Be my One and Only - 私の唯一無二になりなさい von Mina_Tara (**KageHina**) ================================================================================ Kapitel 15: Akt II: Part II – Who you are ----------------------------------------- Da stand Shoyo nun. Einsam und allein vor verschlossenen Türen des Sakanoshita Ladens, immerhin war heute ihr offizieller Ruhetag. Tief Luft holend sah der Orangehaarige auf die Klingel neben der Tür und hielt seinen Zeigefinger dagegen. Zuerst nährte er sich dem Tastenknopf, zögerte jedoch und zog die Hand wieder zurück. Er zitterte, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Der geflochtene Korb, der mit allerlei Süßigkeiten und Vitaminen gefüllt war, bebte bereits aufgrund der Vibrationen in seinen Armen. Warum war er verdammt nochmal so nervös? Er war früher öfters hier – war sozusagen ihr Dauergast gewesen. Unsicher sah er daraufhin zum Himmel auf. Weiße Wolken zogen über ihm vorbei und eine leichte Brise wehte ihm entgegen. Von dem Regenschauer, der bis vor wenigen Stunden noch über das Land gezogen war, war keine Spur mehr zu sehen. Immer wieder mahnte Shoyo sich zur Ruhe und atmete tief ein und aus. Kurz schloss er seine Augen. //Komm schon// Warum stand er bloß so komplett neben der Spur? Wie bereits schon erwähnt – er war früher täglich hier gewesen. Wobei es Keishin gewesen war, dem er immer einen Besuch abgestattet hatte und dieser mit ihm und seinen Kumpels Fußball gespielt hatte. Das war damals eine ganz andere Situation gewesen. Sie waren Kinder. Unbeschwert und frei. Wie sie immer über die Felder getobt waren. Fangen und auch Verstecken gespielt hatten. Kinder, die ihre Welt nur wie eine bunte Fantasywelt wahrgenommen hatten – fernab der Realität. Schließlich wand sich Shoyo dem Boden zu und öffnete seine Augenlider wieder. Ja, damals war alles anders gewesen. Aber was genau hatte sich geändert? Das man erwachsen geworden ist? In seinem Fall die bittere Realität ihn eingeholt hat? Seine Gedanken wollten nicht stillstehen. Was genau war gerade in diesem Augenblick anders? Als Shoyo sich Kageyamas Gesicht ins Gedächtnis rief, lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sein Herz stolperte leicht und schlug danach im regelmäßigen Rhythmus weiter. Warum geriet er innerlich so sehr aus dem Gleichgewicht, sobald er an den Größeren nur dachte? Er hatte ihn gerettet – war ihm sogar auf Augenhöhe begegnet. Dinge, die man doch als selbstverständlich ansehen sollte. Aber warum hatte der Schwarzhaarige ihn so traurig angesehen, als er sich bei ihm bedankt hatte? Shoyo war Kageyamas Blick nicht entgangen, ebenso seine Worte, die daraufhin folgten. […] „Nein… heutzutage ist es leider nicht mehr so selbstverständlich… Zumindest nicht für meinesgleichen…“ […] Erneut hielt der Orangehaarige inne und sah wieder gedankenversunken zur Klingel. Kageyama war ein Bewährter. Ein ehemaliger Verbrecher - Jemand, der in der Jugendvollzugsanstalt saß. Dieser war aktuell zwar auf freiem Fuß, durfte sich jedoch keinen Fehltritt erlauben. Shoyo war durch Ukai Seniors Erzählungen wohl bekannt, was auf die Insassen während der Bewährungszeit alles zukam. Welche Regeln sie einzuhalten hatten. Es war ein ganzer Katalog, den sie an Vorschriften einhalten mussten. Aber dennoch… // Was genau hat dich dazu angetrieben so zu werden? // Eine Frage, die Shoyo schon seit Tagen beschäftigte. Was genau hatte den Größeren dazu angetrieben auf die dunkle Seite zu wechseln? Kriminell zu werden und alles zu verlieren? Wenn er sich die Verhaltensmuster ins Gedächtnis rief, passte nichts zusammen. So benahm sich kein Gefängnisinsasse. Zumindest war keinerlei negative Energie ersichtlich. Bevor Shoyo schließlich seinen ganzen Mut zusammennehmen und seinen Zeigefinger erneut an der Klingel anbringen wollte, hörte er eine altbekannte Stimme hinter sich. „Ach hallo Shoyo, was verschafft uns denn die Ehre.