Magic Moment von Linchen-86 (Mimato Woche) ================================================================================ Kapitel 1: Retro ---------------- Heute stand eine Friedensdemonstration an. Ich saß unter einer Eiche im Park und spielte auf meiner Gitarre. Pünktlich um 12:00 Uhr schienen sich rund 300 Leute eingefunden zu haben. Sie alle demonstrierten für eine bessere Welt. Für mehr Nächstenliebe und wenn wir ehrlich sind, etwas mehr Nächstenliebe könnte dieser Welt wirklich nicht schaden. Diese Welt ist sowas von verkorkst und wer weiß was die nächsten Jahrzehnte für uns bringen, wenn wir nicht bald mal aufwachen. Ich begann zu spielen, einfach ein paar leichte Akkorde auf meinem Babe. Plötzlich tauchte ein Mädchen vor mir auf. Sie hatte hellbraune Haare, geflochten mit einem Blumenkranz als Haarschmunk. Ein bisschen Hippimäßig in diesem weißen Fransenkleid, als käme sie aus den 70ern. Ich schmunzelte darüber, doch sie ließ sich davon überhaupt nicht beirren. Sie stellte sich vor mir, bewegte sich zu meiner Gitarrenmusik und fing an zu singen. Erst nur ein summen, doch dann mit Vocals. Sie hatte eine richtig sanfte aber dennoch kraftvolle Stimme und ich weiß nicht, ob es ihr Text war oder irgendein Lied aus den Charts, aber es gefiel mir und wenn ich ehrlich war machte es Spaß. „Wie heißt du?“, fragte sie, hörte auf zu tanzen und sah mich interessiert an. „Yamato und du?“ „Mimi, du spielst echt gut, Matt.“ Matt? Hatte ich gerade richtig gehört? Irgendwie war sie echt verrückt, aber sie hatte auch etwas was mich an ihr reizte. Sie zog einen Bleistift und einen Block aus ihrer Beuteltasche, schrieb etwas drauf und hielt es mir vor die Nase. „Meine Nummer, du kannst dich ja mal melden, wenn du Lust hast.“ Etwas perplex schaute ich sie an. Stift und Papier? Kam sie vielleicht wirklich aus den 70ern? Doch ehe ich noch etwas Fragen konnte, war sie auch schon in der Menschenmenge verschwunden. Mimi also? Das könnte interessant werden. Kapitel 2: Crossover Serie & Film --------------------------------- Ich hatte wirklich keine Ahnung was mich dazu geritten hatte, aber ich habe mich bei Mimi gemeldet und wir verabredeten uns. Wir wollten uns am Kino treffen und natürlich durfte sie den Film aussuchen. Selbstverständlich erwartete ich irgendeine Liebeskomödie mit Jennifer Aniston. War es eigentlich unhöflich im Kino einzuschlafen? Wahrscheinlich schon. "Hi Matt." Ich drehte mich zu ihr um, warf meine Zigarette weg, drückte sie aus und sah sie mir genauer an. Sie trug eine schwarze, sehr enge Hose und eine Bluse, die oben einen Knopf mehr offen ließ, als es nötig gewesen wäre und ja, es sah wirklich vielversprechend aus. "Hallo Mimi und weißt du schon welchen Film du gucken möchtest?" "Warum ich? Wir gehen doch gemeinsam in den Film, also sollte er auch uns Beiden gefallen." "Ähm." Ich musste zugeben, dass ich mit so einer Aussage nicht gerechnet hatte. "Ich mag nicht so gerne Horrorfilme..." gab sie schließlich zu. Dies überraschte mich jetzt nicht wirklich. "Na ja, es sei denn ein starker Mann ist nachts an meiner Seite um mich zu beschützen", erwiderte sie keck. Ich schmunzelte. "Was hältst du denn von Actionfilmen?", machte ich ihr den Vorschlag. Mimi hielt den Finger an ihr Kinn und überlegte, während sie sich die Filmplakate ansah. "Da du die Nacht scheinbar nicht mir ihr verbringen möchtest; Was hältst du von Need for Speed?" "Ähm." Meine Güte, war sie direkt. So etwas war ich nicht gewöhnt. "Du bist auf jeden Fall ein Mann der vielen Wörter, was? Na los, lass uns reingehen. Er fängt in fünf Minuten an und ich will nichts verpassen." Wieder perplex sah ich ihr hinterher, konnte aber ein Lächeln nicht verbergen. Ja, deswegen hatte ich