Von spukenden Friedhöfen von konohayuki (Naruto - Fanficwichteln: Halloweenwichteln) ================================================================================ Kapitel 1: Von spukenden Friedhöfen ----------------------------------- Manchmal fragte Yamato sich, was er in seinem früheren Leben wohl verbrochen hatte. Eigentlich war er doch ein umgänglicher Typ, er nahm seine Missionen ernst und versuchte auch, immer respektvoll mit seinen Mitmenschen umzugehen. Und trotzdem schien das Schicksal es manchmal einfach nicht gut mit ihm zu meinen. Er konnte sich wirklich schöneres vorstellen, als mitten in der Nacht bei eisiger Kälte auf einem Friedhof zu hocken und darauf zu hoffen, dass etwas passierte. Wobei auch nicht ganz klar war, was genau passieren sollte. Die Mission, auf der sie sich zurzeit befanden, hatte in Konohagakure bereits eine Art Berühmtheit unter der Shinobibevölkerung erreicht. So wie fast jedes Geninteam als D-Rang-Mission mindestens einmal auf die Suche nach der kratzfreudigen Katze Tora von Madame Shijimi gehen musste, so waren alle Shinobi, die in der Lage waren, C-Rang-Missionen zu übernehmen, jedes Jahr aufs Neue froh, wenn sie die letzten Oktobertage entweder bereits auf einer Mission oder mit anderen Aufgaben betraut waren. Seit sechs Jahren stellte ein Adliger aus einem kleinen Dorf in der Umgebung von Konohagakure pünktlich um diese Zeit einen Missionsantrag. Und niemand, wirklich niemand war scharf darauf, diese Mission zu übernehmen. Es hatte sogar bereits Überlegungen gegeben, die Mission einfach gar nicht mehr anzunehmen, aber da der betroffene Adlige ein guter Freund des Daimyos war, hatte man diese Überlegungen rasch wieder verworfen. Eigentlich war es eine simple Mission, trotzdem wurde sie von vielen, die bereits das Los gezogen oder den Geschichten dieser Unglücksraben gelauscht hatten, mehr als Bestrafung denn als Mission gesehen. Tatsächlich war die Missionsverteilung oftmals verdächtig. Diejenigen, die auf diese spezielle Mission geschickt wurden, hatten normalerweise vorher entweder in irgendeiner Art Mist gebaut oder in anderer Weise die Missgunst des amtierenden Hokage auf sich gezogen. Und deshalb, so fürchtete Yamato, hatten sie nun auch den Kürzeren gezogen. Er machte sich eine mentale Notiz, Sai und Naruto niemals wieder unbeaufsichtigt Sakekisten transportieren zu lassen. Er war sicher, das würde ihm in der Zukunft einiges an Unannehmlichkeiten ersparen. Yamato erinnerte sich noch lebhaft an die Standpauke der Godaime, und deshalb war er schon mit einem mulmigen Gefühl angetreten, als sie für die nächste Mission nicht zur Akademie, sondern direkt in das Büro der Godaime beordert wurden …   „Ich habe eine neue Mission für euch.“ Yamato nickte, auch, wenn er seine Skepsis nicht ganz verbergen konnte. Irgendetwas am Tonfall, in dem die Godaime diesen Satz gesagt hatte, behagte ihm gar nicht. Und Shizune hatte sie ebenfalls mitleidig angesehen, als sie das Team ins Büro der Godaime vorgelassen hatte. Aber er würde nicht lange warten müssen, bis dieses Rätsel gelöst wurde, wenn er die ungeduldige Präsenz neben sich richtig deutete … „Was ist es denn für eine Mission, Tsunade-baa-chan?“ Der Anflug eines Grinsens schlich sich auf Yamatos Gesicht. Dafür, dass er als Chaosninja bekannt war, fand er es doch immer einfacher, Narutos Verehalten vorherzusagen. Obwohl das in diesem Fall wirklich nicht schwer war, der Junge brannte für Missionen. Die Godaime grinste, was Yamatos Skepsis noch weiter verstärkte. „Ein Freund des Daimyos hat eine Bitte an uns gerichtet“, begann sie. „Wie ihr wisst, sind solche Missionen sehr wichtig, denn erfreute Freunde des Daimyos sorgen dafür, dass der Daimyo selbst glücklich ist.“ Ihr Blick wanderte zu Kakashi und Yamato. „Und wie ihr sicher wisst, macht es mich und die Finanzen des Dorfes sehr glücklich, wenn der Daimyo glücklich ist.“ In jeder anderen Situation hätte Yamato sich wohl gefragt, ob die Godaime einen Versuch gestartet hatte, wie häufig sie das Wort „glücklich“ in einer einzelnen Konversation unterbringen konnte. In diesem Moment war er allerdings eher darauf bedacht, unter ihrem Blick nicht im Boden zu versinken. Die zerstörten Kisten ihres Lieblingssake von der letzten Mission waren definitiv noch nicht vergeben. Aber wer hätte auch ahnen können, dass der sonst so beherrschte Sai sich von Naruto dazu anstacheln lassen würde herauszufinden, wer von ihnen mehr Kisten auf einmal tragen konnte? Vielleicht war diese Situation auch nur darauf zurückzuführen gewesen, dass nicht nur ihr Team, sondern auch die anderen Teams aus Narutos Abschlussjahrgang bei dieser Mission mitgeholfen hatten. Yamato vermutete immer noch, dass beide jemanden hatten beeindrucken wollen. Wen genau allerdings, dass hatte er bis jetzt nicht herausfinden können. „Dieser Freund des Daimyos, Hideo-sama, hat seit ein paar Jahren ein Problem, und auf sein Bitten und das des Daimyos hin nehmen wir uns dieses Problems an. Ich denke, ich muss nicht weiter betonen, wie wichtig es ist, dass diese Mission präzise und mit größter Sorgfalt ausgeführt wird.“ Naruto und Sai schienen die Spitze gegen sich beide erfolgreich zu ignorieren. Yamato beneidete sie manchmal darum, dass diese Art von Kritik einfach an ihnen abzuperlen schien. Er versuchte herauszufinden, warum ihm der Name des Freundes des Daimyos so bekannt vorkam. Hatte er vielleicht bereits einmal eine Mission mit ihm als Auftraggeber bestritten? „Wir werden unser Bestes geben“, antwortete Kakashi mit einer kurzen angedeuteten Verbeugung. Yamato nickte eifrig. Ihre beiden Reaktionen schienen Tsunade zufrieden zu stimmen. „Wunderbar“, sagte sie. „Dann können wir ja zur Mission selbst kommen. Ihr werdet zum Anwesen von Hideo-sama reisen. An dieses Haus angeschlossen befindet sich ein Friedhof, auf dem sowohl die Dorfbewohner als auch die Familie von Hideo-sama ihre Toten beisetzen. Seit Jahren kommt es auf diesem Friedhof immer wieder zu Vandalismus und Ruhestörungen, immer in den Tagen Ende Oktober. Ihr werdet den Friedhof in dieser Zeit observieren und versuchen herauszufinden, wer für diese Unannehmlichkeiten verantwortlich ist.