The other Side von Pragoma ================================================================================ Kapitel 42: Feindfreunde ------------------------ "Es tut mir leid, Naruto. Aber es ist leider die Wahrheit." Izuna verstand den Schmerz des Anderen, doch ihn lindern konnte er nicht. Durch Narutos neue Fähigkeit, war er der Feind des Menschen geworden, den er liebte. Einen Fehler, den sein altes Ich schon mal begangen hatte. Immer wieder schüttelte Naruto den Kopf, wollte nicht wahrhaben, was er da hörte und glaubte, es sei eine Lüge. Warum sollte Sasuke der nächste sein, noch dazu hasste er diesen Madara. es ergab keinen Sinn. Demnach durfte es nicht der Wahrheit entsprechen. "Ich glaube dir kein Wort, du lügst!" "Nein, es ist die Wahrheit, Naruto. Sasuke ist sozusagen Madara selbst." Traurig sah der Uchiha auf den Blonden, sah wie sich einzelne Tränen bildeten und langsam zu Kristall erstarrten. Mit dieser Kunst konnte man Madara töten, aber Naruto musste dafür einen hohen Preis zahlen. "Also schön ... wenn das so ist, dann alle Teile der Seele ... auch die von Sasuke." Knurrend verließ Naruto seine Wohnung, machte sich auf den Weg zur Hokage, um mit ihr zu reden. Seufzend sah ihn Izuna nach und schüttelte den Kopf. "Naruto, es tut mir so Leid. Aber das Schicksal meint es halt nicht gut mit euch beiden." Naruto stürmte währenddessen durch das Dorf und direkt zu Tsunade. "Oma Tsunade ... ich weiß wo..." Atemlos riss er die Tür zu ihrem Büro auf und holte erst einmal tief Luft. Erschrocken fuhr die Frau zusammen und blickte Naruto wütend an. "Naruto, klopfe gefälligst an. Was ist denn nun schon wieder?" Genervt lehnte sich die Hokage in den Sessel zurück. Noch einmal holte Naruto Luft, setzte sich auf den Stuhl und sah ernst die Hokage an. "Ich hab eben erfahren wo der vierte und letzte Teil dieser Seele ist. Nicht schön, aber lässt sich wohl leider für die Rettung von Konoha nicht vermeiden", plapperte er aufgeregt, auch wenn es innerlich immer noch anderes aussah und er wirkte, wie zerrissen. Skeptisch sah die Hokage auf den Blonden. Etwas stimmte nicht mit ihm, seine Augen wirkten so leer und seine Stimme klang ganz anders als sonst. "Naruto, was ist los mit dir?" Direkt waren ihre Worte und sie hatte auch nicht die Geduld, um Naruto alles aus der Nase zu ziehen. Auch wenn er wichtige Informationen hatte, ging ihr doch sein Wohlbefinden vor. "Die Seele ... also ... ach verdammt" Naruto wischte sich die Tränen weg, solche, die es sein sollten und welche immer wieder klirrend zu Boden fielen und zerbrachen. "Sasuke ... er ist angeblich der Nachfolger und hat den letzten Teil der Seele, die wir suchen. Es gibt da nur ein Problem..." Wieder entstand eine Pause, erneut hörte man das leise Klirren und ein leises Schluchzen. "Sasuke und ich ... wir ... wir waren ein Paar. Sowohl heute als auch früher", stammelte und verhaspelte er sich gleichermaßen. Erschrocken sah die Hokage auf den Blonden, sah dessen Tränen und seufzte leise. Langsam schloss sie die Augen und rieb sich die Schläfen. Es konnte auch nur noch schlimmer werden. Eine Katastrophe folgte der anderen und es schien kein Ende mehr zu nehmen. "Und du willst ihn für das Dorf opfern. Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg. Einen wo er nicht sterben muss." Sanft lächelte Tsunade, ging rüber zu dem Blonden und kniete sich zu ihn runter. Schwach begann Naruto zu nicken, auch wenn die Worte hart klangen, aber ja ... er würde Sasukes Leben für das Dorf opfern und dann sich selbst. Ein Leben ohne ihn war undenkbar geworden und darüber nachdenken wollte er auch nicht. "Naruto, überstürze deine Entscheidung nicht. Wir können ihn auch einfach nur versiegeln und ihn im Grunde des Meeres versenken." Sanft sah die Hokage den Blonden, streichelte ihn einige noch nicht zu Kristall gewordenen Tränen aus dem Gesicht. Diese Entscheidung musste für den Blonden schwer gewesen sein und ob Naruto es verkraften würde, wusste Tsunade nicht. Im Meer versenken wie taktvoll, aber nur versiegeln klang nicht ganz so schlecht. "Nicht auf das Meer, wenn dann so, dass man uns sehen kann", murmelte Naruto, sich selbst sicher, dass er sich dazu mit versiegeln würde. "Wir finden schon einen Weg, keine Sorge. Erstmal müssen wir uns für heute Abend vorbereiten und die nächsten Aktionen genau durchdenken. Du solltest nach Hause und dich ausruhen. Oder geh etwas Nudelsuppe essen." Noch immer war die Stimme der Hokage sanft und sie lächelte Naruto schwach an. Zwar war er schon 17, aber noch immer ein Kind im Grunde. Nudelsuppe essen war gar keine schlechte Idee und so nickte Naruto, stand auf und verabschiedet sich mit einem "Arigatou Gozaimasu", ehe er das Büro verließ und sich zu seiner geliebten Suppe machte. Lächelnd sah ihn die Hokage nach. "Er ist eigentlich doch noch ein Kind", seufzte sie und nahm auf ihren Stuhl wieder Platz. Schließlich kam bald Orochimaru und dieser Kisame. Mit den beiden musste sie noch einiges besprechen und vieles würde nicht angenehm sein. Auf dem Weg nach draußen begegnete Naruto Kabuto und dieser fegte an ihm vorbei, als sei er auf der Flucht. Dicht hinter ihm schritt Orochimaru und ein komischer Kerl mit blauer Haut, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Hai hatte. Es gab schon seltsame Gestalten, aber nun ja ... es war auch mehr oder weniger Krieg und da musste man zusammenhalten. "Na, wen haben wir denn da?" Raunzend tappte ein Kater auf den Blonden zu und setzte sich breit grinsend vor Naruto. Naruto blickte runter auf Obito und lächelte. "Hey, dich gibt es ja auch noch." Sofort kniete er sich herunter und streichelte ihn hinter den Ohren. Leise schnurrte der Kater und grinste breit. "Natürlich, Unkraut vergeht nicht. Ist eine Menge hier passiert, während ich weg. Wie es aussieht, hat der Krieg nun endgültig begonnen." Kurz schloss der Kater seine Augen, seufzte leise und blickte dann wieder Naruto an. "Ja, der Krieg hat begonnen und hat einige Opfer schon gebracht", erklärte Naruto, lächelte jedoch als der Kater zu schnurren begann und ihm freundlich gesonnen entgegenblickte. "Ich sehe es. Du siehst auch recht müde aus, Naruto." Kurz streckte sich der Kater nach seinen Worten, schmiegte sich schnurrend an Naruto und erkannte dessen traurigen Augen nur zu gut. "Ist etwas Schlimmes passiert, Kleiner, du siehst richtig fertig aus." Naruto nickte auf die Worte, nahm Obito auf den Arm und drückte ihn an sich. Fast so, wie er es bei Sasuke immer getan hatte. "Sasuke ist der Nachfolger von Madara und ich muss gegen ihn kämpfen. Beschissene Lage, was?", lachte er freudlos, gleichzeitig niedergeschlagen und setzte sich bereits an die Nudelbar. "Verstehe." Obito schloss die Augen, kannte er die Sitten seiner Familie und auch das Schicksal des hundertsten Kindes des Clans. Aber daran ließ sich nichts machen. Sasuke trägt seit seiner Geburt die Seele von Madara in sich, seine Seele ist schon längst mit der des anderen verschmolzen. "Und, willst du mit ihm darüber reden." Reden war wirklich lachhaft, hatte sich Sasuke doch von ihm abgewendet und nicht er von ihm, weswegen Naruto auch den Kopf schüttelte und sich sein Ramen bestellte. "Ich würde ja reden, aber ich glaube, Sasuke sieht mich