Verzockt von Niomie ================================================================================ Kapitel 2: Abu Dhabi -------------------- Müde lehnte Akihito seinen Kopf gegen die kühle Scheibe des Jets. Er hatte in der letzten Nacht keine Sekunde geschlafen. Was sich jetzt mit Müdigkeit und Kopfschmerzen rächte. Mehrmals hatte Asami an der Tür geklopft, doch der Fotograf hatte ihn jedes Mal ignoriert. Am Morgen dann, als Akihito die Tür wieder aufgeschlossen hatte war der Yakuza fort gewesen. Stattdessen hatte Kanou ihn zusammen mit Suoh erwartet. Unwohl rieb der Blonde sich über sein Genick und verzog kurz sein Gesicht als er dabei das breite Lederhalsband berührte, welches ihm Kanou angelegt hatte. Am liebsten hatte er es sofort wieder abgenommen. Doch der Yakuza erklärte ihm, dass dies zum Deal mit Asami gehörte. Es enthielt einen GPS-Sender über den man jederzeit seine Position orten konnte. So würde der Ältere jederzeit kontrollieren können wo er sich gerade aufhielt. Leider galt das auch für seinen neuen Besitzer. Akihito seufzte leise, denn genauso hatte Kanou den Mann betitelt bei dem er die nächsten sechs Monate leben würde. So tief war er jetzt schon gesunken dass er keinen Partner an seiner Seite hatte, sondern einen Besitzer. Zumindest hatte Asami dafür gesorgt das er nicht alleine reisen musste. Neben den Männern die ihn abgeholt hatten, begleiteten ihn nämlich Kanou und Suoh. Der Yakuza würde ihn zwar nur an seinem Bestimmungsort abliefern, doch Suoh sollte die kompletten sechs Monate bei ihm bleiben. Auch wenn Akihito sauer auf Asami war, so rechnete er es ihm dennoch an das dieser ihm einen seiner besten Männer zur Seite stellte. Allerdings war es dem Fotografen absolut schleierhaft wie der Leibwächter bei über vierzig Grad im Schatten überleben wollte. Hatte er doch bei dem Blonden das Gefühl dieser wäre schon in einem schwarzen Anzug auf die Welt gekommen. Das dieser jemals etwas anderes trug, war für den Fotografen schlicht undenkbar. Überrascht sah er auf, als auf einmal ein Glas sachte gegen seine Schulter tippte. Akihito hatte gar nicht bemerkt das Kanou aufgestanden war. Der Schwarzhaarige wirkte beinahe noch kälter in seinem Auftreten als Asami. Allerdings musste der Blonde zugeben das er ein aufmerksamer Beobachter war. Was wahrscheinlich auch der Grund dafür war weshalb er hier saß und Ayase nicht. Wieder seufzte der Fotograf leise und griff nach dem Glas. Ein seltenes Lächeln trat auf die Lippen des Yakuzas als er dem Jüngeren eine Kopfschmerztablette dazu reichte. „Wir landen in etwa zwei Stunden. Du solltest noch etwas schlafen, Akihito.“ Grummelnd schluckte der Angesprochene die Tablette. „Als wenn ich das in den vergangenen acht Stunden nicht versucht hätte.“ Der Yakuza zuckte nur mit den Achseln und setzte sich dem Fotografen gegenüber. „Asami macht sich Sorgen um dich.“ Wut blitzte in den blauen Augen des Fotografen auf. „Ach ja? Dann sollte er das nächste Mal wohl vorher nachdenken, bevor er sich an einen Pokertisch setzt.“ Ungerührt griff Kanou nach seinen Zigaretten. „Ich verstehe nicht warum du dich so aufregst. Schließlich ist das ja keine endgültige Sache. In einem halben Jahr holt er dich wieder ab und alles ist gut.“ Mit einem lauten Knall setzte Akihito sein Glas auf den Tisch auf und fauchte den Älteren an. „Das kann auch nur derjenige sagen der sich seinen Partner auf einer Auktion kauft.