all i want for christmas is... von misscantarella ================================================================================ Kapitel 1: ...showing you the most wonderful time of the year ------------------------------------------------------------- Es war das letzte Novemberwochenende und Sakura schlenderte zusammen mit Sasuke durch die Innenstadt von Konoha. So langsam spürte man auch hier die nahende Weihnachtszeit. Die Schaufenster waren bereits geschmückt und viele Geschäfte lockten die Kunden mit besonderen Rabatten zu sich. Wie immer hatte Sakura ein Heißgetränk in der Hand, während Sasuke mit den Händen in der Hosentasche neben der jungen Frau herging. „Feiern Vampire eigentlich Weihnachten?“ fragte Sakura. Feierten Kreaturen der Nacht und der Sünde die Geburt Christi? Das wohl heiligste Fest der Menschen. Sasuke atmete hörbar aus. Obwohl der Winter für einen Vampir das perfekte Klima bedeutete, so grauste es dem Uchiha vor dem Fest der Familie und Liebe. „Meine Mutter plant jedes Jahr ein großes Weihnachtsfest im Tower.“ antwortete er schließlich. „Aber erbarmt sich ein Sasuke Uchiha wirklich an Weihnachten und feiert zusammen mit seiner Familie?“ entgegnete Sakura. Sie selbst konnte sich an ihr letztes Weihnachtsfest nicht erinnern. Die letzten zehn Jahre war Sakura im Krieg gewesen. In solch einer Umgebung dachte niemand an Feierlichkeiten. Aber auch die Jahre davor wurde nicht gefeiert. „Wer weiß.“ Sasuke blickte zu Sakura herab. Irgendetwas schien die Jägerin zu beschäftigen. „Feierst du Weihnachten?“ wollte der Uchiha wissen. „Ich war schon immer nur mit meiner Ausbildung beschäftigt gewesen und nahm jede erdenkliche Mission an, um Erfahrungen zu sammeln. Darum war ich kaum zu Hause. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, jemals ein Weihnachtsfest gefeiert zu haben. Nicht ein einziges.“ erklärte sie. Sasuke nickte stumm und plötzlich kam ihm eine Idee. Offenbar sehnte sich Sakura nach einem richtigen Weihnachtsfest. Wer hätte das gedacht. Der Vampir lächelte schwach. Sakura hob ihren Blick und ihre Augen weiteten sich etwas. Dieses Lächeln... Sasuke zeigte es so selten. Dabei stand es ihm so gut. Es ließ ihr Herz schneller schlagen und Sakura fasste eien Schloss. Sie wollte, dass Sasuke zusammen mit seiner Familie feierte! Jetzt musste sie es nur schaffen, dass Sasuke an Heiligabend auch tatsächlich im Tower war. Aber er durfte von ihrem Plan nichts erfahren. In Sakuras Kopf begann es bereits zu rattern. Sie musste sich schnellstmöglich mit Mikoto treffen und sie mit ins Boot holen. Was sicherlich etwas Überzeugungsarbeit brauchte. Immerhin hatten die Frauen bis dato kaum miteinander geredet. Außerdem musste Sakura es irgendwie schaffen, dass sie ebenfalls an diesem Tag anwesend sein konnte. Da fiel es der rosahaarigen plötzlich ein. Eine solche Feier wurde bestimmt von Vampirjägern überwacht. „Ich muss los.“ platzte es aus der jungen Frau. „Wohin willst du?“ „Ins Hauptquartier.“ antwortete die Jägerin. „Hast du heute nicht frei?“ hakte Sasuke nach. Sakura machte ein ertapptes Gesicht. „Ja, aber Karin...wollte mir neue Waffen zeigen. Das habe ich total vergessen.“ stammelte Sakura. Sasuke hob die Augenbraue. Warum wirkte Sakura auf einmal so nervös? „Wir sehen uns.“ Sakura drückte Sasuke ihren Kaffeebecher in die Hand und eilte davon. „Komisch.“ Sasuke blickte Sakura nach und nahm einen Schluck. Er verzog das Gesicht. „Zu süß.“ brummte der schwarzhaarige. Sakura hetzte derweilen durch Konoha. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. So wie Sakura das Oberhaupt der Hunter kannte, saß Kakashi bestimmt schon am Dienstplan für Dezember. Es war also Eile geboten! Etwa fünfzehn Minuten später erreichte Sakura endlich das Hauptquartier und stürmte atemlos hinein. „Ist Kakashi da?“ schnaufte die Haruno. „In seinem Büro.“ antwortete die Empfangsdame etwas irritiert. „Danke.“ Sakura nahm die Beine wieder in die Hand und ging mit schnellen Schritten in den Bereich der Anbu. Am Ende des Ganges lag Kakashis Büro. Doch wurde Sakura auf ihrem Weg aufgehalten. „Saku-chan.“ Ruki trat aus einer der Türen und grinste seine beste Freundin an. „Was machst du hier?“ fragte die Angesprochene. „Kiba wollte nur meine Meinung zu einem Fall haben.“ erklärte Ruki. „Und du? Was verschlägt dich an deinem freien Tag hierher?“ hakte er nach. „Ich wollte zu Kakashi. Es geht um den Dienstplan für Dezember.“ meinte Sakura. „Er müsste eigentlich schon fertig sein. Vielleicht hängt er schon am schwarzen Brett.“ grübelte der schöne Jäger. „Hoffentlich nicht.“ murmelte Sakura besorgt. Im selben Moment öffnete sich eine Tür und Kakashi lugte aus seinem Büro. „Hab ich doch richtig gehört.“ bemerkte er. „Kommt mal eben rein.“ Kakashi winkte die Freunde zu sich. „Was hat er bitte für ein Gehör?“ flüsterte Ruki, während er und Sakura das Büro betraten. „Halt einfach die Klappe.“ murrte Sakura. „Im Dezember gibt es eine kleine Besonderheit, was euren Dienst betrifft. Und da ich mir sicher bin, dass Ino euch nichts davon erzählt hat, wollte ich dieses Thema kurz mit euch besprechen.“ „Eine Besonderheit?“ wiederholte Ruki. „Müssen wir etwa Weihnachtsmützen tragen?“ scherzte der junge Mann. „Jetzt, wo du es sagst. Warum nicht?“ gab Kakashi zurück. „Bekomm ich eine mit LED Lichtern?“ Rukis Augen begannen zu funkeln. Kakashi blickte irritiert zu Sakura. Meinte Ruki es doch ernst? Sakura zuckte lediglich mit den Schultern. „Jetzt aber Spaß beiseite. Mikoto Uchiha veranstaltet jedes Jahr im Tower ein Weihnachtsfest für ihre Familie, Freunde und auch für uns Vampirjäger. Ihr Zwei werdet das Fest dieses Jahr überwachen und vor Ort sein.“ berichtete das Oberhaupt der Jäger. Sakuras Gesicht hellte sich auf. Das läuft doch besser, als gedacht. Mit ihrer Anwesenheit konnte sie eventuell Sasuke locken. „Müssen wir das wirklich machen? Kann ich nicht frei haben und mich in Ruhe betrinken?“ fragte Ruki. Er selbst war ohne eine Familie aufgewachsen und konnte demnach nichts mit solchen Festen anfangen. „Jetzt komm schon. Du bekommst auch eine LED Weihnachtsmütze.“ meinte Sakura. „Wieso bist du auf einmal so motiviert?“ Ruki hob eine Augenbraue. „Das tut jetzt nichts zur Sache.“ winkte Sakura leicht ertappt ab. Offenbar hatte sie etwas zu euphorisch reagiert. „Ihr wart lange im Krieg und musstet viele schreckliche Dinge erleben. Seht dieses Weihnachtsfest als eine Chance um etwas Frieden zu finden.“ sagte Kakashi. Ruki blickte von Kakashi zu Sakura. Der Jäger stockte. In Sakuras Augen lag ein Glanz, von den Ruki geglaubt hatte, ihn nie wieder zu sehen. Aus irgendeinem Grund wollte Sakura unbedingt dieses Weihnachten feiern. „Also schön.“ stimmte er schließlich zu. Sakura grinste breit. In diesem Moment fühlte sich beinahe wie eine ganz gewöhnliche Frau. „Aber ich werde weder irgendwelche Lieder singen, noch mich auf eine andere Weise zum Deppen machen.“ stellte Ruki dennoch klar. „Das werden wir noch sehen.“ zwinkerte Sakura. Kakashi beobachtete die Freunde und wurde etwas wehmütig. Wie sehr ich doch hoffe, dass ihr in einem anderen Leben nicht diese Bürde tragen müsst. „Du willst ins Schloss? Wieso?“ bohrte der sichtlich überraschte Fugaku nach. „Ich...muss dort etwas vorbereiten.