mich bei ihr gemeldet. Sie hatte etwas, was sie von anderen Mädchen abhebte und sie erweckte soviel Neugierde, dass ich sie kennenlernen wollte. Kapitel 3: Musik ---------------- Seit drei Monaten war ich bereits mit Mimi zusammen. Wir hatten einige Gemeinsamkeiten: Sex, Essen und die Musik. Manchmal konnte sie jedoch auch etwas nerven. Zu jeder Tagesform kannte sie den passenden Song. Ich öffnete meine Augen am frühen Morgen und höre wie Mimi: >Good Morning Sunshine< singt. Ihre Frisur sitzt nicht: >Bad Day<. So etwas zog sie manchmal den ganzen Tag durch. Keine Ahnung, wie man sich so viele Songtexte merken konnte. Ich hatte in meiner Jugendzeit mal eine Band gehabt und wollte immer nur Musik machen. Doch irgendwann wird man Erwachsen und von irgendetwas muss man schließlich leben. So machte ich eine Ausbildung zum Koch und ging meiner zweiten Leidenschaft nach. Ich hatte gerade Feierabend und war auf dem Weg zu Mimi. Ich klingelte und sie öffnete die Türe. "Ich habe DIE Neuigkeit", öffnete sie mir die Türe. Sie zog mich an sich und küsste mich stürmisch. Ja, sie wusste was sie wollte. Immer. Kurz wollte ich fragen, was die Neuigkeit war, als es mich nicht weiter interessierte und wir uns schnell unserer Klamotten entledigten... "und erzählst du mir jetzt von der Neuigkeit?", fragte ich doch noch nach. "Better news, taller shoes..." Ich hielt ihr den Mund zu. Nein, nicht schon wieder und was war das überhaupt für ein Song? "Aua." Mimi, das Biest biss mir in die Hand und kicherte. "Was? Das sorgt für die Spannung." "Jetzt sag schon." "Ich hab uns einen Gig besorgt." Mimis Augen funkelten, doch ganz ehrlich ich konnte ihre Begeisterung nicht teilen. "Du hast was?" "Na für uns...' "Hab ich verstanden. Warum?" Schnitt ich ihr das Wort ab und kassierte einen kühlen Blick. "Hey, ich habe gedacht du würdest dich freuen also wo liegt dein Problem?" "Ich mache Musik für mich und für sonst keinen", sagte ich etwas verbittert. "Du hattest mal eine Band!" "Die Betonung liegt hierbei auf hattest." "Deine Texte sind toll", versuchte sie es wieder. "Mimi, dieses Kapitel ist abgeschlossen, also lass es einfach gut sein." Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion. Mimi sah wütend aus und sprang von der Couch auf. "Geh. Heute lass ich es gut sein. Melde dich wieder, wenn du normal bist." Ich hatte jetzt nicht die Kraft mich zu erklären, zog mich an und verließ frustriert ihre Wohnung. Kapitel 4: Uniform ------------------ Mich plagte mein schlechtes Gewissen. Seit einigen Tagen hatte ich nichts von Mimi gehört, aber sie hatte mir ja klar zu verstehen gegeben, dass es an mir war, mich zu melden. Wir waren zwar noch nicht lange zusammen, aber die Beziehung tat mir gut. So schrieb ich ihr eine Kurzmitteilung und wartete auf ihre Antwort. >Vergessen was heute für ein Tag ist?< Fuck. Was zum Teufel war heute? Keine Ahnung was nach, >ich bin sauer auf dich< für eine Stufe kommt, aber ich war nicht scharf darauf, es herauszufinden. Denk nach, Ishida.  Ich durchsuchte mein Handy: Mimi Aufführung, 17:00 Uhr. Jetzt fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen. Mimi liebte die Bühne und ergattert sich eine Nebenrolle in einem Musical. >Natürlich. Deinen Auftritt würde ich um nichts auf der Welt verpassen. Ich meine danach. >:) Ok. < Puh. Sie glaubte mir. Ich schaffte es gerade so ins Theater und suchte nach Mimi doch wahrscheinlich würde sie bereits Backstage sein. Es ging um eine Vorstellung ala Pearl Habor. Ein Soldat in Uniform verliebte sich in ein junges Mädchen und musste in den Krieg ziehen. Mimi spielte die Freundin von dem Mädchen das zurückgelassen wurde und sie war großartig. Sie hatte eine unglaubliche Bühnenpräsenz und ich war richtig