“ Ohne auf den giftigen Ton des Jüngeren einzugehen zog der Yakuza an seiner Zigarette. „Ich mag ihn gekauft haben, doch immerhin war er der Höhepunkt der Auktion und hat den höchsten Preis eingebracht.“ Angewidert schnaubte Akihito auf und drehte seinen Kopf wieder Richtung Scheibe. Das nervenzermürbende Pochen in seinen Schläfen wurde endlich weniger und vielleicht schaffte er es ja jetzt zumindest ein wenig Schlaf zu finden. Die nächsten Stunden vergingen in einem dämmrigen Halbschlaf und Akihito schreckte auf als der Jet mit einem harten Ruck aufsetzte. Verschlafen rieb er sich über die Augen und sah aus dem kleinen Fenster. Normalerweise wäre der Fotograf jetzt vollkommen aus dem Häuschen gewesen, fiel sein Blick doch auf Palmen, weißen Sand und einem strahlend blauen Himmel ohne die kleinste Wolke. So jedoch nahm er nur die schwarzen Wagen wahr die am Rande des Rollfelds geparkt hatten und auf die Männer die ihn erwarteten. Bisher war er nur von Japanern umgeben gewesen, das würde sich jetzt wohl ändern. Zögernd folgte Akihito Suoh zu der Luke und ließ sich von diesem nach draußen schieben. Unwillkürlich schnappte Akihito nach Luft als er in den strahlenden Sonnenschein trat. Er hatte das Gefühl regelrecht gegen eine Wand gelaufen zu sein. Hitze und Luftfeuchtigkeit machten sich sofort bemerkbar. Von einem Moment auf den anderen war er schweißgebadet, obwohl er sich mit Absicht schon recht dünn angezogen hatte. Hinter ihm trat Suoh auf den kochend heißen Asphalt und trat auf die Männer zu die sie erwarteten. Der Leibwächter Asamis schien von den ihn umgebenden Temperaturen vollkommen unberührt und Akihito hätte schwören können das er nicht das kleinste Schweißtröpfchen sehen konnte. Er hörte nur mit einem Ohr zu wie sich alle begrüßten, sein Blick blieb an dem Mann ganz vorne hängen, der wie alle anderen vollkommen in weiß gekleidet war und etwas trug das Akihito verdächtig an ein Kleid erinnerte. Der einzige Farbtupfer, wenn man es denn so nennen konnte was ein schwarzes Band das um ein weißes Tuch auf seinem Kopf gebunden war. Doch was ihn dazu brachte den Unbekannten länger anzusehen war nicht seine Kleidung, sondern der harte Blick mit dem er Akihito musterte. Irgendetwas sagte ihm das der Fremde ihn nicht mochte. Überrascht sah der Fotograf auf, als er mit einem Mal die Hand Kanous in seinem Rücken spürte, der ihn auf einen der Wagen zuschob. Zögernd nahm er neben dem Yakuza Platz und sah aus dem Fenster. Eine wahre Märchenlandschaft flog an ihnen vorbei, während sich der Fahrer sich mit lautem Gehupe durch den Straßenverkehr kämpfte. Mehr als einmal bewahrte nur der Ältere Akihito davor vom Sitz zu rutschen, wenn sie mal wieder eine Vollbremsung machten oder mit quietschenden Reifen anfuhren. Ordentlich durchgeschüttelt kamen sie schließlich vor einem Gebäude an, welches der Fotograf nur als Palast bezeichnen konnte. Es wirkte wie aus einem Traum von eintausend und einer Nacht entsprungen und ragte schneeweiß der blendenden Sonne entgegen. Noch bevor sich Akihito weiter umsehen konnte war er von seinen unbekannten Begleitern umgeben die ihn sofort in das Haus drängten. Kaum waren sie durch die Tür hörte er Suoh fluchen, der es nicht schaffte sich zu dem Fotografen durch zu drängen. Bevor Akihito begriff wie ihm geschah hatte ihn der Mann, den er draußen schon gemustert hatte, am Halsband gepackt und schleifte ihn regelrecht hinter sich her. Wild strampelnd versuchte der Fotograf sich aus dem unbarmherzigen Griff zu lösen, hatte jedoch keine Chance. Erst vor einer großen