Where my demons hide von wasabininja (Konoha Highschool) ================================================================================ Prolog: Der Neustart -------------------- September Bald war es soweit – Fast schon mit Vorfreude starrte Sakura auf den Kalender ihres Handy´s. Unglaublich, aber sie freute sich schon auf die kommende Woche. Sie war fest davon überzeugt, dass ihr ein grosses Jahr bevor stünde: Viele neue Freunde und ein tolles Image. Die letzten Schuljahre waren definitiv nicht ihre besten Jahre gewesen, war sie doch vielmehr auf den Unterricht, ihre Hausaufgaben und andere Schulprojekte, unteranderem ausserschulische Aktivitäten konzentriert gewesen, als auf soziale Angelegenheiten. Unter anderem war dies auch der Grund, weshalb sie seit der Junior High anscheinend für den Rest der Mitschüler vollkommen unsichtbar war. Naja, immerhin hatte sie ausgezeichnete Noten, ausserdem... Unsichtbar zu sein war besser als gemobbt zu werden, eirnnerte sie sich zurück. Auch die Jahre vor der Junior High waren ganz schön hart. Bevor sie Ino kannte, wurde sie wegen ihrer hohen Stirn und ihrer Figur ständig von anderen angefeindet und gemobbt; Sie sei zu klein, ihre beine zu kurz, ihre Schenkel zu dick und ihre Brust zu klein. Seitdem hatte sich vieles geändert, leider hatte sie auch ihre einzige Freundin während dem Junior Jahr verloren aber hey! Neues Jahr, neue Möglichkeiten. Sie hatte hart an sich gearbeitet: Auch wenn nicht unbedingt gesund, hatte sie sich auf geringes Untergewicht hinunter gehungert, ihre braunen Haare Pastelpink gefärbt und stark an Selbstbewusstsein zugenommen. Sie war auch fest entschlossen ihrem Schwarm bei Jahresanfang die Liebe zu gestehen: Sasuke Uchiha. Sakura schwärmte seit der ersten Klasse von ihm, aber nie hatte sie es gewagt, sich ihm anzunähern. Er war unteranderem auch der Grund, weshalb ihre beste Freundin Ino ihr die Freundschaft gekündigt hatte, denn auch die blonde Schönheit mit den Himmelsblauen Augen schwärmte für Sasuke. Dieses Jahr war eindeutig ihr Jahr. Sie würde sich nicht länger hinter ihren Büchern verstecken, nein, dieses Jahr war sie auf alles vorbereitet. Eine neue Sakura! „Saaaaakuuuuuraaa-chaaaaan“ Die Stimme ihrer Mutter riss die pinkhaarige aus ihren Gedanken. Sie steckte ihr Handy in die Hosentasche und kam die Treppen hinunter. „Mama?“ fragte sie, während sie den Flur der kleinen Wohnung entlang ging. „Hier, in der Küche!“ rief ihr die mütterliche Stimme zu. Sakura ging in richtung der Küche und fand ihre Mutter am Küchentisch sitzend. „Ja?“ fragte die pinkhaarige, als sie in der Tür stand. „Du hast doch diesen Termin“ nuschelte Mebuki, während sie das Kreuzwort Rätsel vor sich versuchte zu lösen. „Oh! Du hast Recht!“ fiel es Sakura wie vom Blitz getroffen wieder ein. Sie hatte es ganz vergessen: Zu dieser neuen Sakura zählte auch eine tolle Manikürem, seit Wochen hatte sie auf diesen Termin gewartet. Schnell sah sie auf die Uhr und bemerkte, dass ihr in etwa noch eine Stunde zeit blieb… Das würde sie zu fuss nicht mehr schaffen… Aber ihr Vater war nicht da und ihre Mutter hatte keinen Führerschein..Mist. „Ich bestell einen Uber“ sagte Sakura. Mebuki sah überrascht auf. „Bist du dir sicher? Ich habe soviele Videos von übergriffigen Uberfahrern gesehen!“ entgegnete Mebuki mit besorgter Stimme… Gerade bereute Sakura es, ihrer Mutter einen Account in Facebook eingerichtet zu haben. „Keine Sorge…“ seufzte Sakura, während sie sich einen Fahrer bestellte. „Versuch es mal mit Uchiwa“ merkte sie an, als sie auf das Rätsel blickte. Uchiwa, traditionell japanische Fächer und ausserdem der Nachname ihres Schwarms...Das konnte doch kein Zufall sein, dachte sie. „AH!“ kam es von Mebuki. „Danke Schatz“ lächelte sie ihrer Tochter entgegen. Sakura erwiderte das lächeln, verabschiedete sich mit einem kurzen „Bis später“ und steuerte dann in den Flur richtung Ausgang. In wenigen Minuten sollte ihr Fahrer ankommen. Sie zog sich eine Lederjacke an, darunter trug sie ein weisses Tanktop und eine schwarze Jeans. Geduldig wartete sie an der Strasse vor ihrer Tür auf ihren Fahrer. Etwa mit zehn Minuten verspätung kam dieser auch schon angerollt. Skeptisch sah sie das Auto an: Laut der App waren die Fahrzeuge nicht älter als 10 Jahre und dieses hier war eindeutig mindestens 20 Jahre alt, und der Fahrer… Ugh, vor allem der Fahrer. Wie konnte so etwas überhaupt sein? Aber naja, sie hatte keine andere Wahl: Sie konnte es sich nicht erlauben, zu spät zu kommen! Also stieg sie ein, begrüsste den Fahrer und musterte ihn mit zusammen gezogenen Brauen. „Seit wann hast Du denn ein Auto und einen Führerschein?“ fragte sie, während sie sich anschnallte. Mit sichtlich geröteten Wangen antwortete der Blonde „Naja, was muss, das muss“, mit einem breiten Grinsen sah er zu Sakura. „Das ist nicht wirklich eine Antwort, Naruto“ erwiderte sie. Er war selber erst 16 Jahre alt, sogar ein paar Monate jünger als Sakura. Beide waren auf die selbe Schule gegangen, sie kannte ihn nicht sonderlich gut, eigentlich nur vom sehen, aber sie wusste dennoch, dass Naruto eindeutig nicht im Alter eines Uberfahrers war. „Hast Du noch nie eine kleine Notlüge erfunden?“ deutete Naruto grinsend an. Sakura schüttelte den Kopf und richtete ihre Knie richtung Tür, auch ihr Blick wanderte aus dem Fenster. Sie lies Naruto klar und deutlich wissen, dass sie an keinem weiteren Gespräch interessiert war. Er nahm es ihr aber anscheinend nicht krum, summte eine Melodie vor sich hin und fuhr dem GPS an seinem Handy nach, welches die Adresse ihres Ziels anzeigte. Sie kam zum Glück rechtzeitig an, verabschiedete sich von Naruto und schloss die Tür, ehe er noch etwas sagen konnte. Naruto war schon immer ein bisschen nervig gewesen, er versuchte immer mit alles und jedem befreundet zu sein, war nahezu hyperaktiv und hatte immer irgendeinen Ärger am Bein kleben: Deshalb bevorzugte sie es, sich von ihm fern zu halten. Naruto lies das Fenster allerdings runter rollen und rief noch ein „Sakura?“ hinterher, dies überhörte sie allerdings gekonnt und lief ein paar Strassen weiter, bis sie an ihrem Ziel ankam und hinein ging. Sie hatte etwas gewagtes vor: Schöne, spitze Smaragd grüne Nägel, passend zu ihren Augen. Alles hatte prima geklappt, sie kam sogar etwas früher an, wurde sofort dran genommen und bekam genau das, was sie sich gewünscht hatte. Als sie an der Kasse stand, bemerkte sie allerdings einen ganz...ganz...ganz grossen Fehler… Ihr Geldbeutel… Etwas panisch suchte sie in ihren Hosentaschen nach ihrer Karte oder wenigstens ein bisschen loses geld, musste aber dann feststellen, dass sie gar nichts dabei hatte.. Nicht einmal ihr Handy. Mist! Da hatte sie es in aller Eile glatt bei Naruto im Auto liegen lassen. Peinlich berührt versuchte sie es der Kassiererin zu beichten, diese schien aber nur heraus zu hören = Kein Geld, nicht zahlen können und irgendetwas im zusammenhang mit Auto, was sie wohl als weg fahren interpretierte. Sie fing also an direkt mit Sakura zu diskutieren, drohte ihr damit, alles rückgängig zu machen und trotzdem zu berechnen, fragte hysterisch nach ihren Eltern und schien gar nicht zuhören zu wollen. Sakura flehte schon fast darum, dass sie ihr ein Telefon leihten, um ihre Mutter anzurufen, doch stattdessen bevorzugte die Frau hinter dem Thresen Sakura auf einen Stuhl im Warteraum zu schicken und jemand anderes anzurufen. Seufzend hoffte Sakura, dass sie irgendwoher doch die Nummer ihrer Eltern hatten und diese nun anriefen. Nach 10 Minuten aber fiel ihr schon fast die Mundklappe auf, mit grossen Augen sah sie den zwei Polizisten zu, wie sie den Raum betraten. „Sakura Haruno?“ fragte einer von ihnen kühl. Sie deutete mit zitternden Händen auf sich selber „Hier…“ sagte sie leise. Er deutete ihr aufzustehen und mitzukommen. Oh man… Soviel zu ihrem neuen Ich und ihrem neuen Image. Zögern stand sie auf und ging peinlich berührt hinter den Polizisten her, während sie sich innerlich fragte, ob das jetzt wirklich nötig gewesen wäre. Die Kassiererin sah ihr schon fast schadenfroh hinterher. Innerlich verfluchte Sakura den Laden. Würde man sie jetzt tatsächlich wegen einer 60€ Maniküre festnehmen? Das konnte doch gar nicht wahr sein! „Ähm… Bin ich festgenommen?“ fragte sie mit einer deutlich unsicheren Stimme. Der Polizist vor sah aus dem Augenwinkel zu ihr runter „Erstmal kommst Du nur mit auf die Station, dort kannst Du dann deine Eltern anrufen und so deine Rechnung begleichen. Solltest Du das nicht tun, kann es im Ernstfall sein, dass Du erst einmal verhaftet wirst, ja“ er klang relativ monoton, so, als würde ihn das ganze nicht wirklich interessieren. Er öffnete die hintere Tür des Autos für sie und stieg dann zusammen mit dem anderen Beamten vorne ein. Na super. Hoffentlich war ihr Vater Zuhause und konnte kommen. Wie sie ihre Sachen von Naruto zurück bekommen könnte, wusste sie auch noch nicht. Sie hatte ja nicht einmal seine Nummer. Sie seufzte innerlich: Karma. Jetzt war ihr klar, dass sie eindeutig falsch gehandelt hatte, als sie vor Naruto „geflohen“ war. War sie vielleicht sogar etwas zu Arrogant in Bezug auf Naruto? Er hatte in der Junior High versucht, sie während einer Pause zu küssen… Darum war sie davon ausgegangen, dass sie Naruto gefiel…. Seitdem ging sie ihm stark aus dem Weg, davon abgesehen dass er eine Nervensäge war… vielleicht hatte sich seine Zuneigung zu ihr ja verändert? Jetzt kam sie sich ordentlich bescheuert vor und Naruto tat ihr einerseits auch leid; Sie hatte ihn unrecht getan, hätte sie sich doch bloss zu ihm umgedreht….. Mist! Naruto sass bereits auf der Couch in seiner Wohnung, die ihm seine Eltern als Erbe hinterlassen hatten, als ihn der Akku seines Handy´s darauf hinwies, dass bald der Saft aus war. Schnell schlürfte er den Becher Nudelsuppe zu Ende und suchte nach seinem Ladekabel. Fuck. Nirgendwo war es zu finden, da fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen: Es war im Auto! Er hatte damit Heute erst das Handy im Auto geladen. Seufzend blickte er aus dem Fenster auf den Parkplatz und überlegte, ob es das jetzt wirklich wert war, bis dahin zu gehen. Leider ja. So ging er also aus dem Gebäude, machte das Auto auf und holte sein Kabel heraus. Als er auf den Beifahrerplatz sah, fiel ihm diese kleine Grüne Tasche auf..Oh, mist. Die musste von Sakura sein! Hatte sie die etwa vergessen? Er nahm sie heraus, damit nicht noch jemand auf die Idee kam, ihm ein Fenster einzuschlagen. Das war es nicht Wert. Kurz schoss es ihn durch den Kopf, wie hübsch Sakura heute doch gewesen war. Ihn hatten die pinken Haare sehr überrascht, so passte dieses spontane, wilde doch eigentlich gar nicht so wirklich zu ihrem Charakter, aber die Farbe stand ihr sehr gut. Sie hatte auch längere Haare seit dem letzten Mal, wo er sie gesehen hatte. Zwar nur wenige Zentimeter, aber doch reichten sie mitlerweile über die Schulter. Er schmunzelte, als er den Anblick wieder vor seinen Augen hatte, wie das Mädchen aus seinem Auto ausgestiegen war… Diese Jeans, die sie heute trug.. Da kam ihr Hintern prima zur Geltung. Er hatte sogar noch extra das Fenster runter gefahren, um es ihr zu sagen, aber anscheinend hatte sie ihn nicht mehr gehört. Schade. Er hätte ihr so gerne das Kompliment zugerufen...“Hey! Übrigens, geiler Hintern Sakura-Chan!“. Tja, vielleicht beim nächsten Mal! Mit einem Grinsen ging er zurück in seine Wohnung, schmiss die Tasche in ein Eck im Eingang und warf sich wieder auf die Couch. Das laute Geräusch, als die Tasche auf den Boden fiel, hatte er erstmals ignoriert. Nach einer Weile klingelte es plötzlich, mit einem seufzen stand er auf, suchte nach seinem Handy und stellte fest: Es war gar nicht seins, das klingelte. Ihm wurde direkt schwarz vor Augen als er an das Geräusch eines fallenden Handys dachte, dass er vorhin gehört hatte, als er die Tasche in ein Eck geworfen hatte. Schnell ging er zur Tasche, fischte das Handy mit nun gebrochener Scheibe aus der Tasche und hob ab. „Moshi-Moshi“ sagte er mit freundlicher Stimme. „Wer bist du???!“ erklang es vom anderen Ende mit panischer Stimme. „Oh, bist Du die Mutter von Sakura-chan?“ fragte Naruto neugierig. „Ja! WO IST SIE?“ schrie Mebuki besorgt in den Hörer, immerhin hätte Sakura schon längst Zuhause sein sollen. „Ähh, ich bin ihr Uberfahrer, sie hat das Handy im Auto vergessen“ versuchte Naruto sie zu beruhigen. „Oh nein“ entkam es Mebuki mit Besorgnis. Jetzt machte sie sich ernsthafte Sorgen, dass es sich tatsächlich um einen dieser perversen Fahrer handeln könnte, der Sakura vielleicht noch entführt hatte! „Ähm, ich habe sie an der Gyoko Kreuzung raus gelassen. Vielleicht ist sie ja noch dort oder auf dem Heimweg, wenn sie ihr Handy nicht hat, kann sie wahrscheinlich auch keinen anderen Uber bestellen und ihre Tasche hat sie auch liegen lassen, daher denke ich, wird sie auch kein Taxi bezahlen können…“ meinte Naruto hilfsbereit. „Wehe ihr ist etwas passiert!