unbedingt erwähnen sollte?“ Tief atmete ich erneut ein, meine Augen suchten in meinem Arbeitszimmer, nach einer guten Antwort und blieben an meiner Schublade hängen...DER Schublade. Ich atmete laut aus und fing an, zu lächeln. „Ja, da gibt es etwas. Ich gebe dir etwas, was du der Öffentlichkeit zukommen lassen solltest. Aber erst, wenn ich es dir sage.“ „Ist es etwas Besonderes?“, fragte er erstaunt. „Ja. Es wird ein... Liebesbeweis an meinen Mann.“   Einige Minuten lang war es still , auf der anderen Leitung und ich dachte schon, er hätte aufgelegt. Doch dann beehrte er mich wieder, mit seinem Scharfsinn. „Weiß dein Mann, dass er geliebt wird?“ Ich knirschte mit den Zähnen. Es ging ihn nichts an....aber ich selbst war mir schon ziemlich sicher, dass ich ihn WIRKLICH behalten wollte. Die Umstände hatten uns so nahe zueinander gebracht. So emotional nah, war ich nicht mal meinem Bruder. Außerdem...hatte Joey mir schon gestanden, dass er mich liebte. Auch wenn ich es nicht hätte hören sollen. „Kommt da heute noch eine Antwort? Oder musst du das erst mit dir selber klären?“ Ich brauchte Zeit...Zeit um darüber nachzudenken. Was ich tun sollte... Ich straffte mich und antwortete ihm endlich, etwas harscher, als beabsichtigt. „Lass es gut sein. Es ist nur, damit man nicht SCHON WIEDER unsere Ehe anzweifelt. Mehr ist es nicht.“ Ich hörte ihn seufzen. „Du verdrängst die Tatsachen. Aber gut. Irgendwann wird auch dir klar, dass du ihn eigentlich schon immer geliebt hast. Lass dir nur nicht allzu viel Zeit damit. Sonst könnte es womöglich zu spät sein und DAS wäre äußerst bedauerlich.“ Ich schnaubte und lenkte seine Aufmerksamkeit, wieder auf mein Problem. „Was also wirst du gegen ihn unternehmen?“ Blade meinte, er würde erst seine Kontakte informieren, dann könnte er mir seinen Plan erzählen. Ich bedankte mich bei ihm und er lachte daraufhin nur. „Schon gut... Ich helfe dir wirklich gerne. Es hatte mich überrascht, als ich dich, in einer weltweiten Pressekonferenz gesehen hatte, in der du deinen Ehemann vorgestellt hattest. Seit wann weißt du denn, dass du schwul bist?“ Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Er ahnte es doch sowieso schon, da war ich sicher. „Seit deiner Hochzeit, vor sechs Jahren.“ Ich spürte, dass er grinste. „Wusste ich es doch!“, rief er jubelnd aus. „Ich hatte schon immer im Gefühl, dass du mehr zum selben Geschlecht tendierst.“ Ich verdrehte die Augen und erkundigte mich, nach seiner Familie. „Ach meinen Eltern geht es gut, auch wenn sie schon über siebzig sind. Mein Dad ist immer noch glücklich mit seiner Ölplantage und Mum dolmetscht sich immer noch fröhlich durch.“ „Das war das erste, warum ich mit dir befreundet sein wollte.“, meinte ich. „Hä? Was meinst du?“ „Weil wir beide adoptiert wurden.“ Er lachte leise und stimmte mir zu. Also war er bei seinen Eltern gewesen...aber was war mit seiner eigenen kleinen Familie? „Sag, vermisst du nicht deinen eigenen Mann? Und die...Kinder?“ Meine Güte, dass blieb irgendwie, ein empfindliches Thema.   „Natürlich vermisse ich sie. Allerdings ist Nikolas im Moment so beschäftigt mit den Kindern, dass er gar keine Zeit hat, MICH zu vermissen. Aber einer muss ja die Brötchen verdienen. Wir Alphas haben es nicht leicht, was?“ Alpha? Er hörte sich ja schon an, wie Joey. Alphamännchengehabe.... Ich schmunzelte und erzählte Blade, wie mein Gatte, meine Dominanz manchmal definierte und daraufhin brach er, in schallendes Gelächter aus. „Das muss ich mir merken... Alphamännchengehabe. Zum Schießen komisch. Dein Goldenboy hat echt Humor.“ Ich seufzte und meinte, dass ich nun zur Gruppentherapie gehen musste. „Ich danke dir, für deine mentale Hilfe. Jetzt geht es mir schon besser. Wir hören und sehen uns, Blade...“     Ich ging aus dem Arbeitszimmer wieder hinaus und direkt ins Zimmer meines Schwiegervaters, wo alle anderen schon warteten. Joey winkte mich ungeduldig zu sich und ich nickte zur Begrüßung in die Runde und setzte mich zu ihm, auf den Boden. „Ich eröffne hiermit die nächste Gruppentherapie. Wir haben hier...das da...“, erklärte ich eisig. Die Wut auf diesen....IHM...kam wieder hoch. Duke schnappte sich die Zeitung und las den Artikel von Montag, den wir wohl ALLE nicht gelesen hatten, laut vor.     INSZENIERTE ENTFÜHRUNG VON JOSEPH KAIBA   Montag, 01.Juni   Am Freitag, den 29. Mai, wurde am Abend, gegen 23:00 Uhr, Joseph Kaiba, in einen Wagen gezerrt und entführt. Wie es sich herausstellte, hatte Joseph diese, recht glaubhafte Entführung, nur inszeniert gehabt. Der Wagen brachte ihn sofort zu seiner Affäre, die er, zwei Wochen nach seiner Hochzeit mit Seto Kaiba, begann. Das Objekt seiner Begierde, ist der dreißigjährige Ryan Redhead, den er auf der Party seines Cousins kennen gelernt hatte. Mr. Pegasus hatte sie in seinem Interview, am 10. April, groß angekündigt, jedoch hatte man nichts mehr darauf gehört. Mr. Pegasus wollte diese pikante Angelegenheit verschleiern und hatte daraufhin die Reporter zum Schweigen gebracht. Joseph hatte sich wohl, das ganze Wochenende mit Ryan vergnügt, bis sein Mann ihm auf die Schliche gekommen war. Aus einer zuverlässigen Quelle geht hervor, dass es eine spezielle Treueklausel im Ehevertrag geben soll, die Seto Kaiba, im Falle eines Treuebruchs, mittellos macht. Geht die Ehe von Seto Kaiba nun in die Brüche? Da Mr. Kaiba in der letzten Pressekonferenz erklärte, dass er seinen Mann wirklich lieben würde, können wir nun davon ausgehen, dass Joseph im wohl sein Herz gebrochen und ihn um sein Vermögen gebracht hat. Wir bekamen aber ein exklusives Interview mit Ryan. Reporter: Mr. Redhead, stimmt es, dass Sie mit Joseph eine Affäre haben? Ryan Redhead: Nun, wir haben uns auf der Party, auf den ersten Blick ineinander verliebt. Es bringt einfach nichts, nur viel Geld und ein riesiges Ego zu haben. Die Liebe ist wichtiger, als alles andere. Mein Freund Max hat uns nur etwas Zeit verschafft, aber nun...will ich nicht mehr warten. Ich möchte mein Goldhäschen endlich für mich alleine haben. Diese Villa ist für ihn ein einziges Gefängnis und Kaiba lässt ihn ja keine einzige Sekunde aus den Augen, vor lauter krankhafter Eifersucht. Nur bei mir fühlt er sich wohl. Reporter: Was hat Mr. Kaiba denn getan? Und wie hat er Sie beide, an besagtem Tag, gefunden? Ryan Redhead: Er hatte uns beobachten lassen. Allerdings hat er, nachdem er uns in einer eindeutigen Pose in meinem Bett gefunden hatte, er seinen Mann von mir weggezerrt, an den Handgelenken gefesselt und ihn brutal auf den Boden gedrückt. Der Arme.. wenn ich ihm nicht geholfen hätte... Eine detailliertere Schilderung finden Sie auf den folgenden Seiten.   