Halloween in Atlantis von Chai-Cherry-Tea ================================================================================ Kapitel 1: Woolsey [chai-cherry-tea] ------------------------------------ An diesem Tag lag eine Hektik in der Luft, die für Todd schon beinahe greifbar war. Durch die Lüftungsschlitze wurde unbekannte Gerüche in seine Gefängniszelle geblasen, von denen er nicht glauben konnte, dass Menschen so etwas mögen konnten. Die Wache vor seiner Zelle hatte bereits zweimal häufiger gewechselt, als es üblich sein sollte. Und Todd war schon so lange „Gast“ in der Stadt der Vorfahren, dass er die Abläufe verinnerlicht hatte und auf jede Veränderung mit grimmigem Herzflattern reagierte. Was war los? Ein Notfall? Bei seiner Wache verlangte er Col. Sheppard zu sprechen! Seine Nervosität, als dies verweigert wurde, steigerte sich um ein Vielfaches. Jetzt brannte nicht nur der Hunger in ihm, sondern auch die Wut. In einem kurzen unbeherrschten Moment schleuderte er den metallenen Stuhl in Richtung des wachhabenden Marine. Bedauerliches Weise, prallte er am Kraftfeld, das Todd zurückhielt, ab. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nach diesem Zwischenfall, wurde notgedrungen Mr. Woolsey informiert. Dieser seufzte und machte sich auf den Weg in den Zellenblock. Gerade, wenn John Sheppard außerhalb der Stadt unterwegs war, wollte Richard einen wütenden Wraith mehr als vermeiden. In einer eher geistesabwesenden Bewegung, schnappte er sich das Buch, das auf seinem Schreibtisch lag. Er hatte es Ronon und Teyla geliehen, um die irdischen Bräuche besser verstehen und kennen lernen zu können. Während Woolsey die Stadt durchquerte, eilten die meisten umher um Dekorationen anzubringen, Snacks oder Filme für die Party am Abend zusammen zu tragen oder sich improvisierte Kostüme zu ertauschen. Richard schmunzelte. Todd sah nicht gerade begeistert aus, als Woolsey an der Tür zu seiner Zell auftauchte. Dieser nahm resignierend hin, dass er in Todds Augen kein Adäquater Ersatz für Col. Sheppard war. Dennoch, wollte sich der Leiter von Atlantis keine Blöße geben oder sich eine Schwäche anmerken lassen. Mutig ließ er die Zelle entriegeln und trat hinein. Der Wraith knurrte. Sein Revier, wenn auch unfreiwillig. Beschwichtigend hob Woolsey die Hände und zeigte dabei sein Mitbringsel. „Ich bedauere, aber Col. Sheppard macht Besorgungen, außerhalb der Stadt.“, machte Richard deutlich und überreichte das Buch. „Vielleicht kann Ihnen die Lektüre etwas Einblick in unsere Bräuche und Traditionen geben.“ Begleitet von einem skeptischen Blick nahm Todd das Buch entgegen. Sein linker Mundwinkel zuckte nach oben und seine Schultern entspannten sich merklich. Die länge eines Buches trennte ihn nur noch von einer reichhaltigen Mahlzeit. Er konnte die Angst des Menschen wittern. „Ich nehme an, Sie haben bereits bemerkt, dass am heutigen Tag etwas Unruhe in Atlantis herrscht. Das liegt an einer dieser Traditionen. Sie finden unter dem Kapitel Halloween alles was es zu wissen gibt.“ Betont ruhig zog sich Woolsey von dem alten Commander zurück. Er vertraute darauf, dass Todd schon niemanden umbringen würde, an dem Sheppard etwas lag. Als er zu Todd aufsah, blitzten ihm haifischartige Zähne entgegen und ließen ihn den Rückzug antreten. Ein Wraith war ein Wraith und man stand einem Raubtier nicht länger ungeschützt gegenüber, als nötig war. Bis zum Nachmittag hatte sich ein gemeiner Kopfschmerz in Richards Hirn gebohrt, sodass er gezwungen war die Krankenstation aufzusuchen, bevor er am Abend unpässlich war. Insgeheim freute er sich auf die Party, oder viel mehr auf das Zusammensein mit allen, ohne, dass der Schatten einer Bedrohung über ihnen lag. „Dr. Keller ist gleich zurück, aber vielleicht kann ich Ihnen auch weiterhelfen.“, fragte eine der Neuen. Woolsey hatte einiges neues medizinisches Personal vom SGC bekommen und war noch nicht vertraut mit all den fremden Gesichtern. Die Frau lächelte ihn an und Richard schilderte ihr seine Beschwerden. Sie nickte und zog ihre OP Handschuhe aus um nach einem der Com Tabletts zu greifen und seine Akte aufzurufen. Mit einen ungläubigen Schauer registrierte Richards den Schlitz an ihrer Handinnenfläche. Er beobachtete sie genau und wurde unsicher. Das war eine perfekte Nachbildung eines Wraith-Nährorgans. Solltet das etwas witzig sein? Für ein Kostüm, fand Woolsey das doch etwas geschmacklos. Die Frau wandte sich ihm wieder zu. „Das sind vermutlich nur Spannungskopfschmerzen. Ich kann Ihnen eine Spritze geben, um die Schultermuskulatur zu lockern.“ Richard starrte gebannt auf ihre Handinnenfläche. Da! Es hatte sich bewegt! Der Handmund öffnete sich hungrig und die Lippen bebten leicht. „Also, wissen Sie…ich denke ich-“ Er sprang von dem Krankenbett auf und wollte die Flucht ergreifen, als er hinter sich gegen Dr. Keller stieß. „Hoppla Richard, was ist denn los?“, erkundigte sie sich. Die Erleichterung die der Angesprochenen zuerst empfunden hatte, wandelte sich schlagartig in Panik. Da war es! Jennifer hatte ebenfalls einen Handmund! Woolsey wollte seinen Augen nicht trauen. „Nur Kopfschmerzen. Das geht bestimmt gleich wieder.“, stieß er aufgebracht hervor. „Wirklich nichts, womit ich Sie von der Arbeit abhalten möchte.“ Zwischen ihm und der Rettungsverheißenden Tür tauchte ein weiteres unbekanntes Gesicht auf. Das Namensschild wies ihn eindeutig als Atlantis Personal aus, doch mit grauen stellte Woolsey auch bei ihm einen Fütterungsschlitz fest. Verdammt! Nun nahm er die Beine in die Hand und flüchtete. Völlig außer Atem betrat er sein Quartier und verriegelte die Tür. Versuchte sich zu beruhigen und sich einzureden, dass Todd möglicher Weise von seine geisterhaften Fähigkeiten gebrauch gemacht hatte um ihn zu erschrecken. Jetzt brauchte er erstmal etwas Schokolade für die Nerven. Todd hatte der Bedeutung von Trick or Treat eine ganz neue Bedeutung zukommen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)