“ drohte Mebuki, etwas entsetzt zog Naruto die Brauen zusammen. „Ich kenne Sakura seit dem Kindergarten..Ich bin Naruto Uzumaki“ seufzte er. „UZUMAKI?“ keifte Mebuki auf. „Hätte ich das gewusst, wäre sie nie mitgefahren!“ Beeeeeeppp… Und schon hatte Mebuki aufgelegt. „Pah! Was soll das denn heissen?“ stöhnte Naruto entsetzt und legte das Handy weg. Ständig wurde er als Troublemaker abgetan, langsam hatte er die Nase voll. Anders als seine Mitschüler lebte er schon seit Jahren alleine! Gut, es kamen öfter Kontrollen vorbei um nach dem rechten zu sehen, ihm wurde ein Hausmädchen jede Woche geschickt und er hatte gewisse Vorschriften was er alles so einkaufen und essen durfte, aber trotzdem, er sorgte seit Jahren für sich selber. Seine Eltern starben sehr früh, seine Mutter während der Geburt und sein Vater, Polizist, starb im Einsatz als Naruto gerade einmal zwei Monate alt war. Er wurde im Heim gross, war nie länger als eine Woche in einer Pflegefamilie und wurde letztendlich als Problemkind in ein kontrolliertes Wohnen mit 14 Jahren gegeben – Er durfte im Haus seiner Eltern.. Jetzt sein Haus, mit ein paar Vorgaben leben. Er bekam die Rente seines Vaters, da dieser Beamte war und erhielt auch monatliches Geld von seitens seiner Mutter, welche, da sie bereits wusste, dass es eine Risiko Schwangerschaft war, einiges für Naruto angelegt hatte, für den Fall der Fälle. Er sorgte also seit einigen Jahren schon für sich selber, hatte den Führerschein frühzeitig abschliessen dürfen und versuchte sich nun auch mehr auf bessere Noten zu konzentrieren, weniger Ärger zu machen… Mehr verantwortung zeigen. Und dann sowas. „Pffff“ kam es aus ihn heraus. Er schaltete den Fernseher wieder ein, um sich etwas abzulenken. Ja, er war schon ziemlich wütend über diese Reaktion… Kapitel 1: Der Neustart beginnt besser erst ab Morgen ----------------------------------------------------- Verzweifelt seufzte Sakura, während sie vor dem Tisch des Beamten sass und darauf hoffte, dass er Mebuki bald mal erreichen konnte. Vergebens, wie sie schon wenige Sekunden danach bemerkte. Was nun? Würde sie die Nacht in der Zelle verbringen müssen? Mit ihren grünen Augen sah sie den Polizisten verzweifelt an, dieser schien allerdings kein Stück Mitgefühl zu haben. „Könnten Sie es nochmal versuchen?“ wimmerte Sakura. Sie konnte sich gut vorstellen, dass ihr neues Image mit diesen pinken Haaren nicht unbedingt das Bild der lieben Teenager rüber brachte. Der Polizist seufzte lautlos und wählte erneut die Nummer, die ihn Sakura gegeben hatte. „Inabi-chan, ist mein Vater da?“ erklang eine bekannte Stimme hinter Sakura. Ihr Herz begann zu rasen und ihre Augen weiteten sich… Mist.. Sasuke-san… „Ja, er ist im Büro“ entkam es dem Beamten mit genervten Unterton. „Hn“ kam es als Antwort zurück. Sakura sagte kein Wort, sie spürte den Blick in ihrem Nacken, aber er schien sie nicht erkannt zu haben. Gut, er sah sie auch nur von hinten. Kaum ein paar Sekunden später spürte sie einen leichten Windzug und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Sasuke hinter einer Tür verschwand. Sie hatte ganz vergessen, dass Sasukes Vater der Polizeichef war… Sie schluckte hart und sah zu dem Polizisten rüber, der nur den Kopf schüttelte. „Du wirst wohl mitkommen müssen, bis wir deine Eltern erreichen“ entgegnete er entnervt und stand auf. Sakura fühlte sich beschämt, erniedrigt und einsam. Wieso musste das ausgerechnet ihr passieren? War das irgendwie so ein universelles Zeichen, dass sie sich nicht verändern sollte sondern ein bisschen mehr Selbstliebe aufbauen musste? Angespannt stand auch Sakura auf und folgte dem Beamten, der sie in einen sehr engen Raum führte… Er war leer, bis auf eine kleine Sitzbank. Ehe sie sich umdrehen konnte, wurde auch schon die Tür geschlossen und der Polizist verschwand ohne ein weiteres Wort mit ihr zu wechseln. Wielange würde sie nun hier bleiben? Sie war doch minderjährig, war das überhaupt legal? Wie eine Zelle schien dieser Raum nicht, eher wie ein sehr kleiner, enger Warteraum. Sie liess sich seufzend auf der Bank nieder und sah auf ihre zittrigen Hände. Warme Tränen kullerten über ihre Wangen und ein Keuchen verlies ihren Mund. Noch tiefer konnte sie nicht sinken, jetzt sass sie hier, wusste nicht ob ihr jemand dabei zusah, wie sie wie ein kleines Mädchen auf ihre Hände starrte und in einen Heulanfall verfiel. Es war ihr gerade einfach alles zu viel, ihr war kalt, sie hatte Angst vor dem, was jetzt noch kommen konnte, sie konnte ihre Eltern nicht erreichen und ihr Schwarm hatte sie wahrscheinlich gerade auf der Polizeiwache gesehen. Was, wenn das jemand aus der Schule erfahren würde? Was, wenn sie jetzt einen Eintrag bekommen würde? Dann konnte sie sich schon einmal von der Uni ihrer Wahl verabschieden. Sie zog ihre Füsse auf die Bank, um ihre Beine mit ihren Armen zu umkreisen und ihr Gesicht in ihrem Knie zu verstecken. Ihre Schminke war mit Sicherheit jetzt auch alles andere, als vorzeigbar. Sie war einfach so eine Looserin. **_** Sasuke klopfte an der Bürotür seines Vaters, als er eine einladende Stimme vernahm, öffnete er die Tür und kam rein. Auch wenn er liebendgerne alleine nach Hause gegangen wäre, konnte er dies Heute nicht tun. Mikoto, seine Mutter, hatte ihn befohlen, auf seinen Vater zu warten, um gemeinsam mit ihm zurück zu kommen. Als ob könnte er nicht einfach mit dem Bus fahren – Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass er Abends alleine unterwegs war. Sasuke vermutete allerdings, dass Mikoto sich mehr Sorge um Fugaku, als um Sasuke machte. In letzter Zeit war sein Vater immer frühmorgens schon weg und erst in den ersten Morgenstunden wieder Zuhause. Mikoto hatte dies desöfteren angesprochen und schien dahinter diverse Dinge zu vermuten: Ob sie wohl dachte, dass sein Vater ihr untreu war? Er hatte mitbekommen, dass die beiden in den letzten Wochen einige Differenzen gehabt hatten, hatte dem aber eigentlich nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Vielleicht steckte da tatsächlich etwas dahinter? Sasuke verehrte seinen Vater, für ihn war Fugaku ein Ehrenmann, der viel Würde besass und von allen Leuten hoch angesehen war. Er bezweifelte, dass sein Vater so etwas tun würde. Es war aber schon sehr eindeutig, dass Mikoto anders dachte, sonst würde sie Sasuke nicht dazu zwingen, Fugaku wahrlich zu kontrollieren. Denn das schien der wahre Grund zu sein, wieso sie unbedingt wollte, dass Sasuke ihn nach Feierabend mit nach Hause begleitete. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er seinen Bruder erblickte, der vor Fugaku´s Tisch sass. Er war sichtlich nicht davon begeistert, diesen vorzufinden. „Oh, Ototo, was machst Du denn hier?“ meinte Itachi, während er aufstand und auf Sasuke zuging. Dieser entgegnete nur ein genervtes „Hn“ und ging an Itachi vorbei, stellte sich vor den Tisch von Fugaku. „Okaasan möchte, dass ich mit dir mit nach Hause komme… Aus irgendeinem Grund möchte sie nicht, dass ich mit dem Bus fahre…“ Fugaku würdigte Sasuke nicht einmal eines Blickes, sondern ging weiterhin die Unterlagen auf seinem Schreibtisch nach. Ein seufzen entkam Fugaku „Fahr mit Itachi-kun, er wollte sowieso gerade gehen. Ich werde noch einige Stunden arbeiten“ erwiderte er in richtung seines Jüngsten. Ehe Sasuke etwas sagen konnte, erklang auch schon die Stimme von Itachi. „Entschuldige Oto-san, aber ich kann Sasuke-chan nicht nach Hause bringen. Ich muss noch zu Madara-san…“ plötzlich erhellte sich das Gesicht von Fugaku, sofort sah er Itachi an. „Madara-san?“ fragte er sichtlich erfreut. Itachi nickte. Skeptisch sah Sasuke zwischen den Beiden hin und her. „Ähm… und jetzt?“ stöhnte Sasuke entnervt. Madara… der grösste Stolz seiner Familie… Madara war ein ferner verwandter und anscheinend ein Naturtalent, er beherrschte einfach alles und gehörte zur Elite im japanischen Militär. Es gab niemanden, der Madara übertreffen konnte. Zumindest aus Fugakus Sicht. „Warte und wir fahren dann heim“ entgegnete Fugaku wieder mit einer monotonen Stimme. Es war schon fast unheimlich, wie seine Mimik sich verändert hatte, es schien so, als wäre Sasuke ein Niemand für ihn, egal was er tat, um sich vor seinem Vater zu beweisen, es brachte nichts. Daher hatte er es mitlerweile aufgegeben. Zumindest redete er es sich ein. Es zählte ja sowieso nur Itachi. Sogar für jemanden wie Madara hatte Fugaku mehr übrig, als für seinen jüngsten Sohn. Sasuke seufzte und verlies den Raum, er spürte noch Itachis Blick in seinem Nacken, aber ehe dieser etwas sagen konnte, lies er auch schon die Tür hinter sich zufallen. Er ging strikt auf Inabi´s Platz zu und ließ sich auf dem Stuhl davor nieder. „Sasuke-kun, was willst Du?“ knurrte Inabi. Wenn es jemanden gab, der Itachi noch mehr hasste als Sasuke, dann war es eindeutig Inabi. Wobei bei Inabi auch Angst eine grosse Rolle spielte, die er aus irgendeinem Grund vor Itachi hatte. „Nichts..“ murmelte er, während er die Papiere auf dem Tisch betrachtete… Haruno? Den Namen kannte er doch. „Wer was das Mädchen vorhin?“ fragte Sasuke, während er nach den Dokumenten griff, die Inabi sofort versuchte, aus seinen Händen zu ziehen. Vergebens. „Wozu willst Du das wissen? Gib mir das wieder, das ist kein Spielzeug!“ keifte er. „hn“ erwiderte Sasuke nur, während er die Aussage von Sakura und den Anzeigeinhalt las. „Bist Du es dir nicht nach sovielen Jahren leid, ständig so einen langweiligen, bürokratischen Kack abzuarbeiten“ schmunzelte der schwarzhaarige, als Inabi es schaffte, ihm die Papiere aus der Hand zu ziehen. „Verpiss dich!“ knurrte sein Cousin. Sasuke schmunzelte und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Ich kenne sie.“ meinte Sasuke mit einem desinteressierten Ton, während er an die Decke schaute. „Sie war in meiner Klasse. Schon seltsam, sowas passt gar nicht zu ihr…“ Inabi sah plötzlich interessiert zu Sasuke. „Tja, dann hast Du dich wahrscheinlich getäuscht. Ist das deine Freundin oder was?“ lachte er. Sasuke knurrte förmlich und sah ihn unbegeistert an. „Als ob du wüsstest, was eine Freundin ist“ schnaufte Sasuke, während er provokant in Richtung Setsuna deutete, der ein paar Meter weiter an einem Schreibtisch sass und einen Kaffee schlürfte, während er irgendwelche Videos am Computer ansah. Ehe Inabi den Mund öffnen konnte, stand Sasuke auch schon auf und verlies den Platz. Geärgert rief Inabi ihm noch etwas hinterher, allerdings interessierte es Sasuke nicht weiter. Während er aus der Station heraus wollte, lief er in eine andere Person. Etwas erschrocken sah Sasuke zu ihr runter und erkannte sofort das Gesicht. „Haruno-san“ er ging einen Schritt rückwärts, während er die Frau musterte. Sie sah sehr besorgt aus. Er kannte sie, da seine Mutter und sie sich vor dem Kindergarten und der Schule immer unterhalten hatten. Er konnte sich noch gut daran erinnern, dass Sakura sich immer halb hinter ihr versteckt hatte. Mitlerweile war Sasuke aber gut fast 20 Zentimeter grösser, als die Frau vor ihm. „Oh, Sasuke-kun!“ es überraschte ihn, dass sie seinen Namen noch kannte. „Hast Du meine Tochter gesehen?!“ meinte sie besorgt. Kurz überlegte er und setzte dann zum sprechen an. „Ich denke nicht, aber ein Polizist namens Inabi hatte mit ihr zu tun…“ meinte er und zuckte mit den Schultern. Sofort erhellte sich das Gesicht der Haruno, etwas verwirrt sah Sasuke sie an, wie sie sich bedankte und an ihm vorbei in die Station lief. Er hatte irgendetwas über eine Anzeige wegen einer Zechprellerei gelesen, dachte sich aber nichts weiter dabei und lies sich auf einer Bank in der Nähe der Station nieder. Er steckte eine Hand in seine Jackentasche und mit der anderen hielt er sein Handy, dem er seine Aufmerksamkeit widmete. Wenn Mikoto ihn nicht befohlen hätte, auf seinen Vater zu warten, könnte er schon längst wieder Zuhause sein und seine Zeit nützlich verbringen. Nach einer Weile blickte er von seinem Handy auf und bemerkte vor der Station einen schwarzen Sportwagen. Madara… schoss es ihn durch den Kopf, genervt zog er seine Brauen zusammen. Etwas stutzig wurde er aber, als er beobachtete, wie Itachi auf den Wagen zu kam, einstieg und Madara ihn einen Kuss auf den Hals drückte. Entsetzt fiel ihn die Mundklappe auf. Itachi schien Madara sofort von sich weg gedrückt zu haben und sah in eine andere richtung, während Madara nun wegfuhr. Hatte er das gerade richtig gesehen? Was zum Teufel war dass denn? **_** Sakura war ihrer Mutter förmlich in die Arme gesprungen, als sie von den Beamten zu ihr gebracht wurde. Sie hatte versucht, sich das verwischte Make Up aus dem Gesicht zu wischen, allerdings ohne viel Erfolg. Erschöpft, nervös, und beschämt verlies sie zusammen mit ihrer Mutter die Polizei Station. „Ich habe Sasuke-kun vorhin getroffen, er ist ganz schön gewachsen! Unfassbar“ versuchte Mebuki ihre Tochter auf andere Gedanken zu bringen. „Sasuke-kun..?