Fallen Riot von TearlessDevil ================================================================================ Prolog: Wie alles begann ------------------------ Hätte man mir vor 2 Jahren gesagt, dass mein zukünftiges Leben nicht das eines aktiven Superhelden sein würde, sondern das eines einfachen Bürgers, dessen größte Herausforderung es war, das Chaos, welches ein Kind in wenigen Minuten veranstalten kann, im Griff zu behalten, hätte ich vermutlich lachend gefragt, was diese Person getrunken hatte. Doch genauso sah mein Leben jetzt aus. Mein Name ist Eijiro Kirishima und ich bin 18 Jahre alt. Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, dass alles bedeuten soll. Warum war ich kein Held, obwohl ich die UA besuchte und sogar bereits die vorläufige Helden-Lizenz gemacht hatte und mir ein Platz bei Fatgum als Sidekick fast sicher war. Nun, der Grund dafür liegt 2 Jahre zurück. Ein Schurke war aus dem Gefängnis ausgebrochen und randalierte in der Stadt. Seine Spezialität bestand darin, dass er die kleinsten Kieselsteine, nachdem er sie berührt hatte, in riesige Felsbrocken verwandeln konnte, und das, während diese durch die Luft flogen. Eigentlich kamen die Profihelden ziemlich gut mit dem Schurken klar, trotzdem gelang es auch ihnen nicht, jeden der geworfenen Steine abzufangen, was für einiges an Verwüstung sorgte. Unsere Klasse war zur selben Zeit zufällig in der Stadt unterwegs, weshalb wir die Profihelden selbstverständlich beim Evakuieren und Beschützen der Menschen unterstützten. Als der Schurke dann endlich besiegt war und wieder festgenommen wurde, hatten wir das erste Mal Zeit, uns einen Überblick über den Schaden, den er angerichtet hatte, zu machen. Die Stadt glich einem Schlachtfeld, doch zum Glück wurde niemand verletzt, da wir alle rechtzeitig in Sicherheit bringen oder beschützen konnten. Zumindest dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch, dass niemand verletzt wurde. Wir wollten uns gerade auf den Weg zurück zur UA machen, als ich zufällig mitbekam, wie einer der Profihelden einen Anruf bekam. “Was? Einer der Felsen ist ins Wohngebiet geflogen? Gibt es verletzte?!…Was? Ein ganzes Haus? Wo und wem gehört es? ... Verstehe, Shigawastreet und Kirishima, ich informiere mich über angehörige und bin dann auf dem Weg” Shigawastreet und Kirishima, ging es mir immer wieder durch den Kopf. In dieser Straße stand mein Elternhaus. War dort etwas passiert? Was sagte der Held? Ein Felsen hat das Haus getroffen? In meinem Kopf war immer noch alles durcheinander, doch bevor ich überhaupt selbst wusste, was ich tat, war ich schon losgerannt. Die Rufe von meinen Klassenkameraden oder die von Aizawa-Sensei nahm ich nur verblasst im Hintergrund wahr. Ich musste zu meinem Elternhaus, das war alles, woran ich in diesem Moment noch denken konnte. Keuchend bog ich in die Straße ein, in der sich unser Haus befand und hob meinen Kopf, den ich beim Rennen scheinbar gesenkt hatte. Dort, wo eigentlich das Haus meiner Familie hätte stehen müssen, stand jetzt ein riesiger Felsbrocken, welcher das Haus komplett dem Erdboden gleichgemacht hatte. Eigene Helden und Polizisten standen bereits davor und schienen sich mit ernster Miene zu unterhalten. Langsam und mit zitternden Knien ging ich auf sie zu. “Wo sind meine Eltern?..meine Familie…Sie hat es doch rausgeschafft, oder?”, fragte ich mit einer so brüchigen