Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 8: Schichtbeginn ------------------------ “Schau mich nicht so entsetzt an”, grummelte er leicht und sie hob eine Augenbraue hoch. Sie bemerkte gar nicht, dass sie ihn komplett baff angesehen hatte. “Ich bin nicht für die Pläne zuständig, Maron. Alle Beschwerden bitte direkt an Kagura, da er diese schreibt”, grinste er nun breiter. Eigentlich hatte er etwas Sorge, dass sie ihn jeden Moment zusammen schreien würde oder gar ihm eine Ohrfeige geben. Beides wäre nichts neues für ihn. Jedoch war da etwas, weshalb er neugierig wurde. Sie war anders als all die Frauen, die er seit seiner Kindheit kennen gelernt hatte. Irgendwie wollte er herausfinden, was und wie sie explodieren würde. Damit war er wohl oder übel ein Sadist, doch es reizte ihn ein wenig. “Glaub ja nicht, dass ich dir das glauben werde”, knurrte sie ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Obwohl sie weniger Lust dazu hatte, mit ihm zusammen zu arbeiten, so musste sie leider in den sauren Apfel beißen. Deshalb speicherte sie schnell den Schichtplan, kippte den Kaffee ihre Kehle hinunter und sah ihn auffordernd an. “Los, ab an die Arbeit, Doktor!”, erklärte sie direkt. “Doktor?!”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue. Eigentlich waren sie doch vorhin schon beim Du gewesen. Aber bevor er da näher darauf eingehen konnte, kam sie ihm erneut zuvor. “An die Arbeit, Doktor, oder soll ich Kagura sagen, dass ich einen anderen Partner haben will?”, grinste sie ihn hämisch an und irgendetwas an diesem Ausdruck ließ es ihm eiskalt den Rücken runter laufen. Ich weiß nicht, was schlimmer wäre... mit ihr gemeinsam zu arbeiten oder mit einer der Verrückten., überlegte er für einige Momente. Schlussendlich entschied er sich dafür mit ihr zu arbeiten. Daher trank er noch einen Schluck von seinem Becher und nickte. “Einverstanden... beginnen wir mit unserer Arbeit”, lenkte er ein und öffnete die Tür, um mit ihr hinaus zu gehen. Er musste einfach den Augenblick nutzen, dass keiner von den Verrückten da war, und schnellen Schrittes verschwand er mit Maron in den Gängen. Auf direktem Weg führte er sie zu seinem Arbeitsbereich. Je nachdem wo er benötigt wurde, hatte er unterschiedliche Räume, in denen er seine Patienten empfing. In dem aktuellen Monat Mai war er für die Kinderstation eingeteilt worden und damit auch Maron. “Was hat dir Kagura über die Arbeit mit mir erzählt?”, hörte sie seine Stimme. Auf diese Weise zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich. Blinzelnd blickte sie zu ihm. Zuvor hatte sie versucht sich die zahlreichen ‘Schleichwege’ zu merken. Sie wusste gar nicht, dass es so viele Gänge gab, die nicht von allen genutzt wurden. Dass er diese kannte, war nicht verwunderlich. “Ähm... eigentlich nichts”, meinte sie ehrlich. Denn keiner hatte ihr etwas von ihrer bevorstehenden Arbeit erzählt. Weder der Sekretär des Krankenhauschefs, noch Yamato sprachen über Maron neuen Arbeitsbereich. “Kagura sagte mir nur, dass ich alles zur rechten Zeit erfahre”, erklärte sie schulterzuckend. “Na großartig”, murmelte Chiaki und nahm sich vor, ein ernstes Wort mit Kagura zu reden. Kagura hatte Maron doch tatsächlich ohne jegliches Vorwissen zu ihm geschickt. Für einige Momente dachte er, dass der Ältere das absichtlich getan hatte. Definitiv würde er mit ihm darüber sprechen. “Hm?”, wunderte sich Maron. Denn sie hörte sein Murmeln, jedoch verstand sie es nicht korrekt. Verwundert sah sie zu ihm rüber. “Was hast du gerade gesagt?”, fragte sie nach. “Vergiss es einfach”, sprach er schmunzelnd und nahm noch einen Schluck, da er seinen Becher einfach mit genommen hatte. Das tat er eigentlich jedes Mal, da er nicht allzu lange in dem Schwesternzimmer bleiben wollen würde. “Sagen wir es mal so... momentan bin ich immer dort zuständig, wo es eng am Mann ist. In diesem Monat