“ stotterte Sakura nervös. Oh man, dann wusste er jetzt eindeutig, dass sie hier gewesen war… „Hast Du mit ihm gesprochen?“ fragte sie nervös und sah Mebuki mit grossen Augen an. „Ja, er hatte mir gesagt, welcher Polizist mit dir zu tun hatte und dann bin ich sofort rein gelaufen“ erzählte Mebuki stolz – Wenn es um ihre Tochter ging, war sie schnell wie ein Fuchs. „Sasuke-kun weiss, dass ich hier war?“ stöhnte Sakura enttäuscht. Mebuki verstand nicht so ganz, was das Problem war und sah etwas verwirrt in ihre Richtung. „Egal…“ murmelte die pinkhaarige im Anschluss. „Oh schau Sakura-chan, da ist er ja! Wollen wir Hallo sagen?“ sehr enthusiastisch sah Mebuki zu Sakura und deutete dabei auf Sasuke, der einige Meter auf der anderen Strassenseite von ihnen entfernt war. „Nein!“ nahe zu panisch zog Sakura ihre Mutter in eine andere richtung. „Aber ich glaube er hat uns gesehen“ sagte sie verwirrt. Schnell sah Sakura in seine richtung und bemerkten diesen abwertenden, entsetzten Blick… Oh gott…. „Kaasan gehen wir bitte einfach nach Hause“ sie schob ihre Mutter schon fast in eine Richtung, weit weg von dem Uchiha. Wieso hasste er sie nur so sehr? Dieser Blick, den er ihr anscheinend zu warf...Er sagte schon alles aus. Kapitel 2: Der nächste Tag - Part 1 ----------------------------------- Sasuke wusste nicht, was er von gestrigen Erlebnis halten sollte. Noch immer war er sehr schockiert über das, was er da zwischen Madara und Itachi beobachtet hatte. Er hatte seinem Vater kein Wort darüber gesagt, genauer genommen, hatte er gar nicht mit seinem Vater gesprochen. Die ganze Rückfahrt nach Hause hatten beide geschwiegen, beim Abendessen hatte vor allem Mikoto für Gesprächsthemen gesorgt und heute war Fugaku schon wieder seit den frühen Morgenstunden bei der Arbeit. Um ehrlich zu sein, hatte er aber auch gar nicht vor, irgendetwas davon anzusprechen. Weder innerhalb der Familie, noch in seinem Freundeskreis. Trotzdem wäre es hilfreich, um die Situation einzuordnen, wenigstens eine zweite Meinung einzuholen. Nur von wem? „Ist alles Ok Sasuke-chan?“ die liebevolle Stimme seiner Mutter holte den 16 jährigen wieder aus seinen Gedanken, zusammen mit Mikoto und Itachi sass er am Mittagstisch. Er hatte sein Essen noch gar nicht angerührt, er sass einfach da und überlegte. Er hatte Itachi seit gestern keines Blickes gewürdigt. Auch dieser schien sich etwas Sorgen zu machen. „Das Essen ist sehr gut, Okaasan“ mit diesen Worten durchbrach Itachi die Stille und lächelte seine Mutter an. „Hast Du keinen Hunger, Ototou?“ fragte er mit freundlicher Stimme und sah Sasuke erwartungsvoll an. Dieser seufzte und, allein um seine Ruhe zu haben, schob er sich eines der Reisbällchen in den Mund und nickte. Itachi schien nicht wirklich zu erahnen, wieso Sasuke sich so verhielt. Also konnte er beruhigt sein, denn das würde heissen, dass entweder; Er Sasuke nicht gesehen hatte, oder; es gar nichts seltsames gewesen war und Sasuke sich vielleicht verschaut hatte. Er musste es einfach wissen… Das ganze Thema machte ihn noch krank. Sein Bruder war nicht schwul, immerhin hatte er seit der Jugend an immer wieder Freundinnen gehabt, erst vor ein paar Monaten hatte Itachi sich von seiner Verlobten getrennt. Und ausserdem, er war doch mit Madara verwandt! Zwar war Madara ein fern verwandter, aber trotzdem, er war verwandt mit ihm! Sasuke musste sich einfach getäuscht haben… Er sah von seinem Teller auf, direkt zu Itachi. „Wie lief es gestern mit Madara?“ fragte er frech, während er seinem Bruder in die Augen sah. „Sasuke-chan!“ ertönte es von Mikoto. „Madara-san…“ korrigierte Sasuke genervt. Zufrieden und neugierig wandte Mikoto nun auch ihren Blick zu ihrem ältesten. „Oh, nichts aufregendes.“ erzählte Itachi und versuchte direkt vom Thema abzuweichen: „Wieso hast Du eigentlich auf Vater warten müssen, Ototou?“ Sasuke wusste nicht wirklich, ob diese Frage nun an ihn oder eigentlich eher an Mikoto gewandt war. Schnell griff diese ein „Na, wie kriege ich Fugaku denn sonst dazu, mal zu einer normalen Zeit heim zu kommen?“ sie klang ganz schön wütend. „Euer Vater vergisst vor lauter Arbeit, dass er noch eine Familie hat! Ausserdem gefällt es mir ganz und gar nicht, dass es mitlerweile zur Gewohnheit wird, fast die ganze Nacht durch zu arbeiten. Das ist nicht gesund, am ende kriegt er noch einen Schlaganfall oder Herzinfarkt!“ äusserte Mikoto empört und schnaubte. Mit stutzigem Blick sahen ihre Söhne zu, wie sie wütend das Essen in ihren Mund schob. „Okaasan, er ist nun einmal ein viel beschäftigter Mann. Shisui meinte erst vor kurzem dass sie anders gar nicht mehr mit der Arbeit hinterher kommen würden“ Itachi versuchte Mikoto anscheinend zu beruhigen. Sasuke schnaubte. „Nochmal zurück zum Thema Madara….san… es scheint ja irgendeinen wichtigen Grund gehabt zu haben, ihn zu treffen“ versuchte Sasuke zurück zum Thema zu kommen. Itachi winkte gekonnt ab. „Nein, eigentlich nicht. Er hat mir bei einer Arbeit für die Uni geholfen, das wars dann auch schon“ Itachi lächelte freundlich. Sasuke seufzte und gab es auf, egal wie sehr er auf das Thema zurück griff, Itachi schien nicht sonderlich interessiert an einer Antwort zu sein. „Ach! Ich habe heute Morgen mit Haruno-san gesprochen, wisst ihr noch, wer sie ist?“ Mikoto strahlte vor Freude. Etwas verwirrt sah Sasuke zu ihr und wartete auf eine Erklärung, da setzte Mikoto auch schon zur Antwort an. „Sasuke-chan, wir haben sie immer bei der Schule getroffen, weisst Du noch, als du noch klein warst und ich dich immer hingebracht habe?“ Mikoto schien viel Freude an den Erinnerungen zu haben. „Sie hatte doch diese süsse Tochter, Sakura-chan“ versuchte sie in Sasukes Erinnerungen zu bohren. Er nickte bestätigend. „Ich weiss“…. „-Ohh! Sakura-chan, das schüchterne Mädchen, in die Sasuke-kun verliebt war, oder?“ fiel Itachi seinem Bruder direkt ins Wort. Sasuke lief rot an und knurrte „War ich nicht!“ sofort ertönte ein kichern von Mikoto. „Ja Itachi-san, genau. Sie war immer zu schüchtern, um mit ihm zu sprechen. Weisst Du noch, wie frustriert Sasuke-chan deshalb war?“ erzählte Mikoto lachend. Sasuke verdrehte lediglich die Augen. „Ihr habt ja Erinnerungen…“ knurrte er… Auch wenn er es gerade abstritt, er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er in diese grossen, grünen Augen sah und sein Herz schneller schlug. Sie war ihm mit ihrer schüchternen Art, der rosanen schleife und diesem unschuldigen Gesicht einfach sofort aufgefallen. Vor allem hatten ihre Mütter sich immer vor der Schule getroffen, um mit einander zu quatschen, sowohl Morgens, als auch nach der Schule, wenn sie die beiden abgeholt hatten. Sakura hatte sich dann immer halb hinter ihrer Mutter versteckt. „Die arme Sakura-chan muss ja total gelitten haben“ riss es Sasuke aus seinen Gedanken, skeptisch zog er die Brauen zusammen. „Was?“ fragte er seine Mutter. „Na, sie wurde doch von Setsuna auf die Wache mitgenommen, wegen so einem doofen Missverständnis“ man hörte das Mitleid direkt aus ihren Worten heraus. „Mebuki hatte auf einmal nichts mehr von ihr gehört und dann stellte sich heraus, dass sie ihre Tasche bei Naruto vergessen hatte! Da dachte die vom Laden gleich, dass Sakura absichtlich nicht zahlen wollte und statt dass sie ihre Mutter angerufen hat, rief sie direkt die Polizei an!“ Mikoto schüttelte entsetzt den Kopf. „und dann kommt ausgerechnet Setsuna und bringt sie auf die Wache. Sie muss doch totale Angst gehabt haben, bei diesem unsympathischen ….“ sie kniff die Zähne zusammen. Man merkte direkt, wie Mikoto als Mutter mitleidete. „Jedenfalls habe ich sie für morgen zum Tee trinken eingeladen. Ich hoffe doch, dass Sakura-chan mitkommt, dann kannst Du sie wiedersehen, Sasuke-chan“ Mikoto strahlte förmlich. Sasuke´s Augen weiteten sich schockiert und entsetzt sah er Mikoto an. „W...was? Wieso?!“ plötzlich hörte er ein kichern von Itachi. „Freust Du dich gar nicht, Ototou? Du warst doch so verliebt in sie, jetzt hast Du eine Ausrede um mit ihr zu sprechen“ dieses unschuldige lächeln… Es brachte Sasuke auf die Palme. „Pffff“ stöhnte er, ehe er aufstand und seinen Teller mit in die Küche nahm. In der Küche angekommen, kreisten Mikotos Worte wieder in seinem Kopf. Wieso hatte Sakura ihre Sachen bei Naruto vergessen? Waren die beiden etwa… ein Paar? Soweit er wusste, waren sie nämlich nicht befreundet, aber Naruto stand ziemlich auf sie… Wieso fühlte er...eifersucht? Schnell versuchte er sich die Gedanken aus den Kopf zu schütteln, stellte den Teller in der Küche ab und verschwand auf seinem Zimmer. Es war tatsächlich so, dass er damals in Sakura verliebt war, da hatte Itachi nicht unrecht, auch im letzten Schuljahr hatte er immer wieder ein Herzenssprung gespürt, als er Sakura aus der ferne gesehen hatte – Sie hatte sich ihm nie angenähert und auch Sasuke hatte nie einen Versuch gestartet, auf sie zuzukommen. Ob Sakura morgen tatsächlich kommen würde..? Er seufzte und lies sich auf sein Bett fallen, wo er sein Handy zuckte und Naruto eine SMS schrieb. ...Heute Abend komm ich vorbei Baka… Einerseits wollte er mit Naruto abhängen, um die Gedanken um Itachi aus seinem Kopf zu bekommen und andererseits wollte er wissen, was da zwischen Naruto und Sakura lief. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, machte ihn der Gedanke nervös, dass zwischen den beiden tatsächlich etwas passiert wäre. Dabei war es nicht einmal wirklich das emotionale, das ihn daran störte, vielmehr die Vorstellung, wie die beiden Sex hatten, machte ihn schon fast...wütend? Dabei hatte Sasuke sich nie wirklich darum gekümmert, auch nur Kontakt zu Sakura zu haben, ihn sprachen andere Mädchen sogar körperlich mehr an… Mädchen wie Karin, Temari, Tenten, Ino und auch wenn er es nicht zugeben wollte, Hinata. Sakura hatte im Gegensatz zu diesen Mädels eigentlich recht wenig, bis hin zu gar nichts zu bieten. Wieso also störte ihn der Gedanke, dass sie und Naruto sich zusammen vergnügen könnten? Autsch! Wieder spürte er diesen Druck auf seiner Brust. **_** Naruto war gerade unterwegs zu Sakuras Haus, als er die SMS von Sasuke erhielt. Er wollte heute vorbei kommen? Naruto wand seinen Blick von der Strasse ab, um auf seinem Handy zu tippen. Ich bin wahrscheinlich erst später daheim. Ich bin noch bei Sakura-chan und absenden. Es fühlte sich echt gut an, dass schreiben zu können. Naruto war seit jeher in Sakura verliebt, er hatte sogar einmal versucht, sie zu küssen, allerdings hatte sie ihm eine Ohrfeige verpasst und stehen gelassen. In seinen Augen war sie das schönste Mädchen auf der Schule, er mochte auch ihren starken Charakter, arrrrrrrr. Das einzige Problem war, Sakura schien nicht sonderlich viel Interesse, eigentlich gar keines, an Naruto zu haben. Trotzdem war er fest der Überzeugung, dass er es dieses Jahr schaffen würde, ihr Herz für sich zu gewinnen. Generell war Naruto nicht wirklich unbeliebt, er konnte Sasuke zwar nicht das Wasser reichen, aber es gab auch so einige Mädels die seine goldblonden Haare, blauen Augen und sonnengebräunte Haut toll fanden. Er erfüllte irgendwie das totale Florida-Surfer Klischee, was wahrschienlich davon kam, dass er kein reiner Japaner war, sondern auch amerikanische Wurzeln in sich trug. Und das wirkte nun einmal auf die meisten Mädels sehr exotisch. Er hatte auch deutlich mehr an Beliebheit gewonnen, je älter er wurde. Während ihn damals alle für einen Rotzlöffel hielten, der ein paar Kilos zuviel auf den Hüften gehabt hatte, waren sie mitlerweile von seiner sportlich-athletischen Figur hin und weg. Wobei er ja doch ein bisschen Neid für Sasuke empfand, denn sein Fan Club ergab sich aus Mädels wie Ino, Tenten und Hinata. Auch sehr schöne Mädels mit grosser Oberweite – Trotzdem konnten sie seiner Meinung nach Sakura nicht das wasser reichen. Wobei er auch bei Sakura das Gefühl hatte, dass sie für seinen besten Freund schwärmte. Aus seinen Gedanken heraus gerissen wurde Naruto von einem lauten Hupen, schnell nahm er das Lenkrad wieder in die Hand und riss es nach links. Ups! Nochmal Glück gehabt, beinahe wäre er gerade wegs in eine Einbahnstrasse gefahren. Gut, dass ihm die anderen Autos ausgewichen waren. Er sollte unter anderem auf seine To-Do List schreiben, dass auch sein Fahrstil sich ändern musste, wenn er etwas verantwortungsbewusster werden wollte. Nach ein paar Minuten war er angekommen und stellte sein Auto vor Sakuras Haus ab. Er stieg aus, griff nach der grünen Tasche und ging zur Tür. Zu seinem Pech öffnete allerdings nicht Sakura, sondern ihr Vater die Tür. Der Typ war mindestens 2 meter gross, ach du heilige Scheisse! „Ähm, Sakura hat gestern ihre Tasche in meinem Auto vergessen. Ich wollte sie ihr nur..