REQUIEM - 6. Akt: Am Scheideweg von CyberneticNemesi ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war tiefste Nacht. Einzig das Flackern der Fackeln, die den riesigen, runden Raum erleuchteten, war zu hören. Steinsäulen aus Marmor ragten vom Boden auf. Etage für Etage wand sich eine Wendeltreppe nach oben. Etage für Etage war voller Frauen und Männer in schwarzen Roben, die auf das Schauspiel am Boden der marmornen Halle achteten.Eine Steinfigur in Form einer riesigen Schlange, die in einer Art flachen Bassin mündete. Über der Statur war ein Aufbau auf dem weitere in Roben gehüllte Männer standen. Sie hielten zwei Gefangene fest deren Augen verbunden waren. Vor ihnen führte eine Rinne in den Kopf der Schlange. Unter dem Maul der Statue stand ein blonder Teenager mit nacktem Oberkörrper. Er trug eine schwarze Stoffhose und seine nackten Füße befanden in dem Becken. Vor ihm stand ein großer, in eine schwarze Robe gehüllter Mann. Seine Kapuze verdeckte den Großteil seines Gesichtes, nur seine rot schimmernden Augen und seine schlangenförmige Nase und der Mund waren deutlich zu sehen. Er hielt dem Jungen einen langen, gewellten Dolch an die Brust. „Und so schwöre ich ewige Treue dem einzigen und wahren Meister. Sollte ich je Lügen oder vom Glaube abfallen, dann soll man mir die Zunge herausschneiden und das Herz durchstoßen. Unter der großen Schlange gelobe ich ewige Zugehörigkeit zu dem Bunde von dem mich nur der Tod befreit.“, sagte der Junge. Der Mann vor ihm ritzte ihm einen Strich in die Brust, so das nur ein Tropfen Blut die Stahlrinne seines Dolches zum Heft hinab floss. Er hob gebieterisch die Arme und trat von dem Aspiranten zurück. Die hier Anwesenden auf den oberen Rängen hoben jeweils den rechten Arm und riefen einen Laut: „Howl!“ - „Howl!“ - „Howl!“ war kein Wort, es war der ausgestoßene Schrei, der aus hunderten Kehlen kam. Ein Schrei, der sie verband in ihrem dunklen Bund, den sie mit ihrem Meister eingingen. Die Männer, die die Gefangenen festhielten beugten diese über die große Steinrinne und schnitten ihren Opfern mit einem Dolch die Kehlen durch. Das Blut strömte hinein und floss langsam in den Kopf der Schlange. Der Junge sah unsicher nach oben. Blut tropfte ihm auf die Stirn bis es schließlich zu einem Schwall wurde, der ihn ganz übergoss. Die Männer oben zogen die Leichen der unglückseligen Opfer an den Beinen nach oben, um sie ausbluten zu lassen. Kein Tropfen sollte verschwendet werden. Als alles Blut vergossen war endeten auch die Schreie der Kultisten auf den Rängen. Der Mann vor dem Jungen trat erneut an ihn heran. Er legte ihm zwei Finger auf die Stirn. „Nun bist du einer von uns, junger Malfoy. Diene mir gut und alles wird vergeben und vergessen sein.“ Er nahm die Finger von der Stirn des Jungen und strich sich das Opferblut in Form eines Symbols auf die eigene Stirn. Zuerst machte er einen senkrechten Strich, aus dem ein Kreis um den Strich erwuchs, den er wiederum in ein Dreieck bettete. Er wandte sich an die Umstehenden und nahm seine Kapuze ab, die nun seinen kahlen Kopf offenbarte. Das Blut in seinem Gesicht wirkte auf seiner bleichen Haut fast wie ein Brandmahl. „Nun, meine Brüder, ist unsere Zeit gekommen. Zieht aus und bringt Tod und Verzweiflung denen, die sich uns widersetzen. Das Ende der Welt wie wir sie kennen ist nah und entstehen wir ein neues, unsterbliches Königreich. Gebunden durch Blut! Gebunden durch Glaube! Gebunden durch Überlegenheit!“ Die Menge reckte erneut ihre Fäuste in die Luft. Wieder schrien Sie: „Howl! Howl! Howl!“ In jenen Augenblick löste sich in einem der Ränge unmerklich eine der Kapuzengestalten. Sie entfernte sich und ging in einen der Flure, die in den hohen Säulenraum führten. Erschöpft lehnte sie sich gegen den schwarzen Marmor der Wand. Ein weiterer Robenträger kam auf sie zu. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. „Du solltest das nicht tun. Wenn Er dich hier findet, dann ...“, sagte er und zog sich die Kapuze vom Kopf. Zum Vorschein kam sein rabenschwarzes, schulterlanges Haar und sein schmales, blasses Gesicht. „Ich kann das nicht ertragen.“, sagte die andere Gestalt mit der Stimme einer Frau. „Severus, ich ertrage es nicht.“ Er ging zu ihr hin und legte den Arm um ihre Schulter. „Komm. Gehen wir, bevor sie es merken.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)