Hunter x Fluff von Simura (Ein bisschen Spaß muss sein (Gon x Killua, Fluff)) ================================================================================ Kapitel 10: Spinne! (Kurapika x Chrollo) ---------------------------------------- Chrollo war mit seiner Biologie-Vorlesung fertig. Gelassen machte er sich auf den Weg zu seiner Studentenwohnung. Sie war nicht weit vom Campus entfernt. Es war eine kleine aber feine Wohnung. Sie bestand aus einem Flur, einem Bad, einem Wohnzimmer mit offener Küche und zwei Schlafzimmern. Er schloss die Tür auf, zog sich die Schuhe aus und wollte sich etwas zu trinken aus der Küche holen. Da sah er sie. Eine Schönheit, die ihresgleichen suchte. Sie hatte lange, kräftige Beine, war pechschwarz und bewegte sich geschmeidig über die Decke. Wie hypnotisiert beobachtete der Schwarzhaarige die große Spinne an der Decke. Er beobachtete sie eine ganze Weile, bis sie tief genug gekrabbelt war und er sie behutsam auf seine Hand nahm. Er ließ sie durch seine Finger wandern. “Hast du dich verlaufen, meine Schöne?”, fragte er sie ruhig. Die Spinne antwortete, wie erwartet, nicht. Dennoch redete er weiter mit ihr. “Wie bist du nur reingekommen? So gerne, wie ich dich auch in meinem Zimmer halten möchte. Ich kann es leider nicht. Er wird mich auf ewig hassen. Aber noch ist er nicht hier. Wir haben also noch etwas Zeit.” Von dem Arachniden fasziniert, stand er einfach nur da und studierte ihr Aussehen und ihre Bewegungen. Chrollo sah auf seine Armbanduhr und sagte: “So. Es ist Zeit, dass ich dich wieder nach draußen bringe. Ansonsten bekommt mein Mitbewohner wieder einen Anfall und versucht, die Wohnung niederzubrennen. Das wollen wir beide nicht. Aber keine Sorge, draußen finde ich schon ein schönes Plätzchen für dich.” Mit der Spinne in der Hand zog er sich umständlich wieder seine Schuhe an, schnappte sich seinen Schlüssel und machte sich auf den Weg zu dem angrenzenden und weitläufigen Garten. In einem hohlen, trockenen Baumstumpf in der Nähe eines kleinen Teiches fand er einen geeigneten Ort für seinen geliebten Achtbeiner. Behutsam ließ er sie in die Natur krabbeln. Er sah ihr noch ein paar Minuten nach, dann machte er sich auf den Rückweg um noch einige wissenschaftliche Dokumente über Insekten, Gliederfüßer und Arachniden zu lesen. Ein paar Stunden später war auch Kurapika’s Jura-Vorlesung vorbei. Der Blonde kehrte in die gemeinsame Wohnung zurück. Er grüßte seinen Mitbewohner. Erwartete jedoch keine Antwort. Es war beinahe unheimlich, wie wenig Chrollo mitbekam, wenn er sich in seine Texte hinein las. Kurapika ging in die Küche und kochte etwas zu essen für die beiden. Mit seiner Portion in der Hand ging er in sein Zimmer und machte sich ans Lesen seiner juristische Texte. Der Andere würde sich irgendwann seine Portion selber holen. Kurapika war in seine Texte vertieft, als plötzlich ein gewaltiger Schatten über sein Blatt huschte. Er sah sich um, doch er fand den Verursacher nicht und dachte, er hätte es sich nur eingebildet. Immerhin war es schon spät geworden. Dann erschien der Schatten ein zweites Mal. Reflexartig schaute er nach oben, an die Decke, und machte einen Satz nach hinten. An seiner Deckenlampe krabbelte eine große schwarze Spinne. Vorsichtig und ohne die Ausgeburt der Hölle aus den Augen zu lassen, schlich er zu seinem Wischmop. Er