Duke musste erstmal wieder Luft holen und sah uns alle geschockt an. Wie hatten wir es alle nicht mitbekommen können? Noch nicht mal in der Schule wurden wir darauf angesprochen. Außerdem hatte keiner unserer Freunde, diese Zeitung gelesen und sie achteten immer darauf, alles zu lesen, was mit uns zu tun hatte. Eine Verschwörung? Oder steckte vielleicht sogar Pegasus dahinter? Zuzutrauen wäre es ihm. Thea blätterte die nächsten Seiten durch und sah auch ziemlich angepisst aus.     Joeys Sicht:     Ich konnte nur noch auf diesen Artikel starren. Das gab es doch nicht. Jetzt zerstörte Ryan auch noch systematisch unsere Ehe... Lügen...nur fette, freche Lügen. Ich liebte meinen Eisberg. Und wie ich ihn liebte. Nie würde ich ihn betrügen und nie würde er mir Gewalt antun... Unser Butler räusperte sich beschämt und schob einen weiteren Stapel an Zeitungen in unsere Mitte. Dadurch hörte Thea auf, in der Zeitung zu blättern. „Das sind die anderen Tageszeitungen. Da niemand von Ihnen darauf reagiert hatte, hat die Presse angefangen, zu spekulieren.“ WAS? Es ging...noch weiter? Diesmal nahm Thea die nächste Zeitung und las uns vor.       KEIN STATEMENT VON DEN KAIBAS   Dienstag, 02. Juni   Bisher hatte keiner der beiden Kaibas, auf die Behauptungen von Mr. Redhead reagiert. Ist das ein stummes Eingeständnis? Oder haben die beiden jetzt einen Ehestreit? Wir hoffen alle, dass Mr. Seto Kaiba nichts passiert ist. Joseph war in seiner Vergangenheit ziemlich temperamentvoll, gewalttätig und impulsiv gewesen. Wir hoffen Seto Kaiba geht es gut und wir erwarten alle, eine dringende Stellungnahme von ihm. Mehr dazu auf den Seiten 2 bis 15.       Als ob ich...ICH meinen Frostdrachen was antun könnte... Ich meinen Augen sammelten sich schon die ersten Tränen. Wie fies war das denn? Auch diese wurde von unseren Freunden zerpflückt und meinem Mann sah ich förmlich an, dass er schon in Gedanken, sehr viele Menschen verklagte. Verunsichert nahm sich diesmal Mokuba eine der Zeitungen.       SCHULDIG? ODER NICHT SCHULDIG?   Mittwoch, 03. Juni   Schuldig? Oder nicht schuldig, dass ist hier die Frage. Was passiert nun mit Joseph? Bis jetzt konnte man alle Annäherungen an die beiden, die sich benehmen, wie immer, abschirmen. Wir alle hoffen, Mr. Kaiba ist sich bewusst, dass die Stadt hinter ihm steht und so ein Verhalten von seinem Mann, nicht dulden wird. Joseph wird dazu aufgefordert, sich seiner Schuld zu stellen. Auf den nächsten Seiten schildern wir Ihnen die Eindrücke, der Bewohner Dominos, zu den Kaibas. Seite 2 bis 9.       Jetzt zogen sie auch noch alle Anwohner dieser Stadt mit hinein. Fraglich war außerdem, wer uns abgeschirmt hatte, wenn es nicht Charlie gewesen war. Aber der hätte es uns doch erzählt... Dies fragte ich meinen Frostdrachen, der meinte, Charlie wäre die letzten fünf Tage bei seinen Eltern gewesen. Tristan und Serenity schimpften laut über die Aussagen der Bewohner, darunter Weevil Underwood, Bandit Keith, Rex Raptor, Espa Roba und Marco Tsunami. Der arrogante Schnösel legte einen Arm um meine Schulter und ich schmiegte mich sofort an ihn, während Ryou sich die nächste Zeitung vom Stapel nahm.       TÄTLICHER ANGRIFF VON MR. PEGASUS AUF SEINEN EHEMALIGEN ANGESTELLTEN   Donnerstag, 04. Juni   Mr. Redhead hatte gestern lautstark, in der Einkaufspassage, den Bewohnern unserer schönen Stadt mitgeteilt, wie selbst Seto Kaiba auf ihn abfahren würde und schon mal ein Stelldichein mit ihm gehabt hätte. Daraufhin hatte Mr. Pegasus ihn öffentlich zur Rede gestellt und die Beschuldigungen versucht, aus der Welt zu schaffen. Wir zitieren:   „Weder Seto Kaiba, noch Joey Kaiba, haben privat mit Mr. Redhead zu tun. Mr. Redhead...Sie sind hiermit fristlos entlassen. Sie können gerne wieder Ihre Tätigkeit als Model...oder wie in Ihren Anfängen, als billiger Stricher in Las Vegas, aufnehmen. Im Übrigen...mein Cousin hatte KEINE Entführung inszeniert... er hatte mich nur besuchen wollen und auch Jason, Joeys Vater, war eingeladen gewesen. Doch einer meiner Angestellten hatte meine Anweisung wohl falsch verstanden und Joey entführt. Diesen Angestellten habe ich selbstverständlich daraufhin gefeuert und angezeigt. Natürlich hatte ich Seto Kaiba sofort informiert, dass sein Mann bei mir wäre und der hatte ihn gleich abgeholt. Da er dachte, dass ich ihn habe entführen lassen, hatte er mich angezeigt. Natürlich werde ich dies gleich heute Nachmittag mit meiner Familie aufklären, da ich niemanden telefonisch erreichen konnte.“, so Mr. Pegasus. Er meinte außerdem, dass er seine übrigen Sicherheitsmänner, denen er vertrauen konnte, darauf angesetzt hatte, die Kaibas und alle, die mit ihnen zu tun hatten, abzuschirmen und die Zeitungen, mit Fälschungen auszutauschen. Auf die Frage, warum er dies getan hätte, antwortete er folgendes: „Nun, die Kaibas hatten in den letzten Monaten, mit vielem zu kämpfen und ich wollte ihnen wenigstens eine Last abnehmen. Was Sie alle hier und in der Zeitung behaupten ist eine Frechheit! Ich fordere Sie alle auf, sich bei ihnen zu entschuldigen, sonst verklage ich die Zeitung und die halbe Stadt.“, brauste er auf. Mr. Redhead war unhöflich geworden und benutzte ein recht fragwürdiges Vokabular, welches die Aussagen von Mr. Pegasus nur unterstrich, dass Mr. Redhead nur ein billiger Stricher wäre. Die beiden stritten sich lautstark. Als Mr. Redhead zu provokant wurde, artete die Begegnung aus und Mr. Pegasus wurde handgreiflich. Mr. Redhead wurde mit einer vierfach gebrochenen Nase und einigen Prellungen, sowie einem gebrochenem Arm, ins Krankenhaus eingeliefert. Ein ausführlicher Bericht davon erwartet Sie auf den Seiten 2 bis 10.       Stille legte sich über uns und lange Zeit, konnte keiner von uns darauf was sagen. Warum hatte Max mir das nicht erzählt? Wir wurden ja komplett im Dunkeln gehalten. „Ich habe euch doch gesagt, dass Max vollkommen in Ordnung ist. Recht hatte er, diesen Ryan zu feuern. Der kann sich auch noch auf einige Anzeigen, von uns gefasst machen.