-“ versuchte er zu erklären, allerdings wurde ihm die Tasche bereits aus der Hand gezogen. „Oh danke! Sakura ist gerade nicht Zuhause, ich sag ihr aber, dass Du ihr die Tasche zurück gebracht hast“ unterbrach ihn Kizashi. „Ähm, ok… Dann… sehe ich sie ja am Montag auf der High School“ erwiderte Naruto etwas unbeholfen, Kizashi nickte bestätigend und schloss die Tür. Etwas enttäuscht darüber, Sakura nicht anzutreffen, seufzte Naruto und ging wieder auf sein Auto zu, in dass er sich hinein gleiten lies. Bin in einer Stunde zuhause... schrieb Naruto dem schwarzhaarigen und warf das Handy auf den Beifahrersitz. Na, so hatte er wenigstens Zeit, noch ein bisschen was zum essen einzukaufen, bevor Sasuke kam. Naruto war durch und durch ein Optimist, so baute er sich wieder auf, strekte die Hände nach seinem Lenkgrad aus und fuhr in richtung des nächst grössten Supermarkts. Kapitel 3: Der nächste Tag - Part 2 ----------------------------------- Sasuke war über sich selber überrascht, denn als er die Antwort von Naruto las, fühlte es sich so an, als hätte sein Herz einen Sprung in seinen Rachen gemacht. Angespannt lag er auf seinem Bett und starrte die Decke an. Es stimmte, dass er damals in das süsse, schüchterne Mädchen verliebt war, aber das war schon längst vorbei – Dachte er zumindest. Er hatte nie ansätze gemacht, mit Sakura zu sprechen, mit ihr befreundet zu sein oder gar mit ihr zusammen zu sein. Vor allem letzteres passte nicht in sein Schema, denn er hatte gar kein Interesse an irgendeiner Beziehung. Derzeit beschränkte sich sein emotionaler Kontakt mit Mädchen auf Sex und nichts weiter. Er konnte nicht einmal wirklich sagen, überhaupt eine weibliche Person in seinem Freundeskreis zu haben. Es war das Drama einfach nicht wert. Warum er sich also nun so komisch fühlte, bei dem Gedanken, dass da etwas zwischen den beiden laufen konnte, war ihm nicht klar. Es war sogar ganz schön verrückt… Lag es vielleicht daran, dass er es sozusagen miterleben müsste, wenn die beiden was ernstes miteinander anfangen würden? Grundsätzlich hatte er sich nämlich sonst auch nie Gedanken um Sakura und denjenigen gemacht, der vielleicht etwas mit der Haruno anfangen könnte. Aber auch das erklärte nicht wirklich, wieso ihn jetzt die Nähe zwischen Naruto und Sakura stören sollte. Sasuke seufzte. Einerseits war er sich jetzt nicht mehr wirklich sicher, ob er Naruto überhaupt fragen sollte, was da zwischen den beiden lief andererseits wollte er es aber doch wissen. Ehe er sich versah, wurde es langsam auch schon ziemlich dunkel draussen, daher richtete er sich mit einem seufzen auf und verlies sein Zimmer. Er trug eine dunkelgraue Jeans, ein schwarzes T-Shirt und griff an der Tür nach seiner schwarzen Lederjacke, die er sich überzog. Kurz darauf verlies er das grosse Anwesen und ging in Richtung Stadtzentrum. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis er vor dem Apartment seines Kumpels stand, anklingeln oder klopfen war nicht nötig, da Naruto damals darauf bestanden hatte, dass Sasuke einen Zweitschlüssel zur Wohnung haben sollte. Daher ging er einfach rein, lief bis zum zweiten Stock hoch und sperrte die Wohnung auf. Naruto schien ihn bereits gehört zu haben, denn er kam Sasuke im Eingangsbereich schon entgegen. „Hey Teme“ grinste ihn der blondhaarige an. Sasuke rollte mit den Augen, während er die Tür hinter sich zumachte. Er ging gemeinsam mit Naruto ins Wohnzimmer und lies sich auf die Couch fallen. Naruto brachte noch zwei Energy-Drinks aus der Küche ins Wohnzimmer und tat es ihm gleich. **_** Ein paar Stunden verbrachten die beiden mit Call of Duty, bis Sasukes Handy klingelte. Ein Blick auf den Bildschirm reichte aus, um den Namen des Anrufers zu sehen.. Itachi. Sasuke seufzte und ignorierte das klingeln gekonnt. „Willst Du nicht dran gehen?“ fragte Naruto überrascht. „Wenn es was wichtiges ist, schreibt er mir…“ meinte Sasuke kühn. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, kam auch schon eine SMS an. »Ototou wo bist du? Mutter macht sich Sorgen. Sag mir bescheid, Shisui und ich holen dich ab, sobald Du möchtest« entnervt seufzte Sasuke. Als wäre es ein kleines Kind, das bei Nacht nicht mehr ausser Haus konnte. // »Nicht nötig, ich übernachte heute bei Naruto« - »Hast Du das mit Vater besprochen?« // »Werde ich noch tun, bye« Es war nicht nötig, Naruto zu fragen, ob er da bleiben konnte: Da er sowieso keine Eltern hatte – So schlecht das gerade auch klingen würde, hatte er freie Bahn. Und Sasuke wusste, dass Naruto sich über jede Nacht freute, die er nicht alleine verbringen musste, denn auch wenn Naruto versuchte nach aussen hin tapfer und stark zu wirken, als würde es ihn nichts ausmachen, alleine zu leben, konnte Sasuke sich gut vorstellen, wie der Uzumaki sich fühlen musste. Sie lebten zwar nicht unbedingt in der selben Haut, aber es war auch nicht unbedingt ein Zuckerschlecken in Itachis Schatten aufzuwachsen, teilweise unsichtbar für seinen eigenen Vater. Auch wenn Sasuke noch eine fürsorgliche Mutter hatte, konnte er sich gut in Narutos Situation einfühlen. „Alles Ok?“ fragte Naruto, der sich plötzlich unangenehm nah an Sasukes Gesicht angenähert hatte. Er zog die Augenbrauen in der Mitte zusammen und rutschte etwas mehr auf Abstand von Naruto. „Ja“ meinte er kühl. „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Haruno?“ Sasuke nutzte die Gelegenheit, um Naruto auf Sakura anzusprechen. „Hä?“ dieser schien eher etwas perplex über das Interesse von Sasuke zu sein. „Du sagtest doch, dass Du heute bei ihr warst. Ich dachte nicht, dass sie dein Typ ist“ murrte Sasuke. „Ohhh! Wieso denn das?“ lachte Naruto. „Sakura ist doch das schönste Mädchen an der Schule!“ meinte er begeistert, man konnte das glänzen in seinen Augen praktisch schon sehen. Sasuke schluckte. „Seit wann denn das?“ fragte er und versuchte relativ skeptisch zu klingen. „Na, seit immer? Wer denn sonst, Tenten ?“ Naruto grinste und äusserten letzteres mit einem sarkastischen Unterton. „Pf, jedenfalls nicht Sakura“ antwortete Sasuke schnippisch, ehe er sich räusperte, immerhin sollte Naruto ihm nicht anmerken, dass ihn diese ganze Situation ganz schön nervte. „hn, du meinst es also ernst?“ harkte Sasuke noch einmal nach, als er merkte, dass Naruto sich wieder COD zuwenden wollte. „Ja klar, anders als Du spiele ich nicht mit Gefühlen“ letzteres klang nach einer ernsthaften Kritik an dem Uchiha. „Hn, tu ich auch nicht baka“ murrte er. „Ach ja? Erzähl das deinem Fan Club“ Naruto klang schon fast genervt. „Wieso? Ich habe ihnen ja keine Hoffnungen gemacht. Was auch immer…“ lenkte Sasuke nun ab. „Und in welcher Phase seid ihr jetzt?“ erneut harkte er nach. „Wieso interessiert dich das überhaupt“ lachte Naruto und sah Sasuke neugierig an. „Nur so…“ knurrte er. War es so offensichtlich? Hoffentlich nicht. „Naja, im Moment ist es wie so eine Art Aufbauphase, denk ich.“ Naruto verzog etwas die Lippen und lies seinen Blick durch den Raum wandern. „Ich habe sie gestern wohin gefahren.. Aber wir konnten nicht wirklich reden..“ seufzte er. „Heute hat mich ihr Vater abgewimmelt. Ich muss sie wohl oder übel in der Schule treffen“ er zuckte mit den Schultern. Sasuke sah ihn etwas ungläubig an, wirklich schlau wurde er aus diesen Aussagen jetzt auch nicht. Dann hatten sie gestern also ihr erstes Date gehabt? Er konnte ja nicht schon wieder nach harken. „Na dann, viel Erfolg“ versuchte er möglichst ohne Sarkassmus zu sagen. **_** Itachi war es mitlerweile gewohnt, solche Aussagen von Sasuke zu bekommen. Er seufzte, als er die Nachricht las. Schon immer hatte er sich sehr um Sasuke gekümmert und immer versucht, für seinen jüngeren Bruder da zu sein. Natürlich hatte er ihn ab der High School etwas vernachlässigt, immerhin musste er bestnoten nach Hause bringen und nach der Schule an verschiedenen Kampfsport Klassen teilnehmen, um dann auf Wettbewerben die Ehre seiner Familie aufrecht zu erhalten. Trotzdem hatte er immer versucht, für ihn da zu sein. Wirklich schlecht wurde seine Beziehung zu Sasuke auch erst, als er vor seinem Studium ein Auslandsjahr in Amerika verbringen musste – Aber auch das war nicht seine Entscheidung, sondern die von Fugaku. „Itachi?“ riss ihn eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken. Shisui sah ihn besorgt an. „Shisui-kun?“ Itachi war etwas verwirrt über diesen Gesichtsausdruck. „Ist alles in Ordnung? Du siehst so traurig aus“ meinte er. „Hast Du schlechte Nachrichten gekriegt?“ Shisui deutete auf Itachis Handy. Er schüttelte allerdings den Kopf. „Nein, alles gut. Es ist nur Sasuke, er übernachtet heute wohl bei einem Freund.“ erklärte er. „Ich werde wohl dann mal nach Hause gehen“ lächelte Itachi und stand auf. Sie befanden sich derzeit in einem kleinen Imbiss. Es überraschte Shisui anscheinend, dass Itachi seine Dango nicht aufgegessen hatte. „Soll ich dich fahren?“ fragte Shisui mit einem besorgten Unterton, allerdings winkte Itachi ab. „Nein schon gut, es ist nicht weit“ damit verabschiedete er sich auch schon von seinem besten Freund und Cousin. Während er auf der Strasse dahin schlenderte, verlor er hin und wieder seinen Blick in den Sternen. Auf ihn lastete der Fluch des erstgeborenen. Er war froh, dass Sasuke diesen Druck nicht erleben musste, dem Itachi täglich ausgesetzt war. Als Stolz der Familie musste er immer der erste und beste in allem sein, er durfte sich keinen Fehlschlag erlauben, keine emotionen nach aussen zeigen und die Erwartungen seines Vaters erfüllen – nicht nur erfüllen, er musste sie sogar übertreffen. Das hiess auch, dass er kein normales sozialleben führen konnte, sein Freundeskreis war auf sehr wenige beschränkt, hauptsächlich auf seine Familie. Die Trennung von seiner verlobten, Izumi, war bisher auch eines der grössten Skandale, die Itachi sich bisher geleistet hatte. Aber es war zu erwarten gewesen, er war überzeugt davon, nicht Beziehungsfähig zu sein und das hatte ihn Izumi bestätigt. Sein Vater hatte seitdem nicht viel mit Itachi gesprochen, nur das nötigste und Zuhause sowieso gar nicht. Er lies ihn dadurch genaustens wissen, was er von dieser Trennung hielt. Allerdings war es nicht Itachi, der dies entschieden hatte: Izumi hatte sich immerhin von ihm getrennt, war sie doch der Meinung, keine Gefühle mehr für ihn zu haben. Auch war Izumi, wie Shisui ihm erzählt hatte, auch davon überzeugt gewesen, dass auch Itachi keine Gefühle mehr für sie gehabt hätte. Dem war aber definitiv nicht so, er konnte sie nur nicht wirklich äussern. Das war alles. Er kannte Izumi seit er ein Kind war, sie war damals seine beste Freundin und erste Liebe, zweiteres war sie noch immer, davon war Itachi überzeugt. Allerdings konnte er ihr einfach nicht das bieten, was sie verdient hatte: Er hatte nie gelernt, Gefühle zu äussern oder gar zu zeigen, darunter hatte Izumi schon immer gelitten. Sie war ein sehr liebesbedürftiger Mensch und Itachi… Er war halt nie da. Darum hatte er sie auch gehen lassen, auch wenn er sie noch immer liebte und es ihn in gewisserweise weh tat, war es so besser gewesen. Sie war 21 Jahre alt und hatte allerlei Möglichkeiten, eine neue Liebe zu finden. Er würde darüber irgendwann hinweg kommen und Izumi auch. Derzeit war die Wunde einfach noch zu frisch: Erst seit 3 Monaten hatten sie sich getrennt und seither kein Wort mehr miteinander gesprochen. „Itachi-san“ ihn riss eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken. Für einen Moment konnte er nicht ganz einordnen um wen es ging und hatte schon die befürchten, seine Herzensdame anzutreffen. Er sah auf und erblickte Madaras Bruder. Erleichtert seufzte Itachi. „Izuna-sama“ Itachi begrüsste ihn mit einer leichten Verbeugung. Izuna war zwar mit 25 Jahren nur knapp 4 älter als Itachi, allerdings war er mitunter eines der grossen Wunder seiner Familie – Ein naturtalent in allem. Er kam Madaras Fähigkeiten unglaublich nahe, trotz dass er jünger als dieser war und gehörte ebenso zur Militärselite. „Bist du auf den Weg nach Hause?“ fragte Izuna mit einem lächeln. Itachi nickte. „Ja, du auch?“ - „Ja“ erwiderte Izuna. „Oh, dann sind wir ja in der selben Richtung unterwegs“ stellte Itachi fest. „Mehr oder weniger – Madara holt mich ab. Komm doch mit“ bot Izuna an. „Ich möchte euch keine Umstände machen“ versuchte Itachi sich raus zu reden. „Ach was!“ bei Izunas lächeln fiel es dem Uchiha unglaublich schwer, abzulehnen. Er erinnerte ihn unglaublich an Sasuke, er hatte etwas vollere Lippen und war gut 20 Zentimeter kleiner, aber ansonsten konnte er sogar als Sasuke durchgehen. Itachi konnte gar nicht mehr antworten, da fuhr auch schon ein schwarzer Sportwagen vor und lies das Beifahrerfenster runter. „Izuna-chan, Itachi-kun?“ fragte Madara mit einem schmunzeln. „Oh, Niisan! Hi“ sofort erhellte sich das Gesicht von Izuna. Dieser Blick, mit dem Izuna seinen Bruder ansah, begeistert und erfreut… Itachi wünschte sich, dass Sasuke sich zumindest mal freuen würde, ihn zu sehen… Die Beziehung zwischen Madara und Izuna lies ihn schon nahezu neidisch werden. „Kommst Du mit, Itachi-kun?