Marriage von writer ================================================================================ Epilog: Harmonie ---------------- "Guten Abend!", sagte Sakura freundlich. "Mrs Uchiha!", begrüßte der diensthabende Polizist am Empfang sie erfreut. Wie immer musterte er sie bewundernd. Er hatte sie nun schon so viele Male herkommen sehen. Aber das hatte sich nicht geändert. "Ihr Mann ist im Haus", informierte er sie eifrig, bevor sie hatte fragen können. "Vielen Dank, dann werde ich mal nachsehen, ob ich ihn in seinem Büro finde!", sagte sie lächelnd und unterdrückte ein belustigtes und geschmeicheltes Lachen, als er sogar eine halbe Verbeugung machte. Juugo folgte ihr in den Aufzug nach oben und warf ihr einen freundlichen Blick zu. "Ich glaube er ist ein bisschen verliebt in Sie Mrs Uchiha", sagte er belustigt, als die Türen sich geschlossen hatten und niemand sie mehr hören konnte, denn außer ihnen war niemand eingestiegen. "Aber wer ist das nicht", fügte er noch ein wenig belustigter hinzu. "Alle sind ein bisschen verliebt in Sie. Das das lässt sich kaum vermeiden!" Sakura lachte unbefangen. Juugo sagte manchmal gerne solche Dinge. Und wahrscheinlich meinte er es auch wirklich ein bisschen so. Aber es war nie unangenehm, wenn er das tat. Er war ein ehrlicher, freundlicher Mensch. Und manchmal konnte er ziemlich charmant sein, wenn ihm danach war. Allerdings musste sie sich deswegen keinerlei Sorgen machen. Er vergöttete Sasuke. Und bei dem, was er erlebt hatte und was seine Befreiung für ihn bedeutete, war das wohl auch kein Wunder. Und weil sie der Mensch war, der Sasuke am meisten bedeutete, vergöttete Juugo wohl auch sie ein wenig. Sie waren mehr oder weniger so etwas wie Freunde geworden. Sie waren immer noch beim 'Sie' und sie hielten immer eine Gewisse Distanz ein und das war wohl auch besser so, wenn man bedachte, wie viel Zeit sie miteinander verbrachten, aber sie scherzten manchmal ein wenig miteinander, sie sprachen auch manchmal über Dinge, die sie gemeinsam erlebt hatten und Sakura fühlte sich in Juugos Nähe wohl und entspannt. Und ihm schien es ebenso zu gehen, denn manchmal ließ er sich sogar von ihr dazu überreden etwas zu essen oder zu trinken anzunehmen und sich mit an einen Tisch zu setzen, anstatt wie eine Statue daneben zu stehen. "Er wird sich freuen", sagte Juugo. "Das hoffe ich!", antwortete Sakura lächelnd und dann verstummten sie wieder, weil sie Türen in der obersten Etage aufglitten. Sakura schritt durch den Gang zu Sasukes Büro und mittlerweile fand sie es nicht mehr schlimm, dass sie aufgrund ihres Aussehens ständig der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit war. So richtig lieben würde sie das wohl nie. Aber sie wusste inzwischen wer sie war und sie war stolz auf sich. Es beschämte sie nicht mehr, wenn man sie ansah. "Herein", ertönte Sasukes Stimme, als sie an seine Tür klopfte und sie öffnete die Tür und trat selbstsicher ein. Dass sie in solchen Situationen übermäßig zögerlich war, war schon lange nicht mehr so. Wie immer, wenn sie ihn erblickte, durchströmten sie Glücksgefühle. Und ihm schien es genauso zu gehen. Und weil er gerade nicht den Chef spielen musste, denn außer Naruto war niemand im Raum, machte er sich auch nicht die Mühe seine Freude darüber sie zu sehen groß zu verbergen. Er stand sofort von seinem Schreibtischstuhl auf und kam zu ihr. "Und?", fragte er drängend. "Alles ist in bester Ordnung", sagte sie lächelnd, während Juugo auch in den Raum trat und die Tür hinter sich schloss. "Hallo Sakura!", sagte Naruto gut gelaunt. Er hatte sich ebenfalls von dem Sessel vor Sasukes Schreibtisch erhoben, auf dem er es sich eben noch bequem gemacht hatte. Es war schon Arbeitsschluss und irgendwie hatten Sasuke und Naruto es sich zur Gewohnheit gemacht nach Feierabend noch ein bisschen zusammenzusitzen und sich zu unterhalten. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen richtig miteinander angefreundet. Und so hatte es sich ergeben, dass sie vorhatten zu viert mit Hinata am übernächsten Wochenende wieder einmal in Sasukes Hotel in die Berge zu fahren. Sakura freute sich schon sehr darauf. "Na, das sind doch schöne Neuigkeiten!", sagte Naruto erfreut zu Sakura. "Auch für mich. Sasuke war richtig nervös heute, das war kaum zu ertragen! Aber dann kann er sich ja jetzt vorerst wieder entspannen!" "Halt den Mund!", zischte Sasuke verärgert, aber Naruto grinste bloß unbeeindruckt. Er zog ihn gerne ein wenig auf. Und merkwürdigerweise ließ Sasuke das zu. Doch natürlich wussten sie alle, dass Sasuke sich vermutlich perfekt im Griff gehabt hatte. Wenn man ihn nicht sehr gut kannte, dann merkte man ihm keine Emotionen an. Allerdings schien Naruto ähnlich wie sie selbst gut darin zu sein Sasukes kaum merkliche Regungen lesen zu können. "Hallo Juugo", sagte Naruto beiläufig und Juugo nickte ihm kurz freundlich zu. Naruto und Hinata hatten sich irgendwie daran gewöhnt, dass Sakura immer in Begleitung war und seit Naruto gesehen hatte, dass Sakura sich in Sasukes Nähe nun pudelwohl fühlte, hatte er mit dieser Überwachung auch kein Problem mehr gehabt und es einfach akzeptiert. Überhaupt akzeptierten Hinata und Naruto wunderbarerweise eine Menge. Sasuke hatte sich Sorgen gemacht, ob es bei all den Geheimnissen um seine Familie überhaupt möglich sein würde Freundschaften außerhalb seiner Familie zu haben, aber in Narutos und Hinatas Fall hatte er schnell festgestellt, dass das kein Problem war. Denn die beiden nahmen es einfach hin, dass es manchmal Dinge gab, die sie nicht ganz verstanden und die niemand erklärte, aber sie waren scheinbar zufrieden damit, dass sie sich mit ihrer Menschenkenntnis sicher zu sein glaubten, dass Sakura und Sasuke keine schlechten Menschen waren und das schien für sie das wichtigste zu sein. Über den Rest waren sie offenbar bereit hinwegsehen. Sakura hatte Sasuke kürzlich zu seinem Vater sagen hören, dass er glaubte, dass Naruto manchmal ahnte, was sie taten. Aber Naruto schien damit kein Problem zu haben. Eher im Gegenteil. Also hatte Sasuke Fugaku gesagt, dass er ihn vielleicht irgendwann einmal hier und da ein kleines bisschen einweihen würde. Denn es schadete nie Verbündete zu haben, auf deren Unterstützung man sich verlassen konnte. Und daher taten sie das offenbar manchmal, zumindest ein bisschen. Sakura hatte sofort besorgt nachgefragt, denn sie wollte nach wie vor auf gar keinen Fall, dass Naruto am Ende in irgendetwas mit hineingezogen werden würde, das ihm gefährlich werden könnte, aber Sasuke hatte ihr hoch und heilig versprochen, dass es eher um so etwas gehe, wie dass er Naruto mal bitten würde etwas zu bestätigen oder eine Aussage zu unterschreiben, an der sie ein wenig gedreht hatten. Er glaubte, dass Naruto Ungerechtigkeit und Grausamkeiten genauso wenig ertragen konnte und dass er dazu bereit sein würde, wenn das jemanden hinter Gitter bringen würde, der da ganz eindeutig hingehörte und den man nur wegen einer bürokratischen Formalie oder wegen eines geschickten Tricks des Anwalts andernfalls würde laufen lassen müssen. Sasuke hatte ihr versprochen, dass er dafür sorgen würde, dass Naruto dadurch keine Probleme bekommen würde und dann hatte sie es gut sein lassen. Denn Sasuke hatte recht. Naruto konnte ganz wunderbar auf sich selbst aufpassen. "Gut ihr beiden!", sagte