“, meinte Dad, bevor er sich die vorletzte Zeitung schnappte und vorlas.       WAREN DIE WORTE VON MR. REDHEAD NUR LÜGEN?   Freitag, 05. Juni   Am Nachmittag des 04. Junis haben wir die Kaibas auf den Straßen gesehen, wie sie in den Spieleladen gegangen sind, der im Besitz der Mutos ist. Es schien, als ob sie gar nichts davon wüssten, was ihnen zur Last gelegt wird. Zwischendrin soll Mr. Seto Kaiba aus dem Laden gestürmt sein, jedoch war sein Mann bei ihm und deren Freunde und die Familie, ihm sofort nachgelaufen. Die Eheleute Kaiba, sind wieder nach Hause gefahren und nach einiger Zeit, ist Joseph wieder zu Mr. Muto gefahren, wohl, um den Geburtstag des Königs der Spiele zu feiern. Er blieb die ganze Nacht hindurch, eilte aber am nächsten Morgen wieder nach Hause, zu seinem Ehemann. Nun ist es fraglich, ob Mr. Redhead hier wirklich nicht nur Lügen erzählt hatte, aufgrund dessen, dass Joseph ihm das letzte Mal klar gemacht hatte, dass er nur Gefühle für seinen Mann hätte. Weiteres lesen Sie auf den Seite 2 bis 8.       Man hatte hier keinerlei Privatsphäre mehr. Schlimmer noch, hatte uns niemand darauf angesprochen. Und dann diese ständige Meinungsänderung. Waren jetzt alle komplett verrückt geworden? „Ich glaube, es war ganz gut so, dass wir davon nichts mitbekommen haben.“, meinte ich, mit einem Seitenblick auf das Eisfach. Er nickte nur nachdenklich und gab meiner kleinen Schwester, das letzte, was noch vorzulesen war.       DIE HERREN KAIBA, WIR ENTSCHULDIGEN UNS   Samstag, 06. Juni   Wütende Mitbürger machten Mr. Redhead im Krankenhaus die Aufwartung und konfrontierten ihn, mit seinen Lügen. Nur der Sicherheit ist es zu verdanken, dass ihm nicht mehr passiert war. Doch noch am gestrigen Abend, hatte Ryan Redhead, wohl vor Verzweiflung, sich das Leben genommen. Er stürzte sich vom Dach des Krankenhauses und war sofort tot. Am Sonntag Vormittag findet die Andacht für ihn statt, falls jemand, ihm die letzte Ehre erweisen möchte.   Die Zeitung und die Bürger von Domino City, entschuldigen sich hiermit offiziell bei den beiden Kaibas. Um eine Stellungnahme werden die beiden trotzdem gebeten. Oder zumindest von einem seiner Anwälte. Bitte sehen Sie, die Seiten 2 bis 20, die Leserbriefe, der Bewohner.       Ryan war...tot? Selbstmord? Das...das war... Ich schluchzte. Niemand hatte den Tod einfach so verdient. Ja er hatte schlimme Sachen gemacht und auch gesagt, aber das war kein Grund, ihn tot sehen zu wollen. Es war auch schon Nachmittag und damit zu spät, Ryan die letzte Ehre zu erweisen. Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen und weinte einfach stumm.       Setos Sicht:     Auch wenn ich Joeys Reaktion verstehen konnte... ich war froh, dass wenigstens dieses Problem aus der Welt geschafft war. Sanft streichelte ich mit einer Hand seinen Rücken und bemerkte, aus den Augenwinkeln, eine Bewegung. Unauffällig streckte mir Dad seine Faust entgegen. Ich lächelte grimmig und ballte meine andere Hand, die nicht mit Streicheleinheiten beschäftigt war, ebenfalls, bevor ich sie sacht gegen die, meines Schwiegervaters stieß. Dann konzentrierte ich mich wieder auf mein Hündchen, streichelte ihm weiterhin tröstend, seinen Rücken und versuchte, die entrüsteten Blicke der anderen, zu ignorieren. „Möchte noch jemand über ein Problem sprechen?“, fragte ich in einem neutralen Ton. Niemand antwortete und daraufhin löste ich die Gruppentherapie für heute auf. Still standen unsere Freunde, die Familie und die Angestellten auf. Ich musste Blade informieren, falls er nicht schon im Bilde war. Aber es wäre besser, dies in der Firma zu tun. Dann könnte ich auch gleich einiges an Arbeit erledigen. Nur...was machte ich mit Joey?   In dem Moment klingelte sein Handy und mit einem Blick darauf, lächelte er traurig. „Es ist Pia... Hallo?“ Ich stand ebenfalls auf und nahm etwas Abstand, bis er fertig war, mit telefonieren.   „Joey? Alles in Ordnung? Ich muss nochmal in die Firma... und das Statement geben. Kommst du alleine zurecht, oder möchtest du mitkommen?“ Es war riskant...aber ich hoffte, er würde zu Hause bleiben wollen.   „Ja. Ich habe Pia und ihre beste Freundin eingeladen, mich zu besuchen. Ich bleibe zu Hause und bin in guten Händen, Eisprinz.“ Ich nickte und zog mich zuerst in mein Zimmer zurück, wo ich mich umzog und mich von Roland zur Kaiba Corporation fahren zu lassen.       Joeys Sicht:     Endlich fertig. Hatte lange gedauert, diese Torte zu backen. Es klingelte an der Türe. Schnell legte ich meine Schürze ab, die mir Serenity geschenkt hatte und voller kleiner weißer Drachen war und ging in die Eingangshalle, wo Yoshi schon stand und die Gäste erwartete. „Guten Tag, die Damen, Master Joseph erwartet Sie schon.“ Yoshi wirkte immer noch geknickt, straffte sich aber, als er mich sah. „Danke Yoshi. Nimm dir den restlichen Tag frei. Mir geht’s gut.“, sagte ich und lächelte ihn an. Dann traf es mich. Ich wusste nicht, was ich von dem Gefühl halten sollte, aber es war gruselig...als ob man meine Lüge sofort erkannt hätte. Ich schluckte und drehte mich um. Die Physiotherapeutin meines Mannes, Pia Jay, stand gut gelaunt vor mir.   „Hallo Pia.“ „Hi Joey. Ich habe mich über deine Einladung gefreut. Es ist mir eine Ehre, dir meine beste Freundin vorstellen zu dürfen.“ Besagte Freundin trat vor, dann betraten beide die Eingangshalle. Pia lächelte fröhlich, ihre Freundin allerdings... war recht ernst, starrte mich aber neugierig an, was mich nervös werden ließ. Doch ich ließ mir nichts anmerken und lächelte. „Hallo. Ich bin Joey.“, begrüßte ich sie. „Hallo Joey.“, begrüßte sie mich freundlich und sah mir direkt in meine Augen. Diese Frau...hatte einen seltsamen Blick drauf. Als könnte sie... tief in meine Seele sehen. Ich nahm die angebotene Hand von ihr und schüttelte sie, während sie mich wissend ansah. Ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei.   „Ich heiße Ryosae. Du kannst aber gerne Ryo zu mir sagen.“ Ich nickte und bat die beiden, ins Esszimmer, wo ich Kaffee und eine Schwarzwälder Kirschtorte angerichtet hatte. „Wie schön ihr es hier habt. Stylisch eingerichtet. Nicht zu aufdringlich oder zu pompös...