Stimme, dass ich selbst darüber verwundert war, dass meine Stimme so klingen konnte. Bubble Girl, welche auch anwesend war, drehte sich zu mir um. “Kirishima!”, sagte sie und sah besorgt und traurig aus dabei. Ich verstand zu diesem Moment ihren Blick nicht, oder vielleicht wollte ich ihn auch nicht verstehen, weshalb ich meine Frage nochmal wiederholte “Es haben doch alle rausgeschafft, niemand wurde verletzt oder? Wo sind sie?..”, ich schaute in Bubble Girls Augen, welche mich mitleidig ansahen und spürte zur selben Zeit, wie die ersten Tränen über keine Wangen liefen. “Es tut mir leid”, setzte Bubble Girl an, “Laut den Nachbarn befand sich deine Familie im Haus, deine Mutter hatte mit einer der Nachbarin telefoniert, als der Felsen einschlug. Sie wurden … zusammen mit dem Haus getroffen” langsam sank ich auf die Knie, während ich die Worte noch versuchte zu begreifen. Meine Familie war im Haus, als der Felsen einschlug. Der Felsen war so riesig, dass er das ganze Haus zerquetsche, was bedeutete, dass es unmöglich war, dass ein Mensch dies überlebt hatte. Selbst ich, mit meiner Spezialität, wäre vermutlich tot gewesen. Im Augenwinkel sah ich wie meine Klasse in die Straße eingerannt kam, das nächste, was ich spürte, war eine starke Hand, die mich am Kragen packte “Hey Kirishima! Was ist passiert?!”, hörte ich Katsukis laute und genervt klingende Stimme. Normalerweise reagierte ich auf Katsukis genervte Art immer mit einem grinsenden Kommentar, doch zu diesem Moment, fühlte ich einfach nichts, alles in mir fühlte sich leer an. “Hey?!”, kam es wieder von Katsuki und ich glaubte mir einzubilden, dass ich Besorgnis in seiner Stimme hörte. Ich weiß bis heute nicht sicher, ob ich mir diesen besorgten Ton damals nur eingebildet hatte oder nicht, doch dieser war der Grund, warum ich meine Stimme, zumindest für einen kurzen Moment wieder fand. “Meine Familie … ist tot.”, sagte ich leise, aber doch so laut, dass es alle Anwesenden gehört hatte. Ich hatte damals mit allem, was passierte gerechnet. Der eintretenden Todesstille. Das unsichere Schluchzen einiger Mädchen. Aber nicht damit, dass Katsuki, der Bakugo Katsuki mich plötzlich in eine feste Umarmung zog. Diese Tatsache kam so unerwartet, dass die Mauer, die sich bereits um mein Herz gebildet hatte, mit einem Schlag eingerissen wurde und ich wie ein kleines Kind zu heulen begann und mich an meinen besten Freund klammerte. Dieser ließ es einfach zu und hielt mich so lange fest, bis ich mich langsam wieder beruhigt hatte. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, bis ich mich selbst endlich beruhigt hatte, zusammen mit Katsuki aufgestanden war und bereit war, mit ihm und der Klasse erst mal zurück zur Schule zu gehen. Wir waren bereits kurz davor, die Straße zu verlassen, als ich ein leises Weinen hörte, was mich in meiner Bewegung innehalten ließ. Auch die anwesenden Helden schien es gehört zu haben, denn alle schauten überrascht zum Felsen. Als das Weinen dann langsam lauter wurde, war ich mir sicher, dass ich mich nicht geirrt hatte. Ich rannte zurück zu der Stelle wo einst mein Elternhaus gestanden hatte und sprang und kletterte über den Felsen hinweg um hinter diesen zu kommen. Als ich am höchsten Punkt des Felsens angekommen war, konnte ich sehen, dass ein kleiner Teil des Gartens nicht getroffen wurde. Und was ich dort auch sah, war meine kleine, gerade mal ein