“ Wie von einer Tarantel gestochen, hielt der Angesprochene erschrocken in seinem Tun inne und konnte gerade noch so den Korb festhalten, der beinahe aus seinen Händen zufallen drohte. Entgeistert sah der Kleinere hinter sich und erblickte Ukai Senior, der sich hinter ihm befand und einen Gartenschlauch in der Hand hielt. Der Ältere hatte sich wohl gerade seinen geliebten Blumen im Garten gewidmet. Erleichtert atmete der Orangehaarige aus und gesellte sich zu dem älteren Mann. „Herr Ukai, Sie sind wieder im Lande?“ Der Grauhaarige sah Shoyo von unten nach oben an und hob eine Augenbraue. „Ja, bin ich und wie ich sehe, bist du immer noch eine Bohnenstange. Ernährst du dich auch gesund?“, während der ehemalige Polizeikommissar diese Frage stellte, legte er den Gartenschlauch über den Holzzaun. „Sicher doch. Ich ernähre mich sogar sehr gesund, nur naja... ich bin halt viel unterwegs. Das würde es wohl erklären...“, entgegnete Shoyo schüchtern und kratzte sich verlegen an der Wange. Er wusste, worauf der Ältere anspielte. Der Senior sorgte sich um dessen Wohlergehen. Das hatte der Ältere schon vor drei Jahren getan. „Für wen sind denn die Leckereien hier?“, fragte der ältere Mann daraufhin und deutete auf den Korb, den Shoyo immer noch in seinen Händen hielt. „Oh… ehm… also…“, schwer schluckend sah der Orangehaarige auf den Präsentkorb herab und klammerte sich an diesem fest. „…die sind für Kageyama… Meine Klassenkameraden waren auf diese Idee gekommen und wir wollten ihm eine kleine Freude bereiten…“, die letzten Worte kamen schon fast flüsternd über Shoyos Lippen. Der Ältere jedoch hatte sie genau verstanden. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, ehe er an den jungen Mann herantrat und seine linke Hand auf dessen Schultern ablegte. „Das konnte ich mir irgendwie schon denken. Folg mir. Tobio befindet sich im Garten“, nach diesen Worten schritt der Grauhaarige an Shoyo vorbei und dirigierte mit seinem Kopf in die entsprechende Richtung. Langsam setzte sich der Orangehaarige in Bewegung und folgte dem älteren Ukai, der einen kleinen Pfad betrat, der um das Haus herumführte. Efeu und andere Schlingpflanzen umgaben sie. Shoyo kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war wunderschön, wie alles in einem saftigen Grün erstrahlte. Besonders die Rosen hatten es dem Kleineren angetan. Herr Ukai war bekannt für seinen grünen Daumen. Der ältere Mann hatte schon damals gerne Zeit in seinem Garten verbracht und die Pflanzen versorgt. Wann immer er Zeit fand, tüftelte er neue Ideen aus, um diese in seiner Botanik entsprechend umzusetzen. Als sie schließlich den Gartenpfad hinter sich ließen, begrüßte ihn ein säuberlich gepflegter Garten. Als sein Vordermann stehen blieb, lugte Shoyo hinter diesem hervor und ließ seinen Blick schweifen. Augenblicklich hielten seine braunen Augen inne. Da saß Kageyama. In einer Hängematte. In einem lässigen grauen Tanktop, das seine Muskeln perfekt zu Geltung brachte. Weiße helle Haut kam zum Vorschein und wirkte auf den ersten Blick wie Porzellan. Die schwarzen Strähnen hingen diesem tief ins Gesicht. Im Schneidersitz lehnte der Schwarzhaarige in der Matte und hielt ein kleines Buch in seinen Händen, in das er wohl etwas reinschrieb. Zumindest