“ Augenblicklich fügten sich die einzelnen Puzzleteile in Yamatos Kopf zusammen. Und nach dem amüsierten Grinsen, welches er auf Kakashis Gesicht erahnen konnte, hatte er seine Mimik nicht so gut unter Kontrolle, wie er es sich wünschte. Wenn sich die Gelegenheit bot, das nahm Yamato sich fest vor, würde er Naruto und Sai einen kleinen Schreck einjagen. Gesetzt dem Falle natürlich, dass es die Mission nicht gefährdete. Aber sein Verdacht, dass sie diesen beiden die Mission verdankten, verhärtete sich immer mehr. Yamato stellte fest, dass auch Sakura nicht wirklich glücklich mit der Situation war, aber ablehnen konnten sie nach der eindringlichen Einleitung der Godaime natürlich auch nicht. „Das wird ein Kinderspiel“, gab Naruto in diesem Moment selbstsicher von sich. Offensichtlich waren ihm die Geschichten über diese spezielle Mission noch nicht zu Ohren gekommen. „Sei vorsichtig mit diesen Aussagen, es sind in den letzten Jahren verschiedene Teams bei dieser Mission nicht erfolgreich gewesen“, wies die Godaime ihn zurecht. „Wer auch immer verantwortlich ist, ist nicht zu unterschätzen.“ Für einen Moment sah Naruto aus, als würde er tatsächlich kleinbeigeben. Yamatos Hoffnung diesbezüglich wurde allerdings schnell zunichte gemacht. „Da war ich ja auch nicht mit dabei“, sagte Naruto. Er grinste. Einmal mehr beneidete Yamato den Jungen um sein optimistisches Gemüt. Die Godaime schien nicht erpicht darauf zu sein, nun eine Diskussion mit Naruto über die Mission zu beginnen – der Zahn, dass dies eine gemütliche Mission werden würde, würde ihm noch schnell genug gezogen werden. Und so überraschte es Yamato nicht, dass sie zeitnah verabschiedet wurden, nachdem die Godaime Kakashi eine Mappe mit den Erkenntnissen der vorherigen Missionen in die Hand gedrückt hatte. „Shizune wird euch noch Ausrüstung geben“, verabschiedete die Godaime sie. „Husch, husch, auf mit euch.“     Und nun saßen sie hier. Yamato konnte spüren, wie die Kälte langsam, aber stetig in seine Glieder kroch. Aber er hatte schon schlimmere Kälte überstanden, nichts, aber auch gar nichts, konnte an diese eine Mission in Yukigakure herankommen. Also würde er sich nicht beschweren. „Es ist so KALT!“, wurde die Stille genau in diesem Moment lautstark unterbrochen. Yamato schloss für einen Moment die Augen. Wenn Naruto jetzt schon begann, sich zu beschweren, dann konnte es eine lange Nacht werden. Und außerdem … Als er zu seinen jüngeren Teammitgliedern herüberschaute, stellte er fest, dass Sakuras Finger verdächtig zuckten, und auch ihr Blick sprach Bände. „Dir ist schon bewusst, dass wir leise sein sollten, oder?“, zischte sie, und bedachte Naruto mit einem entnervten Blick. „Was, wenn du so die Übeltäter darauf aufmerksam machst, dass wir hier sind?“ Sai, der auf dem Dach des verlassenen Schreins in der Mitte des Friedhofs saß und von dort mit einem Fernglas die Umgebung im Auge behielt, kommentierte: „Zumindest konnte ich keine verdächtigen Bewegungen ausmachen, vielleicht sind sie noch gar nicht hier.“ Ein lautes Knistern kündigte an, dass das letzte Mitglied ihres Teams sich auch an der Unterhaltung beteiligen wollte. Yamato fragte sich, wo genau die Godaime die Funkgeräte ausgegraben hatte, mit denen sie diese Mission arbeiteten. Vermutlich hatte sie diese noch selbst im Krieg eingesetzt, so alt schienen sie zu sein. Sie mussten noch in der Hand gehalten werden und hatten ein Kabel, welches das Headset mit dem Gerät verband! Yamato verzog das Gesicht, als das Gerät erneut zu rauschen begann. Wirklich, warum mussten sie mit vollkommen veralteter Ausrüstung arbeiten? Er hatte die dumpfe Befürchtung, dass auch dies Teil der Strafe für die zerstörten Sakeflaschen war. „Das konnte ich selbst ohne aktiviertes Funkgerät hören“, kam es knisternd aus dem Funkgerät. Kakashi klang eher amüsiert. „Vielleicht hat es unsere Übeltäter ja verschreckt.“ Sie hatten sich darauf verständigt, dass Kakashi den Friedhof mit seinen Ninken patrouillieren würde. So konnten sie effektiv mehr Fläche abdecken und durch die Position, die der Rest des Teams eingenommen hatte, waren sie in der Lage, jeden Punkt des Friedhofs schnell zu erreichen. „Wenn dem doch nur so wäre“, seufzte Yamato. „Er hat sie definitiv darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht allein hier sind, wenn sie denn schon da sind. Vielleicht haben sie sich ja auch sehr gut unter Kontrolle, wenn Sai keine Reaktion feststellen konnte.“ Auch das konnten sie nicht ausschließen, immerhin hatte ihre Zielperson – oder ihre Zielpersonen, ob es sich um eine oder mehrere Personen handelte, hatte in den letzten Jahren nicht geklärt werden können – es über Jahre hinweg geschafft, ausgebildeten Shinobi und Kunoichi zu entwischen. „Warum können sie nicht endlich auftauchen“, murmelte Naruto. „Dann könnten wir wenigstens schnell ins Warme.“ Yamato seufzte. Wenn es so weiter ging, dann würde diese Mission mehr an seinen Nerven zehren als er angenommen hatte.     Einige Stunden später war die Kälte wirklich in jeden einzelnen Knochen seines Körpers vorgedrungen, zumindest fühlte es sich für Yamato so an. Einmal mehr bedauerte er es, dass sie kein Feuer entzünden konnten, das Licht hätte ihre Position verraten. Und das konnten sie natürlich nicht riskieren. Glücklicherweise hatte Naruto nach der ersten Stunde aufgegeben, sich weiter über die Kälte zu beschweren, sodass sie nun schweigend – abgesehen von Sais und Kakashi regelmäßigen Statusmeldungen – darauf warteten, dass etwas passierte. „Bewegung auf fünf Uhr“, unterbrach Sai die Stille. Es war beinahe zu spüren, wie sich die Atmosphäre um sie herum veränderte. Eine gewisse Anspannung lag plötzlich in der Luft. Jetzt ging es also los. „Kannst du etwas genaueres erkennen?