stolz. Nach der Aufführung wartete ich geduldig. Zunächst wusste ich nicht, wie ich sie begrüßen sollte, doch sie strahlte so, dass mir nichts anderes übrig blieb, als sie zu küssen. "Du warst unglaublich." "Danke, schön dass du gekommen bist." "Selbstverständlich. Hör mal Mimi wegen neulich, es tut mir Leid das ich so schroff reagiert hatte. Es ist nur so, Musik ist nur noch ein Hobby für mich. Es ist privat, fast schon intim geworden. Ich brauche kein Publikum mehr. Es reicht mir, wenn du mir zuhörst." Sie lächelte, nickte und streckte mir eine Tüte entgegen. "Öffne sie." Ich holte eine Soldatenuniform aus der Tüte und sah sie verwirrt an. Mimi grinste breit. "Ich darf ein Requisit behalten und habe mich dafür entschieden. Ich wollte schon immer mal einen Soldaten vernaschen." Jetzt musste ich auch Grinsen. "Und damit ist dann alles wieder gut?" "Sowas von." Ich warf mir die Tüte über meine Schulter und zog Mimi aus dem Theater raus. "Dann nichts wie los." Kapitel 5: Blumen ----------------- Seit einem Jahr waren Yamato und ich ein Paar und ich war noch nie so glücklich. Yamato konnte auf den ersten Blick unnahbar wirken, aber irgendwie schaffte ich es immer, ihn aus der Reserve zu ziehen und ich wusste, dass er vorher noch nie einen Jahrestag gefeiert hatte. Abends verabredeten wir uns im Koschikawa Garten. Romantik war jetzt nicht seine Stärke. Ich hatte erwartet, dass er für mich kochen würde, eventuell ein paar Kerzen, aber mehr nicht. Aufgeregt wie ein kleines Schulmädchen machte ich mich in meinem Ankleidezimmer fertig. Yamato amüsierte sich immer darüber, dass ich in meiner kleinen 3-Zimmer Wohnung ein Zimmer nur für Kleidung und Co opferte. Ein Mann konnte so etwas eben nicht verstehen. In einem schlichten Mintgrünen Kleid machte ich mich auf dem Weg. Allein der Eingangsbereich war unglaublich. Wunderschöne groß gewachsene Bäume und Büsche. Je weiter ich rein ging, desto schöner wurde es. Yamato hatte mir auf mein Handy den genauen Standort zugeschickt und ich näherte mich. Plötzlich sah ich einen liebevoll gedeckten Tisch. Yamato grinste breit. Ich konnte nicht anders, als mich direkt in seine Arme zu werfen. „Was hast du hier bitte gemacht?“ „Jetzt bist du platt, was?“ „Aber frage nicht wie.“ „Erstmal...“ Yamato hielt inne, löste sich kurz von mir und reichte mir einen Blumenstrauß. Lilien, meine Lieblingsblumen. „Alles Gute zum Jahrestag.“ „Aww...“ Ich hippelte ganz aufgeregt und obwohl uns eine atemberaubende Kulisse umgab war dieser Blumenstrauß was ganz besonderes für mich. „Danke.“ „Nicht dafür.“ Selbstverständlich hatte er mein Lieblingsessen gezaubert; Tempura und eine Kokussuppe. Mir floss bereits das Wasser im Mund zusammen. Was hab ich ein Glück einen Kerl an meiner Seite zu haben, der so unfassbar gut kochen konnte. „Auf uns“, erhob ich das Weinglas und Yamato stieß mit mir an. Dies versprach ein ganz besonderer Abend zu werden. Kapitel 6: Märchengeschichte ---------------------------- Nachdem Abendessen verließen wir den Tisch. „Dürfen wir das einfach so stehen lassen?“, fragte ich verwundert. „Ja, das habe ich geklärt", grinste Yamato. „Okay.“ „Warte, wir müssen hier lang!“ Eigentlich wollte ich Richtung Gewächshaus gehen, doch Yamato hielt mich davon fern und lotste mich Richtung Teichanlage. Ich musterte ihn. Er war zwar grundsätzlich eher ruhig, aber irgendwas war heute anders. Er wirkte nervös. Kurz bevor wir die Teichanlage erreichten, hielt er inne, als wollte er was loswerden. „Matt, ist alles in Ordnung?