REQUIEM - 7. Akt: Das Ende aller Dinge von CyberneticNemesi ================================================================================ Kapitel 1: Gesucht ------------------ Die Nachrricht vom Verschwinden des Auswählten Harry Potter verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Nicht nur das das Ministerium, der Orden des Phönix und natürlich die Todesser gleichzeitig Jagd auf ihn machten, sondern auch sämtliche Zeitungen der magischen Welt ihn nun einmal mehr auf Seite Eins hatten. Wo war Harry Potter? Das war die meist gestellte Frage dieser Tage. Dabei gerat völlig ins Hintertreffen, dass auch der vermeintliche Mörder von Albus Dumbledore wie vom Erdboden verschluckt war. Viele vermuteten erst, dass Severus Snape sich nun von Hogwarts endgültig zu den Todessern abgesetzt hatte, doch auch diese suchten ihn vergeblich. Für die Öffentlichkeit war klar, dass es irgendeine Verbindung zwischen dem Verschwinden der beiden Magier geben musste. Es konnte einfach kein Zufall sein, dass derjenige, der einen der größten Magier der bekannten Welt getötet hatte fast zeitgleich mit dem Auserwählten verschwand. So ungern es Rufus Scrimgeour, der Minister für Zauberei, zugab, die Öffentlichkeit und er dachten das Selbe – und kam wirklich nicht oft vor. Er saß in dem großen Besprechungsraum am Fuß des Tisches und sah seine engsten Mitarbeiter an. "Das ist eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.", sagte Scrimgeour und schleuderte die aktuelle Ausgabe des Tagespropheten auf den Tisch. "Ich brauche jeden Auroren an dieser Sache. Als sei ein Krieg gegen die Todesser nicht schon schlimm genug. Mobilisieren Sie zur Not die Armeeeinheiten des Ministeriums! Ich will dass Potter und Snape gefunden werden!" "Natürlich. Natürlich.", sagte Pius Thicknesse. "Nur weiß ja angeblich nicht einmal Lord Voldemort wo die beiden zu finden sind." "Dann wäre das eines der seltenen Male, wo der Dunkle Lord auf dem Schlauch steht. Immerhin ein Vorteil für uns.", sagte Scrimgeour. Die Tür zum Besprechungsraum öffnete sich. Männer in schwarzen Roben betraten den Raum und positionierten sich mit erhobenen Zauberstäben um den Tisch. "Was hat das zu bedeuten?", fragte Scrimgeour. "Ach, Rufus, tun Sie nicht so überrascht.", sagte Thicknesse und erhob sich. "Ihnen muss doch klar gewesen sein, dass dieser Tag kommt." "Pius, Sie waren schon immer ein kleiner, schleimiger, rückratloser ...!", sagte Scrimgeour zornig. "Ich mache es Ihnen einfach. Geben Sie ihr Amt unverzüglich ab und Sie können hoffen, dass der Dunkle Lord Gnade walten lässt. Auch wenn es in Askaban sicher nicht so gemütlich ist." "Nur über meine Leiche!", entgegnete Scrimgeour. "Nun, das lässt sich einrichten.", sagte Thickness und gab einem der Todesser ein Handzeichen. Dieser schoss einen Fluch nach dem Minister. Scrimgeour Kopf knickte zur Seite und aus seinem Hals schoss eine Blutfontäne. "Iiieh!", machte Thicknesse. "Kannst du das nächste Mal nicht etwas weniger Blutiges nehmen?" "Sorry, Chef.", sagte der Todesser. Thicknesse ging zum Leichnahm des Zaubereiministers. Er holte aus der Innentasche seines Anzugs ein Taschentuch hervor und zog damit den goldenen Ring von Scrimgeours Hand. Dieser trug das Wappen des Ministeriums. Thicknesse steckte ihn auf seinen Ringfinger und betrachtete ihn kurz mit einer gewissen Kritik. "Der Zaubereiminister ist tot! Es lebe der Zaubereiminister!", sagte er überschwenglich. Thickness begann plötzlich viel zu hoch zu lachen. "Ähm, sucht jemanden, der das hier weg macht, ja?", fügte er an die Todesser gewandt hinzu. ------------------------------------- Die Mitglieder des Ordens