Doors of my Mind - One Shots von Karo_del_Green ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ~ Das Ding mit dem Kosenamen ------------------------------------------------ One-Shot ~ Das Ding mit dem Kosenamen „Raphael?", rufe ich leise. Keine Antwort. Vermutlich, weil er mich nicht gehört hat. „Hey, weißt du, wo ich den Brief für das Prüfungsamt hingetan habe?", rufe ich diesmal lauter und schichte zum wiederholten Mal ein paar Papiere auf meinem Schreibtisch um. Mittlerweile habe ich zig Zettelhaufen, die ich abwechselnd übereinander und wieder auseinander stapele. Doch ich kann, das was ich suche einfach nicht finden. Es ist zum Verrücktwerden. Als ich keine Erwiderung auf meine Frage erhalte, sehe ich auf. Raphael steht direkt neben mir. Ich schrecke zusammen und drücke mir die Hand gegen die Brust um zu verhindern, dass mir das Herz raus hüpft. Nicht, dass der schöne Mann neben mir nicht längst Eigentümer meines Herzens wäre, doch im Körper behalten möchte ich es dennoch. Vorerst jedenfalls. „Herrje, ich dachte den Ninja lassen wir im Schlafzimmer", entgegne ich neckend und genieße die feine Röte, die sich augenblicklich in seinem Gesicht abzeichnet. Seine lautlosen Bewegungen sind manchmal wirklich furchteinflößend, aber gegen die geschmeidige Eleganz im Bett habe ich ganz und gar nichts. „Entschuldige", erwidert er mit sanftroten Wangen. Ich sehe dabei zu, wie er alibihalber ein paar Blätter anhebt und seine breiten Schultern kaum sichtbar nach oben zucken lässt. Er hat meinen Brief wohl nicht gesehen. Ich seufze verzweifelt auf, während Raphaels Zeigefinger einen Buchrücken entlang streicht. „Sag mal, wieso nennst du mich immer Raphael?", fragt er mich unvermittelt und auch ich halte in meiner Bewegung inne. Sein Finger fährt weiter zu meiner Hand um sich dann sanft über meinen nackten Arm zu arbeiten. Jeder berührte Millimeter antwortet mit Erregung. Die feinen Härchen meiner Haut geraten in Wallung. Tanzen. Kitzeln. Freudenjubel. Als er es bemerkt, bildet sich ein feines Lächeln auf seinen Lippen. Erst dann sieht er mich an. „Dein Name ist doch Raphael oder habe ich irgendwas nicht mitbekommen?", frage ich amüsiert und widme mich wieder meinen Zettelhäufchen. Vielleicht habe ich mich ja fünf Jahre lang geirrt. Alles ist möglich. „Ja, natürlich, aber du kannst mich auch Rapha nennen oder was weiß ich." Bei der Kurzform 'Rapha' durchzuckt mich ein unangenehmer Schauer. Ich kann nicht verhindern, dass ich ihn kurz entsetzt ansehe, aber schnell meinem Blick wieder abwenden. So werde ich ihn niemals nennen, denn so rief ihn meine Schwester. Wahrscheinlich auf seinem eigenen Vorschlag hin, aber das ist mir egal. Nein, so nenne ich ihn nicht. Dass er mich überhaupt darum bittet, erfüllt mich mit so viel unangebrachter Eifersucht, dass ich fast platze. Ich wackele energisch mit dem Kopf, bemerke seine fragende Reaktion und verleihe meiner Verneinung noch zusätzlichen Nachdruck, in dem ich meine Hände überkreuzen. „Warum sollte ich?", frage ich anstatt ihm eine konkrete Antwort zu geben. „Warum nicht?", kontert er prompt. Raphaels Kopf lehnt sich auf meine Schulter. Der dezente Duft seines Körpers umhüllt mich mit Wohlempfinden und ich spüre einen weiteren, aber angenehmen Schauer, der meinen gesamten Körper durchzuckt. Allein sein Aroma weckt die Versuchung, ihn geradewegs zurück ins Bett zu lotsen. Das sich sein großer, muskulöser Körper auch noch gegen meinen drückt, ist nur ein weiterer Tropfen auf dem heißen Stein meiner ausgeprägten Libido. Mittlerweile arrangiert sich Raphael gut mit der körperlichen Nähe und dem umfangreichen Sexrepertoire, welches ich ihm biete. Er genießt es und er wird langsam, aber sicher unersättlich. Und das gefällt mir. Das dümmliche Grinsen, welches sich bei diesen Gedanken in mein Gesicht schleicht, spricht Bände. Raphaels Hände legen sich auf meinen Bauch und er schmiegt sich von hinten dichter an mich. Zärtlich gleiten sie unten mein Shirt, schmiegen sich gegen die Haut meines Bauches und streicheln sich höher zu meiner Brust. Seine Finger sind wunderbar warm. Im Gegensatz zu meinen eigenen und sie sind so unfassbar zärtlich. „Ich finde nur, wir sollten Kosenamen füreinander haben", raunt er mir entgegen und seine frechen Finger umspielen eine meiner Brustwarzen. Nur kurz necken sie die empfindliche Spitze und doch reicht es aus, um sie vollständig zu erhärten. Ich schließe meine Augen, genieße das sanfte Streicheln. Die kleinen zärtlichen Gesten. Meine Körperreaktionen sind für Raphael kein Geheimnis mehr und sofort spüre ich, wie seine zarten Fingerspitzen kreisend über meine Brust wandern. Sie werden immer kleiner bis er die gehauchten Ellipsen eng um meine Brustwarze zieht. Ich keuche. Seine Lippen legen sich an meinen Hals. Ich bin viel zu selig um ihm zu antworten. „Paare brauchen Kosenamen", wiederholt er sein Anliegen. Er nennt uns ein Paar. In meinem Kopf schwenke ich energisch die Pompoms. Ein erfreutes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, aber nur kurz, dann drehe ich mich zu ihm um. Normalerweise sagt er solche Sachen nicht. Wieso also jetzt? „Wirklich?", hake ich misstrauisch und skeptisch nach. Nur ein wenig geschauspielert, aber wirkungsvoll. „Ja", sagt er kurz und knapp. „Du möchtest, also, dass ich beim Sex statt 'Raphael' 'Hengst' stöhne?", frage ich schamlos und sehe dabei zu, wie sein Kopf nach unten kippt. „Wieso bist du immer so unverblümt?", raunt er beschämt. Seine Stimme klingt belegt und sein Gesicht flammt zart auf. Für diese Reaktion liebe ich ihn noch mehr. Raphael zieht langsam seine Hand unter meinem Shirt hervor. „Gegenfrage. Wieso wirst du noch immer rot sobald es um Sex geht?", frage ich frotzelnd. Zärtlich fahre ich ihm durch die Haare und grinse. Ich sehe dabei zu, wie sich der rote Schimmer ausbreitet „Du sagst übrigens auch nur 'Mark' zu mir", gebe ich ihm zu bedenken und wende mich wieder um. „Ja, aber deinen Namen kann man auch schlecht noch weiter abkürzen", kommentiert er meinen Einspruch. Seine Stirn fällt auf meine Schulter. Ich treibe ihn in die Verzweiflung. Er neigt seinen Kopf wieder nach hinten und bevor er etwas erwidert, blickt er überlegend an die Decke. „Falls du jetzt auf die Idee kommst, sowas wie Marki zu mir zu sagen, dann schläfst du nachher auf Balkon!", sage ich deutlich drohend und ignoriere geflissentlich die Tatsache, dass ich keinen Balkon habe. Raphaels Gesicht zeigt eine Mischung aus Skepsis und Belustigung. Aber da ist auch ein Hauch Anspannung. Er grübelt weiter. „Siehst du, es ist aussichtslos. Außerdem sind Kosenamen blöd", stelle ich meine Meinung klar. Ich streichele durch seine vollen Haare und widme mich wieder meinen verlorengegangen Unterlagen. Zu meinem Erstaunen setzt Raphael die Diskussion nicht fort, sondern haucht mir einen Kuss gegen die Schläfe und verschwindet in die Küche. Ich glaube an einen Sieg. Nur glaube ich nicht lange daran. In den nächsten Tagen versucht er es unterschwellig und indirekt. Raphael reagiert nicht mehr auf seinen vollständigen Namen oder schreibt in SMS seltsame zuckersüße Sachen, wie Liebling, Babe, Sweetheard oder Darling. Manchmal ruft er mich 'Schatz'. Doch in dem Getümmel von anderen Menschen reagiere ich nicht auf derartige Betitelungen. Schatz kann schließlich jeder sein. Wenn man in einen Raum mit 30 Menschen 'Schatz' ruft, dann drehen sich mindestens 20 Personen um. Erbärmlich. Ich bin kein Fan von derartigen Plattitüden und schwülstigen Phrasen. Seit gestern schmollt er, weil ich so gar nicht darauf anspringe. Obwohl ich dem Ganzen keine tiefliegende Bedeutung beimessen will, habe ich ständig