sah es von weitem danach aus. Hinter ihm stand ein Kirschblütenbaum, der in voller Pracht stand. Vereinzelt wehten Blüten umher. Diese rosafarbige Farbenpracht im Einklang mit Kageyamas düsterem Kleiderstil wirkte schon fast nicht wie von dieser Welt. Shoyo stand einfach nur da und starrte den Größeren an. Dieser schien in seiner komplett eigenen Welt versunken zu sein. Er bekam nichts um sich herum mit, geschweige denn was sich abspielte. „Geh zu ihm“, flüsterte Ukai dem Kleineren zu und versetze ihm von hinten einen leichten Stups, woraufhin der Orangehaarige sich vorsichtig in Bewegung setzte. Shoyo spürte, dass sich ein flaues Gefühl in seinem Inneren breitzumachen drohte. Je näher er an den Schwarzhaarigen herantrat, desto mehr stieg auch seine Nervosität. Immer mehr verkrampften seine Finger und bohrten sich in den Flocht-Korb. Als er schließlich von hinten an den Größeren herangetreten war, erkannte er auch, was Kageyama gerade tatsächlich tat. Er schrieb nicht, sondern… „Wow…“, kam es leise über Shoyos Lippen, als er die Farbenpracht auf dem weißen Papier erblickte. Ein Vogel präsentierte sich auf dem Pergament und als der Orangehaarige über das Notizbuch hinwegsah, entdeckte er auch denselben Vogel, der gerade tatsächlich auf Kageyamas Knie saß. Das Tier war naturgetreu nachgezeichnet. Es wirkte schon fast wie ein Foto. Wie in Trance blieb der Kleinere hinter dem Schwarzhaarigen stehen und sah auf dessen Kunstwerk herab. All diese Farben, die Verläufe, die Muster… alles wirkte so echt, fast greifbar. Wie konnte nur jemand so talentiert sein? Dem Kleineren blieb vor Erstaunen der Atem weg. Eine kurze Weile war Shoyo an Ort und Stelle festgefroren. Sollte er den Schwarzhaarigen tatsächlich bei seinem Tun unterbrechen? Langsam trat er schließlich neben den Größeren. „Ich muss sagen, du bist echt begabt, Kageyama.“ Daraufhin zuckte der Angesprochene zusammen und sah erschrocken über seine Schulter zu dem Kleineren auf. „Hinata, was?“, überraschte blaue Iriden sahen ihn an und Shoyo spürte erneut, wie sich ein seltsames Gefühl in seinem Mageninneren breitmachte und für Unruhe sorgte. Diese Augen waren einfach nicht von dieser Welt. „Ich sollte wohl erst mal Hallo sagen, oder?“, nervös fuhr sich der Orangehaarige durch die Haare und widmete seine Aufmerksamkeit dem kleinen Vogel, der daraufhin neugierig auf den Korb flog und die Innereien erblickte. „Hast du Hunger, Kleiner?“, kicherte Shoyo und brach eine Erdnuss in zwei, dessen Kern er dem Piepmatz reichte. Der Vogel hüpfte neugierig heran und schnappte sich die Nuss, ehe er davonflatterte. Beide jungen Männer sahen dem Tier nach, wie es in den hohen Lüften verschwand. „Was verschafft mir die Ehre, dass du mich zuhause besuchst?“, neugierig widmete sich Kageyama wieder seinem Nebenmann zu, der daraufhin nervös neben ihm auf einem Stuhl Platz nahm. „Nun ja…. Ich wollte dir das hier vorbeibringen…“, antwortete der Kleinere schüchtern und reichte Kageyama den Korb, der diesen etwas perplex entgegennahm. „Für mich?“, überrascht sah der Schwarzhaarige auf das Geschenk herab und begutachtete den Inhalt. Allerlei Leckerei waren mit an Bord. Von Brot, bis hin zu Obst und Nüssen. Sogar Schokolade und Kekse befanden sich darin. Normalerweise hätte man bei einem Fresskorb noch Trockenfleisch vermutet, aber zu Kageyamas Verwunderung war das gesamte Essen auf einen Vegetarier abgestimmt. Woher wusste Hinata das? „Woher-?