mittlerweile als Feind an", seufzte er leise. "Natürlich hat er Angst, da musst du ihn verstehen. Aber ich wette mit dir, dass er sich heute Abend wieder beruhigt hat und zu dir kommt." Leise gurrend, sprang der Kater auf den Tresen, blickte Naruto direkt in die blauen Augen und grinste nur breit. Naruto seufzte erneut, dann aber nickte er und nahm sich seine Schüssel mit herrlichem Ramen. "So ganz glaube ich das zwar nicht, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben, was?", schlürfte er zufrieden seine Suppe. "Och er wird schon kommen. Besonders, weil er nicht weiß, dass du über ihn nun die Wahrheit weißt." Ruhig saß Obito vor dem Blonden, bewegte nur ein wenig die Schwanzspitze auf und ab. "Ich lasse mich einfach überraschen, aber warten werde ich sicherlich auch nicht. Das bringt nichts und es zieht einen nur weiter runter", erwiderte Naruto, leerte seine Suppe und zahlte sie auch gleich. Erstmal wollte er sich noch etwas ausruhen, nachhause gehen und etwas Schlaf finden. "Ich wette mit dir, dass er schon heute Abend kommt", rief ihn der Kater noch nach, hopste aber dann runter vom Tresen. Schließlich musste er noch Kakashi einen Bericht abstatten. Naruto hörte die Worte zwar, hob auch die Hand nochmal und dennoch tappte er weiter durch die Trümmer und nachhause zu seiner Wohnung. Ob die anderen noch da waren, hoffentlich nicht. Er wollte gern noch etwas Ruhe genießen dürfen und nicht das Geplapper der alten Oma. Izuna und seine Begleiter waren schon längst wieder verschwunden und Naruto war alleine in der Wohnung. Dachte er jedenfalls. Die Zimmer waren abgedunkelt und zwei rote Augen schauten auf den Blonden von einer dunklen Ecke. Langsam trat Sasuke aus dieser heraus, hatte seine Katzenohren und einen Schweif schon längst wieder verloren. "Naruto", hauchte er den Namen des Blonden. Überrascht, dass er nicht ganz alleine in seiner Wohnung war, ließ Naruto die Schlüssel fallen, sah Sasuke mit schief gelegtem Kopf an und erkannte, dass sich zwischen ihnen etwas geändert hatte. Bis gestern wäre er ohne weiteres gleich zu ihm gegangen, jetzt aber sträubte er sich, blieb stehen und sah den Anderen nur schweigend an. Betrübt wendete der Uchiha den Blick ab. "Also doch", kam es leise über seine Lippen und er wandte sich ganz von Naruto ab. Wie es schien, empfand Naruto nichts mehr für ihn und somit hatte es eigentlich keinen Sinn mehr dagegen anzukämpfen. Sasuke packte sich wieder seine Jacke zog sie sich schnell an und marschierte stumm an den Blonden vorbei nach draußen. Also doch was? Naruto blinzelte verwirrt, sah zu, wie Sasuke seine Jacke nahm und an ihm vorbeiging. Ohne etwas zu sagen, packte er ihn jedoch am Handgelenk, hielt ihn fest und sah ihn aufmerksam an. "Ich weiß von der Sache, davon, dass du dieses Kind bist. Scheiß Lage, aber nicht zu ändern. Eigentlich müsste ich dich ... ach verdammt, ich kann es nicht." Naruto ließ los, die Hand sinken und biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. "Naruto." Zwei schwarze Augen sahen auf den Jüngeren, sahen wie kleine Kristalle zu Boden fielen und zerbrachen. Sanft legte er die Hand auf die Wange des Blonden, hob leicht sein Gesicht an und drängte ihn mit sanfter Gewalt zurück in dessen Zimmer. "Ich habe nicht viel Zeit, dann wird er kommen und mich für immer von dir reißen. Das wird wohl die letzte Nacht sein, die wir so zusammen sind." Zart streichelte der Uchiha die Wange des Blonden, küsste sanft dessen Stirn. Das wird das letzte Mal sein, wo er sanft zu ihm sein konnte. Wo er ihm seine Liebe zeigen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)