Perfect von Rizumu ([Sasuke x Sakura]) ================================================================================ Prolog: -------- Von supermarket flowers Du meinst Treffen? Wie bei einem Date?   Von antisocial Date, wenn du das so sagst. Dann ja, lass uns zu einem Date treffen.   Von supermarket flowers Okay …   Von antisocial Keine gute Idee?   Von supermarket flowers Doch, doch, ich … weiß nur nicht.   Von antisocial Du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich kann das verstehen.   [LEFT]Von supermarket flowers[/LEFT] [LEFT]Nein, nein.[/LEFT] [LEFT]Lass uns uns treffen, nur bitte, lass es uns nicht ein Date nennen.[/LEFT] Kapitel 1 ◊ It's a match! ------------------------- Wie so oft hatte sich Sasuke Uchiha mit seinem besten Freund Naruto Uzumaki verabredet und saß mit ihm zusammen auf seiner Couch vor dem flackernden Fernseher, in den Händen der Controller seiner PS4. Auf dem Beistelltisch links von Sasuke standen zwei Gläser und ihre Smartphones lagen dort stumm und mit ausgeschalteten Bildschirmen. Sie waren seit einigen Tagen dabei gemeinsam „inFamous Second Son“ durchzuspielen. „Gemeinsam“ bedeutete dass sie sich abwechselten sobald einer starb. Aktuell war eben Sasuke selber dran. Naruto saß rechts von ihm und saß lässig – beinahe gelangweilt – in der Couch. »Maaaan, wann bin ich mal wieder dran?«, sagte er im genervten Tonfall. »Kannst du bitte mal Mitleid mit mir haben und drauf gehen?« »Kann ich nicht. Du wirst warten müssen bis du dran bist.« »Ich will aber auch mal! Draußen ist es schon dunkel, so lang kann ich auch nicht mehr bleiben. Ich habe kaum gespielt und will auch noch mal, ttebayo!« »Du warst mit den Regeln einverstanden und du wusstest wie gut ich bin.« »Oh ja … Mr. Perfect … Du bist wieder echt unausstehlich«, beschwerte sich Naruto über seinen langjährigen Freund. »Kaum bist du drei Tage wieder Single, bist du wieder Mr. Unausstehlich.« »Ja und?« Naruto hatte bei Sasuke einen Wunden Punkt getroffen. Zum Glück musste er sich auf das Spiel konzentrieren und konnte sich nichts anmerken lassen. »Eigentlich sollte ich sauer auf dich sein.« »Ach und wieso?« »Das fragst du so doof, Teme?«, Naruto verschrenkte die Arme vor seiner Brust. »Du hast mit meiner Cousine schluss gemacht. Karin weint nur noch und verlässt das Haus nicht, ich sollte echt sauer auf dich sein.« Sasuke zuckte lediglich mit den Schultern. »Das geht mich nichts mehr an. Sie studiert Medizin und sollte alt genug sein um zu wissen was sie tut. Außerdem hat sie diesen Suigetsu, der ihr Beistand leistet, also kannst du ruhig mir Gesellschaft leisten.« »Also hast du dich aus Eifersucht wegen diesem Suigetsu getrennt?« Der Kampf war vorbei und Sasuke hatte eine Verschnaufspause. »Nein. Karin ist genauso wie alle anderen auch, von meinem Namen und meinem Aussehen geblendet. Sie ist oberflächlich und fügt sich allem was ich sage. Dabei bin ich fünf Jahre jünger als sie.« »Tatsächlich ...«, gab Naruto von sich. Fügsam war nicht gerade das Wort mit dem er seine Cousine beschreiben würde. Sie war ein regelrechter Wildfang und Heißblütig, wenn etwas nicht so lief wie sie es wollte, brach sie aus wie ein Vulkan. Sie konnte regelrecht gruselig sein und viel zu oft hatte Naruto ihre Wutausbrüche zu spüren bekommen. Sasuke stürzte sich wieder in den nächsten Befreiungskampf und Naruto kommentierte dies mit einem missbilligenden Schnaufen. »Da ich mich getrennt habe, haben wir Zeit um zusammen zu zocken.« Erneut gab Naruto nur einen missgünstigen Laut von sich. Seine Beziehung zu seiner Cousine war nicht die beste, was eindeutig von ihr ausging. Karin hat erst über ihn Sasuke kennen und lieben gelernt und bevor sie zusammen gekommen waren, war sie zuckersüß zu ihm gewesen um näher an den 5 Jahre jüngeren – damals noch Mittelschüler – zu kommen, doch nachdem sie ein Paar geworden waren – das hatte sie Naruto ins Gesicht gesagt – brauchte sie ihn nicht mehr und hat ihn wieder genauso mies behandelt wie jeden anderen Menschen auch. Jetzt wo die beiden nicht mehr zusammen waren, änderte sich nichts, außer das Naruto dieses kleine bisschen Familiären zusammen halt empfand und deswegen Mitleid für Karin hatte. Aber als Mensch war es ihm egal. Wie Sasuke es sagte: Während der drei Jahren Beziehung zwischen den beiden, hatte sein Bester Freund selten Zeit gehabt um mit ihm was zu unternehmen, denn Karin war ein sehr einnehmendes und Besitzergreifendes Wesen. »Was war eigentlich das Problem’ttebayo?« »Bei dem Kampf vorhin?« »Nein, warum habt ihr euch getrennt? Du und Karin.« Sasuke seufzte. Er pausierte das Spiel vorübergehend. »Weißt du, sie war bei dem Essen dabei als Itachi unseren Eltern erzählt hat, dass Izumi zu seinem Antrag ja gesagt hat. Meine Mutter und Karin waren gleich vollaufbegeistert und die Frauen haben auch sofort über die Hochzeit zu fantasieren angefangen.« »Typisch Frauen ...« »Mein Vater sprach dann auch gleich von Nachwuchs, aber das war gar nicht das Problem. Es war eh eine Frage der Zeit, dass sie sich verloben. Karin hat dann am gleichen Abend auch davon angefangen. Heiraten und Doppelhochzeit, Kinder, warum nicht jetzt. Sie könne es kaum erwarten „Miss Karin Uchiha“ zu sein und hat auch angefangen ihre Unterschrift zu üben. Wenn wir telefoniert haben, hat sie sich nur noch mit „Karin Uchiha“ gemeldet.« »Urghs, warum überrascht mich das Verhalten nicht?« Sasuke machte eine zustimmende Handbewegung. »Ich hatte nur noch das Gefühl, sie ist hinter meinem Namen her und darauf habe ich keine Lust.« »Da kenne ich noch jemanden, der so denkt. Aber von mir.« »Auf jeden Fall habe ich dann Schluss gemacht und sie mit ihrem Terz angefangen. Verständlich«, Sasuke zuckte mit den Schultern. »Kann halt nicht jeder so viel Glück haben wie mein Bruder.« »Hey!«, beschwerte sich Naruto. Jedoch musste er selbst zugeben, dass seine Beziehung zwar glücklich, aber von einem äußerst dunklen Schatten umgeben war. »Denke es hat nicht nur Vorteile der Sohn eines Kriegshelden zu sein, oder der des Polizeioberhaupts von Konoha ...« Sasuke machte eine wegwerfende Handbewegung und widmete sich dann wieder dem Spiel. »Dabei sollte man meinen, dass der Sohn des gefeierten Helden des dritten Weltkrieges und aktuellen Bürgermeisters, die perfekte Partie für eine Heirat ist.« »Hehehehe«, lachte sein bester Freund. »Nicht für eine uralte Familie deren Wurzeln in der Kaiserfamilie liegt. Niemand ist perfekt. Aber warte nur ab, ich werde meinen Vater übertreffen und dann wird Hinatas Vater sich schon noch umgucken.« »Na wenn du das sagst.« Sasuke hatte diese Rede schon viel zu oft gehört und war sie so unglaublich müde, dass er gleich abschaltete, wenn Naruto mit ihr anfing. Minato Namikaze – Narutos Vater – war in jungen Jahren im dritten Weltkrieg involviert und war daraus als ein Kriegsheld hervor gegangen. Er hatte eine Operation geleitet und konnte einen erfolgreichen Schlag gegen den Feind durchführen und konnte dadurch einige der jungen Soldaten, darunter auch ein entfernter Verwandter von Sasuke war dabei gewesen, nachdem der Krieg beigelegt wurde und Konoha sich davon hat erholen können, war der amtierende Bürgermeister zurückgetreten und Minato zu seinem Nachfolger gewählt worden. Seitdem trug dieser das Amt des Bürgermeister Konohas – genannt Hokage – und unter seiner Führung konnte der Ort zu einer respektablen Stadt heranwachsen und tat es auch immer weiter. Sasukes Vater – Fugaku Uchiha – übernahm das Amt des obersten Polizeichefs und damit wurde die Sicherheit wieder dem Uchiha-Clan überlassen, zum Dank für die Dienste des Clans im Krieg. Sasuke entstammt – ähnlich wie Hinata – einer uralten Familie die schon lange vor der Gründung Konohas schon bestanden hat. Dadurch hatte sich ein beachtliches Vermögen angesammelt und sie gehölrten zur angeblichen Oberschicht. Eine Tatsache, aus der sich Sasuke nicht wirklich etwas machte, doch seine Mitmenschen um ihn herum schon und genau das wurde ihm – und sicherlich seinem älteren Bruder Itachi – öfters zum Verhängnis. Deswegen hatte er es auch so schwer unter all den Leuten die richtigen Freunde zu finden. Deswegen war Naruto auch im Grunde sein einziger Freund. Das vibrieren eines Smartphones war zu hören und wie auf Stichwort beugte sich Naruto so stürmisch über Sasuke, sodass er nicht weiter spielen konnte und starb. »Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?!