Was das Herz begehrt von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 1: Der Traum -------------------- Der Traum … Königin Serenity erwachte schreiend in der Nacht. Sie hatten einen fürchterlichen Traum, sie musste zusehen, wie das Mondreich vom Chaos in Gestalt von Berillia, Metallia und den Horden des Bösen überrannt wurde. Es war zur Feier von Serenas 18 Geburtstag, der in 3 Wochen begangen werden sollte. Sie dachte, dass der Sturm vor 2 Jahren überwunden wäre, nachdem sie mit Gaia, der Herrscherin der Erde, die Angreifer zurückgedrängt hatte. Anscheinend waren sie jetzt wieder da. Sie musste mit Pluto sprechen!!!! Eilig stand sie auf und warf sich den Morgenmantel über, rief den Silberkristall und teleportierte sich zum Tor von Raum und Zeit. Pluto stand davor und ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass sie bereits auf die Königin gewartet hatte. „Pluto sag mir, ob es wahr ist! Was sagt dir dein Blick in die Zukunft?“ „Ich kann euch nur das sagen, was ihr bereits gesehen habt. Zum Geburtstag der Prinzessin werden die Horden uns überrennen. Wir müssen uns vorbereiten, ansonsten ist das Mondreich dem Untergang geweiht.“ „Siehst du was die ausschlaggebenden Kriterien sind, welche Seite gewinnt oder verliert?“ Pluto schloss die Augen und rief die Zeit herbei, die möglichen Zukunftsbilder liefen vor ihrem geistigen Auge ab. Leise entgegnete sie mit geschlossenen Augen: „Es liegt in Serenas Entscheidung. Die Variablen stehen und jeder Schritt den sie bis zu ihrem Geburtstag tun wird, wird entscheiden wie es mit dem Reich weiter geht.“ „Ist das alles was du siehst? Wieso liegt es allein bei ihr? Was sollen das für Entscheidungen sein, die den Ausschlag geben?“ Die Königin wollte sich nicht einmal vorstellen, was nötig sein sollte, welche Verantwortung auf den zarten Schultern ihrer Tochter lag. Plutos Blick drückte tiefe Traurigkeit aus. „Sie muss eine Entscheidung treffen. Ihr Herz wird ihr den Weg weisen.“ Serenity umarmte sich selbst. „Serena ist wie ein Blatt im Wind. Sie ist verliebt in die Liebe … wie soll meine Kleine, auf die wahre Liebe setzten?“ Die Kriegerin sah ihre Königin aufmuntern an. „Das muss allein Serena rausfinden, wir können nur versuchen uns auf den Angriff vorzubereiten.“ Serenity nickte. „Gleich morgen früh werd ich die Krieger zusammen rufen …“ „Vergesst nicht, dass ihr gleich am frühen Morgen eine Konferenz habt. Davor werden sich kaum sämtliche Krieger zusammenrufen lassen. Die Äußeren werden erst gegen Mittag vom Saturn zurückkehren, wenn die Übernahme geklappt hat.“ Die Königin nickte. „Du hast recht. Diamond wird bei der Besprechung auch dabei sein wollen…“ Plutos Augen wurden sehr traurig. „Unser Prinz ist seitdem Nemesis aus dem System geschleudert wurde, sehr abweisend geworden.“ Sanft legte die Königin eine Hand auf den Arm der Freundin. „Er wird Nemesis vom Chaos befreien und ihn zurückholen, nur braucht er die Kraft dazu. Er wurde damals sehr geschwächt.“ „Er war der Vorstand der Äußeren Krieger und wir merken, dass er uns sehr fehlt …“ „Elenora und Dragon starben zu früh! … Er ist ein starker Prinz geworden und wenn es einer schafft Nemesis zu befreien ist er es.“ „Wisst ihr, dass er Serena liebt?“ Fragte die Wächterin nachdrücklich. Serenity legte traurig ihren Kopf auf die Brust. „Ja. Trotz dem Verlustes seines Planeten und das er immer reservierter wird, strahlt er noch immer wenn sie zu ihm kommt. Sie ist die Einzige die noch das Leben in ihm erwecken kann.“ „Nur sieht Serena das nicht, sie sieht ihn als Bruder und besten Freund … sie sieht ihn nicht als Mann, selbst jetzt …“ Serenity nickte. „Ich weiß was du meinst. Und ich kann mir denken welche Entscheidung sie treffen muss, nur leider kann da niemand was machen. Wenn sie ihre derzeitige Liebe Endymion wählt, hat das ebenso Konsequenzen, als wenn sie Diamond wählt.“ „Genau daran wird es am Endeffekt liegen, nur dürfen wir sie nicht lenken, sie würde so oder so die falsche Entscheidung treffen und der Mond wird für jegliches Leben zerstört.“ „Ich danke dir teure Freundin, zumindest weiß ich jetzt was auf uns zukommt. Komm bitte Morgen auch zu dem Treffen, wir brauchen deine Kraft.“ „Ich werde kommen Majestät.“ Bestätigte Pluto ehrenvoll. „Ich danke dir, bis Morgen!“ Danach war die Königin verschwunden und Plutos Blick ging wieder in die nahe Zukunft. Keine Entscheidung der Prinzessin wird die Horden aufhalten, nur wie sich das Rad der Zeit und die Zukunft des Mondes entwickeln würde, lag in ihrer Hand. ********************************************* Serena rannte glücklich durch die Gänge des Schlosses. Sie hatte den letzten Abend mit ihrem derzeitigen Schwarm Endymion verbracht. Sie war so überwältigt von ihm! So galant, so gutaussehend, er war ihr Traum! Nie hatte sie so empfunden. Achhhh wie verliebt sie doch war. Sie musste ihren besten Freund finden. Diam musste davon erfahren! Nur er würde das verstehen!!!! Er verstand sie immer!!!! Gerade bog sie um eine Ecke, als sie den Silberhaarigen von weitem sah. Aufschreiend rannte sie hinter ihm her. „Diam! Diam warte!“ Rief sie lachend Diamond drehte sich um und seine Veilchenlila Augen erstrahlten vor Liebe. „Serena.“ Sie warf sich in seine Arme und er lächelte in ihr strahlendes Gesicht. „Diam ich muss dir was erzählen. Hast du Zeit??? Bittttttttttttttteeee …“ Er schmunzelte. „Wann hab ich mal keine Zeit für dich mein Sonnenschein?“ „Ohhhh Diam!“ Sie umarmte ihn und begann dann zu erzählen. „Ich hab mich gestern mit Endymion getroffen. Er hat mir eine rote Rose geschenkt und wir sind spazieren gegangen. Es war sooo schön. Er ist so intelligent  und stark … er ist einfach ein Prinz. Glaubst du, das er mich irgendwann fragt, ob ich seine Frau werden will?“ Diamonds Augen verloren den warmen Glanz, aber er behielt das Lächeln aufrecht. Er wusste, das Serena verliebt in den Erdenprinzen war, aber er musste sich zurückhalten ihm nicht alle Zähne einzuschlagen. Diam liebte Serena schon seit Jahren. Sie waren fast wie Geschwister aufgewachsen. Vor 10 Jahren war er zum Mond gekommen und hatte die Kleine vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Er sah zu, wie sie älter wurde und irgendwann hatte er keine Brüderlichen Gefühle mehr für sie. Diamond wusste, dass es anders sein sollte, das die 8 Jahre Altersunterschiede zwischen ihnen ihn auf Abstand halten sollte, aber wenn er sie sah, wünschte er sich nichts sehnlicher, als sie in die Arme zu reißen und ihr zu zeigen, das auch er ein Mann war. Serena plapperte strahlend weiter und er lief schweigend neben ihr her in den Garten hinaus. Noch etliche Minuten redete Serena glücklich weiter, wie wundervoll Endymion doch war, dass Diamond sich alle Mühe geben musste den Würdereiz zu unterdrücken. Die Erlösung kam mit den Äußeren, die von ihrer Tour vom Saturn zurückkehrten. Sailor Saturn sah schon von weitem den Silberhaarigen mit der Blonden laufen und rannte strahlend auf sie zu. „Diam, Serena! Es ist geschafft! Der Saturn ist mein Schutzplanet.“ Diamond lächelte Serena entschuldigend zu und widmete sich seiner strahlenden Schwester. „Ich sagte dir doch, das deine umgelenkten Gaben dich zu einer großartigen Kriegerin machen, Amethyst!“ Sie lachte erleichtert auf. „Ja hast du, aber ich konnte es wirklich nicht glauben. Die Prinzessin der Dunkelheit eine Sailorkriegerin?“ Er lachte. „Du wirst eine großartige Kriegerin sein und du wirst allen beweisen, dass die Dunkelheit zum Leben gehört!“ Serena schaltete sich hier ein. „Du hast so eine große Kraft und das du jetzt eine Kriegerin bist, wird das Chaos für immer von uns fernhalten.“ Meinte sie mit einem sanften Lächeln. Amethyst wurde rot. „Hoffen wir es. Es ist halt eine endgültige Kraft …“ Haruka lachte. „Ach was, wir hatten alle unsere Probleme mit dem was wir können, aber mal ganz ehrlich, wir setzten sie ja ein um anderen zu helfen und du hast nicht nur die tödliche Gabe, sondern auch die der Heilung.“ Neptun: „Seit unsere Mütter im großen Krieg gefallen sind, waren wir unvollständig. Jetzt ist unsere Kraft wieder die die sie sein soll. Die äußeren Planeten sind wieder eine Einheit.“ Alle nickten und Erleichterung lag in aller Augen. „Serenity!“ Rief jemand durch den Garten und die hellblauen Iriden der Prinzessin begannen zu strahlen. Die Stimme gehörte Endymion. Schnell verabschiedete sie sich und rannte zu ihrem Schwarm, der sie in die Arme schloss und mit ihr ins Schloss verschwand. Diamonds Blick war leer und Amethyst konnte ihre Wut kaum noch verbergen. Haruka: „Hey, kommt jetzt schaut nicht so trüb, sie ist verliebt, wir sollten uns freuen.“ Meinte sie und versuchte ihren eigenen Frust so gut wie möglich zu verbergen. Diamond seufzte leicht. „Ich freue mich für sie und ich weiß, dass sie in guten Händen bei euch ist, wenn ich gehe.“ Amethyst riss die Augen auf. „Wie du gehst?“ Er lächelte und strich ihr über die Wange. „Ich werde Saphir folgen. Du weißt, dass er aufgebrochen ist, um Nemesis zu finden. Ich hätte da schon mitgehen sollen, aber da dachte ich noch, dass meine Aufgabe hier läge, doch jetzt weiß ich, dass es nicht so ist. … Haruka, du warst meine Stellvertreterin. Ich ernenne dich von heute an zur Anführerin der Äußeren. Du bist die geborene Anführerin!“ Die Sandblonde war bis dahin zu geschockt um wirklich etwas zu sagen, doch dann platze es aus ihr heraus. „Nein Diamond, du bist unser Anführer, dein Urteil …“ „Mein Urteil hat mich zu lange zögern lassen. Das Chaos hat sich Nemesis geholt und es aus diesem System geschleudert, ich war lang genug blind und hab nichts getan. Ich werde den Schwarzen Mond wieder zurückholen.“ Bestimmte er, seine Entscheidung war längst getroffen. „Machst du das wegen IHR???“ Fragte seine Schwester, ein Schluchzen unterdrückend. „Nein, ich mache das NICHT wegen IHR Amethyst. Ich mache das wegen dem Gleichgewicht. Das Chaos hat uns geschwächt, als es uns Nemesis nahm. … Und außerdem vergesst nicht, das ist nicht unsere erste Inkarnation. Wir haben zu oft gegen das Chaos kämpfen müssen, bisher konnten wir es lediglich zurückdrängen, überlassen wir ihm Nemesis wird es uns besiegen.“ Erklärte er sanft und nahm sie in die Arme. Pluto erschien neben ihnen. „Du kannst nicht gehen. Königin Serenity will alle Äußeren und auch dich zur Besprechung sehen.“ Diamond verschränkte die Arme. „Pluto, ich bin raus! Ich bin ein Prinz ohne Königreich und mit dem Verlust von Nemesis habe ich an Kraft eingebüßt. Ich folge Saphir und hol mir meinen Planeten zurück.“ „Diamond wir werden schon bald angegriffen werden. Das Chaos wird sehr bald versuchen den Mond zu zerstören.“ Versuchte die Grünhaarige es mit Logik, das Einzige das ihn vielleicht noch umstimmen konnte. Er atmete tief durch. „Holt euch die Erde, redet mit Gaia. Ich beeile mich und komme mit der Kraft zurück, um das Chaos erneut zurück zu schlagen.“ Saturn: „Was aber, wenn das Chaos Besitz von dir ergreift? Es wird dich vernichten! Reicht es nicht schon, dass Saphir gegangen ist? Du bist der Thronerbe von Nemesis und Anführer von den Sailorkrieger der äußeren Planeten, wenn du fällst …“ Er schloss sie erneut in die Arme und sah ihr fest in die Augen: „Schwesterchen hör mich an! Wenn ich und Saphir fallen, bist du die Erbin. Selbst als Kriegerin kannst du dann den Thron beanspruchen, nur gibt es derzeit nichts zu beanspruchen. Ich wollte, dass du sicher bist, als Prinzessin warst du besonders in Gefahr vom Choas angegriffen zu werden, jetzt nicht mehr. Du bist eine Kriegerin und du kannst deine Macht einsetzten, um alle zu verteidigen.“ Sie riss sich von ihm los und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Es wird dich vergiften. Es wird dich zerstören so wie es Mama und Papa zerstört hat! … DU warst unsere Familie. DU warst für Saphir und mich immer da und jetzt gehst du, um das gleiche Schicksal zu teilen?!“ „Saphir ist auch gegangen. Denkst du ehrlich, das er nicht alles versucht um Nemesis wieder in unsere Hand zu bekommen?“ Kam es leise, diplomatisch, von Haruka. „Saphir ist nicht der Erstgeborene. Er kann viel versuchen, am Ende wird es an mir liegen.“ Konterte er ungerührt. „Saphir hat versprochen nichts ohne uns zu machen, er wollte NUR auskundschaften, deshalb hab ich ihn gehen lassen, aber du willst in den Krieg mit den Chaos ziehen.“ Diamond tat sein Bestes, um sich das Lachen zu verkneifen. Saphir hatte es immer geschafft ihre Schwester zu beruhigen und am Ende doch das zu tun, was er wollte. „Vielleicht, aber ich bin der Erste Prinz und ich habe es zu lange zugelassen, das das Chaos Nemesis missbraucht.“ Neptun, die bisher ruhig gewesen ist, sagte leise: „Dann sollten wir mitkommen, wir sind ein Team.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein ihr seid zuerst dem Weißen Mond verpflichtet und wenn Pluto sagt, das schon sehr bald ein Angriff stattfindet, braucht euch Serenity hier. …“ Sein Blick ging zu Setsuna. „Wann wird der Angriff voraussichtlich sein?“ „Um Serenas Geburtstag herum!“ „Wir werden sehen. Ich hab knappe 3 Wochen Zeit, vielleicht reicht die Zeit um Nemesis zurück zu erobern.“ „Diamond …“ „Nein Amethyst. Meine Entscheidung steht. Ich werde noch heute gehen …“ Ein Glockenhelles Lachen war von weitem zu hören und die Gesichtszüge des Silberhaarigen wurden erst weich und dann Steinhart. Die Blonde lief am Arm von Endymion durch den Garten und warf ihm verliebte Blicke zu. Saturns Gesicht verdunkelte sich, sie liebte ihre Brüder, aber Diamond war immer ihr Beschützer gewesen und nun ging er weg … wegen IHR und sie sah nicht mal, was sie ihm antat. Er brachte sich in Gefahr, nur um sich diesem Bild zu entziehen und sie durften nicht mal mit, um an seiner Seite zu kämpfen. JEDER konnte sehen, wie sehr er die Mondprinzessin liebte, nur sie sah es nicht. Sie hing an den Lippen dieses Typen und glaubte, dass jedes Wort, was er sagte, eine Offenbarung wäre. Glaubte man das? „Wirst du noch mal mit ihr reden ehe du gehst?“ Fragte Haruka die ihn sehr genau beobachtete. Er zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich nicht. Sieh sie dir an. Sie ist glücklich, soll ich sie traurig machen indem ich ihr sage, das ihr *Bruder* gehen wird? Denkt daran, sie ist die Zukunft der Galaxie, ihr Glück ist uns das Wichtigste.“ „Und was ist mit deinem?“ Fuhr Saturn hoch. Er lächelte sanft. „Ich werde glücklich sein, wenn wieder alles so ist, wie es sein soll! Und ich bin glücklich wenn sie und ihr es seid.“ „Ich bin nicht glücklich!“ Schrie Saturn. „Ich bin nicht glücklich wenn du und Saphir nicht da seid, wenn ihr euch in Gefahr begebt. Wenn ich euch niemals wiedersehe!“ Er nahm sie in die Arme und strich ihr sanft über den Kopf. „Amethyst wir werden uns wiedersehen, wir werden immer bei dir sein. Bitte glaube an uns, wir schaffen das!“ Sie riss sich von ihm los und dieselbe Kälte die man sonst in seinen Augen erkennen konnte, stand jetzt in ihren. „Ab dem Moment, an dem du den Weißen Mond verlässt, werde ich nicht mehr eure Schwester sein. Ich lege den Namen Amethyst ab, denn ich bin nicht mehr die Prinzessin des Schwarzen Mondes. Niemals werde ich um euch beide weinen Diamond. Du und Saphir habt uns verlassen, meine Treue gehört von da an dem Weißen Mond.“ „Ame…“ „Nein.“ Schrie sie und rannte mit Tränen in den Augen davon. Pluto sah ihn traurig an. „Ich kümmere mich um sie.“ Und eilte hinter der Lilahaarigen her. Er nickte und seine leeren Augen folgten seiner kleinen Schwester. Ohne von ihrem davon eilenden Rücken abzulassen, sagte er: „Passt auf sie auf, sie braucht eine Familie und ich kann es nicht sein.“ Haruka: „Ich verspreche es dir! … Nur versprich DU uns auch, dass du zu uns zurück kommst.“ „Ich tue alles dafür.“ Er drehte sich von Neptun und Uranus weg und ging auf sein Zimmer, er hatte noch viel zu erledigen, ehe er etwas später am Tag aufbrechen konnte. 1 Stunde danach lief der Silberhaarige Prinz zu dem kleinen schwarzen Raumschiff, das er noch von seiner Flotte übrig hatte. 4 Augenpaare verfolgten ihn. Sie konnten ihn nicht mehr aufhalten, er hatte alles gesagt, für die Zukunft alles geregelt und Pluto warf einen Blick durch Zeit und Raum. Was nun mit dem Mond geschah, würde sich sehr bald entscheiden. Kapitel 2: Abschied ------------------- Abschied 2 Stunden später tanzte Serena durch den Garten. Erneut suchte sie ihren besten Freund, den sie überreden wollte den Abend mit ihr zu verbringen. Endymion hatte den Mond verlassen und war zurück zur Erde und sie brauchte dringend ihren besten Freund, um mit ihm über Männer zu reden. Endymion war so kühl weggegangen, musste sie sich Sorgen machen? Sie brauchte dringend eine männliche Meinung. Von weitem sah sie Amethyst, Haruka, Michiru und Setsuna zusammen sitzen. Meist konnten sie ihr sagen, wo Diamond sich aufhielt. „Hallo ihr Lieben.“ Amethyst nickte ihr nur kalt zu, während die anderen wenigstens noch ein Lächeln fertig brachten. „Was ist los?“ Fragte Serena die keine Ahnung hatte, warum die 4 so reserviert waren. Haruka: „Nichts Prinzessin, wolltest du etwas Bestimmtes?“ Serena zog die Augenbrauen hoch. „Ja … ähmm … sicher das alles ok ist? Ihr seht so betrübt aus.“ Saturn: „Alles ok Prinzessin.“ Das knurren in ihrer Stimme erinnerte Serena sehr stark an Diamond, wenn er kurz vorm explodieren stand. „Ok was ist los? Und wo ist Diamond? Vielleicht redet wenigstens er mit mir.“ Murrte sie und sah sich suchend um. „Da wäre ich mir nicht so sicher…“ „Saturn!“ Fuhr Haruka dazwischen. Sie war auch betrübt und hatte Angst um ihren Prinzen, aber Serena die volle Schuld daran zu geben war nicht fair. Niemand konnte etwas dafür, in wen man sich verliebte und in wen nicht. „Nein!“ Schrie Saturn auf. Und ihre Augen hefteten sich vorwurfsvoll an Serena. „Du suchst Diamond? Dann solltest du deine Suche ausweiten Prinzessin, denn hier wirst du ihn nicht finden.“ Stolz drehte sich die Jüngere um und ging davon. „Was meint sie damit? Wo ist Diamond?“ Fragte sie nach und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Haruka zuckte die Schultern. „Er hat den Mond verlassen.“ Entgegnete sie trocken. Serena wurde es schwindlig. „Nein, das würde er nicht tun! Nicht ohne sich zu verabschieden. Wo ist er hin? Sagt es mir!“ Forderte sie. Neptun zischte kalt. „Er ist zu seinem Planeten unterwegs.“ Serena: „Nein … nein … ihr lügt! Warum lügt ihr mich an?