des Phönix tagten wie immer in der Küche Grimmauldplatzes. Es war erst wenige Wochen her, dass Albus Dumbledore ermordet wurde. Und das von einem aus ihrer Mitte; Severus Snape. Es war schwer das alles zu verkraften, noch viel schwerer war es jedoch zu erfahren, dass Unbekannte Harry Potter entführt hatten. Für sie ergab das alles keinerlei Sinn. Weder das verschwinden von Harry noch das von Snape. Warum hätte Snape das Weite suchen sollen? Er hatte Dumbledore getötet und Lord Voldemort damit einen riesigen gefallen getan. Auf diesem Wege wäre er endgültig der zweite Mann nach dem Dunklen Lord selbst gewesen. Warum also verschwinden? Minerva McGonnagall saß da und betrachtete die beiden Lücken am Tisch. Die Plätze von Albus und Severus hatte sich niemand getraut zu besetzen. Kein Wunder, in ihre Fußstapfen wäre sie auch nur ungern getreten. "Ich weiß, ihr erwartet von mir Antworten, aber ich habe keine.", sagte Minerva. "Der Orden war Albus' Herzenangelegenheit und bei der Frage wer ihn führen soll würde ich mich nur ungern aufdrängen." "Wir können abstimmen.", sagte Arthur Weasley. "Einfach und demokratisch." "Seit wann ist Demokratie einfach?", entgegnete Minerva. "Ich bin für eine Abstimmung.", sagte Nymphandora Tonks. "Zur Not können wir auch darüber abstimmen, ob wir eine Abstimmung machen." "Argh.", machte Mad-Eye Moody. "Jetzt lasst doch den Unsinn. Minerva, Sie waren Albus' Stellvertreterin in Hogwarts und werden die kommende Direktorin sein. Sie hatten neben Snape den meisten Überblick über alles. Für mich ist die Sache also klar wer den Orden führen wird." "Jetzt versucht er es mit dem Sach-Argument.", flüsterte Tonks. Bevor Mad-Eye darauf etwas erwidern konnte tauchte Kingsley Shacklebolt mit einem Knall im Raum auf. Er wirkte gehetzt und seine Robe war voller Blut, genauso wie sein Gesicht. "Kingsley, was ist denn mit Ihnen passiert?", fragte Minerva. "Das Ministerium ...", sagte er und holte erstmal tief Luft. "Scrimgeour ist tot. Ich bin selbst gerade so davon gekommen." "Verdammt!", grollte Mad-Eye. Am Tisch brach lautes Gemurmel aus. "Ruhe!", rief Minerva und das Getuschel erstarb sofort. "Wer führt das Ministerium jetzt?" "Pius Thicknesse.", sagte Kingsley in einem Ton als spreche er über etwas besonders Ekliges. "Na großartig!", sagte Mad-Eye. "Dieser schleimige Todesserversteher hat uns gerade noch gefehlt!" "Was machen wir jetzt?", fragte Arthur in die Runde. "So langsam gehen uns die Optionen aus." "Wir suchen Harry.", sagte Minerva. "Und mit etwas Glück finden wir so auch noch Snape. So sehr ich dieses Käseblatt auch verabscheue ..." Sie deutete auf die Ausgabe des Tagespropheten auf dem Tisch. "... in einer Sache könnten sie recht haben. Das Verschwinden von Harry Potter und Severus Snape muss in irgendeinem Zusammenhang stehen. Finden wir den einen, dann finden wir womöglich auch den anderen. Es ist die einzige Möglichkeit, die uns jetzt noch bleibt." "Und wo sollen wir anfangen zu suchen? Von Harrys Entführung gibt es lediglich ein paar Augenzeugen. Alle haben sie nur das beschrieben, was ihr alle aus der Zeitung kennt. Ein schwarzer Van mit schwarz maskierten Typen, die alle nicht wirkten wie Todesser. Die könnten überall sein.", antwortete Kingsley. "Die Nocturnegasse.", sagte Minerva. "Warum denn gerade da?", fragte Kingsley. "Severus Snape war ein Mann mit vielen Geheimnissen, aber eines weiß ich ganz sicher, er hatte eine Schwäche für Bars dort. Vielleicht hat ihn jemand gesehen." "Na das kann ja heiter werden.", kommentierte Mad-Eye. "Es sei denn jemand hier hat eine bessere Idee?", sagte Minerva mit Blick auf Moody. Der hob nur