Weil Liebe manchmal kompliziert ist von Tasha88 (Tsukishima x OC) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- „Ich hatte da was überlegt ...“ Keiko hebt ihre Augenbrauen und sieht ihre Freundin an, die neben ihr im Bus sitzt, der sie zu ihrem Ausflugsziel bringt. Die erste Klassenstufe der Karasuno High hat heute ihren Klassenausflug, den sie im Benyland verbringen, einen großen Vergnügungspark. Keiko hat eine Vermutung, was ihre Freundin gleich vorschlagen wird und sie befürchtet, dass ihr dieser Vorschlag nicht gefallen wird. Wäre es, in Hitokas Augen, keine große Sache, würde sie nicht so herumdrucksen. „Also?“, fragt Keiko, als die neben ihr Sitzende nicht weiter spricht. Diese zuckt zusammen. „Äh, ich hatte überlegt, wir sollen ja in Gruppen unterwegs sein ... und da ja alle Klassen der ersten Stufe hier sind ...“ „Würdest du gerne mit Yamaguchi in eine Gruppe gehen.“ Auf diese Aussage nickt Hitoka sofort wild mit ihrem Kopf. „Das bedeutet aber, dass auch ...“ Keikos Hände werden fest umschlossen, als ihre beste Freundin diese umgreift und sie mit großen, flehenden Augen ansieht. „Bitte Keiko, für mich. Bitte. Es ist ja nur dieses eine Mal und ...“ Die Augenbrauen der Gefragten heben sich. „Nur dieses eine Mal? Wir verbringen in den letzten Wochen sehr viel Zeit mit deinem Angebeteten und dessen schrecklich nervenden Vollidioten, ähm, bestem Freund meine ich natürlich. Wir essen oft genug mit ihnen zu Mittag und du weißt, dass sowohl der Vollidiot als auch ich nichts davon halten, trotzdem tun wir es euch beiden zuliebe.“ Wobei Tsukishima und sie so viel miteinander streiten, wenn sie aufeinandertreffen, dass es nur der Verliebtheit der beiden Turteltauben zu verdanken ist, dass sie trotzdem immer wieder miteinander Mittagspause machen wollen, anscheinend können sie die beiden Streithähne gut ausblenden. Und während sich die Beziehung zwischen Hitoka und Yamaguchi eindeutig in die eine Richtung entwickelt, tut das auch die Beziehung zwischen ihr und Tsukishima – die wird nämlich immer schlimmer. Hitokas Gesicht verzieht sich und der flehende Blick ihrer Augen tut das seine. „Bitte, Keiko. Du weißt doch, wie sehr ich ihn mag und es ist doch trotzdem immer schön.“ „Was hast du bitte für Vorstellungen von schön?“ „Keiko.“ Der Tonfall wird noch flehender, woraufhin die Angesprochene seufzt und ihre Augen verdreht. „Okay! Aber ich will kein Wort darüber hören, wenn es laut wird und es Streit gibt.“ Sofort strahlt das Gesicht der neben ihr Sitzenden auf und ihre Hände erhöhen den sanften Druck, ehe das zweite Handpaar wieder in Freiheit entlassen wird. „Danke, danke, danke. Ich schreibe Yamaguchi gleich.“ Mit einem Augenverdrehen hebt Keiko ihren Kopf zum Fenster, um die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten. Ach verdammt, warum hat sie sich schon wieder breitschlagen lassen? Sie hatte sich so auf diesen Tag gefreut und wollte ihn einfach nur genießen. Und jetzt ist er schon versaut, obwohl er noch gar nicht richtig begonnen hat. ~🏐~ „Uh, schau mal da! Das müssen wir unbedingt machen. Und auch das da drüben! Und das da! Schaut mal! Kageyama, guck, da!“ Hinata springt wie wild um Kageyama herum, deutet dabei in jede Richtung, was diesem ein Zähnefletschen entlockt. „Ich guck doch, hör auf, so an mir herum zu zerren! Du nervst!“ Oh ja, das tat Hinata. Und auch Kageyama! Jeder! Hier nervte alles! Wie hat das jetzt überhaupt wieder passieren können? Mit einem missmutig verzogenen Gesichtsausdruck und furchtbar genervt läuft Tsukishima der Gruppe hinterher, in die er hineingeraten ist. Er hat sowieso keinen Bock auf diesen ganzen Schulausflug gehabt, aber gut, mit Yamaguchi hätte er das schon irgendwie überstanden, wer weiß, vielleicht sogar doch noch Spaß gehabt, keine Ahnung. Und dann die erste Hiobsbotschaft - sein bester Freund wollte unbedingt mit dem Mädchen, in das er bis über beide Ohren verknallt ist, diesen Ausflug machen. An sich okay, Yachi ist eigentlich ganz in Ordnung. Was an ihr allerdings alles andere als in Ordnung ist, ganz im Gegenteil, einfach nur schrecklich und nervig, ist deren besten Freundin. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen geraten sie jedes Mal aneinander, sobald sie sich sehen oder treffen. Er ist oft genug genervt und normalerweise ignoriert er alles, was er nicht mag, doch bei ihr geht das einfach nicht. Es ist, als würde allein ihre Anwesenheit ihn provozieren, denn sobald sie aufeinandertreffen, geraten sie in Streit und beleidigen sich. Und ja, es ist wirklich schlimm, dass er sie nun schon wieder an der Backe hat, aber was diesen Ausflug zu seiner persönlichen Hölle macht, sind die beiden Typen, die sich ihnen vorher kurzerhand angeschlossen haben. Zähneknirschend blickt Tsukishima Hinata und Kageyama auf den Rücken, die vor ihnen laufen, darüber diskutieren, was sie nun machen sollen. Zwischen den beiden und ihm laufen Yamaguchi und Yachi, die gemeinsam auf einen Lageplan des Freizeitparks starren. Immer wieder sehen sie sich an und kichern. Verdammt ist das ekelig, wie verliebt die beiden sind. Und statt sich nur so anzuschmachten, könnten sie es sich auch einfach gestehen, es ist doch sowieso allen klar, dass die beiden sich mögen. Sein Blick richtet sich zur Seite und sofort verzieht er sein Gesicht. Dort läuft Izumo, ihre Arme vor ihrem Oberkörper verschränkt und mit ihrem Blick scheint sie Pfeile auf das Möchtegern-Paar abzuschießen. Tsukishima kann es sich nicht verkneifen, dass sich seine Mundwinkel einen Augenblick heben. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge scheint sie mit der Gesamtsituation ebenso unzufrieden zu sein wie er. Als er bemerkt, was er da tut, weiten sich seine Augen minimal und sofort presst er seine Lippen fest aufeinander. Er wird doch nicht wegen dieser dummen Zicke lächeln, auf keinen Fall! Er hat, nach Hinata, noch nie einen so nervigen Menschen kennengelernt. Nein, sie ist die Letzte, die ihn irgendwie aufmuntert, die Allerletzte. „Willst du auch mal, Tsukishima?“ Yachi lächelt den Größten ihrer Gruppe an, woraufhin dieser seinen Kopf schüttelt. „Nö, keinen Bock.“ „Oh.“ Das Mädchen blinzelt und verzieht unsicher ihr Gesicht. „Hey Tsukki, die Bahn macht echt Spaß. Bist du sicher, dass du sie nicht fahren willst?“ Yamaguchi taucht neben Yachi auf und grinst ihn an. Wieder schüttelt der Angesprochene seinen Kopf. „Ne, muss echt nicht sein. Macht ihr, was ihr nicht lassen könnt.“ Er winkt ab und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Handy. „Hah, ich schaffe mindestens drei Runden mehr als du!“ „Von wegen! Ich schaffe sogar fünf Runden mehr!“ „Ihr werdet kotzen.“ Tsukishima hebt seinen Kopf und blickt zu Hinata und Kageyama, die beide in seine Richtung sehen. „Was? Häh? Ne, tue ich nicht!“ „Das werde ich auf keinen Fall! Ich beweise es dir!“ „Nein, ich beweise es dir!“ Und wieder sind beide auf und davon, während Tsukishima seine Augen verdreht. „Ihr seid so ätzend“, murmelt er. „Sprichst du etwa von dir? Denn dabei stimme ich dir gerne zu.“ „Was?“ Izumo, die ein Stück von ihm entfernt steht, hat ihre Arme verschränkt. „Du bist ätzend.“ Und schon scheinen Blitze aus seinen Augen zu springen. „Ich meinte Hinata und Kageyama, aber gerade wird mir wieder bewiesen, dass egal wie schlimm ich sie finde, dass da immer noch du bist und das eindeutig schrecklicher ist.“ Nun ändern sich ihr Blick und ihre Haltung. „Das einzige Schreckliche hierbei ist, dass ich den Tag, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, mit dir verbringen muss.