“, überrascht sah Tobio auf, ehe dieser jedoch seine Frage zu Ende stellen konnte, kam der Jüngere ihm bereits zuvor. „Naja…“, flüsterte Shoyo leise und strich sich vereinzelte Strähnen hinter sein Ohr, während er seine Schultern höher zog. „…ich habe, während den Pausen mitbekommen, dass du immer nur Gemüse zu dir genommen hast und wenn du mal etwas im Schulkiosk erworben hast, waren es immer nur vegetarische Gerichte… daher dachte ich, dass du ein Vegetarier bist. Lag ich etwa falsch?“ Tobio traute seinen Ohren nicht, sein Blick war wieder auf das Essen vor ihm gerichtet. Hatte er das alles gerade richtig verstanden? Hinata hatte ihn die letzten Wochen heimlich beobachtet? Verwunderung spielte sich in dem sonst emotionslosen Gesicht wider, während sich ein zärtliches Lächeln auf seine Lippen stahl und seine eiskalte Mauer für einen Moment unbeobachtet ließ. „Nein, du lagst vollkommen richtig“, danach sah er vom Korb auf und blickte genau in dieses bernsteinfarbige Iriden-Paar, das ihn bereits von Anfang an schon in den Bann gezogen hatte. „Ich danke dir, Hinata…“ Daraufhin sah Tobio etwas, was er bisher sehr selten bei dem Orangehaarigen gesehen hatte. Um genau zu sein – es war bisher einmal der Fall gewesen. Die Mundwinkel des Kleinen wanderten nach oben und präsentierten einen Anblick, der fesselte. Hinata lächelte. Aufrichtig und rein. Vereinzelt kamen sogar kleine Sommersprossen auf dessen Wangen zum Vorschein. „Shoyo…“, flüsterte der Kleinere leise, ehe er den Blick abwand und zum Himmel aufsah. Die braunen Augen funkelten auf. „Nenn mich einfach Shoyo…“ Tobio konnte einfach nicht wegsehen. Zu sehr war er von diesem Bild gefangen, dass sich vor ihm bot. Wie der Kleinere dasaß. Es war derselbe Gesichtsausdruck wie damals am See, als er auf der Mauer saß und seine Violine gespielt hatte. Damals schon war ihm dieses hübsche definierte Gesicht aufgefallen. Als ob Engel dieses geschnitzt hätten. Es war ein Lächeln, das verboten gehörte. Verlegen wand der Größere schließlich seinen Blick von Hinata ab und blickte auf sein Notizbuch herab. Warum hatte er ihn bloß so angestarrt? Sowas gehörte sich doch nicht! //Reiß dich zusammen... Es ist nur ein Lächeln // „Und ich bin Tobio. Einfach nur Tobio…“, stammelte der Schwarzhaarige und lugte wieder seitlich zu seinem Nebenmann. Seine rechte Hand griff in sein Top und krallte sich genau an der Stelle, wo ihm sein eigenes Herz entgegenschlug, fest. In seinem Inneren regte sich etwas. Es war ein leichtes Kribbeln. Seine blauen Iriden weiteten sich. Es war schon Ewigkeiten her, wo er so etwas wie emotionale Regung fühlte. War gerade tatsächlich Shoyos Lächeln hierfür verantwortlich? „Na, sieh mal einer an…“ Ukai Senior, der die beiden aus der Ferne beobachtete, kicherte leicht und griff nach seinem Eistee, der neben ihm auf der Fensterbank stand, gegen diese er anlehnte. Kurz darauf ging neben ihm die Schiebetür zur Küche auf und Kira betrat die Veranda. Zuvor trocknete sie sich noch die Hände an ihrer Schürze ab. Überrascht entdeckte sie den Älteren. „Was gibt’s zu lachen, Vater?“, danach wand die Blondhaarige ihre Aufmerksamkeit in dieselbe Richtung und hielt erschrocken inne. „Moment mal, ist das etwa Shoyo? Ich hab gar nicht mitbekommen, dass er geklingelt hat“ „Hat er auch nicht, ich hab ihn vorher noch abgefangen und in den Garten gelassen“, antwortete der ältere Mann und genehmigte sich einen Schluck seines Eistees. „Er wollte sich bei Tobio bedanken und hat ihm als Dank einen Präsentkorb vorbeigebracht. Der Kleine war total nervös, als ich ihn gegrüßt habe. Was auch immer vorgefallen war, es muss ihn erschüttert und zum Nachdenken angeregt haben.