abwehrend die Hände. "Dann also Nocturngasse.", sagte Kingsley. "So ist es.", antwortete Minerva. ---------------------------------- Die Nocturngasse in London stand für alles, was nicht schön war glänzte in der Zaubererwelt. Mancher hätte wohl gemeint hier fände das wirkliche Leben statt während in der Winkelgasse nur reiche Snobs ein und aus gingen. In der Nocturngasse war seit jeher schwarze Magie verwoben mit Unterweltgangstern und Straßengeschäften. Genau diese Art von zwielichtiger Atmosphäre, die jemand wie Severus Snape geschätzt hätte. Minerva war mit Kingsley, Mad-Eye, Tonks und Remus im Schlepptau unterwegs. Alle hatten sie sich in alte, abgetragene Roben gekleidet, um nicht so aufzufallen. Auf der Straße herrschte reges Treiben. Es war eine bunte Mischung aus Unterklassezauberern, Halbtrollen, Vampiren, Straßengangstern und anderen zwielichtigen Gestalten, die Waren feil boten oder Dinge unter der Hand verkauften, die lieber kein Auror zu Gesicht bekam. An den Wänden hingen, wie überall, Fahndungsplakate von Harry Potter und Severus Snape. "Ich wette, die Hälfte der Leute hier hab ich schon mal eingebuchtet.", sagte Moody leise als sie sich durch den Trubel der Gasse kämpften. "Wir hätten Mundungus mitnehmen sollen. Der wüsste bestimmt sofort wen man hier fragt, wenn man verschwinden will." Sie gingen in eine der Bars. Dichter Tabakqualm hing in der Luft und die geziegelten Mauern waren mit allen möglichen Plakaten zugeklebt. An den Tischen saßen alle möglichen Leute. Manche von ihnen pokerten oder machten Trinkspiele. Hinter der Theke stand ein zwei Meter großer Halbtroll, der eine Lederschürze trug. "Ähm, hallo.", sagte Minerva. "Kein Zutritt für Auroren.", sagte der Barmann gelangweilt. "Wer sagt denn, dass hier Auroren sind?", fragte sie. Der Barmann deutete mit einem seiner dicken Finger auf Mad-Eye. "Preis der Berühmtheit.", grollte Moody. "Ich warte dann draußen." "Also, was wollt ihr?", fragte der Barmann nachdem Mad-Eye vor die Tür verschwunden war. "Wir suchen jemanden.", sagte Minerva. "Seh ich etwa aus wie die Auskunft?", sagte der Barmann erneut sehr gelangweilt. "Entweder ihr trinkt was oder ihr verschwindet." Kingsley knallte dem Halbtroll einen Beutel mit Galleonen auf die Theke. "Hilft das bei der Konversation?", fragte er. "Vielleicht habe ich gerade mein Angebot erweitert. Wen sucht ihr?" "Severus Snape.", sagte Minerva. Mit einem Schlag kehrte gespenstische Ruhe in die Bar ein. Es war eine angespannte Stille als hätte sie etwas verbotenes gesagt. "Nie gehört.", antwortete der Barmann. "Besser ihr verschwindet." "Kommen Sie.", sagte Kingsley. "Bevor hier die Luft brennt." Er führte Minerva mit sanfter Gewalt nach draußen. "Eines muss man Snape lassen, er hat die Leute gut abgerichtet.", sagte Kingsley. "Klingt nicht sehr erfolgreich.", sagte Mad-Eye, der sich draußen gegen die Wand der Bar gelehnt hatte. "Mauer des Schweigens wäre noch nett formuliert.", entgegnete Kingsley. "Wenn die alle so drauf sind, dann wird es schwierig hier was rauszufinden." Sie hörten wie sich jemand lautstark hinter ihnen räusperte. Es war ein Mann in dunkler Robe, der einen Filzhut und Sonnenbrille trug. Seine Haut war unnatürlich bleich. "Was willst du, Blutsauger?", grollte Moody schlecht gelaunt. "Alastor Moody, hocherfreut. Der berühmte Auror.", sagte der Vampir gut gelaunt und hob seinen Hut, was Mad-Eyes Stimmung nur noch weiter in den Keller sinken ließ. "Mein Meister, der hochwohlgeborene Mister Cullen, würde sich gerne mit Ihnen allen unterhalten." "Oh nein, das möchte er nicht!", sagte Moody, bevor einer der anderen antworten konnte. "Mad-Eye!", zichte