“, fragte Yamato. Sai verneinte. „Es war mehr eine Bewegung, aber die Verursacher konnte ich nicht erkennen. Es war allerdings definitiv größer als ein Tier, was auch immer sich dort bewegt hat.“ Yamato nickte. Vielleicht konnten sie den Überraschungseffekt ausnutzen, bis jetzt schienen sie noch nicht bemerkt worden zu sein. „Sai, Sakura, ihr bleibt hier und behaltet die Bewegungen weiter im Auge. So könnt ihr uns lotsen und warnen. Naruto, du kommst mit mir.“ Sowohl Sai als auch Sakura nickten, und so machten sich Yamato und Naruto auf den Weg in die Richtung, in der Sai die letzte Bewegung gesichtet hatte, immer begleitet von Sais Anweisungen, wenn er neue Bewegungen ausmachen konnte, sodass sie ihren Kurs korrigieren konnten. Es dauerte nicht lange bis sie bei einem der kleineren Schreine des Friedhofs angekommen waren. Laut den Berichten der letzten Jahre hatte dieser Schrein in jedem Jahr Schäden davongetragen, manchmal hatte das Chaos auch von hier aus seinen Ursprung genommen. Es war schade, dachte Yamato, dass ein so schönes Bauwerk nicht unbeschadet geblieben war. Er fragte sich, ob es originalgetreu nachgebaut worden war. Vielleicht gab es irgendwo noch die Originalkonstruktionspläne? „Ich habe sie verloren“, teilte Sai ihnen in diesem Moment mit. Yamato nickte. Es war nicht das erste Mal auf dieser Verfolgung, dass sie eine kurze Pause einlegen mussten, weil sich ihre Zielperson sehr geschickt anstellte. „Wir warten hier, gib uns Bescheid, wenn du ihre Spur wieder aufgenommen hast.“ „Schon wieder warten“, grummelte Naruto, dieses Mal in einer angemessenen Lautstärke. Trotzdem stellte Yamato fest, an seiner Geduld musste Naruto noch arbeiten. Er würde sicher noch oft auf Missionen gehen, die zum Großteil aus Warten bestanden. In diesem Moment erwachte der Wind, der ihnen schon den ganzen Abend vereinzelt zu schaffen gemacht hatte, erneut zum Leben. Kam es nur Yamato so vor, oder war die Luft ein wenig eisiger als vorher? Ein dumpfes Geräusch ließ ihn herumschnellen, doch das Kunai, welches er gezückt hatte, steckte er schnell wieder ein. Augenscheinlich hatte der Windstoß eines der Blumengestecke von seiner Halterung gerissen, die am Eingang des Schreins platziert worden waren. Und nun lag es auf dem Boden. Yamato machte ein paar Schritte darauf zu, hob das Gesteck auf und brachte es wieder an seinem angestammten Platz an. Zufrieden wollte er einen kurzen Blick in den Schrein werfen, als plötzlich eine Stimme neben ihm erklang. „Ich möchte Sie bitten zurückzubleiben, Sie stören meine Frequenzen.“ Yamato war im Begriff sich zu entschuldigen und einen Schritt zurückzutreten, bevor es ihn wie der Schlag traf. Wer zur Hölle hatte gerade mit ihm gesprochen? „Ich … bitte was?“, war die wenig eloquente Antwort, die ihm über die Lippen kam. Die Dame, die ihn angesprochen hatte, beschloss in diesem Moment, sich neben ihm im Eingang des Schreins zu materialisieren. Sie trug einen komplex und vielschichtig aussehenden Kimono, und als sie sich zu ihm drehte, sah er sich mit einem strengen und auch ein wenig herablassenden Blick konfrontiert. Hinter sich hörte er ein hohes Kieksen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. So viel zu seiner Unterstützung. Nachdem er sichergestellt hatte, dass Naruto keine offensichtlichen Verletzungen hatte und er regelmäßig atmete, wandte er sich wieder der Dame zu, die in aller Seelenruhe gewartet hatte, bis er ihr wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. „Ihr Funkgerät“, sagte sie, als hätte er direkt verstehen müssen, was sie von ihm wollte. „Die Frequenz, auf der es sendet, ist sehr schmerzhaft für mein Gehör und zwingt mich, unsichtbar zu werden, ob ich es will oder nicht. Ich möchte Sie also bitten, das Gerät entweder auszustellen oder auf anderer Frequenz zu senden.“ Yamato versuchte noch immer, die Situation komplett zu erfassen. Er sprach mit einem Geist. Wie war das möglich? Und warum kam ihm ihr Gesicht so bekannt vor? „Ähm …“, begann er, doch sie unterbrach ihn. „Bei Funkgeräten dieser Art ist Kanal sechs unproblematisch“, sagte sie. „Sagen Sie ihren Freunden Bescheid.“ Für einen Moment war Yamato versucht, sich selbst zu kneifen. Wie konnte sie solche Dinge wissen? Aber er vermutete, dass ein Versuch, diese Tatsache tiefergehend zu analysieren, ihn nicht weiterbringen würde. Er würde sich erst einmal auf die wirklich verrückte Situation einlassen und sehen, wie sie sich weiter entwickeln würde. Er schaltete sein Funkgerät also auf den Senden-Modus und betrachtete fasziniert, wie die Dame vor ihm begann zu wabern. „Können wir bitte auf Kanal 6 wechseln? Ich habe da eine Entdeckung gemacht. Und Sakura, ich bräuchte hier deine medizinische Unterstützung.“ Eigentlich hatte Yamato damit gerechnet, dass mindestens eine Person fragen würde, warum sie den Kanal wechseln sollten, aber zu seinem Erstaunen bekam er nur kurze positive Rückmeldungen und Sakura versprach, mit Sai schnellstmöglich bei Yamatos jetziger Position zu sein. Die Dame vor ihm bedachte ihn mit einem dankbaren Blick, als ihre Gestalt aufhörte, sich zu verzerren. „Ich danke Ihnen“, sagte sie, just als Kakashi sich wieder über das Funkgerät meldete. „Ich vermute, du möchtest deine Entdeckung mit uns teilen?“ „Natürlich“, antwortete Yamato, während er sich verlegen am Kopf kratzte. „Ob ihr es glaubt oder nicht, ich spreche gerade mit einem … einem Geist.“ Stille antwortete ihm. Innerlich bereitete er sich schon darauf vor, eine Belehrung darüber zu erhalten, dass das nicht möglich sein dürfte.“ „Eine streng aussehende Dame im Kimono?“, tönte es da knarzend aus seinem Funkgerät, was Yamato dazu veranlasste, das Gerät beinahe fallen zu lassen. „Ja“, antwortete er, nun schlich sich ein kleines bisschen Skepsis in seine Stimme. War dies der Versuch, ihn zu erschrecken? Das klang aber mehr nach einem Plan, den Naruto ausheckte, nicht Kakashi, der ihm geantwortet hatte. „Ich hätte hier einen männlichen Vertreter der Spezies anzubieten“, fuhr Kakashi fort. Yamato fiel fast die Kinnlade herunter. Das hatte er nicht als interessante Information eingestuft, die er mit dem Rest des Teams teilen wollte? Oder aber, Yamato war ihm zuvorgekommen. „Er hat sich als Yoshitaka-sama vorgestellt. Er sagte, dass sie sich auch hier irgendwo aufhalten müsste.