“, meinte Ryo. Ich lächelte sie kurz an, bevor ich wieder ernst wurde. „Meine kleine Schwester und ein gemeinsamer guter Freund haben hier umgebaut und wie ihr seht, haben sie ein Händchen dafür.“ Ich verteilte die Tortenstücke auf drei Teller und goss für jeden Kaffee ein. „Lasst es euch schmecken.“, meinte ich gespielt fröhlich und trank einen Schluck, meines Kaffees, denn Ryo hörte nicht auf, mich analysierend anzusehen. „Joey? Du wirkst so traurig. Alles in Ordnung?“, fragte sie mich besorgt. Ich wollte es wirklich für mich behalten...doch ich konnte nicht mehr. Diese Zeitungsartikel...und das mit Ryan... Ich stellte die Tasse wieder ab und schluchzte laut auf. Dann brach alles aus mir heraus und ich erzählte einfach, was mich bedrückte. „Als ob mein Mann je Hand an mich legen würde... na ja. Bis auf das eine Mal, am Anfang..“ Ryo sah mich erschrocken an. „Er hat...“ Doch ich beschwichtigte sie und erzählte, wie wir uns am Anfang gestritten hatten und wie einsam und verloren ich mich hier gefühlt hatte. Sie nickte, hatte trotzdem ein seltsamen Gesichtsausdruck drauf, stand auf und nahm mich einfach in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung und fühlte mich... verstanden. Es fühlte sich vertraut an und animierte mich dazu, mehr zu erzählen. „Ich liebe ihn wirklich.“ Was sagte ich da? „Ich glaube, ich habe ihn schon immer geliebt, meinen Eisklotz...“ Das war zu privat.. aber.. „Wenn ich nur wüsste, was er für mich empfindet...“ Ich legte meine Hand auf meinen Mund und stoppte somit meine Redseligkeit. Wie war das gerade passiert? Ich räusperte mich und fragte die beiden nun aus. Die Stunden vergingen und es wurde zwischen uns endlich lockerer, auch wenn ich aufpasste, dass mir nicht noch sowas heikles aus meinem Mund rutschte, was beide wohl etwas bedauerten? Ich merkte gar nicht, wie jemand die Tür zum Esszimmer aufmachte, bis ich eine vertraute Eisigkeit spürte, die einen förmlich einfror. Ich sah lächelnd zu meinem Mann, doch der starrte nur eine der Frauen an. In Ryos Augen glitzerte es.     „Dr. Han! Was machen SIE denn hier?“ Wie bitte? Dr. Han? Ich sah zu den beiden Gästen und beide grinsten schelmisch. „Aber Mr. Kaiba. Wussten Sie denn nicht, dass Pia meine beste Freundin ist? Nein? Tut mir leid. Das hatte ich wohl vergessen, zu erwähnen.“ Moment mal... wenn diese Frau... Dr. Han war...hatte ich ihr viel zu viel erzählt... Mir wurde schwindlig, ich rutschte von meinem Stuhl und dann wurde alles um mich herum schwarz.       Setos Sicht:     Mein Hündchen wurde ohnmächtig und ich lief sofort zu ihm. „Also diese Reaktion hatte ich, bei schwulen Männern, noch nie hervor gerufen.“, meinte Dr. Han und ich knurrte sie an. Was wagte sie, uns zu besuchen? „Es wird Zeit, dass Sie gehen...BEIDE! Und wehe, sie wagen es nochmal, einfach hier her zu kommen.“ Dr. Han lachte vergnügt. „Aber, aber. Wir waren eingeladen und ich bin doch nicht beruflich hier. Sondern um neue Leute kennen zu lernen. Schwule Männer haben es uns beiden sehr angetan, nicht wahr Pia?“ Ms. Jay nickte und strahlte mich an. „Joey hatte uns einen wunderbaren Kuchen gebacken und fantastischen Kaffee gekocht. Sie sind ein wahrer Glückspilz Mr. Kaiba.“ Ich knurrte erneut und schickte Eisblitze zu ihnen. „Gehen Sie jetzt. SOFORT! Guten Tag, die Damen.“ „Aber Mr. Kaiba....“, wollte Ms. Jay mich beschwichtigen, doch sie verstummte, als ich ihr mit einer Handbewegung, das Wort abschnitt. „SOFORT! Yoshi?“ „Ja, Master Kaiba?“ „Begleiten Sie die beiden hinaus, sie wollten nun gehen.“, zischte ich und hob meinen Mann, auf meine Arme. „Jawohl, Master Kaiba. Die Damen?“ Yoshi begleitete sie hinaus, doch Dr. Han lächelte mich siegessicher an und meinte, sie freute sich schon, auf unsere nächste Therapiestunde. Es gäbe da ein wichtiges Thema, was noch zu bearbeiten wäre und mein Mann ihr erzählt hätte. So ein Mist... Ich wusste genau, dass Joey keine Schuld daran hatte, denn Dr. Han schaffte es immer, alles aus einem heraus zu quetschen, auch wenn man es nicht wollte.   Ich wandte mich ab und trug mein Hündchen in unser Zimmer. Vorsichtig legte ich ihn auf dem Bett ab und strich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Ich seufzte. Warum? Warum nur, hatte Dr. Han interagiert? Ich wusste genau, was sie in der nächsten Therapiestunde noch mit mir besprechen wollte. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, Dr. Han zuvor zu kommen. Sie hatte ja Recht, mit ihrer Behauptung. Mehr, als sie ahnte. Also gab es nur noch eines zu tun.     Joeys Augen flatterten. Blinzelnd sah er mich an und fragte mich, ob er das gerade „nur“ geträumt hatte, oder ob das wirklich passiert war. Ich seufzte erneut. „Joey... es ist passiert. Aber ich habe beide rausgeschmissen. Sie werden auch nicht mehr hier her kommen, dafür sorge ich.“, meinte ich und umarmte ihn. Schluchzend warf er sich in meine Arme und krallte sich an mich. Es dauerte eine Weile, ehe er sich beruhigt hatte. „Schon gut...Ich...damit habe ich nur nicht gerechnet. Im Grunde sind die beiden schon sehr nett und ja auch meine Freunde. Pia und Ryo werde ich aber in Zukunft lieber außerhalb der Villa treffen.“ Das fand ich ganz und gar nicht lustig, aber ich durfte ihm nicht vorschreiben, wen er treffen durfte und wen nicht. Also ließ ich es erstmal auf sich beruhen. Jetzt hatte ich erstmal was ganz anderes zu tun. Ich küsste ihn sanft und drückte ihn zurück ins Bett. Dann löste ich mich wieder und sah ihm ernst in seine Augen. „Was hast du, Seto?“ Ich schluckte. Nun musste ICH mit meinem Ehering spielen, denn ich war ziemlich nervös. „Ärger in der Firma? War was wegen der Stellungnahme?“ Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte, mich zu beruhigen. Meine Wangen wurden warm und ich fing an zu schwitzen. Das war ja schwerer, als ich dachte...Tief atmete ich ein und nahm, zitternd seine Hand und küsste sie. „Joey... ich...ich..“ „Ja? Seto, hast du etwa Fieber? Du bist ganz rot im Gesicht.“ Er fühlte meine Stirn, was mein Gesicht noch mehr glühen ließ. Ich entfernte seine Hand von meiner Stirn und hielt auch diese fest. Die Nervosität ergriff Besitz von mir und hielt mich eisern gefangen. „Joey. Ich...ich muss dir was sagen.“ „Aber du hast jetzt nicht schon wieder ein Geheimnis, was mich enttäuschen könnte und unsere ganze Vertrauensbasis wieder zerstört?