Minerva ihn an. "Cullen ist der berüchtigste Vampir Großbritanniens. Wenn der uns nicht in eine Falle lockt, dann fress ich meinen Hut!", sagte Moody. "Oh, mein Meister hat keinerlei böse Absichten. Er bietet euch lediglich ein Geschäft an. Wenn ihr mir also bitte folgen würdet.", sagte der Vampir und entbloßte den Revolver unter seinem Umhang, der in seinem Gürtel steckte. "Schusswaffen!", sagte Mad-Eye und verdrehte die Augen als sei das alles komplett unter seiner Würde. "Gehen Sie voraus.", entgegnete Minerva. Sie folgten dem Vampir bis zu einem Varietétheater und gingen durch eine Gasse zu einem Nebeneingang des Etablissments. "Das ist sowas von eine Falle!", hörte Minerva Moody hinter sich flüstern. "Alastor, beherrschen Sie sich.", gab sie leise zurück. Der Vampir führte sie in ein altmodisches Büro. An den Wänden hingen alte Art-Deco-Plakate von Varietékünslern aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren. Dazu alte, gepolsterte Holzstühle und ein großer, alter Eichenholzschreibtisch. Hinter diesem saß ein Mann, der auf den ersten Blick wirkte als habe ihn jemand aus einem Schwarz-Weiß-Film in die Realität entlassen. Er war groß und schmal gebaut und trug einen schwarzen Nadelstreifenazug in dessen Brusttasche ein rotes Taschentuch steckte. Er hatte einen Undercut-Haarschnitt wie aus dem ersten Viertel des Zwanzigsten Jahrhundert und sich den Scheitel sauber zur Seite gekämmt. Zusätzlich rauchte er aus einem mit Silber verzierten Zigarettenhalter. Minerva wusste, dass Vampire nichts auf Silber gaben. Das Gerücht, dass Silber sie vernichten würde, hatten sie angeblich sogar selbst gestreut. Allerdings fühlte sich Minerva gerade etwas entrückt als habe sie eine seltsame Zeitreise gemacht. "Bitte setzen Sie sich doch.", sagte der Vampir hinter dem Tisch. Alle bis auf Mad-Eye nahmen Platz. "Alastor, setzen Sie sich!", sagte Minerva zu ihm. "Nein, ich stehe lieber!", entgegnete Moody. "Seien Sie nicht unhöflich.", beschwor Minerva ihn. "Mister Moody, Sie haben wirklich nichts von mir zu befürchten.", sagte der Vampir. "Wer's glaubt ...!", grummelte Mad-Eye und ließ sich behutsam auf dem Stuhl nieder als könne er beißen. "Ich bin Archibald Cullen.", stellte sich der Vampir vor. "Mister Moody hat Ihnen sicher schon einmal von mir erzählt. Ich habe Sie hergebeten, weil ich glaube, dass wir uns gegenseitig helfen können." "So?", fragte Minerva. "Sie wollen Severus Snape finden, genauso wie ich.", sagte Cullen. "Ach, Sie auch noch?", fragte Moody. "Mir ist bekannt, dass gerade die gesamte magische Welt nach ihm sucht. Nach ihm und Harry Potter.", antwortete Cullen. "Was haben die Vampire mit Snape zu schaffen?", fragte Moody. "Sagen wir einfach, wir sind alte Bekannte. Es gehen Gerüchte in der Unterwelt um ihr alter Freund Severus Snape würde alle möglichen Leute um sich scharen, um gegen den Dunklen Lord zu ziehen." Minerva und die anderen sahen sich an. "Das wäre mir vollkommen neu.", sagte sie. Cullen öffnete ein Fach seines Schreibtisches und holte ein silbernes Stilett heraus und legte es vor sie auf den Tisch. "Keine Angst. Das hier ist ein Andenken ihres Freundes Snape, dass er mir vor sechs Jahren in die Hand gerammt hat. Er sagte damals wir seien quitt. Wie ihr Orden vielleicht weiß haben wir damals ein Geschäft mit einem Mann namens Quirell abgeschlossen. Ein äußerst unvorteilhaftes Geschäft, wie sich im Nachhinein herausstellte." Cullen zog an seinem Zigarettenhalter. "Ich bin Severus Snape etwas schuldig, denn er hatte unrecht. Wir sind nicht quitt solange der Dunkle Lord noch unter uns weilt." "Sie wollen uns helfen?", fragte