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, rannte Serena ins Schloss und zu Diamonds Zimmer. Sie riss die Tür auf und fand den Raum leer vor. Nichts war mehr da, außer einen Bilderrahmen in dem ein Bild von ihr und ihm drin war. Sie sahen einander so verträumt an, als wären sie verliebt. … Sie setzte sich auf sein Bett und drückte das Bild an ihre Brust. Schmerz zerriss sie … und doch keimte in ihr noch die Hoffnung, dass er nur ein anderes Zimmer bezogen hatte oder es eine andere Erklärung gab, nur nicht das er wirklich gegangen ist. Nein, es musste eine andere Erklärung geben! So schnell sie konnte, rannte sie aus dem Zimmer, etliche Flure später merkte sie, das sie noch immer das Bild fest umklammerte und entschloss sich, es in ihr Zimmer zu bringen, danach würde sie außerhalb des Schlosses suchen gehen. Sie öffnete die Tür und lief zu ihrem Schreibtisch, wo sie das Bild aufstellte, beim umdrehen fiel ihr Blick auf den Boden vor der Tür; ein Umschlag lag dort und ihr Name stand darauf. Mit klopfenden Herzen hob sie den Brief auf. Sofort erkannte sie die Schrift. Diamond! Mit zitternden Händen öffnete sie das Kuvert und zog den Brief heraus. Tief durchatmend begann sie zu lesen: Serena, lange habe ich gezögert den Weißen Mond und dich zu verlassen, ich konnte es nicht. Doch jetzt weiß ich, dass du glücklich bist und ich kann mich darum kümmern Nemesis zurück zu erobern. Dein Herz gehört jetzt Endymion und ich weiß, dass er es beschützen wird. Ich weiß, dass du niemals jemanden dein Herz schenken würdest, der es nicht verdient, deshalb kann ich mit ruhigen Gewissen gehen. Sei gewiss, dass mein Herz immer dir gehört hat und wenn es das Schicksal so will, werden wir uns wiedersehen und ich kehre mit Saphir und Nemesis zurück. Weine nicht mein Sonnenschein, jetzt ist alles so wie es sein soll. Dein Licht wird mir den Weg zurückweisen. Ich liebe dich Schwesterchen. Diam. Serena brach weinend auf dem Bett zusammen. Er war weg, er war wirklich weg … nein das konnte sie nicht glauben, sie wollte es nicht glauben. Die Tränen rannen ihr haltlos über die Wangen, der Brief glitt ihr aus der Hand. Aufspringend rannte sie aus ihrem Zimmer zum Abflugplatz der Raumschiffe, wo auch Diamond seines lag. Schon von weiten konnte sie erkennen, dass es nicht mehr da war. Haruka hatte auf sie am Platz gewartet, sie hatte vermutet, das Serena sehr schnell hierher kommen würde und so war es auch. Die Blonde brach auf den Platz zusammen und schrie aus Leibeskräften. „Diamond!!!!!!!!!!!!“ Ihr Halbmond flammte auf und ihre Macht ließ den gesamten Planeten erzittern. Schluchzend lag sie auf den Knien und umklammerte sich. Haruka trat leise neben sie, Serena nahm sie nicht wahr, zu gefangen in dem Schmerz, dass er nicht mehr bei ihr war. Minuten vergingen, ehe die Sandblonde leise sagte: „Er musste gehen. Nemesis ist eine zu große Gefahr in der Hand des Feindes.“ „Warum hat er nichts gesagt? Warum ist er einfach so gegangen? … Wir … wir waren doch Freunde … er war mein Bruder.“ „Serena, sei doch mal ehrlich zu dir selbst! Weinst du gerade wirklich *NUR* um einen Freund?“ Sie schluchzte „Was soll es sonst sein? Wir sind zusammen aufgewachsen. Er war die ganzen Jahre immer da, er hat mich beschützt, mich zum Lachen gebracht, mir zugehört …“ „Serena bitte, wirklich zusammen aufgewachsen seid ihr nicht. Er ist 8 Jahre älter wie du, klar war er dein Beschützer und vielleicht hat er dich auch eine Zeitlang als Schwester gesehen, aber er hat nur eine Schwester und diese zerbricht gerade vor Sorge um ihn.“ „Du bist Herzlos!“ Warf Serena ihr vor. „Er war auch mein Bruder. Er war immer da, er war mein bester Freund …“ Haruka schüttelte den Kopf. „Dann belass es dabei. Verstehe das er sein Königreich zurück haben will, das er Nemesis nicht in der Hand des Feindes belassen will.“ „Aber … aber … was wenn ihm etwas passiert? Saphir ist schon gegangen, warum musste auch er? Was passiert wenn er stirbt? Wenn das Chaos Besitz von ihm ergreift? …“ „Wir können nur hoffen, dass das nicht der Fall ist. Nemesis wäre ein Feind den sich keiner wünschen würde. Mit etwas Zeit wäre er so stark wie der Weiße Mond selbst, wenn nicht sogar stärker … wir müssten ihn vernichten, wenn es soweit wäre. …“ „Nein!“ Schrie Serena auf. „Das können wir nicht. Wir sprechen nicht von irgendeinem x-beliebigen, wir reden von Diam. Niemals würde er sich gegen den Weißen Mond stellen … niemals gegen mich!“ Haruka schüttelte den Kopf. „Serena sei bitte nicht naiv. In dem Moment da Diamond loszog um sich dem zu stellen, ist das auch eine Möglichkeit. …“ „Nein! Ich folge ihm und hol ihn zurück! Auf mich wird er hören. Er sagt er liebt mich, dann hört er auch auf mich.“ Haruka zog die Brauen hoch. „Was genau hat er gesagt?“ „Er schrieb ich liebe dich Schwesterchen.“ Sagte Serena mit so viel Stolz wie sie konnte. Haruka schmunzelte innerlich. Warum wunderte sie das gerade nicht? Diamond hatte ihr seine Gefühle gestanden, ohne sie ihr wirklich zu sagen. Eigentlich war ihr das klar gewesen und Serena, die selbst für ihre 18 noch sehr naiv war, verstand es nicht. „Ja das dachte ich mir.“ Sagte sie laut. Um vom Thema abzulenken fragte sie: „Wo ist eigentlich Endymion?“ „Zur Erde.“ Meinte Serena knapp, die nachwievor mit ihren Gedanken woanders war. „Ich werde ihm folgen.“ Haruka: „Das wirst du nicht! Diamond hat sich entschieden und jetzt hör zu Prinzessin, du bist die Thronfolgerin, wenn er der Meinung gewesen wäre, das du dich in Gefahr begibst, hätte er deine Erinnerung an ihn in dir geändert, das wollte er aber nicht. Er wusste, dass du dich in jemanden verliebt hast, der dir helfen wird, über diese Zeit hinweg zu kommen. …“ „Er weiß gar nichts!“ Schrie sie. „Würde er was wissen, wüsste er, dass er mein Herz mitgenommen hat, als er ging. Wir sind Freunde und er bringt sich in Gefahr.“ „Serena geh zu Endymion, liebe ihn, lebe für Diamond, damit tust du das, was er wollte. Er wollte das du glücklich bist …“ Forderte Haruka und hoffte das ihre Stimme nicht die Schärfe besaß, die sie in sich fühlte. „Das wäre ich, wenn er da wäre!!!“ Schrie sie. „Das du glücklich bist … Ja das ist das einzige, was dich interessiert. Hast du dich mal gefragt, ob er glücklich ist?“ Fragte eine trockene Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich um und sahen Diamonds jüngere Schwester. „Amethyst …“ „Lass diesen Namen, so heiße ich nicht mehr. Nenn mich Saturn, bis ich einen passenden Namen gefunden hab.“ Grollte sie und in diesem Moment ähnelte sie ihrem ältesten Bruder als wären sie Zwillinge. „Was? Aber …wieso?“ „Das ist egal Prinzessin, ich schulde dem Weißen Mond meine Treue und die gebe ich als Saturn. Nemesis ist Vergangenheit und alles was damit zusammen hing.“ Eisige Kälte lag in ihren Worten und strömte aus ihren Augen. „Nein … wie kannst du das nur sagen? Sie waren deine Brüder …“ Ungläubig schüttelte Serena den Kopf. „Ja und ich im Gegensatz zu dir liebte sie.“ Entgegnete sie mit kaum einem Gefühl. „Ich liebe sie auch!!!!“ Protestierte Serena heftig. Saturn schüttelte kalt den Kopf. „Nein tust du nicht. Für dich zählt nur dein Glück, aber ihres war dir egal. Du bist eine Prinzessin und bist so blind. Geh zu deinem Endymion ihr passt zueinander.“ „Was? Ame … Saturn … bitte das ist nicht wahr. Ich hätte alles für ihr Glück gegeben.“ Was war hier nur los? Warum sagte Amethyst so etwas? Wieso behandelte sie sie wie eine verabscheuungswürdige Fremde? Diese schüttelte nur traurig den Kopf. „Nein hättest du nicht, dafür hätte so viel anders laufen müssen, aber du wolltest nur sehen was neu ist, fällst auf ein paar flache Worte rein und das wahre Licht ist dir fremd.“ „Was ist daran falsches Licht, wenn ich Endymion liebe? Bitte Saturn lass uns nicht streiten, lass uns lieber überlegen, wie wir Diamond und Saphir wieder nach Hause holen.“ Bat sie und suchte nach ihrem Blick. Neptun trat dazu: „Gar nicht. Davon ab, das es unser letzter Befehl von ihm war, würde keiner ihn umstimmen können. … Jetzt nicht mehr!“ Haruka blickte traurig zur untergehenden Sonne. „Es ist seine Entscheidung und wir müssen sie respektieren.“ „Ihr vielleicht, ich aber nicht!!!“ Fuhr Serena auf. „Ohhhh dochhhh du auch.“ Erschrocken fuhren alle zur Königin herum, die sich ihnen lautlos genähert hatte. „Aber Mama!!!!“ „Nein Serena, da gibt es keine Diskussion. Diamond hat seine Entscheidung getroffen und wir akzeptieren sie. Außerdem haben wir ganz andere Probleme. Der Mond wird schon bald angegriffen werden und ich habe eine Entscheidung getroffen, die euch alle betrifft. Äußere ruft die Inneren herbei, die Entscheidung geht euch alle an.“ ********************************************* Im Büro der Königin stellten sich die 8 Krieger und die 2 Mondkatzen mit der Prinzessin rund um die Königin auf. „Ich habe lange darüber nachgedacht, wie wir der erneuten Bedrohung entgegen wirken. Ich habe heute Nachmittag mit Pluto den Gang in die Zukunft gewagt. Die Entscheidungen, die getroffen werden mussten, sind getroffen worden und wir wissen, dass der Mond diesen Angriff nicht überstehen wird.“ Geräuschvoll wurde von vielen Anwesenden der Atem eingezogen. „Ich habe mich entschlossen den Mond zu evakuieren und ihn in einen tiefen Schlaf zu versetzten. An dem Abend, wenn der Mond angegriffen wird, wird keiner mehr hier sein, es wird nur noch Schemen geben, die die Dunklen für uns halten werden. Der Silberkristall wird dann sein übriges tun und sie zurückdrängen, ihre Macht wird gebrochen und die nächsten 2000 Jahre wird Frieden herrschen.“ „Aber … aber … wo sollen wir hin? Und was ist mit dir? Wenn der Silberkristall seine volle Macht freisetzt, wirst auch du sterben!“ Rief Serena verzweifelt. „Auch das habe ich bedacht. Pluto wird einen Tunnel öffnen der meinen Kristall aufsaugen wird, wenn ich sterbe. Sobald die Horden weg sind, wird er in die sieben Teile des Regenbogenkristalls zerbrechen und ich werde als Schutzgeist über ihn und euch wachen.“ „Nein!“ Rief es aus den verschiedensten Mündern gleichzeitig. „Das könnt ihr nicht machen!“ „Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Äußeren sind derzeit noch nicht stark genug, jetzt da Diamond weg ist. Er war ihr Prinz, ihr Anführer und mit seinem Fortgang bricht viel zusammen. Der Kampf, den er ausfechten muss, ist hart und wird viele Jahrhunderte anhalten, erst dann wird es eine Entscheidung geben. … Er hat alles in die Wege geleitet, dass die Äußeren ihn nicht mehr brauchen, aber das bedarf Zeit. Zeit die wir nicht haben. Nur so beschaffen wir uns die Zeit, die ihr braucht um das Chaos eines Tages zu besiegen und auf den Mond zurückkehren zu können.“ „Wohin sollen wir gehen?“ Fragte Mars, die wie die anderen die Augen gesenkt hielt, damit keiner sah wie schwer ihr das alles fiel. „Auf die Erde. Mit Gaia hab ich bereits darüber gesprochen. Um es euch einfacher zu machen, werdet ihr dort wiedergeboren. Eure Erinnerungen werden erst mit der Zeit zurückkehren, aber auch das ist nur eine Blockade, um euch das Leben da unten einfacher zu machen.“ „Wir werden also alles vergessen. Dich, Diamond, Saphir … alles was wir geliebt haben?“ Fragte Serena beinahe Tonlos. Serenity nickte. „Ja vorerst, ihr bekommt sie wieder, ihr werdet Déjà-vus haben, Erinnerungen werden immer wieder in euch hochkommen, bis ihr Schlussendlich wieder alles wisst. Wenn dieser Zeitpunkt da ist, könnt ihr auf den Mond zurück und dann werdet ihr auch stark genug sein das Chaos für immer zu verbannen.“ Serena: „Das ist nicht fair! Das ist unsere Heimat, wir sollten dafür kämpfen …“ Rief sie verzweifelt aus. Serenity: „Pluto?“ Setsuna trat vor Serena, beide Planetenzeichen leuchteten auf und die Blonde sah was geschehen würde wenn sie blieben. … Das Glühen hörte auf und der Schock stand ihr ins Gesicht gemeißelt. Ergeben nickte sie und Serenity schickte alle außer ihrer Tochter hinaus. Sie wollte noch einen kurzen Moment mit ihr haben, ehe sie das gesagte umsetzte. „Serena glaube daran, dass du wieder Heim kehren wirst. Hier ist dein Herz, hier ist dein Zuhause. Warte auf die Zeit, an der es dich wieder nach Hause zieht.“ „Ich werde dich nie wiedersehen! Diamond und Saphir. Das ist nicht fair.“ „Serena sag mir was du wirklich für Diamond empfindest!“ „Ich dachte immer, dass ich nicht mehr für ihn empfinde wie für einen Bruder…“ Entgegnete sie ehrlich. „Aber jetzt reißt es mir das Herz heraus. Mama ich liebe Endymion … aber ich liebe auch ihn!“ „Dann warte was passiert. Glaube daran, dass ihr euch wiederseht, es werden andere Tage kommen und vielleicht weiß dein Herz dann, für wen es sich entscheiden soll.“ Sie nahm ihre Tochter fest in den Arm und legte über Serena und den Mond einen Schlafzauber. Ein letztes Mal trat die stolze Königin zum Fenster und dankte innerlich ab. Ihre Zeit als Herrscherin würde in den nächsten Minuten enden und was die Zukunft brachte, würde sich erst in 2000 Jahren zeigen. Kapitel 3: Erinnerungen werden wach ----------------------------------- Verschüttete Erinnerungen Schweiß gebadet erwachte Stella (Prinzessin Serenity) mitten in der Nacht in ihrem Bett. Immer und immer wieder verfolgte seit Monaten sie derselbe Traum. Liebevolle Lila Augen und eine samtene Stimme die ihr *Mein Sonnenschein* zuflüsterte. Wie immer, sprang sie ihm in die Arme, er lächelte sie an, dass seine Iriden hell leuchteten und schloss sie zärtlich in die Arme. Dann verschwand er, sie lief hinter ihm her und rief einen Namen, wusste aber beim aufwachen nie, was sie gerufen hatte. Danach war in ihr nur noch Dunkelheit und das Gefühl, das ihr das Herz aus der Brust gerissen wurde. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und schaute neben sich. Endymion, der in diesem Leben Dorian hieß, schlief tief und fest. Stella warf ihre Decke zur Seite und stand auf. Sie konnte jetzt sowieso nicht mehr einschlafen. Sie musste nachdenken, sie wusste, dass sie wahrscheinlich auch in dieser Nacht zu keiner Antwort kommen würde, aber sich hin und her zu wälzen brachte ihr auch nichts. Sie lief in die Küche und holte sich aus dem Kühlschrank die Flasche Orangensaft heraus und goss sich ein Glas ein, sie trank einige Schluck und lief dann in die Stube. Nachdenklich trat sie auf den Balkon. Es war eine warme Frühlingsnacht und sie schaute sehnsüchtig zum Mond hinauf. Die Erinnerungen an ihr erstes Dasein waren in ihrem letzten Leben vor 100 Jahren zurückgekehrt. Damals war sie Usagi Tsukino gewesen und erwachte als Prinzessin Serenity. Ihre Freunde und Krieger schlossen sich ihr nach und nach an, und sie fand ihre große Liebe Endymion wieder … aber warum hatte sie jetzt das Gefühl, das ihr ein Teil ihrer Erinnerung fehlte? Diese Augen, sie gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Diese Liebe, diese Zärtlichkeit … Sie stieß sich von der Brüstung ab und ging zurück ins Wohnzimmer. Neben den Büchern, stand eine kleine Schmuckschatulle, in der sie eine wundervolle Kette aufbewahrte, die ihre Mutter ihr zur Verlobung mit Dorian geschenkt hatte. An einer silbernen Kette hing ein Amethyst der die Form eines Auges besaß und an der Halterung rechts und links waren zwei Perlenförmige Diamanten befestigt. Dieses Diadem war Stellas größter Schatz und sie wusste, dass sie es zur Hochzeit tragen würde, aber jetzt, wo sie es im Licht den Mondes betrachtete, erinnerte der Amethyst sie an ein paar Augen. Augen die niemanden zu gehören schienen und sich in ihr Herz gefressen hatten. Wieso ließ dieser Traum sie nicht mehr los? Was hatte sie vergessen und war selbst nach einem Jahrhundert nicht zu erwecken? Ans Fenster tretend, sah sie hinauf zu ihrem Heimatplaneten und seufzte. „Mutter warum redest du nicht mehr mit mir? In meinem letzten Leben warst du immer an meiner Seite und in diesem kann ich dich nicht mal fühlen. Sag mir, was ich vergessen habe! Was ist so verschüttet, das ich selbst nach über 100 Jahren nicht drauf zugreifen kann?“ Sie schaute auf das Diadem in ihrer Hand, der Amethyst funkelte in dem sanften weißen Licht. Sie würde hier keine Antworten finden, sie glaubte zwar nicht, dass sie welche auf dem Mond fand, aber sie würde sich zumindest sagen können, dass sie alles getan hatte. Leise schlich sie sich ins Schlafzimmer und holte sich eine Hose, T-Shirt, Unterwäsche, eine leichte Jacke und ihre Turnschuhe. Sie würde zwar als Sailorkriegerin hochgehen, aber sie hatte es lieber richtige Sachen zu tragen, als ihr Nachthemd wenn sie das Haus verließ. Sie warf Dorian noch einen liebevollen Blick zu, ehe sie leise die Tür hinter sich schloss, sich im Wohnzimmer anzog und auf den Balkon eilte. Sie verwandelte sich, schloss die Augen und dachte an den Mond. Eine helle Sternschnuppe verließ kurz darauf die Erdatmosphäre und landete Wimpernschläge später auf ihrem Heimatplaneten. Nichts hatte sich verändert seit sie das letzte Mal vor gut 100 Jahren hier gewesen ist. Noch immer fanden sich Ruinenteile, auf denen ein Zauber lag, dass Menschen ohne aktiven magischen Kristall diese nicht sehen konnten. Sie lief durch die staubige Einöde, ihr Ziel der ehemalige Garten. Sie hatte dort als Kind sehr viel Zeit verbracht und dort würde sie versuchen, eine Erinnerung in sich wach zu rufen. Da wo einmal ein kleiner Brunnen gewesen ist, ging sie in die Knie und legte ihre Hand auf die Erde. Sie rief die Macht des Mondes herbei, die ihr helfen sollte, sich besser zu erinnern. Die Augen schließend, verband sie sich mit ihm. Erst langsam öffnete sie die Lider und alles hatte sich verändert. Der Garten stand in voller Blüte und sie hörte das Lachen eines Kindes. Sie drehte sich zu ihm um und sah sich selbst mit ungefähr 8 Jahren. Sie rannte jemanden hinterher, nur das sie von demjenigen nur eine ungefähre Form erkennen konnte, keine Haare, Augen oder sonst etwas, das ihn identifizieren konnte. Es war als wäre sie blind was ihn betraf. Kurz darauf wandelte sich das Spiel und die kleine Prinzessin lief fröhlich vor jemanden weg und rief einen Namen, aber auch den konnte Stella nicht verstehen. Sie folgte dem Kind und ihrem Spielkameraden und sah wie sie sich demjenigen in die Arme warf. Die Szene wechselte und aus dem kleinen Mädchen wurde eine junge Frau. Die Form des *Spielpartners* hatte sich kaum verändert, aber sie sah wie die Liebe in den Augen ihres damaligen Ichs größer wurde, aus einer Kinderfreundschaft wurde mehr, aber wahrscheinlich war sie sich dem gar nicht bewusst gewesen. Bei dem Anblick der glänzenden Augen fragte sich Stella, ob die verschwommene Gestalt Endymion gewesen ist, das ergäbe für sie zumindest einen Sinn. Nur wieso konnte sie ihn dann nicht erkennen? Erneut wechselte die Kulisse und Stella sah ihr früheres Ich, aber da konnte sie unmöglich 16 gewesen sein!? Die Figur passte einfach nicht. Sie kannte ihre Optik wie sie mit 16 war und bis 18 auseinander ging. Sie war in dieser Richtung ein Spätentwickler gewesen. Sie bekam mit 16 noch mal einen Wachstumsschub, ihre Hüften wurden runder und die Oberweite fülliger, das Mädchen das sie da als sich sah, war NICHT 16. Was war hier los? Plötzlich verschwand ihr Spielgefährte und sie sah sich mit Endymion spazieren gehen, sie sah wie verliebt sie damals in ihn gewesen ist, aber das war nichts im Vergleich zu dem anderen. Wenn DAS Endymion ist, wer war dann der andere, den sie so voller Liebe angesehen hatte? Die Bilder änderten sich und das was Stella sah, ließ sie den Atem anhalten. Sie stand bei den Äußeren und irgendetwas sagten sie zu ihr, das sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht entweichen ließ. Sie rannte weg, lief durch das Schloss und hielt erst an einem leeren Zimmer, sie fand einen Bilderrahmen und Tränen stiegen ihr in die Augen. Stella versuchte einen Blick darauf zu erhaschen, aber auch hier konnte sie nur sich selbst erkennen, der den sie voller Liebe ansah dagegen nicht. Die junge Prinzessin rannte in ihr Zimmer und fand einen Brief, wieder konnte Stella nichts wahrnehmen, danach lief ihr früheres Ich wie von wilden Bestien verfolgt zum ehemaligen Flugplatz. Sie stoppte plötzlich und brach schreiend zusammen. Sie setzte ihre volle Macht frei und der ganze Planet erbebte unter ihrer Kraft. Haruka kam und redete mit ihr; Kälte stand in ihrem Blick. Stella sah, dass sie sie beruhigen wollte, dass die Sandblonde jedoch von ihren eigenen Dämonen verfolgt wurde. Saturn kam hinzu und Stella trat geschockt einen Schritt zurück. Hotaru, die kleine liebe Hotaru, die niemals Hass oder andere solcher Gefühle kannte, schaute sie mit eben diesem Gefühl und Verachtung an. Und die junge Serenity verstand nicht warum. Sie schien es nicht einmal wahrzunehmen. Stella drehte sich um und sah ihre Mutter am Tor zum Garten stehen. Tiefer Schmerz stand in ihren sanften blauen Iriden und eine Entschlossenheit, die sie so nie an ihr wahrgenommen hatte. Jetzt reichte es Stella. Sie wollte Antworten! Die Bilder verblassten und aufgebracht lief sie zurück zum Schloss und rief. „MUTTER ich weiß das du hier bist! Komm raus, ich muss mit dir reden! MUTTER!