“, fragte ich unsicher nach. Er antwortete nicht und nickte nur. Kleine LED-Teelichter waren am Rand der Teichanlage verteilt und bunte Lampion umrangten die einzelnen Äste. Irritiert sah ich zu Yamato hoch. Hier sah es doch sicher nicht immer so aus. Yamato mied meinen Blick und irgendwie verstand ich das gerade alles nicht. Die Kulisse die mich umgab war so wunderschön und ich konnte mich nicht erinnern, dass ich jemals einen so schönen Ort gesehen hatte. Es hatte etwas magisches. Suchend blickte ich mich nach meinen Freund um. Es raschelte, ich drehte mich und erblickte meinen Freund knied vor mir. Was machte er denn da? Wollte er sich die Schuhe binden? Er räusperte sich und nahm meine Hand in seine. „Mimi, ich weiß selber nicht warum ich oft so verkorst bin, aber mit dir an meiner Seite fühle ich mich normal. Du bewegst etwas in mir und holst eine Seite aus mir heraus, die ich selber gar nicht kannte, dafür möchte ich dir danken. Ich bin sicher, eine Frau wie dich gibt es kein zweites Mal.“ Ich wischte mir eine Träne weg, während Yamato in die Innentasche seines Sakkos eine kleine Schmuckschatulle herausholte und erst jetzt dämmerte es mir, was hier gerade passierte. „Ich will dich nie wieder verlieren und deswegen die Frage; Mimi, möchtest du meine Frau werden?“ Mehr als überrascht starrte ich ihn an, als ich endlich verstand und mich erneut in seine Arme warf. „Ja, natürlich.“ Kapitel 7: Hochzeit ------------------- Wir haben ein Jahr für die Vorbereitungen unserer Hochzeit gebraucht. Okay, ich habe ein Jahr gebraucht. Yamato hatte nur 2 Punkte wo er sich zu geäußert hatte. Die Musik und das Essen. Alles andere überließ er mir und somit stand Vintage im Vordergrund und auch mein weißes Kleid aus Spitze und sehr Figurbetont passte gut in dieses Motto rein. Mein Papa emotional wie nie, bekam sich kaum ein. Sein kleines Mädchen heiratete und ich glaube, da hatte er gut dran zu knabbern. Er hielt mir seine Armbeuge hin "Bist du bereit?" "Ja, bringe mich zu meinem Ehemann." Sanfte Klaviermusik ertönte und ein ehemaliges Bandmitglied begleitete Yamato. Ich war überrascht. Er sagte, den Einmarsch sollte ich komplett ihm überlassen. Er saß da mit seiner Gitarre, sowie ich ihn kennengelernt und mich in ihn verliebt hatte und begann zu spielen. >First Day of my Live von Bright Eyes.< Er sah nur zu mir, als würde er alles andere um sich herum ausblenden. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Der Text hätte auch aus Yamatos Feder stammen können. Teilweise vergaß ich weiter zu gehen, wenn mein Vater nicht gewesen wäre, der mich sanft weiter zog. Nur noch zwei Schritte hielten mich von meinem Zukünftigen ab und Yamato beendete den Song. "I mean ist really think you like me..." Takeru, sein jüngerer Bruder nahm ihm seine Gitarre ab. Yamato nickte meinem Vater zu und versprach immer gut auf mich aufzupassen. Dann widmete er sich ganz mir zu. "Du bist wunderschön. Wie eine Prinzessin aus einem Märchen." Ich schniefte, noch ganz berührt von dem Song, welches er sang, obwohl er nie wieder öffentlich singen wollte. Für mich machte er eine Ausnahme. "Du, das war... Wow." Yamato grinste und wie sehr ich dieses verheißungsvolle Grinsen liebte. Während der Pfarrer seine Predigt hielt und wir uns unsere Gelübte offenbarten, sahen wir uns die gesamte Zeit in die Augen. Schlussendlich kam die Schlüsselfrage, die wir natürlich beide mit >ja< beantwortet hatten. Wir tauschten die Ringe aus, während meine Finger zitterten und schließlich hörten wir: "Somit erklären ich Sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen." "Na endlich", rief Yamato, löste die letzte Distanz zwischen uns und küsste mich. Wahrscheinlich länger und inniger als es angedacht war, aber das war egal. Ich hatte den Mann meiner Träume geheiratet und ich freute mich von nun an, gemeinsam mit meinem Ehemann den Weg durch leben zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)