“ „Dann geh halt woanders hin, keiner wird dich aufhalten.“ Tsukishima lässt seine Hand durch die Luft gleiten, wedelt mit dieser, um dem Mädchen anzudeuten, dass sie verschwinden kann. „Die Sache ist“, sie grinst, „mich würden sie vermissen. Dich hingegen“, ihr Blick streift ihn, „nicht wirklich. Also darfst gerne du gehen, wenn du von dem allen hier so genervt bist. Und alle anderen sind sicher auch nicht undankbar darüber, ich meine, du ziehst die Stimmung die ganze Zeit total runter, hier hat keiner Lust auf dich.“ Tsukishima richtet sich zu seiner ganzen Größe auf und starrt auf Izumo hinunter, die unter dem kalten Blick aus seinen Augen tatsächlich zusammenzuckt, was er zufrieden zur Kenntnis nimmt. „Der Tag wäre sehr viel schöner, wenn du nicht dabei wärst, da stimmst du mir doch zu, oder?“ „Er wäre zumindest schöner, wenn du nicht in der Nähe wärst.“ Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen und wendet sich von ihm ab, streckt ihre Nase in die Höhe. „Dann sind wir uns doch einig.“ „Anscheinend.“ Er greift nach seinem Handy und blickt darauf, gibt damit das Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet ist. „Vollidiot“, zischt Izumo neben ihm. Tsukishima starrt auf sein Handy, ballt seine freie Hand zur Faust und beißt seine Zähne zusammen. Zwei Möglichkeiten, mit ihr streiten oder sie einfach ignorieren. Und er hat keine Lust, sich weiter mit ihr zu unterhalten, daher ... Kurzerhand zieht er seine Kopfhörer, die um seinen Hals hängen, über seine Ohren und startet über sein Handy die Musik. Warum hat er das eigentlich nicht schon früher getan? Das Mädchen neben ihm sieht ihn erstaunt an, wahrscheinlich hat sie erwartet, dass er sich auf einen erneuten Streit einlässt, doch nicht mit ihm. Ihm ist das alles viel zu dumm. Kurzerhand dreht er sich zur Seite, ihr seinen Rücken zu. Er hat keinen Bock auf das alles hier. ~🏐~ „Du und Tsukki“, Hitoka sieht ihre beste Freundin an, „ihr wart heute erstaunlich ruhig.“ „Was soll das denn heißen?“ Keiko sieht ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Sonst fetzt ihr euch die ganze Zeit und beleidigt euch gegenseitig.“ Hitoka zuckt mit ihren Schultern. „Haben wir vorher ja auch mal. Und dann haben wir entschieden, dass wir jeweils keinen Bock auf den anderen haben. Das Leben ist ja auch viel schöner, wenn dieser Vollidiot es nicht versaut.“ Vor einer Viertelstunde haben die Busse sie zurück zur Schule gebracht und nach einer Verabschiedung sind alle Schüler aufgebrochen und haben sich auf den Weg nach Hause gemacht. „Ihr könntet ja auch einfach gar nicht mehr streiten, das wäre dann noch schöner. Also das Leben, aber alles andere natürlich auch.“ Keiko bleibt stehen und sieht auf den Rücken ihrer besten Freundin, die vor ihr läuft und sich erstaunt umdreht, als sie bemerkt, dass sich neben ihr niemand mehr befindet. „Wirklich? Das ist deine Lösung? Klingt ja gut, da hast du recht. Aber du hast eine Sache vergessen, Hitoka.“ „Und die wäre?“ Fragend wartet diese auf die Antwort, während Keiko wieder zu ihr aufschließt und sie überholt, einfach an ihr vorbeiläuft. „Dass Tsukishima der größte Vollidiot auf der ganzen Welt ist! Und dabei bleibe ich.“ „Aber ... Keiko, jetzt warte doch mal. So schlimm ist er nicht, wirklich nicht!“ Und schon rennt Hitoka ihrer besten Freundin hinterher, die ihr Gesicht verzogen hat. Sie hat bereits den ganzen Tag mit diesem Vollidioten verbracht, sie will jetzt nicht auch noch den Rest des Tages damit verbringen, über ihn nachzudenken. Und das tut sie, wenn sie es sich eingesteht, sowieso schon viel zu oft, was sie gewaltig nervt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)