Naruto, nachdem er mit Juugo zwei Sätze ausgetauscht hatte. "Ich sehe nochmal nach, ob Kakashi noch da ist, ich wollte eigentlich noch etwas mit ihm besprechen. Wir sehen uns!" Damit verließ er das Büro und auch Juugo ging, um Sakuras Auto zurück zum Anwesen zu fahren, denn wie immer, wenn sie ihn abholen kam, wollte Sasuke, dass sie zusammen mit seinem Auto zurückfahren würden. Und Sakura hatte nichts dagegen. Sollte er das haben, wenn er wollte. Sie fand es etwas albern, aber manchmal schienen Männer einfach so zu sein. Manchmal wollte Sasuke ein bisschen mit ihr angeben und seine hübsche Frau in sein teures Auto setzen und sich stolz fühlen. Ihr war es egal. Sie fühlte sich nicht mehr eingesperrt oder bevormundet. Und wenn sie Lust hatte, dann spielte sie sogar manchmal mit Absicht ein bisschen mit. Dann verhielt sie sich manchmal ihm gegenüber mit Absicht besonders hingebungsvoll, wenn sie hier an seinem Arbeitsplatz oder bei irgendwelchen Empfängen oder Feiern waren. Denn das gefiel ihm. Und er hatte den Dreh mittlerweile raus auch ihre Stimmungen sehr gut lesen zu können. Wenn er sich sicher war, dass sie dazu aufgelegt war ein bisschen zu spielen, dann befahl er ihr manchmal immer noch 'Komm her' oder ähnliches. Und wenn ihr danach war, dann befolgte sie es. Jedoch war das nicht ganz selbstlos von ihr. Denn das schien ihm so gut zu gefallen, dass sie dann immer direkt Sex hatten, sobald wie wieder alleine waren. Und dann war er immer ganz besonders leidenschaftlich. Und da sie sich dann sogar noch mehr von ihm gewollt fühlte, als auch so schon, war es dann immer ganz besonders fantastisch. Draußen auf dem Flur wartete sie einen Moment, weil Sasuke, wie beinahe immer, wenn sie versuchten zu gehen, von jemandem angesprochen worden war und er denjenigen nochmal kurz in sein Büro gebeten hatte. Aber das machte ihr nichts. Es würde ohnehin nicht lange dauern. Sasuke ließ sie nie lange warten. Wenn er wusste, dass sie wartete, dann fasste er sich noch kürzer, als er es ohnehin schon immer tat. Und alle schienen sich auch bereits daran gewöhnt zu haben. Sasuke arbeitete viel, blieb freiwillig länger und arbeitete auch mal am Wochenende. Aber wenn sie hier auftauchte, dann schien sein Interesse daran immer sofort zu schwinden. Sie war ein bisschen hin- und hergerissen zwischen Freude über seine Aufmerksamkeit einerseits und schlechtem Gewissen, weil sie immer das Gefühl hatte ihn dann vielleicht abzulenken. Aber sie vertraute darauf, dass er schon würde einschätzen können, was er tat. Er hatte ihr nie einen Grund gegeben etwas anderes anzunehmen. Er und seine Familie schienen tatsächlich immer alles im Griff zu haben. Sakura schreckte aus ihren Gedanken auf, als sich ein paar Meter weiter die Tür zu Fugaku Uchihas Büro öffnete. Allerdings war es nicht Sasukes Vater, der heraustrat, sondern ihr eigener, der wohl wieder in seiner Funktion als Innenminister hier war. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er sie erblickte. In den vergangenen Monaten hatte Sakura keinen Kontakt zu ihrer Familie gehabt. Sie hatten sich daran gehalten und sie in Ruhe gelassen. Doch natürlich bedeutete das leider auch, dass sie nach wie vor nicht einsehen wollten, dass sie sie schlecht behandelt hatten und dass sie sich nach wie vor nicht dafür entschuldigen wollten. Einige Male hatten sie sich kurz gesehen, wenn Sakura Sasuke auf irgendwelche gesellschaftlichen Events begleitet hatte. Aber dann war immer entweder Sasuke oder jemand aus seiner Familie an ihrer Seite gewesen. Einmal hatte Madara ihre Mutter dabei erwischt, wie sie eine Gelegenheit hatte nutzen wollen, um auf Sakura einzureden und