“ Ein helles Licht erstrahlte in weiter Ferne und eine Lichtkugel schwebte auf sie zu. „Serenity es ist schön dich wiederzusehen.“ Erklang die Stimme der ehemaligen Königin. „Mutter; auch mich freut es dich wiederzusehen. Sag mir warum hast du in diesem Leben nie auf mich reagiert?!“ Fragte ihre Tochter und in ihrer Stimme konnte man ihre streitenden Gefühle wahrnehmen. „Es war nicht nötig. Die Fragen die du hattest, haben sich alle von selbst geklärt … und ich wollte, dass dein Leben nicht noch schwieriger wird, als es ohnehin schon ist.“ Entgegnete die ehemalige Königin in ihrer ruhigen Art. „Das verstehe ich ja, aber hättest du nicht einmal in den vergangenen 25 Jahren reagieren können? Ich wollte dich sehen, nur kurz mit dir reden …“ Wie oft hatte sie nach ihr gerufen? Wie sehr sich nach ihr gesehnt? Nie war auch nur ein Zeichen von ihr gekommen. „Ich weiß mein Schatz, aber du hattest deine menschliche Mutter dort unten, sollte ich da wirklich rein schneien und deine Gefühle auf die Probe stellen?“ Pragmatisch wie eh und je. Stella unterdrückte ein Seufzen. „Vielleicht, aber bei dem Problem, das ich jetzt habe, kann mir meine menschliche Familie nicht helfen.“ Der traurige Blick der Königin zeigte deutlich, dass sie wusste worum es ging. „Serenity hör mich bitte an, es gibt Dinge in deiner Vergangenheit, die besser verschlüsselt bleiben.“ Stella Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Nein es ist nicht besser! Ich habe die Kraft des Mondes gerufen und das was ich sah, lässt die Fragezeichen noch größer werden. Meine Erinnerungen besagen, dass ich 16 war als der Angriff Metallias stattfand. Aber nach der Erinnerung des Mondes war ich älter! Also warum fehlen mir die Jahre?“ Der Gesichtsausdruck der Königin glich allmählich einer Maske der Gleichmütigkeit. „Serenity sag doch lieber, was dich heute wirklich hier hoch gebracht hat!“ „Meine Träume!“ Entgegnete sie leise. „Ich sehe ein paar lila Augen, die so voller Wärme und Liebe sind und dabei flüstert eine samtene Stimme *Mein Sonnenschein*. Am Anfang dachte ich, dass es Vater ist, aber der hat in meiner Erinnerung blaue Augen!“ Die ehemalige Königin nickte langsam. „Ja du hast seine Augenfarbe …“ „Dann sag mir wer es ist, den ich im Traum sehe!“ Forderte ihre Tochter. „Das … kann ich nicht …“ Meinte ihre Mutter zögerlich. „Serenity denk doch mal nach! Das Leben hier auf dem Mond ist sehr lange her und du hast ein neues, ein eigenes Leben. Weit weg von dem was einmal war. Du hast Endymion, du hast deine Freundinnen und das Chaos ist zurückgedrängt. Was kannst du mehr wollen als all das?“ „Die Wahrheit!“ Gab Stella temperamentvoll zurück. „Mein Leben ist nicht mein Leben, wenn es auf einer Lüge beruht.“ „Menschen haben nur ein Leben, ihr habt sehr viel mehr. Ihr trefft Entscheidungen für dieses Leben, ist dann das vergangene wirklich von Interesse?“ Versuchte die Silberhaarige Ex-Königin das Gespräch neutral zu halten. Stellas Geduld war das erste Mal an einem Siedepunkt. „Für mich schon! Mutter, wieso willst du mir nicht sagen was gewesen ist? Wieso erinnere ich mich an so viel, aber DARAN nicht. Wieso hab ich darauf keinen Zugriff?“ „Das liegt an eingebauten Barrieren, die erst mit bestimmten Ereignissen freigeschaltet werden.“ Entgegnete diese etwas zögerlicher. Verzweiflung machte sich in Stella breit. „Mutter Bitte, jetzt sag mir was los ist und warum du unbedingt verhindern willst, das ich erfahre was los war?!“ „Serenity …“ Sie seufzte. „Also gut, ich werde die Barrieren in dir entfernen, nur bitte überleg dir dann gut was du machst. Nur das was jetzt ist zählt, nicht das was war und schon sehr lang hinter dir liegt.“ Stella hob die Augenbrauen und die Lichtkugel schoss in sie, ihr Halbmond erstrahlte. Und Erinnerungen stürmten auf die Blondine ein. Sekunden verstrichen und die langen blonden Haare bekamen Silberne Strähnen. Erst als die Blonde Pracht völlig silbern war, trat die ehemalige Königin wieder aus Stellas Körper heraus. Die Jüngere brach in die Knie. „Nein … nein … das alles kann nicht sein … wieso hast du mir diese Erinnerungen genommen?“ Fragte sie mit brechender Stimme. „Ich wollte dir den Schmerz ersparen. Du hast im letzten Leben so an eurem Schicksal geklammert, das die Erinnerung dich zerstört hätte.“ Erklärte ihr Serenity I traurig. Wut blitzte in Serenas Augen, als sie ihre Mutter ansah. „Du denkst, es hätte mich zerstört? Er IST in meinen Armen gestorben. Ich HABE gegen IHN gekämpft! Ich habe gegen meinen Bruder gekämpft!“ „Er ist nicht dein Bruder.“ Versuchte die ehemalige Königin sie mit klaren Worten zur Räson zu bringen. Serena schnaufte. „Stimmt, er war nicht mein Bruder, nicht per Blut und Fleisch, aber ich habe ihn geliebt! Als er ging hat es mir das Herz zerrissen!“ „Du hattest deine Entscheidung getroffen und die war für Endymion an deiner Seite. Weshalb solltest du noch mehr leiden?“ Hielt sie ihr vor. „Wir hätten ihm helfen sollen Nemesis zurück zu erobern, anstatt … Moment … das hier ist nicht echt. Du sagtest damals, das wir auf den Mond zurück können, wenn wir die Kraft haben das Chaos zurück zu schlagen.“ Fiel Serena auf. „Ja das stimmt auch, aber willst du das denn noch? Die Erde ist jetzt deine Heimat. Deine Zukunft liegt jetzt auf der Erde …“ Meinte sie und schaute sie dabei nachdenklich an. „Das werden wir noch sehen!“ Knurrte Serena und griff nach ihrem Kommunikator. „Sailor Pluto! Ich rufe Sailor Pluto. Höre mich!“ Ein kleines Bild auf dem Display erschien und zeigte die verschlafene Setsuna. „Stella was ist los?“ „Komm zum Mond, augenblicklich!“ Befahl ihr die Prinzessin. „Was? Aber …“ Begann Setsuna stotternd. „Komm zum Mond. SOFORT!“ Die Verbindung brach ab und wenige Minuten später öffnete sich ein Portal und Sailor Pluto trat durch. „Stella was … Königin Serenity?! … Was ist hier los?“ Überrascht schaute sie von einer Frau zur anderen. „Pluto was ist mit Diamond geschehen?“ Wollte ihre Prinzessin augenblicklich wissen, ohne auf Plutos vorherige Fragen einzugehen. Die Grünhaarige riss die Augen auf. „Diamond?!“ Stotterte sie leicht. Serena rissen die Geduldfäden. „Du sagst mir jetzt auf der Stelle was ich wissen will Pluto! ICH bin deine Prinzessin vergiss das nicht! Meine Mutter ist NUR der Schutzgeist.“ Setsuna schluckte und schaute zu Serenity, die nur müde die Schultern zuckte. „Das was du wissen willst, liegt in einer anderen Zeit.“ „Pluto!!!!“ Rief Serena ungeduldig aus. Sie seufzte. „Diamond ist damals Saphir gefolgt, sie griffen die Heerscharen des Dunklen an und es dauerte Jahrhunderte, ehe sie sie endlich besiegt hatten. Doch ein Körnchen des Chaos hatte sich bereits in ihr Herz gefressen. Sie schafften es gerade noch ihr Volk zu befreien. … Du musst verstehen Stella …“ „Serena!“ Knurrte sie und nickte ihr zu, dass sie weiter erzählen sollte. Setsuna schluckte. „Serena … das sie all ihre Energie darauf verwendet haben, das Chaos zurückzudrängen, das sie am Ende so oder so nicht mehr überlebt hätten. … Diamond sorgte dafür, dass er und Saphir die nächsten Kinder sein würden, die auf Nemesis geboren wurden. Und so war es auch. Sie wurden mit vollem Bewusstsein wiedergeboren und Diamond übernahm schon mit 6 Jahren die Führung des Planeten. … Leider hatte das Chaos seinen Kristall bereits vergiftet und er verfiel ihm mit jedem Jahrhundert mehr, das er von da an lebte.“ „Wieso hat es so lange gedauert, dass er wieder in dieses System kam? Erst im 3 Jahrtausend!“ Fragte die Prinzessin grüblerisch. „Nemesis war viel weiter entfernt als wir dachten. Es lagen hunderte Galaxien dazwischen. Und um einen Planeten von einem System ins andere zu bringen dauert Jahrzehnte, außer es sind viele Kräfte, die da zusammen gelegt werden, so wie wir es taten.“ Wurde ihr erklärt. „Ja nur … wir haben vor 100 Jahren Nemesis gefunden und es in unser Universum integriert … er war aber nicht da.“ Serenas herz lag schwer in ihrer Brust, bei dem Gedanken was aus ihm geworden sein könnte. „Das liegt an der Veränderung von Raum und Zeit. Das Nemesis das wir holten, war das Nemesis der Zukunft. Dein künftiges Ich und das von damals haben zusammengearbeitet, um genau diese Zukunft zu verändern.“ Versuchte ihr Pluto die Situation zu schildern. „Wo sind Diamond und Saphir jetzt? Leben sie wieder?“ Hakte sie nach und betete innerlich, das sie nicht zu spät kam. Pluto warf wieder einen Blick zu Serenity die ihr zunickte. Serena stand kurz vor einem lautstarken Wutanfall, sie wusste, dass sie Pluto brauchen würde, um Diamond, ihren Diam, zu finden, aber die Kommunikation mit ihrer Mutter ging ihr gerade jetzt völlig gegen den Strich. So gut wie möglich ihre Gefühle unterdrückend, knurrte sie kalt: „Pluto überspann es nicht!“ Setsuna atmete tief durch. „Also gut, sie leben. Sie leben weit entfernt in einem anderen Sonnensystem.“ „Wieso?“ „Wir werden meist auf dem Planeten wiedergeboren, mit dem wir von Geburt an verbunden sind. Du wurdest auf dem Mond im ersten Leben geboren und an ihn gebunden, nachdem Serenity dich aber zur Erde entsandte um da neu wiedergeboren zu werden, hast du dich mit der Erde verbunden. … Nachdem Diamond und Saphir starben, gab es einen Knick in Raum und Zeit! Saphir starb in der Gegenwart, wenn man es so titulieren will, und Diamond in einer Art Zwischenebene. Da er zugleich in der Zukunft und in der Gegenwart lebte und starb. Diese Ebene hatte er aufgebaut um zwischen Zukunft und Vergangenheit zu springen. Durch diesen Knick wurden die Bindungen aufgehoben. Es ist ein Wunder, das sie wieder zusammen gefunden haben und nur in einem anderen System in der heutigen Zeit wiedergeboren wurden.“ Berichtete Setsuna so neutral wie möglich. Serena drehte sich von ihr weg und rief die Bilder herbei, die sie zu Anfang gesehen hatte. Die Erinnerungen waren jetzt klar. Sie sah sich hinter Diamond her rennen, wie er sie jagte und wie sie in seine Arme sprang. Sie hörte sich ihn rufen und sie hörte seine samtene Stimme die *Mein Sonnenschein!* zu ihr sagte. Sie sah sich am Flugplatz seinen Namen schreien und JETZT verstand sie auch Saturns Hass. Amethyst war ihr Name gewesen und sie war SEINE SCHWESTER. Er ging und ließ sie zurück, klar musste Saturn sie hassen. Sie gab ihr die Schuld an all dem. … Nur gab es dabei noch eine Frage, auf die sie eine Antwort brauchte. „Diamond hat mich geliebt. Ist er deshalb gegangen?“ Dieses Mal war es Serenity die ihr antwortete. „Nicht nur, aber ja. Er wollte dein Glück und das sah er bei Endymion und er musste sich seiner Verantwortung stellen. Er war der Prinz von Nemesis und der Anführer …“ „Der Äußeren!“ Kam es geschockt von Serena. „Das war es, was ich nicht verstand. Saturn war seine Schwester und schwor dem Weißen Mond Treue, als er ging konnte sie nicht mit und ich war nicht soweit seine Liebe zu erkennen. … Sie hat allen Grund mich zu hassen!“ Stellte sie leise fest. „Das ist nicht wahr, Saturn hasst dich nicht! Sie liebt dich über alles!“ Beschwichtige Pluto. „Heute vielleicht, weil ihr die Erinnerungen fehlen. Ich war damals so dumm …“ Sagte Serena und Trauer schnürte ihr die Kehle zu. „ …ich hole sie zurück. Sie gehörten zu uns und Nemesis braucht seine Prinzen.“ Serenity sah sie mahnend an. „Warte Serena, bedenke was du damit auslöst. Du könntest dabei alles verlieren, was du dir auf der Erde aufgebaut hast.“ Die hellblauen Iriden ihrer Tochter blitzen. „Ganz ehrlich, hier geht es nicht um mich. Nicht mal um die beiden in Persona. In diesem System fehlt ihre Macht. Bei den letzten Angriffen vom Chaos haben wir nur knapp gesiegt, jederzeit kann es wieder angreifen und ob es dann noch so ein Ende haben wird, können wir nicht wissen. So oder so, wir brauchen die beiden!“ Serenity nickte langsam. „Und was hast du jetzt vor?“ Serena warf einen fordernden Blick zu ihrer Kriergerin. „Pluto bring mich zu Diamond!“ Serenity riss die Augen auf. „Aber Serena, was wird aus Endymion? Was mit deinen Freundinnen, sie werden dich nicht so einfach gehen lassen.“ In Serenas Augen funkelte der Schalk. „Wofür haben die Kommunikatoren einen Anrufbeantworter?! Ich kehre diese Nacht nicht auf die Erde zurück! …“ Pluto zog die Augenbrauen hoch. „Bist du dir wirklich sicher?“ Die Prinzessin nickte ohne zu zögern. „Ich war mir bei etwas noch nie so sicher wie jetzt!“ Serenity nahm ihre große Gestalt von damals an und stand vor ihrer Tochter. „Sei vorsichtig meine kleine Lady, das was du da vor hast, ist ein sehr schwieriges Unterfangen, vergiss nicht, dass er wie du keine Erinnerungen mehr haben dürfte.“ Ihre Tochter bewegte ihren Kopf zustimmend. „Ich weiß Mama, aber ich muss das tun, das bin ich ihm schuldig.“ Serenity verneinte augenblicklich. „Du schuldest ihm nichts …“ Serena: „Doch, ich schulde es ihm als Freund, das er die Erinnerungen wiederbekommt und die Chance hat auf seinen Planeten Heim zu kehren. … Pluto können wir?“ Sah sie fragend zu der Wächterin. „Warte Serena, wenn du schon hinaus gehst um die Beiden zu finden, will ich dir etwas geben, das dir helfen wird.“ Diese hob die Augenbrauen. „Hast du etwas, das du ständig bei dir tragen kannst?“ Serena nickte schnell und ihre Sailoruniform verschwand. Sie nahm die Amethystkette vom Hals und hielt sie ihrer Mutter hin. Serenity musterte sie einen Moment. „Deshalb kehrte also deine Erinnerung zurück.“ Meinte sie langsam. Grüblerisch beschaute die Prinzessin das Diadem: „Ich weiß es nicht, … kann sein … das sie zur selben Zeit kamen, in der ich die Kette geschenkt bekommen hab.“ Serenity fuhr mit den Fingern über den Anhänger und er begann in hellem lila zu leuchten, kurz darauf hörte es auf und Serena sah sie verwundert an. „Wenn du jetzt die Kette trägst, wirst du auf jedem Planeten wo du hinkommst mit den Menschen sprechen können. Du wirst sie verstehen und ihnen antworten können.“ Serenas Lächeln war voller Wärme und Liebe. „Danke Mama.“ Sie verwandelte sich wieder in Sailor Moon und legte die Kette um. „Eine Frage hab ich aber noch!“ Ihre Mutter nickte. „Warum wusste ich nichts mehr von meinem Kürzel? Wieso konnte ich mich nur an Serenity erinnern, aber nicht an Serena?“ Serenity sah ihr bittend in die Augen. „An diesem Kürzel hingen sehr viele Erinnerungen. Hätte jemand diesen Namen zu dir gesagt, als du im letzten Leben mit Diamond gekämpft hast, wären viele Barrieren gebrochen. Kaum einer nannte dich Serenity, nur zu offiziellen Anlässen wurde dein voller Name ausgesprochen.“ Serena nickte nachdenklich und die ehemalige Königin wurde wieder zur Energiekugel. „Lebt wohl und passt gut auf euch auf, wenn ihr einmal nicht weiter wisst, denkt an den Mond und ich werde bei euch sein.“ Serena sah zu Pluto, die einen Zeittunnel öffnete, schnell tippte sie auf den Kommunikator und rief alle Krieger und Endymion an und hinterließ die Nachricht, dass sie mit Setsuna einen Auftrag erfüllen musste. Sie brauchten sich keine Sorgen zu machen und das sie in wenigen Tagen wieder da sein würden, dann warf sie ihrer Mutter noch ein letztes Lächeln zu und ging dann mit Pluto hindurch. Kapitel 4: Eine andere Welt, ein anderes Leben! ----------------------------------------------- Eine andere Welt Der Zeittunnel öffnete sich und Serena trat vorsichtig raus. Sie standen vor einem fast schon mittelalterlich anmutenden Dorf. Die Gebäude hatten Strohdächer und die meisten Häuserwände schienen aus Lehm gefertigt. „Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?“ Fragte die Silberhaarige leise. „Ja, sie leben hier. Vergiss nicht, dass die Zivilisation auf jeden Planeten andere Fortschritte hat. Es gibt auch Planeten die viiiieeeelllllllll weiter in ihrer Entwicklung sind wie wir.“ Entgegnete Setsuna ebenso leise. „Ok, … hoffen wir einfach das wir ihn finden.“ Meinte Serena, nahm ihre Halskette ab und verwandelte sich. Ihre normale Kleidung war auffällig genug, ihre Sailordress würde nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sie lenken. Sie legte die Kette wieder um und wartete bis auch Setsuna sich verwandelt hatte. Zum Glück hatte auch sie normale Alltagskleidung darunter. Sie liefen die gestampfte Straße entlang und trafen bald auf die ersten Menschen. Neugierige Blicke verfolgten sie und Serena nahm sich vor den nächst Besten nach Diamond zu fragen. Ein älterer Mann lehnte auf seinem Gartenzaun und musterte sie ausgiebig. Serena lächelte freundlich und ging zu ihm. Ihr Diadem begann zu glänzen. „Guten Morgen. Können sie uns vielleicht helfen? Wir suchen einen Mann mit silbernen Haaren und Augen die so aussehen wie dieser Stein.“ Und deutete auf ihren Anhänger. Der Mann murrte leise. „Irr kommd nisch von heer.“ (Ihr kommt nicht von hier.) Trotz seines schweren Dialektes verstand sie ihn. Serena schüttelte den Kopf. „Nein, wir kommen von weit her.“ Er nickte und seine Stirn legte sich in Falten. „Wad wolln sie von imm?“ (Was wollen sie von ihm?) „Das ist schwer zu erklären, ich kenne ihn von … früher.