Tür blieben sie stehen. Bevor Akihito reagieren konnte wurde er fest gegen das harte Holz gepresst und der Unbekannte hielt seine leere Hand einem seiner Leute entgegen. Aus den Augenwinkeln konnte der Blonde erkennen wie ihm ein Schloss gegeben wurde und er begriff. Ohne sich um seine immer heftiger werdende Gegenwehr zu kümmern wurde das Schloss am Halsband befestigt, so das er nicht mehr in der Lage war es selber abzunehmen. Frustriert schrie Akihito laut auf, doch wurde im nächsten Moment die Tür aufgerissen gegen die er gepresst wurde und sein Schrei verwandelte sich augenblicklich in einen Laut des Schreckens, als er ohne Vorwarnung durch sie hindurch in den Raum dahinter taumelte und zu Boden fiel. Seine beiden Koffer flogen ihm im hohen Bogen hinterher und nur seine schnelle Reaktion verhinderte das er von ihnen getroffen wurde. Das eiskalte Lachen des Unbekannten schnitt dem Fotografen durch Mark und Bein während er hilflos zusah wie sich die Tür hinter ihm wieder schloss. Deutlich war zu hören wie sich der Schlüssel herumdrehte und ihn so endgültig von Suoh trennte. Noch etwas benommen rappelte sich der Fotograf auf und sah sich in dem Raum um, in dem man ihn eingesperrt hatte. Die Aufteilung erinnerte ihn im ersten Moment an eine der Suiten die Asami so gerne buchte. Auch hier gab es mehrere Räume. Wie auch Zuhause schlüpfte der Japaner als erstes aus seinen Schuhen und sah sich dann genauer um. Sein neues Reich bestand insgesamt aus vier Räumen, inklusive Badezimmer. Vom großzügigen Wohnzimmer, in welches locker Asamis gesamtes Penthouse gepasst hätte, konnte man zwei Schlafzimmer erreichen, welche beide in braun und gold gehalten waren. Im größeren Schlafzimmer war ein schwerer Baldachin über dem Bett angebracht und gab dem gesamten Raum etwas gemütliches. Nach einem kurzen Blick in das Badezimmer, welches eher den Titel Wellnessoase verdiente, kehrte Akihito in das Wohnzimmer zurück. Mit einem frustrierten Seufzen ließ er sich auf das Sofa fallen und starrte nach draußen. Jetzt war er noch genauso schlau wie vorher. Noch immer wusste er nicht wem er für die nächsten sechs Monate gehörte. Allein bei dem Wort drehte ihm sich noch immer der Magen um. Er konnte nur hoffen das es nicht der schlechtgelaunte Typ von gerade eben war, denn dann würde die nächste Zeit alles andere als ein Zuckerschlecken werden. Die nächsten Tage verliefen eintönig. Drei Mal am Tag betrat ein Diener die Räume um sie zu säubern und Akihito etwas zu Essen hinzustellen. Entweder sprach dieser kein Japanisch oder Englisch oder er hatte die Anweisung nicht mit dem Fotografen zu sprechen. Am dritten Tag gab der Fotograf es auf mit ihm in Kontakt zu treten und beachtete ihn nicht mehr weiter. Da er nicht mehr tun konnte, als zu schlafen und aus dem Fenster zu starren waren die Tage quälend lang. Die einzige Unterbrechung waren die ausgiebigen Besuche im Badezimmer in denen Akihito stundenlang in der Wanne lag die man schon fast einen Pool nennen konnte. Gerade mal wieder am wegdösen, hörte Akihito nur am Rande wie die Tür aufgeschlossen wurde. Noch während er überlegte ob es wohl schon Zeit für sein Abendessen war, tauchte der Unbekannte in seinem Blickfeld auf, der ihn hier eingesperrt hatte. Noch bevor Akihito reagieren konnte, hatte dieser ihn schon im Genick gepackt und von der Couch gezerrt. Wieder hing der Fotograf hilflos in dem festen Griff und versuchte fluchend sich daraus zu befreien. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen das noch jemand den Raum betrat, doch die Hand in seinem Genick hinderte ihn daran richtig hinsehen zu können. Erst als er das typisch weiße Gewand vor sich erblickte tauchte mit einmal ein schwarz gekleideter Schatten hinter ihm auf. Akihito atmete erleichtert auf, als er Suoh erkannte der sich verärgert an den Neuankömmling wandte und diesen in fließendem arabisch ansprach. Dieser hörte dem Personenschützer kurz zu und gab dann einen scharfen Befehl. Sofort wurde der Fotograf losgelassen und von Suoh aufgefangen. Deutlich konnte man rote Abdrücke auf der hellen Haut Akihitos erkennen. Etwas was dem Fremden anscheinend überhaupt nicht gefiel, denn er wandte sich an den Mann der Akihito festgehalten hatte und fuhr diesen regelrecht an. Zumindest vermutete der Blonde das dem Ton nach der gerade verwendet wurde. Nach einer kurzen Verneigung verließ dieser schließlich den Raum, weshalb der Japaner erleichtert aufatmete. Zögernd musterte er den Neuankömmling, der auf den ersten Blick aussah wie alle anderen die er bisher begegnet war. Auch er trug das anscheinend typisch weiße Gewand mit der dazu passenden Kopfbedeckung. Augen so dunkel, das sie fast schwarz wirkten sahen freundlich auf Akihito herab. Das markante Gesicht wurde von einem gepflegten schwarzen Bart eingerahmt. „As salamu alaikum Akihito.“ Die Stimme des Fremden war warm und angenehm. Der Fotograf war so perplex das er einen Moment brauchte, bis er es schaffte zu antworten. Als nicht besonders hilfreich stellte sich dabei ein Knuff in seine Rippen von Suoh heraus, der ihn dazu brachte schmerzhaft aufzukeuchen. Doch dann erinnerte Akihito daran was Kanou ihm über die Begrüßungen in Abu Dhabi erklärt hatte. Sofort trat er einen schritt nach vorne und ergriff die dargebotene Hand. „Wa alaikum as-salam.“ Wohlwollend nickte der Ältere dem Fotografen zu und zeigte danach einladend auf die Couch auf der Akihito bis gerade eben noch gelegen hatte. Zögernd folgte der Fotograf ihm und setzte sich. Bevor der Fotograf etwas fragen konnte, hatte Suoh sich neben ihm niedergelassen und sorgte mit einem leichten Griff auf seine Knie dafür das Akihito schwieg. Hinter sich konnte der Japaner hören wie die Tür sich wieder öffnete und ein Diener den Raum betrat. Er trug ein schweres Tablett auf welchem eine Teekanne, Teegläser und auch Gebäck standen. Geschickt stellte er alles auf den Tisch und begann den Tee einzuschenken. Erst als der Diener den Raum verließ beugte sich der Fremde vor und reichte Akihito den Zucker. „Ich würde ihn süßen bevor du davon trinkst, er ist wirklich sehr stark. Perplex griff der Fotograf nach dem Zucker und gab etwas davon in sein Glas. Zögernd sah er in das freundliche Gesicht seines Gegenübers, während dieser sein eigenes Glas süßte. „Ich möchte wirklich nicht respektlos sein, doch könnten sie mir vielleicht sagen wo ich hier überhaupt bin und was ich hier mache?“ Überrascht sah der Ältere auf. „Hat Asami dir denn nicht die Rahmenbedingungen erklärt?“ Unwohl schüttelte Akihito mit dem Kopf und suchte nach den richtigen Worten. „Er hat mir nicht wirklich viel gesagt, doch ich muss auch gestehen das ich ihm wohl auch nicht wirklich zugehört hätte wenn er es getan hätte.“ Entspannt lehnte sich der Ältere zurück, während er vorsichtig an seinem heißen Tee nippte. „Dann kann ich davon ausgehen das du nichts von Asamis Einsatz gewusst hast?“ Niedergeschlagen senkte Akihito den Kopf. „Nein.“ „Das ändert natürlich einiges.