“ fragte Madara fast schon zu freundlich. Ehe Itachi etwas erwidern konnte, hatte Izuna ihm bereits die Beifahrertür geöffnet und sah ihn erwartungsvoll an. Itachi zwang sich ein kleines lächeln auf. „Danke…“ meinte er und stieg ein. Izuna tat es ihm gleich und sass sich auf die Hinterbank des Autos. Keine 10 Minuten später war Madara auch schon in Izunas Apartment angekommen und lies ihn dort aussteigen. Dieser verabschiedete sich von beiden und verschwand hinter der Tür des grossen Gebäudes. Madara fuhr kommentarlos weiter, als er an dem grossen Anwesen vorbei fuhr, wurde Itachi skeptisch. „Wo fährst Du hin?“ fragte er Madara, als würde er es nicht schon wissen. „Na was denkst Du?“ grinste der ältere. „Ich bin ziemlich müde…“ murmelte Itachi, obgleich er wusste, dass das nichts an Madaras vorhaben ändern würde. „Gefällt dir mein Bett etwa nicht?“ sagte Madara provokant. Itachi ging allerdings nicht darauf ein und wendete den Blick aus dem Fenster. Es dauerte nicht lange, bis Madara ankam und das Auto abstellte. „Na?“ fragte er erwartungsvoll und sah Itachi an. „Was?“ wollte dieser wissen und klang nicht gerade begeistert. „Kommst Du mit?“ es klang eher wie eine Feststellung, als wie eine Frage, wie Itachi fand. Er seufzte, nickte allerdings und stieg dann aus, um Madara in das Haus zu folgen. Itachi war schon tausendmal hier gewesen und trotzdem fühlte es sich immer wieder von neuen komisch an, dieses lieblos modern gestaltete Haus zu betreten. Er wusste und fühlte, dass es nicht richtig war. Das, was er hier tat und auch jetzt tun würde. Aber er brauchte es, in gewisserweise. Kaum hatte er das Haus betreten, schloss Madara die Tür hinter ihnen und zog den jüngeren an sich heran. „Bist Du immernoch müde?“ raunte er Itachi ins Ohr, während er dieses liebkoste. „Hn..“ entkam es dem jüngeren. Er wollte es nicht zugeben, aber er, wie auch Madara wussten, dass er es genoss. Madara schmunzelte über die Reaktion des jüngeren, der bereits jetzt sichtlich erregt war und zog diesen in Richtung des Wohnzimmers, wo er sich zusammen mit dem jüngeren auf das Sofa fallen lies. Itachi fühlte sich in gewisserweise dem älteren ausgesetzt, aber war es doch tatsächlich genau das, was er gerade brauchte: Keine lieben Worte, keine Gefühle und keine Freundschaft, sondern Sex in seiner perversesten und reinsten Form. Er sass auf Madara, der bereits begann dem jüngeren die Kleidung vom Leibe zu ziehen, während er ihn mit kleinen bissen am Hals zum stöhnen brachte. Gerade war seine Hand dabei, in die Hose des jüngeren zu gleiten, als er plötzlich ein klingeln und ein hysterisches Klopfen an der Haustür vernahm… Scheisse.. Itachi rutschte sofort runter von Madara, so dass er nun neben ihn sass. Madara war nicht sonderlich begeistert davon und lehnte sich über Itachi, während er ihn auf das Sofa drückte und Itachis Hände mit einer Hand über dessen Kopf auf den weichen Stoff der Ledercouch drückte. Itachi war die Panik bereits anzusehen, hatte er doch zuviel Angst davor, dass jemand einfach dazwischen Platzen konnte… Er versuchte Madara von sich weg zu drücken, aber wieder einmal merkte er, dass der ältere deutlich stärker war, als er selber. Einerseits war es genau das, was ihn immer wieder dazu trieb, sich auf ihn einzulassen, andererseits verfluchte er Madara aber gerade. Das klopfen wurde mit jeder Sekunde stärker und das Klingeln penetranter, anscheinend war es jetzt auch für Madara nicht mehr zu überhören, welcher nun doch nachlies und sich genervt aufrichtete und in richtung der Tür marschierte. Sofort versuchte Itachi sich sein Oberteil so schnell wie möglich wieder anzuziehen und seine langen Haare zurück in einen tiefen Zopf zu binden. Ehe er sich versah, stand auch schon ein braunhaariger Mann mitten im Wohnzimmer und musterte Itachi. Kapitel 4: Unangenehme Begegnungen ---------------------------------- Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, allerdings sass Itachi da, als wäre er versteinert, was nicht gerade dazu beitrug unauffällig zu wirken. Madara gesellte sich dazu und stand nun neben dem braunhaarigen im Raum. „Habe ich dir nicht gesagt, dass ich keine Zeit hab?“ seufzte Madara genervt, als er an dem braunhaarigen vorbei ging und sich neben Itachi aufs Sofa sass. „Ja, vor einer Stunde. Aber jetzt ist es ja später“ grinste Hashirama, während er sich selbsteinladend auf dem Wohnzimmersessel niederliess und das 12-Pack Bierdosen neben sich auf den Boden stellte, er zog zwei Dosen heraus und warf diese Itachi und Madara zu, eine dritte öffnete er für sich selber und nahm einen guten Schluck. „Ausserdem sagst Du immer, Du hast keine Zeit“ meinte er grinsend. „Da fragt man sich echt, was jemand wie Du schon so wichtiges zu erledigen hat“ und das meinte er nicht einmal provokant. Madara verdrehte die Augen. „Das ist Itachi“ stellte Madara vor. Hashirama nahm erneut einen grossne Schluck des Biers und musterte Itachi erneut. „Ihr Uchihas seht euch alle irgendwie verdammt ähnlich, ich kann euch kaum voneinander unterscheiden“ lachte Hashirama. „Du bist doch der erstgeborene Sohn von Fugaku, richtig?“ fragte er interessiert. Itachi nickte. „Ja…“ er konnte gerade nicht wirklich einordnen wer dieser Typ war, fühlte sich aber von seiner Präsenz bedrängt, vor allem weil er kurz zuvor noch mittem im Techtelmechtel mit Madara gesteckt hatte. „Ich bin Senju Hashirama“ stellte sich der Unbekannte nun vor, überrascht sah Itachi zu ihm. „H...Hashirama-sama?“ er konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet dieser Hashirama hier war! Hashirama war mit 35 Jahren ein richtiger Held – Er war wie Madara im Elitemilitär, hatte dort zahlreiche Truppen angeführt und war vor knapp 10 Jahren als Kriegsheld förmlich in die Geschichte eingegangen. Madara sah Itachi etwas stutzig an. „Hast Du dich verliebt oder was?“ grummte Madara, der Itachi mit diesen Worten aus seinen Gedanken riss. „Madara-san!“ protestierte er stutzig. Hashirama antwortete nur mit einem lachen, während er die beiden beobachtete. Itachi stand auf und vorbeugte sich leicht. „Es ist eine Ehre Sie kennen zu lernen, Hashirama-sama“ – Madara rollte mit den Augen und seufzte. „Leider muss ich mich für Heute verabschieden“ hing Itachi noch dran. Madaras Blick wanderte genervt zu dem Jüngeren. „Du gehst schon?“ knurrte er. Itachi nickte allerdings nur zur Antwort und wand sich dann auch schon ab. „Entschuldigen Sie“ richtete er noch an Hashirama, ehe er das Haus verlies. Hätte er ihn nicht in einer anderen Situation kennen lernen können!? Wieso war so ein Held überhaupt mit einer Kreatur wie Madara befreundet? Nach ungefähr 10-15 Minuten kam er im grossen Anwesen seiner Eltern an und betrat dieses erschöpft. Mikoto kam ihn auch schon wütend entgegen. „Itachi-chan!“ rief sie ihn direkt zu. „Hallo Mutter“ meinte er, während er sich die Schuhe auszog und diese an ihren Platz stellte. „Wo ist dein Bruder???“ fragte sie aufgebraust. Etwas verwirrt musste er erst einmal seine Gedanken sammeln. „Er sagte, er wird Heute bei Naruto übernachten“ erwiderte er. „Eigentlich wollte er das noch mit Vater besprechen..“ ergänzte er noch, gedanklich abwesend. „Was ist nur los mit euch drei? Sasuke muss morgen in die Schule! Er kann doch nicht einfach die ganze Nacht weg bleiben! Und wo ist überhaupt dein Vater? Schon wieder ist er nicht nach Hause gekommen!“ schnaubte Mikoto, bekam allerdings keine Antwort. „Entschuldige Mutter, ich gehe direkt ins Bett. Ich bin sehr Müde“ meinte Itachi nach wenigen Sekunden der Stille und ging an Mikoto vorbei, strikt in Richtung seines Zimmers. Etwas ungläubig sah Mikoto ihm hinterher. **_** Sasuke war auf Narutos Sofa eingeschlafen. Sie hatten bis in die späten Morgenstunden noch gezockt und waren dann beide in eine Art Koma gefallen, dabei hatte Sasuke gar nicht bemerkt, dass er gemeinsam mit Naruto eingeschlafen war. Beide sassen auf der Couch, wobei Narutos Kopf an Sasukes Schultern abstützte. Sasuke wurde durch das Kitzeln des Sonnenlichts in seinem Gesicht geweckt. Er öffnete langsam seine Augen, ehe er Naruto von sich weg stoss. „Wach auf Teme, wir kommen zuspät“ stöhnte Sasuke und richtete sich auf. Super, es war ihr erster Tag und er hatte nicht einmal frische Kleidung eingepackt. Naruto schnarchte weiterhin vor sich hin, ehe Sasuke ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. „Wach auf!“ forderte er, stöhnend öffnete Naruto die Augen und rieb mit der Handfläche an ihnen, als würde er sich den Schlafmangel aus den Augen reiben können. „ja, ja..“ meckerte der Blonde. „Du musst mich nach Hause fahren“ forderte Sasuke. „Was? Wieso?“ „Weil ich hier weder frische Wäsche, noch eine Zahnbürste habe“ „Na und?“ Etwas ungläubig und auch ein wenig angewidert sah Sasuke den blonden an. „Was?“ fragte er, als hätte er sich verhört. „Was?“ erwiderte Naruto verwirrt. „Man, steh auf!“ knurrte Sasuke und ging auf den Eingang zu, wo er sich die Jacke überzog. Naruto richtete sich widerwillens auf und folgte dem Uchiha zum Auto, um ihn wie befohlen nach Hause zu fahren. Es war noch recht dunkel draussen, ein Blick auf die Uhr verriet Naruto, dass er womöglich weniger als eine Stunde geschlafen hatte, allerdings noch reichlich Zeit vor dem Schulanfang übrig war. „Du hast mich viel zu früh geweckt“ protestierte Naruto. „Halt die Klappe!“ mit diesen Worten schloss Sasuke mit einem Schwung die Autotür, nachdem er ausgestiegen war. Naruto fuhr daraufhin auch schon wieder weg. Eher vorsichtig und leise betrat Sasuke das Anwesen, das Auto von Fugaku stand nicht in der Einfahrt, weshalb er schon jetzt davon ausging, dass Mikoto unheimlich schlecht gelaunt sein musste. Ob vielleicht wirklich was an der Story mit dem Seitensprung dran war? Sasuke schüttelte den Kopf, er wollte so etwas gar nicht über seinen Vater denken. Das Licht in der Küche war an – Eigentlich wäre es am schlausten gewesen es zu ignorieren und in sein Zimmer zu gehen, allerdings fragte er sich, ob vielleicht sein Vater doch Zuhause war und ging deshalb in die Küche. Etwas überrascht traf er allerdings nur seinen Bruder an, welcher an der Küchentheke stand und sich einen Tee machte. „Itachi?“ stellte Sasuke fest. Itachi zuckte etwas zusammen, als er plötzlich Sasukes Stimme hörte und drehte sich direkt zu diesen um. „Oh, ototo! Was machst Du denn so früh hier? Ich dachte, du übernachtest bei Naruto? Möchtest Du einen Tee?“ Sasuke beantwortete die Fragen mit einem Kopf schütteln. „Mehr oder weniger, heute beginnt die Schule…“ äusserte Sasuke. Der ältere war sichtlich überrascht, dass Sasuke tatsächlich ein Mehr-Oder-Weniger Gespräch mit ihm führte, normalerweise ging er Itachi bestmöglich aus dem Weg und antwortete in den meisten Fällen nur noch mit einem „Hn“. Da Itachi diesen Moment nicht kaputt machen wollte, hielt er sich zurück. „Oh, na dann viel Erfolg Ototou“ mit diesen Worten lächelte er Sasuke an, ehe er sich wieder seinem Tee zuwandt. Wobei dieser aus mehr Zucker, als aus Tee bestand. Sasuke verlies die Küche daraufhin und ging direkt unter die Dusche. **_** Es war soweit: Das neue Schuljahr begann heute. Dutzende Schüler hatten sich vor den Türen der Konoha High School versammelt und versuchten an die im Eingangsbereich ausgehängten Listen heran zu kommen: Wer gehörte in welche Klasse und mit wem? Fragten sich hier alle. Sasuke lehnte mit geschlossenen Augen mit dem Rücken gegen die Wand, noch hatte er den Hof nicht betreten und versuchte sich noch etwas auszuruhen. Er war tot müde und bereute es, die Nacht bei Naruto verbracht zu haben. Apropos, wo war der Uzumaki überhaupt? Er öffnete seine Augen und lies diese über den Platz wandern, wo er zahlreiche weibliche Gestalten wahrnahm, welche ihn förmlich anstarrten. Sein Blick blieb kurz an einer zierlichen Gestalt hängen, ihre Haare reichten knapp über die Schultern, sie hielt ihren Rucksack vor ihrem Oberkörper, presste diesen schon fast an sich. Sie schien sehr nervös zu sein. Erst als sie sich umdrehte, realisierte Sasuke um wen es sich handelte und wand den Blick ab. Sakura Haruno. Plötzlich fiel es ihn wie Schuppen von den Augen: Sie war das Mädchen von der Polizeiwache! Er hatte zwar gewusst, dass Sakura dort gewesen war, da er es auf den Papieren von Inakis Schreibtisch gelesen hatte, aber er hatte Sakura selber aufgrund dieser gefärbten Haare nicht wieder erkannt. Rosa, hn? Sasuke war anscheinend so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie jemand ihm sich angenähert hatte. Erst, als er plötzlich eine Person spürte, die sich ihn an den Hals warf, realisierte er dies. Er sah auf rote Haare runter. „Karin-chan…“ stellte er fest. Sie drückte ihr Gesicht zufrieden gegen seine Brust, ehe sie ihn mit ihren rotbraunen Augen ansah. „Sasukeeee-kuuuuuuun!“ rief sie, als wäre er einen Meter von ihr entfernt. „Wieso hast Du mir nicht geantwortet?