« Doch Naruto reagierte nicht darauf, sondern blieb auf Sasukes Schoß liegen um in Ruhe den Bildschirm seines Smartphones zu betrachten. Sasuke brauchte nicht genauer hinzusehen um zu wissen, dass es Hinata sein musste, weswegen sein Freund so aus dem Häuschen war. »Willst du es dir noch bequem machen?«, wollte er wissen und machte sich keine Mühe um seine schlechte Laune zu verstecken. »Ja gerne doch«, antwortete Naruto, während er wie ein frisch Verliebter auf dem Touchscreen seines Kommunikationsgerätes herumtippte um eine Nachricht zu verschicken. Sasuke hingegen reichte es und er stieß seinen Freund von sich runter, sodass Naruto unsanft auf dem Fußboden landete. Dabei fiel auch der Controller zu Boden und der Bildschirm wurde grau, die Musik verzerrte sich und kurz drauf stand der Charakter an dem letzten Checkpoint den sie passiert hatten. »Perfekt, endlich! Ich bin dran!« Naruto griff nach dem Controller um endlich selber spielen zu wollen, doch Sasuke hielt ihn davon ab. Er drückte seinen Freund zu Boden und entriss ihm das kleine, technische Gerät. Sein Freund brachte all seine Kraft auf um sich von Sasuke zu befreien und stieß ihn von der Couch auf den Boden, dabei stieß er seinen Ellenbogen an dem Tisch. Dabei wurden die Gläser umgekippt und verteilten die Getränke auf dem Tisch. »Bist du eigentlich komplett bescheuert?!« »Hä?! Ich bin nicht bescheuert, ich bin nur endlich mal mit Zocken dran!« »Was bist du? Auf keinen Fall!« »Du. Bist. Gestorben, Teme! Ich bin verdammt noch mal endlich dran!« Naruto griff nach dem Controller und es entbrannte ein regelrechtes „Tauziehen“ zwischen den beiden Jungs. »Das zählt nicht, ich bin nur gestorben, weil du mich behindert hast, Usuratonkachi!« »Du kannst deinen Stolz ruhig mal zurück stellen und einfach hinnehmen, dass du gestorben bist und einfach mich spielen lassen!« Die beiden verfielen regelrecht in ihr Gebrülle und ihren Kampf um den Controller, bis sie beide den Halt über eben diesen verloren und das schwarze Gerät flog im hohen Bogen durch die Luft und knallte gegen die Zimmertür. Kurz darauf ging das Gerät zu Boden und die Tür wurde geöffnet. »Sagt mal, was ist den hier los?«, Sasukes Mutter, Mikoto stand in der geöffneten Tür. Sie hatte langes, schwarzes Haar und ebenso dunkle Augen. Sie trug einen Kimono und darüber eine Schürze. Ihr sanftes Gesicht zeigte offen ihre Sorgen über den Streit der beiden Freunde. Sie hob den Controller vom Boden auf. »Ihr seid doch viel zu alt um mit Sachen nach euch zu werfen, oder nicht?« »Es tut mir Leid, Tante Mikoto, aber Sasuke ist ein Sturkopf.« »Sasuke ein Sturkopf?«, Sie sah ihren jüngsten Sohn besorgt an. »Worüber streitet ihr euch so laut?« »Naruto hat mich behindert und so bin ich gestorben und nun will er weiter spielen und das obwohl er geschummelt hat.« »Geschummelt?! Ich?!« »Nun streitet euch nicht«, versuchte Mikoto die beiden Jungs zu beruhigen. »Es ist schon so lange her, dass ihr euch gegenseitig mit Bausteinen abgeworfen habt. Ihr wollt euch doch nicht etwa wieder wie Kinder verhalten, oder?« Die beiden Jungs setzten sich mürrisch wieder auf die Couch und sahen in entgegengesetzten Blickrichtungen. »Gut«, sagte Mikoto und legte den Controller auf dem in der Nähe stehenden Sideboard ab. »Weswegen ich wirklich hier bin«, sagte sie. »Wird Naruto-kun zum Essen bleiben?« »Oh ja! Ger-« »Nein«, fiel Sasuke ihm ins Wort. »Naruto wird gleich gehen, weil er mit seiner Freundin verabredet ist.« Naruto fing an ihn an zuknurren und der nächste Streit lag wieder in der Luft. »Na wie schade«, sagte Mikoto uns lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Aber du weißt, du bist hier immer willkommen Naruto. Grüß deine Mutter von mir Lieb, wenn du nach hause gehst, ja?« »Mache ich«, sagte er zu und verabschiedete sich von Mikoto, während sie das Zimmer wieder verließ. »Ich geh den Controller holen«, sagte Sasuke und stand auf. »Von mir aus können wir für heute aufhören. Mir ist die Lust vergangen«, murmelte Naruto. »Schon gut, ich habe auch keine Lust mehr.« Sasuke speicherte, beendete das Spiel und schaltete über den Controller die Konsole ab. »Ich habe da eine Idee«, sagte Naruto und Sasuke drehte sich wieder zu ihm um. Sein Freund hielt ein Smartphone in den Händen, jedoch nicht sein eigenes, sondern das von Sasuke, jedoch bemerkte er das nicht gleich, sondern erst ein paar Augenblicke später. »Was zum Teufel machst du da?« »Du hast doch gesagt, das alle nur an deinem Namen und deinem Familienerbe Interesse haben, oder?« »Du weißt das doch genau, Naruto.« Sasuke sah dabei zu wie sein Freund auf seinem Smartphone herum tippte und Sorge kam in ihm auf. Das konnte nichts gutes bedeuten. »Dann habe ich die Lösung’ttebayo! Die Leute dürfen einfach nicht wissen wer du bist.« »Hah«, gab Sasuke spöttisch von sich. »Als ob du in der Lage sein würdest so etwas zu schaffen, das ist unmöglich. Dank meiner Familie und meinem Namen wird jeder erkennen.« »Jetzt wart’s ab«, sagte Naruto und tippte weiter, kurz darauf hielt er Sasuke den Bildschirm hin. „Life Chat“ war in schwarzen Lettern auf weißem Hintergrund zu lesen. »Was hast du vor, Naruto?« »Na, diese App ist total beliebt bei der Mädchenwelt, wir melden dich da einfach an und du wirst deine Traumfrau kennenlernen, ohne das man dich auf deinen Namen reduziert«, sagte Naruto und tippte weiter auf dem Bildschirm herum. »Natürlich nehmen wir nicht deinen richtigen Namen, sondern einen Nickname …«, Naruto biss auf seiner Unterlippe, bis ihm ein Einfall kam. »Das ist perfekt. Keiner wird dich erkennen. Du bist 17 Jahre alt, ein Junge, du wohnst in Kohona, deine Interessen … Gaming und Sport, außerdem machst du Musik. Natürlich bist du auf der Suche nach einer Frau. Perfekt. Und ein Foto. Ich habe da ein absolut perfektes.« Allein an Narutos Grinsen konnte Sasuke erkennen, dass dies nicht gut für ihn ausgehen würde. »Erinnerst du dich daran, dass ich ein Foto von dir gemacht habe als du beim Girlanden aufhängen in der Schulaula von der Leiter gefallen bist? Das Foto, dass gestochen scharf ist und du nicht ganz drauf bist?« »Ja, was hast du damit vor?« Naruto grinste. »Es ist perfekt, man sieht das du schwarze Haare hast, dass deine Augen dunkel sind, man sieht deine helle Haut und das du wohl ein attraktiver junger Mann und Oberschüler bist. Man erkennt aber nicht wer du bist – wenn man dich nicht näher kennt – und auch nicht auf welche Oberschule du gehst. Es ist perfekt.« »Was hast du verdammt noch mal vor?« »Angemeldet’ttebayo! Oh, schau, du hast schon Vorschläge, die sieht ja heiß aus.« Mit aufkommender Wut ging Sasuke auf seinen Freund hinzu und entriss ihm sein Smartphone. »Was fällt dir eigentlich ein, einfach an mein Telefon zu gehen?!« »Reg dich nicht auf, sonst hast du auch nichts dagegen gehabt. Aber schau doch einfach mal, du kannst es doch einfach mal anschauen. Du hast nichts zu verlieren und im besten Fall findest du eine neue Freundin und bist nicht mehr so schlecht gelaunt, Dattebayo.« Widerwillig betrachtete Sasuke den Bildschirm. Das Bild einer jungen Blondine – Sasuke schätzte sie in etwa in seinem Alter – mit langen Haaren, sportlich schlanker Figur und nur im Bikini gekleidet, wurde angezeigt. »Und was soll ich damit?