schnappte ihn sich und eines seiner dicken Lehrbücher. Der Blonde pirschte sich an. Er hielt den Atem an und schlug mit dem Mop nach der Spinne. Daneben. Er versuchte es ein zweites Mal. Erwischt! Die Spinne hing jetzt an dem Wischmopp und er schlug damit hektisch auf den Tisch, worauf sie abfiel. Mit einem lauten Kampfschrei und einem noch lauteren Knall schlug er sein Buch blitzschnell auf die Spinne. Es knackte kurz, dann herrschte Stille. Chrollo kam erschrocken rein. “Alles in Ordnung bei dir?”, fragte er besorgt. Kurapika antwortete nicht. Er sah ihn in einer Hand mit seinem Wischmopp bewaffnet und in der anderen mit einem schweren Atlas. Kurapika sah finster auf das Buch, welches auf dem Tisch lag. “Wieder eine Spinne?”, fragte der Schwarzhaarige besorgt. “Ja.” “Ist sie unter dem Buch da?” “Ja.” Chrollo seufzte. Ihm taten die Spinnen immer leid. Warum konnte er sie nicht einfach am Leben lassen und nach draußen bringen? “Gut, ich entferne sie.” “Danke.” Der Schwarzhaarige hob das Buch an und gefühlt millionen winzige schwarze Punkte quollen darunter hervor. Kurapika schrie spitz auf und Chrollo musste sich das Lachen verkneifen. Er ließ das Buch wieder fallen und erschlug geschickt die entkommenen Jungtiere. Dann holte er schnell den Staubsauger und saugte die übrigen ein. Er sah zu seinem Mitbewohner rüber. Kurapika stand zitternd und mit geweiteten Augen da. Er wirkte wie erstarrt und stand wohl kurz vor einem Zusammenbruch. Das Mitleid über seinen blonden Mitbewohner siegte über das Mitleid für die Spinnen. Er platzierte den Staubsauger neben dem Tisch, ging zu ihm rüber und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. “Hey~ Die Spinnen sind weg und werden auch nicht wiederkommen.”, sagte er auf beruhigende Weise. Kurapika schmiss sich ihm um den Hals. Der Schwarzhaarige schlang seine Arme um ihn, hob ihn noch und trug ihn ins gemeinsame Wohnzimmer. Er setzte ihn ab, wickelte ihn in eine Decke ein und verschwand in der Küche. Kurze Zeit später kam er mit zwei dampfenden Tassen zurück. Er drückte Kurapika eine in die Hand und dieser nippte zaghaft daran. Als er merkte, was der Inhalt war, trank er die Tasse eilig aus. Es war schmackhafter, heißer Kakao. Sie sahen sich eine Folge ihres liebsten Sport-Animes an und diskutierten über die Umsetzbarkeit der Volleyball-Manöver. Nach drei Folgen war es Zeit, schlafen zu gehen. Beide machten sich bettfertig. Jeder legte sich in sein eigenes Bett und es wurde still in der Studentenwohnung. Kurapika wachte schweißgebadet auf. Er hatte mal wieder von einer menschenfressenden Riesenspinne geträumt. Unsicher tapste er rüber zum anderen Schlafzimmer. Er klopfte an und wartete. “Komm rein.”, war die schläfrige Antwort. Ohne ein Wort zu sagen, huschte der Blonde rüber zu dem Bett des anderen. Chrollo hielt für ihn die Decke nach oben und Kurapika rollte sich dankbar neben ihn auf's Bett. Der Schwarzhaarige deckte ihn sanft zu und kuschelte sich an seinen kleineren Mitbewohner. “Alles gut, es war nur ein Traum. Hier, bei mir, wird dir nichts passieren. Ich werde dich beschützen.” Kurapika drehte sich um und kuschelte sich noch etwas näher an den anderen. Sein Kopf lag auf Chrollo’s Brust und er lauschte dem beruhigenden Herzschlag. Kurz danach waren beide auch schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)