“ schmollte sie, während Sasuke sie etwas von sich schob. „Hn…“ antwortete er, es schien Karin aber nicht weiter zu stören. „Ich hoffe ich bin dieses Jahr in deiner Klasse Sasuke-kun! Dann können wir uns den ganzen Tag sehen!“ schwärmte sie. Sasuke sah an Karin vorbei, fixierte einen imaginären Punkt, während er sich das Szenarium vorstellte… Oh nein… „Karin-chan, am besten du siehst auf den Listen nach, ob das so ist“ meinte Sasuke mit monotoner Stimme, Karin nickte begeistert. Sie nahm das wohl als eine Bestätigung dafür, dass Sasuke dies auch wollte. Sie ging strikt in Richtung der Listen und schob jeden weg, der sich ihr in den Weg stellte. Sasuke konnte nicht anders, als einen kurzen Blick auf ihren Hintern zu richten. Sie trug eine kurze Lederhose, die nicht weiter als über ihre Oberschenkel ging und hauteng anlag. Desweiteren ein lilanes Tanktop und schwarze Stiefel mit Absatz. Er konnte kaum glauben, dass Karin und Naruto mütterlicherseits verwandt waren – Beide kamen aus der Uzumaki Familie. „Sasuke-teme!“ Narutos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Wenn man vom Teufel spricht… Er sah in Richtung der Stimme, der Uzumaki kam strikt auf ihn zu. „Hast Du die Listen gesehen?“ fragte Naruto fast schon euphorisch. Sasuke schüttelte nur den Kopf. „Wir sind in der selben Klasse“ grinste er zufrieden. Sasuke seufzte. „Na dann… Und welche wäre es ?“ fragte er. „Wir sind glaube ich in der B-7. Und Sakura-chan ist auch bei uns!“ letzteres sagte er mit grosser Freude. Sasuke kniff die Augen leicht zusammen. Es war ja nicht so, als könnte er nicht verkraften, wenn Naruto und Sakura zusammen wären, allerdings würde er das ungern jeden Tag im Unterricht miterleben wollen. „Sasuke-teme, alles ok?“ schon wieder kam Naruto ihm unheimlich nahe. „Lass das endlich!“ beschwerte sich Sasuke und wich seitlich aus. Naruto verlor anscheinend das Gleichgewicht und stiess mit der Stirn voran gegen die Mauer. „Autsch!“ beschwerte sich der Uzumaki. Sasuke unterdrückte ein lachen, konnte sein schmunzeln allerdings nicht verbergen. „Du bist so ein Idiot“. „Oh man! Ich hoffe Sakura-chan hat das nicht gesehen!“ protestierte Naruto und rieb sich die Stirn. **_** Sakura konnte es nicht glauben, sie war tatsächlich mit ihrem Schwarm in einer Gruppe! Das war natürlich ein extremer Vorteil, so würde es umso leichter sein, auf Sasuke zuzugehen. Leider war auch Ino in der selben Gruppe, das roch ja schon nach Konflikten! Sie seufzte, hatte aber nicht vor, ihrer ehemals Freundin die Rennbahn zu überlassen, jetzt spielte sie nämlich mit den selben Karten, wie die Blondine. Naja, nicht ganz, denn Ino war ihr mit einigen Dingen um meilen voraus, unteranderem was die Erfahrung mit Jungs anging, aber Sakura lies sich nicht unterkriegen. „Sakura-chan..“ plötzlich erklang eine unbekannte Stimme hinter der rosahaarigen, sie drehte sich um und erblickte ein schwarzhaariges Mädchen, dass etwa 10 Zentimeter kleiner war, als sie selber. Sie hatte wunderschöne, seidige schwarze Haare, die bis zur Hüfte reichten. „Ja?“ fragte Sakura verwirrt. Das Mädchen vor ihr sah schüchtern zu ihren Füssen. „I...Ich bin Hinata Hyuuga, wir sind in….in der selben Gruppe“ stotterte sie mit einer unglaublich lieblichen Stimme und sah noch immer zu ihren Füssen. „Oh, schön dich kennen zu lernen“ meinte Sakura mit einem lächeln. „Kennst Du noch jemanden aus der Gruppe?“ fragte sie neugierig. Hinata schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Alle die ich kannte, sind in der B9…“ Hinata klang bei diesen Worten etwas enttäuscht, das konnte Sakura aber auch gut nachvollziehen: Ausgerechnet ganz alleine in einer anderen Gruppe sein… War ja nicht gerade das gelbe vom Ei. „Oh, dann lass uns Freunde sein, Hinata-chan“ sagte Sakura mit grosser Euphorie. Hinata sah plötzlich zu ihr auf, ein grosses lächeln zog sich über ihr Gesicht. „Oh, das wäre schön“ sagte sie nun mit deutlich fröhlicherer Stimme. **_** Es ging heute vor allem erst einmal darum, die neuen Lehrer, Kameraden und Klassenräume kennen zu lernen. Daher war der erste Schultag eigentlich immer ziemlich gechillt. Einige Lehrer wie etwa Kakashi Hatake, Iruka Umino, Anko Mitarashi, Asuma Sarutobi und Kurenai Yuhi waren bekannte Gesichter, aber es gab auch einige neue Lehrer, zum Beispiel Kisame Hoshigaki, der neue Sportlerer der B7, normalerweise war es immer Gai Mighty, der alle Klassen im Sport unterrichtete, aber anscheinend hatte es sich dieses Jahr auf verschiedene Lehrer aufgeteilt. Wobei Gai den meisten wahrscheinlich lieber gewesen wäre, denn Kisame hatte so eine seltsame fast schon gruselige Art an sich, von der er anscheinend mit schlechtem Humor ablenken wollte. Irgendwas seltsames verbarg sich aufjedenfall hinter seiner Erscheinung. Hinata und Sakura hatten den Tag vorallem damit verbracht, einander etwas besser kennen zu lernen. Sie waren sich in ihren Grundgedanken recht ähnlich und fühlten sich auf Anhieb miteinander wohl – Das war ja schon einmal eine tolle Voraussetzung für eine Freundschaft. Sie hatten sich nur für einen Moment aus den Augen verloren, als Sakura auf die Toilette musste und Hinata daher schon einmal vor in die Pause ging. 10 Minuten, und dann mussten sie noch einmal für zwei Stunden in den Klassenraum, um die restlichen Lehrer und deren Materien kennen zu lernen. Als Hinata sich auf eines der Bänke sass, versuchte sie sich etwas zu entspannen. Ihre Schultern waren steinhart, wahrscheinlich weil sie schon den ganzen Tag übelst nervös gewesen war. Sie seufzte lautlos, lies ihren Kopf in den Nacken fallen und schloss für einen Moment die Augen. „Hey!“ hörte sich plötzlich eine Stimme rufen und öffnete direkt die Augen. Sie musste sich keinen Zentimeter bewegen, um zu sehen, wer da nach ihr rief, denn er lehnte genau über sie, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter über dem ihren. Sie wurde bis zum Anschlag rot und ein kleines quietschen entkam ihrer Kehle. „N...N...N...Naruto-kuuuun“ stellte sie fest, vor nervösität versuchte sie sich aufzurichten und schlug direkt ihre Stirn gegen die von Naruto. „Auuutsch“ beschwerte er sich und distanzierte sich etwas von Hinata, um sich die bereits vorhin angeschlagene Stirn zu reiben. Sie wäre jetzt am liebsten im Erdboden verschwunden. „Ohh! T...Tut mir leid!“ sie war aufgesprungen, wie von einer Biene gestochen und sah ihn etwas hilflos an. „Ach was!“ winkte Naruto ab und grinste breit. Bevor er aber etwas sagen konnte, erklang bereits das Klingeln, dass das Ende der Pause ankündigte. „Oh!“ bemerkte er. „Hey, hast Du nach den Klassen Zeit?“ fragte Naruto weiterhin mit einem grinsen. Hinata konnte es kaum glauben… ER hatte SIE bemerkt? Etwas unbeholfen nickte sie ein paar Mal. Er grinste weiterhin. „Super, dann warte ich vor der Schule auf dich!“ Naruto winkte ihr zum Abschied und gesellte sich zu Sasuke dazu, der sich bereits auf den Weg in den Flur gemacht hatte. Gerade erst kam Sakura dazu. „Hinata, geht es dir gut?“ fragte sie besorgt. „Ja..“ Hinata nickte stark zur Bestätigung. „Sorry, jetzt haben wir glatt die Pause verpasst. Ich hatte mich etwas verlaufen“ meinte Sakura, während sie mit Hinata in richtung der Klasse ging und rieb sich den Hinterkopf. „Schon gut Sakura-chan“ antwortete Hinata verträumt. **_** Der erste Schultag ging langsam seinem Ende zu, Sakura war schon etwas enttäuscht darüber, dass Sasuke sie anscheinend den ganzen Tag nicht einmal eines Blickes gewürdigt hatte, während sie aber beobachten konnte, wie er einigen anderen Mädels ganz schön offensichtlich hinterher geschaut hatte. Im Flur war ihm dieses rothaarige Mädchen ganz schön um den Hals gehüpft...Karin, wenn Sakura sich nicht täuschte. Daher war sie sich nicht einmal sicher, ob Sasuke nicht vielleicht sogar schon vergeben war. Sie war schon etwas enttäuscht, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Hinata hingegen hatte ganz andere Erfahrungen gemacht, sie hatte immer wieder bemerkt, wie Naruto zu ihr rüber gesehen und sie gemustert hatte, es war ihr etwas peinlich, aber sie war froh drum, dass er sie bemerkt hatte, denn auch Hinata hatte vor, dieses Jahr zu nutzen und sich ihm zu offenbaren. Sakura verabschiedete sich lächelnd von Hinata vor dem Ausgang und ging dann in Richtung ihres Hauses. Hinata hatte andere Pläne – Sie hoffte nur, dass ihr Cousin Neji sie nicht dabei erwischen würde, denn dann könnte die Situation anders ausgehen, als gewünscht. Sie war aber bereit, es zu riskieren. Mit viel Hoffnung und Mut stand Hinata vor der Schule und wartete geduldig auf Naruto. Dieser kam auch ein paar Minuten später zusammen mit Sasuke auf Hinata zu. Sie war etwas verwirrt und sah zwischen den beiden hin und her.. „Hey Hinata-chan“ grinste Naruto, Sasuke hingegen machte nur eine kleine Andeutung mit der Hand, die einer Begrüssung dienen sollte. „Ähhh...Hallo“ meinte sie etwas überfordert, sie wusste gerade nicht so wirklich, wie sie mit der Situation umgehen sollte, hatte sie doch tatsächlich gedacht, dass Naruto sie irgendetwas spezielles Fragen wollte, zum Beispiel um ein Date… Ihre Verwirrung hielt aber nicht lange an, denn Sasuke verabschiedete sich bereits von Naruto und entfernte sich ohne weitere Kommentare von den Beiden. „So“ grinste Naruto. „J..Ja?“ fragte Hinata nervös und gespannt, während sie versuchte, den Blickkontakt zu meiden, wobei seine blauen Augen immer wieder ihre Aufmerksamkeit erhaschten. Sie war seit Kindesalter in Naruto verliebt gewesen, sie hatte ihn immer beobachtet und mit dem Tag geträumt, an dem sie irgendwann einmal die Möglichkeit hatte, an seiner Seite zu sein. „Also“ fing er an. „Ich habe heute gesehen, dass Du mit Sakura-chan befreundet bist?“ fragte er weiterhin mit einem grinsen. Für Hinata fühlte sich diese Frage gerade an, wie ein Schlag in den Magen. „J...Ja…“ erwiderte sie mit zittriger Stimme. „Oh, super! Kannst Du vielleicht mit ihr sprechen, ob sie zu einem kleinen Filmabend in mein Haus kommen würde?“ er setzte erneut zum sprechen an. „Du kannst natürlich auch kommen!“ nun lächelte er sie freundlich an. Hinata versuchte sich die Enttäuschung nicht ansehen zu lassen. „o..h… wann wäre es denn?“ fragte sie kleinlaut. „Zum Beispiel am Wochenende? Dann könnte man das ja mit einer Übernachtung verbinden..Sasuke würde auch kommen“ erneut grinste er fröhlich. „I...ich frage sie morgen..“ murmelte Hinata zur Antwort. „Ich muss leider los, Naruto-kun…“ sagte sie. Sie wollte so schnell es ging weg, am liebsten direkt nach Hause unter die Dusche um sich dort unbemerkt ausweinen zu können. Ja, vielleicht übertrieb sie jetzt, aber sie fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes wie der Briefträger, der Narutos Liebesbriefe zu Sakura brachte. Er wollte nämlich, dass Hinata für Sakura und Naruto ein Date organisierte. Dabei spielte es keine Rolle, ob Sasuke und sie dabei waren, oder nicht. Er hatte als erstes nach Sakura gefragt, nicht nach ihr. Es war so offensichtlich.. Naruto verabschiedete sich nichts ahnend von Hinata, welche sich dann auch schon wegdrehte und die Strasse entlang ging. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause... Kapitel 5: Gebrochene Herzen ---------------------------- Der zweite Tag brach an, die nächste Chance für Sakura, ihren Herzensmann zu erobern. Sie hatte bisher zwar nicht die Möglichkeit gehabt, mit ihm zu sprechen, aber sie fühlte sich dennoch gut, denn immerhin hatte sie eine unglaublich liebe, neue Freundin gewonnen und war bereit, nun wirklich an sich zu arbeiten. Auch heute plante sie noch nicht, auf Sasuke zu zugehen, im Gegenteil, heute war es ihr Ziel, sich bei Naruto zu entschuldigen. Sie war sogar bereit dazu, der Freundschaft mit Naruto eine neue Chance zu geben. Was Sasuke anging, da war sie sich nicht einmal sicher, ob dieser überhaupt noch Single war, daher würde sie, auch wenn es ihr Herz zum brennen brachte, nun erst einmal beobachten, wie die Situation war. Nach ihrer Morgenroutine kam Sakura in die Küche, begrüsste ihre Eltern und gönnte sich am Tisch einen Orangensaft. „Ach Sakura! Ich habe ganz vergessen dir zu sagen, dass ich mich mit Mikoto-chan verabredet habe. Ich dachte, vielleicht würdest Du ja mitkommen nach der Schule“ erzählte ihre Mutter fröhlich. „Mikoto?“ fragte Sakura. „Ja, die Mutter von Sasuke-kun“ erklärte Mebuki, während sie ihren Kaffee schlürfte. „Mikoto dachte es wäre schön, wenn Sasuke-kun und Du euch mal wieder seht“ Sakura sah ihre Mutter fast schon ungläubig an, es fühlte sich an, als würde ihr Herz gleich aus ihrer Brust hüpfen. „H..heute?