“ gab Sasuke zurück. So recht wollte er vor seinem Vater nicht mit der Sprache herausrücken. Dennoch brauchte er Fugakus Erlaubnis. „Wir waren schon lange nicht mehr dort. Es ist bestimmt alles verstaubt.“ bemerkte das Familienoberhaupt. „Darum kümmere ich mich.“ versicherte Sasuke sofort. Fugaku legte den Kopf leicht schief. „Na gut. Von mir aus kannst du hingehen.“ sagte er. „Danke.“ nickte Sasuke und wollte sich wieder auf den Weg machen. „Einen Moment noch.“ hielt Fugaku seinen Sohn auf. „Was jetzt?“ Sasuke drehte sich um. „Ein verschneites Winterschloss im Dezember. Klingt ziemlich romantisch, findest du nicht auch?“ Fugaku wartete gespannt Sasukes Reaktion ab. „Es ist nicht, wie du denkst.“ betonte der Uchiha Spross mit einem gewohnt kühlen Gesichtsausdruck. „Nicht? Was ist es dann?“ wollte sein Vater wissen. „Ein Versuch mich für etwas zu bedanken, wofür eigentlich kein Dank oder Geschenk der Welt genug wäre.“ seufzte Sasuke. „Reicht dir das?“ brummte er. „Ja.“ Ein schwaches Lächeln schlich sich auf Fugakus Lippen. Das reicht. „Solltest du Hilfe brauchen, dann lass es mich wissen. Ich behalte es auch für mich.“ sprach der braunhaarige. „Ich weiß dieses Angebot wirklich zu schätzen, aber ich habe schon einen fleißigen Helfer.“ lehnte Sasuke ab und verschwand. „Vergiss es.“ Naruto schüttelte den Kopf und drückte dabei hastig die Tasten seines Controllers. „Warum?“ zischte Sasuke. Auch er war auf das Spiel fixiert. „Ich mag Sakura, wirklich. Aber geht das nicht etwas zu weit? Immerhin ist sie nach wie vor eine Vampirjägerin, ein Mensch.“ äußerte Naruto seine Bedenken. „Ich will Sakura mit einem Weihnachtsfest überraschen. Mehr nicht.“ fauchte Sasuke. Naruto drückte die Pausentaste und wandte sich seinem besten Freund zu, ehe er ihm eine Hand auf die Stirn legte. „Was soll das?“ Sasuke schlug Narutos Hand beiseite. „Ich wollte nur sicherstellen, dass dein Gerede nicht das Ergebnis eines heftigen Fiebers ist.“ gab der Uzumaki zurück. „Aber scheinbar meinst du es wirklich ernst.“ stellte er fest. „Natürlich meine ich es ernst.“ zischte Sasuke. „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ gab sich Naruto geschlagen. Er wollte sehen, wie ernst es Sasuke wirklich war. „Was ist der Plan?“ fragte der Blondschopf. „Erst einmal müssten wir das Schloss etwas...aufhübschen.“ „Verzeihen Sie die Störung, aber Miss Haruno sitzt immer noch im Wartebereich und möchte Sie dringend sprechen.“ Eine Krankenschwester betrat das Büro von Mikoto. Die Uchiha seufzte. Eins muss man ihr lassen. Sie ist hartnäckig. Ihr war die Anwesenheit von Sakura nicht entgangen. „Schick sie bitte in mein Büro.“ sagte Mikoto und wartete, bis es einige Minuten später an der Tür klopfte. Die Tür wurde langsam geöffnet und Sakura betrat das Büro. „Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.“ begann die Jägerin. „Was kann ich für Sie tun?“ fragte Mikoto. Sakura zögerte. Für sie war Sasukes Mutter nach wie vor eine angsteinflößende Frau. „Sasuke hat mir von dem Weihnachtsfest im Tower erzählt...“ Sakura räusperte sich. „Und weiter?“ bohrte Mikoto nach. Worauf wollte Sakura hinaus? „Ich möchte gern, dass...-“ „Was? Willst du diesen Tag zusammen mit meinem Sohn verbringen?“ fiel Mikoto der Jägerin ins Wort. „Er soll dieses Fest mit seiner Familie feiern. Dabei möchte ich Ihnen gerne helfen.“ beendete Sakura ihren Satz. Mikoto zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?“ Die Vampirin war misstrauisch. „Weil Weihnachten das Fest der Familie ist und Sasuke soll endlich verstehen das es keine Last ist Zeit mit seiner Familie zu bringen, sondern etwas kostbares. Wenn nötig prügel ich ihm diese Erkenntnis so lange ein, bis er nachgibt.