« Naruto seufzte. »Das ist eine Dating App. Dort melden sich Singel an, auf der Suche nach einer Beziehung, oder einfach nur etwas Spaß. Viele geben einfach nur einen Spitznamen an, so wie ich es bei dir gemacht habe, andere sind aber auch mit ihren wirklichen Namen unterwegs.« »Und was soll ich nun tun?« »Das Prinzip ist einfach. Du bekommst Vorschläge von der App, aufgrund der Einstellungen die ich gemacht habe. Wohnort, Alter, Interesse … Und natürlich nur das Geschlecht, das du suchst. Das da«, Naruto zeigte auf das Smartphone. »ist der erste Vorschlag. Wenn dich das Mädchen interessiert, swipest du ihr Bild nach rechts und wenn nicht, nach links.« Sasuke schob das Foto mit seinem Finger nach links, das nächste Bild wurde angezeigt. Es zeigte eine großbrüstige Brünette und er schob es erneut nach links. Bei dem nächsten schaute er genauer. Naruto seufzte. »Aber nur weil du nach rechts swipest, heißt das noch nicht, dass du mit ihr chatten kannst. Erst wenn sie bei deinem Bild das gleiche tut, habt ihr ein Match und könnt mit einander chatten.« Er stand auf und stellte sich neben Sasuke. Er sah sich nun auch das Bild der vorgeschlagenen jungen Frau an. »Ein graustufenbild, wie ungewöhnlich«, murmelte Naruto. Sasuke sah seinen Freund skeptisch an. »Mich wundert ja, dass du dich so gut damit auskennst, wo du doch fest vergeben bist. Du bist doch noch immer glücklich mit Hinata, oder?« »J-ja natürlich«, sagte er und hob abwehrend die Hände. »Ich hab mir mit Kiba einfach aus Spaß die App angesehen.« »Egal«, brummte Sasuke. »Warum sollte ich das machen?« »Weil du so absolut Anonym Mädchen kennenlernen kannst. Dann darfst du dir sicher sein, dass sie nicht hinter deinem Namen her sind, sondern Interesse an dir haben. Perfekt, oder nicht?« »Pfff.« »Aber hübsch ist sie ja, nicht?« »Was meinst du?« »Das Mädel«, Naruto deutete auf den Bildschirm. »Man sieht zwar kaum was, weil man sie von hinten sieht, aber sie sieht elegant und sportlich aus, außerdem hat sie wunderschönes langes Haar. Wetten es ist eigentlich ein helles braun?« Sasuke drückte ihm sein Smartphone in die Hand. »Frag sie doch.« »Wie? Aber das habe ich doch wegen dir gemacht, es geht um dich. Aber dir gefällt sie doch auch, oder?« »Was?« »Ich kenne dich, Sasuke. So wie du sie angesehen hast, interessiert sich dich, also soll ich nach rechts swipen?« Sasuke zuckte mit den Schultern. »Mach doch, wenn du willst. Mir ist es egal.« Naruto schüttelte den Kopf und schob das Bild mit einem überlegenem Gesichtsausdruck nach rechts. »Jetzt heißt es warten ob sie auch an dir Interesse hast. „supermarket flowers“ ist übrigens ein ungewöhnlicher Nickname.« »Häh?« »Hast du ihn nicht gelesen? Ist ja auch egal. Normalerweise nehmen die Mädels ja eher so etwas wie Flower Queen, also irgendetwas kitschiges. Zum Beispiel Flower Princess, oder so etwas. Aber egal, vielleicht seid ihr ja Seelenverwandte und du hast gleich dein „perfect match“ gefunden.« »Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.« »Du wirst schon sehen«, Naruto warf Sasukes Telefon auf die Couch. »Ich werde dann mal nach Hause gehen. Meine Mum hat sicherlich auch bald das Essen fertig. Ich habe schrecklich viel Hunger.« Er ging zur Zimmertür. »Wir sehen uns dann morgen in der Schule. Sag mir dann, ob du ein Match hast.« Sasuke schüttelte den Kopf. Er hatte kein Verständnis für das Verhalten seines besten Freundes. Weder wegen dem Streit wegen des Spiels, oder dieser App. Er stutzte, denn erst jetzt bemerkte er die umgefallenen Gläser. »Na toll«, murmelte er. »Darf ich das erst mal sauber machen.« Sasuke verließ den Raum und bemerkte gar nicht, dass auf seinem Smartphone eine Nachricht via „Life Chat“ angezeigt wurde.   Life Chat: It’s a match!   Von supermarket flowers: Hi. Kapitel 2 ◊ Hi -------------- Von supermarket flowers Hi.   Sasuke starrte regelrecht auf den Bildschirm des Smartphones an. Er hatte die App geöffnet und starrte Zähne putzend auf diese sehr, sehr kurze Nachricht. Sie war schon vor ein ein halb Stunden eingetroffen, das war kurz vor dem Abendessen gewesen, er hatte das nur nicht mitbekommen, dass diese Person ihm geschrieben hatte. Erst als er nach dem Essen wieder zurück auf sein Zimmer gekommen war, hatte er auf sein Telefon geschaut. Er hatte nur überhaupt keine Idee, wie und vor allem was er darauf antworten sollte. Das war auch eigentlich Narutos Ding gewesen. Ihm selber wurde das nur aufs Auge gedrückt. Sasuke warf sein Smartphone auf die Couch und ging wieder – immer noch die Zähne putzend – zurück ins Badezimmer. Irgendetwas hat dieses einfache Bild in ihm ausgelöst. Dabei wusste er nichts über sie. Weder wie alt sie war, noch wie sie wirklich aussah. Zu ihrer Verteidigung: Er gab ja auch nicht viel von sich preis. Im Badezimmer machte Sasuke sich fertig und ging zurück in sein Zimmer. Er ließ sich auf seine Couch sinken und zwar nicht um wieder zu zocken, auch wenn er das gerne tun würde. Sasuke nahm erneut sein Smartphone zur Hand und sah erneut den Chat an. Was sollte er nur auf dieses „Hi“ antworten?   Von antisocial Hi.   Diese Nachricht war absolut idiotisch, weswegen Sasuke das Wort genauso schnell wieder löschte, wie er es eingetippt hatte. Er fasste sich an den Kopf und kniff die Augen zu, während er sich über sich selbst ärgerte. Dann warf er sein Smartphone auf die Couch und entschloss sich dazu, die ganze Sache einfach zu ignorieren. Das war Narutos Idee gewesen, nur weil er ihn gegen seinen Willen bei irgendetwas angemeldet hatte, musste er da nicht auch noch mit machen. Sasuke war nicht dafür bekannt derjenige zu sein, der viele soziale Kontakte suchte. Er galt in seinem „Bekanntenkreis“ als der reservierte, coole und unnahbare Einzelgänger, dabei genoss er einfach nur seine Ruhe, die er bei einem Freund wie Naruto auch brauchte. Er hob seinen Kopf wieder an und seufzte. Immer dann, wenn er nicht weiter wusste – so wie in dieser Situation – brauchte er Musik, also stand er auf und widmete sich der Wand hinter der Couch. Hier hingen vier Instrumente. Eine Violine, die er seit Jahren nicht mehr angefasst hatte, eine Konzertgitarre, eine Westerngitarre und eine Silentgitarre. Eine Yamaha SLG200S TBS, die er von seinem Bruder geschenkt bekommen hatte, weil seine normale Gitarre viel zu laut war um sie in der Nacht zu spielen, oder am Abend, so wie jetzt. Sasuke nahm das Instrument vorsichtig aus der Wandhalterung. Das Besondere an dieser Gitarre war, dass sie keinen Korpus und damit keinen Resonanzkörper besaß. Sie bestand lediglich aus einer dünnen Zarge, dem dem Steg, dem Griffbrett und einem Tonabnehmersystem. Das praktische war jedoch, dass man direkt am Instrument Kopfhörer einstecken konnte und somit kein Laut nach draußen dringen konnte. So wurde vor allem seine schlafende Familie nicht von Sasukes Nächtlichen Privatkonzerten gestört und er hatte seine Ruhe vor der Welt und seinen Gedanken. Mit seinen Kopfhörern und seiner Gitarre setzte er sich wieder auf die Couch und begann einfach drauf los zu spielen, das was ihm gerade in den Kopf kam. So konnte er seine Gedanken ordnen und alles störende einfach ausblenden. Er hatte so schon viele Stunden verbracht, ganz für sich alleine, hier zu Hause, oder auch in der Schule auf dem Dach. Als er noch aktiv zur Musikschule gegangen war, hatte er seine Konzertgitarre immer und überall mitgenommen. Die Violine hatte er damals wegen seiner Eltern lernen müssen. Sie war auch das teuerste aller Instrumente die er besaß. Er hatte sie immer gerne gespielt, doch ab einem gewissen alter war eine Gitarre einfach cooler für einen Jungen in der Pubertät, als ein Geigenkasten, also hatte er seine Mutter so lange angebettelt und ihr Blumen geschenkt, bis sie seinen Vater dazu überredet hatte ihn zum Gitarrenunterricht zu schicken. Natürlich nur unter der Bedingung das die Schule und der Violinenunterricht vor rang