Erste Male von Alaiya ================================================================================ Kapitel 7: Erste Dominanzspiele (3) ----------------------------------- Irene ließ Nadja vorsichtig aufs Bett gleiten. Nadja hatte gar nicht bemerkt, wie zittrig sie war. Nicht dass sie es im Moment klar bemerkte. Ihre Gedanken waren zu verschwommen. Vorrangig war ihr Gehirn noch immer von dieser seltsamen Euphorie erfüllt. Ganz instinktiv rückte sie an Irene heran, als diese sich hinter sie legte und einen Arm um sie herumlegte. Es fühlte sich gerade gut an. Andre saß nur da auf dem Rand des Bettes und sah sie an. Er war verunsichert und schaute fragend zu seiner Frau. Diese musterte ihn für einen Moment. „Du holst jetzt etwas für unsere Kleine und dann legst du dich zu mir.“ Ihre Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Er stand auf und zog sich seine Hose wieder an, brachte das gebrauchte Kondom in das kleine Bad neben dem Zimmer, ehe er nach oben ging. Derweil strich Irene durch Nadjas Haare. „Nicht einschlafen, Nadja, hörst du mich?“ Nadja murmelte etwas im Halbschlaf. Ihr war so seltsam müde und schwummerig. Noch immer zitterte sie etwas. Vor allem ihre Beine. Sie wollte einfach nur etwas schlafen. Nur ein bisschen. „Nadja“, flüsterte Irene und strich weiter durch ihr Haar. „Du musst etwas trinken, bevor du einschlafen kannst, okay?“ Nadja blinzelte sie an. „Okay“, hauchte sie dann. „Gut.“ Irene strich über ihre Wange. Da glänzten immer noch ein paar Tränen. Irgendwie blieb Nadja wach, bis Andre herunterkam. Dieses Mal hatte er neben dem Trinken ein paar Pralinen mitgebracht. Es gab immer Schokolade nach den Sessions. Irene sagte immer, dass es half. „Komm, setz dich etwas auf“, meinte Irene und half Nadja dabei. „Trink etwas.“ Nadja gehorchte, ohne darüber nachzudenken. Sie nahm das Glas entgegen und trank einen langen Schluck. Wie immer stellte sie fest, dass es erstaunlich gut tat. Auch nahm sie die Praline, die Andre ihr reichte. Nougatfüllung, stellte sie fest, als sie reinbiss und verschlang dann die zweite Hälfte. Sie nahm noch eine. Dann eine dritte. Dann trank sie noch einen Schluck, ehe sie wieder auf dem Bett zusammensackte. „Schatz?“, sagte Irene. Andre sah sie an. „Bring die Decke und leg dich zu mir.“ „Okay“, erwiderte er. Er nahm die Decke von einem der Stühle und deckte die beiden Frauen damit zu, ehe er sich hinter seine Frau legte. „Das war gruselig“, flüsterte er. Irene nickte nur und streichelte weiter Nadja, die mittlerweile in einen seligen Halbschlaf verfallen war. „Sie ist ein extremer Sub“, flüsterte sie dann zurück. Andre nickte nur und kuschelte sich dann an sie. So lagen sie da für eine ganze Weile, sicher eine halbe Stunde, bis Nadja sich wieder zu regen begann. Sie war noch immer zittrig, aber zumindest wurden ihre Gedanken langsam klarer. Sie war halb überrascht, dass Irene noch immer neben ihr lag. Noch überraschter, dass auch Andre hier lag, selbst wenn es dadurch in dem Bett beinahe etwas eng war. Noch immer strich Irene ab und an über ihren Arm. Nadja drehte sich halb zu ihr um und sah sie an. Sie wollte etwas sagen, wusste aber nicht wirklich was. Daher beließ sie es bei einem leisen: „Irene?“ Irene öffnete die Augen und musterte sie. „Bist du wieder halbwegs wach?“ „Ja.“ Nadja starrte sie weiter an. Ihre Gedanken waren noch immer seltsam verzerrt. Sie war sich nicht ganz sicher, was eben geschehen war. Nur, dass es sich verdammt gut angefühlt hatte, das wusste sie. „Wie fühlst du dich?