“ fragte sie stotternd. Mebuki nickte. „Ja, wir hatten für heute abgemacht“ bestätigte Mebuki. „Mikoto meinte auch, dass Sasukes Vater euch dann direkt von der Schule abholen könnte“ Sakura konnte sich gut vorstellen, dass Mebuki keine Ahnung davon hatte, in was für eine unangenehme Situation sie ihre Tochter damit brachte. Sakura verzog ein bisschen die Augenbrauen während sie darüber nachdachte, wie sie sich nun raus reden konnte. „Ich würde ja gerne mitkommen, nur ich habe eine neue Freundin gefunden und mich eigentlich für heute mit ihr verabredet, es wäre echt blöd, sie nun doch zu versetzen…“ Na ob das ziehen würde? Mit einem schmollen erwiderte Mebuki „Ach wie schade! Vielleicht ja beim nächsten Mal“ Yeees! Sakura war einfach nicht in Stimmung ihren Schwarm unter elternlicher Aufsicht zu treffen. Nochmal Glück gehabt. Schnell stand Sakura auf und verabschiedete sich, mit der Ausrede, nicht zu spät kommen zu wollen. In Wahrheit machte sie sich einfach nur schleunigst vom Acker, bevor Mebuki darauf käme, ihr einen neuen Vorschlag zu machen. ~*****~ Noch immer von der gestrigen Begegnung mit Naruto enttäuscht, seufzte Hinata während sie vor dem grossen Tor der High School auf Sakura wartete. Naruto hatte sie auch bereits gesehen, hatte dieser sie doch tatsächlich mit einem freundlichen Winken aus der Ferne begrüsst, die Hyuuga hatte dies allerdings nur mit einer leichten Handbewegung erwidert und starrte dann wieder auf den Boden. Sie war sehr verletzt und unendlich enttäuscht über das Treffen mit Naruto, sie hatte sich tatsächlich erhofft, dass er etwas mit IHR besprechen wollte und nicht DURCH sie ein anderes Mädchen einladen würde. Noch immer hörte sie seine Worte „Du kannst auch kommen“, als würde er sie aus Mitleid direkt auch einladen. Das er nur an Sakura ran kommen wollte, hatte er nicht einmal versucht zu überspielen. Er war so ein Idiot! Hinata wurde von Sakuras Stimme aus ihren Gedanken heraus gerissen. Sie wusste, es war unfair, aber auch auf Sakura war sie ein bisschen sauer. Sie wollte dies aber nicht weiter zeigen und versuchte, möglichst nett mit der Haruno umzugehen. Gemeinsam gingen die zwei dann in richtung ihres Klassenzimmers. „Sakura-chan“ flüsterte Hinata ihr zu, während sie sich hinsassen. Als sie sicher war, die Aufmerksamkeit der Haruno zu haben, seufzte sie leise und setzte zum sprechen an. „N...Naruto-kun hat mich gestern darum gebeten“ sie schluckte, „D...d..dir zu sagen, dass er dich am Wochenende in…. Sein Haus einladen möchte“ brachte sie leise heraus. „Mich?“ fragte Sakura verwundert, Hinata nickte. „Hmmm, nur mich oder uns?“ harkte sie noch einmal nach. Hinata zuckte mit den Schultern. „Er fragte nach dir“ antwortete sie. Sakura zog etwas verdutzt die Augenbrauen zusammen. „Und dass fragt er mich dann nicht selber?“ - „hm“ erwiderte Hinata mit einem erneuten Schulternzucken. Naruto schien von dem ganzen nichts mit zu bekommen, war er doch viel zu beschäftigt damit, Sasuke irgendwelche Papierschnipsel unbemerkt in die Haare zu stecken, wie ein kurzer Blick der Hyuuga verriet. Ja, er war ein ziemlicher Trottel und dennoch schmerzte es in ihrer Brust, dass er nicht sie, sondern Sakura einladen wollte. Nach dem Unterricht stand Sakura direkt auf und ging Naruto zu, welcher sich an Sasukes Tisch anlehnte, während er dem Uchiha wohl irgendeinen Unfug erzählte und dieser entnervt seine Sachen in die Tasche packte. Sakura versuchte möglichst gelassen zu wirken. „Naruto-kun“ sagte sie und lenkte sofort die Aufmerksamkeit beider Jungs auf sich. Natürlich vermied sie den Blickkontakt zu Sasuke, um sich nicht zu erröten. „Hinata-chan..-“ wollte sie eben ansetzen, doch Naruto unterbrach direkt. „Oh! Hat Hinata es dir gesagt?“ fragte er freudestrahlend, dabei erwiderte sie mit einem Nicken: „Ja, aber was genau hast Du dir darunter vorgestellt?“ fragte sie mit lieber Stimme – Ja, sie wollte Naruto echt eine Chance geben. „Hmmmm…. Nichts genaues ehrlich gesagt, vielleicht ein Film- oder Spieleabend, je nachdem worauf Du lust hast“ grinste er. Sie konnte sich schon denken, dass er mit Spieleabend irgendwelche Konsolenspiele meinte. „Hinata ist auch eingeladen, richtig?“ harkte die Haruno nach, ohne auf Narutos Frage einzugehen. Damit wollte sie im Grunde aussagen: Kein Date – Ne? Naruto nickte grinsend. „Klar, ihr könnt auch zur Übernachtung kommen“ schlug er vor. „Mal sehen“ erwiderte Sakura lächelnd. „Ich rede mal mit Hinata und gib dir Morgen bescheid, ja?“ Natürlich musste sie das noch mit ihren Eltern besprechen. „Oh, klar“ meinte Naruto euphorisch, als Sakura sich dann auch schon verabschiedete und auf Hinata zu ging. „Er meinte uns beide“ sagte sie schon fast aufmunternd, während sie mit einem Finger in Hinatas Seite piekste. Diese sah plötzlich zu Sakura auf. „W...wirklich?“ fragte sie ungläubig, aber sichtlich erleichtert, worauf Sakura nur kicherte. Ja, man merkte eindeutig, dass die Hyuuga etwas für Naruto übrig hatte. ~*****~ Itachi lag entspannt auf der grossen Couch, über sich hielt er ein Buch, welches er interessiert seit einigen Stunden bereits las. Normalerweise hatte er gar nicht die Möglichkeit etwas Zeit für sich zu finden, wenn er nämlich nicht gerade mit der Uni beschäftigt war, musste er sich um irgendwelche familiären Angelegenheiten kümmern. Daher genoss er die Ruhe, die er in den frühen Morgenstunden ergattern konnte. „Wielange bist Du denn schon wach?“ Itachi sah auf, als er die dunkle Stimme hinter sich hörte. „Hmmm nicht lange“ meinte er ohne seinen Blick vom Buch abzuwenden. „Mhhh ich hab dich aber schon seit einer Weile vermisst“ erwiderte der Andere, während er sich zu ihm hinunter beugte und ihn einen Kuss auf die Stirn gab. Nun sah auch Itachi auf und legte das Buch beiseite. „So früh schon?“ fragte der Uchiha während er sich aufrichtete und dem anderen einen Platz auf der Couch anbietete. Dieser nahm das Angebot an und sass sich neben den Uchiha, welcher sich erneut hinlag und den anderen als Kissen nutzte. „Immer“ grinste Kisame und strich dem Uchiha eine Strähne aus dem Gesicht. Es war dem Uchiha unbegreiflich, wie sanft Kisame doch in Wahrheit war, während er nach Aussen hin so brutal wirkte, mit seinen 1,90. „Hast Du gut geschlafen?“ fragte Kisame, daraufhin nickte der Uchiha. „Ja“ bestätigte er sein Nicken noch. Anders als bei Madara, kam er bei Kisame zumindest zum schlafen. „Musst Du nicht eigentlich schon in der Arbeit sein?“ fragte Itachi den 31 jährigen. „Hmmmm, eine kleine Verspätung macht nichts“ grinste Kisame, ehe er dem jüngeren einen Kuss auf die Lippen gab, welcher diesen direkt erwiderte. Die Beziehung zu Kisame war ganz anders, als zu Madara. Erst seit circa 3 Monaten war er mit dem älteren zusammen, doch das, was er für ihn fühlte, hatte er bisher noch nie für jemanden gefühlt. Nicht einmal für Izumi…. Es war einfach… anders. Kisame war in seiner Art sehr zärtlich und liebevoll, er fühlte sich von ihm geliebt und geschätzt. Auch der Sex stimmte: Liebesvoll, aber wild und manchmal sogar brutal – Je nach Situation. Und trotzdem konnte er sich noch nicht von seiner Affäre mit Madara lösen, natürlich wusste Kisame davon nichts – Anders als Madara, dem das aber herzlichst egal war. Bei Madara war einfach kein Scham im Spiel, es war ein unglaublich vertrautes Erlebnis, mit abwechselnden Rollen und keinerlei Liebesgefühl…. Einfach… anders. „Alles in Ordnung?“ fragte Kisame, der wohl bemerkt hatte, dass Itachi sich etwas in seinen Gedanken verloren hatte. „Ja, alles gut“ erwiderte er und richtete sich auf, um sich kurz darauf noch mehr an Kisame zu schmiegen, welcher direkt einen Arm um den Uchiha legte. Es tat Itachi wirklich leid, diesen Mann zu betrügen, vor allem weil er wusste, dass seine Seitensprünge Kisame bestimmt sehr weh tun würden – Wenn er denn davon wüsste, allerdings konnte er derzeit nicht anders und wusste selber nicht mal wirklich warum. Kapitel 6: Harte Tatsachen -------------------------- Nach der Schule verabschiedete Sakura sich von ihrer Freundin und ging erschöpft in Richtung ihres Zuhauses. Als sie Zuhause ankam, orientierte sie sich direkt in Richtung ihres Zimmers und warf sich auf das Bett, die Schultasche landete dabei in einem beliebigen Eck auf dem Fussboden. Eine Übernachtung bei Naruto also? Da sie bisher noch keine wirklichen Freunde hatte, vor allem keine männlichen, wusste sie nicht wirklich, wie sie die Situation einschätzen konnte. Naja, Hinata war ja dabei – Und sonst noch wer? Das grosse Problem an dem ganzen war nur: Ihre Eltern würden sie unter keinen Umständen bei einem Jungen übernachten lassen, daher würde sie sich hier wohl noch etwas einfallen lassen. Hinata schien sehr begeistert von der Idee, wobei es ihr anscheinend auch unglaublich peinlich war, so rot wie sie heute den ganzen Tag gewesen war. Daher müsste Sakura schon allein für Hinata dort aufkreuzen, ausserdem wollte sie sich doch auch etwas besser mit Naruto verstehen, sich vielleicht sogar mit ihm anfreunden. Anscheinend hatte Mebuki mitbekommen, dass Sakura nach Hause gekommen war, denn wenige Minuten später riss sie auch schon die Tür zu Sakuras Zimmer auf, natürlich hatte sie dabei zeitgleich angeklopft und stand nun mitten im Raum, ganz nach dem Motto: Ich respektiere deine Privatsphäre als junges Individuum, allerdings bin ich deine Mutter und komme trotzdem rein. „Oh Sakura-chan! Wolltest Du dich nicht mit deiner neuen Freundin treffen?“ fragte sie gespielt überrascht, als hätte sie bereits erahnt, dass es sich um eine Ausrede handelte. „Ohhh, ja, aber es ging ihr dann doch nicht so gut…“ improvisierte sie, denn um ehrlich zu sein, hatte sie das Thema bereits abgeharkt gehabt und daher vergessen, dass sie noch nicht nach Hause gehen sollte, um diese kleine Notlüge aufrecht erhalten zu können. „Ach, das tut mir leid, aber dann kannst Du ja doch mitkommen, da wird Mikoto sich sehr freuen“ ohne auch nur auf Sakuras Antwort zu warten, machte Mebuki sich gleich mal vom Acker um – Wie Sakura dachte – direkt die guten Neuigkeiten an Mikoto weiter zu geben. Satz mit X, war wohl nix! Tja, das hatte sie sich nun selbst zu verdanken. Sie seufzte, wählte eine kurze, schwarze Hose und ein rotes Tanktop aus, dazu für den Fall der Fälle dass es Abends doch etwas kühler werden konnte, wählte sie einen schwarzen Hoodie in Übergrosse, ehe sie sich auf den Weg zur Dusche machte. ~*****~ Ehe Sakura sich versah, hatte ihr Vater die beiden auch schon zum Uchiha Anwesen gefahren. Anscheinend hatte sich aus dem Tee trinken zwischen zwei Freundinnen nun ein Abendessen für zwei Familien entwickelt. Die Harunos wurden freundlich von Sasukes Eltern in Empfang genommen, von den zwei Söhnen war allerdings noch keine Spur zu sehen – Wie unhöflich. „Oh, sind eure Söhne heute gar nicht da?“ fragte Mebuki dann auch gleich überrascht. „Sie sollten eigentlich jeden Augenblick kommen“ antwortete Mikoto und sah Sasukes Vater, Fugaku, fragend an. Dieser konnte aber auch nur mit den Schultern zucken. „Am besten ich rufe Itachi-kun mal an“ mit diesen Worten entschuldigte Fugaku sich auch schon und begab sich in eines der vielen Räume des Anwesens, während Mikoto sich vornahm, den Gästen eine Tour durch das Anwesen zu spendieren. Oh ja, man merkte, dass es hier am Geld mit Sicherheit nicht fehlte. ~*****~ Eigentlich hätte Sasuke mit Fugaku nach Hause fahren müssen, allerdings hatte dieser mal wieder keine Zeit gehabt, weshalb er sich dann doch anders verabredet hatte. Vor allem, so wie er das heraus gehört hatte, wollten sich die Eltern der Haruno und die seinen wohl heute zum Essen im Anwesen verabreden.. Daher ging er davon aus, dass seine Anwesenheit sowieso nicht all zu notwendig war. Aber auf Naruto hatte er nun auch nicht wirklich lust, da traf es sich gut, dass er in der Stadt auf Izuna, Madaras jüngeren Bruder, getroffen war. Zu Izuna pflegte er eine sehr familiäre Beziehung, naja, er war ja auch verwandt mit ihm, allerdings nicht ganz so eng, wie mit Inaki zum Beispiel. Izuna war der Sohn seines Uronkels, also eigentlich ein ferner Cousin, oder besser gesagt, er war seines Vaters Cousin. Ein bisschen verwirrend, aber auch nicht weiter wichtig. Es war schon ein wenig erschreckend, wie ähnlich die beiden einander sahen, sie könnten glatt als Zwillinge durchgehen, wobei sie sich charakterlich doch recht unterschiedlich waren. Izuna liebte seinen Bruder über alles, das zeigte er auch offen und war generell eher der freundlich, fröhliche Typ. Er war sehr kompetitiv und trotz seiner zierlichen Statur sehr athletisch und stark. So sehr Izuna seinen Bruder auch liebte, war trotzdem Sasuke der wohl Einzige, welcher wusste, dass Izuna an einem Augenkrebs erkrankt war. Izuna hatte es Sasuke vor circa einem halben Jahr im Vertrauen erzählt, Symptome merkte man als Aussenstehender nicht, weshalb Izuna es ausnutze, um der restlichen Familie keine solche Schwäche zu zeigen. Das dass eigentlich blödsinn war wusste Sasuke, er mischte sich allerdings nicht in die Entscheidungen des Älteren ein. Wie und ob Izuna sich überhaupt behandeln liess, wusste Sasuke nicht. Er wusste nur, dass wenn die Strahlentherapie keine Erfolge bringen würde, Izuna wohl oder übel beide Augen verlieren müsste. Seit er es ihm zum ersten Mal gebeichtet hatte, hatte Izuna das Thema allerdings gemieden und Sasuke hatte nicht vor, zu insistieren. Sasuke ertappte sich dabei, wie er gedankenverloren Izuna beobachtete, während dieser glücklich auf seiner Couch neben Sasuke sass und seine Kartoffelchips ass. Er wurde durch ein Klingeln aus den Gedanken gerissen, ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass Itachi wieder einmal versuchte, ihn anzurufen. Sasuke stöhnte entnervt und zog Izunas Aufmerksamkeit auf sich. „Wirst Du nicht dran gehen?