“ „Hmmm kann mich nisch erinnrn das der scho ma fort waa …“(Hmmm kann mich nicht erinnern, das der schon mal fort war …) Der Alte zuckte die Achseln. „Is uch ejaal … gehhn se her weeter, am Ände des Dorfs wern sie ein Agger und ein Gehöft sehhn, dort wern se in finne.“ (Ist auch egal … gehen sie hier weiter, am Ende des Dorfes werden sie ein Feld und ein Haus sehen, dort werden sie ihn finden.) „Darf ich noch etwas fragen?“ „Hmmm.“ „Sie klingen so, als würden sie ihn nicht mögen, kann das sein?“ Hakte sie vorsichtig nach. „Er is nisch wie weer, … kenn schoo sen, dad se in känne, dad würd eenges erklärn.“ (Er ist nicht wie wir, … kann schon sein, dass sie ihn kennen, das würde einiges erklären.) Murrte er und löste sich vom Zaun. Serena schluckte und lächelte ihm höflich zu. „Vielen Dank!“ „Schoo juud.“ (Schon gut.) Winkte er ab und ging zu seinem Haus. Sie schaute zu Setsuna, die die Schultern zuckte und sie liefen weiter, der Beschreibung des Alten folgend. Misstrauisch wurden sie beobachtet, aber keiner sprach sie an. Leise flüsterte die Silberhaarige: „Hier war noch niemand aus einem anderen … Land.“ Setsuna schmunzelte. „Glaubst du, dass die Menschen auf der Erde anders reagieren würden?“ Lächelnd schüttelte Serena den Kopf. „Nein wirklich nicht.“ Die Straße machte einen leichten Knick, das letzte Haus endete und sie standen auf freier Fläche. Überrascht schauten sie sich um und sahen in einiger Entfernung das Feld und das Gebäude von dem der Alte gesprochen hatte. Serenas Herz begann zu rasen. Würde sie ihn gleich wiedersehen? Sah er noch so aus wie vor 100 Jahren? Wie sehr hatte das Leben hier ihn verändert? Sie kamen dem Feld näher und sie konnte von weiten einen Mann erkennen, der mit einer Leinenhose und Oberkörperfrei vor dem Pflug herlief. Serena konnte die Schulterlangen silbernen Haare erkennen, die er sich notdürftig mit einem Lederband im Nacken zusammen gebunden hatte. Auch wenn sie es nicht wollte, aber in ihrem Magen begannen bei dem Anblick Schmetterlinge zu tanzen. Seine Oberkörpermuskulatur spannte sich bei jeder Bewegung und sie sah wie sein sehniger Körper, glänzend vor Schweiß, das Ackergerät hinter sich her zog. „Wowww …“ Hauchte sie leise und Setsuna warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. Sie trat an den Rand des Feldes, das von einem Zaun der grob aus einigen Latten gezimmert worden ist, abgegrenzt wurde. „Hallo.“ Rief sie ihm mit einem zaghaften Lächeln zu. Sein Kopf schnellte zu ihnen herum und ihre Blicke trafen sich. Er richtete sich auf und musterte sie ausgiebig. Langsam nahm er die Riemen des Pflugs von seinen Schultern und kam auf sie zu. „Was wolln Se?“ (Was wollen Sie?) Fragte er rau. Serena schluckte und leckte sich über die Lippen. Er beachtete Setsuna kaum, sein Blick haftete an ihr. „Wir suchen einen Freund. Er hat sein Gedächtnis verloren.“ Entgegnete sie angespannt. Beiden fiel auf, dass sein Dialekt nicht ganz so hart war wie der des Alten. „Dabei kansch innen nich helfe.“ (Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.) Meinte er und wollte sich schon von ihnen abwenden, als Serenas Hand vorschnellte und ihn am Arm berührte. Er zuckte zusammen und sah von ihrer Hand in ihr Gesicht. Schnell zog sie sie weg und versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen. „Bitte hören sie mich an. Ich muss mit ihm reden. … Mit IHNEN reden!“ Er hob die Augenbrauen. „Ladee isch kenn se nisch un wenn, würde isch misch dran erinnrn. Mit wem se misch auch verwechseln, isch bins nisch.“ (Lady ich kenne sie nicht und wenn, würde ich mich daran erinnern. Mit wem sie mich auch verwechseln, ich bin es nicht.) „Kennen sie nicht das Gefühl, das es da draußen mehr gibt, als das was sie hier kennen? Das da draußen etwas ist, das sie suchen, das jemand auf sie wartet?“ Fragte sie und sah ihm tief in die Augen. „Jeddr glubt manchma, dad es märr gebbe könnt, as dad wad man had, aba isch muss Se endtäusche, isch gehör nischt dazu. Isch …“ (Jeder glaubt manchmal, das es mehr geben könnte, als das was man hat, aber ich muss Sie enttäuschen, ich gehöre nicht dazu. Ich …) „Schaadzzz?!“ (Schatz?!) Rief eine weibliche Stimme und Serenas Blick raste zu der Frau. Ihr stockte der Atem; die Frau hatte von weiten betrachtet eine perfide Ähnlichkeit mit ihr selbst. Er wandte sich wieder Serena zu. „Wee Se sehn, habsch alles, wad isch mer wünsch.“ (Wie Sie sehen, habe ich alles, was ich mir wünsche.) Die Silberhaarige hatte es die Sprache verschlagen, während ihre schlechte Kopie näher kam. Aus der Nähe betrachtet ähnelte sie Serena unwesentlich, der Abstand der Augen zueinander, die etwas zu lange Nase und die dünneren Lippen ließen den Unterschied deutlich erkennen. Dazu passte auch die Figur nicht zu 100%, sie war halt eine ganz andere Frau, aber dennoch war es erschreckend. Die Blonde hatte sie in der Zwischenzeit erreicht und fragte mit einem stechenden Blick. „Könne wee innen heelfe?“ (Können wir Ihnen helfen?) Und legte besitzergreifend eine Hand auf Diamonds Rücken. Serena musste sich zurückhalten um nicht zu zischen wie eine Schlange. „Wir haben nur ein paar Fragen, Missi. … Bevor ich es vergesse, kennen sie einen Mann mit Dunkelblauen Haaren, die fast schon schwarz wirken? … Er hat tief blaue Augen.“ Brachte sie mühsam hervor. Das Missi hatte sie sich dennoch nicht verkneifen können, die Frau ging ihr so völlig gegen den Strich. Die andere, die den Ausdruck nicht kannte, konnte nur vermuten, dass er nicht schmeichelhaft für sie war und wollte die Fremde aus ihrem Revier vertreiben. Diamond hielt sie zurück, indem er den Arm um ihre Hüfte legte. „Isch känne jeman auf den irre Beschreebung pässt, nu wiie isch inne uch scho zu minner Berson sachte, wörd er Se nisch känne.“ (Ich kenne jemanden auf den ihre Beschreibung passt, nur wie ich ihnen auch schon zu meiner Person sagte, wird er sie nicht kennen.) Serena wagte sich noch einen Schritt vor. „Geht es ihrem Bruder gut?“ Diamonds überraschter Augenaufschlag war die einzige körperliche Reaktion darauf, dass sie das über Saphir wusste. „Isch wees zwaa nisch, woher Se wisse, dasser mien Brudder is, aber dat is auu ejal. Gän Se Ladees, isch hab noch jenug zu dun, um mene Zeet zu veschweende.“ (Ich weiß zwar nicht, woher Sie wissen, dass er mein Bruder ist, aber das ist auch egal. Gehen Sie Lady, ich hab noch mehr als genug zu tun, um meine Zeit hier zu verschwenden.) „Sie haben damit Recht, das sie hier alles haben was sie sich wünschen, aber es gibt Dinge, die sie vergessen haben. Wir werden noch ein paar Tage hier in der Nähe sein, falls sie doch noch Fragen haben …“ Meinte Setsuna höflich. „Werd isch nich, Gooden Tach.“ (Werde ich nicht, Guten Tag.) Damit ließ er sie stehen und *seine Frau* warf ihnen einen bösen Blick zu. Serena hatte alle Mühe nicht in Tränen auszubrechen. Jetzt hatte sie ihn gefunden und sie konnte nicht mal anfangen Blockaden in ihm zu lösen, dafür müsste er es ihr erlauben. Das tat er nicht! „Komm Serena, du wusstest, dass es wahrscheinlich nicht einfach werden würde. Gib ihm Zeit, das muss er erst mal verarbeiten.“ Meinte die Wächterin sanft. „Diam war schon immer stur und ich bezweifle das er kommen wird. … Was machen wir jetzt? Wir können kaum in ein Gasthaus gehen ohne Geld oder was sie auch immer hier nehmen.“ Brummte die Prinzessin und schluckte ihre Gefühle soweit wie es ging hinunter. Setsuna lächelte. „Ach Serena du unterschätzt unsere Kräfte. Erinnre dich an den Füller den Luna dir vor langer Zeit gab.“ Serena sah sie verständnislos an. „Was sollen wir damit? Der kann nur mein Aussehen verändern!“ „Nein nicht ganz … er besitzt noch eine Menge mehr Kräfte. Zum Beispiel kann er dir eine gewisse Menge des Ortsüblichen Handelsgutes geben … Komm wir gehen ein Stück weiter, das können wir kaum vor aller Augen machen.“ Sie liefen den Weg weiter und kamen bald an ein kleines Wäldchen. Sie gingen ein Stück hinein und Serena stellte sich hinter einen Baum und Setsuna sich vor sie. „Verwandle dich und hol den Stift heraus.“ Serena nickte und stand kurz darauf als Sailor Moon vor ihr, sie dachte an den Füller und er erschien in ihrer Hand. Pluto lächelte. „Jetzt streich über den Stein am Ende des Griffs und sag ihm, dass du einen Geldbeutel voll Geld möchtest. Er wird es für die Region umsetzten und die Menge berechnen, die wir vorerst brauchen können.“ „Warum hat mir Luna das nicht gesagt? Das hätte mir schon früher sehr geholfen.“ Grummelte sie und dachte an die Zeiten zurück, da sie ständig zu wenig Geld besaßen, durch Umzüge und ähnlichem. Setsuna lachte: „Weil es nicht notwendig war, hättest du dringend finanzielle Hilfe gebraucht, hätte sie es dir gesagt.“ Das sah sie eindeutig anders, das konnte die Grünhaarige deutlich erkennen.+ „Toll … egal … also Füller ich wünsche mir einen Ortsüblichen Geldbeutel voll Geld zum überleben für zwei Personen für ein paar Tage!“ Der Stein leuchtete rot auf und sie hatte plötzlich einen ledernen Geldbeutel in der Hand, den sie sich an der Hüfte befestigen konnte, darin befanden sich einige Gold-, viele Silber- und ein paar Kupferstücke. „Das ist ja mal cool!“ Lachte Serena und Pluto schüttelte lachend den Kopf. „Und ich dachte das Wort *cool* ist vor 100 Jahren in der Versenkung verschwunden?!“ Lachte Pluto leise. „Ach nee, eigentlich beschreibt es das ziemlich treffend.“ Grinsend legte sie den Füller in ihren Ausschnitt, gab Setsuna die Geldbörse und verwandelte sich zurück. „Ok, also versuchen wir unser Glück im Ort um etwas zum Essen und schlafen zu bekommen?“ Fragte sie noch immer grinsend und Setsuna stimmte dem lachend zu. Kapitel 5: Ankunft ------------------ Ankunft und Entdeckungstour Sie kamen nochmal an dem Hof von Diamond vorbei, er arbeitet wieder und tat so, als würde er sie nicht sehen, doch nachdem sie vorbei waren verfolgte sie sein Blick. Im Dorf zurück, schauten sie sich nach einer Wirtschaft um. An einer Tür hing ein Schild auf dem ein Bierhumpen aufgemalt war. Serena öffnete vorsichtig die Tür und spähte hinein. Hinterm Tresen stand eine rundliche Wirtin und winkte sie näher. Aufatmend gingen die beiden Frauen hinein und setzten sich auf zwei Hocker vor die Theke. „Tachhh wad kanns für eusch sen?“ (Tag, was kann es für euch sein?) Fragte die Wirtin im rau herzlichen Ton. „Hallo, wir hätten gern etwas zu trinken … und ein paar Fragen.“ „Wee ham Sawd, Watter, Gemischdes, Beer und Schnappes. Wad daafs sen?“ (Wir haben Saft, Wasser, Geschmischtes, Bier und Schapps. Was darfs sein?) Serena: „Apfelsaft.“ Setsuna: „Dasselbe!“ Die Frau holte zwei Krüge, füllte aus einem Fass den Saft ab und stellte sie vor sie hin. Serena nahm einen vorsichtigen Zug und stellte überrascht fest, dass der Saft Frisch gepresst sein musste. Nach einem weiteren größeren Schluck fragte sie: „Können sie mir sagen, wo wir hier schlafen und essen können? Und auch wie hier die Umrechnung ist, wir kommen nicht von hier und naja wir sollten zumindest wissen wie viel was wert ist.“ Die Wirtin nickte gütlich. „Schlaffe und esse könn se her. Wir ham om 3 Simmer, uch enes dad se sich teile könn, wenn se wolln. … Nu isch wees nisch wes es beei inne is, hier sinn 20 Kupperstügge 1 Silverling und 5 Silverlinge 1 Goldstügg. Isch wörd inne für de Nächt 10 Kupperstügge anbiede und enn Esse free für bedde. Für jedde zusätzlische Esse für se bedde 4 Kupperstügge.“ (Schlafen und essen können Sie hier. Wir haben oben 3 Zimmer, auch eines das Sie sich teilen können, wenn sie wollen. … Nun ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, hier sind 20 Kupferstücke 1 Silberling und 5 Silberlinge 1 Goldstück. Ich würde Ihnen für die Nacht 10 Kupferstücke anbieten und 1 Essen frei für beide. Für jedes zusätzliche Essen für Sie beide 4 Kupferstücke.) Serena lächelte. „Danke das ist wirklich nett von ihnen.“ Die rundliche Dame lachte. „Dat ist nisch ned Kindsche, sowad nänn ma Geldverdiene. …“ (Das ist nicht nett Kindchen, sowas nennt man Geldverdienen. …) Serena hob die Augenbraue und die Ältere hob beschwichtigend die Hände. „Neen dad is nisch märr, wiie isch jedden annern abnem, glaum se mer. (Nein das ist nicht mehr, wie ich jeden anderen abnehme, glauben Sie mir.) Serena lächelte liebenswert. „Trotzdem bedanke ich mich, …ähmm könnten sie mir noch sagen, ob es hier einen Laden oder Schneider gibt? Unsere Sachen sind zwar bequem aber …“ „Se falln heer uff wie bunde Hunne. … Ja Kindsche, dad seh isch schoo. Sie komm von weetr wech  … Nu isch würd se emal quär übr die Gass schigge, da is ene Schnädderin, die uch Sache auf Lagger häd, villescht passe inne da ja wäs und se bekämme se möschlischwess billger.“ (Sie fallen hier auf wie bunte Hunde. Ja Kindchen, das seh ich schon. Sie kommen von weiter weg … Nun, ich würde Sie einmal quer über die Straße schicken, da ist eine Schneiderin, die auch Sachen auf Lager hat, vielleicht passen Ihnen da ja welche und sie bekämen sie möglicherweise billiger.) „Und nochmals kann ich mich bei ihnen nur für ihre Freundlichkeit bedanken!“ Meinte Serena und strahlte die rundliche Dame an, die fast schon leicht rot wurde. „Nischt zu dange Kindsche. Känns noch wäs sen?“ (Nichts zu danken Kindchen. Kann es noch was sein?) Serena sah zu Setsuna. Diese lächelte der Älteren höflich zu. „Haben sie etwas Warmes zu essen?“ „Isch gönnt inne Fleeschsupp onbiede. Hab isch vorrhi früsch gekocht.“ (Ich könnte Ihnen Fleischsuppe anbieten. Hab ich vorhin frisch gekocht.) „Das klingt großartig.“ Entgegnete Setsuna und die rundliche Frau verschwand in den Nebenraum. Leise flüsterte Serena ihrer Freundin zu. „Wenn das Essen nur halb so gut ist wie der Saft, nehm ich sie mit auf den Mond.“ Setsuna kicherte leise und kurz darauf kam die Wirtin mit zwei Schalen wieder. Die Suppe war reichhaltig und mit fettem Fleisch und frischen Gemüse gemacht wurden. Für Serena hätte noch etwas Pfeffer und Salz rein gekonnt, aber ansonsten fand sie sie wirklich lecker! Nach dem Essen schlenderten sie über den Marktplatz zur Schneiderin. Als Sie die Tür öffnete, erklang das Geklapper von aufeinander schlagenden ausgehöhlten Holzröhrchen. „Isch komm sorford!“ (Ich komme sofort!) Rief es aus einem Nebenraum. Serena sah sich um, der Raum hatte viele Fenster und es standen mehrere Truhen und zwei große Schränke an den Wänden. Eine Frau mittleren Alters mit braunen Schulterlangen Haaren kam zu ihnen und musterte sie Geschäftsmäßig. „Gudden Tach, wie kannsch inne hälfe?“ (Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?) Serena: „Hallo. Hätten sie ein paar Kleidungsstücke für uns, damit wir hier nicht ganz so … auffallen?“ Die Schneiderin lächelte. „Nadürlisch … nur glaubsch das inne so eenigge Stügge nisch falle wädde!“ (Natürlich … nur glaube ich, das Ihnen so einige Stücke nicht gefallen werden!) „Warum?“ Fragte Serena mit großen Augen. Die Schneiderin lachte hell auf. „Irre Kleedung seet gudd trachbar aus … aba für Frauhe vo hiie seer unjewöhnlisch … aba isch dänk weer finne da bestimmd wäs dat inne jefälld.“ (Ihre Kleidung sieht gut tragbar aus … aber für Frauen von hier sehr ungewöhnlich … aber ich denke, wir finden da bestimmt was das ihnen gefällt.) Serena lächelte leicht. „Wir verlassen uns da gern auf sie.“ Die Augen der Schneiderin begannen zu glänzen. „Dat hörre isch doch gärn. Isch zeeg inne wäs isch häb unn se sachen miee wad fürr se om eschte in Frache käm. … Ach un nenne se misch Mevis.“ (Das hör ich doch gern. Ich zeige ihnen was ich habe und sie sagen mir, was für Sie am ehesten in Frage käme. … Ach und nennen Sie mich Mevis.) Sie holte ein paar Kleider, mit Unterkleidern und Hemden dazu heraus, dazu die Unterhosen. „Hmmm … gönne se sisch hinde in dee Kammern usszien? Villescht kannsch mee son bässre Bildd mache?!“ (Hmmm ... können sie sich hinten in der Kammer ausziehen? Vielleicht kann ich mir so ein besseres Bild machen?!) Serena nickte und warf Setsuna einen Blick zu, die sich unauffällig an der Tür positionierte. Danach verschwand sie ins Nebenzimmer und die Schneiderin inspizierte die Kleidung genau. „Dad is inressand. Aus wasn Stöff jemacht? Dad is keene Schafswoll un uch keen Bumwoll.“ (Das ist interessant. Aus was für einen Stoff wurde das gemacht? Das ist keine Schafswolle und auch keine Baumwolle.) „Ähmm so ganz genau kann ich das gar nicht sagen. Unsere Schneider haben sich neue Möglichkeiten ausgedacht Stoffe zu entwickeln.“ Wich Serena einer direkten Antwort aus. „Isch wörd werklisch järn wisse, ejal … disser Bruschthälder is werklisch schee. Dörf isch mee en paar Skiszze jazu mache?“ (Ich würde es wirklich gern wissen, egal … dieser Brusthalter ist wirklich schön. Darf ich mir ein paar Skizzen dazu machen?) Serena lachte. „Natürlich, wenn ihnen die anderen Sachen gefallen, dürfen sie selbstverständlich auch.“ Sofort bekam die Schneiderin wieder glänzende Augen, schnell blickte sie über die Sachen von Serena und holte ein dunkelblaues Kleid mit roten Brustteil heraus. „Hmmm isch dänk wänn weern baar Stische on dee rischdigge Ställe mach, könne weer verbergesche dad dee Unnerkleeder fälle, emso dad Hemmd. … Dad Obberdeil be de Kleed is us Schafswoll, dad für wamme Sommertache geegnet is. Däs häb isch och in enm Jeelbdon.“ (Hmmm ich denke, wenn wir ein paar Stiche an den richtigen Stellen machen, könnten wir verbergen, dass die Unterkleider fehlen, ebenso wie das Hemd. … Das Oberteil bei dem Kleid ist aus Schafswolle, das für warme Sommertage geeignet ist. Das hab ich auch noch in einem Gelbton.) Der Geldton war eher Orange aber sah gut aus, sodass Serena völlig einverstanden war. Serena fühlte darüber und lächelte angetan. „Das ist wirklich schön!“ Die Schneiderin lächelte. „Guud dänn probirre ses un dänn ändärn wees ub.“ (Gut, dann probieren Sie es an und dann ändern wir es ab.) Während Serena sich umzog, begann Mevis Skizzen und Notizen zu den fremden Kleidungsstücken zu machen. Sie grübelte bereits darüber nach, wie sie daraus eine neue Kreation für ihren Laden herstellen könnte. Minuten vergingen und die Schneiderin ging nachschauen wie weit Serena war. Diese kämpfte damit die Verschnürung des Oberteils richtig zu zumachen. Mavis schmunzelte und meinte freundlich: „Wadde se, isch hälfe inne.“ (Warten sie, ich helfe ihnen.) Schnell band sie die Verschnürung richtig und brachte sie zu einem Spiegel. „Unn wiie jefälle se sisch?“ (Und wie gefallen sie sich?) Serena drehte sich und nickte zufrieden. „Das ist wirklich schön.“ „Isch häb mee, on inne, ebben nuch irre Underhosse anjeseen, … hmm … sowad känn isch nisch bidde, aba wee gönn von de üblischen Hosse die Beene bisch zum Po abschnidde, dänn passe es bässr zu inne.