“ Hoffnungsvoll hob der Fotograf den Kopf und konnte nicht verhindern das ihm eine Träne über die Wange lief. „Auch wenn ich natürlich nicht auf meinen Gewinn verzichten werde.“ Sofort sackte er wieder in sich zusammen. „Und was kann ich mir darunter vorstellen?“ „Für die nächsten sechs Monate gehörst du mir. In dieser Zeit wirst du mir gehorchen und das tun was ich dir sage. Es ist dir nicht erlaubt das Anwesen zu verlassen oder in den Bereich der den Frauen vorbehalten ist einzudringen.“ Zögernd richtete Akihito sich auf. „Heißt das, das ich diesen Raum auch mal verlassen darf?“ Stirnrunzelnd sah der Ältere ihn an. „Natürlich, du bist kein Gefangener. Du kannst dich hier frei bewegen. Warum fragst du?“ Unwohl zuckte der Blonde mit den Schultern. „Seit ich angekommen bin, war ich hier.“ Mit Unbehagen sah Akihito wie sich das ebenmäßige Gesicht seines Gegenübers wütend verzog. „Firas!“ Die Stimme des Unbekannten war dabei so zornig das sich der Japaner unwillkürlich hinter Suoh verstecken wollte. Sofort tauchte der Mann auf, der Akihito hier eingesperrt hatte. Ein wütender wortschwall ergoss sich über diesen und er senkte hastig den Kopf. Jedoch nicht ohne Akihito noch einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen. Der Fotograf wusste zwar nicht genau, was der Fremde sagte, doch er ging stark davon aus das es nicht in dessen Sinne gewesen war ihn so lange einzusperren. Befriedigung machte sich in seiner Brust breit, während er die beiden Männer beobachtete. Als jedoch der andere anklagend auf ihn zeigte, hoffte der Fotograf das er niemals mit diesem Mann alleine sein würde. Nur zu deutlich sah er den Hass und die Verachtung im Blick und der Haltung des Fremden, während dieser gestikulierte und immer wieder in seine Richtung zeigte. Ein harscher Befehl brachte ihn jedoch dazu abrupt zu stoppen und den Kopf zu senken. Ohne noch einmal aufzusehen verneigte er sich knapp und verließ hastig den Raum. Der Unbekannte auf der Couch lenkte seinen Blick wieder auf den verunsicherten Blonden und seufzte leise, als er sah wie verunsichert er war. „Akihito.“ Zögernd sah der Angesprochene in die schwarzen Augen seines Gegenübers. „Ich weiß das du nicht wirklich weißt was du hier machst und das du deshalb wahrscheinlich sehr verunsichert bist, doch ich möchte das du jetzt der Vereinbarung nachkommst die ich mit Asami habe.“ Der Ton anfangs noch warm und angenehm wurde am Ende hart und befehlend. Akihito hatte das Gefühl in Eiswasser getaucht zu werden. Im Gesicht seines Gegenübers war keine Gefühlregung zu lesen und auch die ausdrucksstarken, schwarzen Augen gaben nichts preis. Er brauchte mehrere Anläufe, bis seine Zunge endlich bereit war Wörter zu formen. „Was meinen sie?“ „Ich möchte das du dich ausziehst.“ Genervt starrte der Yakuza zum wiederholten Mal auf den Bericht den Kirishima ihm hingelegt hatte. Obwohl er sich die Seite zum dritten Mal jetzt vornahm, kam kein einziges Wort in seinem sonst so scharfen Verstand an. Er wusste auch warum das so war. Fünf Tage war es jetzt her das Akihito nach Abu Dhabi aufgebrochen war. Fast sechs komplette sechs Monate würde er noch fort bleiben. Noch nicht einmal verabschieden hatte er sich gekonnt. Akihito hatte es nicht zugelassen. Nur um sein Gewissen zu beruhigen hatte er dann zumindest Kanou überreden können seinen Kleinen zu begleiten. Beinahe hätte Asami laut aufgelacht. Gewissen, die meisten Menschen die er kannte würden leugnen das er eines besaß. Und doch saß er