“ Noch vor kurzer Zeit hätte Yamato sich gewundert, wieso Kakashi ihm – oder dem Geist den er getroffen hatte – ohne große Fragen Glauben schenkte. Nach Kakashis Tod durch Pains Hand und seine Wiederbelebung jedoch sah die Sache anders aus. Immerhin hatte Kakashi – so hatte er es Yamato an einem der Abende kurz nach den Ereignissen bei einem wohlverdienten Sake erzählt – seinen Vater in einer Art Zwischenwelt getroffen und mit ihm gesprochen. Der eigene Tod und die Konfrontation mit dem Jenseits veränderten mit Sicherheit die Perspektive auf viele Dinge. Vielleicht, so dachte er, würde es helfen, auch mit ihr ein Gespräch zu beginnen. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie hier die Übeltäter ausgemacht hatten, die für die Zerstörung der vergangenen Jahre verantwortlich gewesen waren. Wenn die Geister in den letzten Jahren nicht sichtbar gewesen waren, hatte überhaupt keine Chance bestanden, dass die anderen Teams sie ausfindig machen konnten. Auf einmal war Yamato doch froh, dass sie die alten Funkgeräte für die Mission bekommen hatten. Diese und die Frequenz, auf der sie sendeten, waren augenscheinlich genug gewesen, um sich dieses Mal zu erkennen zu geben. Vielleicht war eine Vorstellung ein guter Anfangspunkt. „Mein Name ist Yamato“, stellte Yamato sich also vor. Es konnte sicher nicht schaden, auch einem Geist gegenüber höflich zu sein. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?“ Für einen Moment rechnete er damit, keine Antwort zu erhalten. „Sie können mich Kaede-sama nennen.“ Kaede … In diesem Moment erinnerte sich Yamato, wo er die Dame schon einmal gesehen hatte. Im Haus ihres Auftraggebers hingen Bilder seiner Verwandten und Vorfahren. Vor sich hatte er den Geist der Großmutter ihres Auftraggebers. „Wie … wie hattest du noch einmal gesagt heißt der Herr, mit dem du gerade ein Pläuschchen hältst?“, fragte er seine Irritation sehr deutlich in seiner Stimme erkennbar. Kakashis Antwort kam umgehend. „Yoshitaka. Warum?“ „Ich glaube, ich weiß, mit wem wir es hier zu tun haben“, antwortete Yamato. „Das sind Hideo-samas Großeltern. Erinnert ihr euch noch an die Portraits im Anwesen?“ „Jetzt wo du es sagst, Yoshitaka-sama hier sieht wirklich aus wie der Herr auf dem Portrait“, antwortete Kakashi. Bevor Yamato antworten konnte, wandte sich Kaede wieder an ihn. „Ich vermute, einer ihrer Kollegen hat meinen Mann getroffen?“, fragte sie, ein eisiger Ton in ihrer Stimme. „Ja“, gab er zu. Es gab keinen Grund, Kaede etwas vorzuspielen. „Er soll sich bloß fernhalten, wenn er auf seiner Geschichte der letzten Jahre beharren will“, zischte sie. „Geben Sie ihm das weiter.“ Während Yamato die Information an Kakashi weitergab, tauchte Sakura an seiner Seite auf. Nach einem ungläubigen Blick auf Kaede und einem „Sie sieht wirklich aus wie auf dem Portrait“, machte sie sich daran, Naruto zu untersuchen. Yamato wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kaede zu. „Um was genau geht es hier denn eigentlich?“ „Darum, dass er meinen Schmuck verschenkt, dieser herzlose Unmensch.“ Yamato blinzelte. „Und dann behauptet er auch noch, er wäre verschwunden. Das ich nicht lache.“ Yamato blinzelte erneut. Das durfte alles nicht wahr sein. „Wir … sind in einem Ehestreit gelandet“, stellte Yamato ungläubig fest. „Einem Ehestreit unter Geistern. Wegen Schmuck.“ Er konnte das Grinsen von Kakashi unter seiner Maske geradezu erahnen, als er seine knisternde Antwort gab. „Sieht so aus. Das könnte noch unterhaltsam werden.“ „Senpai!“, brachte Yamato entrüstet heraus. „Wir sind hier, um dem Ganzen Einhalt zu gebieten, nicht, um uns anzuschauen, wie zwei Geister auf einem Friedhof randalieren!“ „Aber die Lösung ist doch relativ einfach“, gab Sakura zu bedenken. Sie hatte sich inzwischen ebenfalls davon überzeugt, dass Naruto unverletzt war und bald von selbst wieder aufwachen würde. „Wenn es um die verschwundenen Schmuckstücke geht, dann müssen wir sie nur finden und Yoshitaka-sama aushändigen, sodass er es Kaede-sama übergeben kann. Sofern Kaede-sama mit ihrer Vermutung nicht richtig liegt, dass er den Schmuck verschenkt hat.“ Yamato war zwar sicher, dass die Schmuckstücke nicht der einzige Grund waren, aus dem sich die Eheleute stritten, aber was Sakura sagte, ergab durchaus Sinn. Und die Schmuckstücke schienen der Grund zu sein, aus dem das Fass zum Überlaufen gebracht worden war. Vielleicht konnten sie also auch dazu beitragen, die Situation wieder zu entschärfen? „Einen Versuch ist es wert“, murmelte er. An Kaede gewandt fragte er: „Um was für Schmuck handelt es sich denn?“ Kaede sah ihn für einen Moment irritiert an. Yamato war sich nicht sicher, ob er eine Antwort erhalten würde. „Es handelt sich um Kanzashi.“ Yamato blinzelte. Der Spuk auf diesem Friedhof war von Haarschmuck ausgelöst worden? „Wie sieht diese Kanzashi aus? Und warum ist sie so wichtig?“ „Junger Mann, verstehen Sie denn etwas von Kanzashi?“ Yamato kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wenn es um Details geht leider nicht“, gab er zu. „Aber gesehen habe ich schon einige.“ Kaede seufzte tief. „Es ist eigentlich auch nicht wichtig“, gab sie zu. „Es ist nur … es sind wirklich schöne Stücke. Als ich noch lebte war ich bekannt dafür, im Bereich Schmuck eine Expertin zu sein. Das Thema liegt mir deshalb sehr am Herzen, wie Sie sich vorstellen können. Zumal mein Mann diese speziellen Stücke extra für mich hat herstellen lassen.“ Yamato nickte, auch, wenn er sich nicht sicher war, ob er wirklich verstand, was genau Kaede sagen wollte. Sein Nicken schien jedoch eine zufriedenstellende Antwort zu sein, denn sie fuhr mit ihrer Erzählung fort. „Die Kanzashi waren ein Geschenk meines Mannes, wie ich bereits sagte.