“ (Ich habe mir, an ihnen, eben noch ihre Unterhose angesehen, … hmm … sowas kann ich nicht bieten, aber wir könnten von der üblichen Hose die Beine bis zum Po abschneiden, dann passt es besser zu ihnen.) Dankbar nickte die Silberhaarige und eifrig machte sich die Schneiderin ans Werk und bearbeitete 3 Stück speziell für sie. Serena hatte sie damit abgearbeitet und sie tauschte den Platz mit Setsuna. Für sie bearbeitete sie ähnliche Kleider, dieses Mal in den Farben grün und rot. Wie auch bei Serena wurden die Unterhosen stark eingekürzt. Beide hatten jetzt 2 Kleider und drei Unterhosen, mit ihrer eigenen Garderobe die sie am Körper trugen, würden sie so ein paar Tage hier verbringen können. Zufrieden mit ihrer Ausbeute behielt Serena das erste Kleid an und Setsuna ihr neues Grünes. „Was bekommen sie dafür?“ Fragte Serena lächelnd. „Hmmm … da se mie erlobbe noch Nottize zu irrer Kleeddung zu mache … wörd isch für se bedde zusamm 2 Silverstügge sache. Is dad in Odnung für se?“ (Hmm … da Sie mir erlaubten noch ein paar Notizen zu ihrer Kleidung zu machen … würde ich für sie beide zusammen 2 Silberstücke sagen. Ist das in Ordnung für sie?) Setsuna war es dieses Mal die antwortete. „Vielen Dank, das ist mehr als in Ordnung.“ Sie hatte die Geldbörse in der Hand und gab ihr 2 Silberlinge und 3 Kupferstücke. Danach verließen sie den Laden. Mevis hatte ihnen noch ein Tuch gegeben, in das sie ihre anderen Sachen einwickeln konnten und so liefen sie zum Wirtshaus zurück. Sofort merkten sie, dass die Leute sie nicht mehr die ganze Zeit beobachteten. Sie fielen zwar nach wie vor auf, da sie ja nicht aus diesem kleinen Ort stammten, aber so konnten sie sich wenigsten etwas freier bewegen. Die Wirtin begrüßte sie lächelnd und gab ihnen ein Zimmer. Die Treppe hinauf, gleich die erste Tür links. Es war spartanisch eingerichtet. 2 Betten, mit frischen Strohmatratzen, saubere Decken und Kissen. Ein Tisch mit 2 Stühlen und ein Schrank. Von innen steckte an der Zimmertür der Schlüssel. Serena schaute zu ihrer Freundin die sich vorsichtig aufs Bett setzte. „Ok, was machen wir jetzt?“ „Ich denke, ich werde ans Tor zu Raum und Zeit gehen und sehen ob alles in Ordnung ist. In der Zwischenzeit kannst du dich ausruhen oder dir das Dorf ansehen, geh aber bitte nicht zu weit weg und behalt den Kommunikator Griffbereit, das ich dich finden kann.“ „Ok, ich geh mich umsehen, ich meine wann hat man sonst die Gelegenheit ein authentisches mittelalterliches Dorf besichtigen zu können?“ Setsuna lachte: „Freu dich nicht zu früh! Die Latrine ist ein Plumsklo und für Nachts gibt es nur den Nachttopf. Ganz ehrlich, das mag ja mal nett sein, aber ich freu mich trotzdem jetzt schon auf Zuhause.“ Serena grinste. „Solange werden wir den Aufenthalt hier nicht rausziehen. … Ok wer behält den Schlüssel?“ „Nimm du ihn, da du hier bleibst, ist das die beste Lösung.“ Serena nickte. Sie legte ihren *Beutel* mit Kleidung in den Schrank und verließ zusammen mit Setsuna die Schänke. Während die Grünhaarige den Ort in der Richtung verließ, aus der sie rein gekommen sind, lief Serena den Weg hinunter. Sie wollte zu Diamond. Kapitel 6: Eifersucht, Liebe und Hoffnung ----------------------------------------- Eifersucht, Liebe und Hoffnung Schlendernd spazierte Serena den Weg entlang, Leute grüßten sie misstrauisch, dennoch waren sie freundlich. Sie merkte, wie sie die einheimische Sprache immer besser verstand, bis sie fast keinen Unterschied mehr wahrnahm. Lachend dachte sie: Das sie die Leute ohne das Diadem wahrscheinlich gar nicht verstanden hätte. Ihre Gedanken gingen zu ihrem eigentlichen Anliegen zurück. Auch wenn sie vermutete, dass Diamond ihr kaum freundlicher gesinnt sein würde als am Morgen, wollte sie trotzdem mit ihm reden. Allein ihn lebend wiederzusehen und zu wissen, was für eine innige Freundschaft zwischen ihnen gewesen ist, reichte aus, dass sie euphorisch wurde. Anders wie noch Stunden zuvor sah sie, das er nicht auf dem Feld arbeitete, sie kam dem Haus näher und nur noch wenige Schritte trennten sie von dem Zaun, der sein Land markierte. Serena lief etwas langsamer, sie fühlte dass sie beobachtet wurde, nur von wem war sie sich noch nicht sicher. Kaum das sie hielt, schoss die blonde Frau aus dem Haus. Giftig blitzten ihre Augen. „Was wollen sie?“ „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!“ Erwiderte Serena ruhig. „Er ist MEIN Verlobter und Sie lassen gefälligst ihre dreckigen Pfoten von ihm.“ Fauchte sie. Serena hob eine Augenbraue. „Wenn sie seine Verlobte sind, was machen sie sich dann Gedanken, das ich ihn ihnen wegnehme?“ „Taaaaa sie zählen zu der Art Frau, die sich nicht dafür interessiert, ob einer vergeben ist oder nicht. Sie bieten ihren Körper feil, wie eine billige Straßendirne.“ Zischte die andere gehässig. Auch wenn es in Serena zu brodeln begann, sie blieb die Ruhe selbst, sie konnte die andere ganz anders klein bekommen. „Ich möchte dabei nicht wissen, wie er an sie gekommen ist, wenn sie der Meinung sind, das eine Dirne ihn so einfach um den Finger wickeln kann.“ Die Blonde lief rot an. „Sie sind es nicht wert auch nur einen Moment meiner Zeit mit ihnen zu vergeuden. Verschwinden sie von meinem Land …“ „Ich darf sie daran erinnern, das ich auf der Straße stehe und nicht auf ihrem Land. Und mir ist nicht bekannt, das ich hier nicht lang gehen darf.“ Konterte Serena kühl. „Sie … sie … sie … verschwinden sie, Lemalian ist weder an ihnen, noch an dem Unsinn interessiert, den sie ihm erzählen!“ Knurrte die Blonde hochmütig. „Wer sagt ihnen denn, dass er es ist, der mich interessiert?“ Hakte Serena nach und fand so langsam gefallen daran die andere zu reizen. Ihre Stimme nahm einen schrillen Ton an. „So wie sie ihre Brüste raus strecken, das sie fast rausfallen … Denken sie, dass dieser Aufzug ihnen jetzt eher hilft? Sie sind nur Dreck, eine Hexe die ihn nicht kriegen wird.“ Serenas Augen verengten sich; sie kannte auf der Erde die Geschichte der Inquisition und hatte die Vermutung, dass es hier nicht viel anders sein würde. „Ihre Eifersucht, Missi, wird es sein, die ihn vertreibt und keine andere Frau.“ Sie zischte: „Auf was sollte ich bei ihnen eifersüchtig sein? Sie sind eine umherziehende Dirne.“ „Ich muss ihnen vorhin ja mächtig Angst gemacht haben. Eigentlich sind sie bemitleidenswert.“ Lächelte Serena, die die Unterhaltung langsam mehr komisch, als beleidigend empfand. „Paaaaa das glauben auch nur sie.“ Knurrte sie und hob demonstrativ ihr Kinn an. „Eine wie sie ist es nicht mal würdig, auch nur ein Wort mit mir zu wechseln.“ Serenas Augen funkelten Schalk. „Dafür haben sie aber schon verdammt viel gesagt.“ Ihr noch einen bösen Blick zuwerfend, drehte sich die Blonde um und stolzierte hocherhobenen Hauptes ins Haus. Serena musste an sich halten nicht in Lachen auszubrechen. Diese Frau war wirklich kein Gegner, mag sein das Diamond … oder Lemalian … sie zur Seiner in diesem Leben erwählt hatte, aber sie bezweifelte, dass wenn er seine Erinnerungen wieder hatte, das es mehr als dieses eine sein würde. Sie entschloss sich im Dorf ein paar kleine Nachforschungen zu Saphir anzustellen. Wenn Diamond hier war, konnte sein Bruder nicht allzu weit weg sein und so wie dieser Hausdrache reagierte, würde sie mit Diamond heute eh kein ruhiges Wort mehr wechseln können. Der Zufall wollte es, dass der Alte, den sie am Morgen nach ihm befragt hatte, am Zaun hohes Unkraut entfernte. „Entschuldigen sie!“ Sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Der Alte schaute hoch und musterte ihr Kleid. „Besser …“ Brummte er vor sich hin. „Was wollen sie?“ Fragte er barsch. Serena schüttelte innerlich den Kopf, Freundlichkeit gegenüber Fremden war hier wirklich nur bei denen vertreten, die damit Geld verdienten. „Ich suche einen Mann mit Dunkelblauen, fast schwarz wirkenden Haaren und tiefblauen Augen. …“ „Der Bruder … wundert mich nicht, dass sie den auch suchen. … Gehn sie die Straße weiter runter, bis sie zu einem Wald kommen, laufen sie rein, sie werden bald ein Haus sehn. Da ist der.“ Erklärte er ihr. „Können sie mir sagen, wie weit es bis dahin ist?“ Fragte sie und hoffte das es noch am gleichen Tag zu erreichen war, wenn sie keine Sailor Kräfte einsetzte. Sie wollte nichts riskieren, schon gar nicht das einer das Wort *Hexe* wirklich ernst nahm. „Sie brauchen schon etwas … wenn sie laufen müssen.“ Gab er Wortkarg zurück. Serena sah zum Himmel, sie wusste nicht wann hier genau die Sonne unterging und allein in der Nacht wollte sie hier auch nicht umherwandern. Sie musste Saphir, wohl oder übel, auf den nächsten Tag verschieben. „Vielen Dank für ihre Hilfe.“ Sagte sie höflich, erneut winkte er nur ab und sie schlenderte in die Stadt zurück. Sie fand neben der Schneiderin Mevis, noch kleine Läden in denen Felle, Feldfrüchte und frisches Fleisch angeboten wurden. Dieser kleine Ort, der für sie gelebte Geschichte wiederspiegelte, war für Serena, mehr als nur höchst interessant. Doch sie gab Setsuna in dem Punkt Recht, als das ihr kurzer Trip zwar echt nett war, aber hier leben wollen? Nein danke. ********************************************* Setsuna war in der Nacht nicht zurückgekehrt, hatte aber über den Kommunikator sich gemeldet, das Zuhause alles ok sei, nur das ihre Freundinnen wie ein Haufen Hühner durcheinander rannten und ständig versuchten sie zu erreichen. Serena hatte nur gelacht und gesagte, sie solle sich keinen Stress machen und die Mädchen auf Tonlos stellen. Weiter teilte sie ihr mit, das sie sich für den nächsten Tag vorgenommen hatte Saphir ausfindig zu machen. Sie wusste, dass sie bei ihm nicht direkt was erreichen würde, denn Saphir würde ohne seinen Bruder nirgendwo hingehen, daher lag ihr Schwerpunkt so oder so auf Diamond. Trotz alle dem wollte sie wissen, wie es dem Blauhaarigen ging UND sie musste seine Blockaden lösen. Egal was mit Diamond war, auch Saphir musste den Zugang zu seinen Erinnerungen zurück erhalten. Nachdem das Gespräch mit Pluto beendet war, sinnierte Serena über Saphir nach. Er war eine besondere Art Mensch gewesen, so ruhig und doch so stark, intelligent und kreativ. Auch vor 100 Jahren hatte sie ihn in ihr Herz geschlossen und sie würde nicht von hier fortgehen, ohne ihn gesehen zu haben. … Ja sie musste sich der Tatsache stellen, das sie Diamond möglicherweise nicht davon überzeugen könnte mit ihnen zu kommen. … Und ihr zerriss es allein bei dem Gedanken das Herz. Sie wollte … sie konnte … ihn nicht einfach so hier lassen! Die Sonne strahlte an diesem Morgen von einem Azurblauen Himmel herab und gut gelaunt lief sie den Weg entlang, der an Diamonds Hof und zu dem Wald führte in dem Saphir lebte. Wieder sah sie den Hof und dieses Mal war Diamond auch da, nur das seine VERLOBTE leider ebenso mit Anwesenheit glänzte. Auffällig dicht, war sie die ganze Zeit über in seiner unmittelbaren Nähe und scannte mit Adlerblick die Umgebung ab. Serena schüttelte den Kopf und ging einfach an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. ********************************************* Den ganzen Morgen war Lariza so anhänglich wie ein Schwarm ausgehungerter Mücken. Lemalian war kurz davor ihr zu sagen, dass er sie heute einfach nicht ertrug. Seitdem die Fremde gestern mit ihm gesprochen hatte, platzte sie regelrecht vor Eifersucht und suchte in jedem kleinen Wort nach einem Anhaltspunkt, das er sie auch nur etwas genauer angesehen hatte. Er verstand sie nicht! So hatte sie sich noch nie aufgeführt. Sie kannten einander fast von Geburt an und auch wenn Lariza nie wirklich seine große Liebe gewesen ist, hatte er sie doch so gern, um dieses Leben mit ihr verbringen zu wollen. Sie entsprach einfach einem Frauenbild das ihm gefiel und für die kulturellen Verhältnisse in denen sie lebten, war sie extrem fortschrittlich. Er liebte ihre Selbstständigkeit und das sie einen eigenen Kopf besaß und gleichzeitig wusste, wann sie ihm das Gefühl geben musste, das er gebraucht wurde. Vieles würde er sich dennoch anders wünschen, er wollte, dass seine Partnerin seine beste Freundin und seine Geliebte war und sexuell ihn absolut ausfüllte. Leider passte vieles bei Lariza nicht. Er mochte es mit ihr zu reden, aber bei Unterhaltungen die mehr betrafen, als das alltägliche allerlei, fühlte er sich unterfordert. Der Sex mit ihr war … ausreichend, aber ob es ihm reichte, war nie eine Frage gewesen. Im Grunde spielte es sich immer gleich ab. Er küsste sie, sie legte sich hin und ließ ihn ohne wirkliche Reaktion machen. Er hatte schon viel ausprobiert, um mehr als ein … mach schon … aus ihr heraus zu bekommen, doch sie duldete nichts anderes. Sie wollte nicht von ihm an bestimmten Stellen berührt werden und der Akt, sollte einfach so schnell wie möglich vorbei sein. Er konnte sie nehmen, wenn er wollte, zu sehr hatte sie Angst, wenn sie ihm das nicht gab, das er es sich woanders holen würde. Das tat er nicht, er war ihr treu und bisher hatte es keine Frau gegeben, die ihn auch nur in Versuchung geführt hätte. Er zuckte innerlich die Schultern und sein Blick wanderte über sein Land. Er sah einen Schatten und sein Blick ging dorthin. Diese Haare würde er überall wiedererkennen, sie waren wie seine und das gab es hier nicht noch einmal. … Sie trug andere Kleidung wie gestern, ein Kleid das von hier stammte und ihre Figur zum Teil besser verbarg und andere Stellen fast noch besser betonte. Schnell schaute er woanders hin bevor Lariza es bemerkte, … jaa ihn hatte bisher keine Frau dazu getrieben an Untreue zu denken, aber diese Fremde rief etwas in ihm hervor, das er sich nicht erklären konnte. Ja sie war attraktiv, aber das war Lariza auch. … Er konnte es nicht benennen, vielleicht waren es ihre Augen, die ihn anzuflehen schienen … nur worum sie ihn baten, verstand er nicht. Kapitel 7: Saphir ----------------- Saphir Serena wanderte etwa 2 Stunden, ehe sie den Wald fand, von dem der Alte gesprochen hatte. Sie hätte ihn vielleicht fragen sollen, wie viele Wäldchen es gab durch die sie durch musste, um dann das zu finden, zu dem sie eigentlich wollte! Jetzt war sie ja da und wie der Alte gesagt hatte, fand sie kurz darauf die kleine Hütte. Davor saß Saphir und schnitze an einem Holzspalt. „Hallo.“ Grüßte sie ihn freundlich. Er zog die Augenbrauen hoch und nickte ihr zu. „Kann ich ihnen helfen?“ Fragte er abwesend. „Nein, ich glaube nicht. … Ähmm kann ich einen Moment bei ihnen bleiben und mich ausruhen? Ich bin neu hier und wollte mir die Gegend ansehen …“ Sie lachte leicht verlegen. „Und ich bin glaub ich weiter gelaufen, als gedacht.“ Er schmunzelte und bot ihr mit einer Geste an, sich neben ihn auf die Bank zu setzen. Dieser Einladung kam sie gern nach und atmete erleichtert aus, als sie Platz nahm. Sie lief zwar auch zuhause viel, aber diese Wanderung war schon etwas anderes. „Woher kommen Sie?“ Fragte der Blauhaarige. „Von einem Land sehr weit weg von hier … ich bin eigentlich nur auf der Durchreise.“ Wich sie wieder gekonnt einer direkten Antwort aus. Saphir lehnte sich zurück. „Das würde ich auch gern sagen können.“ „Wieso? … Ohhh, verzeihen Sie, ich wollte sie nicht bedängen.“ Stoppte sie, als ihr klar wurde das sie zu vorschnell gewesen ist. Er lächelte: „Nein sie bedrängen mich nicht. … Wissen sie, es gibt Tage da wünsche ich mich einfach weit weg. In ein anderes Land … ein anderes Leben.“ „Was haben sie gegen dieses Leben?“ Hakte sie interessiert nach. Er zögerte einen Moment. „Es ist Stumpfsinnig … kennen sie das Gefühl, das man wissen will, was es da draußen noch gibt? Das das Leben einen doch mehr zu bieten hat, als das was man hat?“ Serena nickte traurig. „Ohhh jaaa das Gefühl kenn ich zu gut. … Und dann kommen einen Träume, die einen Bilder von einer anderen Welt zeigen und man will ergründen was es da gibt.“ Erzählte Serena sehnsüchtig und dachte dabei an die Bilder von ihr und Diamond zurück. „Ja, davon spreche ich!“ Euphorische Überraschung strahlte von ihm aus. „… Komisch bisher hab ich noch niemand kennengelernt, dem es auch so ergeht wie mir!“ Serena lächelte zaghaft. „Auch bei mir war das so … meine Freunde sagten, ich solle damit leben und glücklich sein, mit dem was ich hab … aber ich wollte davon nichts hören.“ Er nickte verstehend. „Mein Bruder ist der Meinung, dass man sich nicht immer gegen alles stellen kann, das das was man hat auch mal ausreichen muss. … Nur ist das Leben nicht zu kurz dafür, alles so zu akzeptieren wie es ist und seine Träume hinten anzustellen?“ Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Wie oft hatte sie sich das schon gefragt? „Ich denke nein, aber oft lassen einen die Menschen keine andere Wahl und man fühlt sich auch in einem Raum voller Menschen sehr sehr einsam.“ „Ja, sie verstehen was ich meine.“ Meinte er und seine tiefe Traurigkeit stach ihr ins Herz. „… Deshalb bin ich hier raus gezogen weit weg von den Menschen. Hier bin ich vielleicht allein, aber die Einsamkeit gibt es so gesehen nicht. Die Tiere interessiert es nicht wer du bist und wo du herkommst, ich lebe unter ihnen und nehme mir das, was ich brauche. Zumindest diese Art Leben kann ich führen, wie ich es für richtig halte. … Verzeihen Sie, ich wollte sie nicht mit meiner Lebensgeschichte belästigen.“ Serena schüttelte hastig den Kopf. „Nein nein, bitte entschuldigen sie sich nicht für etwas, dass sie ausmacht. … Iiiccchhh mag sie erst seit ein paar Minuten kennen, aber ich kann ihnen jetzt schon versichern, dass sie ein wunderbarer Mensch sind. Sie sind vielleicht einfach in der falschen Zeit auf einem falschen Planeten geboren worden. Zu einer anderen Zeit, wären sie ein herausragender Entdecker gewesen, der für sein Volk eine Bereicherung dargestellt hätte.“ Saphir zog die Augenbrauen nach oben. „Wie kommen sie darauf?“ Lächelnd legte sie für einen kurzen Moment eine Hand auf seinen Arm. „Sie haben ein Herz, das so viel Liebe und Güte ausstrahlt und sie sind bereit alles zu tun, um eine Veränderung zu bewirken. Glauben sie mir, diese Charakterstärke haben nicht viele!“ „Sie kommen wirklich nicht von hier!“ Meinte er mit einem sanften Strahlen . „Jemanden wie sie gibt es bei uns nicht. … Eine Frau die intelligent ist und die Möglichkeiten des Seins zulässt, ist hier … ein Unding der Unmöglichkeit.“ Sie lächelte ihm aufmunternd zu. „Vielleicht kommen sie irgendwann ja mal in mein Land! Ich will nicht behaupten, das da alles nur eitler Sonnenschein ist … aber ich denke, das manches einfacher ist.“ „Wenn ich einmal von hier fort geh, dann werde ich nach ihrem Land suchen, das ist gewiss.“ Entgegnete er fest, dennoch konnte sie in seinen blauen Iriden sehen, das er daran bezweifelte je von hier weggehen zu können „… Sagen sie mir, warum sind sie in unser Land gekommen?“ Sie gab sich einen innerlichen Ruck, sie war auf einen guten Weg zu ihrem Ziel, zumindest bei ihm. „Ich habe nach 2 Freunden gesucht, die hier irgendwo leben sollen. Wir sind getrennt worden, als wir noch … viel jünger waren. Sie werden sich wahrscheinlich nicht an mich erinnern, aber ich erkenne sie.“ Liebe strahlte aus ihren Blick und Saphir nickte leicht. „Sie zählen sie zu ihrer Familie?