Kizuna III von Salada (Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 7: Akt II - Auftackt ----------------------------   Aufmerksam lasse ich meinen Blick über die Landschaft schweifen, welche allmählich die Ankunft des Frühlings preisgibt.   Immer mehr Farben lassen auf mildere Temperaturen hoffen, die die Nächte nicht mehr so unsagbar kalt werden lassen.  Das kräftige Grün der ersten Pflanzen lassen meine Finger in die Innenseite meines Haokis gleiten, welche sogleich ein vertrautes Stoffsäckchen hervorholen.   Kritisch begutachte ich den Inhalt meines Beutels, welcher mir nur eine magere Auswahl an Heilkräutern und Salben offenbart.      Es ist nicht untypisch, dass die Arzneien im Winter rage sind, doch konnte ich bisher diese Zeit immer mit Hilfe meiner neuzeitigen Medikamente überbrücken, ohne mir deswegen Gedanken machen zu müssen.   Heute sieht das schon anders aus und innerlich schüttle ich über mein planloses Handeln den Kopf, hätte ich doch in Kaedes Dorf nach weiteren Hilfsmitteln fragen sollen, bevor wir aufgebrochen sind.      Während meine rastlosen Finger in gleichmäßigem Rhythmus auf meine nun verschränkten Arme tippen schaue ich weiterhin über die Landschaft, in der Hoffnung irgendwo eine Lösung zu erhaschen ohne mich groß dabei anstrengen zu müssen. Denn bis auf die nagende Unruhe, welche mich immer wieder fragen lässt, wie wohl das Aufeinandertreffen mit dem Daiyoukai werden wird, findet sich sonst kaum Platz in meinem Kopf für andere Sachen.   Erst bei meinem zweiten Abscannen der Umgebung fallen mir die leichten Dampfschwaden westlich im Walde auf. Es dauert einen weiteren Moment, um zu begreifen, dass mir dieses Bild nicht unbekannt ist.    „Alles in Ordnung?“, holt mich Inu Yashas Stimme aus meiner Beobachtung. Er ist vorsichtig, tritt nur zögernd neben mich.    “Ich bin immer noch sauer auf dich.”, gebe ich ihm direkt zu verstehen. Er muss nicht wissen, dass meine Wut von meinen Sorgen und Ängsten was erstickt ist. Doch ich habe es ihm nie leicht gemacht und habe nach wie vor das Gefühl, ihn in Manieren und Umgangsformen immer noch “erziehen” zu müssen. Es ist zwar kein Vergleich zu damals, aber immer noch ausbaufähig.  Seine Ohren zucken bei meinen Worten und legen sich dann reuevoll an seinen Kopf.     “Ich weiß.”, brummt er. “Ich hätte es dir nicht verschweigen sollen.”    Er rechtfertigt sich nicht und etwas daran ärgert mich. Ich hätte gerne den Grund dahinter erfahren, aber noch mehr habe ich das Bedürfnis diese Angelegenheit hinter mich zu bringen. Deswegen sage ich nichts, gebe ihm die geschlagenen dreißig Sekunden, die er braucht, um die nächsten Worte herauszuwürgen. Doch ich wusste, dass sie kommen würden und Inu Yasha wusste, dass ich sie hören wollte.    “Es tut mir leid, ok?”, gibt er ungehalten von sich und sieht mich fast schon vorwurfsvoll an.     Als ob es meine Schuld wäre, dass er sich entschuldigen muss.    Ich nicke und lächle leicht, um ihn meine Dankbarkeit über sein Nachgeben zu zeigen. Dann lass ich das Thema mit meiner nächsten Frage fallen:  „Wir sind in der Nähe eines Dorfes, oder?“, will ich erst sicher gehen, bevor ich meine restlichen Gedanken mit ihm teile.     Er hebt sein Kinn leicht und streckt seine Nase in den entgegenkommenden Wind.     “Ja, es ist nicht weit entfernt.“  „Ich kenne das Dorf.“     Kurz kaue ich nochmal abschätzend auf meine Unterlippe, obwohl ich eigentlich schon längst meine Entscheidung getroffen habe.    „Ich werde hingehen und um ein paar Kräuter bitten. Vielleicht noch etwas Verpflegung.“  „Ich werde dich begleiten.“  „Nein.“     Ich blicke ihm fest in die Augen, dann über meine Schulter nach hinten. Er folgt kurz darauf meinem Blick. Die Dämonen sind nicht zu sehen, doch weiß ich, dass ihr Gehör nicht zu unterschätzen ist.     „Du solltest hier bleiben.