Moody in einem Ton als würde gerade etwas komplett unmögliches passieren. "Die Auroren sind ja bekannt für ihre Engstirnigkeit gegenüber allem, was nicht in irgendeinem Gesetzbuch steht. Ja, ich helfe Ihnen und dem Orden, denn ich will den Dunklen Lord und die Todesser ebenso tot sehen. Und anders als Sie habe ich – und das ist wirklich nicht abschätzig gemeint – Informationsquellen, die Mitgliedern der magischen Gemeinschaft eben nicht zugänglich sind. Wenn sich Harry Potter und Severus Snape da draußen verbergen, dann werden wir sie finden." "Und was ist unser Anteil an der ganzen Sache?", fragte Minerva. "Ich gebe es äußerst ungern zu, aber das letzte Treffen zwischen mir und Snape ist, gelinde gesagt, etwas unglücklich verlaufen. Wenn ich einfach vor seiner Tür auftauche denkt er womöglich ich will ihn angreifen.", sagte Cullen und deudete auf das Stilett auf seinem Tisch. "Sie wollen also Schutz, falls Sie ihn finden?", fragte Minerva. "Haben Sie nicht ein ganzes Gangsternetzwerk?" "Sie verstehen nicht.", sagte Cullen. "Es geht mir nicht allein um den Schutz von Leib und Unleben. Dafür habe ich meine Vampire. Nein, das Problem an Männern wie Snape ist, dass Gewalt sie überhaupt nicht davon abhält etwas zu tun. Im Gegenteil. Ich brauche Menschen, die er kennt und denen er vertraut." "Sie lesen nicht besonders oft Zeitung, oder?", fragte Minerva. "Dann wüssten Sie vielleicht ..." "... dass er Albus Dumbledore getötet hat?", beendete Cullen ihren Satz. "Ja, ich habe davon gehört. Aber wäre Snape wirklich der für den Sie ihn offenbar halten, dann wäre er nicht abgetaucht. Er wäre zum Dunklen Lord marschiert und hätte sich vor Belobigung kaum retten können, doch das tat er ganz offensichtlich nicht. Also frage ich mich, ob da eventuell Dinge ins Rollen gekommen sind, die einem weder die Presse noch meine Informanten im Ministerium mitteilen." Minerva wusste worauf Cullen hinaus wollte. Sie hatte keiner Menschenseele davon erzählt, dass Severus und Albus vor seinem Tod einen Pakt geschlossen hatten. Einen Pakt gegen den sie ganz strikt war. "Sie haben recht. Es gibt da Dinge ..." Minerva nahm sich zusammen. "Severus hatte mit Dumbledore eine Art Übereinkunft geschlossen. Albus war sehr krank und er fürchtete den Todessern in die Hände zu fallen. Er wollte das Severus ihn tötete bevor es jemand anders tun konnte. Was da auf dem Turm geschehen ist war genau das! Er hat seine Pflicht gegenüber Dumbledore erfüllt, so wie immer! Und ich habe ihn dafür gehasst! Hören Sie, ich habe ihn gehasst dafür, dass er Albus diesen Wunsch erfüllt hat, aber hätte er es nicht getan wäre sein Ende noch schlimmer gewesen!" Es herrschte eine bedrückende Stille. Moody, Tonks, Remus und Kingsley sahen sie an. Sie sagten nichts, doch ihnen wurde klar, dass Minerva sie über Wochen hinweg belogen hatte. "Und Sie haben es niemanden erzählt?", fragte Cullen mit Blick auf die überraschten Gesichter ihrer Freunde. "Keinem.", sagte Minerva. "Warum nicht?", fragte Kingsley plötzlich. "Minerva ..." "Weil ich es nicht ertragen konnte. Wäre er jetzt hier ich wüsste nicht was ich tun würde!", rief sie außer sich. Minerva wusste das ihr ganzer Zorn nicht nur Severus galt, sondern auch sich selbst. "Wir müssen Snape finden.", sagte Moody auf einmal. "Wenn das wirklich wahr ist, dann braucht er unsere Hilfe." Minerva sah zu Boden. Sie wollte davon nichts wissen. "Mister Cullen, ich glaube, wir haben eine Vereinbarung.", sagte Kingsley. "Sehr gut.", sagte Cullen und reichte ihm die Hand über den Tisch. "Kommen Sie.", sagte Moody und begleitete Minerva hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)