“ Ich schüttelte den Kopf. Warum ließ er mich nicht einfach ausreden? DA! Schon öffnete er wieder seinen Mund, doch ich verschloss ihn schnell, mit meinem und verwickelte ihn, in ein leidenschaftliches Zungenspiel. Während wir uns küssten, legte ich mich auf ihn. Nach einiger Zeit fing er an zu stöhnen. Ich brach unseren Kuss ab und sah ihm fest in seine Augen. „Ich möchte, dass du mir zuhörst. Unterbrich mich jetzt bitte nicht.“ Ich wartete, bis er nickte und mich nun erwartungsvoll ansah. Ich schloss die Augen kurz, um mich zu sammeln. Das würde jetzt alles verändern. Es war gefühlte Wochen her, dass er es mir sagte. Ob sich seine Meinung geändert hatte? Ich öffnete meine Augen wieder, schluckte den dicken Klos, der sich gebildet hatte, hinunter und räusperte mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und drohte, mir auf einmal aus der Brust zu springen.       Joeys Sicht:     Was war nur mit dem Drachenkönig los? Er verhielt sich schon die ganze Zeit so merkwürdig. Ich hoffte, er würde wirklich nicht wieder mit einer schlechten Nachricht daher kommen. Noch sowas packte ich im Moment nicht. Es war einfach zu viel. Der Zeitungsartikel von Ryan hatte mich wieder extrem schlecht dastehen lassen und Seto war diesmal nicht ganz so eifersüchtig geworden, was ich ihm hoch anrechnete. Dann sein Tod...Die Presse, die so hartnäckig war. Konnten die uns nicht endlich in Ruhe lassen? Der Eisberg schüttelte den Kopf. Ich öffnete den Mund, um ihm zu versichern, dass ich garantiert nicht sauer werden würde, falls es mir doch zu nahe gehen sollte, doch er küsste mich wieder, was mir ein starkes Flattern im Bauch bescherte. Vor allem, als er seine Zunge einsetzte, die mich wild umgarnte, musste ich stöhnen. Ein angenehmer, innerlicher Schauer tobte durch meinen Körper. Er brach den Kuss ab und sah mich ernst an. Oh oh. Was würde jetzt kommen? „Ich möchte, dass du mir zuhörst. Unterbrich mich jetzt bitte nicht.“, sagte er. Ich nickte. Er schloss kurz seine Augen. Er machte es aber auch spannend. Konnte er nicht einfach sagen, was los war? Ich hielt es kaum aus. Er schluckte und öffnete den Mund, um es mir endlich zu sagen, was so wichtig war. Doch er war so richtig nervös, wie ich ihn selten erlebt hatte und brauchte ein paar Anläufe, ehe er sich mir verständlich mitteilen konnte.       Setos Sicht:     „Joey... ich...ich...ich habe mich...in...in dich....verliebt!“ Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, sah er mich an und stotterte lauter wirres Zeug. Hatte er es sich etwa anders überlegt? Hatte ich zu lange gewartet? Ich küsste ihn einfach. Wenn er es auch noch so sah, würde er ihn vielleicht erwidern...oder auch nicht. Er schob mich von sich und setzte sich auf. Ich wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Minuten vergingen, in denen wir einfach nur schweigsam in meinem Bett saßen. Also... liebte er mich nicht mehr? Ich konnte es ihm nicht verdenken. So, wie ich mich in letzter Zeit benommen hatte. Blade hatte also Recht behalten...ich hatte zu lange gewartet. Also stand ich auf und drehte ihm den Rücken zu. Mein Herz fing an, fürchterlich zu schmerzen. Verloren...ich hatte ihn verloren.       Joeys Sicht:     Was...WAS SAGTE ER DA? Er war...in mich? Ich weitete meine Augen und bekam meinen Mund gar nicht mehr zu. „Äh...was du hast...das kann...haben doch....was zum...Donnerlittchen....“ Dann küsste er mich einfach. Wollte er es damit einfach abtun, als wäre es nur ein Scherz gewesen? Ich schob ihn von mir und setzte mich auf, während ich ihn nur noch anstarren konnte. Doch er sah mir nicht mal in die Augen. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, Schuldgefühle spiegelten sich darin. Kein Scherz... Dann wandte er mir den Rücken zu und stand auf. Wollte er jetzt einfach so gehen? Ohne abzuwarten, was ich darauf sagen wollte? Moment mal...       Setos Sicht:     „Schon gut. Ich komm damit klar, dass du es offenbar anders siehst. Ich werde es nicht mehr erwähnen.“, meinte ich, spürte, wie meine Augen feucht wurden und sich die Tränen, ihren Weg über mein Gesicht suchten. Joey hatte immer noch nichts gesagt, was mich innerlich frieren ließ. Die Kälte bahnte sich ihren Weg und breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Ich schluchzte leise und machte mich auf, dieses Zimmer zu verlassen. Ich ertrug den Gedanken nicht, dass mein Hündchen, mich bereits aufgegeben hatte. Die Bettdecke raschelte, ich hörte einen dumpfen Schlag und ein geschimpftes „Aua.“, dann spürte ich seine Brust, an meinem Rücken. Joeys Arme schlangen sich um meinen Bauch und hielten mich fest. Seine Hitze ging auf mich über und die schmerzende Kälte verschwand so schnell, wie sie gekommen war.       Joeys Sicht:     „Schon gut. Ich komm damit klar, dass du es offenbar anders siehst. Ich werde es nicht mehr erwähnen.“, meinte er. Was war jetzt? Er konnte doch nicht einfach.... Dachte er etwa... Ein leises Schluchzen kam von ihm. Dachte er... ich hätte ihm gerade sein... Herz... gebrochen? Er ging auf die Tür zu und ich bekam langsam Panik. Schnell deckte ich mich ab und fiel aus dem Bett. „Aua.“ Das hatte vielleicht weh getan. Aber mein Liebster war jetzt wichtiger. Ich konnte ihn doch nicht denken lassen, dass ich ihn nicht liebte... vor allem, wenn ich es eben doch tat. Ich packte ihn von hinten und schlang meine Arme um ihn. Heiße Tränen brannten in meinen Augen. Er hatte mir seine Liebe gestanden...er...liebte mich... Also war ich jetzt dran. Ich hätte nie...NIE vermutet, dass er sowas je tun würde... und schon gar nicht vor mir. Ich atmete tief ein und flüsterte ihm leise zu, was ich für ihn empfand. Hoffentlich war es noch nicht zu spät...       Setos Sicht:     „Geh nicht. Seto...ich...ich liebe dich.“, flüsterte er leise und nun weitete ich, meine Augen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, drehte mich in der Umarmung um und nahm sein Gesicht in meine Hände. Auch er weinte nun, schloss aber augenblicklich seine Augen, als ich meine Lippen, auf seine legte und ihn sinnlich, um seinen Verstand küsste. Dann löste ich mich wieder und sah in seine golden, glänzenden Augen, die mich förmlich mit Liebe fluteten. „Wirklich?“, fragte ich ihn. Er nickte hektisch. „Ja...ich liebe dich so sehr...Liebling.