ist es die Kinderstation, aber auch die Notaufnahme. Wie du bemerkt hattest, haben wir sehr viele Engpässe. Deshalb haben wir einige Springerteams.” “Springerteams?”, hakte sie nach, da sie den Begriff im Zusammenhang mit ihrer Arbeit nicht kannte. “Krankenpfleger und Arzt bilden ein gemeinsames Team und arbeiten für gewöhnlich Hand in Hand.” “Oh... so ähnlich wie Kagura und Kaiki?”, fragte sie nach. Sie bemerkte nicht gleich, dass sie seinen Vater einfach so beim Vornamen genannt hatte. Auf diese Frage konnte er lediglich nur nicken. “Korrekt, wobei Kagura zurzeit mehr als Sekretär fungiert, obwohl er Krankenpfleger gelernt hatte”, erklärte er und zuckte kurz mit den Schultern. Es war ihm immer noch unbegreiflich, warum Kagura das freiwillig gemacht hatte. Bevor er weiter darüber nachdachte, holte sie ihn zurück ins Hier und Jetzt. “Eins stelle ich direkt zu Beginn klar”, fing sie an und sah zu ihm, während sie an ihm vorbei in das Büro ging. “Ich werde definitiv nicht deine Sekretärin spielen”, erklärte sie ihm und blickte über die Schulter zu ihm. Mit großen Augen starrte er sie an und blieb sogar einen Moment lang im Türrahmen stehen. Verwundert musterte er sie, ehe er ihr in den Raum folgte und leise lachen musste. Diese Frau war definitiv anders. Das Lachen irritierte sie ein wenig, doch sie überging dies einfach und verschränkte einfach ihre Arme vor der Brust, bis er fertig war mit seinem Lachen. “Das erwarte ich nicht, Maron”, meinte er direkt schmunzelnd und schloss die Tür hinter sich. Da sie noch genug Zeit hatten bis die Visite beginnen würde, würde er ihr erklären, wie er es gewohnt war zu arbeiten. “Eigentlich brauche ich nur jemanden, der mir dabei hilft die Patienten fachgerecht zu versorgen”, meinte er sofort. Schließlich hatte er nicht vor aus dem aktiven Dienst sich zurück zu ziehen, so wie sein Vater dies nach und nach tat. “Gut, dass du so siehst”, grinste sie leicht und sah zu, wie er sich an den Schreibtisch setzte. Neugierig setzte sie sich ihm gegenüber hin. “Also, wie genau sieht die Arbeit nun mit dir aus?”, wollte sie wissen. “Für gewöhnlich liegen hier die Akten der aktuellen Patienten für die tägliche Visite. Diese wird morgens oder nachmittags durchgeführt. Je nachdem, wie wir Zeit haben”, erklärte er und nahm eine der Akten zur Hand. Er erklärte ihr, worauf sie achten musste und besonders die Dosierung der Tabletten war wichtig. “Wann genau sind die Visiten?”, fragte sie nach, da das immer unterschiedlich war. Irgendwie hatte jedes Krankenhaus ihre eigenen Zeiten dafür gehabt. “Etwa zwei Stunden nach Schichtbeginn fangen wir mit dieser an und arbeiten uns vor.” “Die Akten sind nach Zimmernummern sortiert?”, wollte sie wissen und er nickte, denn das System hatte sich schon immer bewehrt gehabt. “Es könnte nur komplizierter werden, sollten Notfälle reinkommen. Immerhin müssten wir dazu zur Notaufnahme und die Patienten dort annehmen, untersuchen und verlegen, wenn nötig”, berichtete er, denn das konnte durchaus passieren. Zwar kam es seltener vor, dennoch wollte er sie darauf vorbereiten. “Verstehe, danke für die Ausführung, Chiaki”, sprach sie ehrlich aus. Ausnahmsweise hatte sie seinen Namen nicht verächtlich ausgesprochen. “Gern”, entgegnete er ihr und lächelte ein wenig. “So sieht der Alltag bei mir zu mindestens in den Stationen aus.” Ehrlich gesagt war ihr nicht bewusst, was sie hier erwartet hatte, doch sie wurde sogar positiv überrascht. Er schien beruflich einiges auf dem Kasten zu haben, wenn er so viel Verantwortung tragen konnte. Dennoch würde er seinen ersten Eindruck bei ihr nicht so schnell los werden. Jedoch war sie nun von ihm beeindruckt, während sie gemeinsam die Akten durchgingen. Maron überflog mit ihm gemeinsam die Patienten und war erleichtert, dass nicht so viele Kinder da waren. Nach und nach hatten sie alles Notwendige vor bereitet und