jetzt hier und begriff weder einen Satz noch eine Zahl, weil seine Gedanken unaufhörlich um Akihito kreisten. Es beruhigte ihn auch nicht das Suoh bei ihm war. Selbst das dieser fließend arabisch sprach machte es nicht besser. Er hatte einen Fehler gemacht den er nicht rückgängig machen konnte. Nicht ohne sein Leben dabei zu verlieren. Doch allein diese Möglichkeit zu haben und sie nicht zu nutzen, egal um welchen Preis, um Akihito zu befreien, machte es mittlerweile unmöglich das er sich noch im Spiegel ansehen konnte. Mit einem Seufzen legte der Yakuza den Bericht schließlich zur Seite und starrte auf den Bildschirm seines Computers. Wie an den Tagen zuvor war eine Karte von Abu Dhabi geöffnet auf der ein kleiner Punkt sichtbar war. Wie auch schon zuvor hatte dieser Punkt sich nicht bewegt, was bedeutete das der Jüngere seinen Standort nicht mehr gewechselt hatte. Noch während er auf die Karte starrte, klopfte es an der Tür und Kanou trat ohne auf eine Antwort zu warten ein. Ein Blick auf den Älteren zeigte ihm in welchem Zustand dieser war. Missbilligend zog der Jüngere an seiner Zigarette und sah in die goldenen Augen die von dunklen Ringen umgeben waren. „Wie ich sehe hast du unseren Termin völlig vergessen.“ Seufzend schloss Asami das Fenster auf dem Bildschirm und öffnete stattdessen eine Tabelle mit etlichen Zahlen. „Ich habe ihn nicht vergessen, sondern ignoriert“, korrigierte er. Verärgert legte der schwarzhaarige seine Zigarette im Aschenbecher ab und öffnete seine Aktentasche um einen Ordner hervorzuholen. „Reiß dich zusammen, Asami. Er ist noch nicht einmal eine Woche weg. Wie willst du die nächsten Monate überstehen, wenn das schon zu viel ist?“ Achselzuckend griff Asami wieder nach dem Bericht den er gerade weg gelegt hatte. Mit einer spielerischen Handbewegung warf er ihn zu dem Jüngeren der die Papiere hastig auffing. „Mach es alleine, du brauchst mich nicht dafür.“ Kopfschüttelnd beobachtete Kanou wie der Ältere aufstand und den Raum verließ. Erst als Asami weg war, sah er das dieser sein Handy liegen gelassen hatte, welches genau in diesem Moment anfing zu vibrieren. Er kannte diese Nummer und verstand nun, dass für den älteren Yakuza die Luft langsam dünn wurde. Anscheinend hatte Feilong Akihito nicht mehr erreichen können, da dessen Handy einkassiert worden war, als dieser an seinem Bestimmungsort eintraf. Dass dieser sich jetzt an Asami wandte war verständlich, doch wie würde der Chinese reagieren wenn er erfuhr das Asami den Jüngeren verzockt hatte. Und vor allem wie würde der Russe reagieren wenn er von all dem erfuhr. Eury war nicht gerade für seine Geduld bekannt. Mit einem Seufzen nahm Kanou das Handy vom Tisch und legte es auf einen Sessel und packte anschließend noch ein Kissen darauf, damit er seine Ruhe hatte. Jetzt erst widmete er sich den Zahlen. Da der Ältere anscheinend nicht vorhatte wieder zu kommen machte er es sich schließlich auf Asamis Platz bequem und begann die verschiedenen Tabellen miteinander abzugleichen. Sollte doch der Andere Hongkong und Sankt Petersburg über Akihitos Verbleib unterrichten. Er selber war nur zutiefst dankbar das er sich nicht dazu hatte hinreißen lassen Ayase zu setzen. Doch vielleicht bei einem anderen Spiel und einem anderen Gewinn? Noch bevor der Gedanke sich festsetzen konnte schüttelte der schwarzhaarige sich und wandte sich wieder den Zahlen zu. Besser noch nicht einmal darüber nachdenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)