Spiel des Schicksals von xRiLey ================================================================================ Kapitel 21: Heiji & Kaito's Geschichte -------------------------------------- Zwei Wochen waren vergangen, seit in Shinichi seiner Wohnung die Hölle losbrach. Zwei Wochen, seit an sich mit ihrer Mutter hingesetzt hatte und sie gebeten hatte, Shinichi und seiner Familie zu helfen. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass ihre Mutter sich verändert hatte. Ran schüttelte den Kopf, während sie aus dem Klassenfenster sah. Zeit heilte zwar nicht alle Wunden, aber sie rückte viele Dinge ins rechte Licht und es war nicht so, dass an eine Heilige gewesen war, als sie noch bei ihrer Mutter gelebt hatte. Die junge Mori fühlte einen Stupser in ihrer Seite und als sie sich umdrehte, sah sie Shinichi sie besorgt ansehen. "Alles in Ordnung, Ran?" "Ähm.. ich war nur in Gedanken.. wegen meiner Mutter." "Bei deiner Mutter?" Shinichi blickte nach vorne in die Klasse, in der Mr. Takagi unterrichtete. "Das letzte Mal, als ich mit meiner Mutter gesprochen habe, scheinen dir Dinge gut zu laufen." "Was meint sie mit gut? Ist sie nett? Ist sie hilfreich? Wobei?" "Soweit ich weiß, schon. Sie erarbeitet nicht nur eine starke Verteidigung, sie erarbeitet auch.." "Auch was?" Ein nachdenklicher Blick fuhr über Shinichi sein Gesicht, als er leicht zuckte. "Sie geht anscheinend wirklich über sich hinaus und bringt sie direkt mit den Sozialarbeitern in Verbindung. Es ist irgendwie... nett.. jemanden an seiner Seite zu haben, der die Möglichkeiten des Rechtssystem kennt." "Wow, vielleicht versucht meine Mutter wirklich, ein besserer Mensch zu sein." Genau in dem Moment, in dem die junge Mori das sagte, klang die Glocke und die Schüler um sie herum machten sich auf den Weg nach draußen. "Der Unterricht ist schon vorbei?" Sie folgte den gutaussehenden Kudo hinaus in den Flur, aber bevor sie sich umdrehte, um zu gehen, berührte er ihre Schulter. "Hey.. Kazuha sagt, dass heute Abend eine Party im Gewächshaus stattfindet." "Ach ja? Und?" "Und ich habe mich gefragt, ob du hingehen willst." "Shinichi, worauf willst du hinaus? Weil ich habe das Gefühl, dass du nicht auf den Punkt kommst." Shinichi kicherte, bevor er sich mit der Hand durch sein Haar fuhr und Ran bemerkte eine schwache Rötung in seinem Gesicht. "Okay gut, lass mich das klarstellen. Willst du mit mir als meine Freundin zu dieser Party gehen?" Ihr Herz pochte, als Shinichi sein Lächeln weicher wurde und e sah sie bewundernd an. "Entschuldigung, was?" Der Blauäugige weiteten sich, als seine Spielerei sich in etwas Reines verwandelte und seine Maske verschwand. "Ich weiß, dass wir einen miserablen Start hatten. Zu sagen, dass ich ein Arsch war, ist.. na ja.. eine Untertreibung. Ich wollte keine Nähe zu jemandem aufbauen, weil jeder, dem ich nahe kam, verletzt wurde von mir oder jemand anderem. Und um ehrlich zu sein? Ich habe immer noch Angst. Ich habe Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin, aber..." An diesem Punkt wurde er kurz still, bevor er rüberkam, ihre Hand nahm und sie fest drückte. "Ich habe es satt, Angst zu haben und ich habe es satt, die Leute wegzustoßen. Also ich versuche gerade, ziemlich mutig zu sein. Willst du heute Abend mein Date sein?" Ran schluckte hart und starrte Shinichi an, die Augen waren weit aufgerissen, während sie auf die Hände blickte, die sich ineinander schmiegten. "Willst du mich auf den Arm nehmen?" "Wie bitte?" Ein Tuscheln ging durch die Menge der Schüler, während die junge Mori ihm praktisch in die Arme sprang und ihn fest umarmte. "Nur, wenn du auch mein Freund bist. Das ist meine Bedingung. Sei mein Freund und ich werde deine Freundin