machten sich auf den Weg zu den Patienten. Unerwarteter Weise ließ Chiaki sich bei jedem Kind extra viel Zeit. Natürlich hatte er Maron den Kindern vorgestellt. Viele sprachen mit ihm genauso wie mit ihren Freunden. Das fand sie sehr süß. Er spielte sogar hin und wieder mit den Kleinen mit und am Ende der Tour saßen sie mit einigen Kindern zusammen. Sie spielten ein paar Runden Uno und lenkten die Kinder etwas ab. Danach holten die beiden sich etwas zu essen aus der Cafeteria. Maron war verwirrt, dass Chiaki lieber in seinem Büro speisen wollte. Jedoch als sie bemerkte, wie all die Frauen sich um ihn herum scharrten, verstand sie seine Entscheidung. Schweigend hielt sie Abstand zu ihm und sie bestellten sich ihr Essen. Wobei Chiaki eher ruhiger war, seit sie den großen Raum betraten. So schnell wie möglich verschwand er in sein Büro und sie folgte ihm schweigend. Genau wie zuvor sagte sie nichts zu ihm. Diese komplett gegensätzliche Stimmung irritierte sie. Auf der einen Seite war er so liebevoll und einfühlsam und auf der anderen so unterkühlt. Dennoch war er charmant und ein Weiberheld. Beim letzteren Gedanken musste sie sich sogar schütteln, denn sie mochte diese Art nicht. Während des Essens wurde die Stimmung zwischen den beiden etwas lockerer. Sie sprachen über die Bestelllisten, wo die Lager auf dieser Station zu finden waren. Weiter überlegten sie, was sie noch für die nächsten Schichten brauchen würden. Beruflich schienen sie sich sehr gut zu verstehen und erneut fragte Maron sich, warum er eigentlich solch ein Weiberheld war. Jedoch fand sie darauf keine Antwort und sie wollte ihn auch nicht danach fragen. Die restliche Schicht verlief erstaunlicherweise angenehm, sofern sie keiner anderen Frau begegneten. Irgendwie war es eigenartig, wie schnell er von einer Stimmung in die nächste wechselte. Wenn es Maron nicht so sehr stören würde, welch ein Idiot und Casanova er war, so würde sie nach einem Grund nachhaken. Jedoch überwog im Moment eindeutig noch der Ekel vor pikanten Details. Diese wollte sie definitiv nicht hören und auch nicht wissen, was das sein könnte. Das Ende der Schicht kam schneller als erwartet und Maron verabschiedete sich gleich von ihm, denn sie wollte nur noch nach Hause. Da er den Grund für ihr schnelles Verschwinden nicht kannte, schmunzelte Chiaki etwas und sah ihr nach. Irgendwie musste er grinsen. Es ist wirklich interessant zu sehen... noch nie rannte eine Frau so schnell von mir weg., lachte er leise und schlenderte gemütlich zu Kagura ins Büro. Er wollte mit ihm noch ein Hühnchen rupfen. Während dessen hatte sich Maron umgezogen und machte sich direkt auf den Weg nach Hause. Sie wollte ihren Sohn noch zu Bett bringen. Schließlich hatten sie ein kleines Ritual: Vor dem Schlafen gehen, las sie ihm etwas vor. Das machte sie gerne noch so lange, wie er es wollen würde. Immerhin waren das wichtige Momente für sie beide. Fröhlich verließ sie das Gebäude und ging direkt zu ihrem Wagen. Damit weiter zu ihrer Wohnung und somit zu ihrem wertvollsten Schatz. Am nächsten Tag war ein Feiertag. Um genau zu sagen der Tag des Grünen. Demnach konnte Kenji ausschlafen. Da sie Spätschicht hatte, konnte sie den Vormittag mit ihm spielen, sollte das Wetter schön genug sein, dass sie den Tag draußen verbringen könnten. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie rauf in das 7. Stockwerk und direkt weiter zu Sakura, denn ihr kleiner Schatz war gerade bei der älteren Dame. An der Tür klingelte sie und nur wenig später wurde ihr auch schon aufgemacht. Sakura lächelte Maron sanft an und ließ die junge Frau hinein. “Heute konnte ich sogar pünktlich Schluss machen”, sprach die Jüngere sanft aus. “Das klingt sehr gut. Wie war es denn in der neuen Station?”, wollte Sakura wissen, während sie beide ins Wohnzimmer gingen. Kenji spielte gerade mit Himuro und sah auf, als er die Schritte hörte. “Mama!”, rief er aus, sprang hoch und lief sofort zu ihr, um sie stürmisch zu umarmen. “Na, mein Großer”, grüßte sie ihn und drückte ihn liebevoll an sich. Sie blickte zu Sakura, da sie ihre Frage noch nicht beantwortet hatte. “Es war überraschend, da ich meinen neuen Chef und Partner bereits schon kannte”, begann sie zu erklären und Sakura legte den Kopf schief. “In wie fern?”, hakte sie nach. “Naja... ich bin ihm zufällig an meinem ersten Tag über dem Weg gelaufen. Jedoch wusste ich nicht, wer er war”, berichtete Maron lächelnd. “Und ein weiteres Mal vor einigen Tagen.” “Oh... das klingt sehr danach, dass du ihn wohl ziemlich doof angestarrt hast”, gluckste Sakura und Maron lachte leise. “Genauso war es auch. Es war komplett verrückt... ich hätte nie gedacht, dass er Arzt ist”, kam es ehrlich von ihr. “Verständlich und ist er nett?”, fragte Sakura weiter. “Hmmm... es ist schwierig”, meinte Maron schmunzelnd, während Kenji sich wieder zu dem älteren Mann setzte. So konnten sie noch fertig spielen und die Damen konnten sich noch etwas unterhalten. “Schwierig? Warum denn?” “Naja, schwierig dahingehend, dass er eigentlich nett ist, aber auch ein Idiot ist”, sprach Maron ehrlich aus. “Beides zu gleich... das klingt wirklich schwierig”, überlegte Sakura und bot Maron noch einen Tee an. Dankend nahm die Jüngere das an und lächelte sanft. “Mal sehen, wie das noch werden wird. Auf alle Fälle wird der Monat anstrengend. Viele Spätschichten und etwas unregelmäßiger”, erklärte sie und verstehend nickte Sakura. “Mach dir keine Gedanken, Kenji wird versorgt sein”, meinte sie lächelnd und Maron dankte ihr erneut. “Ich weiß gar nicht, wie ich euch dafür danken kann”, sprach Maron ehrlich aus und Sakura winkte ab. “Du musst uns nicht danken. Kenji ist ein Schatz und all die köstlichen Nachspeisen von dir, sind Dank genug”, kicherte Sakura und sie tranken noch einen Tee gemeinsam. Da Maron geschickt das Thema um ihren neuen Chef vermied, sprach Sakura dies auch nicht an. Maron würde bestimmt mit ihr darüber reden, wenn sie es wollen würde. Nachdem Kenji das Spiel mit Himuro beendet hatte, ging Maron mit ihrem Sohn nach Hause. Da sie beide ausschlafen konnten, war es Maron recht, dass sie ein wenig länger blieben. Vor allem, weil Sakura sie auch nicht gehen ließ, ohne dass sie etwas gegessen hatte. Sie war dabei durch und durch eine liebenswerte Mutter. Diese Gesten erinnerten sie oft an ihre eigene Mutter. Es war schön sich hier so geborgen und wohl zu fühlen, auch wenn es ihr etwas Angst machte. Doch weitere Gedanken konnte sie sich keine machen, da sie mit Kenji sich gerade Bettfertig machte und ihn gerade liebevoll zudeckte. Sie holte aus dem Regal eines seiner Lieblingsbuchreihen und setzte sich zu ihm auf das Bett. “Wo waren wir?”, fragte sie ihn und Kenji überlegte. Er erzählte ihr was als letztes passiert war und damit wusste sie, welche Stelle er meinte. Ihr Sohn liebte seit dem Kindergarten Detektivreihen und von allen Büchern, die auch für Kinder geeignet waren, hatte sie nach und nach die Bücher geholt. Zurzeit mochte er die ‘Drei Fragezeichen’. Leider gab es die Bücher nur auf Englisch oder Französisch, jedoch machte das nichts aus. Denn sie lebten bis vor gut zwei Jahren noch in Frankreich. Da waren die Sprachen wichtig für Maron und so lernte Kenji diese auch kennen. Weiter las sie ihrem Sohn vor und merkte, wie er langsam einschlummerte. Man könnte meinen, dass all diese Fälle ihn beunruhigen und schlecht schlafen lassen würden, aber bei ihm war das ganz anders. Noch einige Seiten las sie ihm vor und erhob sich schließlich leise. Das Buch stellte sie zurück ins Regal und verließ sein Zimmer. Ihr Blick glitt zu ihrer Wanduhr und diese zeigte ihr, dass sie noch Zeit hätte. Daher beschloss sie noch ein wenig Fern zu sehen. Bestimmt würde sie da noch etwas finden, um ihren Tag ausklingen