“     Als ich ihm eindringlich in seine goldenen Iden blicke, sehe ich den Widerwillen, wie zu erwarten. Doch entgegen meiner Vermutung legt sich sein Widerstand so schnell, wie er gekommen ist.   Ich denke, ihm gefällt der Gedanke eine Horde Dämonen alleine zu lassen ebenso wenig, wie mir.     „Ich werde so schnell es geht zurück sein.“          .    .    .         Köpfe strecken sich aus den Häusern, als sich durch lautes Getuschel meine Ankunft verbreitet. Situationshalber versuche ich die aktuell mich plagenden Gedanken beiseite zu schieben und setze ein Lächeln auf, welches sich mehr als ein Bisschen gekünstelt anfühlt.  Grüßend hebe ich die Hand und winke einem Bauern zu, von dem ich sicher bin ihn behandelt zu haben. Nach kurzer Zeit folgen schon die erhofften Ausrufe der Begrüßung.     “Kagome-Sama, es ist lange her.“    Der Dorfälteste läuft mir in gemächlichen Schritten entgegen, während im Gegensatz dazu seine Umgebung schier mit Hektik erfüllt ist. Vor mir verbeugt er sich ungewöhnlich tief.  Während ich es ihm gleich tu, begutachte ich das Spektakel.    „Ist etwas passiert?“  „Es ist passend, dass Ihr erscheint. Wir bereiten gerade den Aufbruch vor. Bitte.“     Er deutet mit der Hand hinter sich und ich folge ihm, während ich gleichzeitig versuche, zu verstehen, was genau er meint.   Die Männer schultern Stoffbeutel und greifen sich allerlei unterschiedliches Werkzeug angefangen von Schwertern bis hin zur altbewerten Mistgabel. Es erinnert stark an eine Hexenjagt.    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.“    All diejenigen, die meine Ankunft bemerken stoppen in ihrem Handeln und blicken uns aufmerksam an.  Als der Dorfherr schließlich in Mitten der Schar an Leuten stehen bleibt, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob es eine kluge Entscheidung war, Inu Yasha zurück zu lassen.    „Die Nachricht, dass Ihr die Gefährtin des Daiyoukais des Westens seid, hat sich wie ein Laubfeuer verbreitet.“     Seine bedeutend schwere Pause lässt mich unwillkürlich Schlucken, sogleich ich in Gedanken abschätze, was diese Aussage für Folgen mit sich zieht. Mein Blick wandert umher, sucht  nach einem Fluchtweg, der nicht existiert. Würde Inu yasha mich hören, wenn ich schreie?  Gleichzeitig schüttelt mein innerer Kampfgeist den Kopf über mich. Schließlich stand ich schon weitaus gefährlicheren Gegnern gegenüber.      „Es ist mir egal, was ihr darüber denken mögt, aber wenn Sesshoumaru diesen Kampf verliert, welcher bereits da draußen tobt, sind wir alle so gut wie Tod!“    Das Schweigen welches den vorher noch so unruhigen Ort nun befällt lässt mein Nervenkostüm bis zum Anschlag spannen.     „Das wissen wir.“, spricht der Herr und verschränkt seine Arme vor der Brust, wie als ob er sich vor dem ganzen verstecken möchte.   „Deswegen wollen wir euch unterstützen!“    Bitte?     Ich blinzle verwirrt, während sich im selben Moment die Menge teilt und Akeno in voller Kampfausrüstung vor tritt.   Seine Mimik ist ernst, hellt sich aber kurzzeitig auf, als er sich tief vor mich verbeugt und ich ihm zulächle.   Zuerst hätte ich ihn fast nicht erkannt, was wohl an seiner Aufmachung liegt. es ist ein merkwürdiger Anblick, weiß ich doch, dass er ansonsten als Bauer auf dem Feld schuftet.     „Wir werden dieses Mal nicht tatenlos zusehen.“, richtet er das Wort erst an mich, wobei er sich im nächsten Moment besinnt und seinen Blick umherschweifen lässt.     „Der Lord hätte bereits einmal im Kampf gegen die Katzen unsere Hilfe benötigt und auch damals gegen Naraku waren Kagome-sama und ihre Freunde so mutig gewesen und haben dieses Land verteidigt.  Ich weiß, die Dämonen und die Menschen führen zu jeher ihre eigenen Kriege. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich keiner darin einmischt, zumal die Dämonen allein schon zu unseren Feinden zählen.