“ Für einen Augenblick trat ein warmer, herzlicher Ausdruck auf ihr Gesicht. Von den Geschichten ausgehend, die ihr Auftraggeber erzählt hatte, war die Ehe seiner Großeltern sehr harmonisch gewesen, und aufgrund dieses Gesichtsausdrucks konnte Yamato sich dies auch tatsächlich vorstellen. „Er hat ihn mir zu unserem fünfundzwanzigsten Hochzeitstag geschenkt. Es war ein Set, müssen Sie wissen, eine wirklich schöne Birabira-Kanzashi. Natürlich war das Wappen unserer Familie darauf abgebildet, und wenn sich die Birabira bewegt haben, hach, es war ein herrlicher Klang. Und dazu hat er mir noch eine Tama-Kanzashi geschenkt. Er ist ein sehr aufmerksamer Mann, müssen Sie wissen.“ Ihre Miene verdüsterte sich. „Jedes Jahr, zu unserem Hochzeitstag – der dann auch unser Todestag wurde, eine wirklich tragische Geschichte, die Pilze, die zur Feier des Tages mit dem Abendessen für uns zwei serviert wurden, waren leider doch nicht genießbar – treffen wir uns und er hat mir den Schmuck immer mitgebracht. Er hilft so wunderbar dabei, sich an die guten alten Zeiten zu erinnern, wissen Sie? Und dann plötzlich, vor sieben Jahren, behauptet er einfach, dass der Schmuck verschwunden sei. Verschwunden! Können Sie das glauben?“ Yamato hatte fasziniert gelauscht und war etwas überrumpelt davon, dass nun eine Antwort von ihm erwartet wurde. „Aber was ist, wenn sie wirklich nicht mehr dort waren, wo er sie aufbewahrt?“, fragte er, doch sie winkte unwirsch ab. „Das glaube ich nicht. Wissen Sie, mein Yoshitaka war immer sehr darauf bedacht, Gegenstände, denen er Bedeutung zumaß, entsprechend zu schützen und aufzubewahren.“ Sie seufzte theatralisch ein trauriger Ausdruck trat auf ihr Gesicht. „Nein, ich fürchte, er hat eine andere Frau kennengelernt und ihr die beiden Schmuckstücke übergeben.“ Yamato wechselte einen kurzen Blick mit Sakura, die ihn ebenso verwirrt anschaute wie er sich fühlte. Die Schlussfolgerung, die Kaede aus der Abwesenheit der Schmuckstücke gezogen hatte, kam ihm doch etwas weit hergeholt vor. Aber wer wusste, was für Vorgeschichten es dort gab, die ihnen nicht bekannt waren? Vielleicht hatte es zu Lebzeiten der Beiden eine ähnliche Situation gegeben, die sie nur gut vor dem Rest der Familie versteckt hatten. „Und wo … soll er diese andere Frau kennengelernt haben?“, wollte Yamato wissen. Er hoffte, dass er nicht so skeptisch klang, wie er tatsächlich war. Doch selbst wenn, augenscheinlich war Kaede gerade dabei, sich in Rage zu reden, und es wäre ihr nicht aufgefallen. „Woher soll ich das wissen? Wir sehen uns nur dieses eine Mal im Jahr, wer weiß, wen er während des Rests des Jahres sieht?“ Sie seufzte erneut. „Sie“, wandte sie sich in diesem Moment Sakura zu. „Sie verstehen doch sicher, was ich meine. Sie sind eine junge hübsche Dame, Sie haben doch sicher reihenweise Verehrer. Aber wenn sie durch den einen Herrn, der Ihnen wirklich etwas bedeutet verletzt werden, dann wiegt dieser Verrat unsagbar schwerer, sehen Sie das nicht auch so?“ Augenblicklich schien Sakura etwas in sich zusammenzusacken, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie murmelte etwas unverständliches, obwohl Yamato eine durchaus gute Vorstellung davon hatte, in welche Richtung ihr Gemurmel ging. Kaede war offensichtlich verwirrt von Sakuras Reaktion auf ihre Frage, also beugte sich Yamato ein wenig zu ihr herüber – natürlich noch immer mit gebührendem Abstand –, um ihr verschwörerisch zuzuflüstern: „Sie ist unglücklich verliebt.“ Augenblicklich trat ein mitleidiger Ausdruck auf Kaedes Gesicht. „Oh, wie schrecklich, wie tragisch“, murmelte Kaede, offensichtlich bestürzt, dass sie ein so sensibles Thema aufgegriffen hatte. „Aber seien Sie unbesorgt, meine Liebe“, fuhr sie fort, als sie zu Sakura herüberschwebte und ihr aufmunternd auf die Schulter klopfte. „Wenn er nicht erkennt, was er an Ihnen hat, dann ist er nicht der Richtige. Und eine hübsche junge Dame wie Sie wird noch den Richtigen finden.“ Yamato bezweifelte, dass diese Aussage irgendetwas daran änderte, wie Sakura sich fühlte, aber zumindest versuchte Kaede es. Während Kaede noch damit beschäftigt war zu versuchen, Sakura wieder aufzumuntern, schaltete Yamato sein Funkgerät wieder auf den Senden-Modus. „Ich habe gerade eine interessante Geschichte gehört, was die Ruhestörungen der letzten Jahre angeht“, teilte Yamato Kakashi mit. Mit einem Blick auf Kaede und Sakura, die augenscheinlich noch ein wenig abgelenkt sein würden, fügte er hinzu. „Ich würde dir die Geschichte kurz zusammenfassen, aber ich wäre auch daran interessiert, was Yoshitaka-sama dazu zu sagen hat. Was hältst du davon, wenn ich kurz vorbeikomme?“     Kakashi hatte zugestimmte, dass es eine gute Idee war, wenn einer von ihnen beide Seiten der Geschichte direkt gehört hatte. Zwar hatte Yamato ihm auf dem Weg zu Kakashis und Yoshitakas Standort erzählt, was Kaede gesagt hatte. Doch es war sicher einfacher, wo nötig kritische Nachfragen zu stellen, wenn Yamato vor Ort war, während sie die Geschichte von Yoshitakas erzählt bekamen. „Yo“, grüßte Kakashi ihn. „Yoshitaka-sama, das ist mein Kollege Yamato. Wollen Sie uns erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass Sie und Ihre Frau sich über Schmuck streiten?“ Yoshitaka seufzte tief, dann strich er eine Falte in seinem Kimono glatt und nickte. Auch dieser Kimono sah festlich aus, und so vermutete Yamato, dass Yoshitaka und Kaede als Geister die Kleidung trugen, in der sie gestorben waren. „Sie müssen wissen, meine Kaede ist so ein sensibles Gemüt“, begann er. „Sie ist eine wunderbare Frau, aber manchmal neigt sie zu etwas theatralischen … Auslegungen von Situationen.