er hatte sie so kalt angesehen, dass sie es nicht wieder versucht hatte. Doch dieser Moment jetzt war das erste Mal, dass sie ihrem Vater ganz alleine begegnete. Doch natürlich war sie vollkommen sicher. Sie fühlte sich auch nicht unsicher. Sasuke war direkt hinter ihr in seinem Büro und außerdem war sie ihrem Vater nicht mehr ausgeliefert. Früher hatte sie aufgrund der Umstände keine Chance gehabt. Er war viel stärker gewesen und in der Machtposition und er hatte die ganze Familie auf seiner Seite gehabt. Aber nun war das anders. "Hallo Sakura", sagte ihr Vater und er trat einen beinahe vorsichtigen Schritt auf sie zu. Sie nickte ihm höflich zu, um seine Begrüßung zu beantworten. Immerhin hatte er sich nicht einfach mit einem verächtlichen Blick abgewandt und war gegangen. Das hatte er auch schon fertig gebracht. "Wie geht es dir?", fragte er. Das erstaunte sie noch ein wenig mehr. Denn das hatte ihn zuvor nie besonders interessiert. "Es geht mir sehr gut!", sagte sie lächelnd. In diesem Moment trat Fugaku ebenfalls auf den Gang und gleichzeitig kam auch Sasuke mit seinem Mitarbeiter wieder aus seinem Büro. Beide musterten ihren Vater kühl und Sasuke legte sofort seinen Arm um sie. Das schien für ihren Vater zu viel zu sein und er verabschiedete sich höflich und ging. Doch die Frage nach ihrem Befinden und der Blick, den er ihr beim Gehen zugeworfen hatte, so wie die Tatsache, dass er sie beim Verabschieden nicht wie üblich einfach beiläufig übergangen hatte, als wäre sie nicht weiter wichtig, diese Tatsachen ließen sie beinahe hoffen, dass er in der vergangenen Zeit vielleicht doch ein bisschen nachgedacht hatte. Es würde sich zeigen. Ihr ging es mit ihrer neuen Familie bestens. Sie fühlte sich wohl und zugehörig. Es war sogar lustig. Wenn man keine Angst hatte und sie richtig verstand, dann konnten die Uchihas auf ihre Weise sogar ziemlich lebhaft und humorvoll sein. "Lass mich ihn doch bitte einfach dazu zwingen-", fing Sasuke wie beinahe jedes Mal an, wenn sie ihren Vater trafen, aber Sakura gab ihm bloß rasch einen liebevollen Kuss und er verstummte. Sie wollte das auf ihre Weise regeln. Sie sah, wie Fugaku sie beide zufrieden betrachtete, ganz so, als würde es ihm Freude bereiten seinen Sohn und seine Schwiegertochter glücklich miteinander zu sehen. "Wir sehen uns dann gleich zuhause", sagte er freundlich und ging. Und weil sonst niemand mehr in diesem Gang zu sehen war, schlang Sakura kurz ihre Arme um Sasukes Hals und küsste ihn richtig und voller Liebe. "Ich freue mich so", sagte er leise, als sie sich voneinander lösten und er strich mit seinen Händen über ihre Seiten. Vorsichtig. Seit sie es ihm gesagt hatte, war er sehr vorsichtig mit ihr. Fast ein bisschen zu sehr. "Wie war deine Besprechung im Institut heute?", fragte Sasuke, während sie auf dem Weg nach unten zu seinem Auto waren. "Gut!", sagte Sakura zufrieden. "Wir konnten uns auf das weitere Vorgehen einigen. Sie haben meinen Vorschlag tatsächlich angenommen." Sasuke warf ihr einen liebevollen Blick zu. Er schien sogar ein wenig stolz. "Ich hoffe sie wissen dich zu schätzen! Aber ich nehme es an, immerhin haben sie dein Gehalt deutlich erhöht. Vielleicht haben sie Sorge dich zu verlieren!" Sakura lachte gut gelaunt. Sie mochte ihre Arbeit. Nach wie vor war es keine ganze Stelle und sie erledigte das meiste im Homeoffice. Aber es fühlte sich, wie sie es sich erhofft hatte, gut an ihre Intelligenz sinnvoll einzusetzen. Und auch wenn sie sie immer nur zu Besprechungen sah, gefiel es ihr Kollegen zu haben. Mit Shizune konnte sie wunderbar zusammenarbeiten. Und ihre Chefin war zwar manchmal etwas exzentrisch, aber Tsunade