“, fragte Irene. „Ich weiß es nicht“, erwiderte Nadja. Ein Gefühl sagte ihr, dass etwas Seltsames passiert war. Sie konnte nur nicht sagen, was genau. „Ich habe Hunger“, fügte sie dann hinzu. Denn tatsächlich knurrte ihr Magen förmlich. Sie fühlte sich, als hätte sie den ganzen Tag noch nichts gegessen. „Dann sollst du was zu Essen bekommen“, erwiderte Irene. „Kannst du dich aufsetzen?“ Nadja versuchte es und tatsächlich funktionierte es, auch wenn ihr noch immer etwas schwindelig war. „Tu mir einen Gefallen, und iss noch ein paar Pralinen, ja?“, meinte Irene und strich Nadjas Haare etwas zurück. „Okay.“ Nadja merkte sehr wohl, dass Irene etwas bedrückte. Aber ihr Gehirn war einfach nicht wach genug, um sich zusammen zu reimen, was. Deshalb begnügte sie sich damit, drei weitere Pralinen zu essen und etwas zu trinken, in der Hoffnung, dass es Irene wenigstens etwas beruhigen würde. Nun sah auch Andre sie an. „Alles okay?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte. „Ja. Irgendwie schon.“ „Kannst du ihr ein Brot schmieren gehen?“ Irene sah sich zu ihm um. „Sicher“, erwiderte er. Während er ging, stand auch Irene auf. „Ich hole kurz etwas, um dich sauber zu machen“, erklärte sie, ehe sie in das Badezimmer verschwand. Wie Andre bei den letzten Malen, kam sie mit einem halb feuchten Handtuch zurück. Sie setzte sich neben Nadja und begann ihre Beine vorsichtig zu waschen, machte dann mit dem Hintern und ihrem Rücken weiter. Schließlich nahm sie eine Spitze des Handtuchs und wischte vorsichtig über Nadjas Wangen. „Was ist los?“, fragte Nadja unsicher. „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf Irenes Zügen. Sie strich ihr über die Wange. „Nein. Du hast gar nichts falsch gemacht. Mit dir ist alles okay.“ „Du wirkst bedrückt“, erwiderte Nadja. „Wir reden gleich in Ruhe darüber, wenn du gegessen hast.“ Noch immer nicht wirklich überzeugt nickte Nadja. Sie schlang die Arme um sich. Auf einmal war sie sich sehr ihrer Nacktheit bewusst. „Ich bringe dir eben einen Bademantel“, meinte Irene und stand erneut auf. Nadja hinterfragte das nicht. Sie fühlte sich gerade nicht in Verfassung sich selbst etwas richtig anzuziehen. Tatsächlich kehrte Andre vor Irene mit dem geschmierten Brot zurück. Wieder musterte er Nadja vorsichtig. „Es ist alles okay“, erwiderte sie, auch wenn sie die Decke ein Stück höher zog. „Ich bin nur etwas KO.“ „Das habe ich bemerkt“, meinte er. Er setzte sich auf die Kante des Bettes und reichte ihr den Teller. „Hier.“ „Danke.“ Sie nahm das Brot, dass offenbar mit Nutella oder zumindest etwas ähnlichem beschmiert war, und biss herzhaft rein. Sie hatte wirklich furchtbaren Hunger. So sehr, dass sie das Brot in kürzester Zeit heruntergeschlungen hatte. Zumindest half es ein wenig. Dann kam auch Irene zu ihr herunter. Sie hatte einen weißen Bademantel dabei und reichte ihn Nadja. „Kriegst du den übergezogen?“ Das war relativ. Sie schaffte es zumindest ihn sich über die Arme zu ziehen und vor dem Bauch zuzubinden. Noch immer hatte sie irgendwie den Instinkt näher an Irene zu rücken. Diese wirkte noch immer sehr besorgt. „Magst du einmal schauen, ob du stehen kannst?“ Unsicher rückte Nadja zu Irenes Seite des Bettes und versuchte aufzustehen. Sie schwankte, aber Irene stützte sie. „Weißt du, was wir jetzt machen?“, fragte Irene. „Was?“ „Wir gehen jetzt hoch und lassen uns ein Bad ein.“ Nadja schaute sie an. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Natürlich klang ein Bad gut, aber sie verstand den Zusammenhang gerade nicht. „Okay“, sagte sie dennoch. „Kannst du mit dem Abendessen anfangen?