Was das Herz begehrt von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 9: Kommt zurück zu uns! ------------------------------- Kommt zurück zu uns! Serena war in ihr Zimmer gerannt und überdachte die Situation, aber wie sie auch darüber grübelte, sie musste etwas unternehmen. Sie musste nach Hause, der heutige Tag hatte ihr deutlich gezeigt, dass sie hier nichts mehr machen konnte. Sie würde noch einmal zu ihm gehen und ihn bitten, dass er zuließ, dass sie ihm seine Erinnerungen zurück gab und dann würde sie gehen, für immer! Entschlossen sprang sie auf und eilte die Treppen der Wirtschaft hinunter und zum Hof von Diamond. Er war allein und von seiner Frau nichts zu sehen. Sie lief mit ernstem Gesicht zum Zaun. „Lemalian, kann ich kurz mit dir sprechen?“ Mit versteinertem Gesicht kam er zu ihr. „Was willst du noch?“ „Ich will, dass du mir nur einen Versuch gibst, dir deine Erinnerungen wiederzugeben, dann werde ich gehen und ich werde niemals zurückkehren.“ Sie schaute ihm fest in die Augen und das Feuer in ihnen ließ ihn weich werden. „Also schön. Du bekommst einen Versuch!“ Sagte er streng und hielt den Zeigefinger demonstrativ in die Luft. Sie nickte, sah ihm tief in die Augen und tauchte in seinen Geist ein. Kein Wunder das Saphir offener für all das war wie er, bei ihm gab es doppelt so viele Barrieren! In einem Zug riss sie alle herunter, dennoch rechnete sie nicht damit, dass sie bei ihm alle gleich wieder da sein würden. Zu viel war ihm eingesetzt wurden, um zu verhindern, dass der Prinz der Dunkelheit wieder erwachte. Nachdem sie sich sicher war, alles entfernt zu haben, kam sie wieder aus ihm heraus und er hielt sich vor Schwindel den Kopf. „Gehs dir gut?“ Fragte sie vorsichtig. „Alles ok, wahrscheinlich zu wenig Wasser. …“ Murmelte er und hielt sich eine Hand an den Kopf. „Erinnerst du dich an irgendetwas?“ Fragte sie und hoffte das wenigstens irgendwas wieder da sein würde. „Nein! Glaubst du es jetzt endlich, das ich nicht der bin, für den du mich hältst?“ Brummte er und versuchte seinen verspannten Nacken zu lockern. Serena lächelte traurig. „Nein du bist genau der, aber ich halte mich an mein Versprechen. Morgen früh kehre ich nach Hause zurück. Wenn dir doch noch etwas einfallen sollte, unser Heimweg beginnt auf der anderen Seite des Dorfes.“ Er zuckte die Schultern. „Ich wünsche dir eine gute Reise und ein schönes Leben.“ Sie nickte kühl. „Leb wohl Lemalian! Mögen dir die Sterne gewogen sein.“ „Dir auch.“ Sie ging und sein Blick folgte ihr bis er sie nicht mehr sehen konnte. ********************************************* Langsam lief sie in die Wirtschaft und von der Theke aus sah ihr ein vertrautes Gesicht entgegen. Serena lief zu ihr und diese nahm sie in die Arme. Leise flüsterte die Wächterin von Raum und Zeit: „Du hast alles getan, jetzt liegt es an ihm.“ „Ich hätte wissen müssen, dass du mich beobachtest.“ Schluchzte Serena. „Ich passe immer auf dich auf, aber diese Aufgabe war nur dir vorbehalten. Du hast alles richtig gemacht.“ Sanft strich sie ihr über den Rücken. „Nein ich habe ihn betrogen … und ich habe mich betrogen. … Ich dachte, dass die alten Gefühle nichts bewirken können, aber so ist es nicht. Ich habe Endymion betrogen und habe mich selbst belogen. Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen.“ Schluchzte sie. „Serena bist du nicht gerade zu hart zu dir selbst? Gerade weil deine Gefühle zu ihm immer in dir geschlummert haben, war es gut, dass du sie raus gelassen hast. Jetzt bist du frei.“ Sagte die Wächterin der Zeit und schaute sie aufmunternd an. „Ich weiß es nicht Setsuna, er … ich … es ist wie ein Trip in eine andere Zeit … und ich weiß, dass das alles nicht mehr sein kann, nicht mehr sein darf. Er liebt eine andere und ich auch!“ Tränen rannen unaufhörlich über ihre Wangen. „Wir werden sehen. Komm trockne deine Tränen und iss was, der morgige Tag wird lang.