hatten. Ersteres hatte er nie schleifen lassen, aber zweiteres war immer, immer weniger geworden, bis er die Violine nur noch am Geburtstag seiner Mutter und am Muttertag von der Wand nahm um ihr etwas vorzuspielen. Früher wurde er von seinem Bruder auf dem Flügel begleitet, doch seit er die Ausbildung zum Polizisten begonnen hatte, fand er immer weniger Zeit für andere Dinge außer lernen. Aber er hatte ja seine Verlobte, mit der er demnächst zusammenziehen wollte. Als Sasuke seine Studiokopfhörer abnahm, vor allem weil sie langsam unangenehm geworden waren, musste er feststellen, dass es mittlerweile fast Mitternacht war. Er war so sehr in seine Musik vertieft gewesen, dass er nicht bemerkt hatte wie die Zeit verflogen war. Eilig packte er das Instrument zurück auf den Hacken und die Kopfhörer verschwanden in einer Kiste unter dem Wohnzimmertisch. Als er gerade zu seinem Bett gehen wollte, trat er ungewollt irgendeinen Gegenstand vor sich her: Sein Smartphone war irgendwann zu Boden gefallen, warum auch immer. Er ging auf das Smartgerät zu, hob es auf und drückte kurz auf den Knopf zum ein- oder ausschalten des Geräts, so dass der Sperrbildschirm aufleuchtete. Drei verpasste Anrufe in Abwesenheit. Einer war von Naruto gewesen und der andere von Karin. Wahrscheinlich war das Smartphone aufgrund des Vibrationsalarms zu Boden gegangen. Beide Uzumakis hatten ihm Nachrichten geschickt.   von Karin Uzumaki Sasuke-kun, geh doch ran, ich weiß du hast dein Smartphone bei dir!   Los Sasuke-kun!   Wir müssen reden. Ich vermisse dich.   Sasuke-kun.   Okay, dann vielleicht ein anderes Mal. Wahrscheinlich bist du schon im Bett. Schlaf gut.   Sasuke schüttelte den Kopf. Wie oft sollte er noch mit ihr reden? Reichte nicht eigentlich einmal miteinander reden um Schluss zu machen? Es war auch nicht so, dass er die Beziehung einfach weggeworfen hatte, aber wenn sie nicht zusammenpassten, dann passte es eben nicht. Was sollte er da noch retten?   Von Naruto Uzumaki Hast du schon ein Match? Vergiss nicht weiter zu swipen und sei nicht so wählerisch. Nur weil ich euch schreibt, bist du zu nichts verpflichtet. Sag mir aber auf jeden Fall Bescheid! Hörst du?   Sag.   Mir.   Sofort.   Bescheid!   Seh dich morgen in der Schule, Teme!   Auch hier konnte Sasuke nur den Kopf schütteln. Wenn Naruto doch so scharf auf diese „matches“ war, dann sollte er sich damit beschäftigen und es nicht ihm aufdrücken. Aber anderseits, konnte er auch gerne haben was er wollte. Sasuke minimierte den Chat mit Naruto und öffnete Life Chat und die Unterhaltung mit supermarket flowers. Er machte einen Screenshot der „Unterhaltung“ und schickte diesen seinem Freund.   Naruto Uzumaki Sie hat geantwortet? Das ist doch die mit dem schwarzweiß Bild, oder?   Ich Ja, ist sie. Warum bist du noch wach?   Von Naruto Uzumaki Hehehe, ich kann nicht schlafen.   Außerdem bist du doch auch noch wach!   Sasuke wollte ihm etwas darauf antworten, aber ehe er mit dem Tippen anfangen konnte, hatte Naruto ihm schon eine neue Nachricht geschickt.   Von Naruto Uzumaki Sag nicht …   Das du …   Nicht weißt …   Was du ihr …   Antworten sollst.   Ich Du   Musst   Nicht   Jedes   Wort   Einzeln   Abschicken.   Schreib einfach in ganzen Sätzen. Das lässt sich eh viel besser lesen und es nervt nicht. Außerdem solltest du zu Bett gehen, du verschläfst eh andauernd.   Von Naruto Uzumaki Was meinst du warum ich andauernd verschlafe? Aber nun zurück zu deinem Problem.   Versuch es doch einfach mit „Hey Süße 😘“ Da stehen die Mädels doch drauf.   Ich Deine Hinata vielleicht. Und wer hat gesagt, dass ich keine Ahnung habe was ich ihr schreiben soll?   Von Naruto Uzumaki Die Tatsache das du seit Stunden nicht geantwortet hast 😂   Sasuke haderte mit sich. Er wollte das nicht auf sich sitzen lassen, aber sollte er ihn anlügen deswegen? Nein, Lügen war nicht sein Ding, also ignorierte er das Thema einfach und fing mit einem anderen an:   Ich Geh ins Bett. Wir haben morgen Englisch bei Kakashi-sensei und wenn du zu spät und OHNE deine Hausaufgaben auftauchst, hagelt es Nachsitzen für dich.   Von Naruto Uzumaki Woher willst du wissen, dass ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe?   Ich Weil ich dich kenne, Naruto. Du hasst Englisch und jedes Schulfach, dass es gibt. Geh. Ins. Bett, Usuratonkachi.   Von Naruto Uzumaki Dann halt gute Nacht, Teme. Bis Morgen. Pfffff. 😒 😒 😒 😒 😒   Sasuke antwortete ihm darauf hin nicht mal, weil jede Nachricht seinen Freund wieder davon abbringen könnte zu Bett zu gehen. Er öffnete noch mal Life Chat und die Unterhaltung von supermarket flowers. Ihr „Hi“ stand da immer noch so einsam da, weil er wirklich keine Ahnung hatte was er darauf antworten sollte. Hätte sie nicht mehr schreiben können? Vielleicht war ihr aber auch nichts besseres eingefallen? Vielleicht schämte sie sich ja auch, weil sie vorschnell nur diese beiden Buchstaben abgeschickt hatte? Vielleicht war sie nun aus Scham stumm und würde gerne im Erdboden versinken. Vielleicht hoffte sie, dass „antisocial“ die Unterhaltung rettete. Doch der saß nur ratlos da und wusste nicht was er machen sollte. An diesem Abend würde er auf jeden Fall nichts mehr erreichen, also verschob er dieses Problem auf den nächsten Tag. Vielleicht hatte er nach der Schule einen Einfall was er damit machte. »Was mach ich hier eigentlich?«, gab er murrend von sich und schloss sein Smartphone an das Ladekabel auf seinem Schreibtisch an. »Ich bin zu nichts verpflichtet, ich muss der nicht antworten.« Das musste er wirklich nicht. Er konnte einfach die App wieder deinstallieren und supermarket flowers auf Ewig auf eine Antwort warten lassen, ohne das er sich mit ihr abgeben musste. Doch er tat es nicht. Irgendetwas hinterte ihn daran diese App einfach wieder zu löschen und stattdessen legte er sich einfach in sein Bett und überließ das Problem der Zukunft.   ・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・   Seit er denken konnte war dies das erste Mal, dass eine Mutter ihn wütend und energisch aus dem Bett hatte schmeißen müssen. In der Grundschul- und Mittelschulzeit hatte sie ihn noch geweckt, aber nie hatte sie mit »Du kommst zu spät zur Schule« und »Sei froh das dein Vater schon weg ist, wenn der das mitbekommen hätte!« in seinem Zimmer gestanden und lauthals geschimpft. »Was ist nur los mit dir, so kennt man dich gar nicht«, sagte Mikoto als sich ihr jüngster Sohn an den Tisch setzte. »Hmmmm«, gab Sasuke nur von sich. Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er die halbe Nacht wach gewesen war, weil er wegen einer Dating-App nicht hatte schlafen können. Das er sich überhaupt darauf eingelassen hatte, war schon eine Katastrophe. »Naja … Solange das nicht zur Gewohnheit wird. Wenn das noch mal passiert, muss ich es deinem Vater sagen«, sagte Mikoto, während sie drohend ihren Kochlöffel schwang. »Dein Bento ist schon fertig, aber ob du es rechtzeitig zur Schule schaffen wirst, weiß ich nicht. Besonders wenn du nicht mal mit dem Frühstück anfängst.« »Warum hast du mich denn nicht schon früher geweckt?« Mikoto stieß einen Laut der Empörung aus. »Glaubst du wirklich ich hätte das nicht getan? DU hast gesagt das du sofort aufstehst. Eigentlich bist du ja auch alt genug um alleine aufzustehen. Du warst ja auch alt genug um lange wach zu bleiben, obwohl du heute zur Schule musst.« »Jaaa … Jaaaa Okaa-san«, brummte Sasuke und fing an sein Frühstück zu essen. Omelett auf Reis. »Na was ist den hier los« Itachi betrat die Küche und gab als erstes ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange, ehe er sich an den Tisch setzte. »So laut kenne ich unsere Mutter ja gar nicht. Sag nicht du hast verschlafen Otouto? Färbt den Freund langsam auf dich ab, oder hast du ihm per Videochat bis spät in die Nacht bei den Hausaufgaben geholfen?