war einfach genial auf ihrem Gebiet und Sakura hatte viel Respekt für sie übrig und schätzte sich glücklich ein Teil ihres Teams sein zu dürfen. Die Gehaltserhöhung war natürlich schön, hauptsächlich weil sie sich wertgeschätzt fühlte. Doch Sasuke hatte so viel Geld, dass sie regelmäßig den größten Teil ihres Gehalts spendete. Hauptsächlich an Frauenhäuser. Sie selbst hatte Glück gehabt. Ihr Leben war nicht ganz einfach gewesen, aber es war auch keine völlige Katastrophe gewesen. Und nun war es absolut perfekt. Doch die meisten Frauen, die mit Gewalt oder Unterdrückung zu tun hatten, konnten nicht auf so einen Ausgang hoffen. Und sie hoffte mit ihren Spenden vielleicht zumindest ein ganz klein wenig helfen zu können. Sie fragte Sasuke auch nach seinem Tag, aber wie immer sagte er nicht viel darüber. Er schien zu finden, dass sie sein Ruhepol und sein Glück war und er wollte nichts Negatives an sie herantragen. Bisher schien es ihm damit gut zu gehen. Und solange das so war, würde sie das akzeptieren. Sie würde erst insitieren, wenn das einmal nicht mehr so sein würde. Und das würde sie mitbekommen. Denn er konnte ihr nichts mehr vormachen. Sie kannte ihn einfach zu gut. Das hatte er auch eingesehen. Er versuchte es gar nicht mehr. Und manchmal, wenn er erschöpft war, dann ließ er sie jetzt sogar auch mal ihn umarmen und nicht immer nur umgekehrt. Auf dem Anwesen kamen ihnen in der Eingangshalle direkt Izumi und Mira entgegen, die unbedingt wissen wollten, wie Sakuras Termin gelaufen war. Sie hatten eine richtig enge Freundschaft gebildet. Vor allem seit sie wirklich mit Izumi wegen des Führerscheins geübt hatten und ganz besonders seit Izumi mit Itachi zusammen war. Die beiden hatten sogar vor in diesem Frühling noch zu heiraten. Sakura freute sich unglaublich darüber und alle anderen offenbar auch. Mira war nun hochschwanger und sie bewegte sich bereits sehr vorsichtig. Und so stolz Sakura auf ihre eigenen Umstände auch war, so richtig freute sie sich nicht auf diese Phase. Vor allem, da es bei ihr wohl noch ein bisschen anstrengender werden würde. Sie hoffte ihr Bauch würde danach wieder richtig straff werden. Aber Izumi schien sich darüber keine Gedanken zu machen. "Ach, du hast doch das perfekte Bindegewebe Sakura!", hatte sie beiläufig gesagt. "Deine Haut ist ein Traum! Und überhaupt werde ich dich danach zum Sport antreiben! Seit Itachi mir ein paar Sachen gezeigt hat, bin ich der Überzeugung, dass auch wir Frauen zumindest ein bisschen Selbstverteidigung lernen sollten!" Und wie es ihre Art war, hatte sie das - genau wie bei dem Führerschein auch - vor Madara durchgesetzt bekommen. Die Männer hatten sich zunächst ein bisschen gegen diesen Gedanken gesträubt. Aber Izumi hatte ihnen ziemlich temperamentvoll klar gemacht, dass ihre Ansichten bisweilen ein bisschen veraltet waren und schließlich hatte Madara eingelenkt. Also konnte wer von den Frauen wollte, sich nun ebenfalls ein wenig im Kampfssport üben. Und Sakura hatte den Eindruck, dass die Männer das eigentlich doch gar nicht so schlecht fanden, sobald sie sich erstmal an die neue Situation gewöhnt hatten. Trotzdem bestanden sie auf ihren Zeiten, wo sie nur unter sich trainierten. "Also können wir es nun allen sagen?", fragte Sasuke sie leise, als sie den Speisesaal betraten, wo scheinbar gerade fast die ganze Familie zusammen war. Sakura kam nicht gleich dazu ihm zu antworten, weil noch mehr Begrüßungen folgten. "Du hast gesagt, wenn die zwölfte Woche rum ist, dann können wir es allen sagen", raunte Sasuke selbstzufrieden in ihr Ohr, nachdem er kurz seinen Bruder begrüßt hatte und Itachi nun mit Izumi beschäftigt war. Die