“ Serena nickte, konnte aber von dem leckeren Huhn, das ihnen die Wirtin servierte, kaum etwas herunter würgen. ********************************************* Lemalian erwachte allein nach einer schrecklichen Nacht. Träume hatten ihn um einen erholsamen Schlaf gebracht und ein paar blaue Kristallaugen hatten ihn nicht losgelassen. Er sah neben sich; das Bett war leer. Lariza war nach seinem angeblichen Überfall auf sie zu ihren Eltern gerannt und würde wahrscheinlich, um ihn zu bestrafen, dort einige Tage verbringen. Er setzte sich auf die Bettkante und plötzlich schoss ihn ein Name durch den Kopf. *Serena*. Mit dem Namen fielen alle Schleier die die Erinnerungen verhüllten. Er sah an sich herab, sah sich um … was … wie … wo … . Er sprang auf, zog sich seine Stiefel und das Hemd über, er hatte mit der Hose geschlafen, und rannte aus dem Haus und die Straße hinunter zum Dorf und in die Kneipe. Die Wirtin stand hinterm Tresen und trocknete Krüge. „Sind die Besucherinnen noch da?“ Rief er ihr zu. „Nein sie sind vor einigen Minuten gegangen.“ Antwortete sie ihm und warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Scheiße … danke …“ Und rannte aus der Tür und raus aus dem Ort. Er musste sie sehen, sie konnte nicht gehen, ohne dass er mit ihr gesprochen hatte. Von weiten sah er wie ein Portal geöffnet wurde und er zog die Geschwindigkeit noch an. Pluto stand mit Serena davor und sie waren im Begriff hindurch zu gehen. „Serena!!!“ Schrie er aus Leibeskräften. Sailor Moon drehte überrascht den Kopf zu ihm herum und ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Setsuna schloss eilig das Portal, ehe jemand es sehen konnte und legte eine Schutzmauer von einigen Metern um sie drei herum, dass niemand sie wahrnahm. „Lemalian … du … kannst dich erinnern?“ Fragte sie vorsichtig. Er richtete sich auf und riss sie in die Arme. „Ja mein Sonnenschein, ich erinnere mich an alles.“ „Und … kommst du mit uns?“ Fragte sie atemlos. Traurig hielt er sie ein Stück von sich weg. „Nein! … Serena ich … ich habe Lariza das Eheversprechen gegeben. Ich stehe zu meinem Wort!“ Serena nickte. „Das habe ich mir gedacht, aber … Diam wir brauchen euch! Nemesis ist wieder in unserem System, aber ohne Saphirs und deine Kraft … wir können dem Chaos nicht ewig standhalten!“ Er lächelte sanft. „Serena du wärst nicht hier, wenn ihr es nicht schon längst geschafft hättet. Du hast die Kraft … und wenn ihr mich doch brauchen solltet, kannst du mich jederzeit holen.“ Sie schüttelte den Kopf und wieder kämpften in ihr die Gefühle. „Diam bitte … du weißt, das wir das nie tun würden, wenn du dich für dieses Leben entscheidest, wird dir das keiner nehmen.“ „Serena, …“ Er zögerte, suchte nach den passenden Worten. „…was würdest du an meiner Stelle tun? Du bist verlobt und auch wenn es nicht die einzig wahre Liebe ist, ist es ein guter Kompromiss. Würdest du ihn verlassen und ihm allen Schmähungen, Demütigungen und das Leben als Außenseiter zumuten?“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Nein würde ich nicht. Aber warum nimmst du sie nicht mit?“ Im selben Moment wo sie es sagte, hätte sie sich am liebsten die Zunge rausgerissen. Wollte sie sich ein ganzes Leben lang diese Furie an seiner Seite ansehen? Er lachte leise. „Oh klar, das stell ich mir lustig vor. Meine Mittelalterbraut kommt in eine völlig neue Welt und weil das nicht reicht, muss sie damit klarkommen das ich und mein Bruder Hexer sind und die Frau, die sie zur Staatsfeindin Nummer 1 erklärt hat, die Prinzessin des Systems. Genau, das kann nur gut gehen!“ Serena lachte dank seines Sarkasmus. „Ja du hast recht … aber Diam … ich liebe dich … du bist doch mein Bruder!“ Er schloss die Augen. „Und ich liebe dich Schwesterchen. … Nimm mir die Erinnerungen für dieses Leben und lass sie bei der Inkarnation wiederkommen.“ „Diam …“ Begann sie etwas sagen zu wollen, doch er unterbrach sie. „Pluto!“ Rief er sie zu ihnen. „Ja mein Prinz.“ Die Wächterin die Abstand gehalten hatte, damit sie wenigstens ein paar Momente für sich hatten, kam näher. Er lachte, doch Gleichzeitig lag Trauer und eine Ernsthaftigkeit in ihm, die Serena kaum ertragen konnte. „Deine Höflichkeit nach all der Zeit ist zwar schön, aber völlig unnötig. … Behalte Saphir im Auge, er ist zu weit für diese Zeit und ich befürchte, dass er irgendwann auf dem Scheiterhaufen endet.