« »Nein«, brummte Sasuke schlecht gelaunt. Das sein älterer Bruder ihm nun auch eine Standpauke hielt, kam ihm ganz und gar nicht recht. Aber zumindest immer noch besser als sein Vater. Der würde sicherlich wie ein Vulkan über ihn ausbrechen. Darauf konnte er wirklich gut verzichten. »Ich konnte einfach nur nicht einschlafen.« »Also hat dich irgendetwas beschäftigt und du hast dir deine Gitarre geschnappt und darüber die Zeit vergessen«, vermutete Itachi ganz richtig. »Da hat sich die Investition in die Silentgitarre ja gelohnt.« »Gitarre? Nein, bei Sasuke war alles ganz ruhig, wir wären doch auch wach geworden, wenn er gespielt hatte«, sagte Mikoto. Sie und ihr Vater hatten noch nicht ganz das Prinzip dieser Silentgitarre verstanden, ihren Zweck erfüllte sie trotzdem. »Ah, Itachi, könntest du deinen Bruder bitte zur Schule fahren, weil so wird er garantiert niemals dort ankommen, erst recht nicht pünktlich. Nicht einmal gerade so.« Sasuke sah zur Uhr und Panik machte sich in ihm breit, so dass er sich sein Frühstück regelrecht hinein schaufelte. »Zum Glück habe ich genug Zeit um ihn dort abzusetzen.« »Du bist ein Schatz«, sagte Mikoto und küsste ihren ältesten Sohn. »Bedank dich bei deinem Bruder Sasuke!« Sasuke verschluckte sich aufgrund des strengen Tons seiner Mutter und rang um Luft. »N-nein ..?«, sagte er mit schmerzendem Hals, immer noch leicht hustend. »Er wird das eh noch gegen mich verwenden und da ich keine Entschuldigung hören werde, werde ich mich auch nicht bedanken.« »Ach Otouto. Genieße es doch noch, so lange ich hier bin. Nach der Hochzeit werde ich in meine eigene Wohnung ziehen und ich kann dich nicht mal eben zur Schule bringen.« »Ich will das auch gar nicht!« Itachi beendete gelassen sein Frühstück frühzeitig und stand auf. »Los Sasuke, sonst kann noch nicht einmal ich dich rechtzeitig abliefern.« Mit einem Murren beendete auch Sasuke sein Frühstück und stand mit einem »Danke für das köstliche Essen auf.« Seine Mutter reichte ihm seine Bentobox und gab ihm einen Abschiedskuss. »Streng dich an in der Schule und pass auf dich auf.« »Okaa-san … Mich bringt ein Polizist zur Schule, was soll da schon passieren?«, fragte er spöttisch und verließ die Küche um seine Sachen zu holen: Seine Schultasche und sein Smartphone. Genauso schnell wie er die Treppe hinauf gelaufen und in sein Zimmer gegangen war, war er auch wieder unten, wo sein Bruder bereits an der Haustüre auf ihn wartete. Sasuke zog sich seine Schuhe an und schulterte seinen Rücksack. »Willst du keine Jacke anziehen?« »Wozu?«, brummte Sasuke schlecht gelaunt. »Es ist herbst, es ist kalt und ich werde dich nicht von der Schule abholen.« Der Jüngere schüttelte den Kopf und nahm widerwillig seine Jacke. Lässig ließ er sie über seine Schulter hängen. »Zufrieden?« »Immer der coole Typ, egal worum es geht, los, wir müssen uns beeilen.« Itachi öffnete die Haustüre und trat hinaus in die morgendliche Kälte. Er ging zur Garage, die so gar nicht zu dem traditionell japanischen Baustil der Umgebung und des Hauses passen wollte. Sasuke und seine Familie wohnten in einem Anwesen, dass seit Jahrtausenden schon im Besitz ihres Familienclans war und Gerüchten zu folge hatte hier einer der Gründer Konohas gelebt und war hier auch gestorben. Das elektrische Garagentor ging auf und Itachi trat hinein um seinen Wagen herauszufahren. Ein sportliches, schwarzes Modell. Sehr teuer, das war das einzige was Sasuke wusste, weil er sich nicht im geringsten für Autos interessierte. Für ihn zählte etwas anderes. Itachi hatte damals als er sich seine Westerngitarre – Eine Lakewood – gekauft hatte gescherzt, dass er das Führerscheingeld, dass für ihn zurücklag sofort und ohne zu überlegen für eine weitere Gitarre ausgeben würde. Ihre Eltern hatten schon früh Geld für sie zurück gelegt, welches sie zu ihrem 18. Geburtstag bekamen und von dem sie ihren Führerschein und dann auch ihr Auto bezahlen sollten. Es war zwar nicht so, dass sie es nötig hatten es anzusparen, dennoch wurde darum ein Riesen Aufstand gemacht. Endlich Auto fahren … Sasuke hatte noch gar keine Meinung dazu und würde sich tatsächlich eher über eine weitere Gitarre freuen, als über einen Führerschein. Er wollte unbedingt noch eine von Martin haben. Itachi hielt mit seinem Wagen direkt vor Sasuke, so dass dieser entscheiden konnte, ob er den schnellen Weg nehmen und auf der Rückbank sitzen wollte, oder ob er um den Wagen herumlaufen wollte um auf dem Beifahrersitz zu sitzen. »Ich lobe ja deinen Bezug zur Musik und du hast wirklich Talent«, sagte Itachi und ließ den Wagen von der Auffahrt auf die Straße rollen. »Aber du solltest aufpassen, dass du nicht immer alles um dich herum vergisst. Da ich dich jedoch kenne, weiß ich das du etwas vergessen wolltest. Sag, was ist los mit dir? Ist es die Trennung von Karin?« Sasuke schüttelte den Kopf. »Solltest du dich nicht auf die Straße konzentrieren?« »Ich kann beides. Jetzt komm schon, ich bin dein Bruder, mir kannst du dich anvertrauen.« »Da ist nichts. Mit Karin ist alles geklärt, ich fühle mich frei, außerdem war das vor Monaten. Hast du das Theater nicht mitbekommen?« »Doch, natürlich. Sie hat wie eine Löwin um dich gekämpft und Otoo-san um den Verstand gebracht. Das er sie nicht hat verhaften lassen ist ein Wunder. Er hätte jedoch meine Unterstützung gehabt, sie war wirklich schlimm.« »Tja und nun ist sie ruhig. Ich habe schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr von ihr gehört«, log er. »Traurig, dass man zwei Monate bei ihr als eine halbe Ewigkeit ansehen muss«, sagte Itachi. Er hatte Karin nie gemocht, es ihr aber nie so gezeigt, auch bei Sasuke hat er sich auf liebevolle Bruderratschläge beschränkt, weil es eben Sasukes Entscheidung war. »Aber was hat dich dann wachgehalten?« Sasuke seufzte und entschied sich dann, seinem Bruder von der Dating-app und „supermarket flowers“ zu erzählen. »Willst du einen Rat von mir haben?« »Weißt du, was ich auf das „Hi“ antworten soll?« Vielleicht war es keine schlechte Idee gewesen Itachi einzuweihen. Er hatte schließlich eine Verlobte, die von ihren Eltern und der Gesellschaft anerkannt wurde. Anders als Naruto, der sich mit Hinata immer verstecken musste um gemeinsam Zeit miteinander verbringen zu können. »Nein. Lass es ganz sein«, sagte Itachi entschieden. »Lass einfach die Finger von der Sache und entspann dich. Du wirst schon die richtige in deinem Leben finden, von ganz allein. Sieh dir Izumi und mich an.« »Sie gehört zum Clan, eure Verlobung hat etwas von arrangierter Eheschließung und das weißt du.« »So sieht es nur aus. Unsere Liebe ist echt, unsere Beziehung ist echt. Wir werden heiraten und ein Kind kriegen.« Sasuke überlegte. „Wir werden ein Kind kriegen“ war etwas anderes als „Wir werden in der Zukunft irgendwann Kinder haben“ und dann machte es bei ihm Klick: »Izumi ist schwanger?!« »Jetzt schrei doch noch lauter, ich denke in Tsuchi no Kuni hat man dich noch nicht gehört.« »Izumi ist schwanger?« »Ja.« »Weiß Too-san schon davon?« »Nein.« »Das wird ihm gar nicht gefallen« Sasuke fing an zu grinsen, doch das verging ihm genauso schnell wieder, wie es aufgekommen war. »Das du wegen einer Dating-App fast zu spät zur Schule gekommen wärst, wird ihm auch nicht gefallen.« Itachi hielt sein Auto vor dem Schulgelände seines Bruders. Der teure Wagen erregte hier keinerlei Aufmerksamkeit, weil hier jeder Schüler aus einem reichen Elternhaus kam, oder wie Naruto der Sohn eines Politikers war. »Sasuke, ich gebe dir ein paar Ratschläge: Lass es sein. Such dir in der Realität eine Freundin. Du weißt nicht mit welchen Leuten du es im Internet zu tun bekommst.« Der Schüler zuckte mit den Schultern. »Vielleicht mache ich das wirklich …«, sagte er und wollte die Tür öffnen, doch Itachi hielt ihn zurück. »Ich bin noch nicht fertig mit dir«, sagte er und sah seinen Bruder fast schon drohend an. »Und wenn du unseren Eltern, oder irgendjemandem von Izumis Schwangerschaft erzählst, dann ...