das Gefühl nur noch Kosenamen zu hören. Schnucki. Mausi. Baby. Wie viele davon doch mit einem im Bus sitzen. Ich verstehe nicht, warum Raphael auf einmal so darauf pocht. Nach einer Reihe anstrengender Vorlesungen lasse ich mich auf meine Lieblingsbank vor dem Hauptgebäude nieder. Ich schließe die Augen und döse ein wenig vor mich hin. Solange bis ich schmale Arme spüre, die sich von hinten um meinen Hals legen. Shari legt ihr Kinn auf meinen Kopf ab und ich merke, wie ein paar Strähnen ihres langen schwarzen Haares nach vorn fallen und über meinen Hals und meine Wange kitzeln. Wir verweilen einen Augenblick in dieser Position bis ich meinen Kopf nach hinten neige und sie mir von oben lächelnd entgegen sieht. „Sawubona, chisai Hana, wie kommt es, dass du so strahlst?" „Ein Date", flötet sie mir entgegen. „Du Glückliche. Wo geht es hin?", frage ich. „In unser Stammlokal." Ich beginne zu grinsen. Sie meint das Restaurant, in das ich Shari und Andrew damals zu ihrem Anschubs-Date gezwungen habe. Ich hatte einen Gutschein, der bei den beiden bestens aufgehoben gewesen war. Nun darf ich mich offiziell als Verkuppler betiteln. „Und wie kommt es das du so bedröppelt dreinschaust?", fragt sie mich retour. „Raphael gibt mir Kosenamen", sage ich entgeistert und hoffe, dass mein Gesicht all die Pein widerspiegelt, die ich gerade empfinde. „Versaute oder zuckersüße?" „Die Klebrigen", antworte ich und sehe, wie sie zu kichern beginnt. Sie kommt zu mir rum und setzt sich neben mich auf die Bank. „Und was ist daran zu schlimm?" „Du meinst, abgesehen davon, dass Kosenamen doof sind? Im Prinzip nichts. Ich bin es nur nicht gewöhnt." „Ich hatte gedacht, dass du ganz besonders darauf stehen würdest!", sagt sie verwundert. „Was? Wieso? Nein, ich stehe da gar nicht drauf", kommentiere ich energisch und lächele dann verlegen, weil ich gar nicht wirklich weiß, ob es stimmt. Zu mir sagte man bisher immer einfach nur Mark. Selbst meine Mutter sagt einfach nur Mark. Gut, ab und an Schatz, aber auch immer mit diesem gewissen Ton, der mich im selben Moment streichelt und rügt. „Okay, das verwundert mich jetzt. Und das ist nicht der eigentliche Grund, oder?" Sie durchschaut mich jedes Mal. Es ist manchmal wirklich gruselig. „Er hat vorgeschlagen, dass ich ihn Rapha nenne", sage ich ohne weitere Ausflüchte. Sharis Augenbraue klettern zum Haaransatz, da sie nicht verstehen kann, was mich daran stört. „Maya hat das zu ihm gesagt und ich will ihn nicht so nennen, wie ihn meine Schwester genannt hat", gestehe ich erklärend. Ich schaue auf meine Hände und seufze leicht. Es ist so albern, aber was soll ich tun? Sobald ich daran denke, scheint mein Herz vor Eifersucht zu explodieren. Auch jetzt spüre ich, wie es heftig schreit und zetert. Es brüllt mir entgegen, dass ich es nicht zulassen kann, dass sie noch immer unsere Beziehung torpediert. Die schöne Inderin legt ihre Hand auf mein Knie und tätschelt es sanft. Sie versteht meine Probleme damit und weiß genauso gut, dass ich es genauso auch übertreibe. „Du hast doch Fantasie, denk dir doch was Neues für ihn aus." „Einen neuen Kosenamen?" Kurz denke ich darüber nach, aber mir fällt überhaupt nichts dazu ein. Ich mag seinen Namen, so wie er ist. So ist er schön. Ich mag es, wie er klingt, wenn er über meine Lippen fließt. Man kann ihn liebevoll flüstern. Man kann ihn wütend raunen. Und ich liebe es ihn zu stöhnen und dabei ganz genau zu spüren, wie sehr es ihn anturnt. Ich lehne mich zurück und greife Sharis Hand, nehme sie kurz in meine. Sie ist warm und weich. Ihre Finger sind so zart. „Was ist mit den herkömmlichen Koseformen", schlägt sie nach einer Pause vor und ich schüttele fast sofort den Kopf. „Ich finde, dass schon in Hetero-Beziehungen urks. Schatz, hier. Hasi, dort. Oh, Mausi. Bärchen. Schatzipups", äffe ich andere Menschen nach und wackele mit der freien Hand hin und her, um mir zur Beendigung theatralisch an die Kehle zufassen. Mit jedem Kosename fängt Shari immer mehr an zu kichern bis sie herzhaft lacht. „Ehrlich, wer denkt sich so was aus?", frage ich bitterernst und Shari hört nicht mehr auf zu lachen. Die Frage ist ja im Grunde, wer sich gerne so nennen lässt? Shari lehnt ihren lachenden Körper gegen meinen. Ich führe ihren Handrücken zu meinen Lippen und hauche einen kleinen Kuss auf die samtweiche Haut. Shari beruhigt sich wieder etwas. In dem Moment höre ich, wie abseits ein Auto hält. Andrew steigt aus und winkt uns zu. „Gut, ich muss los." Sie lässt meine Hand nicht los, sondern umfasst sie mit beiden Händen, küsst meine Fingerknochen und lächelt. „Das schaffst du schon, mein liebster Markilein!", kommentiert sie übertrieben und ich verziehe angeekelt mein Gesicht. Sie kichert und löst sich von mir. „Ich wünsche euch viel Spaß und seid artig!", rufe ich. Shari geht ein paar Schritte und dreht sich dann zu mir. „Das werden wir sein, Markileinchen." Schon wieder und sogar noch einen Zacken schlimmer. Kurz streckt sie mir die Zunge entgegen und dreht sich um Kreis, dabei fällt mir auf, dass ihr Sari verrutscht ist. „Indisches Blümchen, komm noch Mal zurück." Ich winke sie mit einem Finger zu mir heran und sie kommt langsam tänzelnd auf mich zu. Ihr grüner Sari zieht bezaubernd aus. Sattes Grün mit wunderschönen goldenen Stickereien. Ihr langes schwarzes Haar streicht, wie Seide über ihre Schultern und ihre Wangen. „Du läufst rum, wie ein Schlumpf, weißt du das?", sage ich ihr. Sie kichert. Ich deute Shari an, dass sie sich noch einmal umdrehe soll und richte ihr den Sari. „Ich danke dir." Sie beugt sich zu mir hoch und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Hamba kahle", verabschiede ich sie auf Zulu und sehe dabei zu, wie sie zu Andrew ins Auto steigt. Ein romantischer Abend. Ich freue mich für sie. Als sie losfährt, sehe ich auf die Uhr. Raphael lässt mich warten. Seufzend lasse ich mich wieder auf die Bank fallen und schließe die Augen erneut. Doch kaum habe ich den Gedanken zu Ende gebracht, spüre ich seine warme, stoppelige Haut an meiner Wange. Sofort weht mir sein Duft entgegen und alles in mir beginnt zu kribbeln. Ich schließe die Augen und atme tief ein. Er ist frisch geduscht. Mein Kopf neigt sich zu ihm und zu meinem Erstaunen spüre ich seine Mund an meiner Wange. Ein sanfter Kuss, der ebenso zärtlich zu meinen Lippen wandert und dort verweilt. Er ist lang und intensiv. „Zu wem ist sie da ins Auto gestiegen?", fragt er mich als wir den Kuss lösen und stupst seinen verführerischen Mund erneut gegen meine Wange. „Andrew." „Oha", gibt er von sich und setzt sich zu mir. „Ja, sie haben ein Date." Während ich das sage, fällt mir auf, dass Raphael und ich noch nie ein richtiges Date hatten. Ich lehne mich nach vorn und vertreibe die trübseligen Gedanken, die sich ab und an an meine Gehirnwindungen haften. Ich bin so glücklich ihn an meiner Seite zu haben und zu wissen, dass er sich für mich entschieden hat, dass mir solche Kleinigkeiten vollkommen nichtig erscheinen. Nach einer Weile spüre ich seine Hand an meinem Rücken. Wärme dringt durch meinen dünnen Pullover und ich schließe genießerisch die Augen. Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sind für mich noch immer mehr ein Problem als für ihn. Unbewusst weiche ich ihm jedes Mal aus, da ich nicht möchte, dass es ihm unangenehm ist. Auch jetzt. „Komm lass uns fahren", sage ich und stehe auf. Raphael bleibt noch einen Moment sitzen und sieht mich mit einem seltsamen, undefinierbaren Blick an. Ich bin zu sehr in Gedanken um auf dem Weg nach Hause ein vernünftiges Gespräch zu führen. Noch immer frage ich mich, warum Raphael so extrem auf dieser Kosenamengeschichte rumreitet. Hatte es möglicherweise doch eine tiefere Bedeutung? Fehlt ihm die Normalität? Schon früher hat er auf eine normale und einfach Beziehung gepocht und ich bin immer der Überzeugung gewesen, dass er eine solche mit mir haben wird. Irre ich mich? Ist er unglücklich? Ich fühle mich verunsichert und das behagt mir nicht. Als wir bei seiner Wohnung ankommen, bleibe ich noch einen Moment im Auto sitzen. Irgendwann geht neben mir die Tür auf. Raphael beugt sich zu mir. „Du bist heute ganz schön weit weg. Alles okay?" Anstatt etwas zu erwidern, ziehe ich ihn dichter an mich und in einen Kuss. Er widert ihn genüsslich und ich spüre gleißende Erregung, die sich durch meinen Körper arbeitet. Die süße seiner Lippen benebelt mich. Mein Kuss wird intensiver und eindeutiger. Raphael löst sich von mir, doch es sind nur wenige Millimeter, die unsere Lippen voneinander trennen. Raphael versteht meinen Blick und ich sehe, wie er sich hauchzart auf die Unterlippe beißt. „Lass uns..." Das laute Knurren seines Magens unterbricht ihn. Er sieht mich überrascht an und ich kann mir ein leichtes Kichern nicht verkneifen. Sein Magen reagiert noch einmal. „...was essen?", ergänze ich seinen Satz und hauche ihm lachend noch einen Kuss auf. „Hm, ich dachte eigentlich an was anderes", murmelt er mir entgegen, während ich aussteige und vor ihm stehen bleibe. Seine Worte machen mich neugierig. „Und was genau hat sich der Herr vorgestellt?", frage ich säuselnd. Ich beuge mich zu seinem Ohr. Meine Lippen umfassen sein Ohrläppchen und meine Finger greifen an seine Hüfte. Ich lasse sie unter sein Shirt fahren, berühre seine warme Haut und gleite dann neckend in seine Hose. Ich spüre, wie er den Atem anhält und wie er seine Hand an meinen Rücken legt. Sanfter Druck führt mich näher an ihn. „Sowas." Seine Stimme gleicht einem heiseren Flüstern. Meine Hand streicht nach vorn und geht tiefer. Raphael zieht aufgeregt die Luft ein. Ich küsse mich seinem Kiefer entlang, bis ich erneut bei seinem Mund angekommen bin. Ein feiner Kuss. Der Geschmack seiner Lippen ist zuckersüß. Meine Hand gleitet tiefer, bis sie über seiner Shorts und direkt über seiner bereits deutlichen Erregung zum Liegen kommt. „Hm, was genau?" Raphael keucht, also nehme ich ihm die Antwortmöglichkeiten voraus. „Wie wäre es, wenn ich deine pulsierende Erregung fest zwischen meine Lippen nehme oder möchtest du mich lieber hart rannehmen." Ich merke, wie bei jedem dieser bildhaften Wort Raphaels Körper zuckt, aber nicht nur aus Erregung sondern vor allem aus Scham. „Mark", entflieht es seinen Lippen. Als ich ihm ins Gesicht sehe, kann deutlich erkennen, wie rot er geworden ist. Der feine Ausdruck der Überraschung, der ihn jedes Mal zeichnet, sobald ich solche Worte in den Mund nehme. Meine unverblümte Art ist ihm immer noch sehr peinlich, aber ich glaube, weil es ihm insgeheim gefällt. Ich finde es schrecklich niedlich, wie naiv der ältere Mann doch ist. Ich kichere siegessicher und hauche einen letzten Kuss auf seine Lippen. Er hat mich herausgefordert. Damit muss er rechnen. Beim Vorbeigehen tippe ich ihm sanft gegen die Stirn. Eine andere Baustelle. Ich reiche ihm ein Messer zum Schälen der Kartoffeln und krame im Kühlschrank nach Pilzen und Paprika. Meine Kochkünste sind noch immer elendig schlecht, aber dank Sharis Hilfe, schaffe ich es mittlerweile ein einfaches Drei-Komponenten-Mahl herzustellen. Und mit Raphaels Hilfe schmeckt es sogar. „Für Shari hast du einen Kosenamen", sagt er plötzlich aus dem Zusammenhang gerissen und ich sehe verwundert auf. „Was?", frage ich irritiert. „Du nennst sie Blume. Okay, in allen möglichen Sprachen, aber du hast einen Kosenamen für sie." „Und? Ein richtiger Kosename ist das auch nicht." „Du nennst sie nicht beim Namen. Also ist es ein Kosename", erwidert er leicht brummig. Ich seufze als ich es verstehe. Er gibt also noch immer keine Ruhe. Wahrscheinlich hat er die Szenerie vorhin mitbekommen und er hat Recht. Für Shari habe ich massig Spitznamen. Missmutig rühre ich im Gemüse und verteile das heiß gewordene Öl in der Pfanne. „Nenn mich doch wenigstens Rapha. Dann...", setzt er fort. „Nein. Raphael ist ein schöner Name. Ich nenne dich so", fahre ich ihm in die Vorschlagsparade und wende mich wieder der Pfanne zu. Mit zusammengebissenen Zähnen drehe ich das Fleisch darin. „Raphael, sagt meine Mutter und auch deine." „Es ist, ja auch dein Name, oder nicht?", knurre ich ihn nun doch leicht genervt an. „Was hast du gegen 'Rapha'?" Jedes Mal, wenn er das sagt, dann jagt es mir eiskalte Schauer durch den Leib. „Ich nenne dich nicht so und jetzt lass es gut sein." „Warum? Was hast du dagegen?" „Was hast du gegen Raphael? Wegen zwei lumpigen Buchstaben muss man deinen Namen nicht verschandeln." Der Sogenannte seufzt auf. „Das ist der Sinn von Koseformen. Man lässt Buchstaben weg. Also, Rapha ist die logische Konsequenz. Warum sträubst du dich so?", fragt er mich, lehnt sich mit dem Rücken gegen den Küchentresen und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich meine einen Hauch Enttäuschung zu hören. Ich greife den Pfannenwender fester. „Warum machst du plötzlich so einen Terz darum? Ich nenn dich nicht so. Aus.", sage ich vehement. „Warum?" „Weil ich es nicht will." „Aber, warum willst du es nicht? Bitte erklär es mir!" Das Öl in der Pfanne beginnt zu blubbern und auch ich beginne innerlich kochen. „Verdammt, weil Maya, dich so genannt hat...", belle ich schlagartig. In mir lodert die pure Eifersucht. Will er wirklich, dass ich ihn so nenne, wie ihn Maya genannt hat? Ich kann es nicht fassen. Ich schleudere den Pfannenwender in die Spüle. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich gebe einen verzweifelten und verärgerten Laut von mir. Ohne mich zu ihm um zu wenden, verlasse ich wütend die Küche. Ich stampfe ins Wohnzimmer und lasse mich auf die Couch fallen. Meinen Fuß stelle ich am Couchtisch ab und stoße dann kurz dagegen. Warum hat er es nicht einfachen ruhen lassen können? Meine permanente und noch immer vorhandene Eifersucht macht mir selbst andauernd zu schaffen. Ich hasse mich dafür und im Moment hasse ich ihn dafür, dass er meine Eifersucht unbewusst immer wieder schürt. Mein Kopf kippt auf der Couch nach hinten und ich starre an die Decke. In der Küche höre ich, das leise Brutzeln des Fleisches. Raphael stellt den Wasserhahn an. Er gießt die Kartoffeln ab und dann wird es still. Ich bleibe sitzen und schließe die Augen. Nach einer Weile merke ich, wie das Sofakissen neben mir nachgibt. Doch Raphael sagt nichts. Irgendwann wende ich meinen Kopf zu ihm und sehe, dass er meine Position nachahmt. Ich betrachte sein Profil. Die markanten Wangenknochen. Das leicht stoppelige Kinn, welches in diese kleinen, süßen Ohren übergeht. Seine schönen, grünen Augen sind nun geschlossen. Irgendwann wendet auch er mir sein Gesicht zu. Er sieht mich an und ich habe das Gefühl in seinen Augen zu ertrinken. Sie sind tief und intensiv, wie das saftige Grün von prachtvollem Laub gemalt als ein taufrischer Frühlingskuss. Er rutscht langsam näher und küsst mich. Obwohl ich noch immer sauer bin und verärgert, erwidere ich die sanfte Berührung sehnsüchtig. Die Süße seiner Lippen ist, wie fruchtiger Nektar, der jeden Ärger überdeckt. Er prickelt auf meiner Haut und dringt süchtig machend tiefer. Sanft liebkost er meine Oberlippen, umschließt sie mit seinen. Ein sanfter, neckischer Sog bis er zur Unterlippen wechselt und dort dasselbe Spiel spielt. Unsere Lippen trennen sich. „Tut mir Leid. Ich bin ein Idiot", murmelt er gegen meine feuchten Lippen und ich nicke zustimmend. Ein weiterer Kuss