beiden ärgerten sich immer noch ab und an. Aber auf eine Art, die alle eher in bisschen neidisch werden ließ, weil die Energie zwischen ihnen beinahe die Luft zum Knistern zu bringen schien. Itachi und Izumi waren toll zusammen. "Sagen wir es ihnen jetzt gleich!", verlangte Sasuke leise. Sakura hatte es wie Mira auch eine ganze Weile für sich behalten. Sie hatte es auch eigentlich Sasuke erst sagen wollen, wenn das anfängliche Risiko einer Fehlgeburt überstanden wäre. Aber Sasuke hatte es bemerkt. Und Sakura hatte sich gefragt, wie Mira das so lange vor Shisui hatte geheimhalten können, denn sie fand, dass man es ihrem Bauch relativ früh schon angesehen hatte. Mit den richtigen Klamotten fiel es noch nicht auf. Aber wenn sie nackt war, dann sah man es bereits deutlich. Allerdings hatte sie bereits nach einigen Wochen von ihrer Frauenärztin eine Erklärung dafür bekommen. Doch davon wusste außer Mira und Izumi noch niemand etwas. Sie hatte erst bis zu dem heutigen Termin bei der Frauenärztin warten wollen. Sakura ging nach ihren positiven Erfahrungen nach wie vor gerne dort hin. Und dort schien man auch froh zu sein, dass sich für sie alles zum Besseren gewandt hatte. Trotzdem musterte die Sprechstundenhilfe, die ihr damals die Nummer des Frauenhauses gegeben hatte, Juugo immer sehr kritisch, wenn er sie dorthin begleitete. "In Ordnung", sagte Sakura lächelnd. "Sagen wir es ihnen." "Was wollt ihr uns sagen?", fragte Obito sofort aufmerksam, weil er in der Nähe gestanden und sie offenbar gehört hatte. "Dass Sakura ein Kind bekommt", sagte Sasuke sachlich und ein bisschen lauter als nötig gewesen wäre. Sakura unterdrückte ein Lachen. Er war so unglaublich stolz darauf. Aber natürlich wollte er dennoch gefasst wirken. "Ich werde Vater", fügte Sasuke hinzu, als alle verstummten und ihn anstarrten. Dann sahen alle zu Sakura, als ob sie eine Bestätigung haben wollen würden. Sakura hörte Izumi und Mira hinter sich leise Lachen. "Nein", sagte sie gut gelaunt in die Stille, die sich im ganzen Saal ausgebreitet hatte. Sie sah Sasuke an. "Nicht eins. Es werden zwei. Es sind Zwillinge. Vermutlich ein Junge und ein Mädchen, meinte meine Ärztin vorhin. Es kommen nicht immer beide durch, wenn man mit Zwillingen schwanger ist. Deswegen wollte ich noch diesen heutigen Termin abwarten, bevor ich dir das sage." Sasuke starrte sie einen Moment bloß fassungslos an. Und dann hatte sie die Gelegenheit ihn noch einmal so unglaublich glücklich zu sehen, wie damals vor ein paar Monaten, als sie ihm das erste Mal gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Und sie bekam die Gelegenheit auch Fugaku, Madara und sogar Izuna richtig glücklich zu sehen. Immer noch gefasst auf eine gewisse Weise, aber sie kannte sie mittlerweile alle so gut, dass sie ganz deutlich sah, wie sehr sie um diese Fassung ringen mussten. Und während sie Sasuke beglückwünschten und ihm auf die Schultern klopften, als hätte er etwas enorm Schwieriges geleistet, tauschte Sakura einen belustigten Blick mit Mikoto, die ihr gerade überglücklich gratuliert hatte. "Schau, wie wichtig sie sich nehmen!", sagte Mikoto belustigt zu ihr. "Dabei vollbringen wir Frauen doch am Ende die Leistung!" Doch Sakura hatte den Eindruck, dass das den Männern durchaus bewusst war. Wie immer fasste sie niemand an. Sie achteten schließlich immer darauf, die Frau eines anderen nicht unnötig zu berühren. Aber sie waren überaus hochachtungsvoll ihr gegenüber, während sie ihre Freude über ihren Zustand ausdrückten. Beinahe schon ein wenig ehrfürchtig. Und Sakura fand, dass sich das gar nicht so schlecht anfühlte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)