“ Als Kakashi und Yamato schwiegen, fuhr er mit seiner Geschichte fort. „In unserem Familienanwesen gibt es einen Raum, in dem Schmuckstücke und Erinnerungsstücke der verstorbenen Generationen aufbewahrt werden. Den Raum gab es schon, als ich noch ein kleiner Junge war, und inzwischen sind es mehrere Räume. Mit den Jahren kamen schließlich einige Erinnerungsstücke zusammen. Ich wusste natürlich, wie viel diese beiden Schmuckstücke meiner Kaede bedeuten, und war deshalb sehr erfreut, dass sie ihren Weg in diese Räume gefunden hatten – ich konnte ja nicht verfügen, dass dies geschehen soll, wenn wir sterben, wir hatten ja mit unserem Tod nicht gerechnet. Wie dem auch sei, zu unserem Hochzeitstag habe ich die beiden Schmuckstücke aus diesen Andachtsräumen geholt. Sie waren immer am selben Ort, es war nie ein Problem, sie zu finden. Und dann, vor sieben Jahren“, setzte er an, musste jedoch einen Moment innehalten. „Entschuldigen Sie, die Herren, aber ich erinnere mich noch sehr gut an den Schreck, als ich feststellen musste, dass die beiden Schmuckstücke aus den Räumen entfernt worden waren. Natürlich habe ich mich sofort auf die Suche begeben, aber ich konnte sie einfach nicht finden. Im gesamten Anwesen nicht. Und als ich die traurige Nachricht dann meiner lieben Kaede überbringen musste …“ Wieder hielt er einen Moment inne. „Ich denke, wir können uns vorstellen, wie dieses Geständnis ausgegangen ist“, bot Kakashi Yoshitaka eine Möglichkeit, die Situation nicht im Detail beschreiben zu müssen. „Was sich mir nicht erschließt ist allerdings, warum die Situation soweit eskaliert ist, dass es zu Schäden an Schreinen, Grabmählern und sogar am Anwesen kam.“ Yamato musste mehrfach blinzeln, um sicherzugehen, dass seine Augen ihn nicht trogen: Yoshitaka errötete. Geister konnten also tatsächlich rot anlaufen. Diese Mission brachte immer mehr neue Erkenntnisse, von denen Yamato niemals gedacht hatte, sie in seinem Leben zu erlangen. „Nun … also, ich weiß nicht mehr, wer von uns beiden damit angefangen hat“, Yamato konnte eindeutig erkennen, dass diese Aussage eine glatte Lüge war, und in der Art und Weise, wie Yoshitaka herumdruckste war er sich ziemlich sicher, dass es der Mann selbst gewesen war, „aber in jedem Fall ging zuerst diese absolut hässliche Statue vor dem Hauptschrein kaputt, und von dem Punkt an… ist es einfach eskaliert.“ Und, basierend auf den Missionsberichten, hatte diese Eskalation sich über Jahre hingezogen. „Eigentlich will ich mich gar nicht mit ihr streiten“, fuhr Yoshitaka fort. Yamato und Kakashi nickten verständnisvoll. „Ich möchte doch nur meinen Hochzeitstag mit meiner Frau verbringen.“ Während er die Geschichte erzählt hatte, war der Geist immer mehr in sich zusammengesackt. Er sah immer mehr aus wie ein Häufchen Elend, und Yamato kam nicht umhin, Mitleid mit ihn zu empfinden. „Und dafür brauchen Sie die Kanzashi zurück“, stellte er fest. „Haben Sie eine Idee, wo sie hingekommen sein können?“ Yoshitaka schüttelte den Kopf. „Ich habe leider keine Idee. Jedes Jahr suche ich wieder nach ihnen, aber jedes Mal ohne Erfolg. Im schlimmsten Fall wurden sie entwendet, vielleicht wurden sie verkauft, oder aber verschenkt.“ Er seufzte tief. „Eigentlich ist es in unserer Familie ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Dinge, die in diesem Raum aufbewahrt werden, im Familienbesitz bleiben. Aber da ich nicht weiß, ob mein Enkel in finanzielle Not geraten ist und ob diese Information an ihn weitergegeben wurde und er sich daran hält …“ „Ihr Enkel machte auf mich den Eindruck, als wäre er den Familientraditionen sehr verbunden“, versicherte Kakashi dem Geist, was diesen ein wenig zu beruhigen schien. „Vielleicht können wir ja in Erfahrung bringen, wo die Schmuckstücke sich befinden“, schlug Kakashi vor. In Yoshitakas Augen blitzte ein Funken Hoffnung auf. „Das würden Sie tun?“, fragte er. „Sie können mit meinem Enkel in Kontakt treten, das wäre wunderbar!“ Kakashi nickte. „Ich würde mich dazu nur gerne mit meinem Team besprechen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, solange hier zu warten?“     Sie hatten sich – nachdem sie sowohl Kaede als auch Yoshitaka davon überzeugt hatten, erst einmal keine Sachbeschädigungen zu begehen, sondern an ihren gegenwärtigen Standorten zu warten – wieder an ihrem Ausgangspunkt in der Mitte des Friedhofs versammelt. Nachdem sie sichergestellt hatten, dass Naruto in eine warme Decke gehüllt war und wind- und wettergeschützt lag, fingen sie an, ihre Erkenntnisse auszutauschen, um einen Plan zu entwickeln, wie sie mit der Situation umgehen konnten. „Ich glaube, ich habe die Kanzashi gesehen, die sie meint“, sagte Sakura mit gerunzelter Stirn. Yamato wandte sich ihr zu. „Erinnert ihr euch noch an Hideos Frau, Ayano-sama?“, fuhr sie fort. „Als ihr euch mit Hideo-sama unterhalten habt, hat sie Naruto, Sai und mich ein wenig herumgeführt. Dabei hat sie uns auch gezeigt, was sie für die anstehende Geburtstagsfeier von Hideo-sama tragen wird. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie sagte, dass Hideo-sama ihr die Kanzashi zu ihrer Hochzeit vor sieben Jahren geschenkt hat und dass es Erbstücke seien.“ „Zeitlich würde das Verschwinden natürlich passen – im ersten Jahr waren die Zwei vermutlich auf Hochzeitsreise, und danach …“, überlegte Kakashi. Er nickte leicht. „Ayano-sama hat den Schmuck sicher gut geschützt aufbewahrt. Wenn man also nicht weiß, wo man suchen muss, dann ist der Versuch, sie zu finden, sicher zum Scheitern verurteilt. Mal abgesehen davon, dass Yoshitaka-sama sicherlich ziemlich gestresst von der Situation war.“ Er wandte sich zu Sakura. „Weißt du noch, wo sie den Schmuck aufbewahrt? Wir könnten Yoshitaka-sama bitten, uns zum Anwesen zu begleiten und zu bestätigen, ob es sich um den gesuchten Schmuck handelt.“ Sakura nickte. „Sie hat ein speziell gesichertes Schmuckkästchen, aber mit ein wenig Fingerspitzengefühl bekomme ich es schon auf“, sagte sie, ein erfreutes Glitzern in ihren Augen. Yamato war immer wieder erstaunt, was für Fertigkeiten sich die einzelnen Mitglieder dieses Teams doch angeeignet hatten und dass sie immer wieder in Situationen kamen, in denen diese Fertigkeiten nützlich wurden. Kakashi nickte. „Das scheint der beste Ansatz zu sein, den wir gerade haben“, sagte er. „Du gehst zum Anwesen und holst die Kanzashi, ich hole Yoshitaka-sama und wir treffen dich am Haupteingang des Anwesens.