sein." Er lachte, als sich die Röte in seinem Gesicht vertiefte und er strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. Shinichi steckte eine verirrte Locke hinter ihr Ohr und lächelte, während seine Hand ihr Gesicht umrahmte. "Gott, ich bin so glücklich, ein Mädchen wie dich in meinem Leben zu haben." Während er das sagte, zog sich Ran ihr Herz zusammen. Er beugte sich zu ihr, um ihre Lippen mit seinen zu berühren und in diesem Moment war alles, was sie fühlen konnte, was sie hören konnte, das Pochen beider Herzen, wie sie im Einklang schlugen. Der Rest der Welt spielte keine Rolle mehr, als Ran ihn zurück küsste, die Augen geschlossen und die Seelen ineinander verschlungen. "Ich schätze, ich bin einfach ein glückliches Mädchen, einen Kerl zu treffen, der so stark und hingebungsvoll ist wie du." Der Blauäugige kicherte, während er sie küsste, wieder und wieder. Ran war sprachlos darüber, wie offen er damit umging. "Shinichi, die Leute starren uns an. Sie werden reden." "Lass sie reden." Als er sich zurückzog, berührte Shinichi ihr Kinn und führte ihre Augen hoch, um seinem stürmischen Blick zu begegnen. "Ich habe die anderen Leuten satt. Die einzige Person, die an dieser Schule zählt, Ran, bist du." Die junge Mori lächelte, während sie sich vorwärts lehnte und Shinichi einen schnellen Kuss auf die Wange gab. "Wofür war das denn?" "Dafür, dass du endlich etwas gesunden Menschenverstand beweist." Shinichi lächelte, als er sie ansah. Er schüttelte leicht den Kopf, bevor er sie wieder in die Arme schloss. "Ich meine es ernst, Ran. Deine Meinung. Deine Gedanken. Deine Gefühle. Sie sind das, was für mich am Wichtigsten ist, mein Engel." Nachdem er das gesagt hatte, ließ Shinichi seine Freundin los und zwinkerte ihr schelmisch zu, als die Glocke zum zweiten Mal läutete. Sie lächelte, während ihr Herz hüpfte, als Shinichi sich umdrehte und zu seiner nächsten Stunde schlenderte. Das Lächeln verweilte noch auf ihren Lippen, während Ran sich umdrehte und in ihre nächste Klasse schlendern wollte. "Ran?" "Mr. Takagi?" Die junge Mori drehte sich um und sah ihren Englischleher in der Tür seines Klassenzimmers stehen, lächelte mit einem amüsierten Blick. "Ich danke dir." "Moment mal, sie danken mir? Wofür?" "Für eine Menge Dinge, aber vor allem für eines. Ich wollte dir nur danken, Ran, dass du für einige unserer anderen Schüler ein hervorragendes Vorbild warst. Besonders für Shinichi. Ich habe versucht, ihn zu erreichen, als andere Lehrer ihn als hoffnungslosen Fall bezeichneten." Mr. Takagi atmete einen Seufzer aus, als er in die Richtung schaute, in die Shinichi gegangen war. "Aber ja, danke. Ich danke dir für alles." Ihr Herz glühte vor Stolz, als ihr Englischlehrer ihr ein aufrichtiges Lächeln schenkte, bevor er in sein Klassenzimmer zurückkehrte. Später an diesem Abend war Ran in ihrem Zimmer mit Kazuha und machte sich für die Party heute Abend bereit. "Mädel, du strahlst gerade so richtig." Die junge Mori schenkte ihrer besten Freundin ein geheimnisvolles Lächeln, bevor sie sich wieder zu ihrem Schrank zurückdrehte. Nun.. Shinichi hat mich gefragt, ob ich seine Freundin sein möchte und ich habe ja gesagt." "Was?" Die Schleifenträgerin sprang praktisch aus ihrem Bett, ehe sie zu ihr herübereilte und sie an den Schultern packte. "Shinichi hat was getan?" "Du hast mich schon beim ersten Mal verstanden." "Ja, ich habe dich gehört, aber ich glaube es nicht! Er hat dich nach einem Date gefragt? Du bist jetzt seine Freundin? Ja!" Kazuha schlug siegreich in die Luft, während die Zwei lachten. "Er hat seit einer Woche darüber nachgedacht, dich zu fragen, Ran!" "Was? Du wusstest davon?" "Ja, ich wusste davon! Ich, Heiji und Kaito mussten es ihm in