Jahr alte, Schwester, welche auf einer Decke im Gras saß und weinte. Sofort sprang ich hinunter in den Garten und nahm sie fest in den Arm. Es glich einem Wunder, dass sie nicht im Haus war. Das meiste um mich bekam ich danach kaum mit. Auch einige Helden waren mir nach hinten in den Garten gefolgt. Nach einem kurzen Check brachten sie uns zurück auf die Straßenseite wo meine Schwester sofort von einigen Sanitätern untersucht wurde. Zur selben Zeit wurde mithilfe von Bakugo und einigen andern der 1A der Felsen zerstört, in der Hoffnung doch noch weitere Überlebende zu finden, doch es war vergebens. Alles, was man unter den Felsen fand, waren Blut und Gedärme. Ich war froh darüber, dass Shoto sofort eine dicke Eisschicht darüber entstehen ließ, damit ich das, was von meinen Eltern übrig geblieben war, nicht länger mit ansehen musste. Da meine Schwester nur leichte Verletzungen hatte, schaffte Aizawa es, dass sie mit mir zusammen mit in die UA kommen konnte, um dort von Recovery Girl behandelt zu werden. Leider, fing danach der schwierige Teil erst an. Wir hatten keine weitere Familie also blieb für meine Schwester nur das Heim, denn hier in der UA konnte sie nicht bleiben. Ich erinnere mich noch genau an Aizawas Worte, er sagte zu mir, dass ich mich nun entscheiden müsste. Weiter den Weg zum Helden gehen, was bedeuten würde, dass meine Schwester in ein Kinderheim kommen würde, oder meinen Traum, ein Profi Held zu werden aufzugeben und als das Sorgerecht für sie zu übernehmen. “Hey Shitti Hair mach mal hinne sonst verpassen wir deinetwegen die Bahn und darauf hab ich keinen Bock!” Hörte ich Katsuki von der anderen Seite der Badezimmertür meckern. Ich kicherte und band mir meine Haare zu einem Zopf. Mittlerweile hatte ich aufgehört sie ständig hochstylen zu wollen, nur der roten Farbe blieb ich treu. Wie ihr euch jetzt sicher denken könnt, beziehungsweise, wie ich es bereits am Anfang ja erwähnt hatte, hatte ich mich für den zweiten Weg entschieden. Natürlich war ich traurig, dass ich die Schule und meinen Wunsch, ein Profi Held zu werden, abbrechen musste, doch ich bereue es nicht. Ich bin froh darüber mich so entschieden zu haben und bin mit dem Leben als “Vater” ziemlich zufrieden, auch wenn Kinder wirklich anstrengend sein können. “Eijiro jetzt beweg endlich deinen Arsch aus dem Bad” und außerdem war ich nicht allein. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum Katsuki hier ist und genervt rumbrüllt. Nun dieser Trottel hatte es tatsächlich geschafft sich bei Endeavour, ausgerechnet Endeavour, eine feste Stelle, als Sidekick zu besorgen und so die UA frühzeitig, zu verlassen. Und auf einmal vor der Tür, der kleinen Wohnung, die ich von der Stadt bezahlt bekam, zu stehen und zu verkünden, dass er hier einziehen wird. Anfangs verstand ich nicht, was das sollte, und dachte, dass er nur keine Lust hatte eine eigene Wohnung zu bezahlen, doch heute weiß ich, dass ich ohne ihn damals die ganze Zeit nicht überstanden hätte. Er ertrug jeden meiner aufkommenden Gefühlsausbrüche manchmal schnappte er sich einfach Yuki und einen Kinderwagen und verschwand mit ihr mit einem “Du schläfst jetzt und wenn du das nicht tust, mach ich dir die Hölle heiß, wenn wir zurück sind” aus der Wohnung. Er bemerkte, wenn es mir nicht gut ging oder ich ruhe, brauchte, noch bevor ich es selber tat und mit der Zeit bemerkte ich, dass meine