“ Sakura nickte, dann sprintete sie in Richtung des Anwesens davon. „Sai, stellst du bitte sicher, dass Naruto nichts passiert.“ Sai schien mit der Rolle, die ihm zuteil geworden war, nicht wirklich zufrieden zu sein, aber auch er nickte. Bevor Yamato fragen konnte, was er nun tun sollte, beantwortete Kakashi auch diese Frage: „Und du leistest Kaede-sama Gesellschaft.“ Yamato runzelte die Stirn. „Sagt Bescheid, wenn ihr herausgefunden habt, ob es der richtige Schmuck ist“, sagte er. „Ich denke, dann werden wir ein Treffen zwischen den beiden arrangieren?“ Kakashi bestätigte seine Vermutung. „Und ansonsten müssen wir uns einen Weg überlegen, wie wir die zwei heute voneinander fernhalten.“     Erstaunlicherweise war es einfach gewesen, ein Thema zu finden, über das Yamato und Kaede Smalltalk halten konnten. Nach einem etwas unbeholfenen Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen, hatten sie entdeckt, dass sie beide sich für Architektur interessierten. Kaede war von dem Fachwissen beeindruckt gewesen, mit dem Yamato aufwarten konnte, und so waren sie mitten in ein Gespräch über die Vorzüge und Nachteile einzelner Dekorationselemente vertieft, als sich Yamatos Funkgerät bemerkbar machte. „Entschuldigen Sie bitte, einen Moment“, sagte Yamato, bevor er das Headsets des Geräts wieder ordentlich befestigt hatte. „Ja?“ „Wir haben sie“, teilte Kakashi ihm mit. „Yoshitaka-sama hat es uns gerade bestätigt. Wir kommen jetzt zu euch. Seid ihr noch immer an der gleichen Position?“ „Ja“, bestätigte Yamato. „Ich sage es ihr.“ „Was sagen Sie mir?“, wollte Kaede wissen. Natürlich hatte sie aufmerksam zugehört, und Yamato schenkte ihr ein Lächeln. „Ich fürchte, wir werden unsere Diskussion unterbrechen müssen“, sagte er. „Meine Kollegen sind gerade mit Ihrem Mann auf dem Weg hierher.“ Beschwichtigend hob er die Hände, als Kaedes Miene sich verdüsterte. „Aber seien Sie unbesorgt, es gibt erfreuliche Neuigkeiten. Aber ich denke, die möchte Ihr Mann Ihnen selbst mitteilen.“ Kaede schien noch immer nicht überzeugt. „Ich weiß nicht, ob ich ihn sehen möchte.“ „Doch, glauben Sie mir, Sie wollen ihn ganz sicher sehen“, versuchte Yamato sie zu überzeugen. Plötzlich hatte er eine Idee. „Und wenn Ihnen nach dem Gespräch mit ihm nicht danach ist, mit Ihrem Mann zu reden, dann können wir uns weiter unserer Diskussion widmen. In Ordnung?“ Für einen Moment schien Kaede noch zu überlegen, dann nickte sie. „Na gut“, stimmte sie zu. „Ich erwarte allerdings, dass Sie ihr Wort halten! Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen ihr Wort brechen.“ Yamato nickte, obwohl er sicher war, dass es nicht zu einer Weiterführung ihres Gesprächs kommen würde. Außer natürlich, der Streit der beiden war gar nicht auf den Kanzashi begründet, sondern auf etwas anderem. Just in diesem Augenblick tauchten drei Gestalten in ihrem Sichtfeld auf. Yamato konnte sehen, wie Kaede sich verspannte, ihr Blick starr auf ihren Ehemann gerichtet, der immer weiter auf sie zukam. Unwillkürlich hielt Yamato den Atem an, als die beiden sich gegenüberstanden – noch immer ein paar Meter voneinander getrennt, aber wenn nun etwas passierte … Erwartungsvoll blickte Yamato zwischen den beiden hin und her. „Kaede, meine Teuerste“, begann Yoshitaka, die Schmuckstücke, die den Ärger gestartet hatten, gut sichtbar in seinen Händen. „Diese Dame und diese Herren haben mir dabei geholfen, deinen Schmuck wiederzufinden!“ Kaede schlug die Hände vor den Mund, als sie erkannte, was ihr Mann ihr da mitgebracht hatte. Ein wenig fühlte sich Yamato an eine dieser Seifenopern erinnert, auf die manche Kollegen und Kolleginnen so standen. Wenn er aber bedachte, dass die zwei sich nur einmal im Jahr sahen und die letzten Jahre in erbittertem Streit verbracht hatten, war er durchaus geneigt, ihnen einen solchen Moment zuzugestehen. „Oh, Yoshitaka“, schluchzte sie, und mit einer Geschwindigkeit, die er ihr nicht zugetraut hatte – aber wenn er ehrlich war, hätte er sie erwarten müssen, sie war immerhin ein Geist – hatte sie sich in die Arme ihres Mannes geworfen. „Du hast sie tatsächlich nicht an eine andere Frau verschenkt.“ Yoshitaka schloss seine Frau in die Arme, und der Ausdruck absoluter Glückseligkeit, der auf seinem Gesicht auftauchte, gab Yamato das Gefühl, dass diese Mission bereits jetzt ein voller Erfolg war. „Das würde ich dir nie antun“, sagte er. Den Blick, mit dem sie ihn bedachte, konnte man nur als verliebt beschreiben. Wie schnell sich Empfindungen doch drehen konnten. „Es tut mir so leid, dass ich dir das Leben so schwer gemacht habe“, sagte Kaede in diesem Moment. „Aber ich habe dich so sehr vermisst, und du weißt ja, wenn der Zweifel einmal da ist, verrenne ich mich auch gerne in einem solch negativen Gefühl …“ Yoshitaka strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest“, sagte er. „Ich war genauso schuldig daran, wie die Dinge eskaliert sind. Und dank dieser hilfsbereiten Herrschaften konnten wir das Missverständnis ja nun aus dem Weg räumen.“ Yamato meinte, ein verdächtiges Glitzern in Yoshitakas Augen zu sehen, als er Kaede, die noch immer die Arme um ihn geschlungen hatte, die Schmuckstücke im Haar befestigte. „Ich, nein, ich bin sicher, ich darf auch im Namen meiner Frau sprechen, wir danken Ihnen“, sagte er. Kaede nahm dies zum Anlass, sich ein wenig in den Armen ihres Mannes zu drehen, sodass sie das Team ansehen konnte. Sie nickte. „Ohne Sie wäre dieses fürchterliche Missverständnis sicher nie aufgelöst worden“, stimmte sie zu. „Wir sind Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet.“ Kakashi winkte ab. „Wir freuen uns, dass wir Ihnen helfen konnten“, erwiderte er, und Yamato nickte beipflichtend. „Und wir werden dafür Sorge tragen, dass Ihr verehrter Enkel erfährt, dass er diese speziellen Schmuckstücke zu Ihrem Hochzeitstag an ihrer üblichen Position platzieren sollte.