“     Er pausiert kurz, dreht sich um die eigene Achse und nimmt sich die Zeit jedem einzelnen in seinen Blick zu verwickeln.     „Doch die Zeiten ändern sich.  Die Personen und Wesen ändern sich.  Zeigt uns nicht Kagome-sama, die ohne getrübte Augen voranschreitet, dass eine Welt, in der Dämonen, Menschen und Hanyous gleichermaßen leben können, funktionieren kann?  Sollten wir uns nicht auch weiter entwickeln, neue Wege ausprobieren und unvoreingenommen voranschreiten?  Was für ein Leben hatten wir denn bisher schon genossen? Angst und Schrecken standen uns im Gesicht vor jedem möglichen Angriff unsere Feinde. Wäre es nicht an der Zeit umzudenken? Vielleicht nicht direkt aus Feinden Freunde machen, aber wenigstens ein Abkommen oder eine Partnerschaft in Betracht zu ziehen?  Auch wenn diese Gedanken ebenso beängstigend sind, wie unser Leben geprägt ist von allerlei Gefahren. Ich sage euch, wir müssen es wagen. Kagome-sama zieht in den Krieg, ohne zu zögern. Sie kämpft für uns alle, nicht nur für sich, nicht nur für die Menschen. Auch wenn manche behaupten, Mikos und Hoshis sollten nichts mit Dämonen zu tun haben, so sehe nicht weniger in ihr, als ein Vorbild, als eine kluge, weiße Frau, welche mehr Anstand und Ehre in sich  trägt, als so mancher Dienstherr mit dem höchsten Titel.“      Als bereits einige zustimmende Ausrufe erklingen unterbricht der braunhaarige seine Rede kurz und blickt mich mit stolzer Brust und leuchtenden Augen an. Die Röte in meinem Gesicht ist wahrscheinlich für jeden jetzt deutlich sichtbar.     „Bei Kami, und wenn die Dämonen unsere Stärke verspotten, so ist jetzt der Augenblick gekommen Ihnen zu zeigen, dass wir nicht schwach sind, dass auch unsere Schwerter scharf sein können und wir mehr sind, als das Futter welches sie in uns sehen. Wir werden ihnen alle beweisen, wie mächtig wir zusammen sein können. Sollen sie doch alle kommen: Die Dämonen aus dem Norden, Süden und Osten. Niemand nimmt uns unser Land weg und frisst sich durch unsere Dörfer, als wäre es eine prallgefüllte Tafel.“     Aus den Zurufen werden Kriegsschreie und mehrere Männer heben bereits in voller Euphorie Ihre Waffen. Doch selbst ich muss zugeben, dass Akeno mit seinem Auftreten, seiner Stimme und seiner Rede ein Talent besitzt, Menschen zu vereinen und mitzureißen.      „Heute ziehen wir los und zeigen es allen, die an uns zweifeln, uns unterschätzen und verachten.   Für unser Land, für unsere Familien und für unsere Ehre.“     Mit einem kräftigen Schwung zieht er sein Schwert aus der Scheide und endet seine Rede mit einem lauten Kampfesschrei, welcher ringsherum in gefühlt der doppelten Lautstärke erwidert wird. Meine Brust bebt, als mich die Erleichterung und gleichzeitige Rührung packt und ich vor Freude mein Lachen nicht länger unterdrücken kann. Akeno sieht mich an, während alle anderen noch wild umherbrüllen und die Erde damit zum Beben bringen. Als sich seine Augen erst mit Erstaunen, dann mit Stolz und Begeisterung auf meine heften wissen wir beide, wie bedeutend dieser Moment ist…       .    .    .       „Kagome“    Inu Yasha kommt uns mit großen Schritten entgegengesprungen. Seine Augen sind weit aufgerissen, als er die Horde an Männer hinter mir erblickt.    „Was zum Teufel…?!“    Ich lege ihm beruhigend die Hand auf den Oberarm und drehe mich zu Akeno um.     „Sie wollen uns helfen. Sie wollen mit uns kämpfen, Inu Yasha.”    Seine Augen blicken durch die Reihen der vielen unterschiedlichen Männer, welche stumm stehen geblieben sind und auf die Reaktion des Hanyous warten.     „Warum?“   „Weil es auch unser Land ist.“, Akeno nickt dem Hundehalbdämon wohlgesonnen zu und dreht sich dann zu seinen Leuten.    „Nicht wahr?“    Die Antwort kommt prompt in Form eines einzigen, einheitlichen Brüllens. Inu Yashas Ohren legen sich lediglich kurz an seinen Kopf.  