Gefühle für Bakugo weit über Freundschaft hinaus gingen. Anfangs war ich mir sicher, dass diese Gefühle niemals erwidert werden würden, ich mein, wir reden hier von Bakugo Katsuki. Dass dieser jemanden überhaupt als guten Freund akzeptierte und bezeichnete, war schon mit einem Weltwunder gleichzusetzen. Doch vor einem Jahr, wurde ich eines Besseren belehrt, als ich, wieder mal einen psychischen Zusammenbruch hatte und weinend auf meinem Bett saß, nachdem ich mir, wieder ungewollt meinen rechten Unterarm blutig gekratzt hatte. Wie jedes Mal war Katsuki sofort da gewesen und nahm mich einfach in den Arm ohne etwas zu sagen und blieb so lange bei mir, bis ich mich endlich wieder beruhigt hatte. Als ich mich, wie immer, wenn so was passierte, bei ihm entschuldigen wollte, passierte es. Katsuki küsste mich einfach und verbot mir so den Mund. “Ich habs dir schon oft genug gesagt. Hör auf dich für unnötige Sachen zu entschuldigen und jetzt leg dich etwas hin bis das Essen fertig ist.” War das Erste, was er sagte, nachdem er den Kuss gelöst hatte. Direkt danach stand er auf und verließ das Zimmer. Seit diesem Tag, ist es nicht bei dem einen Kuss geblieben und mittlerweile, sind wir auch offiziell ein Paar, na ja offiziell wie man es nimmt, wir haben bisher nur Katsukis Eltern erzählt. Seine Mutter ist anfangs ziemlich ausgerastet, weil sie richtige Enkelkinder wollte, doch mittlerweile hat sie sich mit unserer Beziehung abgefunden und sich selbst zu Yukis Oma ernannt. Doch sonst haben wir es bisher niemandem gesagt. Unsere alte Klasse weiß nicht einmal, dass wir zusammen leben, denn die letzten 2 Jahre bin ich dem meisten Kontakt ziemlich stark aus dem Weg gegangen. Ich hatte Angst davor meine Entscheidung vielleicht doch bereuen zu können, wenn ich weiter mit den Schülern der UA Kontakt habe und höre, wie sie weiter ihre Träume verfolgen können und zu Helden werden. Heute weiß ich, dass dies einfach nur dämlich war und ich sicher viele von ihnen verletzt habe. Und genau das wird dieses Wochenende aus der Welt geschafft und vielleicht werden Katsuki und ich auch von unserer Beziehung erzählen. Denn dieses Wochenende ist wieder Sommerfest an der UA und ich habe beschlossen hingehen zu wollen, um unsere alten Freunde wiederzusehen. Katsuki war anfangs zwar alles andere als begeistert und meinte, dass er kein Interesse hätte, mitzukommen, als Yuki ihn jedoch mit ihrem Welpen Blick bittend ansah, gab auch er dann nach. So und deshalb stehe ich jetzt seit bestimmt 40 Minuten hier im Bad und versuche meine Haare und mein Outfit irgendwie so hinzubekommen, dass ich nicht komplett scheiße aussehe. Als ich gerade seufzend zu dem, seit Ewigkeiten, ganz hinten im Regal stehenden Haargel greifen will, fliegt die Badezimmertür mit einer mächtigen Explosion plötzlich auf. “Es reicht. Du siehst gut aus. Wenn du jetzt nicht kommst, ist das Fest vorbei bevor wir ankommen!” Brüllte mich Katsuki an während er mich bereits packte und aus dem Bad Richtung Haustür zog, wo Yuki bereits ungeduldig wartete. “Endlich!” Meckerte auch sie mich an, was mich etwas verlegen lachen ließ. “Sorry”, entschuldigte ich mich knapp und seufzte und leicht. “Also gut, gehen wir los”, sagte ich lächelnd und verließ mit Katsuki und Yuki die Wohnung und machte mich zusammen mit ihnen auf den Weg zum Sommerfest der UA. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)