“ „Und ich weiß jetzt schon, wer ihn dann da hin gebracht hat.“ Knurrte Serena, mit dem Gedanken bei Lariza. Diamond hob eine Augenbraue, beließ es aber dabei und auch sie sagte nichts weiter dazu. Setsuna nickte gleichmütig. „Mach dir keine Gedanken, ich habe euch beide immer im Blick!“ Diamond bewegte zufrieden den Kopf und wandte sich wieder Serena zu. „Hör zu, wir haben beide unser Leben und Endymion liebt dich. Alles ist so, wie du es immer wolltest.“ Sie nickte und sah von ihm weg. „Ja, es ist genau wie ich es immer wollte … nur dachte ich, dass meine Brüder bei uns sind.“ Sanft hob er ihr Kinn an und suchte ihren Blick. „Wir werden wieder zusammen sein, mein Sonnenschein. Hab Geduld, im nächsten Leben sind wir wieder eine Familie.“ Sacht senkte sich sein Kopf zu ihr herunter und zärtlich berührten seine Lippen ihre. Im gleichen Moment wo sich ihre Münder trafen, kochte die Leidenschaft in beiden hoch. Diamond riss sich eilig von ihr los und sagte mit belegter Stimme. „Ihr müsst gehen!“ „Warte! Wenn wir euch schon hier zurücklassen, dann nicht ohne das ihr ausgesorgt habt. Hast du etwas, das du immer bei dir trägst?“ Fragte sie und hoffte, dass sie ihn damit nicht direkt auf den Scheiterhaufen brachte. Diamond nickte und griff in seine Hosentasche. Er holte einen gelochten Stein heraus, den ihm seine Mutter aus diesem Leben als Kind geschenkt hatte. Sie hatte ihn angesehen und gesagt: *Sieh mal dieser Stein ist etwas ganz besonders, so wie du und dein Bruder.* „Hier!“ Sagte er und reichte ihn ihr. Serena nickte und ließ ihren Füller erscheinen. „Füller, ich wünsche, dass dieser Stein den Prinzen der Dunkelheit mit der entsprechenden Menge bezahlender Währung ausstattet, die sie sich wünschen.“ Der Stein leuchtete kurz rot auf, ehe er wieder so aussah wie zuvor. Diamond nahm ihn zurück, holte das lange Lederband aus seiner Tasche, mit dem er sonst seine Haare zurückband, befestige ihn daran und legte es als Kette um seinen Hals. „Danke!“ Sagte er sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Die Stelle brannte wie Feuer und Serena Gefühle kochten. „Wenn ihr schon hier bleiben wollt … dann auch mit der Möglichkeit eines besseren Lebens.“ Murrte sie leise, den Schmerz in ihrer Brust möglichst ignorierend. „Serena … ich …!“ Begann er ... „Diam …!“ Lange sahen sie sich in die Augen und keiner von beiden wagte zu sagen, was gerade wirklich in ihnen vor ging. Er schluckte hart. „Was ist mit Saphir?“ „Bei ihm war ich und hab alles so eingerichtet, dass er sich im nächsten Leben gleich erinnern kann.“ Berichtete sie ihm. „Gut!“ Er schluckte sah sie liebevoll an. Serena liefen unzählige Tränen über die Wangen. „Diam … ich … werde … dich … und Saphir immer lieben. Kommt zurück zu uns!“ Sacht strich er über ihren silbernen Schopf. „Wir werden kommen, sobald die Zeit reif ist. Warte auf uns kleine Schwester! … Geht es Amethyst gut?“ Fragte er und ein Hauch Sorge lag in seinen Lila Tiefen. „Du wärest überrascht was aus ihr geworden ist. Sie ist so unwahrscheinlich stark und mächtig. Ganz Kriegerin, wir könnten nicht stolzer auf sie sein.“ Sagte sie Tränenschwer, aber im Brustton der Überzeugung. Ein zärtlicher Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das wusste ich schon damals. … Nimm mir die Erinnerungen Serena, es wird Zeit das wir wieder in unsere jetzigen Leben zurückkehren!“ Sie nickte, unterdrückte ein Schluchzen und versank in seinen Geist. Sie baute die Barriere, die bei seiner nächsten Inkarnation, sowie bei Saphir, brechen würde. Als sie fertig war, gab sie ihm den gedanklichen Befehl zu seinem Hof zu gehen und zu schlafen … In seinen Gedächtnis legte sie die Information fest, dass der Stein für ihn und seinen Bruder sorgen würde, wenn er es sich wünschte. Er musste dafür sorgen, dass dieser Stein keinem anderen in die Hände fiel und er seine Macht nur einsetzten sollte, wenn er allein war. Pluto hob das Schutzschild auf, das sie verbarg und er lief außen am Dorf vorbei zu seinem Haus zurück. Serena sah ihm lange nach, bis Setsuna sie sanft durch das Portal schob. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)