Sein armes Gehör…    „Ihr seid sehr viele für ein einziges Dorf…“    Prüfend lässt er weiterhin ziemlich ausdruckslos seine stechend gelben Augen über die Schar an Kampflustigen gleiten. Dabei hat er plötzlich ziemlich viel Ähnlichkeit mit seinem Halbbruder.   Ein etwas ältere Herr mit jedoch beachtlich kräftigen Körperbau tritt vor und stellt sich an die Seite Akenos.    „Wir haben die Nachbardörfer um ihre Unterstützung gebeten. Wir waren selbst überrascht, wie viele sich uns anschließen wollten.“     „Ihr wisst“, spricht Inu Yasha nach kurzem Überlegen mit lauter Stimme, „dass ihr an Seiten von Dämonen kämpfen werdet?“    „Ja!“, kommt es einheitlich zurück.  „Und ihr wisst auch, dass ihr gegen viele, fremde und sehr starke Youkai kämpfen werde?“  „Ja!“   „Und Ihr wollt trotzdem kämpfen, auch wenn einige von euch das Zeitliche segnen werden?“  „Ja!“     Auf dem Gesicht des Hanyous schleicht sich sein typisch kampflustiges Grinsen, ehe er sich mir zu wendet und ähnlich, wie Akeno vorhin seine Augen zu blitzen anfangen.    „Na dann mal los.“      ----------------------------------------------------        „Was hat das zu bedeuten?“    Azumi tritt mit verschränkten Armen nach vorne, was mich bereits die Zähne mahlen lässt.  Die dumme Youkai wird alles zu Nichte machen, sollte sie sich wirklich weigern mit den Menschen zusammen zu arbeiten.  Klar hatte ich am Anfang auch Zweifel, doch Kagome hat mir selbst versichert, dass wir Akeno trauen können.  Und wenn sie es tut, dann werde auch ich nicht vor dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit zurückschreiten.     „Sie werden uns in dem Krieg unterstützen.“  „Was?“  „Ein Skandal!“  „Menschen haben in diesem Krieg nichts zu suchen.“     Die Ausrufe der Youkai  waren absehbar und wir haben bereits darüber diskutiert, dass es nicht leicht wird, diese in ihrer Ehe verletzten Dumpfbacken zu überzeugen.   Die Männer hinter mir bleiben ruhig, wissen bereits, dass die folgenden Szenen entscheidend sind für den weiteren Verlauf. Wenn diese beiden Seiten aufeinander losgehen sollten ist mehr verloren, als gewonnen.  „Azumi“, wendet sich die schwarzhaarige neben mir an die kleine, kurvige Youkai.    „Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.“    Die Schlange hat nach wie vor die Arme verschränkt und betrachtet die Miko kritisch, ehe ihr Blick über die Menge an Menschen wandert. Doch das Schweigen hält weiter an.     „Was ist schon dabei, wenn sie sich uns anschließen?“, brüllt der Wolf plötzlich in die Menge.     „Oder wisst ihr etwa, was uns da draußen erwartet? Auf wie viele Feinde wir treffen werden?“    Er dreht sich zu uns herum und grinst mir provokant entgegen.     „Sollen sie es doch ruhig versuchen, wenn sie meinen dafür bereit zu sein…“    Dieser miese...  „Ha, die werden keine einzige Sekunde da draußen überleben…!“, spricht ein großer Zweibeiniger mit Pferdekopf und Stoßhörnern. Seine Stimme sprudelt über vor Spot und Abschaum.    „Du…“, höre ich verdächtig angesäuert hinter mir und ich will bereits die junge Stimme ermahnen still zu sein, als bereits dieser Akeno dazwischen schreitet.    „Dann solltet ihr ja kein Problem damit haben. Wir kämpfen mit euch und wenn alles gut läuft habt ihr zwei Feinde weniger…“    Dieser Bursche ist gar nicht mal so doof. Ich grinse und lasse meinen Blick über die Horde wild gemischter Dämonen wandern, welche, jetzt deutlich ruhiger, abschätzende Blicke untereinander austauschen.  Manche schnaufen noch immer ziemlich störrisch und widerwillig. Unwillkürlich kommt mir der Gedanke, dass ich bis vor ein paar Jahren noch zu ihnen gehört hätte. Auch ich wollte nichts mit dieser Rasse zu tun haben.  