und mein Magen beginnt zu knurren. Ich merke, wie er in den Kuss lächelt, doch anstatt ihn zu lösen intensiviert er ihn. Ich genieße die Zuwendung sehr. So lange bis sich auch sein Magen lautstark äußert. „Lass uns essen, sonst wird es wieder kalt und du fällst mir vom Fleisch", sagt Raphael lächelnd und steht auf. Ich sehe ihm noch einen Augenblick nach. Meine Lippen prickeln noch immer und ich weiß, dass wir auf jeden Fall noch einmal über die Kosenamen-Geschichte reden müssen. Nach dem Essen sitzen wir zum Arbeiten am Couchtisch. Raphael blättert lustlos in einem dicken Sportwälzer und ich sehe ihm dabei zu, während ich mit meiner Hausaufgabe immer noch nicht angefangen habe. Ein Entwurf für einen aerodynamischen Stuhl. Ich habe einfach keine zündende Idee, weil viel zu viele andere Gedanken in meinem Kopf umher schwirren. „Raphael?", frage ich. Er zuckt nicht mal. Ich verdrehe die Augen. „Mann, der neben mir sitzt?", versuche ich es statt wie erhofft ein Kosewort zu verwenden und erhalte damit seine Aufmerksamkeit. Ich grinse entschuldigend, richte mich auf und krabble auf seinen Schoss, so dass er sich nicht mehr vom Unikram ablenken lassen kann. „Was wird das?" „Ich bin niedlich!", entgegne ich lapidar und Raphael beginnt zu schmunzeln. Ich bin alles andere als niedlich, aber was solls. „Seltsam, ich dachte, du wärst sauer." Er trifft direkt ins Schwarze. Ich seufze und hebe meine Braue. Damit bekommt er Klartext. „Okay, dann direkt. Warum machst du auf einmal so einen Tamtam darum?", frage ich. Er weiß genau, was ich meine. Ich blicke sitzend auf ihn hinab. Sein warmer Körper bringt mich ganz durcheinander, aber sein Gesichtsausdruck zwingt mich zur Ernsthaftigkeit. Raphael schnauft leise, blickt zur Seite und wie schon so oft beginnt er zu schweigen. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und lasse ihn damit gezwungenermaßen aufsehen. „Warum ist es dir so wichtig Kosenamen zu benutzen?", hake ich nach. Er seufzt erneut. Ich sehe, wie er mit sich hadert. Anscheinend ist es ihm peinlich, denn ich sehe, wie er sich leicht auf die Unterlippe beißt und weiterhin versucht nach unten zu schauen. „Ich möchte es einfach", presst er hervor und ich hebe eine Braue. „Auf einmal? Das Bedürfnis hattest du doch vorher auch nicht?" Ich spiele damit auf seine Zeit mit Maya an. Bis auf das eine Ereignis mit mir unter der Dusche hat er nie Kosenamen für sie benutzt. Nur Maya hatte diese böse Kurzform seines Namens gebraucht. Ich fahre mit meinem Blicken sein Gesicht ab, nehme jede noch so winzige Regung in mich auf. Ein weiterer Biss auf seine Unterlippe. Ich fasse ihn an das Kinn und hauche einen Kuss auf die malträtierte Stelle. Raphael schließt seine Augen. „Du willst mir den Grund nicht sagen, oder?", stelle ich fest, klinge dabei ich erstaunlich liebevoll und mein Gegenüber öffnet seine Augen. „Ist okay. Ich muss nicht alles wissen. Aber ich kann, dann deiner Bitte einfach nicht nachkommen." Ich gebe ihn einen weiteren Kuss und stehe auf. Bevor ich weggehen kann, hält er mich an der Hand fest. Ein kurzer Ruck und er zieht mich zurück in seine Arme. Mein Rücken schmiegt sich gegen seine große, starke Brust. Sein Mund streicht sanft über meinen Hals, während seine Arme mich fest umschlingen. Ein Kuss in meinen Nacken. Ich rechne noch immer nicht mit einer Erklärung. „Wenn du mich nicht gleich loslässt, falle ich über dich her", witzle ich mehr im Spaß und streiche über seine Arme. „Okay, der Grund ist...", flüstert er mir unerwartet zu. Ich stocke und schweige. „Bei dir möchte ich es einfach. Ich fände es schön, wenn auch andere merken, dass wir zusammen gehören und ich möchte dir damit einfach meine Gefühle ausdrücken. Auch wenn es irgendwie albern ist." In seinen Worten steckt so viel Zärtlichkeit und Liebe, dass ich fast augenblicklich zerschmelze. Gänsehaut legt sich auf meinen Körper und das wohlige Brummen seiner Worte arbeitet sich über meine Nervenbahnen bis in die entlegensten Stellen meines Leibes. Dort explodieren sie wie tausende kleine Feuerwerke voller Glück und Zufriedenheit. Ich wende ihm mein Gesicht zu und sehe sein liebevolles Lächeln. Es macht mich unendlich glücklich. Meine Hand greift in seinen Nacken und ich ziehe ihn in einen Kuss. Dankend und ebenso gefühlvoll. Möglicherweise kann ich mich mit Hengst anfreunden. Vielleicht auch... ~ Na, was denkt ihr? Ist Raphael eher ein Darling? Honey? Süßknuffel? 🤭😉 Schön, dass ihr euch hierher verirrt habt! Danke fürs Lesen! Kapitel 2: One Shot ~ Jark ~ Der Krawattenstresstest 2.0 -------------------------------------------------------- Für alle, die sich nach dem Kapitel 15 von ´Doors of my Mind 2.0 - Ihr Freund. Mein Geheimnis´ gefragt haben, wie genau Jake es geschafft hat Mark das Krawattebinden beizubringen. Hier ist die Antwort! Viel Spaß! (Jark = Jake und Mark) One Shot ~ Jark ~ Der Krawattenstresstest 2.0 Ich setze mich auf die Seitenlehne der Couch und greife nach der seidenen Krawatte mit einem dezenten geometrischen Muster. Sie ist weich und eigentlich ganz hübsch. Sofern man derartige Kleidungsstücke als hübsch bezeichnen kann. Ich beäuge sie kritisch, drehe die Enden ein paar Mal in meinen Händen umher. Jake stoppt das Zuknöpfen seines Hemdes und beobachtet mich dabei, wie ich den zarten Stoff durch meine Finger gleiten lasse. „Krawatten sind nicht so dein Ding, oder?" „An dir mag ich sie", bekenne ich und grinse ihm entgegen. Jake kommt auf mich zu, greift mir ans Kinn und drückt mir einen kurzen, gutmütigen Kuss auf. Danach schnappt er mir den maskulinen Halsschmuck aus der Hand. „Dir würden sie auch gut stehen", kommentiert er. „Ach ja?" „Ja." Gut, ich spiele mit und hebe herausfordernd meine Augenbraue. „Und was genau hast du dir vorgestellt? Ich, in sexy schwarzem Anzug...", schlage ich vor. Jakes Kopf neigt sich abwägend hin und her und dann nickt er zustimmend. „Oder vielleicht...Ich, nur mit Krawatte?" Er zieht scharf die Luft ein und schiebt sich zwischen meine Beine. „Das wäre richtig sexy", raunt er mir zu und legt mir den Schlips um den Hals. Er zieht mich damit dichter an sich heran. „Und es wäre wohl die klischeehafteste Situation überhaupt, aber...doch, ich finde sie sehr ansprechend. Du, nur mit Schlips, wie du dich auf dem Bett rekelst. Erregt und lüstern." „Erzähl mir mehr...", raune ich ihm zu, zupfe zaghaft an dem unteren Bereich seines Hemdes, welches bereits sorgsam in der Hose steckt. Ich ziehe es hervor. Erst nur die eine Seite. Ich lecke mir über die Lippen und ziehe auch den Rest hervor. Für einen kurzen Moment sehe ich die straffe Haut seines Unterbauches und die feinen Härchen seines Glückspfades, die ich so gern hinabküsse. Mein Zeigefinger verhakt sich in der schicken Anzugshose und ich ziehe ihn noch dichter an mich heran. Ich hauche einen Kuss auf den vorletzten Knopf des sichtbaren Hemdes und als ich aufblicke, erkenne ich, dass mich Jake ganz genau beobachtet. „Ich warte immer noch...", necke ich ihn und genieße den erregten Glanz in seinen Augen, der mir gewidmet ist. Es ist ein gutes Gefühl, ihn mit der Vernunft hadern zu sehen. Hin und Hergerissen zwischen der braven Pflicht, zur Arbeit zu müssen und dem brennenden Verlangen, mich direkt hier an Ort und Stelle über die Couchlehne zu werfen. Ja, ich genieße es sehr. Ganz besonders, als sich Jake zu mir herunter beugt, mich fest am Kragen meines T-Shirts packt und mich rücklings auf die Sitzfläche des Sofas drückt. Ich ziehe ihn mit, umschlinge ihn mit meinen Beinen und komme nicht umher, begeistert zu kichern. „Du machst es mir echt schwer... weißt du das?", raunt er, vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge und knabbert sich neckend zu meinem Ohrläppchen. Ein sanfter Biss und ein feuchtes Lecken. Ich beginne zu lachen und kann allerdings nicht verhindern, dass sich der anderen pflichtbewusst aufrichtet und dabei meine Beine löst. Liegend sehe ich ihm dabei zu, wie er sein Hemd wieder sorgfältig in der Hose verstaut und dann erneut nach dem Schlips greift. „Gibt es nicht eine irrsinnige Anzahl an Varianten, wie man Krawatten binden kann?", frage ich neugierig. Jake stoppt in seiner Bewegung und wendet sich mir zu. Er hat etwa die Hälfte eines solchen Gebildes geschafft und sieht mich nun aufmerksam an. „Irrsinnige Anzahl ist ein wenig übertrieben. Ich kenne den einfachen Krawattenknoten, den Kentknoten, den einfachen und doppelten Windsorknoten und den Doppelknoten, der auch Prince Albert genannt wird..." „Prince Albert?", unterbreche ich ihn lachend. „Ganz genau! Er war ein Liebhaber dieses Knotens, der eigentlich Viktoriaknoten heißt." „Sag mal, ist das für Schlipsträger Standardwissensrepertoire oder bist du einfach nerdiger, als ich dachte?", frage ich keck und setze mich auf. Während seiner Aufzählung hat er mit kontrollierten Handgriffen seinen Knoten, welcher es auch immer ist, beendet. „Als ich anfangen musste, Anzüge zutragen, habe ich einen Kurs belegt. Da hat man mir ein bisschen was über Krawattenknoten beigebracht." „Sowas muss man lernen?" „Ich kann dir gern mal eine Anleitung ausdrucken und du kannst schauen, wie du damit zurechtkommst", fordert er mich heraus. Doch ich weiß ganz genau, dass es ihm im Grunde bloß peinlich ist, dass er die Kursgeschichte vor mir offenbart hat. „Du könntest es mir einfach beibringen", schlage ich vor. „Du willst wirklich lernen, wie man Krawatten bindet?", erkundigt er sich skeptisch. Ich richte mich auf und bleibe ganz nah bei ihm stehen. „Wieso nicht? Ein Mann von Welt muss das können, oder? Ich meine, wo es extra Kurse dafür gibt", wispere ich ihm zu, grinse einnehmend und drücke mein Becken ganz provokativ gegen seines. Es wirkt. Jakes Augenbraue, die bei meinem Kurs-Kommentar kurz nach oben gewandert ist, ist wieder in Normalposition und auch er sorgt dafür, dass wir uns noch näher aneinander pressen. Seine Arme schließen sich um meine Taille und seine Lippen legen sich um meine. Ich koste den Geschmack seiner warmen, weichen Lippen und schließe meine Augen, um das angenehme Kribbeln noch intensiver wahrzunehmen, welches meinen Bauch flutet. Jakes Berührungen sind wissend und herrlich erregend. Wieder beginne ich, das Hemd aus seiner Hose herauszuziehen, doch diesmal stoppen mich seine Hände. „So gern ich das auch fortsetzen würde, aber ich muss los..." Ich gebe mich geschlagen, aber nicht, ohne eine gequälte Geste des Unwillens von mir zu geben. Jake lacht kurz auf und küsst mich erneut. In der Küche genehmigt er sich einen letzten Schluck Kaffee, während auch ich mir endlich eine Hose und einen Pullover überziehe. Ich habe noch etwas Zeit, bis ich zur Uni muss und finde es daher besonders Schade, dass Jake keine hat. Trotzdem lasse ich ihn ziehen. „Kommst du heute Abend noch mal her?", frage ich und lehne mich gegen die Tür. Jake schließt seine Jacke gänzlich und fasst nach meiner Hand. Seine Finger sind warm und liebevoll. Seine Fingerspitzen gleiten hauchzart über die Innenfläche meiner Hand und verursachen ein anregendes Kitzeln, ehe sich unsere Finger vollständig miteinander verschränken. Sein Schweigen fördert meine innere Aufregung und ich fühle mich dazu ermuntert, ihm den möglichen Aufenthalt noch ein wenig zu versüßen. „Ich könnte eine Krawatte tragen...", säusele ich. Wieder einer dieser erregten Funken in seinem Blick. Er beugt sich weiter vor, stoppt kurz vor meinen Lippen. Sein Blick ist ungebrochen und ich spüre, wie sich mein Herzschlag von Sekunde zu Sekunde pulsierend steigert. „Dafür müsstest du ja erstmal wissen, wie du sie bindest", neckt er mich. Der Kuss, der folgt, ist nur ein Hauch. Ein sehnsüchtiges Necken, welches den heutigen Abend dringlich erwarten lässt. „Ich melde mich zwischendurch bei dir, wann ich Feierabend machen kann, okay?", versichert er mir, küsst erneut sanft meine Lippen. Diesmal deutlicher, aber genauso süß und zärtlich. Mit einem Schmunzeln bleibe ich an der Tür zurück, verweile so lange, bis ich die Schritte auf der Treppe nur noch dumpf vernehme und schließe die Tür. Ich war am Abend nicht in Stimmung. Auch wenn Jake sein Bestes gegeben hat, um das zu ändern. Seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, sehe ich ihn mehr oder weniger regelmäßig. In diesem Fall bedeutet es immer dann, wenn der andere Mann in der Stadt ist. Leider ist er das für meinen Geschmack und meinen Bedürfnissen zu wenig, denn die Tatsache, dass da noch immer der grünäugige Mann in meinen Gedanken herumschwirrt, macht es für mich sehr schwer, mich vollends auf das gute Gefühl einzulassen, was mir Jake schenkt. Unwillkürlich greife ich mir an die Brust, taste ins Leere und denke an die Kette, die im Badezimmer in einer Schublade liegt. Raphaels unheilvolles Abschiedsgeschenk, welches mich mit so vielen Fragen zurückgelassen hat. Ich trage sie. Immer dann, wenn Jake nicht bei mir ist. Ich trage sie also oft. Sie ist das, was verhindert, dass ich diese Tür vollkommen zu schlage. Auch, wenn ich noch immer nicht weiß, was mich wirklich dahinter erwartet. Raphael ist weiterhin in der USA und absolviert sein Austauschsemester. Ein weiterer Grund, weshalb meine Laune am gestrigen Abend so unterirdisch gewesen ist. Mittagessen bei meinen Eltern und natürlich musste er genau in diesem Moment anrufen. Maya war überschwänglich, teilte zu Beginn all die fantastischen, herzzerreißenden Neuigkeiten mit uns, die ihr Freund zu berichten hatte. Raphael hatte einem waschechten amerikanischen Barbecue beigewohnt. Ich schnaube augenblicklich verächtlich, als ich an das übertrieben begeisterte Gesicht meiner Schwester denke und kann nun endlich das Augenrollen umsetzen, was ich mir gestern verkneifen musste. Raphael hatte nach allen Anwesenden gefragt, das weiß ich, weil Maya eine mehr als dürftige Umschreibung abgeliefert hat. Alle. Alle seien da. Danach ist sie auf ihr Zimmer verschwunden, damit sie in Ruhe mit ihm reden konnte und ich bin in meine Wohnung gefahren, um dort in Ruhe die Kette anzuschreien. Es ist frustrierend. Vor der Uni mache ich noch einen kurzen Umweg, besorge mir beim Bäcker ein belegtes Brötchen mit Käse und irgendeiner kunterbunten Remoulade und nehme für Shari ein Milchhörnchen mit. Sie kommt mir bereits auf dem Weg zum Hauptgebäude entgegen und winkt fröhlich. „Annyeonghaseyo", begrüße ich meine Blume auf Koreanisch und kann nicht verhindern, dass sich nach diesem Kunststück meine Zunge verknotet. Wie immer bin ich mir nicht sicher, ob ich es richtig ausgesprochen habe, doch wer sollte mich korrigieren. „Annyeonghaseyo", wiederholt jemand neben mir und es klingt vollkommen anderes als das, was ich von mir gegeben habe. Es klingt verdächtig richtig. Shari beginnt zu kichern und auch ich drehe mich um. Eine hübsche kleine Asiatin blickt mir kichernd entgegen und ich habe plötzlich das dringende Bedürfnis, mich zu entschuldigen. Am besten in allen Sprachen, die ich kenne. Das kann eine Weile dauern. Sie wiederholt es ein weiteres Mal und lächelt mich an. Ich nutze die Gelegenheit und lasse mich brav belehren. Ich gebe mein Bestes und gebe erneut meine wackelige Interpretation der koreanischen Begrüßungsformel wieder. Sie kichert. Shari lacht. So energisch, dass sich zusätzlich noch weitere Studenten umdrehen, um sich zu vergewissern, dass kein bösartiger Clown aus dem