“ fragte der Ältere, Sasuke schüttelte nur den Kopf und liess das Handy auf die Couch fallen. Sofort schnappte Izuna es sich und hob ab. „Mochi mochi!“ begrüsste er Itachi und wurde von Sasukes Todesblick heimgesucht. Er lächelte den jüngeren allerdings nur an. „Oh, Izuna-kun?“ fragte Itachi überrascht. „Ja, aber Sasuke-chan ist auch anwesend!“ antwortete Izuna. „Eto… Kannst Du ihm bitte sagen, dass er nach Hause kommen soll? Vater rief gerade an, es gab wohl wieder eine Planänderung und er möchte, dass Sasuke anwesend ist“ erklärte Itachi – „Keine Sorge, ich kümmer mich drum, Itachi-kun“ bestätigte Izuna, ehe sie sich voneinander verabschiedeten. „Du solltest nie einen Anruf ignorieren Sasuke-chan, es kann immer ein Notfall und sogar der letzte sein!“ wies Izuna den jüngeren zurecht, während beide sich aufrichteten, Sasuke seufzte. „Ja, ja… Er ruft mich für jeden Unsinn an“ winkte Sasuke ab. „Aber Sasuke, er ist doch dein Bruder, findest Du nicht, du solltest ihm auch mal zeigen, dass Du ihn magst? Madara kann mich zu jeder Stunde anrufen, genauso wie ich ihn. Du hast nur einen Bruder, schätze ih...-“ Izuna konnte gar nicht zu Ende reden, da winkte Sasuke bereits wieder ab. „Izuna, deine Beziehung zu Madara ist nicht normal“ stellte Sasuke fest. „Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so eine Beziehung zu seinen Geschwistern hat“ hing er noch an. Izuna lachte allerdings nur. „Ach, irgendwann wirst Du es schon verstehen, Sasuke-chan“ Izuna ging auf die Spitzen, um Sasuke zu tätscheln. „Und jetzt geh nach Hause, bevor dein Vater hier noch aufkreuzt“ befahl er. ~*****~ Etwa 20 Minuten später kam Sasuke im Anwesen an und wurde direkt von Mikoto empfangen. „Wo warst Du denn? Wir haben alle auf dich gewartet!“ warf sie ihrem jüngsten vor. „Ich war bei Izuna..“ antwortete Sasuke. Mikoto schnaubte und schob ihn in richtung des Wohnzimmers. „Sasuke-kun ist nun endlich auch da!“ es war verblüffend, wie schnell sich Mikotos Gesichtsausdruck und Stimme veränderten, wenn andere Eltern anwesend waren. Sein Blick schweifte durch den Raum, ehe er an Sakura hängen blieb. Sie war doch gekommen? Etwas überrascht war Sasuke schon, lies es sich allerdings nicht weiter anmerken und begrüsste die Harunos mit einer leichten Verbeugung, ehe er sich neben seine Mutter an den grossen Tisch sass, fast genau gegenüber von Sakura. Während Sasuke feststellte, dass Itachi nicht anwesend war, servierte Mikoto auch ihm einen Tee. „Habt ihr heute gar keine Schularbeiten bekommen?“ fragte Mikoto an die beiden Jüngsten gerichtet. Sakura schien kurz überlegen zu müssen, während Sasuke abwinkte. „Nicht wirklich“ antwortete er, zu Sakuras Überraschung – Denn wirklich der Wahrheit entsprach das ja jetzt nicht, aber sie sagte nichts weiter dazu. „Aha“ antwortete Mikoto, ohne weiter auf das Thema einzugehen. „Ach ist es nicht schön, dass die beiden in die selbe Klasse gehen?“ richtete Sakuras Mutter sich an Mikoto, welche direkt nickte. „Oh ja! Ganz wie in den alten Zeiten“ kicherte Mikoto, während sie sich erneut an die Kindergartenzeit erinnerte. Sakura würde am liebsten einfach untertauchen, Sasuke schien das allerdings nicht weiter zu stören, zumindest trank er relativ desinteressiert seinen Tee. Oh man, das war wirklich eine unangenehme Situation, so hatte sie sich ihr erstes Treffen mit Sasuke nicht vorgestellt. „Wo ist eigentlich Itachi?“ warf Sasuke gekonnt in den Raum, ehe Mikoto antworten konnte, setzte allerdings auch schon das Familien Oberhaupt zu sprechen an. „Er konnte leider nicht kommen, er ist bei Madara-san“ ungewollt rollte Sasuke entnervt mit den Augen. „Oh! Fugaku-san, meinst Du den berühmten Uchiha Madara?“ mischte sich nun auch Sakuras Vater ein, stolz nickte Fugaku bestätigend, ehe auch schon die Schwärmerei los ging. Sasuke wand sich daher direkt wieder seinem Tee zu, um nicht das gesamte Gespräch über Madaras Karriere und Itachis Werdegang mit anhören zu müssen. Aber auch das, was er von Mikoto hörte, war nicht gerade die beste Konversation, da sprach sie doch tatsächlich wieder über ihn und Sakura! Entnervt richtete er seinen Blick zu Sakura, während er dem Gespräch der beiden Mütter zuhörte. „Ach ich würde ja gerne wissen, ob Sasuke immer noch..-“ er zog die Augenbrauen zusammen und unterbrach seine Mutter direkt, da er bereits wusste, was sie jetzt gleich sagen wollte.. „Entschuldige Mutter, mir fällt gerade ein, dass ich doch noch eine Schularbeit für Morgen vergessen habe…“ - Mikoto sah ihn etwas ungläubig an. „Na, dann kann man ja nichts machen“ erwiderte sie, ehe Mebuki sich einmischte und Sakura gleich mit in das Gespräch zog. „Oh! Sakura hatte dann ja auch gar keine Zeit, das zu machen. Ich habe die Arme direkt überfallen und mitgenommen“ lachte Mebuki, während Sakura die Brauen zusammen zog und nicht wirklich wusste, wie sie jetzt darauf reagieren sollte. „Was ist dass denn noch für eine Aufgabe, Sasuke-kun?“ fragte Mebuki interessiert und richtete sich dem Jungen zu. Mist, jetzt war er etwas sprachlos, da fiel ihm tatsächlich nicht ein, was er sagen konnte…. „Englisch…“ antwortete er improvisiert. Ein kleiner Blick huschte zwischen den Müttern hin und her, ehe Mikoto anscheinend einen ganz tollen Einfall hatte. „Na, dann geht ihr beide das am besten mal direkt erledigen, dann kümmere ich mich direkt schon mal ums Essen“ – „das ist eine tolle Idee, Mikoto-chan“ bestätigte Mebuki sie und stand gemeinsam mit dieser auf. „Wie kann ich dir helfen?“ fragte Mebuki fröhlich und orientierte sich zusammen mit Mikoto in richtung Küche. „Na toll“ seufzte Sasuke leise und richtete sich auf, da beide Väter die zwei noch in Sichtweise hatten, sollten sie sich lieber vom Acker machen, bevor es auffiel. Er richtete seinen Blick zu Sakura. „Komm“ sagte er bestimmend und ging voraus. Die pinkhaarige schluckte nervös, richtete sich allerdings auch schnell auf und holte den grösseren ein. „U..und jetzt?“ fragte sie unsicher, als antwort erhielt sie nur ein Schulternzucken. Das Anwesen war so gross, dass Sakuras Orientierungssinn darunter leiden musste. Ein paar Minuten später öffnete Sasuke ein Zimmer, dass anscheinend sein Schlafzimmer war. Sakura folgte ihm allerdings nur bis an die Tür und blieb stehen. Sie und Sasuke alleine in einem Zimmer? Sasuke schien sich darüber gar keine Gedanken zu machen, denn er lies sich einfach mit dem Rücken auf sein Bett fallen und zog sein Handy aus seiner Hosentasche. Sein Blick wanderte kurz durch das Zimmer, ehe er an Sakura hingen blieb. „Irgendein Problem?“ fragte er die rosahaarige. „Ähhhh...nein, aber…“ Sasuke sah sie mit einer hochgezogenen Braue an, während sie nach den passenden Worten suchte. Sie musste allerdings feststellen, dass sie keine wirkliche Antwort geben konnte… „Komm rein, bevor sie es noch bemerken“ seufzte der Uchiha. „Ähhh okay…“ meinte sie nervös, während sie das Zimmer betrat und die Tür schloss… Sasuke machte ihr eine Andeutung, sich neben ihn aufs Bett setzen zu können. Etwas hilflos huschte ihr Blick durch den Raum. Wenn sie sich nicht auf den Boden setzen wollte, dann blieb ihr nichts anderes übrig. Auch hier musterte Sasuke sie skeptisch. „Willst Du dort jetzt wurzeln schlagen?“ fragte er sarkastisch. Sakura schüttelte den Kopf und sass sich auf den angebotenen Platz. Es war eine unglaublich unangenehme und seltsame Situation, sie konnte nichts anderes tun, als auf ihre Hände zu starren. „Mach dir nicht ins Hemd, Naruto wird sich daran nicht stören…“ kam es plötzlich entnervt von Sasuke. Sakura zog etwas missverständlich die Augen zusammen und sah von ihren Händen auf. „Naruto?“ fragte sie verwirrt. Was ging dass denn Naruto an, in wessen Bett sie sass? „Ja“ raunte Sasuke, während er weiterhin in seinem Handy scrollte. „Was genau willst du damit sagen?“ harkte die pinkhaarige nach. Sasuke seufzte entnervt und sah zu Sakura rüber, was sie gleich einmal zum erröten brachte. „Damit will ich sagen, dass Naruto nicht so schnell eifersüchtig wird“ erklärte er nun im vollen Satz. „Ja und was hat das jetzt mit mir zu tun?“ fragte Sakura, schon fast mit einem vorwurfsvollen Unterton. „Mir kam es so vor, als würdet ihr euch daten“ zuckte Sasuke mit den Schultern und wand seinen Blick wieder ab. Auch wenn er es sich nicht anmerken lies, wurde er nun hellhörig. „WAS?“ entkam es der Haruno schockiert, sie hatte sich schon bei seinem Satz vorhin gedacht, dass es irgendein missverständnis geben musste. „Mh, mein Fehler“ meinte er gekonnt gelassen. „Hat Naruto das etwa erzählt?!“ fragte Sakura entsetzt. „Nicht wirklich“ gab Sasuke zu. Ja, wirklich erzählt hatte er es nicht, sondern es eher angedeutet. „Und wieso hast Du das dann gedacht?“ harkte sie noch einmal nach, erhielt allerdings nur ein „Hn“ zur Antwort. Sakura versteckte ihr Gesicht in ihren Händen, mit den Armen auf ihren Knien gestützt. Ja, sie sah ganz schön irritiert aus. War es gemein, dass Sasuke etwas schmunzeln musste? “Was genau hat Naruto denn unter seiner Einladung verstanden?“ fragte Sakura, während sie zu Sasuke blickte, wieso schmunzelte er so? Als antwort zuckte er erneut mit den Schultern. Toll, das war ja echt eine super Konversation. Wieso hatte sie sich überhaupt von ihrer Mutter hier her zwingen lassen? Naja, immerhin wusste sie nun, dass ihr Schwarm null Interesse an ihr hatte – Er lag ganz entspannt neben ihr, als wäre sie irgendein Kumpel, er nahm sie anscheinend gar nicht als weibliches Individuum ernst. Die Minuten vergingen ohne jede Konversation, Sasuke chattete an seinem Handy und Sakura starrte einfach auf ihre Finger, während sie sich gedanklich verrückt machte. Das wars dann wohl mit ihrer Mision, sich ihrem Schwarm zu gestehen. War sie wirklich so unattraktiv für ihn, dass er keinerlei Reize empfand, wenn sie neben ihn im Bett sass? Das war für Sakura unbegreiflich – Ja, sie hatte nicht die selben Masse wie Hinata zum Beispiel, war ziemlich dürr und zierlich, aber hey! Hässlich war sie doch auch nicht! Aber anscheinend war sie ihm nicht gut genug… Sasuke lies es sich zwar nicht anmerken, allerdings war es ihm ganz gewiss nicht egal, dass Sakura direkt neben ihm sass. Immer wieder, wenn die rosahaarige nicht darauf achtete, richtete er seinen Blick an ihrer Figur entlang und blieb an ihren schönen langen Beinen hängen, vor allem der Blick auf ihre Innenschenkel, welche durch die kurze Hose sichtbar waren, lies ihm ganz schön warm werden. Er chattete mit Naruto, um einer Erregung zu entkommen, ja, das war eine ziemlich gute Strategie, denn wenn er den Unfug las, den Naruto ihm schrieb oder auch nur an diesen Vollpfosten dachte, war an eine Erektion nicht einmal zu denken. Naruto war im wahrsten Sinne des Wortes ein Gegenmittel für Viagra. Und dennoch konnte er nicht anders, als immer wieder zu der Haruno hin zu sehen, am liebsten würde er an ihren Haaren riechen, dessen Duft er bei jeder Bewegung leicht wahrnehmen konnte. Ja, am liebsten würde er ihren Körper liebkosen und ihre zierliche Sillouete mit Händen und Lippen erforschen. Immer wieder ertappte Sasuke sich dabei, wie er die Haruno beobachtete und einige Dinge in seinen Fantasien mit ihr tat. Er schloss für einen Moment die Augen und lies das Handy in seinen Händen, auf seiner Brust liegen. Er musste auf andere Gedanken kommen, wenn er einer peinlichen Situation entgehen wollte. Wirklich auf andere Gedanken kam er aber nicht, im Gegenteil, kaum hatte er die Augen für ein paar Sekunden geschlossen, stellte er sich auch schon vor, wie er ihre Oberschenkel liebkoste, um sich einen Weg in ihre Bikini-Zone zu schaffen, um sie dort mit der Zunge zu verwöhnen, während sie ihre Finger in seine Haare krallte…. Ein sehr leises stöhnen entkam ihm bei der Vorstellung, welches ihn auch direkt aus jenen Gedanken riss und seine Augen öffnete… Ein kleiner Blick aus dem Augenwinkel verriet ihm, dass die Haruno zum Glück nichts davon mitbekommen hatte und anscheinend selber an ihrem Handy tippte. Kurz kniff er die Augen zusammen, ehe er sich aufrichtete, um in einer sitzenden Position seine Härte zu verstecken, während er erneut das Handy entsperrte, um einen Blick auf die Uhrzeit zu erhaschen. Es war weniger als eine Stunde vergangen… Na toll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)