“ Dieses Mal zuckte ich nicht zusammen, sondern lächelte ihn warm an, was seine Wangen rot färbte. Dann umarmte ich ihn und wir hielten uns einfach nur fest.           Am Abend kamen wir wieder nach unten. Wir hatten einfach nur beieinander gelegen und die Nähe des anderen genossen. Nun wo wir beide es laut gesagt hatten, schien alles inniger zu werden. Mit nur einem Blick, erzählte mir Joey alles, was er fühlte, dachte und hielt nichts mehr zurück. Diese Veränderung war eine gute und jetzt, wo wir unsere Gefühle nicht mehr zu verstecken brauchten, fühlte es sich endlich richtig an. So wie es sollte.   Er hatte sich bei mir eingehakt und sah mich anhimmelnd an, was mein Herz erwärmte und mich selig lächeln ließ und meine Brust vor Stolz anschwellen ließ. In der Küche angekommen, saßen dort schon unsere Geschwister und Jason... ich meine Dad. „Hey ihr beiden....ist was passiert, von dem wir nichts wissen?“, fragte Moki und ich lächelte ihn, über die Maßen glücklich an. Joey kicherte und kuschelte sich enger an mich. Er übernahm die Aufklärung, wofür ich ihm dankbar war. Alleine auszusprechen, dass ich verliebt war, hatte mich einiges an Überwindung gekostet und spendete gedanklich, Blade, schon mal eine 100 Yen Münze, für seine Weichei - Kasse, die er erfunden hatte, als ich in der Firma mit ihm telefoniert hatte und er sich aufgeregt hatte, dass ich Joey nicht gesagt hatte, was ich fühlte. Auch wenn ich vorhin mutig gewesen war...   „Wir sind einfach nur verliebt, nichts weiter.“, meinte mein Hündchen beschwingt. „NA ENDLICH!“, rief Serenity. „Wurde auch Zeit!“, meckerte Mokuba, der dann aber strahlte. „Ich ruf gleich die anderen an und erzähle es ihnen.“, freute sich Dad und startete eine Videokonferenz, mit all unseren Freunden. Mir war nur schleierhaft, warum der Fanfic schreibende Ishtar, Blade und Ivan auch dabei waren.. Blade hätte ich es sowieso erzählt...später, in aller Ruhe.   „Leute....es ist endlich passiert. Die beiden haben sich gegenseitig ihre LIEBE GESTANDEN!“ Allgemeines und extrem lautes Gejubel folgte daraufhin, was mir etwas unangenehm war. „Das müssen wir feiern.“, meinte Odeon jauchzend. „Oh ja, das müssen wir. Kommt doch nach Japan. Das ist ein wichtiger Grund...ach was. Ich schreibe euch dreien, eine offizielle Einladung. Da kann Ishizu nicht nein sagen.“, meinte meine Schwägerin.   Sie fingen an, zu diskutieren, was mich langweilte und nutzte die Gelegenheit, das Gesicht meines Gatten, mit hauchzarten Küssen zu überhäufen. Er genoss dies sichtlich und als wir einen Moment Blickkontakt hatten, lächelte er. „Ich liebe dich, Seto.“ Dad hatte sein Handy auf uns gerichtet, sodass alle sehen konnten, wie wir uns gerade ansahen... Mein Gesicht brannte, denn in der Küche war es unnatürlich still geworden, als erwarte man von mir, eine Erwiderung auf dieses Liebesgeständnis. Ich räusperte mich und sah woanders hin.   „Ich...ich weiß.“   „Man, großer Bruder! Was soll das? Du müsstest jetzt eigentlich sowas sagen wie: Oh Joey, ich liebe dich so sehr, bis zum Mond und zurück, du süßestes Hündchen, aller Zeiten.“ „Aber Mokuba, findest du das nicht zu übertrieben? Für deinen Bruder meine ich.“, fragte Yugi. „Hm...ja hast Recht. Aber eine Erwiderung sollte man doch erwarten können, oder?“ „Ich hatte jetzt auch mehr erwartet...na ja vielleicht ist er ja einfach nur schüchtern... Oder hat er nur gesagt, dass er verliebt ist und hat gar nicht die drei magischen Worte benutzt?“, schlussfolgerte Ryou. Wir wurden analysierend betrachtet. Mein Blick wurde frostig, die Temperatur sank immer weiter, je mehr sie über unser Liebesgeständnis diskutierten.       Joeys Sicht:     „Jetzt ist aber gut. Bedrängt ihn nicht!“, sagte ich streng und die meisten senkten ihren Kopf, schuldbewusst. Dann meldete sich Charlie zu Wort, der wissend grinste. „Kaiba? Ist jetzt eventuell der richtige Zeitpunkt? Für... du weißt schon...“ Mein atemberaubender Frosty machte sein Gesicht ausdruckslos und nickte erhaben. „Morgen. Sieh zu, dass es ein richtiger Aufriss wird.“ „Geht klar, Kaiba. Ich klinke mich dann mal aus, ich muss was vorbereiten.“, sagte Charlie und schon hatte er aufgelegt. „Aufriss? Was meinte er damit, Kühlschrank?“, fragte ich verwirrt. Doch er druckste nur herum, nahm meine Hand und führte sie an seine Lippen. Zärtlich küsste er sie und sah mich dabei, mit hellen... strahlend blauen Drachenaugen an. Dieser Blick machte mir weiche Knie und ich schluckte die nervöse Aufregung hinunter, die mich auf einmal überkam. Dann grinste er, als ob er genau wüsste, was ich gerade dachte.   „Später, mein Schatz. Zuerst sollten wir etwas essen. Mir hängt mein Magen schon in den Kniekehlen und NUR von Luft und Liebe, werde ich eben doch nicht satt, auch wenn ich es versucht hatte.“, meinte er und sah mich leidend an. Ich lachte und streichelte seine Wange. Also gut. Er hatte es sich verdient. „Liebe geht doch durch den Magen, Liebster. Ich koche uns was schönes.“, sagte ich und band mir eine Schürze um. Er stellte sich hinter mich und sah mir genau zu, wie ich uns Reis kochte. Ich schickte ihn zum Kühlschrank, um das Gemüse heraus zu holen und ließ ihn dieses klein schneiden. Zwischendurch ging er immer mal wieder von seiner Schnippelarbeit weg und holte zwei Gläser, danach eine Flasche Wein. Es blitzte und er sah sich verärgert um. Die anderen beobachteten uns immer noch. Serenity schmachtete uns an und filmte uns, während Mokuba nur Fotos schieß. Ich küsste ihn und widmete mich wieder meiner Arbeit. Die anderen in der Videokonferenz verabschiedeten sich auch, sichtlich glücklich. Dann versuchte auch mein Eisschrank, die Meute hinter uns, zu ignorieren und entkorkte den Wein. „Wofür ist der denn jetzt?“ Er verdrehte die Augen und schnupperte an dem Wein.   „Schht, sei still. Er muss atmen.“ Ich schüttelte grinsend den Kopf und fuhr fort, das Gemüse, was er geschnitten hatte, anzubraten. Nach einiger Zeit hielt er mir ein Glas von dem Wein hin. Ich nahm es und stieß mit ihm zusammen an. „Macht man das nicht eigentlich während des Essens?“, fragte ich ihn. Er fing an, mit mir zu flirten und zwinkerte mir zu. „Man nehme ein Glas Wein....und schütte es in den Koch!