« Itachi musste nicht aussprechen was er mit ihm tun würde, wenn Sasuke nicht dicht hielt, es reichte wirklich dass er ihn mit diesem Blick ansah, der ihm das Gefühl gab eingesogen zu werden. Als könnte er ihn in eine andere Welt zerren und ihm dort unvorstellbaren Schmerz zufügen. »Klar, ich halte dicht. Danke fürs bringen, Nii-san«, murmelte er, ohne den Blick von seinem Bruder zu nehmen, öffnete er die Beifahrertür und stieg umständlich aus dem Wagen. »Denk daran, ich kann dich nicht abholen und hier … Dein Bento, du hättest es doch sicherlich vergessen.« Sasuke nahm die in ein blaues Tuch eingewickelte Box an sich und drückte die Tür zu. Während er zum Schultor ging, hörte er wie sein Bruder wieder weg fuhr. Kapitel 3 ◊ einfach noch mal Anfangen ------------------------------------- Es war genauso wie Sasuke es vorhergesehen hatte: Naruto war zu spät gekommen und hatte seine Hausaufgaben nicht gemacht. Was ein regelrechter Witz gewesen war. Eigentlich war es nicht einmal erwähnenswert. Der Lückentext war etwas für die Grundschule, aber nicht für Oberschüler. Beinahe hätte Sasuke sie selber nicht gemacht, weil sie unter seinem Niveau waren. Naruto hatte sich auf jeden Fall zwei gehörige Standpauken eingehandelt und durfte den Unterricht vom Flur aus verfolgen. Etwas, was ihn nicht wirklich störte, denn er hatte nicht vor gehabt dem Unterricht wirklich beizuwohnen, sein Plan war er wahrscheinlich gewesen sich die Notizen zum Lernstoff bei Sasuke zu besorgen, doch Kakashi hatte sie alle dazu verdonnert ihm nichts zu verraten. Sonst würden sie alle in der nächsten Klausur eine Note schlechter bekommen. Also würden sie alle schweigen wie Gräber. Mittlerweile war Mittagspause und Sasuke, Naruto und ihre Mitschüler waren in die Mensa gegangen. An ihrem Tisch saßen Shakamaru Nara und Choji Akimichi. »Ich weiß nicht warum du dich aufregst, Naruto«, sagte Shikamaru eher gelangweilt. »Du hättest doch eh nicht gelernt, also brauchst du auch nicht den Stoff der heutigen Stunde.« »Es geht ums Prinzip!«, beschwerte sich Naruto, der lustlos in seinem Reis herumstocherte. Er war der einzige, der sich nichts von zu Hause mitgebracht hatte. Seine Mutter sah es nicht ein, für einen Jungen eine Bentobox fertig zu machen, der es nicht mal schaffte eine Woche lang pünktlich in der Schule anzukommen. »Du kannst doch kein Wort englisch«, sagte Choji, dessen Bentobox eher wie ein tragbares All-you-can-eat-Buffett aussah, als eine Schulmahlzeit. »Wie viel Sinn macht es also, das von heute zu lernen?« »ES-GEHT-UMS-PRINZIP-ttebayo!« »Schrei doch nicht so herum … Es schauen alle, wie mühselig«, Shikamaru sah stur auf sein Essen und man konnte ihm ansehen, dass ihm die ganze Aufmerksamkeit unangenehm war. »Jetzt sag doch auch etwas Sasuke!« »Was soll ich dazu sagen? Du bist selber schuld. Mach deine Hausaufgaben, komm pünktlich zum Unterricht und alles ist in Ordnung. Ach, vielleicht wäre es auch praktisch wenn du Bücher und Schreibmaterial mitbringst.« »Hehehehehe«, gab Naruto von sich und kratzte sich am Hinterkopf. »Heute habe ich an einen Stift gedacht.« »Und dafür hast du deinen Rucksack mitgebracht?!«, fassungslos sah Shikamaru den blonden Jungen an. Sie vier kannten sich zwar seit dem Kindergarten, dennoch schien es immer noch eine ganze Menge Sachen zu geben, mit denen Naruto ihn überraschen konnte. Im Negativen. »Der Rucksack war teuer … Den hat mir meine Mum geschenkt, als sie die Aufnahmebestätigung von der Mittelschule erhalten hatte.« »Ich vergesse immer wieder, dass du als einziger auf einer öffentlichen Grundschule warst«, merkte Shikamaru an. Die Akagahara Privatschule für Jungen nahm nur die Schüler auf, die aus gehobenerem Hause stammten. Shikamaru, Choji und Sasuke wurden direkt nach dem Kindergarten auf der dazugehörigen Grundschule aufgenommen und hatten keinen Aufnahmetest absolvieren müssen, Naruto hingegen hatte erst während der Grundschulzeit eine Einladung bekommen, weil sein Vater Bürgermeister geworden war und besucht die Schule erst seit der Mittelschule. Eigentlich sahen die Regeln der Schule vor, dass man dann einen Aufnahmetest absolvierte, den es erst zu bestehen galt, doch es ging das Gerücht herum, dass man Naruto trotz seiner schlechten Noten einfach so aufnahm um Minato Namikaze nicht zu demütigen, weil sein einziger Sohn die Aufnahmeprüfung nicht bestand. Keiner redete davon, während Naruto einfach weiterhin die Schule besuchte, obwohl er ganz offensichtlich dem Lernstandart nicht mithalten konnte. Ein weiteres Gerücht an der Schule war, dass sobald Minato Namikaze sein Amt niederlegte, Naruto hochkant von der Schule fliegen würde. Keiner wusste jedoch, ob es besser für Naruto war einen schlechten Abschluss der Akagahara oder einen naja Abschluss an einer öffentlichen Oberschule zu machen. Leider war Naruto lernresistent, weswegen Sasuke es bereits in der Mittelschule aufgegeben hatte ihm helfen zu wollen. Den ganzen Morgen schon beschäftigten ihn zwei Dinge: Der Riss in Itachis makellosem Bild eines perfekten Familienerbens und dieses „Hi“ von supermarket flowers. Er wusste immer noch nichts damit anzufangen und wenn er ehrlich war, zog er es in Betracht Itachis Ratschlag zu befolgen und es einfach komplett sein zu lassen. Er zog sein Smartphone aus der Tasche, startete es und suchte im Menü die App von Life Chat heraus. Das er überhaupt mit dem Gedanken gespielt hatte dieser unbekannten Person zu antworten, war verrückt gewesen, also war er fest entschlossen Narutos kleines Spiel zu beenden. Gerade als er auf „deinstallieren“ klicken wollte bemerkte Naruto, dass er sein Smartphone in den Händen hielt. »Oh Mann, ja!«, sagte er begeistert und griff nach dem Gerät, als wäre es das aller neuste Modell auf dem Markt. »Klasse, ich will euren Chat lesen! Wie läuft es?« »Hey! Stopp!«, forderte Sasuke, doch sein bester Freund hörte ihn nicht mal zu und ließ sich auch nicht das Smartphone wieder wegnehmen. Wen Naruto jedoch hörte, war Shikamaru, der ihn fragte welchen Chat er meinte. »Naruto, nicht …«, warnte Sasuke ihn, doch Naruto hörte gar nicht auf ihn, sondern fing breit und begeistert zu grinsen an. »Ich habe unseren Eisklotz gestern Abend einfach mal bei Life Chat angemeldet, ihr beide kennt die App doch sicherlich, oder?« Shikamaru und Choji nickten fast so als wären sie eine Einheit. »Gestern Abend hat er auch schon mindestens ein Match gehabt und ich will wissen, wie er sich bisher geschlagen hat. Wahrscheinlich hat er gar keine Ahnung wie man mit Frauen um geht.« »Nur weil du, der einzige mit einer Freundin an diesem Tisch bist, musst du hier nicht einen auf „Frauenversteher“ machen«, knurrte Sasuke fast schon. Ihm wurde das ganze viel zu bunt. Naruto nahm sich viel zu viel heraus und demütigte ihn hier vor Mitschülern aus ihrer Klasse. Sasuke wagte sich nicht einmal Shikamaru und Choji als Freunde zu bezeichnen. Sie waren Narutos Freunde und da Naruto immer bei Sasuke hing, waren sie eben die meiste Zeit dabei, mehr nicht. Naruto ging nicht darauf ein, sondern öffnete den Chat zwischen supermarket flowers und Sasuke. »„Hi“«, las er verwundert vor. »Mehr nicht? Du hast ihr immer noch nicht geantwortet?« Sasuke gab sich geschlagen. Er kam aus dieser Sache nun eh nicht mehr heraus, also konnte er auch seinem Freund nach geben und das ganze offiziell als gescheitert und beendet erklären. »Was soll ich auch auf ein „Hi“ antworten? Ich weiß nicht was sie sich gedacht hat. Das schreit doch danach eine verkrampfte Unterhaltung zu werden. Ich wollte die App eh gerade deinstallieren, also gib mir mein Smartphone zurück.« Doch Naruto schien ihn erneut einfach zu ignorieren. »Versuch es doch mit „Hey, du bist aber eine echt Süße“, das kommt bestimmt richtig gut an. Sie wartet doch schon seit gestern Abend auf eine Antwort.