Doch dann… Mein Blick landet auf die Person, die mein Leben grundsätzlich verändert hat. Sie sieht leicht verärgert auf die Dämonen, ihre braunen Augen zeigen mir das Feuer, welches egal ob bei Menschen oder Youkai immer hervortritt, sobald ihr etwas nicht passt.      „Das ist doch…“, ihre kleinen Hände verkrampfen sich zu Fäusten, während sich Ihre Schultern zornig zu Ihren Schultern heben.     „Ihr vergisst wohl, worum es hier geht. Sesshoumaru braucht Unterstützung. Ich für meinen Teil werde ihm helfen. Sollte irgendjemand nicht die gleiche Absicht haben, ist er hier fehl am Platz.“    „Die Menschen hassen uns Dämonen, sowie wir sie hassen! Es wurde nie zusammen Krieg geführt. So etwas wäre wider die Natur. Und du bist nur ein Menschenweib. Was willst du schon ausrichten.“    Mein Verstand setzt aus, als dieser kleine Wurm von einem Käferyoukai mit deutlich spürbarem Hass diese Worte Kagome entgegen speit. Tessaiga liegt schneller an seiner dreckigen Kehle, als er blinzeln kann, während ich ihn laut anknurre. Auch die Schlange hat ihr Schwertgezogen und rammt es Millimeter vor ihm in den Boden.    „Du wagst es-”  „Ich denke“, unterbricht die Stimme der Zeitreisenden hinter mir das Geschehen, „dir selbst ist bewusst, dass Inu Yasha dich ohne weiteres töten könnte.“    Die Miko braucht nicht zu wissen, wie sehr dieses Mistvieh nach Angst stinkt. Das Schweigen und sein verärgerter Blick in meine Augen sprechen für sich.    „Es ist komisch, dass ein Hanyou, ein Wesen wider die Natur, dich, einen vollwertigen Youkai bezwingen kann, oder?“    Ich blicke zur Seite, als sie sich neben mir in die Hocke lässt und mit festem Blick dem Krabbler ansieht. Ihr Reiki züngelt um ihre Gestalt.     „Also frage ich dich: Ist es wirklich wider der Natur, oder aber einfach nur wider deiner Vorstellung?“    Oh, mist.  Sie ist stinksauer. Selbst mir läuft bei Ihrer Aura eine Gänsehaut über den Rücken und ich muss den Drang unterdrücken meinen Kloß im Hals lautstark runter zu schlucken.  Diese Frau…    Als sich wieder erhebt und ich von dem Youkai ablasse richtet sie Ihren festen, unanfechtbaren Blick in die Menge.     „Hier geht es nicht um Rivalitäten, hier geht es auch nicht darum, aus Feinden Freunde zu machen. Hier geht es allein darum, dieses Land und seinem Herrn beizustehen und mit allem was man hat zu verteidigen. Geht von mir aus danach wieder alten Feindschaften nach, rauft und tötet euch, wenn ihr noch die Kraft dazu besitzt. Aber erst, wenn dieser Krieg vorbei ist. Erst, wenn wir der eigentlichen Gefahr den Gar ausgemacht haben. Erst wenn der Westen gezeigt hat, wie mächtig er ist und sich die Feinde da draußen zweimal überlegen müssen, uns anzugreifen.”    Brüllen und Knurren geht durch die Reihen der Dämonen, während die Menschen zustimmend ihre Waffen auf den Boden hauen.     „Wer die Ehre und den Stolz dazu besitzt, zeigt, dass er Teil davon ist.   Der Westen ist mehr, als die anderen Länderrein je sein können.   Er ist mehr, als nur ein Land.   Er ist mehr als nur eine Rasse!  Er ist eine Einheit!   Und er ist in jedem Einzelnen von uns!“     Kagome holt nach ihrer Ansage kurz Luft, sieht sich um, prüft die Situation. Ich muss fast grinsen, als sie scheinbar nach dieser Ansage immer noch Zweifel darüber hegt, ob das hier ein Desaster oder eine Revolution ist.   Die Mengen, Youkai und Menschen gleichermaßen, toben gerade zu.  Und das meine ich nicht im negativen Sinne.   Als kurz Ruhe einkehrt und alle Blicke sich auf Kagome richten, sich kann ich die Nervosität und Aufregung an ihr nur zu deutlich riechen. Ihr Gesicht gibt von diesen Emotionen jedoch nichts preis.  Ich habe sie nie stärker gesehen, als in diesem Augenblick.     „Ich frage euch also nun“, spricht sie etwas lauter.    „Wofür lohnt es sich sonst zu kämpfen, wenn nicht für das?“    Und das Grölen hallt über die Lichtung, wie ein Kriegsschrei in der Morgendämmerung...  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)