“, sagte er und trank aus seinem Glas. Ich hatte es ihm schon gleich tun wollen, aber dieser Spruch brachte mich so zum Lachen, dass ich meinen Wein fast verschüttet hätte. Ich blickte in seine Augen und schluckte. Er sah so...schön aus. Mein Drachenkönig... der ..mich liebte. Ich lachte ihn glücklich an und warf ihm einen Handkuss zu, woraufhin er seufzte, sein Glas abstellte, mir meines abnahm und mich zärtlich zu küssen. Das Abendessen war vergessen, es gab nur noch uns beide. Ich spürte einen sanften Druck, wie wir vom Herd weggeschoben wurden. Irgendwo, von weit her hörte ich meine kleine Schwester schimpfen, warum Gemüse denn Feuer fangen konnte. Das brachte uns wieder in die Realität und ich versuchte zu retten, was zu retten war. Meine Schneeprinz stand nur daneben, trank genüsslich den Wein und sah mir zu. Wirklich hilfreich...     Schade um die Lebensmittel....aber es war nicht mehr zu retten. Wir hatten uns daraufhin was zu essen bestellt gehabt. „Nur, weil ihr eure Finger nicht mal für eine Sekunde von euch lassen könnt...es sei euch vergönnt. Niemand sieht euch lieber beim Knutschen zu, aber auf dieses Mahl hatte ich mich schon richtig gefreut gehabt.“, meinte Serenity. Ich zuckte mit den Schultern und fütterte meinen Drachen weiter, mit seinem Lieblingssushi. Er hatte die Augen geschlossen und jedes Mal, wenn er herunter geschluckt hatte, machte er seinen Mund wieder auf, damit ich ihn weiter fütterte. Während er kaute betrachtete ich sein Gesicht, welches so...atemberaubend war. Diese blasse, aber zarte Haut, die samtig weichen Haare und dann diese hypnotischen Augen. Sie glühten, als er sie öffnete. Er war wohl verstimmt, weil ich ihn nicht mehr fütterte, doch als er meinen abwesenden Blick sah, wurde seiner verführerisch. „Ich liebe dich, Brummeldrache.“, sagte ich und er lächelte und nickte nur. Keine Erwiderung. Das musste ja auch nicht sein. Ich war ja schon froh, dass ich ihm nun gefahrlos sagen konnte, was ich fühlte. Ich verstand, dass es für ihn eine unglaubliche Überwindung war, mir zu sagen, dass er in mich verliebt war. Alleine der Gedanke daran, ließ mich erröten und ich zog ihn zu mir, legte meine Lippen auf seine. Er zog mich auf seinen Schoß und intensivierte den Kuss, mit einer derartigen Leidenschaft, dass ich aufstöhnen musste....ins Zimmer...Ich löste mich und stotterte herum. „D...du...ich...Zi..Zimmer...JETZT!“ Er nickte, stand mit mir zusammen auf und ich schlang meine Beine um ihn. So ging er mit mir aus der Küche, tauschte wieder Küsse aus und taumelte mit mir, in sein Zimmer. Doch kaum lagen wir darin, sahen wir uns an, grinsten, küssten uns noch einmal sanft und fielen beide, in einen tiefen Schlaf.       Am nächsten Morgen wachte ich mit dem Bewusstsein auf, dass wir uns gegenseitig liebten und seufzte glücklich. Heute war wieder Montag. Das war mir aber egal. Mein Mann war in mich verliebt. Ich lächelte, als ich in dieses friedliche Gesicht sah. Der Frosty befand sich noch im Tiefkühlschlaf und sah unfassbar süß aus. Sanft strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ich betrachtete ihn lange, bis mir wieder einfiel, dass Montag bedeutete, dass wieder Schule war. Ich stand leise auf und ging in sein Bad, um mich zu duschen, summte eine Melodie...den Canon in D von Pachelbel. Diese Melodie beschrieb im Moment am besten, wie ich mich fühlte. Ich hatte meinen inneren Frieden gefunden, durch die Liebe zu meinem Drachengatten und dem Wissen, dass er mich auch liebte. Diese Probleme und Ängste vor meiner Mutter, schienen weit entfernt und so klein, dass ich wusste, dass sie mir nicht mehr schaden konnte, es sei denn, ich ließ es zu. Doch ich wollte genauso stark sein, wie der Mann, der mir mehr bedeutete, als mein eigenes Leben. „Das du es wagst, ohne mich aufzustehen UND ohne mich zu duschen....eine Frechheit, Hündchen.“ Ich grinste und wackelte provozierend mit meinem Hintern, der daraufhin halb abfror. „Joey. Wir haben leider keine Zeit für sowas. Es ist schon spät und ich habe...Hunger.“ „Keine Proteine jetzt. Wie du sagtest. Beeilung.“, meinte ich, zwinkerte, stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Er knurrte nur beleidigt. „Heute Abend werden wir es krachen lassen. Aber bis dahin musst du dich gedulden, mein über alles geliebter Schneemann.“ Zufrieden war er damit nicht, aber er dulde es, gnädig wie er war.         Endlich Schulschluss. Mr. Misagi war heute extrem schlecht gelaunt und forderte die Geduld meines Mannes heraus. Der konnte sich kaum noch beherrschen, bis die Schulglocke uns erlöste und Mr. Misagi weiterleben durfte. „Erinnerst du dich daran, dass Blade etwas vorbereiten sollte?“, fragte Seto mich und ich nickte, nun neugierig. Er sah zu unseren Freunden. „In einer halben Stunde erwarte ich euch alle in der Kaiba Corporation. Es wird eine Live Übertragung geben und ich brauche eure Unterstützung.“, meinte er und wartete nur noch eine Bestätigung ab, bevor er mich zur Limousine zog. „Los Serenity, du auch. Beeilt euch, wir müssen uns noch umziehen. Und ihr...“ Er sah warnend zu unseren Freunden. „Ihr werdet gefälligst eure beste Kleidung anziehen. Bis später, meine Freunde!“, meinte er ehrlich und grinste sie an. Wow...Was für ein Mann...       Zu Hause und in unseren Schränken, lud Seto einen Kleiderhaufen über mir aus. „Anziehen, schnell!“, zischte er, ungehalten über meine Trödelei. Ich beeilte mich, anzuziehen, was er mir gegeben hatte. Es war eine edle schwarze Anzughose, ein dunkelblaues..., seidiges Hemd, nicht das was ihm gehört hatte, sondern ein neues und ein passendes, schwarzes Sakko. Dazu knotete er mir eine hellblaue Krawatte um. Ich zog die passenden, schwarzen Lederschuhe an und er nickte zufrieden. Er sah auf seine Uhr, verschwand in seinem Schrank und zog sich fluchend um. Als er wieder zu mir kam, konnte ich meinen Mund nicht mehr schließen, so heiß sah er aus. Er trug seinen gewohnten weißen Anzug, aber statt eines blauen Hemdes, war es bordeauxrot, mit weißer Krawatte und weißen Lederschuhen. Wir waren beide eine Mischung des anderen. Mir kamen die Tränen vor Rührung und stoppte den fauchenden Eiswürfel in seiner Hektik und küsste ihn. Er genoss es ein paar Sekunden, dann löste er sich. „Ich meine es Ernst Joey...wir müssen los. Wir dürfen nicht zu spät kommen.“, flüsterte er und küsste mich sinnlich.     