« »Hast du mich schon jemals diesen Satz sagen hören?« »Es ist aber wirklich schwer auf „Hi“ zu antworten, wenn man sich nicht kennt«, mischte sich Choji ein. »Lade sie doch zum Essen ein.« »Eine wildfremde Person, die mir nur „Hi“ geschrieben hat?« »Hast auch recht.« »Erklär es ihr doch einfach«, sagte Shikamaru und mischte sich überraschend ein, obwohl er sich sonst immer aus Dingen die Frauen betrafen heraushielt, weil alles was sie betraf Mühsam sei. »Schreib ihr, dass es dir Leid tut, dass du so lange nicht geantwortet hast, denn sie wird sich sicherlich verrückt machen vor Warten, weil du nicht wusstest wie du auf das „Hi“ reagieren solltest. Du musst ihr ja nicht verraten, dass du keine Erfahrungen mit einem Flirtchat hast. Schreib ihr einfach, dass du sie kennenlernen willst und frag sie etwas. Nach ihrem Tag, oder so etwas.« Ruhe trat ein am Tisch, nur das Lärmen der anderen Schüler war zu hören und alle drei Augenpaare lagen verwundert auf Shikamaru. »Was?«, fragte er peinlich berührt. »Das kann doch nicht so schwer sein!« Er griff nach Sasukes Smartphone, entriss es Naruto und drückte es seinem Besitzer in die Hand. »Na los, du kannst das.« »Uhm … Ja … Aber nicht mehr jetzt …« »Doch, mach es jetzt«, sagte Naruto. »Dann kannst du es ausschalten, bis nach der Schule.« Sasuke schüttelte den Kopf und fing an zu tippen:   von antisocial Hi. Sorry dass ich nicht geantwortet habe, ich wusste einfach nicht was ich auf dein „Hi“ antworten soll. Lass uns doch einfach eine Unterhaltung versuchen. Wie ist dein Tag so?   Auch wenn Naruto darauf brannte zu lesen was Sasuke der Unbekannten schrieb, konnte er es erfolgreich verhindern und das Smartphone herunterfahren. »Was hast du ihr geschrieben?« »Vielleicht verrate ich es dir, wenn du irgendwann mal alt genug bist um die Schule ernst zu nehmen.« »Gut gekontert, Sasuke«, sagte Choji und konnte vor Lachen nicht mehr weiter essen. »Wir alle wissen doch, dass das nie passieren wird.« »Choji!«, beschwerte sich Naruto laut stark. »Ich kann warten. Früher oder später werde ich es schon erfahren.«   ・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・   »Gib ab, gib ab!«, dröhnte es über den Platz, während Sasuke sich auf eine der Bänke am Spielfeldrand niederließ. Er nahm seine Wasserflasche die unter der Bank stand und trank das erfrischende Nass wie ein Wüstenwanderer. Die Fußballmannschaft seiner Schule bereitete sich für das alljährliche Turnier der Schulen vor, dass im kommenden Sommer stattfinden sollte. Die Akagahara Privatschule wollte auch dieses Jahr wieder als Sieger hervor gehen. Deswegen traf sich die Fußballmannschaft öfters als sonst zum Training. »Sasuke! Komm schon!« Einer seiner Mitspieler winke ihm, damit er wieder zurück aufs Spielfeld kam, doch dieser winkte ab. »Macht ihr mal«, sagte er und setzte die Trinkflasche auf der Bank neben ihm ab. Sasuke war kein festes Mitglied der Mannschaft, sondern nahm nur ab und an an den Spielen und dem Training an. Das war die Bedingung, damit Naruto in der Mannschaft aufgenommen wurde. Für mehr als eine Teilzeitmitgliedschaft in der Mannschaft hatte er keine Zeit und mehr würden seine Eltern ihm nicht zugestehen. Sein Zeitplan war nicht selten vollgepackt, bis oben hin. Sommer bedeutete für Sasuke schließlich genauso das der landesweite Musiksommerwettbewerb stattfand und auch schon sein Bruder vor ihm hatte Jahr für Jahr daran teilgenommen und gute Plätze belegt. Tatsächlich war jedoch nicht der Violinunterricht nicht der einzige Grund das Training frühzeitig zu unterbrechen, sondern die andauernde Neugierde auf sein Smartphone zu schauen, ob er eine Nachricht erhalten hatte. Also nahm er seine Trinkflasche in die Hand und stand wieder auf. Sasuke winkte seinen Kameraden zum Abschied und machte sich dann auf den Weg zu den Umkleideräume mit Duschen. Vor seinem Spind stehend griff er erst noch einmal zu seinem Smartphone, doch es wurde ihm bis auf die Erinnerung seiner Mutter keine Nachricht angezeigt. Schnell landete das Gerät wieder in seinem Spind und mit Handtuch und Schuluniform verschwand er im Duschraum.   Als Sasuke zurück kam und den Spind erneut öffnete, war erneut seine erste Tat der Blick aufs Smartphone. Er erwartete erneut nur die Nachricht seiner Mutter vorzufinden, doch das Display zeigte noch eine Nachricht an: Life Chat: Eine neue Nachricht von deinem Match. Eine neue Nachricht war eingegangen. Sasuke spürte Aufregung in sich aufkommen. »Tzzz, wie idiotisch ist das bitte?«, murmelte Sasuke voller Unverständnis für sein kindisches Verhalten vor sich hin. Er schob fast schon trotzig sein Kommunikationsgerät in seine Schultasche, stopfte Lieblos seine gebrauchten Sportsachen und das Handtuch in die Sporttasche und nahm beide heraus. Er musste nun nur noch so schnell wie möglich nach hause, etwas essen, seine Violine aus seinem Zimmer holen und dann weiter zum Musikunterricht. Das war der vernünftige Plan, den er hatte, den er haben musste, doch die Neugierde war stärker. Sasuke nahm sein Smartphone, öffnete Life Chat und las die eingegangene Nachricht.   Von supermarketflowers Uhh … Hi.   Sasuke las die Nachricht erneut und noch einmal und noch einmal. Auf seine Nachricht kam lediglich eine fast identische als Antwort. Sasuke wusste nicht was er darauf antworten sollte. Sie waren genau da, wo sie zu vor standen, lediglich um ein „Uhh“ reicher. Wenn man es überhaupt als reicher bezeichnen konnte. Er schüttelte den Kopf. Das ganze war eine idiotische Idee gewesen und es war besser das ganze gleich hier auf der Stelle zu beenden. Sasuke wollte gerade die App schließen, als er die drei aufblinkenden Punkte entdeckte. Sie schrieb etwas und kurz darauf schob sich eine Nachricht von unten auf den Bildschirm seines Smartphones.   von supermarketflowers Vergiss die Nachricht. Das war dumm von mir.   Wieder die Punkte. Sauske wartete auf die nächste Nachricht.   von supermarketflowers Ich schätze, ich bin einfach nicht gut in so etwas.   Sasuke warte einen Augenblick ob nicht noch mehr von ihr kam, doch mehr Informationen als dass sie „online“ war, bekam er nicht, also bewegten sich seine Finger um eine Nachricht zu schreiben. Scheinbar vollkommen von allein, ohne das er groß darüber nachdachte.   von antisocial geht mir genauso.   von supermarketflowers wenn ich ehrlich bin, hat meine beste Freundin damit angefangen.   von antisocial Bei mir das gleiche. Mein bester Freund hat das alles hier gemacht.   von supermarketflowers Auch den Swipe?   von antisocial Nein. Das war ich. Und dein Swipe? War das deine Freundin?   von supermarketflowers Nein, nein, das war ich selber. Sie hat nur das Profil angelegt. Geswiped habe ich ganz alleine, ich fand dein Profil interessant. Das Bild … ist …   von antisocial Mies, oder? Hat er ausgesucht.   Von supermarketflowers interessant hätte ich eher gesagt. Es sticht aus der Menge heraus. Und irgendwie ähnelt es meinem.   von antisocial Es ist einfach nur ein Schnappschuss aus der Schule.   Sasuke tippte auf das kleine, runde Bild links oben in der Ecke und vergrößerte es somit, damit er es besser betrachten konnte. Ein Foto in Graustufen, wahrscheinlich spontan aufgenommen, auf dem Heimweg von der Schule. Man sah supermarketflowers von hinten. Langes, glattes Haar, dass sie wahrscheinlich gut pflegte. Sie trug eine schlichte Schuluniform, von welcher Schule war nicht zu erkennen. Sie hatte wahrscheinlich dieses Bild gewählt um unerkannt zu bleiben.   von supermarketflowers Ich habe einfach keine Erfahrungen mit so etwas und bei allem was man so liest … Über Internetbekanntschaften … Ich wollte einfach etwas vorsichtig sein.   