“ Ein zärtlicher Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. „Naja im Grunde sind sie meine Brüder. Sie waren immer für mich da und als wir getrennt wurden, riss es mir das Herz aus der Brust. … Wir hatten … einen Unfall … und haben allen Anschein nach, alle samt das Gedächtnis verloren. Bei mir ist es wieder da und ich hab es mir zur Aufgabe gemacht sie zu suchen und ihnen zu helfen sich auch wieder zu erinnern.“ Neugierig musterte er sie. „Warum glauben sie, dass sie sie hier finden?“ Sie sah von ihm zu den Baumkronen hinauf. „Im Grunde ist es nur ein Gerücht, aber ich bin es ihnen schuldig, alles zu tun um sie zu finden.“ „Sie lieben sie.“ Stellte er fest. Sie nickte leicht. „Mehr als sie es sich vorstellen können und ich weiß, dass ich sie irgendwann finde und wir wieder beieinander sein werden.“ „Sie sind eine bemerkenswerte Frau.“ Liebevoll musterte er sie. Überrascht riss sie die Augen auf. „Warum?“ Er legte sein Messer zur Seite und drehte sich noch etwas mehr zu ihr um. „Eine Frau wie sie wäre es, die das trostlose Leben hier den Sonnenschein bringen würde.“ Hart schluckte sie um nicht in Tränen auszubrechen. „Sie sind sehr freundlich! Gibt es denn hier keine Frau, die sie glücklich machen könnte?“ Saphir zögerte, ehe er vorsichtig antwortete: „Wissen sie … ich bin da anders. Ich will mit niemanden zusammen sein, der mir vielleicht die Hälfte gibt von dem, was ich gern möchte.“ „Ihr Bruder?“ Stellte sie mehr fest, als das sie fragte. Er lachte auf. „Ja. Sie haben ein Geschick für das menschliche Zwischending.“ Sie grinste schief und hoffte dass er ihre traurigen Augen nicht wahr nahm. „Mein Bruder ist mit einer Frau zusammen mit der er sich verlobte, weil er glaubt, die wahre Liebe nie zu finden, also nahm er sich das, womit er am besten auskommen kann.“ „Das klingt wirklich nicht nach der großen Liebe.“ Stimmte sie zu und ein Stich traf sie Mitten ins Herz. Er schnaubte. „Die wenigsten Ehen werden hier aus Liebe geschlossen. Vielmehr geht es darum seinen Besitz zu mehren. Mit der Hochzeit bekommt meine Schwägerin ein Haus und Land und mein Bruder eine Frau die im Ort nicht schlecht angesehen ist.“ Serena stutzte. „Was meinen sie mit *nicht schlecht angesehen*?“ Saphir zuckte die Achseln. „Ihr Ruf ist nicht befleckt und ihre Familie ist eine Kaufmannsfamilie. Sie haben zwar nicht viel Geld, aber dennoch würden viele was dafür geben mit ihr zusammen zu sein.“ „Das klingt … soo kalt.“ Sagte sie traurig. „Ja, auch deshalb lebe ich hier.“ Erklärte er ihr. „Meine Schwägerin ist nicht die Art Frau, die Familie an erster Stelle stellt. Für sie zählt Lemalian und vielleicht noch ihre möglichen Kinder, aber mehr? Nein, … außer es betrifft ihre Eltern und deren Erbe.“ „Sie mögen sie nicht!“ Stellte sie fest. Saphir zuckte die Achseln. „Nein, muss ich aber auch nicht. Ich muss sie nur ein paar Mal im Jahr ertragen und das wars.“ Serena zog nachdenklich die Stirn in Falten. „Nur warum liebt ihr Bruder sie dann?“ „Lemalian kennt sie von klein an und sie hat ihm immer schöne Augen gemacht. …“ Er zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich stand sie bei ihm auf die Gefahr.“ „Was meinen sie damit?“ Irritiert schaute sie ihm in die Augen. Er lachte. „Sie kommen eindeutig nicht von hier. Schon gut. … Was haben sie jetzt vor?“ „Ich denke, ich werde noch ein paar Tage bleiben um zu sehen, ob ich meine Freunde doch noch finde und dann weiterziehen. Ich versuch mich einfach unauffällig umzuhören, ob jemand von ihnen gehört oder sie gesehen hat. Dürfte ja nicht so schwer sein, zwei Männer zu finden, die hier eigentlich nicht hin gehören und deren Optik und Charaktere allein so auffällig sind, das sie wahrscheinlich Anstoß erregen.“ Sagte sie und schaute ihn dabei absichtlich nicht an. Er nickte leicht. „Im Grunde würde ich nach der Beschreibung ihnen sagen, dass sie sie bereits gefunden haben. Nur müsste ich sie dann nicht irgendwie erkennen?“ Serena schmunzelte. „Nein, dafür ist zu viel geschehen.“ Sie beugte sich ein Stück vor und nahm eine seiner Hände in ihre. „Ich kenne dich schon sehr lang und ich weiß, dass du nie ohne deinen Bruder von hier weggehen würdest. Leider will er nicht sehen … er will nicht mal zuhören.“ „Wie hießen wir damals?“ In seinem Blick stand kein Unglaube, sondern vielmehr Neugierde und eine Hoffnung auf etwas, das er sich selbst nie hätte erklären können. „Dein Name war Saphir und seiner Diamond.“ Begann sie ihm zu berichten. „Wir sind wie Geschwister aufgewachsen und hätten alles füreinander getan … dann kam ein Krieg und ihr beide seid losgezogen, euch dem entgegen zu stellen. … Du musst verstehen, dass du sehr viel mehr kannst, als für Menschen greifbar ist. … Ihr habt gewonnen … nur wurdet ihr so schwer verletzt, das ihr gestorben seid und mit euch all eure Erinnerungen.“ „Das klingt jetzt sehr weit hergeholt …“ Entgegnete er skeptisch. „Du sprichst von einer Art Wiedergeburt …“ „Ja, genau!“ Bestätigte sie. „Ich weiß, dass das schwer zu verarbeiten ist … und leider kann ich dir deine Erinnerungen nicht ohne weiteres zurückgeben, ohne dass Diamond sie auch bekommt. Ich hab jetzt schon zu viel gesagt.“ Saphir musterte sie einige Sekunden schweigend. „Was hast du jetzt vor?“ „Ich hab eigentlich nur eine Chance, ohne es dir noch schwerer zu machen …“ Sagte sie und tiefe Trauer lag auf ihrem Gesicht. „Du nimmst mir die Erinnerung an dieses Gespräch.“ Stellte er fest, mit einem Wissen das tief in seiner Seele verankert lag. „Ja! …“ Bestätigte sie seine Vermutung. „Warum bist du heute gekommen?“ Fragte er sie nachdenklich. Serena lehnte sich zurück und schaute betrübt zu den Kronen der Bäume. Sonnenstrahlen blitzen durch das Blätterdach. „Ich wollte wissen wie es dir geht … jetzt weiß ich es … und ich kann nichts tun, um es dir einfacher zu machen.“ „Werden wir noch mal wiedergeboren?“ Wollte er wissen und seine innere Depression kam deutlich zum Vorschein. „Ja und ich hoffe, dass es noch sehr viele Leben mehr sein werden.“ Versuchte sie ihn den Trübsinn zu nehmen. „Dann sorg dafür, dass wir das alles das nächste Mal gleich von Geburt an wissen. Das wir nie wieder in einer Welt leben müssen, wo wir nicht sein können was wir sind.“ Bat er sie inständig, das mehr einer Forderung glich. „Ich kann zwar nichts tun, um eure frei gewählte Situation jetzt zu ändern, aber ja, ich kann zumindest dafür sorgen, das ihr das nächste Mal gleich alle Erinnerungen habt.“ Er lächelte und Serena nahm ihn mit leichten zögern in die Arme. „Wir werden uns wiedersehen, mein Bruder! … Glaube fest daran, dass es ein anderes Leben für euch gibt.“ Saphir gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Nimm sie mir! Wir werden uns wiedersehen.“ Serena hatte Tränen in den Augen, als sie in seine klaren dunkelblauen Iriden sah und in seinen Geist eindrang. Sie riss alle Barrieren runter und stockte für einen Moment. Sie ließ kurz ab und er schaute ihr in die Augen. „Serena!“ Hauchte er. Sie nickte unter Tränen und erneut nahm er sie fest in die Arme. „Tue es Schwesterchen! Im nächsten Leben werden wir zu dir kommen.“ Weinend baute sie eine neue Blockade auf, die mit der nächsten Geburt verschwinden würde; zuletzt fasste sie das Gespräch mit ein und der sanfte Glanz verschwand aus seinen Augen. Sie rückte etwas von ihm weg und sagte mit leicht belegter Stimme: „Danke das ich mich bei ihnen ausruhen durfte, das war sehr freundlich.“ Er nickte ihr kühl zu. „Kein Problem, Fräulein.“ Sie stand mit schwerem Herzen auf. „Vertrauen sie auf das Leben, alles ändert sich einmal. Leben sie wohl.“ Saphir sah ihr mit irritiertem Blick hinterher und sie versuchte nicht zu zittern, als sie von ihm fortging. Das Herz lag ihr schwer in der Brust … sie lief gut einen Kilometer, ehe sie unter einen Baum zusammen brach und bitterlich weinte. Warum konnte Diamond nicht wie Saphir sein? Sie hätten ihnen ihre Erinnerungen geben können und sie wären gemeinsam von hier verschwunden. So musste sie ihn hier lassen, in einer Welt die ihn nicht verstand, in der er nicht leben wollte und er sich ein eigenes Exil erbaute, um sich ein Quäntchen Freiheit zu schaffen! Das war nicht fair! Seine Traurigkeit war so stark, so allgegenwärtig und sie wusste, er würde niemals ohne Diamond mit ihr gehen. Saphir würde seinen Bruder nicht in dieser Welt allein lassen, auch wenn es ihn umbrachte. Was aber wenn sie hier blieb? Könnte sie hier leben? So weit weg von ihren Freunden, ihrer Familie und ihren geliebten Planeten? Die Antwort war eindeutig! Nein, das konnte sie nicht! Sie konnte nicht hier bleiben, auch wenn es ihr das Herz zerriss sie hier zurück lassen zu müssen. Kapitel 8: Ein Kuss ------------------- Ein Kuss Serena wusste nicht, wie lang sie unter dem Baum gesessen und geweint hatte, aber zu ihrem Erstaunten stellte sie fest, dass es schon wieder auf den Abend zu ging und sie hatte noch eine ziemliche Wegstrecke vor sich, ehe sie wieder im Dorf war. Langsam rappelte sie sich auf und lief den Weg hinab. Nach guten 1½ Stunden sah sie von weiten den Hof von Diamond. Er und seine Frau waren dabei den Pflug für die Nacht in den Schuppen zu räumen. Sie schien mit irgendetwas auf ihn einzureden und er wirkte, als wäre er mit seinen Gedanken ganz wo anders. Die Worte von Saphir kamen ihr in Erinnerung, im Grunde liebte er sie nicht, aber sie war für diese Zeit eine gute Partie. Sie kannten sich dazu schon von klein auf und das alles zusammen, machte dann die Gemeinschaft aus. … Nachdenklich lief sie weiter und dachte dabei an ihre eigene Beziehung. Endymion und sie liebten einander, doch war es am Ende nicht auch nur eine Zweckgemeinschaft? Sie kannten nichts anderes und irgendwie hatte sich Serena nie darüber Gedanken gemacht. Der Erdenprinzen war ihr Schicksal und im letzten Leben war das keine Frage für sie gewesen. Sie hatte sich in ihren Helden verliebt, der immer wieder kam und ihr half die Bösen zu verjagen, dann wurden ihr ihre Erinnerungen wiedergegeben und von da an war alles klar. Sie und Endymion gehörten zusammen, sie würden Kristalltokio erschaffen und ihrem Sonnensystem den Frieden bringen. Was aber wenn sie sich irrten? Wenn es auch noch andere Möglichkeiten gab, wie sie den Frieden erwirken konnten? … Was wenn sie damals mit 16 die falsche Entscheidung getroffen hatte? … Hätte sie nach dieser einen Nacht im Mondreich mit ihm reden sollen? Ihm sagen sollen, was sie wirklich empfand? … Es war egal, es war lang her und Diamond war ihr Bruder, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht hätte es mal eine Chance gegeben, aber das war eben zu einer anderen Zeit. Sie hatte die Entscheidung getroffen mit Endymion ihre Leben zu verbringen, was anderes war keine Option. Er war ihr künftiger König, der Vater von Chibiusa und gemeinsam würden sie ihr Volk in eine bessere Zukunft führen. … Nur warum fühlte sich trotz allem ihr Herz so schwer an? Sie sollte doch vor Glück fast platzen? Sie hatte ihre Liebe an ihrer Seite und ihre *Brüder* lebten. Also alles war gut. Woher dann dieses miese Gefühl, als ob ihr jemand den Boden unter den Füßen wegzog und sie wüsste, das sie niemals wieder hochkommen würde? ********************************************* Diamond sah sie, als sie an seinem Hof vorbei ging. Höflich nickte sie ihm zu, aber für mehr reichte es heute nicht. Nach diesem Tag wollte sie nur noch schlafen! Sie lief zum Wirtshaus und stellte fest, dass Setsuna auch heute nicht zurück gekommen war. Ihr sollte es Recht sein, dann brauchte sie auch mit niemanden über diesen Tag zu sprechen. Müde setzte sie sich an einen der Tische und die Wirtin brachte ihr einen großen Teller mit Schweinebraten, Soße und Kartoffeln (oder sowas ähnliches). Wieder schmeckte das Essen hervorragend, aber sie brachte kaum etwas herunter. Zu sehr waren ihre Gedanken bei dem was sie heute erfahren hatte und sie musste dieses Gespräch, ob sie konnte oder wollte, noch mit Diamond führen. Sie musste seine Barrieren entfernen, erst dann konnte sie wieder nach Hause. Müde schleppte sie sich 30 Minuten später in ihr Zimmer und warf sich aufs Bett. In dieser Nacht verfolgten sie Bilder dieser einen Nacht zu ihren 16 Geburtstagen im Silberjahrtausend. Sie hatte getrunken und wollte ihrer heimlichen Liebe Diamond endlich sagen, dass sie mehr für ihn empfand als Freundschaft oder brüderliche Gefühle. Sie hatte immer so getan, als wäre es nicht mehr, aber selbst in ihren damaligen Träumen wünschte sie sich nichts sehnlicher als seine Nähe. Sie waren auf dem Balkon und sie war ihm sehr nah gewesen, angesäuselt hatte sie ihm gesagt, dass sie ihn liebte. Er hatte sie weggeschoben und gesagt, dass das nur der Alkohol sei. Von jetzt auf gleich war sie völlig nüchtern gewesen und hatte versucht in seinen Augen zu lesen. Es war nur Kälte darin, von da an hatte sie gewusst, dass er nur ihr Bruder sein konnte. Das nie mehr zwischen ihnen sein würde, als die sanfte Liebe zwischen Geschwistern. Sie riss sich ihre Gefühle buchstäblich aus der Seele, die danach vor Einsamkeit und Schmerz nur noch schreien konnte und schenkte ihre Liebe den Erdenprinzen, der ihr an diesem Abend zum ersten Mal seine Aufwartung gemacht hatte. Am Morgen erwachte Serena noch immer mit schweren Herzen, aber sie war entschlossen den Tag zu nutzen. Sie musste mit Diamond reden. Sie war glücklich mit Endymion und mehr als brüderliche Liebe würde es zwischen ihr und Diamond nicht geben! Schon von weiten konnte sie den Silberhaarigen erkennen. Neben seinem Haus gab es einen Brunnen aus dem er Wasser schöpfte. Wie gestern trug er kein Hemd und seine definierten Muskeln glänzen in der Sonne. Wieder dieses verräterische kribbeln in ihrem Bauch. Verdammt wieso durfte jemand so gut aussehen? Zu gern würde sie ihre Finger in seine langen Haare vergraben und … was dachte sie da eigentlich? Sie war mit Endymion verlobt … zum 2 Mal! Und schon bald würde sie ihn zum 2mal heiraten! Wieso dachte sie dann wirklich darüber nach wie attraktiv ein anderer war? … Er war ihr BRUDER. Schimpfe sie sich selbst aus. Diamond dreht sich zu ihr um und wieder trafen sich ihre Blicke. Fast hypnotisch ging sie ein Schritt auf ihn zu. Stoppend schaute sie von ihm weg, um sich zu fangen, ehe sie ein fröhliches Lächeln aufsetzte. „Hallo!“ „Sie … sehen anders aus.“ Stellte er fest und musterte sie ausgiebig. „Ja, da wir uns entschlossen haben ein paar Tage hier zu bleiben, dachten wir, dass wir vielleicht Kleidung tragen sollten, die nicht so … auffällt.“ Er lächelte und Serenas Herz schlug Purzelbäume. „Stimmt so fallen sie weniger auf, … das Kleid steht ihnen.“ „Danke.“ Meinte sie rot werdend. „Ähmm … Wo ist ihre Frau?“ Fragte sie und blickte sich suchend um. „Sie ist zu ihren Eltern ins andere Dorf. Daher werde ich heute den ganzen Tag durcharbeiten. Entschuldigen sie mich.“ Meinte er und wollte sich von ihr schon abwenden. „Haben sie etwas dagegen, wenn ich da bleibe? Die Sonne scheint heute so schön und die Wiese hinter ihrem Feld lädt zum Ausruhen und Sonnenbaden ein.“ Fragte sie eilig. Er zuckte die Achseln: „Machen sie was sie wollen, solange sie mich nicht von der Arbeit abhalten.“ „Werde ich nicht!“ Lächelte sie und lief das Feld hinab auf die andere Seite zu der schönen Wiese. Locker legte sie sich ins Gras und schaute zum blauen Himmel hinauf. „Traumhaft.“ Hauchte sie. Wenigstens einen Moment bei dieser Reise der einfach nur schön war. Immer wieder setzte sie sich auf und schaute zu Diamond der sein Feld bestellte. Die harte Arbeit hatte seinen athletischen Körper noch weiter ausgeformt. Er sah sagenhaft gut aus. Nach ein paar Stunden kam er mit einer Kelle Wasser zu ihr und reichte sie ihr. Überrascht schaute sie ihn an. „Trinken sie, bei der Sonne bekommt man schnell Probleme.“ Dankbar lächelte sie und trank das kühle Nass. Er setzte sich neben sie und eine Weile genossen sie einfach das beieinander sein. „Warum kommen sie immer wieder Lady?“ „Ich kann es nicht erklären, ich … mag sie … Haben sie über unser Gespräch nachgedacht?“ Fragte sie vorsichtig. Sein Gesicht verhärtete sich. „Ja und ich bleibe bei der Antwort. Ich kenne sie nicht und ich bin ihnen in meinem Leben noch nie begegnet.“ „Nun vielleicht haben sie Recht …“ Begann sie eine neue Taktik. „Aber sie erinnern mich sehr an ihn. Er war mein bester Freund und meine erste Liebe. Wir wurden … getrennt …“ Lemalian fiel ihr brummig ins Wort. „Fräulein so gern ich ihnen sagen würde, dass ich das bin, muss ich sie enttäuschen. Ich lebe hier schon mein ganzes Leben und bin nie weiter als 2 Dörfer weg gewesen.“ Sie sah ihn skeptisch an. „Können sie sich nicht vorstellen, dass man mehrere Leben gelebt haben kann? Oder das eine … Kopfverletzung … solche Erinnerungen in einem auslöschen kann?“ „Das mag sein, doch wie ich ihnen schon sagte, das gab es bei mir nicht.“ Erwiderte er kühl. Sie rückte ein Stück näher. „Wissen sie, dass ihre Augen etwas ganz besonderes sind?“ Erneut verhärtete sich sein Gesicht. „Ja und dazu mit diesen Haaren endet man schneller auf einen Scheiterhaufen als man schauen kann.“ „Was? Was meinen sie???“ Rief sie geschockt aus. „Diese Augen und die helle Haarfarbe im jungen Alter wird auf einen alten Aberglauben zurückgeführt.“ Meinte er knapp angebunden. „Erzählen sie bitte.“ Bat sie ihn. „Kennen sie die Geschichte der Wechselbälger?“ Fragte er und beobachtete ihre Reaktion. Serena versuchte sich an den alten Aberglauben zu erinnern. „Ich hab davon gehört … zumindest das was man bei uns darüber erzählt, aber ich bekomm die Legenden darum ehrlich gesagt nicht mehr zusammen.“ „Der Glaube besteht darin, dass einer Frau im Wochenbett durch Kobolde oder andere böse Gestalten das Kind genommen und durch ihres ersetzt wird. Diese Kinder sind oft missgebildet, krank oder einfach mit einem anderen Äußeren gezeichnet. Die hellen Haare und diese Augen werden oft als ein solches Merkmal gesehen. Wäre ich ein Mädchen gewesen, würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben.“ Erzählte er ihr. „Als Mädchen … wären sie zu einer …Hexe erklärt worden?!“ Fragte sie mit leichter Panik. „Ja. Mein Bruder lebt deshalb außerhalb der Gemeinschaft. Er interessiert sich für Dinge die die Menschen hier als unnormal ansehen und wenn er nicht gegangen wäre, hätten sie ihn womöglich irgendwann hingerichtet. Er kommt nur noch selten her und auch nur, wenn meine Frau oder ich ihn ins Dorf begleiten.“ Unterdrückte Wut und Resignation spiegelten sich in seinen Augen. „Wünschen sie sich nicht manchmal ein anderes Leben? Eines wo sie keine Angst haben müssten, das ihnen oder ihrer Familie so etwas angetan wird?“ Versuchte sie einen weiteren Vorstoß. „Wer würde sich das nicht wünschen? Aber so einfach ist das nicht. Wir leben in einer Gemeinschaft, man kann sich nicht vor der Verantwortung drücken.