Gebüsch springt. Nein, es ist nur die hübsche Inderin, die so herzhaft feiert, dass ich am liebsten mitlachen würde. Nach dem sechsten Mal habe ich es endlich so hinbekommen, dass man eine asiatische Sprache vermuten kann. Meine temporäre Lehrerin nickt unaufhörlich und hat wahrscheinlich die Hoffnung aufgegeben, dass es besser wird und erbarmt sich nun dazu, meine Mühen anerkennen. „Danke sehr", sage ich freundlich lächelnd, verbeuge mich anständig und zaubere ein mädchenhaftes Grinsen in ihr Gesicht. „Juseyo", erwidert sie und hüpft davon. Shari und ich winken ihr hinter. Als sie nicht mehr zu sehen ist, beginnt meine liebste Freundin wieder zu lachen. „Sie hat dich voll verbesserwissert." „Du weißt schon, dass das gar kein Wort ist. Und sie hat mich nur verbesserwissert, weil sie Koreanerin ist." „Ja, weil sonst niemand mitbekommt, wenn du Quatsch erzählst", pfeffert mir Shari prompt entgegen. Ich ziehe einen Flunsch, der Shari dazu veranlasst, mir eine Umarmung zu schenken, die mir beide Arme einklemmt und mich im Takt ihrer Lacher durchrüttelt. Jetzt bekommt der Shake-It-off-Song von Taylor Swift eine ganz neue Bedeutung für mich. Dafür liebe ich sie noch mehr. Nach dem Anfall lässt sie sich den Bauch haltend auf die Bank nieder und klopft wie ein Großmütterchen neben sich, damit ich mich ebenfalls setze. „Hach, das ist besser als jeder Pilateskurs." „Vielleicht solltest du Lehrgänge anbieten. Lachpilates mit Shari - Dein Six-Pack. Nur eine Lachnummer entfernt." „Gar keine schlechte Idee. Lachen ist so gesund. Und ich brauche nur eine Aufnahme davon abspielen, wie du versucht, Koreanisch zu sprechen. Mark, das war der Brüller." Vorwitzig wandern ihre Augenbrauen nach oben und wackeln. „Dann will ich aber Provision.", kommentiere ich lächelnd. Sie seufzt fröhlich, als sie sich endlich beruhigt und streckt ihr schönes Gesicht der Sonne entgegen. In den letzten Tagen war es besonders warm und zauberhaft gewesen. Strahlender blauer Himmel. Eine sanfte warme Briese. Das Alles trotz Oktober. Ich ziehe mir den Rucksack auf den Schoss und krame nach meinem gekauften Mittagessen und dem Mitbringsel für Shari. Sie sieht mir dabei zu, blinzelt nur mit einem Auge gegen den Sonnenschein an und lächelt, als ich ihr das Milchhörnchen in die Hand drücke. „Was hast du gestern Abend noch gemacht?", fragt sie und reißt gierig ein Ende des Hörnchens ab. Ich suche in der riesigen Tüte nach meinem belegten Brötchen und muss eine Weile basteln, bis ich mit Gewissheit sagen kann, dass ich nicht gleich Papier mitesse. „Jake war da", sage ich lapidar und beiße ab. „Du siehst ihn in der letzten Zeit echt oft. Seid ihr jetzt so richtig zusammen?" Ich zupfe etwas Salat aus meinem Sandwich und zucke mit den Schultern. „Oft ist relativ, oder? Ich meine, er ist ja nur ein paar Tage im Monat hier und den Rest der Zeit geistert er in der Weltgeschichte umher." „Ist das ein Nein? Denn die paar Tage ist er immer bei dir. Trifft er sich noch mit anderen?" „Wieso fragst du mich das? Oder halt, wieso nimmst du an, dass ich das weiß?" „Hätte doch sein können, dass ihr darüber geredet habt." „Ach ja?" „Ja, so nach dem Motto: Mark, du bist mein B-Stadt-Kerl und in A-Stadt habe ich den Typen", kredenzt sie mir eine äußerst belustigte Imitation des anderen Mann. Sie verstellt sogar ihre zierliche Stimme zu einem unverständlichen Brummen. Ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht laut los zu prusten und blase dabei meine Wangen auf. Shari sieht mich an, legt ihren Kopf schief und drückt mir dann ihren spitzen Fingernagel in die Gesichtsbacke. „Keine Ahnung, wie Kerle so miteinander reden..." „So nicht! Und nein, über sowas haben wir nicht geredet. Wieso sollte er mir das auch verraten?" Ich gebe ein pfeifendes Geräusch von mir und verdrehe theatralisch die Augen. Ich gestehe mir ungern ein, dass ich Bauchschmerzen verspüre, wenn ich darüber nachdenke, dass Jake möglicherweise mehr als einen Stadt-Kerl haben könnte. Nicht, dass wir je über unseren Beziehungsstatus gesprochen haben. Wir haben Spaß zusammen und ich fühle mich sehr wohl bei ihm. Er lässt mich vergessen und das habe ich dringend nötig. Sharis Finger bohrt sich erneut in meine Wange und holt mich damit aus meinen Gedanken. „Er tut mir gut und wir haben unseren Spaß.", erkläre ich, als ich ihren abwartenden Blick sehe. Ich pfriemele mir ein Stück Käse aus dem Brötchen, krümele mich voll und sehe Shari skeptisch gucken. „Was?" „Irgendwas hast du." Sie mustert mich ein weiteres Mal kritisch. Wenn ich jetzt wieder mit Raphael anfange und den Vorkommnissen des gestrigen Mittagessens, verderbe ich ihr die Laune. Also lasse ich es. Ich versuche, ein besonders unverfängliches Gesicht zu machen und sehe dabei vermutlich einfach nur aus, wie ein dümmlich grinsender Glücksbärchieverschnitt. „Ich? Nein. Niemals. Nie." Sharis feingeschwungene Augenbraue wandert nach oben. „Zu viel?" „Oja." Wir lächeln uns an. Sie zieht einen weiteren Streifen Teig von ihrem Hörnchen und lässt ihn in ihrem Mund verschwinden. Mein Handy klingelt. Als hätten ihm die Ohren geklingelt, bestätigt mir Jake, dass er heute Abend doch noch mal bei mir vorbeikommt. Seine Nachricht ist mit einem kleinen Krawattenemoji beendet, welches mir ein deutliches Lächeln auf die Lippen zaubert. Mit dieser eindrucksvollen Gesichtsmimik blicke ich meine liebste Freundin an, die augenblicklich den Kopf schüttelt und mir lachend verbietet, die Gründe zu erörtern. Ja, Jake tut mir gut und mit ihm ist vieles für mich einfacher, aber er ist nicht Raphael. Wir verbringen den Rest unserer Mittagspause ebenfalls gemeinsam, lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und gehen dann in unsere jeweiligen Vorlesungen. Zurück in meiner Wohnung setze ich mich an den Computer. Ich klicke eine Weile auf der unieigenen Cloud durch die letzten Vorlesungsfolien und verliere schnell das Interesse, weil mir alles bekannt vorkommt. Statt weiter den fleißigen Studenten zu markieren, öffne ich mein Zeichenprogramm und ziehe mein Grafiktablett hervor. Ich beende eine angefangene Grafik. Ein architektonisches Gebilde, was als Detail begann und als skurriles Gebäude endet. Ich habe keine Ahnung von Statik und dass sieht man meinem Kunstwerk absolut an. Ich bin trotzdem zufrieden. Danach fröne ich meiner Comicleidenschaft und kritzele eine Weile an einer Karikatur von Paul rum. Seine lockigen Haare und seine Brille sind einfach prädestiniert für einen malerische Verarsche. Außerdem hat er bald Geburtstag. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr verschwinde ich unter die Dusche, gönnen mir ein rundum Reinigungsparcour, um danach ein wenig ratlos vor meinen Kleiderschrank zu stehen. Beim Rumkramen fällt mir die von Jake zurückgelassene Krawatte in die Hände. Ein Überbleibsel unserer ersten gemeinsamen Nacht und dem peinlichen Wiederaufeinandertreffen, nachdem ich mich davongestohlen hatte. Wieder knete ich sie in meinen Händen, spüre das glatte Material unter meinen Fingern und lächele. Ich lege sie mir um den Hals, fasse die beiden Enden und spiele eine klassische Szene aus Filmen nach. Ich, allein vor dem Spiegel. Ein angestrengter Blick. Statt der Krawatte verknote ich meine Hände und gebe es nach einigem hin und her auf. Ich denke an das Gespräch von heute Morgen zurück und schmunzele. Ich lasse die beiden Enden zurück auf meinen nackten Oberkörper fallen, genieße die Kühle der Seide auf meiner Haut und in meinem Kopf formt sich eine dieser verrückten Ideen. Die Krawatte bleibt um meinem Hals liegen. Es klingelt. Ich hüpfe zum Türsummer, stolpere fast über meine eigenen Füße und lasse Jake rein, der brav über die Sprechanlage sein Erscheinen ankündigt. Die Wohnungstür öffne ich und lehne sie an. Danach eile ich fix zurück ins Wohnzimmer. „Mark?", fragt er durch die halbgeöffnete Tür hindurch. „Komm einfach rein! Ich war gerade duschen", rufe ich, beiße mir auf die Unterlippe, weil es schrecklich klischeehaft klingt und trete vorbereitet und präpariert in den Flur. Ich lehne mich lässig an die Ecke und sehe dabei zu, wie der gutaussehende ITler eintritt. Es dauert etwas, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewohnt haben. In diesem Moment schalte ich die Tischlampe an, die mich beleuchtet. Als Jake in meine Richtung schaut, passiert genau das, was ich mir erhofft habe. Er hält in seiner Bewegung inne und lässt seine Augen neugierig betrachten, was ich ihm biete. „Ich habe einen ersten Versuch gestartet. Was sagst du?" Die Krawatte ist so um meinem Hals befestigt, dass sie bis über meine Körpermitte reicht und nur notdürftig mit dem breiten Ende das Wichtigste verdeckt. Mehr trage ich nicht. Jakes Gesichtsausdruck ist wundervoll. Seine Augen sind leicht geweitet und je länger er mich anschaut, umso deutlicher wird seine Atmung. Von mir unbemerkt, gibt er der Tür einen leichten Stups, sodass sie ins Schloss fällt. Seine Tasche gleitet fast geräuschlos zu Boden. Auch mein Puls beschleunigt sich, als ich merke, dass er mich wirklich keine Sekunde aus den Augen lässt. Er kommt auf mich zu, fasst mit zwei Fingern nach dem Stoff und lässt ihn zwischen ihnen hindurch gleiten. Sein Blick wandert nach unten, über meine Brust und tiefer. Dorthin, wo die Krawatte über meine mittlerweile deutliche Erregung streichelt. Ein tiefes Keuchen bebt durch meinen Brustkorb, als mich der sanfte Schwung des Stoffes federleicht kitzelt. Jake beißt sich auf die Unterlippe, als er dabei zusieht, wie meine Härte bettelnd zuckt und er spielerisch weitere Beben erzeugt. Ich greife nach seiner Jacke, ziehe den Reißverschluss auf und trete zurück. Der Schlips bleibt in Jakes Hand und er hält ihn straff, sodass ich mich nicht weiter entfernen kann. Also bleibe ich wie gewünscht stehen. Nackt und geil. Diese anregende Spannung breitet sich auf meinen Körper aus. Es erregt mich sehr. Jake entledigt sich der Jacke und der Schuhe. In einer geschmeidigen Bewegung kommt er auf mich zu, lässt den seidenen Halsschmuck nicht los, sondern holt ihn nur nach und nach ein und zieht mich damit minimal dichter. Ich folge der kleinen Aufforderung nur zu gern, presse meinen nackten Körper gegen den des anderen Mannes. Ich will, dass er mich berührt. Ich will, dass er mich küsst. Bisher hat er noch kein Wort gesagt und das muss er auch nicht. Ich sehe das Verlangen in seiner gesamten Körpersprache. Jake Hände streicheln meinen Rücken entlang, stoppen kurz an meiner Hüfte und können dann doch nicht widerstehen, sich bis zu meinem festen Hintern fortzubewegen. Sanft greifen sie in das feste Fleisch. Sie sind bereits warm. Wahrscheinlich, weil Jakes Motor bereits angesprungen ist, als er meine Wohnung betrat. „Das müssen wir aber dringend üben...", raunt er mir zu und lässt seine Hand erneut fest nach dem zarten Stoff greifen. Ich keuche erregt auf, als mich der bestimmende Ruck dichter an den warmen Körper führt. Jakes Finger tänzeln zu dem sträflich schlecht ausgeführten Doppelknoten, der das Gebilde an meinem Körper hält. Er ist nur locker zugezogen, sodass Jakes Finger mit Leichtigkeit zwischen die Knoten gleiten kann. Den ersten löst er mühelos. „Pass gut auf. Ich zeige es dir einmal vollständig und dann Schritt für Schritt." Seine Lippen berühren meinen Hals. Ein sanfter Kuss und die Härchen meiner Haut richten sich auf. Tanzen und feiern eine elektrisierende Party, die nur den Anfang einläutet. „Lass mich raten. Ich soll es mir gut einprägen...", ergänze ich, greife nach seinem Hemd und ziehe es genauso, wie heute Morgen, vorsichtig aus der Hose hervor. Jake schaut dabei zu und lächelt, als er bemerkt, wie mein Körper deutliche Zeichen der Erregung aufweist. „Ganz genau... denn ich werde dich dabei prüfen." „Prüfen? Und was passiert, wenn es nicht richtig mache?", erkundige ich mich, beiße mir sachte auf die Unterlippe und schaue ihn nun direkt an. Ich zergehe in der Intensität seiner aufmerksamen Augen. Sein Zeigefinger streicht ruhig über meine Brust. Ich beobachte, wie er kleine Kreise malt, die sich immer enger um meine Brustwarze zieht, bis er sie sanft antippt. „Ich finde schon eine angemessene Möglichkeit..." Er tippt mir gegen die Brust und ich mache einen Schritt zurück, trete weiter ins Wohn-Schlafzimmer, bis ich vor der Couch stehen bleibe. Jake haucht mir einen Kuss auf die Lippen. „Schritt Eins..." Seine Stimme vibriert heiß in meinen Gehörgängen, schickt feine, stetige Schauer durch meinen Leib. Jake löst den Knoten endgültig auf, fängt das schmale Ende ab, bevor es mir vom Hals rutscht. Er zieht beide Enden zurecht, sodass sie in etwa gleich lang sind. „.. die richtige Position.", setzt er fort. Ich lausche gespannt. Ich genieße die kleinen, fast zufälligen Berührungen, die meine Haut streifen, wenn er nach dem Stoff greift und daran rumhantiert. Seine flache Hand legt sich auf die Mitte meiner Brust, zwischen den seidenen Stoff beider Seiten und mit einem Mal drückt er mich zurück. Ich komme auf der Couch zum Sitzen und blicke nun zu ihm auf. „Schritt Nummer Zwei...." Er legt das breite Ende über das Schmale. Seine Lippen kosten die Haut meines Halses. Erst links, dann rechts. Wie der Wechsel, den er mir verdeutlichen will. „Nummer drei..." Ich sehe gebannt dabei zu, wie er das breite Ende unter dem schmalen hervorholt. Das schmale Stück streichelt unaufhörlich gegen meinen Bauch. „Vier..." Er schlägt es noch einmal auf die andere Seite. Jake fixiert mich dabei, macht die Schritte vollkommen ungesehen. Es macht mich ungemein an. „Fünf und sechs." Die letzten beiden Schritte vollführt er in einer einzigen Bewegung. Er zieht den breiten Rand nach innen zum Kragen und mit geschickten Fingern führt er ihn durch die lockere Schlaufe, die sich bei den ersten Handgriffen geformt hat. Mit einer letzten Bewegung zieht er das entstandene Kunstwerk straff. Er ist perfekt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Binden einer Krawatte wirklich erotisch sein kann. Jake hat es geschafft. „Ich hoffe, du hast ganz genau zu geschaut." Seine Finger gleiten den Stoff entlang nach unten. Er stoppt nicht am Ende, sondern streichelt weiter über die warme Haut meines Unterbauchs und nimmt elegant den feinen Bogen zu meiner Härte mit. Ich erschaudere sichtbar, als sich die weichen Fingerkuppen meine gesamte Länge entlang liebkosen und dann federleicht meine Eichel umkreisen. „Brauchst du eine Wiederholung?" Ich nicke und verkneife mir, danach zu fragen, was von den herrlichen Dingen er wiederholen will. Nichts von dem wäre ich abgeneigt. Jake lockert den Schlips um meinem Hals und wir sind wieder in der Ausgangsposition. Nur, dass er mich vorher noch vorsichtig weiter auf die Sitzfläche schiebt, sodass er gemütlich am anderen Ende zwischen meinen Beine Platz nehmen kann. Zärtlich streichelt er meine Innenschenkel entlang, sieht mit freudig erregten Augen dabei zu, wie mein Schwanz bettelnd zuckt, als er sich höher arbeitet. „Bist du bereit?", fragt er mich lächelnd und benetzt seine Lippen. Ich starre ihn an und bin mir noch immer nicht ganz sicher, wohin das führt. Jake beginnt die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen und streift sich dieses ab, sodass auch er obenrum nur noch den Schlips trägt. Ich genieße den Anblick und beginne ungeduldig mein Becken an ihm zur