“ meinte die Jägerin. „Verstehe.“ nickte Mikoto. Ihre Mundwinkel zuckten leicht. Offenbar weiß sie es nicht. „Nun, ich kann durchaus etwas Hilfe gebrauchen. Aber ich würde Sie bitten meinem Sohn keine Gewalt anzutun. Sasuke versteht es sicherlich auch so.“ gab Mikoto zurück. Sie kannte Sakuras Methoden nur zu gut. Nie sollte sie vergessen, dass Sakura ihren Sohn einst vergiftet hatte. Für Mikoto war die Jägerin damit zu weit gegangen, was das Verhältnis der beiden Frauen erschwerte. „Ich habe mich nie für mein damaliges Verhalten entschuldigt. Aber Sie müssen wissen, dass ich nichts böses im Sinn hatte. Es tut mir leid!“ sagte Sakura. „Schon gut!“ winkte Mikoto ab. „Das Weihnachtsfest im Tower ist jedes Jahr ein Höhepunkt für meine Familie und Freunde. An diesem Abend muss alles perfekt sein. Trotz der momentanen Umstände.“ erklärte die Uchiha. „Aber wie Sie sicherlich wissen ist Sasuke wirklich kein Freund von solch großen Veranstaltung. Ich bin sehr gespannt wie Sie für seine Anwesenheit sorgen wollen.“ fuhr Mikoto fort. Sakura fuhr sich durch die Haare. Dieses Mal wollte sie, dass sich Sasuke aus freien Stücken dazu entschloss zu kommen. Ohne Zwang. Vielleicht sollte ich einen Haufen gutaussehender Frauen in knappen Weihnachtskostümen antanzen lassen. sagte die Haruno zu sich. Und für mich ein paar trainierte Typen. „Glauben Sie mir, ich bin genau so gespannt.“ gestand Sakura schließlich. „Aber ich werde es versuchen.“ Knapp eine Autostunde von Konoha entfernt lag das ehemalige Zentrum des Uchiha Clans – ein altes Schloss. Gut versteckt inmitten eines dichten Waldes und am Rande einer tiefen Klippe. Hinter den massiven Mauern wurden Itachi und Sasuke vor vielen Jahrhunderten geboren. Das war ihr zu Hause. In der Auffahrt stand bereits Sasukes Mercedes. „Wie war das? Aufhübschen?“ Naruto zupfte an dem weißen Laken, welches über einem Möbelstück lag. Dabei wirbelte etwas Staub auf. „Das schaffen wir unmöglich bis Heiligabend.“ stellte er nüchtern fest. „So schlimm ist es auch wieder nicht.“ spielte Sasuke das Ausmaß der anstehenden Arbeit herunter und öffnete die schweren petrolfarbenen Vorhänge. Die Vampire befanden sich in einem der unzähligen Gesellschaftszimmern des Schlosses. Da die Uchiha Familie hier schon lange nicht mehr lebte, waren alle Möbel mit weißen Laken bedeckt worden um sie vor Verschmutzung zu schützen. Naruto befreite eines der Sofas von dessen Überzug und setzte sich. „Wie viele Zimmer hat dieser Bunker noch gleich?“ wollte er wissen. „Um die siebenhundert.“ Sasuke drehte sich zu Naruto um. „Aber du brauchst sicherlich nicht alle, oder? Oder willst du Sakura jeden einzelnen vorführen?“ grinste der Uzumaki. „Das hebe ich mir für ihren Geburtstag auf.“ schmunzelte Sasuke und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wäre diese Frau ein Vampir, dann müsstet ihr euch um den Erhalt des Uchiha Clans keine Sorgen mehr machen.“ seufzte Naruto und stand auf. „Dann machen wir uns mal an die Arbeit.“ „Ich weiß nicht welche Vorstellung mir mehr Angst macht: Sakura als Vampir, oder Sakura als Mutter.“ nuschelte Sasuke, während er und Naruto sich ans Werk machten. Die notwendigen Räume mussten aus ihrem jahrelangen Schlummer geweckt werden. Aber das war keine Sache von ein paar Stunden. Allein dieser erste Schritt dauerte mehrere Tage, in denen Sasuke kaum in Konoha war. Seine Abwesenheit blieb natürlich nicht unbemerkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)