“ „Das wäre überaus zuvorkommend“, pflichtete Yoshitaka bei. Und etwas kleinlaut fügte er hinzu: „Und wir versprechen, dass wir unsere Streitigkeiten nun … leiser austragen, sollte es noch einmal dazu kommen.“ Kakashi nickte. „Dann wollen wir Sie nicht weiter stören.“ Kaede und Yoshitaka verneigten kurz die Köpfe, bevor sie sich Arm in Arm umdrehten und in die entgegengesetzte Richtung liefen. Kakashi drehte sich zu Yamato um, ein Grinsen war unter seiner Maske erkennbar. „Die Geschichte wird uns keiner glauben“, sagte er, und Yamato war gewillt, diese Aussage direkt zu unterschreiben. „Aber ich denke, wir werden heute Nacht keine Störungen zu befürchten haben. Ich schlage vor, wir ziehen uns irgendwohin zurück, wo es wärmer ist als hier?“     „Und so haben wir das Rätsel um den spukenden Friedhof gelöst!“, teilte Naruto lautstark der Gruppe von Freunden mit, die sie am Tor von Konohagakure empfangen hatten. Offensichtlich hatte es sich herumgesprochen, dass ihr Team dieses Mal ausgewählt worden war, um die Friedhofs-Mission zu übernehmen und die Anderen hatten aus erster Hand erfahren wollen, was sich dieses Mal zugetragen hatte. „Du meinst, wir haben das Rätsel gelöst, während du den Großteil der Zeit ohnmächtig warst, weil du vor Schreck umgekippt bist, als Kaede-sama erschienen ist“, rückte Sakura die Geschichte mit ausdrucksloser Stimme zurecht. Fast augenblicklich begann Naruto zu schmollen. „Aber Sakura-chan, sei nicht so gemein. Das klingt wesentlich uncooler als es war. Stimmt doch, Yamato-taichou, oder?“ Der Angesprochene brauchte einen Moment, bis er antwortete. Wenn ihm doch nur endlich warm werden würde. Vielleicht sollte er die Godaime um ein wenig Urlaub bitten und ein Onsen aufsuchen. Aber vorerst würde es eine warme Dusche richten müssen. „Wichtig ist, dass wir helfen konnten, nicht, wie cool etwas war“, antwortete er, Narutos Protest ignorierend. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir ist immer noch kalt. Ich werde mich jetzt aufwärmen gehen und dann den Missionsbericht verfassen.“ „Hat Kakashi-sensei dir das wieder aufschwatzen können?“, feixte Naruto, wofür er augenblicklich eine Kopfnuss von Sakura erhielt. „Aua, ist doch wahr. Kakashi-sensei bringt ihn immer dazu, die Berichte zu schreiben.“ Yamato erlaubte sich einen kurzen Seitenblick zu Kakashi, der aussah, als könnte er kein Wässerchen trüben. Irgendwann würde er dahinterkommen, wie genau der Mann ihm immer wieder das Berichte schreiben aufschwatzte. Oder ihn dazu brachte, Essensrechnungen zu bezahlen. Tatsächlich hatte Kakashi, wie er es Kaede und Yoshitaka versprochen hatte, Hideo-sama erklärt, warum es zu den nächtlichen Ruhestörungen und dem Vandalismus auf dem Friedhof gekommen war. Zuerst hatte er die Geschichte nicht glauben wollen, als er jedoch in den Andachtsraum trat, in dem die Schmuckstücke gelegen hatten, und sie dort feinsäuberlich drapiert auffand und nicht in dem gesicherten Schmuckkästchen, in welchem er wusste, dass seine Frau den Schmuck aufbewahrte, schien er doch zumindest nicht mehr ganz abgeneigt zu sein, die Geschichte zu glauben. Und er hatte sich das Versprechen abnehmen lassen sicherzustellen, dass die Schmuckstücke im kommenden Jahr ebenfalls an diesem Platz zu finden sein würden. „Ich werde die Anfrage nächstes Jahr erneut stellen, auch, wenn dieses Jahr alles ruhig geblieben ist“, hatte er ihnen mitgeteilt, bevor sie abreisten. „Dann wird sich zeigen, ob Sie Recht haben, Hatake-san.“ Kakashi hatte nur genickt, bevor sie sich auf den Rückweg gemacht hatten. Yamato hatte keinen Zweifel daran, dass es im kommenden Jahr ruhig bleiben würde – gesetzt dem Falle natürlich, der Hideo-sama hielt sein Wort. Und wenn dem doch nicht so sein sollte, so beschloss Yamato, würde er ein paar nützliche Hinweise in seinem Missionsbericht verpacken …     ~ Ende Oktober, ein Jahr später ~     „Ich kann einfach nicht glauben, dass es dieses Jahr uns trifft“, grummelte Aoba, als er gemeinsam mit Raidou und Genma das Büro der Godaime verließ. „Und habt ihr diese Funkgeräte gesehen? Die müssen doch schon antik sein.“ Raidou zuckte mit den Schultern. „Nach allem, was ich gehört habe, ist es letztes Jahr doch ganz gut gelaufen. Und ich habe gehört, dass entsprechende Vorkehrungen getroffen wurden um sicherzustellen, dass es auch dieses Jahr entspannt bleibt. Wir müssen also nur dafür sorgen, dass uns die Kälte nicht so viel ausmacht, wenn alles gut geht.“ Genma, der die Missionsleitung zugewiesen bekommen hatte und den Zettel studierte, den die Godaime ihm mit dem Hinweis in die Hand gedrückt hatte, dass er für die Mission wichtige Informationen enthielt, lachte plötzlich laut auf. Beinahe fiel ihm dabei sogar sein Senbon aus dem Mund. „Was ist so witzig?“, wollten Aoba und Raidou wissen. Doch Genma grinste nur breit, als er den Zettel in eine Tasche seiner Weste steckte. „Das erzähle ich euch auf dem Weg zu unserem Zielort“, sagte er. „Aber nur so viel: Wenn ich nicht wüsste, dass Yamato den Bericht geschrieben hat und Kakashi auf dieser Mission war, würde ich kein Wort von dem glauben, was ich gerade gelesen habe.“ Raidou hob eine Augenbraue. „Jetzt kannst du uns aber nicht so auf die Folter spannen. Spuck’s aus, was steht auf diesem Zettel.“ Genma schüttelte den Kopf. Die Geschichte war zu gut, um sie schnell zwischen Tür und Angel zu erzählen. Yamato und Kakashi waren beide sehr wortkarg gewesen, wenn sie auf die Mission angesprochen wurden, und Genma konnte sich nun nur zu gut vorstellen, warum. Niemand hätte ihnen auch nur ein Wort geglaubt, auch, wenn Naruto nicht müde wurde, die Geschichte wieder und wieder zu erzählen. Aber vielleicht würden sie sich dieses Jahr vom Wahrheitsgehalt der Gerüchte überzeugen können, die um die Mission des letzten Jahrs kreisten. Da Genma wusste, dass auch Raidou und Aoba die Gerüchte kannten, also beschloss er, sie noch ein wenig aufzuziehen, bis er alle Informationen mit ihnen teilte. „Sagt mal, wie sehr kennt ihr euch denn mit Haarschmuck aus?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)