reiben. Diesmal zeigt er mir das Ganze an sich selbst. Gierig sehe ich ihm dabei zu und habe nur noch das eine im Kopf, trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen spiele ich mit. „Fang an...", fordert er mich auf. Ich greife mir artig die beiden Enden und grübele schon jetzt über den richtigen Anfang nach. Schritt eins sitzt. Jakes Augen funkeln und er rutscht etwas tiefer. Ich stoppe. „Mach weiter...", sagt er und beugt sich nach vorn. Seine Lippen treffen meinen Unterbauch. Er raunt genießerisch als er bemerkt, wie herrlich meine frischgeduschte Haut duftet. „Was hast du vor?", frage ich, als ich dabei zusehe, wie er Kuss für Kuss tiefer gleitet. Bevor er bei meiner Körpermitte angelangt ist, schaut er auf. „Ich habe nie gesagt, dass es einfach für dich wird." Damit haucht er einen Kuss auf meine feuchte Eichel. Ich spüre, wie ein aufgeregter Schauder durch meine Glieder fährt, als ich begreife, was er meint. Zur Untermalung nutzt er nun seine Zunge und lässt sie über die empfindliche Haut kreisen. Noch ein Kuss. Mein Puls schießt in den Marathonmodus. „Wenn du es nicht hinkriegst, höre ich auf... Nun, dann fahr fort...", verlangt er erneut. Ich atme tief ein und versuche mich bestmöglich zu erinnern. Hätte ich doch nur besser aufgepasst. Jake beginnt zärtliche meine Länge entlang zu lecken, knabbert sich wieder hinab. Stets mit einem wachsamen Auge auf die Tätigkeit meiner Hände. Ich komme nicht weiter. Also lässt er von mir ab. Meine Härte zuckt. Ich beginne von vorn und Jake lässt seine Hand mehrfach intensiv meine Erregung pumpen, während sich seine Lippen mit sanftem Sog an meiner Eichel gütlich tun. Schritt Nummer 3 ist wie weggeblasen. Ich keuche hilflos auf und Jake stoppt, küsst stattdessen meinen Unterbauch und lässt absichtlich seine leicht stoppelige Wange an meiner Härte reiben. Ich beginne von vorn. Süße Qual. Bereits nach dem ersten Schritt senkt er seine Lippen zurück auf meine Erregung. Diesmal nimmt er mich komplett in seinen Mund auf. Mein stetiges Keuchen wird augenblicklich zum ekstatischen Stöhnen. Die Hitze, die mich umfängt, ist, wie herrlich warmer Sommerregen. Prickelnd und lieblich. Angenehm und wohltuend. Jake nimmt mich mehrere Male tief auf, bevor er erneut von mir ablässt, weil sich meine Hände kein bisschen mehr bewegen. Mein Gehirn schaltet sich einfach ab. Ich wimmere fahrig, als die Hitze der feuchten Kühle weicht. Auch das kribbelt und knistert durch mein Inneres. Als ich mit nur einem Auge zu ihm herunterblicke, schaut mich Jake direkt an. Auf seinen Lippen liegt ein schelmisches Grinsen. Er beginnt zärtlich meinen Hoden zu kraulen, während er darauf wartet, dass ich erneut von vorn anfange. Ich werde nicht aufgeben. Ein weiterer Versuch. 1. 2. 3. Diesmal gelingt auch Nummer 4. Jedenfalls so weit, bis Jake neben seinem Mund nun auch seine Hand dazu nimmt und beides im gleichen anregenden Takt auf und ab bewegt. Der Druck in meinen Lenden wird immer heftiger und Schritt 5 ist eine längst verblasste Erinnerung. Ich stöhne Jakes Namen und er hört auf. „Oww, du machst es aber besonders schwer...", jammere ich gespielt und kann mir das laute Stöhnen nicht mehr verkneifen, welches voller Dringlichkeit über meine Lippen fließt. Jakes Zunge kreist kitzelnd über die pralle Spitze meiner Erregung, neckt sich über den schmalen Spalt und verursacht mir ein umfassendes Kribbeln. „Wiederhol es!", fordert er mit rauer Stimme. Meine Finger zittern und ich kann kaum spüren, was ich da wirklich an meinem Hals mache. Aber ich folge. Der erste Schritt gelingt. Auch der Zweite bis Vierte. Jake beobachtet mich genau, während ich genießerisch die Augen nach hinten verdrehe. Diese feuchte Hitze bringt mich um den Verstand. Genüsslich saugt er sich an meiner Eichel fest. Lutscht. Schleckt und nimmt mich dann tief in seinen Mund auf. Alles in einem Rhythmus, der mich augenblicklich jeden Gedanken vergessen lässt. Unweigerlich stoppen meine Hände ihr Tun. Ich habe bereits wieder vergessen, wie es weiter geht, gebe mich der herrlichen Erregung hin, die meinen Körper durchfährt und meine Glieder pulsieren lässt. Offenkundig so lange, bis die so gewollte Befriedigung absinkt und Jake mich aus seinem Mund entlässt. „Na na na, das, mein Lieber, ist noch immer kein Knoten." Jake haucht einen Kuss gegen meinen rechten Beckenknochen. Er wechselt zur anderen Seite, streift dabei meine Härte mit seinem Kinn und lässt mich freudig zucken. „Bitte, mach weiter...", keuche ich und fasse den Stoff in meinen Händen fester, während Jake nur raunend weitere Küsse auf höheres Terrain verteilt. Seine Zunge umspielt meinen Bauchnabel und seine Hand streichelt sich meinen Innenschenkel entlang. Bebend, zitternd zuckt mein Bein nach oben. Ich biete so noch mehr Angriffsfläche, die er gut zu nutzen weiß. Seine wissenden Finger streicheln sich höher, beginne sanft meinen Hoden zu liebkosen, während er sich über meinen Oberkörper nach oben küsst. Der Druck in meinen Lenden ist mittlerweile unerträglich und das sanfte Spiel in meinem Intimbereich macht mich schier wahnsinnig. Ich winde mich unter ihm. „Von vorn...", weist er mich an. „Jake, bitte!", bettele ich keuchend und wage es, meine Finger selbst in tiefere Regionen wandern zu lassen. Nur kurz schaffe ich es, meinen heißen Schaft zu berühren, dann ertappt mich Jake bereits. Er zieh meine Hand fort und verschränkt sie miteinander. Ich bäume mich ihm entgegen, spüre seine Lippen, die sich weiter genießerisch über meinen Körper küssen. „Okay, noch ein Mal...", stöhne ich unruhig. „Ein letzter Versuch...", säuselt er und umkreist mit der Zunge meine Eichel. Die Berührung ist so zart, dass sie mich angeregt zucken lässt. Es ist wunderbar. Es ist quälend, aber tausendfach geiler als alles Bisherige. Ich komme bis zum letzten Schritt, während er mich immer wieder tief in seinen heißen Mund eintauchen lässt. Doch ich schaffe es nicht die breite Spitze durch die lockere Schlaufe zu fädeln. Ich kriege das Ende nicht zu fassen. Meine Finger zittern. Mein Körper bebt. Ich will, dass es niemals endet und doch sehne ich mich danach, dass der Druck endlich nachlässt und ich mich der allumfassenden Befriedigung ergeben kann. Dann endlich spüre ich den Zipfel und ziehe das breite Ende durch die kleine Öffnung. Jake leckt sich gerade über meine komplette Länge, mustert mit neugierigen Blick das hässliche Knotengebilde, welches ich zu Stande gebracht habe und grinst. „Jetzt hast du dir eine Belohnung verdient." Wieder spüre ich die ersehnte Hitze. Seinen flinken Finger bilden einen festen Ring, der sich parallel zu seinem Mund bewegt. Es ist feucht, heiß und geil. Ich stöhne genüsslich und nehme dabei keinerlei Rücksicht auf meine Nachbarn. Die Erleichterung sorgt dafür, dass ich mich vollkommen fallen lasse und trotzdem braucht es einen Moment bis ich intensiv komme. Heftig atmend lasse ich meinen Kopf zurückfallen. Meine Glieder pulsieren und mein Orgasmus schickt letzte befriedigende Wellen durch meinen Leib, die prickelnd in meinen Fingerspitzen verebben. „Alles okay?", fragt Jake, küsst meinen Unterbauch und robbt langsam nach oben. Er haucht auf seinem Weg einen weiteren Kuss gegen meine Brustwarze, meinem Kiefer. Auf meiner Höhe angekommen, leckt er sich über die Lippen und ich bin es, der ihn in einen tiefen, intensiven Kuss zieht. „Ich hoffe gerade nur inständig, dass dein Schlipskurs trockener gestaltet war...", sage ich als wir den Kuss lösen, greife nach seiner Krawatte und umschlinge ihn mit meinen Beinen. Wir haben noch die ganze Nacht zum Üben. Danach bin ich Profi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)