zu lassen. Sollte nichts für sie dabei sein, so würde sie einfach ein Buch lesen. Einige Zeit zuvor kam Chiaki endlich im Büro von Kagura an. Er musste einen langen Umweg gehen, um zu ihm zu gelangen. Schichtwechsel waren schlimm für ihn. Vor der Tür klopfte er an und ging direkt hinein. Kagura sah auf und blinzelte mehrmals. “Chiaki... wenn du zu deinem Vater...” “Nein zu dem Alten will ich nicht”, unterbrach er sofort den Sekretär seines Vaters. Kagura zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schief. Es verwirrte ihn immer wieder, wieso der Jüngere so abfällig war, doch auf seine Nachfragen hin bekam er nie eine vernünftige Antwort darauf. “Also willst du zu mir?”, hakte er nach und Chiaki nickte. “Wieso zum Geier hast du der Neuen nicht gesagt, dass sie mit mir arbeiten muss?”, wollte er wissen. “Hmm... das habe ich doch”, meinte Kagura und blickte zu Chiaki auf, während er sich in den Stuhl zurück lehnte. “Ach ja? Sie hat so erschrocken reagiert, dass sie mit mir ihre Schicht in diesem Monat hat”, erklärte der Jüngere. “Ich habe ihr gesagt, dass sie ab heute bei Dr. Chiaki Nagoya in der Abteilung sein würde. Sie wusste sogar sofort, dass du Kaikis Sohn bist”, grinste er und Chiaki rollte mit den Augen. Er hasste es, wenn Kagura versuchte mit ihn aus der Reserve zu locken. Doch das Spiel kannte er bereits zu gut. “Aber sie wusste nicht, dass sie mit mir zusammen ein Team bilden würde”, wandte der Blauhaarige ein und verschränkte die Arme vor seiner Brust. “Du kannst doch so etwas ihr nicht vorenthalten. Das war nicht gerade nett.” “Ach ja? Genauso nett wie du mit ihr umgegangen bist bei euren früheren Begegnungen?”, hakte Kagura nach und Chiaki bekam große Augen. “Wie bitte?!”, brachte der Jüngere heraus. “Chiaki... ich weiß alles, was hier im Krankenhaus geschieht”, konterte Kagura grinsend. “Ernsthaft? Und dann steckst du sie ausgerechnet mit mir zusammen in ein Team?”, fragte Chiaki nach. “Eben genau deshalb... alle anderen Pfleger wollen nicht mit dir arbeiten und alle Pflegerinnen wollen es, jedoch würden die Patienten darunter leiden und das wollen wir alle nicht. Weder Kaiki, noch ich, noch du und das war ein guter Kompromiss. Maron ist liebevoll und freundlich und vor allem aber ist sie deinem ach so fantastischem Charme nicht verfallen.” “Hn”, brachte der Blauhaarige hervor. Irgendwie konnte er bei diesen schlagenden Argumenten nichts dagegen sagen. Daher seufzte er theatralisch und nickte. “Na gut... mal sehen, ob sie den Monat mit mir überleben wird.” Bei diesem Kommentar schmunzelte Kagura und grinste breiter. “Ich bin mir sicher, dass sie die Einzige ist, die das übersteht, ohne dir den Hals um zu drehen”, lachte der Ältere und da musste Chiaki auch mit lachen. “Oder nicht an meinem Hals klebt”, zwinkerte er lachend. “Genau... also sei bitte bei ihr wenigstens normal”, mahnte Kagura ihn. “Ja, ja... sie ist schlagfertig, also wird da sicher nichts passieren”, erklärte Chiaki schließlich. “Zum Glück... und vielleicht macht sie aus dir noch einen netten jungen Mann”, grinste Kagura und erneut rollte der Blauhaarige mit den Augen. “Du bist unmöglich”, lachte er und verließ das Büro, um nach Hause zu kommen. Kagura starrte die Tür noch eine Weile an und schüttelte nur den Kopf. “Der Junge ist unmöglich”, murmelte er und würde definitiv noch mit Kaiki ein Hühnchen rupfen. Mit Sicherheit hat das Verhalten des Jüngeren etwas mit der Vergangenheit der beiden zu tun. Er kannte Kaiki nun schon lange genug, um zu wissen, was los war, aber keiner der Beiden wollte alle Details rausrücken. Das war eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die Vater und Sohn hatten. Jedoch war Kagura nun darauf gespannt, wie es in den nächsten Wochen sein würde, denn Maron könnte ihm bestimmt helfen, diese Sturköpfe zum Reden zu bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)