seinen Dickschädel hämmern, dich zu fragen. Der Idiot war so nervös, wir mussten ihm sagen, er soll die Klappe halten, dass es keinen Grund gibt, nervös zu sein." Ran starr ihre Zimmergenossin an, dir vor Freude über das neu gefundene Glück ihrer Freunde strahlte. "Du bist wirklich eine gute Freundin, Kazuha." "Hey, ich tue nur mein Bestes, um sicherzustellen, dass meine beste Freundin das Beste kriegt." Als Kazuha das sagte, stupste sie Ran an und schmunzelte. "Zieh dich jetzt an. Wir haben eine Party zu rocken!" Ran entschied sich für einen schwarzen Jeansrock, mit einem schwarzen BH, den man durch den transparenten Pullover sah. Darauf trug sie eine Nylonstrumpfhose und diversen passenden Schmuck. Das Gewächshaus war von Stimmen und Gesprächen erfüllt gewesen, während die Schüler über die kommenden Sommermonate sprachen. Ran war mit ihrer üblichen Crew unterwegs und sie spielten mal wieder Ich habe noch nie. "Verdammt Heiji, wie zum Teufel haben wir dich noch nicht dazu gebracht, etwas zu trinken?" "Sorry, ich bin ein guter Junge, der kein Gras raucht oder kotzt, nachdem er zu viel getrunken hat." "Babe, das gibt es doch nicht, wie voll dein Glas ist. Immer noch." "Ja, lass mich nicht wieder ich Ich habe mich noch nie zu einem Klassenkameraden hingezogen gefühlt- Karte spielen, Heiji." Der Braungebrannte schmollte, während er seine Arme über der Brust verschränkte. "Nun, es ist egal, was du versuchst, da Ran jetzt an der Reihe ist." "Wenn das so ist. Ich habe noch nie einen Laden ausgeraubt." Kazuha, Kaito und Shinichi fingen an, nach ihren Bechern zu greifen, hielten aber inne. "Wenn du ausrauben sagst, meinst du.. richtig ausrauben? Oder einfach nur Ladendiebstahl?" "Ich meine ausrauben. Aber ich habe schon viele Sachen geklaut, als ich noch nicht hier war." "Okay, in diesem Fall trinke ich nicht." "Ich glaube, keiner von uns trinkt darauf." Als die Drei ihre Drinks abstellten, nahm Heiji seinen und trank einen Schluck. "Heiji?!" Nachdem er seinen Schluck getrunken hatte, stellte Heiji seinen Becher wieder hin und zuckte mit den Achseln. "Jeder steckt hier an der Gintama High aus einem bestimmten Grund fest, richtig?" Es gab eine Pause und dann wurde es still, als sich alle von denen dem Kappenträger zuwandten. Doch dieser zuckte nur mit den Achseln. "Und zu Ehren von Shinichi, der sich nun endlich zu öffnen beginnt, dachte ich mir, dass ich auch über mich selbst ehrlich sein würde." Dieses stille Schweigen hallten durch die Gruppe, während Ran ihn anstarrte. "Du brauchst dich nicht zu öffnen, wenn du nicht willst, weißt du?" "Und vor allem musst du es nicht nur meinetwegen tun." Heiji lachte, als er noch einen Schluck von seinem Drink nahm und einen Arm um Kazuha schlang und sie zu sich zog. "Babe, tu einfach das, womit du dich wohlfühlst." "Und wir versprechen, dass wir dich nicht zu hart verurteilen werden, weil du der frechste Welpe der Welt warst." "Kaito, du bist ein Arsch." Der Kappenträger kicherte, als er seinen Freund lässig mit einer zusammengeknüllten Serviette bewarf. "Wie auch immer. Wo soll ich überhaupt anfangen?" "Du kannst anfangen wo du möchtest." "Gut, in diesem Fall kommen wir gleich zur Sache. Ich war früher in einer Gang. Meine Eltern waren Gangmitglieder, also wuchs ich mit der Erwartung auf, dass ich das auch eines Tages sein würde. Und weil das mein Leben war, habe ich das nicht... Ich wusste es nicht wirklich besser." "Warte mal, Babe. Du warst in einer Gang?" "Heiji der knallharte Gangster.. das ist wirklich nichts, was man erwarten würde." "Nicht wahr? Na ja, jedenfalls war ich das irgendwie. Als ich Fünfzehn wurde, musste ich durch die Einführung gehen. Wollt ihr mal raten, was das war?" "Einen Laden