Sasuke überlegte was er darauf antworten sollte. Er konnte ihre Vorsicht und ihre Bedenken wegen einer völlig fremden Person absolut verstehen. Besonders als Frau gab es genug genügend Situationen die gefährlich werden konnten. Noch ehe Sasuke auf eine Reaktion gekommen war, ploppte eine Nachricht seiner Gesprächspartnerin auf dem Bildschirm auf.   von supermarketflowers Ich würde dich gerne näher kennenlernen.   Wenn du mir wegen dem verpatzten Anfang nicht böse bist.   Es tut mir wirklich leid.   von antisocial Schon gut. Lass uns einfach noch mal Anfangen.   Von supermarketflowersi Sehr gerne, aber leider muss ich jetzt zum Training, ich schreibe dir später wieder.   Das „online“ unter ihrem Namen änderte sich binnen von Sekunden zu einem „offline“ und Sasuke steckte Kopfschüttelnd das Smartphone ein. Training … Er fragte sich was das wohl für ein Training war. Machte sie Sport? Welchen sie wohl ausübte? Ihr Foto verriet nicht wirklich etwas. Dabei viel ihm ein, das er selber einen Zeitplan gehabt hatte, der nun überhaupt nicht mehr klappte. Er könnte gleich zum Musikunterricht gehen, so würde er pünktlich erscheinen, aber dann würde ihm das Instrument fehlen und eine riesige Standpauke blühen. Ebenfalls wenn er zu spät auftauchen würde. Wie konnte es ihm eigentlich passieren, dass er so die Zeit vergaß? So etwas kindisches war ihm noch nie passiert. Wenn Sasuke noch pünktlich beim Unterricht ankommen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Bruder um Hilfe zu bitten. Er hatte gerade angefangen Itachis Nummer zu wählen, als ihm bewusst wurde, dass er ihn nicht abholen konnte, weil er arbeiten musste. Sein Notfallplan war also dahin, ehe er es überhaupt versuchen konnte. Es musste schleunigst ein Plan C her, aber wer konnte Autofahren und wäre bereit dazu ihn abzuholen und dann auch noch zum Unterricht zu bringen?   »Wir müssen reden. Ich vermisse dich.«   Diese Idee war absolut hirnrissig. Sie würde ihm helfen, auf der Stelle, aber sie würde sich auch unnötig Hoffnungen auf ein Beziehungs-comeback machen und dass wäre unverantwortlich, er konnte nicht mit ihren Gefühlen spielen. Sasuke hatte jedoch keine Wahl, er brauchte unbedingt Hilfe und das schnell und zuverlässig. Er tippte eine Nummer in sein Smartphone ein und rief an. Es tuutete, mehrmals, bis die andere Person abnahm. »Hallo, entschuldige das ich einfach einfach anrufe.« Er nahm seine Sachen zusammen, schnappte sich seine Jacke und ging telefonierend zum Ausgang der Umkleide. »Ich würde dich nicht anrufen, wenn ich nicht ein Problem hätte.«   »Ja … Ja … Das Fußballtraining hat länger gedauert als geplant«, log er. Draußen angekommen musste er feststellen, dass es angefangen hatte zu regnen. Die Mannschaft war wahrscheinlich in der Sporthalle verschwunden und ging dort den anderen Sportclubs auf die Nerven. »Ich habe noch Violinunterricht und würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, wenn ich erst noch nach Hause gehen würde.«   »Es wäre toll, wenn du meine Violine abholen und sie mir zur Musikschule bringen würdest, ich mache mich dann gleich auf den Weg dahin, dann schaffe ich es noch rechtzeitig. Würdest du meiner Mutter Bescheid sagen, das ich dann später essen werde?«   »Der Geigenkoffer liegt auf der Couch in meinem Zimmer, du kannst ihn kaum übersehen.«   »Nein, sonst brauche ich nichts weiter.«   »Du weißt an welcher Musikschule ich Unterricht habe?« Sasuke nickte. »Genau, die. Wir sehen uns dann da.« Er legte auf und schob sein Smartphone in seine Tasche zurück. Das war erledigt, er würde rechtzeitig sein Instrument bekommen und am Gebäude der Musikschule ankommen. Es war eine private Musikschule, auf der nur die begabten Schüler angenommen wurden. Es ging das Gerücht herum, man würde erst angenommen, wenn man bei einen Landeswettbewerb mindestens Platz drei oder besser erreicht hatte. Sasuke und auch sein Bruder damals, hatten da keine Probleme gehabt. Er musste zugeben, dass er den Musikunterricht nicht mehr zu regelmäßig besuchte, dafür fehlte ihm mittlerweile einfach der Ehrgeiz und das Interesse, aber vor diesem Wettbewerb konnte er sich nicht drücken, wenn er keinen Streit mit seinen Eltern und vor allem seiner Mutter haben wollte. Fugaku Uchiha – sein Vater – war gewiss auf den ersten Blick der schlimmere von beiden, während Mikoto Uchiha eher still und liebevoll wirkte, aber wenn man sie erst einmal wütend gemacht hatte, wünschte man sich, seinem Vater gegenüber zu stehen. Sasuke stutzte, als neben ihm ein Auto zum stehen kam. »Hab ich dich gefunden«, sagte eine Frauenstimme, nach dem sich das Fenster der Fahrerseite geöffnet hatte. »Ich hatte gehofft das ich dich vorher noch erwische, steig ein, deine Mutter hat mir etwas zu Essen mit gebracht.« »Das wäre nicht nötig gewesen, Danke«, sagte Sasuke und ging um das Fahrzeug herum um auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. »Nichts zu Danken, Sasuke-kun.« Seine Cousine und baldige Schwägerin sah ihn lächelnd an und reichte ihm ein Esspacket. »Dafür ist doch Familie da.« Shape of You ◊ Freizeit ----------------------- Von supermarketflowers In meiner Freizeit mache ich Sport. Ich schwimme schon seit ich denken kann.   Okay, das stimmt nicht ganz. Seit ich schwimmen kann natürlich. 😋 Und du? Machst du Sport?   Von antisocial Nicht wirklich. Ich spiele hin und wieder mal in der Fußballmannschaft meiner Schule. Mehr nicht.   Von supermarketflowers Warum nur hin und wieder? Macht Fußball kein Spaß, oder ist es dir zu klischeehaft, weil alle Jungen deiner Klasse im Fußballclub sind?   Von antisocial Weder noch. Es ist etwas ganz banales: Ich habe keine Zeit dafür.   Von supermarketflowers Bitte sieh mich nicht als aufdringlich an, aber darf ich fragen warum? 😖 Ich könnte ohne Sport nicht leben, egal wie wenig Zeit ich habe, fürs Schwimmen, würde ich mir immer Zeit freischaufeln. 😅   Von antisocial Schon gut. Ich besuche eine angesehene Schule und meine Eltern erwarten einen entsprechenden Schulabschluss. Also verbringe ich viel Zeit mit Lernen und Musikunterricht.   Von supermarketflowers Oh. 😔 Das tut mir Leid. Ich mein, ich muss auch viel lernen … Ich will später mal studieren und da meine Eltern nicht sehr reich sind, muss ich auf eine Förderung aufgrund guter Noten bauen. 😣 Aber … Du hast Musikunterricht?   Von antisocial Schon gut. Meine Eltern schicken mich seit meinem vierten Lebensjahr zum Geigenunterricht.   Von supermarketflowers Geigenunterricht! Wie wundervoll! Ich liebe Geigen! 😍   Von antisocial Spielst du ein Instrument?   Von supermarketflowers Ach du meine Güte, nein. 😱 Ich kann ein wenig auf der Gitarre zupfen, aber das habe ich mir selbst beigebracht und liegt schon Jaaaaaaahre zurück. Wahrscheinlich ist das alles absolut falsch. 😨 Kannst du noch andere Instrumente spielen? Oder konzentrierst du dich lieber auf die Geige.   Von antisocial Ich habe vor ein paar Jahren mit der Gitarre angefangen und mir das Spielen selbst beigebracht.   Von supermarketflowers Gitarre auch? Cool. 😍😎 Du bist doch bestimmt in einer Band, oder?   Von antisocial Nein. Ich spiele nur für mich alleine.   Von supermarketflowers Es tut mir Leid! 😣 Du hast doch schon gesagt, du hättest keine Zeit, das hab ich vergessen. 😢 Aber weil du sagtest du verbringst viel Zeit mit dem Musikunterricht, dachte ich das du zumindest in einer Band spielst, wenn du nicht fest in der Fußballmannschaft deiner Schule bist.   Von antisocial Schon gut, wie gesagt. Es ist alles in Ordnung so. Hin und wieder nehme ich mit meiner Geige an Landeswettbewerben teil.   Von supermarketflowers Echt? 😱 Hast du schon mal einen gewonnen? 😄   Von antisocial Ja. Habe ich.   Von supermarketflowers Wie cool!!! Dann wirst du sicherlich mal ein wirklich berühmter Geigenspieler. 😎   Von antisocial Eher nicht. Das mache ich nur in meiner Freizeit.   Von supermarketflowers Ah, schade. 😥 Aber du, ich muss los, Schwimmtraining. 😤 Bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)