“, fragte Irene an Andre gewandt, während sie Nadja weiter stützte. „Ja. Sicher“, antwortete er. Dann bugsierte Irene Nadja zur Zimmertür. Nadja stellte fest, dass es gar nicht so leicht war, mit ihren zittrigen Beinen die Treppe hochzukommen. Doch mit Irenes Hilfe und dadurch, sich an das Treppengeländer zu klammern, schaffte sie es irgendwie. Oben schob Irene sie nach links und in einen Raum, der sich als das Hauptbadezimmer herausstellte. In diesem war eine große und ziemlich luxuriös wirkende Badewanne. „Wow“, murmelte Nadja. „Setz dich erst einmal auf die Toilette.“ Irene hielt inne. „Entschuldige. Ich meine ...“ Nadja sah sie verwirrt an. „Ist schon okay.“ Sie war ohnehin froh sich setzen zu können. Verwirrt beobachtete sie Irene dabei, wie sie die Wanne ausspülte und dann den Abfluss zudrehte, ehe sie Wasser einlaufen ließ. Von einem Regalbrett an der Wand neben der Wanne, nahm sie eine Flasche mit Badezusatz und kippte davon eine großzügige Menge ins Wasser. Dann wandte sie sich Nadja zu. „Zeig mir deine Hände.“ Bereitwillig ob Nadja die Arme und beobachtete dann, wie Irene die Fesseln abnahm. Dann machte sie mit den Füßen weiter und nahm ihr dann das Lederhalsband ab, an dem noch immer die Ketten hingen. „Was ist los?“, fragte Nadja. Sie wusste gerade nicht, wie sie sich fühlen sollte. Vornehmlich war sie mit der Situation überfordert. Irene drehte sich zu ihr um. „Ich hätte vorhin unterbrechen sollen und habe es nicht getan. Das ist los.“ „Aber ...“ Nadja zögerte. „Es war doch gut, oder?“ Irene ging vor ihr in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Du bist vorhin sehr, sehr schnell und sehr, sehr tief ins Sub Space. Und das macht mir ein wenig Sorgen.“ „Aber warum?“ Wieder hob Irene die Hand, um ihr über die Wange zu streichen. „Weil ich dir eben hätte fast alles sagen können und du es wahrscheinlich gemacht hättest. Du konntest kein richtiges Einverständnis mehr geben.“ Nadja runzelte die Stirn. Das seltsame war, dass je mehr sie darüber nachdachte, desto schwerer fiel es ihr ihre Erinnerung an die Session wirklich zu ordnen. Alles, was sie definitiv sagen konnte war, dass sie sich sehr, sehr wohl dabei gefühlt hatte. „Es hat sich aber gut angefühlt“, meinte sie kleinlaut. „Das hat es sich fraglos“, erwiderte Irene sanft. „Du warst effektiv high.“ „Okay“, sagte Nadja, obwohl sie nicht ganz verstand. Wieder überlegte sie einen Moment. „Wie hast du das gemacht?“ Das brachte Irene doch zum Lächeln. „Ich habe nur die Hälfte gemacht. Du hast dich recht bereitwillig fallen lassen.“ „Habe ich das?“ „Ja. Du hast nicht viel Anstoß gebraucht, um richtig drin zu sein. Ich glaube, du bist devoter, als du es bisher geglaubt hast.“ Auch auf Nadjas Zügen breitete sich ein verlegendes Lächeln aus. „Komm“, meinte Irene. „Du setzt dich jetzt erst einmal in die Badewanne.“ Sie streckte ihr einen Arm entgegen, um ihr aufzuhelfen. Nadja nickte und schaffte es mit zwei zitternden Schritten, sich dann auf den Rand der Badewanne zu setzen und sich von da aus ins Wasser gleiten zu lassen. Die Wärme fühlte sich gut an. Irene blieb am Rand der Badewanne sitzen. „Ist es für dich okay, wenn ich mich dazu geselle?“ Nadja zögerte. War es für sie okay? Aktuell hatte sie noch immer ein enormes Bedürfnis nach Nähe. Wohl eine Folge von der Session. Und zumindest Online hatte sie gelesen, dass man auf diese Bedürfnisse besser hören sollte. „Ja“, sagte sie daher. „Gut.“ Irene lächelte und begann dann hinter ihrem Rücken nach den Schnüren des Korsetts zu tasten. Irgendwie schaffte sie es tatsächlich das Korsett allein zu öffnen und zog es sich aus. Dann folgte auch der Rock. Sie ließ Nadja etwas Zeit, damit diese zur Seite rücken konnte, ehe sie sich selbst ins Wasser gleiten ließ. Sie seufzte entspannt. „Das ist angenehm, oder?“ „Ja“, hauchte Nadja. Irene musterte sie über ihre Beine hinweg. „Du musst dir wirklich wegen nichts Vorwürfe machen, ja?