ausrauben?" "Bingo. Einen Laden mit vorgehaltener Waffe ausrauben und das ganze Bargeld mitnehmen und... die Leute umbringen." Die Gruppe keuchte kollektiv, als Heiji seine Geschichte erzählte. Kazuha kuschelte sich näher an ihren Freund. "Du musst nicht weitersprechen, Babe." "Ich wollte nur, dass mein Bruder hier weiß, dass er nicht allein auf dieser Welt ist." Shinichi lächelte, als er Heiji zunickte, bevor er nach Ran griff und ihre Hand in seine nahm. "Wie auch immer, ich habe den Teil mit dem bewaffneten Raubüberfall durchgezogen, aber den Mord? Das konnte ich einfach nicht. Tatsächlich tat ich am Ende genau das Gegenteil. Ich habe dem alten Mann das Leben gerettet." "Okay, warte.. was? Was ist das für eine Wendung in dieser Geschichte?" "Keine wirkliche Wendung. Wir haben den Laden ausgeraubt und als ich dem Mann keine Kugel in den Kopf jagen konnte, erschoss ihn einer meiner Brüder und alle rannten los.. außer mir. Ich weiß nicht, warum, aber ich.. Ich konnte es nicht. Ich rief die Polizei und ich blieb und ich.." Hier seufzte Heiji, als er Kazuha fester an sich drückte. "Ich habe niemanden verpfiffen. Auch wenn ich versagt habe, waren sie immer noch meine Familie. Ich weiß einfach, ich weiß nicht, es ist.. Es ist kompliziert. Das Fazit ist, Ich habe einen Laden ausgeraubt und fast einen Kerl getötet und deshalb bin ich hier. Der alte Megure, er hat es überlebt und war auch derjenige, der den Deal für mich gemacht hat." Der Kappenträger hielt inne, während sich sein Blick immer weiter entfernte und man sah ein verkrampftes Lächeln auf seinen Lippen. "Ich musste ihm versprechen, sauber zu bleiben und mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, also tat ich es. Wie auch immer, das ist meine Geschichte. Eigentlich nichts Besonderes." "Oh Heiji..." "Kumpel, du bist der Größte von uns allen, also rede nicht weiter davon, dass du nichts Besonderes bist." "Kaito hat recht. Du bist immer noch du, Heiji." "Okay, da wir anscheinend eine Therapiesitzung haben, lasst und eine Gruppenumarmung machen!" "Was? Eine Gruppenumarmung? Ernsthaft?" "Kaito, du bist nicht zu cool für eine Gruppenumarmung." "Hey warte, Shinichi redet etwas davon nicht zu cool zu sein? Was soll das sein?" "Halt die Klappe, Kazuha." "Oh Leute.." Während sich alle für eine Umarmung auf Heiji stürzten, konnte Ran nicht anders als zu lächeln, während eine Wärme sich in ihrer Brust ausbreitete. "Wie auch immer, da wir gerade dabei sind, einander alles zu erzählen... was ist mit Kaito?" Kaito schnaubte, während er lächelte und nochmal sein Glas hob. "Meine Geschichte? Die ist langweilig. Ich bin eine verwöhntes Arschloch, der sich gelangweilt hat und rezeptpflichtige Medikamente von seinem Dad gestohlen hat." "Was meinst du mit verwöhnt?" "Verwöhnt wie in verwöhnt. Mein Leben war perfekt. Mom und Dad liebten mich und ich habe das ausgenutzt. Ich bin nicht in der Mittelschicht aufgewachsen und ich hatte einen Verwöhntes- Arschloch- Komplex." "Wie hat das alles angefangen?" "Ganz einfach. Mein Dad ist Arzt. Ich habe seinen Rezeptblock gestohlen und angefangen, meine eigenen Rezepte zu schreiben. Ich habe die Medikamente geholt und angefangen, sie in de Schule zu verticken." "Hast du es getan, weil dich jemand gezwungen hat?" "Nö. Niemand hat mich zu irgendwas gezwungen. Ich war einfach dumm. Wie auch immer, ich wurde erwischt, weil meine Freundin meinen Eltern alles erzählt hat. Ich hasste sie, als ich herausfand, dass sie mich verpfiffen hatte, aber nach einiger Zeit wurde mir klar, dass sie die einzige Person in meinem Freundeskreis war, die sich um mich sorgte." "Sie ist also der Grund, warum du hier an der Gintama High nie in jemanden verknallt warst?" "Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass Aoko und ich füreinander bestimmt sind, also ja. Sie ist der Grund dafür. Wie auch immer, das ist meine Geschichte. Ich spreche nur nicht darüber, denn verglichen mit dem Rest von euch..." An dieser Stelle lachte Kaito hohl und trank. "Ich bin das verwöhnte Arschloch, der ein perfektes Leben weggeworfen hat, während ihr Jungs tatsächlich ein Trauma durchgemacht habt." "Kaito, jeder macht Fehler." "Ja, aber meine Fehler sind ein bisschen dämlicher als deine und die von allen anderen." Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, veränderte sich die Musik, während Kaito lächelte und aufstand. "Wie auch immer, wir sind hier um zu feiern, also.. lasst uns feiern." Kazuha lachte auch, als sie aufstand und Heiji mit ihr hochzog. "Komm schon, Babe. Ich will tanzen, aber ich tanze nur, wenn du mit mir tanzt!" "Warum sollte ich jemals nein dazu sagen, dein Tanzpartner zu sein, Kazuha?" Während alle sich auf die Tanzfläche begaben, schaute Ran zu Shinichi hinüber, der in die Menge starrte. "Also Shinichi.. wirst du tanzen?" Auf ihre Frage hin drehte sich der junge Kudo zu ihr um und sie fand sich gefangen in seinem stürmischen Blick. "Nein, nicht wirklich." "Aber..." "Ich möchte malen und ich möchte etwas mit dir malen." Als er das sagte, stand Shinichi auf und reichte seiner Freundin eine Hand. "Komm mit mir nach draußen und wir können zusammen etwas malen, ja?" Die Brünette schluckte hart, während sie auf Shinichi seine geöffnete Hand schaute. "Ja." Sie war atemlos, als sie seine Hand nahm, benommen. Ran konnte nicht ganz glauben, dass das passierte. "Es wird Spaß machen, ich verspreche es." Doch während sie einen Schritt vorwärts machte, hielt sie inne, während Ran mit großen Augen zu ihn aufschaute. "Ich kann nicht malen." "Das spielt keine Rolle." Der junge Kudo lächelte, als er ihre Hand drückte. "Ich kann es dir beibringen." "Ich bin immer noch nervös." "Brauchst du nicht. Es soll Spaß machen. Kein Stress. Ich verspreche es." Shinichi zog sie hoch und ein Schauder lief durch sie hindurch, als seine Lippen über ihre Knöchel ihrer Finger strich. "Komm schon, lass uns gehen, bevor die Leute anfangen uns auf diese blöde Tanzfläche zu schleppen." Hand in Hand führte Shinichi seine Freundin aus dem Gewächshaus in den Wald. "Shinichi, wohin gehen wir?" "Irgendwohin, wo es ruhig ist und wo wir eine frische Leinwand bekommen, mit der wir arbeiten können." Sie blieben am Fuße der Hügel stehen, die die Gintama High umgaben. Hier schaute Ran zu, wie Shinichi zu seinem Rucksack herüberging, den er zwischen den Ästen und Blättern versteckt hatte. "Du hattest wirklich nicht vor zu tanzen, hm?" "Ich bin ein schrecklicher Tänzer, Ran. Als hätte ich kein Gefühl für Rhythmus. Das ist der Grund, warum ich male anstatt zu feiern." "Also ist deine Grüblernummer die ganze Zeit nur eine Tarnung dafür gewesen, dass du nicht tanzen kannst." "Du hast mich erwischt." Shinichi grinste, als er eine Spraydose herausnahm. Als er sie zu Ran warf, fing sie diese mit Leichtigkeit auf. "Also, was genau malen wir?" "Warum kommst du nicht hier rüber und ich zeige es dir?" Die Blauäugige bemerkte, dass er keine eigene Spraydose in der Hand hielt, während er ihr sein charakteristisches Lächeln schenkte. "Ähm.. okay." Nachdem sie zu Shinichi gegangen war, streckte er die Hand aus und zog sie zu sich, drehte sie um, sodass Ran die Felsen ansah. Dann legte Shinichi eine Hand auf ihre Taille, während die andere ihren Arm hinunter zur Spraydose glitt. "Wir beginnen damit, die allgemeinen Umrisse dessen zu malen, was wir später haben wollen..." An seine Brust gepresst, mit seiner Hand, die ihre geschickt führte, sah sie zu, wie