“ Serena schloss die Augen. Ja, das war der Prinz, der da sprach. Sie öffnete die Augen und traf seinen hypnotischen Blick. Die Lippen benässend sagte sie leise: „Wissen sie, hier mögen sie als ein Wechselbalg gelten, aber bei uns wären sie eine Gefahr für sehr viele Frauenherzen.“ Ein Lächeln verzog seine harten Gesichtszüge, das ihr heiß und kalt wurde. Sanft nahm er eine ihrer Haarsträhnen und ließ sie durch seine Finger gleiten. „Vielleicht gäbe es nur ein Herz, für das ich gefährlich sein wollte.“ Stockend fragte sie: „Und … das … wäre?“ Mit einem Ruck zog er sie auf seinen Schoß und bedeckte seine Lippen mit ihren. Erst sanft und forschend, wurde er schnell heiß und hingebungsvoll. Serena lehnte sich an ihn und ihre Hände fuhren in seine Haare. Seine Zunge fuhr in ihren Mund und heiß schoss es ihr in den Schoß. Er roch nach Sonne, Gras und Erde. Sie liebte diesen Geruch und drückte sich noch enger an ihn. Die Schwellung in seiner Hose drückte ihr hart gegen die Hüfte und seine forschenden Finger fuhren ihren Rücken hinab und unter ihr Kleid. … Serena stöhnte leise auf. So wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt … Endymion hatte nie so leidenschaftlich … ENDYMION!!!!! Was machte sie hier? Sie war verlobt. Schreckgeweiteten Auges sprang sie auf. „Nein … das das geht nicht wir … ich … du … verlobt …“ Brachte sie stotternd hervor. Tief atmete er ein und erhob sich geschmeidig. „Ja und dennoch will ich dich! Seit du hier bist, bekomm ich dich nicht aus den Kopf …“ Sie schluckte. „Ja, du mir auch nicht ... aber … aber ich bin verlobt und du … du hast auch deine Frau …“ „Wenn du verlobt bist, wo ist er dann? Wieso lässt er eine Frau wie dich allein durch die Gegend ziehen?“ Brummte er verachtend. „Ich bin gegangen um … um meine Brüder zu finden … und fand dich … ich … ich muss weg … es tut mir leid … ich …“ Sie wollte weg, sie MUSSTE weg, sonst würde sie nicht mehr Herr ihrer Sinne sein. Er knurrte: „Warte! Warum das alles? … Wieso dieser Kuss? DU wolltest mich, so wie ich dich!“ Serena nickte traurig. „Ja, ich wollte … oder besser will dich! … aber ich darf nicht! Und wenn ich jetzt nicht gehe, werden wir beide es bereuen.“ Sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Dann geh, ich werd dich nicht aufhalten!“ Knurrte er mit einem tiefen verachtenden Bass. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schaute aufgebracht zu Boden. „Bitte glaube mir, das ich das so nicht wollte, ich … ich wollte das so in dieser Form nicht…“ „Das hat sich grad aber ganz anders angefühlt.“ Konterte er kalt. „Nein … ja … ach verdammt. Ja ich wollte dich gerade … aber ich bin verlobt und du, du hast sie … und …“ Versuchte sie sich zu verteidigen. „Das sagtest du bereits! Das hat weder dich noch mich abgehalten!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, was sie so sehr an den Prinzen von einst erinnerte. „Ich weiß und das darf nicht nochmal vorkommen … es … es tut mir leid …“ So schnell sie konnte, rannte sie davon. Sie lief die Straße hinunter, weg von dem Dorf und weg von ihm. Was hatte sie da nur angerichtet? ER WAR IHR BRUDER! ********************************************* Lemalian sah ihr finster hinterher. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er fiel auf diese kleine Sirene herein. Er hatte eine Frau, der er die Treue bei der Verlobung geschworen hatte und dann kommt diese Nymphe und er überging kurzer Hand alles woran er glaubte … Er knurrte und machte sich zurück an die Arbeit, darin konnte er wenigstens seinen Frust los werden. ********************************************* Serena rannte so schnell sie konnte, sie brauchte Abstand zu ihm, zu seinem Körper, seinen Augen, dieser verdammten Stimme … einfach alles. Das durfte nie wieder passieren!!!! Schwor sie sich, ehe sie weinend zusammen sackte. Das alles war für sie ein schrecklicher Alptraum! Sie hatte den Mann den sie liebte an ihrer Seite und wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher als einen anderen bei sich. Das war einfach nicht fair. Sie hatten ihre Chance im Mondreich gehabt und waren nur Geschwister gewesen und jetzt das! Das war nicht fair! Sie weinte sich die Augen aus und beruhigte sich nur sehr sehr langsam, erst als sie keine Tränen mehr in sich spürte, stand sie auf und lief zurück zum Dorf. Lemalian stand mit seiner Frau auf den Hof. Zuerst unterhielten sie sich nur, aber dann riss er sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Serena wollte das nicht sehen und eilte weiter. Sie brauchte nicht mitzuerleben, wie diese Frau das bekam wonach sie sich so sehr sehnte. ********************************************* Lemalian hörte genervt Lariza zu, die seit ihrer Rückkehr unablässig erzählte, wie ihre Eltern ihre Schwester mit Geld und Gütern überschütteten und das sie, als die Ältere, doch diejenige sein sollte, die das alles verdiente. Zur Seite sehend, sah er das Serena gelaufen kam. Er unterdrückte ein Knurren in seiner Kehle. Noch hatte er ihr nicht verziehen, dass sie einfach weggerannt war und ihm dabei an den Kopf geworfen hatte, dass sie einen Verlobten hatte. Einen VERLOBTEN! Sie gehörte bereits einem andern. Aber was hatte er erwartet? Sie war der wahrgewordene Männertraum. Klar war sie vergeben … aber er ja schließlich auch! Er wollte ihr zeigen, dass er sie nicht brauchte, dass er eine Frau an seiner Seite hatte, die ihn voll befriedigte. Ohne darüber nachzudenken, riss er Lariza in die Arme und presste seine Lippen auf ihre. Zumindest war von dieser Seite ein paar Sekunden Ruhe. Er zog sie eng an sich und presste seine Hüften gegen ihre. Die Schwellung von vor Stunden war kaum verschwunden und so könnte er vielleicht den Druck los werden. Er drehte sich so mit ihr, dass er Serenas Reaktion sehen konnte, diese blieb einen Moment Stocksteif stehen, ehe sie ins Dorf davon hastete. Zumindest schien seine kleine Rache Wirkung auf sie zu zeigen. Lariza stieß ihn von sich weg und holte tief Luft. „Lemalian was ist in dich gefahren? Wie kannst du das … und das hier draußen … wo uns jeder sehen kann? Du weißt wie geschwätzig die Leute sind! Und außerdem weißt du, dass ich es nicht mag, wenn du so bist! Ich bin doch keine billige Straßendirne, die du in aller Öffentlichkeit so … so … begrabschen kannst.“ Sie zeterte noch eine ganze Weile vor sich hin, aber er hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Er widmete sich seinem Saatgut, das er am nächsten Morgen ausbringen wollte. Kapitel 9: Kommt zurück zu uns! ------------------------------- Kommt zurück zu uns! Serena war in ihr Zimmer gerannt und überdachte die Situation, aber wie sie auch darüber grübelte, sie musste etwas unternehmen. Sie musste nach Hause, der heutige Tag hatte ihr deutlich gezeigt, dass sie hier nichts mehr machen konnte. Sie würde noch einmal zu ihm gehen und ihn bitten, dass er zuließ, dass sie ihm seine Erinnerungen zurück gab und dann würde sie gehen, für immer! Entschlossen sprang sie auf und eilte die Treppen der Wirtschaft hinunter und zum Hof von Diamond. Er war allein und von seiner Frau nichts zu sehen. Sie lief mit ernstem Gesicht zum Zaun. „Lemalian, kann ich kurz mit dir sprechen?“ Mit versteinertem Gesicht kam er zu ihr. „Was willst du noch?“ „Ich will, dass du mir nur einen Versuch gibst, dir deine Erinnerungen wiederzugeben, dann werde ich gehen und ich werde niemals zurückkehren.“ Sie schaute ihm fest in die Augen und das Feuer in ihnen ließ ihn weich werden. „Also schön. Du bekommst einen Versuch!“ Sagte er streng und hielt den Zeigefinger demonstrativ in die Luft. Sie nickte, sah ihm tief in die Augen und tauchte in seinen Geist ein. Kein Wunder das Saphir offener für all das war wie er, bei ihm gab es doppelt so viele Barrieren! In einem Zug riss sie alle herunter, dennoch rechnete sie nicht damit, dass sie bei ihm alle gleich wieder da sein würden. Zu viel war ihm eingesetzt wurden, um zu verhindern, dass der Prinz der Dunkelheit wieder erwachte. Nachdem sie sich sicher war, alles entfernt zu haben, kam sie wieder aus ihm heraus und er hielt sich vor Schwindel den Kopf. „Gehs dir gut?“ Fragte sie vorsichtig. „Alles ok, wahrscheinlich zu wenig Wasser. …“ Murmelte er und hielt sich eine Hand an den Kopf. „Erinnerst du dich an irgendetwas?“ Fragte sie und hoffte das wenigstens irgendwas wieder da sein würde. „Nein! Glaubst du es jetzt endlich, das ich nicht der bin, für den du mich hältst?“ Brummte er und versuchte seinen verspannten Nacken zu lockern. Serena lächelte traurig. „Nein du bist genau der, aber ich halte mich an mein Versprechen. Morgen früh kehre ich nach Hause zurück. Wenn dir doch noch etwas einfallen sollte, unser Heimweg beginnt auf der anderen Seite des Dorfes.“ Er zuckte die Schultern. „Ich wünsche dir eine gute Reise und ein schönes Leben.“ Sie nickte kühl. „Leb wohl Lemalian! Mögen dir die Sterne gewogen sein.“ „Dir auch.“ Sie ging und sein Blick folgte ihr bis er sie nicht mehr sehen konnte. ********************************************* Langsam lief sie in die Wirtschaft und von der Theke aus sah ihr ein vertrautes Gesicht entgegen. Serena lief zu ihr und diese nahm sie in die Arme. Leise flüsterte die Wächterin von Raum und Zeit: „Du hast alles getan, jetzt liegt es an ihm.“ „Ich hätte wissen müssen, dass du mich beobachtest.“ Schluchzte Serena. „Ich passe immer auf dich auf, aber diese Aufgabe war nur dir vorbehalten. Du hast alles richtig gemacht.“ Sanft strich sie ihr über den Rücken. „Nein ich habe ihn betrogen … und ich habe mich betrogen. … Ich dachte, dass die alten Gefühle nichts bewirken können, aber so ist es nicht. Ich habe Endymion betrogen und habe mich selbst belogen. Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen.“ Schluchzte sie. „Serena bist du nicht gerade zu hart zu dir selbst? Gerade weil deine Gefühle zu ihm immer in dir geschlummert haben, war es gut, dass du sie raus gelassen hast. Jetzt bist du frei.“ Sagte die Wächterin der Zeit und schaute sie aufmunternd an. „Ich weiß es nicht Setsuna, er … ich … es ist wie ein Trip in eine andere Zeit … und ich weiß, dass das alles nicht mehr sein kann, nicht mehr sein darf. Er liebt eine andere und ich auch!“ Tränen rannen unaufhörlich über ihre Wangen. „Wir werden sehen. Komm trockne deine Tränen und iss was, der morgige Tag wird lang.“ Serena nickte, konnte aber von dem leckeren Huhn, das ihnen die Wirtin servierte, kaum etwas herunter würgen. ********************************************* Lemalian erwachte allein nach einer schrecklichen Nacht. Träume hatten ihn um einen erholsamen Schlaf gebracht und ein paar blaue Kristallaugen hatten ihn nicht losgelassen. Er sah neben sich; das Bett war leer. Lariza war nach seinem angeblichen Überfall auf sie zu ihren Eltern gerannt und würde wahrscheinlich, um ihn zu bestrafen, dort einige Tage verbringen. Er setzte sich auf die Bettkante und plötzlich schoss ihn ein Name durch den Kopf. *Serena*. Mit dem Namen fielen alle Schleier die die Erinnerungen verhüllten. Er sah an sich herab, sah sich um … was … wie … wo … . Er sprang auf, zog sich seine Stiefel und das Hemd über, er hatte mit der Hose geschlafen, und rannte aus dem Haus und die Straße hinunter zum Dorf und in die Kneipe. Die Wirtin stand hinterm Tresen und trocknete Krüge. „Sind die Besucherinnen noch da?“ Rief er ihr zu. „Nein sie sind vor einigen Minuten gegangen.“ Antwortete sie ihm und warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Scheiße … danke …“ Und rannte aus der Tür und raus aus dem Ort. Er musste sie sehen, sie konnte nicht gehen, ohne dass er mit ihr gesprochen hatte. Von weiten sah er wie ein Portal geöffnet wurde und er zog die Geschwindigkeit noch an. Pluto stand mit Serena davor und sie waren im Begriff hindurch zu gehen. „Serena!!!“ Schrie er aus Leibeskräften. Sailor Moon drehte überrascht den Kopf zu ihm herum und ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Setsuna schloss eilig das Portal, ehe jemand es sehen konnte und legte eine Schutzmauer von einigen Metern um sie drei herum, dass niemand sie wahrnahm. „Lemalian … du … kannst dich erinnern?“ Fragte sie vorsichtig. Er richtete sich auf und riss sie in die Arme. „Ja mein Sonnenschein, ich erinnere mich an alles.“ „Und … kommst du mit uns?“ Fragte sie atemlos. Traurig hielt er sie ein Stück von sich weg. „Nein! … Serena ich … ich habe Lariza das Eheversprechen gegeben. Ich stehe zu meinem Wort!“ Serena nickte. „Das habe ich mir gedacht, aber … Diam wir brauchen euch! Nemesis ist wieder in unserem System, aber ohne Saphirs und deine Kraft … wir können dem Chaos nicht ewig standhalten!“ Er lächelte sanft. „Serena du wärst nicht hier, wenn ihr es nicht schon längst geschafft hättet. Du hast die Kraft … und wenn ihr mich doch brauchen solltet, kannst du mich jederzeit holen.“ Sie schüttelte den Kopf und wieder kämpften in ihr die Gefühle. „Diam bitte … du weißt, das wir das nie tun würden, wenn du dich für dieses Leben entscheidest, wird dir das keiner nehmen.“ „Serena, …“ Er zögerte, suchte nach den passenden Worten. „…was würdest du an meiner Stelle tun? Du bist verlobt und auch wenn es nicht die einzig wahre Liebe ist, ist es ein guter Kompromiss. Würdest du ihn verlassen und ihm allen Schmähungen, Demütigungen und das Leben als Außenseiter zumuten?“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Nein würde ich nicht. Aber warum nimmst du sie nicht mit?“ Im selben Moment wo sie es sagte, hätte sie sich am liebsten die Zunge rausgerissen. Wollte sie sich ein ganzes Leben lang diese Furie an seiner Seite ansehen? Er lachte leise. „Oh klar, das stell ich mir lustig vor. Meine Mittelalterbraut kommt in eine völlig neue Welt und weil das nicht reicht, muss sie damit klarkommen das ich und mein Bruder Hexer sind und die Frau, die sie zur Staatsfeindin Nummer 1 erklärt hat, die Prinzessin des Systems. Genau, das kann nur gut gehen!“ Serena lachte dank seines Sarkasmus. „Ja du hast recht … aber Diam … ich liebe dich … du bist doch mein Bruder!“ Er schloss die Augen. „Und ich liebe dich Schwesterchen. … Nimm mir die Erinnerungen für dieses Leben und lass sie bei der Inkarnation wiederkommen.“ „Diam …“ Begann sie etwas sagen zu wollen, doch er unterbrach sie. „Pluto!“ Rief er sie zu ihnen. „Ja mein Prinz.“ Die Wächterin die Abstand gehalten hatte, damit sie wenigstens ein paar Momente für sich hatten, kam näher. Er lachte, doch Gleichzeitig lag Trauer und eine Ernsthaftigkeit in ihm, die Serena kaum ertragen konnte. „Deine Höflichkeit nach all der Zeit ist zwar schön, aber völlig unnötig. … Behalte Saphir im Auge, er ist zu weit für diese Zeit und ich befürchte, dass er irgendwann auf dem Scheiterhaufen endet.“ „Und ich weiß jetzt schon, wer ihn dann da hin gebracht hat.“ Knurrte Serena, mit dem Gedanken bei Lariza. Diamond hob eine Augenbraue, beließ es aber dabei und auch sie sagte nichts weiter dazu. Setsuna nickte gleichmütig. „Mach dir keine Gedanken, ich habe euch beide immer im Blick!“ Diamond bewegte zufrieden den Kopf und wandte sich wieder Serena zu. „Hör zu, wir haben beide unser Leben und Endymion liebt dich. Alles ist so, wie du es immer wolltest.“ Sie nickte und sah von ihm weg. „Ja, es ist genau wie ich es immer wollte … nur dachte ich, dass meine Brüder bei uns sind.“ Sanft hob er ihr Kinn an und suchte ihren Blick. „Wir werden wieder zusammen sein, mein Sonnenschein. Hab Geduld, im nächsten Leben sind wir wieder eine Familie.“ Sacht senkte sich sein Kopf zu ihr herunter und zärtlich berührten seine Lippen ihre. Im gleichen Moment wo sich ihre Münder trafen, kochte die Leidenschaft in beiden hoch. Diamond riss sich eilig von ihr los und sagte mit belegter Stimme. „Ihr müsst gehen!“ „Warte! Wenn wir euch schon hier zurücklassen, dann nicht ohne das ihr ausgesorgt habt. Hast du etwas, das du immer bei dir trägst?“ Fragte sie und hoffte, dass sie ihn damit nicht direkt auf den Scheiterhaufen brachte. Diamond nickte und griff in seine Hosentasche. Er holte einen gelochten Stein heraus, den ihm seine Mutter aus diesem Leben als Kind geschenkt hatte. Sie hatte ihn angesehen und gesagt: *Sieh mal dieser Stein ist etwas ganz besonders, so wie du und dein Bruder.* „Hier!“ Sagte er und reichte ihn ihr. Serena nickte und ließ ihren Füller erscheinen. „Füller, ich wünsche, dass dieser Stein den Prinzen der Dunkelheit mit der entsprechenden Menge bezahlender Währung ausstattet, die sie sich wünschen.“ Der Stein leuchtete kurz rot auf, ehe er wieder so aussah wie zuvor. Diamond nahm ihn zurück, holte das lange Lederband aus seiner Tasche, mit dem er sonst seine Haare zurückband, befestige ihn daran und legte es als Kette um seinen Hals. „Danke!“ Sagte er sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Die Stelle brannte wie Feuer und Serena Gefühle kochten. „Wenn ihr schon hier bleiben wollt … dann auch mit der Möglichkeit eines besseren Lebens.“ Murrte sie leise, den Schmerz in ihrer Brust möglichst ignorierend. „Serena … ich …!“ Begann er ... „Diam …!“ Lange sahen sie sich in die Augen und keiner von beiden wagte zu sagen, was gerade wirklich in ihnen vor ging. Er schluckte hart. „Was ist mit Saphir?“ „Bei ihm war ich und hab alles so eingerichtet, dass er sich im nächsten Leben gleich erinnern kann.“ Berichtete sie ihm. „Gut!“ Er schluckte sah sie liebevoll an. Serena liefen unzählige Tränen über die Wangen. „Diam … ich … werde … dich … und Saphir immer lieben. Kommt zurück zu uns!“ Sacht strich er über ihren silbernen Schopf. „Wir werden kommen, sobald die Zeit reif ist. Warte auf uns kleine Schwester! … Geht es Amethyst gut?“ Fragte er und ein Hauch Sorge lag in seinen Lila Tiefen. „Du wärest überrascht was aus ihr geworden ist. Sie ist so unwahrscheinlich stark und mächtig. Ganz Kriegerin, wir könnten nicht stolzer auf sie sein.“ Sagte sie Tränenschwer, aber im Brustton der Überzeugung. Ein zärtlicher Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das wusste ich schon damals. … Nimm mir die Erinnerungen Serena, es wird Zeit das wir wieder in unsere jetzigen Leben zurückkehren!“ Sie nickte, unterdrückte ein Schluchzen und versank in seinen Geist. Sie baute die Barriere, die bei seiner nächsten Inkarnation, sowie bei Saphir, brechen würde. Als sie fertig war, gab sie ihm den gedanklichen Befehl zu seinem Hof zu gehen und zu schlafen … In seinen Gedächtnis legte sie die Information fest, dass der Stein für ihn und seinen Bruder sorgen würde, wenn er es sich wünschte. Er musste dafür sorgen, dass dieser Stein keinem anderen in die Hände fiel und er seine Macht nur einsetzten sollte, wenn er allein war. Pluto hob das Schutzschild auf, das sie verbarg und er lief außen am Dorf vorbei zu seinem Haus zurück. Serena sah ihm lange nach, bis Setsuna sie sanft durch das Portal schob. Kapitel 10: Zuhause ist es doch am schönsten?! ---------------------------------------------- Zurück nach Hause … Das Portal öffnete sich und sie waren wieder auf dem Mond. Serena war während der vergangenen Minuten sehr still gewesen. Setsuna musterte sie sorgenvoll. „Ist es so schlimm? Du weißt, das es ihnen gut geht und das sie im nächsten Leben sehr wahrscheinlich wieder bei uns sein werden.