Einige Zeit später, scheuchte uns mein eiskalter Arsch in die Limousine. Wir hatten völlig die Zeit vergessen, beim knutschen. Serenity hatte uns an die Zeit erinnert, nun ein wunderschönes, rosafarbenes Kleid an, welches an ihr aussah, als wäre sie eine Kirschblüte. Wunderschön. „Du siehst toll aus, Schwesterchen. Tristan wird ausflippen...“, meinte ich ehrlich und sie kicherte. „Das wird er...Ich hoffe er kann sich beherrschen.“ Mokuba rollte mit den Augen, zupfte seinen weißen Anzug zurecht und war froh, als die Limousine an der Firma hielt. Wir stiegen aus und dann erhellte sich sein Gesicht. Yuna war auch gekommen und schnell eilte er zu ihr, um sie zu küssen. Aber auch meine kleine Schwester und Tris knutschten, als sie sich sahen. „Babe...du siehst scharf aus...“, hauchte er ihr entgegen und küsste sie erneut. Ich fing an zu schwitzen, packte meinen Eisklotz und knutschte auch mit ihm herum. Er löste sich aber, völlig durcheinander und meinte, dass nun Vorsicht geboten sei. Daraufhin hörten alle auf, zu knutschen und hörten ihm zu...   „Setzt euch hin und verhaltet euch ruhig. Das ist ein denkwürdiger Augenblick und niemand...NIEMAND wird ihn mir vermiesen.“, grollte die Kühltruhe und wandte uns den Rücken zu. Der Vorhang, der uns verborgen hatte, glitt zur Seite und präsentierte uns, den tausenden Reportern, die uns neugierig ansahen. Wirklich...es mussten tausende sein. Offenbar hatte der Schnösel alles groß angekündigt. Seto stand auf und lächelte die anwesenden Menschen an.   „Ich möchte Ihnen allen in Erinnerung rufen, dass dies hier eine WELTWEITE LIVEÜBERTRAGUNG ist. Ich möchte nun aller Welt zeigen und meinem Mann beweisen, WIE SEHR ich ihn wirklich... liebe. Blade?“   Charlie nickte und sah selber glücklich aus. Offenbar wusste er, was auf uns alle zu kam. Er startete die Aufnahme und ich hätte mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckt. Ich sah auf den übergroßen Bildschirm, der einer Kinoleinwand glich und sah...meinen Mann. In einem weißen Anzug, mit einem viel zu weit aufgeknöpften, blass blauem Hemd, einem breiten Halsreif um den Hals und verstrubbelten Haaren. Er sah nervös und verboten schön aus. Neben ihm war eine Frau in einem hochgeschlossenen, blauen Kleid, mit lockigen, schwarzen Haaren und dunkelgrünen Augen. Dann schwankte die Kamera und ich sah... mich selbst. In einem weißen Anzug, mit ebenso weißem Hemd, welches komplett zugeknöpft war, einem Armreif aus Platin um meinem rechten Handgelenk und geröteten Wangen. In meiner linken Hand trug ich einen atemberaubenden Strauß aus weißen und faszinierend blauen Rosen, die mit etwas rankendem Grün und blauen Steinchen verwirbelt waren, die bis runter zu meinen Knien reichten. Ich sah so scheu zu Seto, der mich aber glücklich ansah, meine Hand ehrerbietend küsste und mir sagte wie sehr er mich liebte. Ich saß zum Glück, denn sonst wäre ich hingefallen, so weich fühlten sich meine Beine an. Eine Hitze stieg in mir auf, beginnend von meinem Herzen, welches sich dann in meinem ganzen Körper ausbreitete. Mein jüngeres Ich, erwiderte die Liebesbekundung und dann fing auch schon der Pfarrer an, zu sprechen.     Zum Schluss der veröffentlichenden Hochzeit, brandete ein tosender Applaus und etliche Schluchzer auf. Ich war absolut sprachlos und sah meine allerliebste Schneeflocke an, die mich zufrieden und glücklich ansah. Dann stand er auf und bat um Ruhe. Schnell legte sich der Applaus, nur um den folgenden Worten genau zu lauschen, die mein Mann aussprach. „Das hier...können Sie sehen, als ultimativen Liebesbeweis, an meinen geliebten Ehemann.“   Ich stand auf, zu schnell und taumelte, noch von dem Schwindel, den seine Worte ausgelöst hatten. Ultimativer Liebesbeweis.... Ich schrie auf und flog meinem Mann regelrecht in seine Arme. Dann rief ich ihm, laut und für jedermann in diesem Raum verständlich aus, was ich davon hielt. „Seto! Ich liebe dich so sehr....HEIRATE MICH!“ Er lachte und meinte, dies wäre längst geschehen, küsste mich liebevoll und wischte somit jegliche Zweifel, von anderen Menschen, restlos weg.       Setos Sicht:     Wir hatten noch mit allen Anwesenden gefeiert. Niemand wagte sich mehr, unsere Ehe in Zweifel zu stellen, konnte doch jeder greifbar spüren, was wir füreinander empfanden... Wahre Liebe...so sah sie aus. Nun waren wir wieder zu Hause, die anderen feierten noch zusammen im Esszimmer, doch ich wollte mit Joey alleine sein. „Das...das war unglaublich, mein geliebter Eisberg.“, flüsterte er mir zu und küsste mich verlangend. „Ich bin in allem, was ich tue, perfekt, dass solltest du dir endlich mal merken, mein Hübscher.“, hauchte ich ihm, zwischen unseren Küssen, entgegen. Währenddessen dirigierte ich ihn zum Bett. Ich schob meine Hände unter sein Shirt und fuhr ihm hauchzart über seine weiche Haut, den Rücken hinauf und wieder hinunter, bis ich an seinem begehrenswertem Hintern angekommen war. Joey stöhnte erregt und schrie heiser auf, als ich anfing, diesen sanft zu kneten. „Seto.... mach schon.“ Ich lachte leise und legte ihn, auf dem Bett ab. Dann erhob ich mich wieder und knöpfte, ganz langsam mein Hemd auf. Begierig starrte er auf meine Brust, als ich mein Hemd, von meinen Schultern streifte und mir selbst über meine Brust streichelte, bis hinunter zum Bauchnabel. Seine Augen glühten, als ich aufstöhnte und meinen Gürtel löste. „Trödel gefälligst nicht so rum...ich will dich! JETZT!“, jammerte er. Ich lächelte, knöpfte meine Hose auf und zog den Reißverschluss runter. Er stand auf und kam zu mir. „Ich übernehme das jetzt. Du bist mir einfach zu langsam.“ Ich packte ihn am Nacken und zog ihn an meine Lippen, kostete sie, bis er vor Erregung zitterte. Diese Vereinigung würde ich auskosten. Wir würden uns jetzt zum ersten Mal, ganz in dem Wissen, dass wir uns liebten, miteinander verbinden. Eins werden...   Liebevoll streichelte ich seinen Hals, folgte meinen Händen mit meinem Mund. Jeder Zentimeter seiner wunderbar zarten Haut wurde von mir berührt, geküsst und gestreichelt. Doch auch er blieb nicht untätig und fuhr bedächtig, mit seinen Fingerspitzen über meine Brust, nuschelte irgendwas vor sich hin, was in einem leisen keuchen endete. „Ich liebe dich, Eisdrache. Ich gehöre dir.“, sagte er genießerisch. Ich lächelte nur daraufhin und fuhr fort, ihm zu zeigen, was ich empfand.     Tbc.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)