“, während der Senior weitersprach, sah Kira erst zu ihrem Vater und danach wieder zu Tobio und Shoyo. Kurz schloss der Senior seine Augen, ehe er weiterfortfuhr: „Kira, sind wir mal ehrlich: Shoyo sagt zwar immer, dass es ihm gutgeht, aber innerlich sieht es bei ihm ganz anders aus. Er ist einsam, fühlt sich für alles verantwortlich und mutet sich auch zu viel zu. Er ist immerhin erst 19 und muss sich mit Dingen auseinandersetzen, die für Gleichaltrige undenkbar sind. Seine Freunde kommen einfach nicht mehr an ihn heran. Das weiß ich aus erster Hand, da ich vor kurzem Kenma getroffen habe“, die Miene des Älteren verfinsterte sich. „Shoyo zieht sich immer weiter zurück, lernt wie ein Irrer und nimmt eine Sonderschicht im Diners nach dem anderen an. Kenma und Hoshiumi haben mir auch erzählt, dass Shoyo immer wieder in Mobbingkonflikte geraten ist und sich bisher nicht zur Wehr setzen konnte. Ich denke durch Tobios Einschritt wurde sein Geist wachgerüttelt. Es geschieht aus dem Affekt heraus, ich denke, dass Shoyo dies unbewusst tut.“ „Hm… möglich wäre es. Ich denke, dass Tobio aber auch so ein Erfolgserlebnis gebraucht hat und das er hierfür auch die Aufmerksamkeit erhält, die er benötigt… Bis sein Herz geheilt ist, wird dauern… aber zumindest, dass er sich emotional anderen öffnet, wäre ein wichtiger Schritt für ihn…“, flüsterte die Blonde und lehnte sich ebenfalls neben ihren Vater an die Mauerwand. Stirnrunzelnd sah sie zum Himmel auf. „Sie haben beide die Einsamkeit auf unterschiedliche Art und Weise erfahren, Kira. Sie kennen den Schmerz, den der Verlust eines geliebten Menschen mit sich bringt. Geliebter oder Familie spielt hier weniger eine Rolle. Nach Tobios Outing hat die Familie Kageyama ihren Sprössling verstoßen und Oikawa hat ihn bei sich aufgenommen. Dieser Tooru Oikawa war Tobios einziger Lebensinhalt gewesen. Er war für ihn die Familie gewesen, die er verloren hatte. Durch sein Ableben ist das Kartenhaus in sich zusammengefallen und dieses gilt es nun wieder aufzubauen. Allerdings schafft Tobio dies nicht allein und Shoyo muss seinen Horizont erweitern. Er kann sich nicht immer nur abrackern und für andere da sein. Er braucht ebenfalls eine Stütze. Eine emotionale Mauer, an die er sich anlehnen kann und da kommt Tobio ins Spiel. Er braucht eine Aufgabe, er muss auch realisieren, dass es andere Menschen gibt, die ebenfalls Leid und Kummer erfahren haben. Nur so kann sein Herz und seine Seele heilen.“ Die Blondhaarige sah daraufhin zu ihrem Nebenmann und ließ ihren Blick sinken. „Du hast ihm von Shoyos Vergangenheit erzählt, hab ich Recht?“ Der ältere Mann räusperte sich kurz, ehe er sich von der Wand abstieß und seine Hände in seine Hosentaschen schob. „Ja, habe ich und Tobio war ganz interessiert daran. Ich wollte ihm signalisieren, dass es Hoffnung gibt und er diese einfach nicht aufgeben darf. Ich denke, er hat diesen Stups gebraucht. Allerdings habe ich Shoyos Namen in keinster Weise erwähnt. Er weiß nur, dass dieser besagte junge Mann in seiner Jahrgangsstufe ist. Denn Rest muss er selbst in Erfahrung bringen.“, nach diesen Worten setze der ältere Mann seinen Weg fort und ließ Kira allein. „So ist das also…“, die Blondhaarige sah dem Älteren eine Weile nach, ehe sie sich wieder den beiden jungen Männern zuwand. Wie sie beieinander saßen. Wie ihr Lachen die Stille brach. Die Harmonie schien zwischen den Beiden zu stimmen. „Wenn Keishin das erfährt, wird er aus allen Wolken fallen...“, lächelnd schüttelte Kira daraufhin den Kopf und begab sich wieder in die Küche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)