sich die Magie vor ihr entfaltete. Farbe um Farbe. Form um Form. Ran war atemlos, während die Zwei gemeinsam in der Dunkelheit malte. "Wenn du malst, solltest du dir keine Sorgen machen, einen Fehler zu machen. Nichts ist perfekt und nichts sollte perfekt sein, denn es sind die Unvollkommenheiten, die die Geschichte glaubwürdig machen." Die Zeit wurde bedeutungslos, als Ran sich dabei ertappte, mit Shinichi auf eine ganz andere Art und Weise zu tanzen. Es war ein Tanz, nicht von zwei Körpern, sondern von zwei Seelen, die ihren eigenen kleinen Himmel in den Armen des anderen erschufen. "Und.. der letzte Schliff.." Mit einem letzten Druck auf den Sprühkopf setzten das Paar den letzten weißen Fleck auf deren Kunstwerk. "Was denkst du, Ran?" Ran starrte auf die regenbogenfarbigen Engelsflügel und den Heiligenschein, die sie mit Shinichi zusammen gemalt hatte. "Ich liebe es. Nicht nur die Kunst, sondern auch die Tatsache, dass wir das zusammen gemacht haben. Es ist.. ich liebe es. Ich liebe es wirklich." Shinichi lächelte, als er auf die Flügel schaute und für einen kurzen Moment konnte Ran beinahe die Sterne in seinen Augen sehen. "Es ist lustig, wie ich bei unserem Kennenlernen die Tore zur Hölle gemalt habe. Und nun sieh dir das an.. Ich male die Flügel des Himmels." "Es ist poetisch, nicht wahr?" Die hübsche Mori ging hinüber und gerade, als sie seine Hand in ihre nehmen wollte, zog er sie zu sich. Dort in seinen Armen fühlte sie sich, als ob ihr Flügel gewachsen wären, während die Beiden sich aneinander festhielten. "Wie auch immer, wir sollten jetzt zurückgehen, meinst du nicht auch?" "Das ist eine gute Idee." Den Rest der Nacht verbrachte sie tanzend und lachend mit ihren Freunden. Am nächsten Morgen wachte Ran groggy und müde auf, während ihr Handy summte. Sie griff rüber, um den Wecker auszuschalten, aber als sie auf ihren Bildschirm schaute, sah sie den Namen ihrer Mutter auf dem Display. Nach einigem Fummeln an ihren Handy schaffte sie es endlich, ihre Mutter zurückzurufen. "Mama, ist alles in Ordnung?" "Alles ist in Ordnung, Ran, aber ich wollte anrufen, um dir die Neuigkeiten mitzuteilen. "Neuigkeiten? Welche Neuigkeiten?" "Wir haben einen Verhandlungstermin, Ran. Und ich brauche dich und Shinichi, um euch darauf vorzubereiten." "Einen Verhandlungstermin?" Ihr Herz sprang bei den Worten ihrer Mutter, während sie auf die Innenseite ihrer Lippe biss. "Wann.. wann ist der Termin? Wann können wir dieses Arschloch dahin bringen, wo er hingehört?" "Es ist das Wochenende vor deinem Abschluss." "Das ist noch einen Monat entfernt! Das ist genügend Zeit!" "Ich würde nicht sagen, dass das viel Zeit ist, Ran. Es mag nach viel aussehen, aber in Wirklichkeit vergeht die Zeit wie im Flug. Shinichi seine Mutter ruft ihn deswegen an, aber ich dachte mir, ich halte dich auf dem Laufenden." "Ich danke dir, Mama." "Als ich gesagt habe, dass ich dir helfen möchte, Ran und dass ich mich ändern möchte, dann meinte ich das auch so." "Ich weiß, Mama und ich bin froh, dass wir uns gegenseitig diese zweite Chance geben." "Selbst wenn du sagst, dass du es weißt, muss ich es manchmal für mich selbst sagen. Wir bleiben in Kontakt, Ran. Bleib sicher und benimm dich." "Du auch, Mama." Nachdem die junge Mori aufgelegt hatte, atmete sie tief ein und ließ einen langen, müden Seufzer los, während sie auf ihr Handy starrte. Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie in die Cafeteria, die für einen Samstagmorgen überraschend leer war. Dort fand sie Heiji, Kazuha und Kaito, die sich an einem Tisch unterhielten. Shinichi war nirgendwo zu sehen. "Hey Ran! Komm her!" "Hey Leute. Wisst ihr, wo Shinichi ist? Ich will mit ihm reden." "Es geht um seine ganze Familiensituation, nicht wahr?" "Woher wisst ihr das?" "Kudo ist mein Mitbewohner, Ran. Ich war dabei, als seine Mutter angerufen hat." "Richtig. Ja, es geht um seine Familiensituation. Meine Mutter hat angerufen und ich wollte mit Shinichi über alles reden." "Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass er nach dir gesucht hat, Ran." "Was? Ernsthaft?" Die Blauäugige konnte nicht anders, als darüber zu kichern, dass sie und Shinichi sich gerade buchstäblich verpasst hatten. "Ich schätze, das bedeutet, dass ich ihn anrufen sollte, um zu sehen, wo er ist." "Er ist auf dem Dach." Kaito lächelte, als er das sagte und zuckte mit den Achseln, als sich alle Augen zu ihm drehten. "Was? Ich habe ihm geschrieben, dass Ran ihn sucht und er sagte, sie soll ihn dort treffen." Ran lächelte Kaito zu und nickte den anderen zu, bevor sie sich umdrehte, um zu gehen. "Danke, Kaito." Oben auf dem Dach fand sie Shinichi, der mit einem besorgten Blick auf das Schulgelände hinuntersah. Schweigend ging sie zu ihn hinüber und legte von hinten ihre Arme um seine Taille. "Ran?" "Ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du hier oben auf mich wartest." Sein Kichern rumpelte durch seine Brust, während sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und seinen Nacken küsste. "Ich habe versucht dir eine Nachricht zu schicken, Engel... aber da hatte wohl jemand sein Handy auf lautlos gestellt." Ran lachte, als Shinichi sich umdrehte und sie fest umarmte. Der Geruch von Farbe beruhigte ihre Nerven. "Nun.. Aber jetzt bin ich doch hier, oder? Auf die eine oder andere Weise werden wir einander finden." Er kicherte über ihre Worte, als Ran ihn für eine engere Umarmung an sich zog. "Ja, ich schätze, du hast recht. Du bist hier und auf die eine oder andere Weise finden wir immer zueinander." Als er das sagte, zog er sich zurück. Der Sturm in seinen Augen wirbelten, während er sie anlächelte. Und dieses Lächeln verweilte, während Shinichi sich nach vorne beugte und Ran küsste. Es war ein warmer und sanfter Kuss, einer, der eher aus Versprechen und Schutz als aus Leidenschaft bestand. "Übrigens, wie geht es dir?" Shinichi flüsterte ihr die Frage zögernd auf ihre Lippen, aber sie hörte in seiner Stimme dieses heftige Verlangen, sie zu beschützen. "Ich denke, ich sollte diejenige sein, die dir diese Frage stellt, Shinichi." "Ja, aber sie ist deine Mutter und ich bin immer noch.." Hier schüttelte Shinichi den Kopf, als er sich zurückzog und sich wieder dem Schulgelände zuwandte. "Ich mache mir vielleicht wegen nichts Sorgen, aber es ist einfach schwer.. schwer für mich, Menschen zu vertrauen." "Das ist verständlich. Ich meine, dein ganzes Leben lang warst du immer auf dich selbst angewiesen. Es gibt nur dich und deine Familie, niemanden sonst." "Verständlich sicher, aber es ist auch frustrierend. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nicht so paranoid." "Aber es ist die Paranoia, die dich so lange am Leben gehalten hat." Während sie das sagte, griff sie rüber und legte ihre Hand ohne nachzudenken auf die von Shinichi. "Du musst aufhören, so hart mit dir selbst umzugehen." Als er ihre Hand auf seiner fühlte, hielt Shinichi inne, bevor er lächelte und ihre Hand in seine nahm. "Ich versuche es, Engel. Ich versuche es wirklich." Stille legte sich über die Beiden, während sie in die Wälder schauten, die die Schule umgaben. Auch wenn dort Frieden herrschte, wussten sie, dass dies nur vorübergehend war. Das es die Ruhe vor dem Sturm war. "Also, ein Monat." "Ein Monat." Shinichi drückte ihre Hand fest und Ran atmete tief ein, während sie an seiner Seite stand, um der unbekannten Zukunft entgegenzusehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)