“ Die Silberhaarige hob die Achseln. „Es war seine Entscheidung dort zu bleiben. Er hat sich entscheiden und ich wusste, dass Saphir niemals ohne ihn mitkommen würde, also blieben sie beide. Jetzt ist es für uns nur wichtig, wie wir dieses System auch weiterhin ohne sie beschützen können. Den Mond werden wir nicht aufbauen können, wir schaffen es kaum die Erde zu beschützen, wir geben dem Chaos nicht noch mehr Zielscheiben. Nemesis Bewohner sind auf der Erde, warten wir ab, wann sich unser Gegner erneut zeigt.“ „Ist es nur das was dich bedrückt?“ Fragte die Wächterin sanft. „Was sollte es sonst sein? Er ist mein Bruder, es ist ja nicht so, dass ich ohne ihn nicht leben könnte.“ Wehrte sie ab, unterließ es jedoch ihrer Freundin in die Augen zu sehen. „Serena ich weiß was zwischen euch war!“ Klärte sie die Wächterin auf. Der Silberhaarigen stiegen erneut Tränen in die Augen. „Es war nichts, … es war töricht. Ich wollte so sehr das er sich erinnert … und … ich … verdammt ...“ Serena umklammerte sich selbst. „Setsuna was ist mit mir los? Ich liebe Endymion. Wir werden gemeinsam Kristalltokio errichten … ich kann doch nichts mehr für ihn empfinden! …“ Setsuna legte sanft eine Hand auf Serenas Schulter. „Du liebst ihn, das tust du schon sehr lange. Das Herz kann man nicht betrügen, das solltest du wissen.“ „Aber … wie kann ich ihn lieben? Er liebt mich nicht! Er sieht mich nur als Schwester … und ich darf nichts anderes in ihm sehen, als das er mein Bruder ist. Und ich habe Endymion! Es wäre nicht fair ihm gegenüber. Er war immer an meiner Seite!“ Schluchzte sie. „Serena, wem willst du gerade etwas vormachen? Dir oder mir? … Hör mir bitte gut zu!“ Die Silberhaarige nickte traurig. „Die Zukunft ist ein Konstrukt aus den Entscheidungen die wir im hier und jetzt treffen. Ja, bisher war die Zukunft so, dass du und Endymion Kristalltokio erschafft, aber nirgends war da abzusehen, das Diamond noch einmal in dein Leben tritt und die Erinnerungen in dir hochkommen. Daher ist auch diese Zukunft nur eine Variation. Wie wahrscheinlich war es, das nicht irgendwann deine Erinnerungen an ihn in dir aus brechen? Sämtliche Barrieren die in euch waren sind dazu ausgelegt, das sie irgendwann vergehen und das ist mit dir geschehen.“ „Aber was wird aus Chibiusa? Wie kann ich so selbstsüchtig sein und ihr Leben aufs Spiel setzten?“ Mutlos, hoffnungslos sah sie in die Ferne. „Die kleine Lady ist keine Variation. Sie wird früher oder später geboren werden und anders wie es vielleicht zuerst wirkt, ist ihr Leben nicht abhängig davon das du und Endymion zusammen seid. Macht dir bitte darüber keine Gedanken. Wir werden sie wiedersehen!“ Gab sie ihr zuversichtlich zu verstehen. „Vielleicht, aber dennoch würde es alles zerstören. … Setsuna nimm mir meine Erinnerungen, ich will nichts mehr von all dem Wissen. Ich gehöre zu Endymion und das wird sich nicht ändern.“ Bestimmte sie. Sie konnte mit dem Schmerz nicht leben, damit umgehen das ihr Herz blutete wenn sie nur an ihn dachte. Skeptisch beäugte Setsuna sie. „Und was ist mit dem nächsten Leben? Denkst du die Barrieren werden standhalten, wenn er wiederkommt?“ Serena zuckte die Achseln. „Dann machs wie ich bei ihm und Saphir. Sie sollen erst wiederkommen, wenn wir wiedergeboren werden, doch für dieses Leben soll es weg sein. Was im nächsten ist wird sich zeigen, vielleicht hab ich dann die Kraft und die Liebe Diamond auf Abstand zu halten.“ Setsuna zweifelte daran, aber sie nahm Serena die Erinnerungen in dem sie ihr eine neue Barriere einbaute und setzte ihr ein, dass es einen Riss in Raum und Zeit gab, bei dem sie den Silberkristall brauchten um ihn zu schließen. Die erhöhte Kraft war dafür verantwortlich, dass sich ihre Haarfarbe verändert hatte. ********************************************* Die Zeit verging und 107 Jahre nach diesem Gespräch stand die 22 jährige Silberhaarige Mirabell auf dem Mond. Sie wusste wer sie war, sie hatte alle Erinnerungen an ihre Vergangenheit und hatte schon mit 8 begonnen hier oben ihren Rückzugsort zu errichten. Sie hatte die Kraft des Mondes genutzt und ein kleines Haus entstehen lassen, in das sie in ihrer Zeit hier oben leben konnte. Sie liebte die Ruhe ihrer Heimat, den Blick zu den anderen Planeten. Seit alles wieder da war, hielt sie sich fern von ihren Kriegern und noch mehr von Endymion. Sie wollte sie nicht wecken. Noch war sie nicht soweit sich ihrem Schicksal zu stellen. Sie würde in den nächsten Jahren zu Endymion gehen müssen, aber bisher hatte sie dazu kein Verlangen. Sie würde ihr Leben der Erde und den Menschen dieses Systems widmen, aber die kurze Zeit der Freiheit wollte sie sich erhalten und noch gab es keine Angriffe. Serena würde sie sowieso rufen müssen, wenn das Chaos wieder kam. Sie setzte sich an ihr kleines Lagerfeuer, das sie mit dem Holz zum brennen gebracht hatte, das sie von der Erde mitbrachte. Eine große Macht näherte sich ihr, sie konnte es mit all ihren Sinnen spüren, aber irgendetwas sagte ihr, das sie sich nicht fürchten brauchte. Serena kannte diese Kraft. Es dauerte nicht lang und jemand betrat den Mond und kam auf sie zu. „Du hast lang gebraucht.“ Begrüßte sie den *Fremden*. „Es ist ein langer Weg.“ Entgegnete er monoton. „Und was hast du jetzt vor?“ Fragte sie ohne vom Feuer aufzuschauen. „Was soll ich schon vorhaben? Ich seh mir an was die letzten 200 Jahre hier geschehen ist.“ Kommentierte er gleichmütig. „Nicht so viel wie du wahrscheinlich denkst.“ Erwiderte sie monoton. Er kam neben sie und setzte sich zu ihr. „Und was ist mit dir?“ Sie schaute nicht zu ihm, ihr Blick strikt in die Flammen gerichtet. „Was soll mit mir sein? Wie bei dir sind meine Erinnerungen komplett da.“ „Kannst du mich deshalb nicht ansehen?“ Sanftheit lag in seiner Stimme. „Vielleicht will ich dich einfach nicht ansehen! Darüber schon nachgedacht?“ Knurrte sie ihn an. „Serena jetzt hör auf. Du weißt, warum ich nicht mit dir kommen konnte.“ Gab er halblaut zurück. „Ja, das weiß ich und ich hab dich verstanden. Nun sind wir wieder 100 Jahre später und ich frage mich was du jetzt vor hast!“ Sprach sie mit einem unfreundlichen Unterton. „Wie ich schon sagte, ich schau mir an was sich seit dem letzten Mal hier verändert hat.“ Wiederholte er sich. „Deinen Platz als Anführer der Äußeren kannst du nicht zurück haben.“ Stellte sie kühl fest. „Wer sagt, dass ich das will? Uranus war schon im Mondreich eine herausragende Anführerin. Ich bin hier um wieder da zu sein wo ich hingehöre … und wo meine Familie ist.“ Erwiderte er freimütig. „Wo ist Saphir?“ Hakte sie nach. „Er wollte nach Nemesis und sehen was noch übrig ist.“ „Nicht mehr viel. Nemesis ist wie der Weiße Mond. Tote Landmasse.“ Kommentierte sie die offensichtliche. „Beide Planeten sind nicht Tod, wir können sie erwecken.“ Erklärte er ihr. Serenas kalter Blick traf ihn zum ersten Mal. „Wie stellst du dir das vor? Wir schaffen es kaum die Erde zu beschützen wenn das Chaos angreift und du willst noch 2 Zielscheiben errichten?“ „Die Macht von Nemesis ist jetzt wieder nutzbar. Nemesis ist frei vom Chaos und Saphir und ich sind wieder da. Du bist die Prinzessin des Mondes, glaubst du nicht, wenn wir das alte Dreieck wieder zum Laufen kriegen, das es dann wieder wie früher sein kann?“ Gab er zu bedenken. Serena schnaufte abfällig. „Du vergisst dabei etwas. Damals waren alle Planeten einzeln schon Festungen. Heute liegen sie offen. Wir würden sie dem Chaos zum Fraß vorwerfen.“ Er zog skeptisch die Augenbraue nach oben. „Glaubst du das wirklich? Unsere Macht ist nicht von damals. Wir sind mehr. Unsere Kräfte sind über all die Zeit nicht weniger geworden, man muss nur die Planeten aktivieren, um aus dem Vollen zu schöpfen.“ Serena schüttelte abfällig den Kopf. „Du bist naiv Diamond. Du hast nicht gesehen was ich gesehen hab. Die Angriffe sind darauf aus zu vernichten, nicht zu unterjochen.“ Seine Iriden schossen Blitze. „Und du hast dich verändert kleine Schwester. Du hattest mal mehr Kampfgeist in dir.“ Sie hob die Augenbraue. „Kampfgeist? Wie soll man Kampfgeist besitzen, wenn es nur den Tod von Menschen nach sich zieht! … Nein Diamond, ich habe Freunde und Familie zu oft sterben sehen, als das ich das zulasse.“ „Was ist wirklich dein Problem Serena?“ Fragte er und musterte sie kritisch. Sie wich seinem Blick nicht aus. „Ich habe kein Problem. Ich werde meinem Schicksal folgen, so wie ich das immer tat. Und das ist, das ich die Menschen mit meinem Leben beschütze.“ Er hob die Augenbrauen. „Wo ist Endymion?“ „Auf der Erde.“ Erwiderte sie Gefühlsarm. Überrascht schaute er sie an. „Wieso? … Ich meine warum bist du hier oben allein?“ „Ich bin hier nie allein, meine Mutter die seit damals der Schutzgeist des Mondes ist, ist immer um mich herum.“ Gab sie zurück. „Serena! Hör auf mit dem Katz-und-Maus-Spiel. Wo ist Endymion?“ Forderte er zu wissen. „Sagte ich bereits: auf der Erde.“ Langsam brachte sie ihn um seine Geduld. „Ich kenne dich besser, das solltest du wissen! Warum redest du nicht mit mir? Ich bin immer noch dein Bruder.“ Serena lachte bitter. „Du bist nicht mein Bruder, das warst du nie. Wir sind zusammen aufgewachsen und meine Gefühle zu dir waren die einer Schwester, doch meine Brüder sind vor über 2000 Jahren gegangen … und mit ihnen meine Schwester, seit dem war ich Einzelkind ... wenn ich von meinen menschlichen Geschwistern absehe.“ Er knurrte. „Ja Saphir und ich sind gegangen, Nemesis durfte nicht in den Klauen des Chaos bleiben. Und Amethyst …“ „Hotaru heißt sie.“ Fiel sie ihm ins Wort. „Und was dich betrifft, du wurdest vergiftet und hast danach die Erde angegriffen! Mein Bruder hätte das nie …“ Diamond packte ihr Kinn und zog ihren Kopf zu sich rum. „Ich wusste nichts mehr, nur das das alles mit dem Mond zu tun hat. … Und was mein Weggehen betrifft, denkst du, ich hätte zulassen wollen, das Nemesis Kraft gegen dich eingesetzt wird?“ „Du hast es getan.“ Beschuldigte sie ihn. „Du hast meine künftige Tochter in die Vergangenheit gejagt. Du hast MICH entführt.“ „Ja. Das alles streite ich nicht ab und kann immer wieder sagen, dass ich nichts mehr von meiner Vergangenheit wusste. … Ich wusste nur, das dir mein Herz gehört.“ Erklärte er sich noch einmal. „Toll deshalb entführst du mich und versuchst mich zu zwingen dich zu lieben. … Ich frage dich Bruder, was war das für eine Liebe? Sie war kalt und bestand nur aus Gier!“ Fuhr sie ihn an. „Es war mehr.“ Sagte er leise. „Ja, ich habe damals Fehler gemacht und habe dafür mit meinem Leben bezahlt.“ Ihr Blick wurde traurig. „Ja, das hast du. Du hast mich beschützt. … Du hast Recht, es ist egal was war. … Nur ändert es nichts daran, dass ich keine Ahnung habe wie es jetzt weitergehen soll. Ich gehe derzeit davon aus, dass das Chaos nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.“ „Dann lass uns eine Konferenz der Krieger dieses Systems zusammen rufen.“ Meinte er und sah sie auffordernd an. „Nein, sie schlafen noch und es wäre nicht fair sie zu früh zu wecken. Sie sollen ihr Leben leben.“ Wiegelte sie ab. „Und was ist mit Endymion?“ Hakte er nach. „Auch er schläft noch. Es ist unnötig sie aus ihrem ruhigen Leben zu reißen, wenn noch gar nichts ist.“ Bestand sie auf ihrer Entscheidung. „Ja nur … was ist mit eurer Liebe? Vermisst du ihn nicht?“ Wollte er wissen und beäugte sie scharf. „Woher willst du wissen, dass wir nicht zusammen sind?“ Wollte sie wissen. Diamond  lachte leise auf. „Serena halt mich nicht für dumm. Wärt ihr zusammen, wäre er wach. … Lass mich raten, du gehst ihm aus dem Weg, denn hätte er dich bisher auch nur einmal richtig wahrgenommen, würde er erwachen.“ Sie zuckte die Achseln. „Mag sein. Wir sind noch jung, wir haben Zeit und unser Leben noch vor uns.“ Diamond musterte sie. „Liebst du ihn?“ „Ja, natürlich. Er ist mein Schicksal und meine Liebe.“ Etwas an ihrem Ton ließ ihn aufhorchen. „Wenn du ihn so sehr liebst … wieso hast du mich im letzten Leben so geküsst?“ Seine strahlenden Amethyste wanderten zu ihrem Mund. Serena lief rot an. „Erstens hast du mich geküsst und zweitens … ich war einfach froh dich gesund wiederzusehen.“ Er lächelte süffisant. „Ja und ich würde es gern wiederholen.“ Murmelte er an ihrem Ohr. Sie rückte nervös ein Stück von ihm weg und erwiderte verächtlich. „Da gibt es nichts zu wiederholen. …“ „Das seh ich anders.“ Hauchte er. Serena sprang auf und brachte ein paar Meter zwischen ihnen. „Hör zu Diamond, das war Erleichterung dich wiederzusehen. Damals wussten wir beide, das wir jemanden haben … zwischen uns mögen vielleicht noch Gefühle sein, aber nicht mehr als das Geschwisterliche.“ Schmetterte sie ihm hart entgegen. Er stand auf und kam ihr sehr nah. „Warum läufst du dann vor mir weg?“ „Ich laufe nicht weg! Ich wollte dir nur klar machen, das nichts zwischen uns ist …“ Verteidigte sie sich. „Hmm … dann können wir es doch ausprobieren. Wenn nichts ist, wird auch nichts sein.“ Serena riss die Augen auf und wollte etwas erwidern, als er sie schon an sich zog und seine Lippen auf ihre presste. Sie wehrte sich, versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, aber seine Hand fing ihre Arme ab und drückte sie ihr auf den Rücken. Sanft fuhr seine Zunge über ihre Lippen. „Lass dich fallen, wenn es dir gar nicht gefällt, hör ich sofort auf.“ „Du zwingst mich schon wieder.“ Beschuldigte sie ihn und Panik stieg ihr zu Kopf. Sie wusste, sollte sie sich nicht augenblicklich befreien können, würde sie schwach werden und ihre verdrängten Gefühle würden ausbrechen. Er lächelte. „Dann fühl dich bezwungen. … Doch dieses Mal will ich es auch in der Zukunft noch wissen, wie du geschmeckt hast.“ „Diamond …“ Sie zappelte um sich los zu reißen. „Tschhhhh mein Sonnenschein. Nur dieser eine Kuss, mehr will ich nicht.“ Hauchte er an ihr Ohr. Sie schaute ihm suchend in die Augen. „Nur ein Kuss!“ Er nickte und sah sie dabei offen an. „Nur ein Kuss, … außer du willst mehr.“ „Darauf kannst du lange …“ Er bedeckte ihren Mund mit seinen und unterbrach ihren Satz, bevor sie beide es vielleicht bereuen würden. Sacht begann er sie zu küssen. Serena ergab sich und augenblicklich begannen die Schmetterling wieder in ihrem Bauch sie flattern. Leicht aufseufzend, ließ sie es geschehen. Diamonds merkte wie sie den Wiederstand aufgab und begann innerlich zu lächeln. Schnell schoss seine Zunge in ihren Mund. Leidenschaftlich forderte er sie zum Spielen auf. Sacht drückte er ihr Becken an sich und Serena … fiel … Sie vergaß wo sie war und wer sie ist. Heiße Lava schoss durch ihre Adern und eng drängte sie sich an ihn. Er ließ ihre Hände los und sie warf sie um seinen Nacken. Sacht löste er den Mund von ihren und küsste sich von ihrem Ohr den Hals hinab. Serena seufzte auf und vergrub ihre Hände in seinen langen Haaren. Langsam schob er ihr die leichte Jacke von den Armen. Darunter trug sie ein schwarzes Sommertop das ihre Oberweite schön zur Geltung brachte. Seine Lippen fuhren zu ihrem Ohr. „Was willst du Serena?“ Sie riss die Augen auf und wankte schnell eine paar Schritte zurück. „Das … das … war falsch … das war kein Kuss!“ Er lächelte. „Doch war es, aber nur mit der passenden Partnerin kann es so heiß sein.“ „Ich bin deine Schwester!“ Schrie sie ihn an. Seine Augen wurden dunkel. „Ich habe nie für dich empfunden wie für eine Schwester. Ich hätte Amethyst nie in meinem Bett haben wollen, dich schon!“ „Du hast mich nie anders geliebt!“ Fuhr sie ihn verzweifelt an. Er packte ihr Handgelenk und zog sie zu sich. „Ich habe dich IMMER genauso geliebt. Ich will dich. Ich will deine Seele und deinen Körper!“ „Die gehören einem anderen!“ Brüllte sie ihm ins Gesicht und Tränen standen ihr in den Augen. Knurrend hob er sie auf die Arme. „Dann schrei seinen Namen wenn ich dich heute nehme. Er ist nicht hier und ich werde dich nicht gehen lassen, das hab ich schon zu oft getan.“ „Diamond …“ Sie wand sich in seinen Armen, doch hielt er sie so fest, dass es kein Entkommen gab. „Nein! Du willst in mir deinen Bruder sehen, seis drum, dann aber einen der dich liebt wie ein Mann.“ Brummte er temperamentvoll. „Diamond … das … das …“ Er senkte seinen Mund auf ihren. Schnell brachte er sie zu der Decke am Lagerfeuer und zog sie langsam aus. Sie wehrte sich, versuchte ihn wegzustoßen, doch stattdessen, das er ihr nachgab, fing er ihre Hände und bedeckte ihren Körper mit seinem. Leidenschaftlich küsste er sie, bis er merkte, dass ihr Wiederstand in Begehren umschlug. Vorsichtig rutschte er von ihr runter, ohne den Mund von ihr zu lösen. Eilig riss er sich die Kleidung vom Leid und legte sich neben sie. Begehrlich fuhren seine Hände über ihren Leib, erkundeten ihre Rundungen und fanden sehr schnell ihre erregte Mitte. Sacht spielte er an der Perle bis sie sich unter ihm wand. Diamond nahm den Mund von ihrem und leckte über ihre aufgerichteten Brustspitzen. Sanft biss er zu und sie stöhnte heiser. Ihre Hände vergruben sich in seinen Haaren und zogen seinen Kopf wieder zu ihr hoch. Mit leichtem Druck fuhren seine Fingernägel über ihre Seiten. Erneut löste er sich und seine Zunge wanderte zu ihrem Ohrläppchen mit dem er zu spielen begann. Schauer liefen über Serenas Körper. Sacht biss er ihr in den Hals und sie stöhnte hemmungslos auf. Küssend und beißend bedeckte er ihren ganzen Körper mit seinen Lippen. Seine Hand fuhr zwischen ihre Beine und sie schrie auf, als allein die Berührung einen Orgasmus über ihr zusammenbrechen ließ. Er lächelte und fing ihre Lippen erneut ein. Spielerisch erkundete er ihren Körper, bis sie nur noch wimmern konnte vor Lust. Langsam legte er sich zwischen ihre Schenkel und drang in sie ein. Sie warf die Beine um ihn und zog ihn eng an sich. Rhythmisch und sanft bewegte er sich in ihr, damit sie sich an ihn gewöhnen konnte, doch das reichte ihr nicht. Sie drückte das Becken fordernd an ihn und er verlor die Kontrolle. Hart und schnell stieß er immer wieder in sie, bis sie gemeinsam zu einem Orgasmus kamen. Schnell rollte er sich von ihr und nahm die schwer atmende Schönheit in die Arme. Langsam stand er mit ihr auf und trug sie in das kleine Haus, in dem ein Bett stand. Es war ausreichend für eine Person, für zwei wahrscheinlich etwas eng, aber er würde sie eh nicht aus den Armen lassen, also würden sie auch damit klar kommen. In dieser Nacht sollte sie noch etliche Male seine Nähe so kosten dürfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)