“ Sie lehnte sich vor, um Nadjas Knie zu berühren. „Du warst meine Verantwortung und was schief gegangen ist, war meine Schuld.“ Sie wartete, bis Nadja ihren Blick erwiderte. „Aber du fühlst dich schlecht.“ „Ja, aber nur weil ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe eigentlich recht früh gewusst, dass es besser wäre, abzubrechen. Andre hat es auch gewusst, aber es war meine Szene. Er hat sich ziemliche Sorgen um dich gemacht dabei.“ „Das ...“ „Psst“, machte Irene. „Es muss dir nicht leid tun, sondern nur mir. Es war meine Verantwortung abzubrechen.“ „Aber ich verstehe noch immer nicht ganz, wieso.“ „Wie gesagt. Du warst nicht mehr bei klarem Verstand. Du warst extrem beeinflussbar. Das ... es gibt Leute, die auf so etwas hinarbeiten, aber weil wir uns noch nicht solange kennen ist es ein wenig schwerer einzuschätzen, wenn wir damit doch zu weit gehen. Was ist, wenn wir etwas gemacht hätten, was du nicht gemocht hättest? Die Gefahr bei sowas ist, dass du dich entweder nachher richtig mies fühlst oder es auf einmal super schnell umschlägt.“ Irene seufzte. „Dass du dich jetzt so verantwortlich fühlst, ist wahrscheinlich auch eine Folge davon, dass du eben einen sehr heftigen Adrenalincrash hattest.“ Nadjas Mund hing offen. Sie brauchte einen Moment, um diese ganzen Informationen zu verarbeiten. Immerhin war ihr Gehirn noch immer nicht gänzlich kooperationsbereit. „Okay“, murmelte sie schließlich. Für eine kurze Weile herrschte Schweigen. Dann sah Nadja auf. „Irene?“ „Ja?“ Nadja zögerte. „Kannst du dich zu mir herübersetzen?“ Sie hatte noch immer dieses Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Offenbar verstand Irene das. „Ja. Natürlich.“ Sie rückte am Rand der halbrunden Badewanne entlang und legte dann einen Arm um Nadja. „Komm.“ Und auch wenn es sich seltsam anfühlte, legte Nadja den Kopf gegen Irenes Schulter. Gerade war es irgendwie das richtige. Dennoch konnte sie eine Frage nicht ganz aus ihrem Kopf verdrängen. Auch wenn sie sich komisch vorkam, diese Frage zu stellen. „Irene?“, fragte sie daher noch einmal kleinlaut. „Was ist?“ „Aber ... Ich ... War ich gut?“ Ein leises, unfreiwilliges Lachen kam über Irenes Lippen. „Du warst wunderbar. Genau deshalb habe ich es überhaupt soweit getrieben. Es war unglaublich wie gut du warst.“ Sie tätschelte Nadjas Schulter. „Wirklich. Du warst super. Dein Blick dabei war unglaublich sexy.“ „Okay. Gut.“ „Du warst wunderbar“, wiederholte Irene nur. „Wirklich wunderbar.“ Zumindest diese Worte lösten ein wenig den Knoten, der sich in Nadjas Magengegend gebildet zu haben schien. Sie entspannte sich ein wenig mehr, genoss das warme Wasser und den Geruch nach Orangenblüten, der wohl vom Badezusatz kam. Es war angenehm so neben Irene zu sitzen. Ihre nächsten Worte purzelten einfach so von ihren Lippen. „Du hast das schon mal so gemacht, oder?“ „Was?“ „Einen richtigen Sub dominiert.“ Irene lachte leise. „Ja. Habe ich. Früher einmal. Bevor ich Andre kannte.“ „Es muss echt anstrengend sein“, murmelte Nadja. „Was?“ „In einer Beziehung mit jemand zu sein, den man wirklich mag und dann seid ihr beide Doms.“ „Ja“, flüsterte Irene. „Das ist wirklich anstrengend. Und frustrierend. Aber dafür haben wir jetzt ja dich.“ „Okay ...“, murmelte Nadja. Sie mochte den Klang davon. „Und noch eine Sache“, meinte Irene, während sie wieder anfing Nadjas Schulter zu streicheln. Mit einem Brummen gab Nadja zu verstehen, dass sie zuhörte. „Tu mir einen Gefallen und bleib heute über Nacht hier. Ich mag dich in deinem Zustand gerade nicht ins Auto steigen lassen.“ Was sollte Nadja dazu sagen. Sie seufzte leise. „Ist in Ordnung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)