Das Granger-Malfoy Hochzeitschaos von _Natsumi_Ann_ (Draco/Mine * Marcus/Katie * Roger/Angelina * Ron/Pansy * Blaise/Luna * Adrian/Ginny) ================================================================================ Kapitel 2: Zufriedenheit und Dankbarkeit. ----------------------------------------- “Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.“ - Katharina Hepburn * * * “Wer hätte das gedacht. Du hast also jedes Haus schon einmal durch, Johnson. Gryffindor, Hufflepuff und sogar Slytherin!“ Angelina zuckte zornig mit der der linken Augenbraue, wollte dieser Kerl sie unterschwellig als Schlampe abstempeln? Roger Davies war ihr schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Er war eingebildet, arrogant und wäre es legal, würde er sicher sein Spiegelbild heiraten wollen. Er liebte es, andere Leute zu provozieren, – also durfte sie sich auf gar keinen Fall anmerken lassen, dass er sie bereits mit einem Satz zur Weißglut brachte. Angelina holte einmal tief Luft und setze dann ein süffisantes Lächeln auf. „Nein der Rekord mir aus jedem Haus einen heißen Typen zu schnappen ist mir nicht gelungen. Ravenclaw fehlt noch“, erwiderte sie gespielt gelassen und sah ihm fest in die Augen, als könnte niemand sie brechen. Zu ihrer Überraschung hob Davies eine Augenbraue und grinste dann frech. Dann kam er einen Schritt auf sie zu. „Möchtest du, dass dir dieser Rekord doch noch gelingt, kleine Löwin?“ Er war ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf ihren Wangen spüren konnte. Sie wich nicht zurück und sah ihn auffordernd an. „Ach, ist das ein Angebot der kleinen Löwin zu helfen? Du bist so überaus gütig. Besorgst du mir mit einem Fingerschnippen einen ehemaligen Ravenclaw, der willig ist?“ Rogers Grinsen wurde noch breiter. „Ich besorge dir den besten Adler, den es je gab“, raunte er zwischen seinen Zähnen hervor und beugte sich etwas tiefer zu Angelina. Diese zuckte kurz zusammen und begriff allmählich, was seine Aussage wirklich zu bedeuten hatte. Sie schanzte mit der Zunge und rollte mit den Augen. „Wenn du von dem Besten sprichst, dann sprichst du doch nicht etwa von dir selbst, oder Davies?“ Seine Lippen berührten nicht ihre Haut, dennoch streifte sein Atem jetzt nicht nur ihre Wangen, sondern auch ihre Lippen. „Man lernt nur von dem Besten am besten, kleine Löwin.“ Angelina rümpfte die Nase und hätte ihm fast ihr halbes Glas Sangria übers Gesicht geschüttet, doch sie blieb eisern und schluckte den Ärger über seine Maßlosigkeit herunter. Einige Sekunden starrten sie sich nur an, dann als Roger die Entfernung zwischen ihnen völlig verringern wollte, boxte Angelina ihm leicht in den Bauch. „Du selbstverliebter Esel, vögel weiter deine dürren blonden Püppchen und halt dich von mir fern“, zischte sie ihm entgegen und nahm dann einen kräftigen Schluck von ihrem alkoholischen Getränk. Sie hörte Davies noch husten, doch seinen Anblick konnte sie nicht mehr ertragen. Hätte sie sich nicht rasch umgedreht, wäre ihr vermutlich die Faust ausgerutscht – in sein hübsches Gesicht. Sein hübsches Gesicht? Moment! Das hörte sich falsch an! So falsch! Schweißgebadet wachte Angelina auf und saß steil aufrecht in ihrem Bett. Verwundert blickte sie um sich. Sie war zu Hause in ihrem Apartment. Die Szene, die sich vor ein paar Monaten in einer Bar in London abgespielt hatte, war noch so real vor ihren Augen, als wäre es erst gestern gewesen. Und jetzt verfolgte dieses Szenario sie auch noch in ihren Träumen. Verfluchter Mistkerl! Wie sehr sie ihn doch verabscheute! Schon zu Schulzeiten war sie öfters mit ihm aneinandergeraten, – besonders weil er der ehemalige Quidditch Kapitän von Ravenclaw gewesen war und deswegen immer geglaubt hatte, dass seine Mannschaft das Vorrecht am Trainingsplatz hätte. Jeden Tag und zu jeder Stunde, die er bestimmt hatte. Und da der ehemalige Gryffindor Kapitän Oliver Wood nun mal kein Streithahn war, sondern alles immer sachlich abklären wollte, hatte es sich Angelina damals zur Aufgabe gemacht, den Ravenclaws die Leviten zu lesen. Sie wusste schon gar nicht mehr, wie oft er sie beleidigt hatte, sie hatte aufgehört zu zählen, aber meistens nannte er sie Mannsweib. Deswegen war seine Formulierung in der Bar „kleine Löwin“ neu für sie. Auch dass er sie quasi indirekt angemacht hatte. Aber sie war definitiv nicht klein, sie war für eine Frau recht groß gewachsen, um die 1,78 cm und kurvig war sie ebenfalls, sie trug nicht umsonst Kleidergröße 44, – aber das mit vollem Stolz. Ein seltsames Gefühl durchzog ihre Magengegend. Denn sie würde ihn höchstwahrscheinlich schon bald wiedersehen. Vor ein paar Tagen hatte sie eine Hochzeitseinladung von Hermine Granger und Draco Malfoy erhalten. Dadurch, dass sie einst mit George Weasley zusammen gewesen war, hatte sich zwischen ihr und Hermine eine zarte Freundschaft entwickelt. Denn Hermine war die beste Freundin von Ron Weasley, Georges kleinem Bruder und somit öfters auch im Fuchsbau gewesen. Verfestigt hatte sich das Ganze, als sie eine Zeit mit Seamus Finnigan zusammen gewesen war, der in Ron und Hermines Jahrgang gewesen war und auch mit zu ihren engen Freunden zählte. Da blieben gemeinsame Unternehmungen nicht aus, – und obwohl Hermine und sie doch so unterschiedlich waren, hatten sie angefangen sich auch privat ohne die Männer zutreffen. Manchmal konnte es auch recht angenehm sein, eine Freundin an seiner Seite zu wissen, die gar völlig anderes war und die somit im Stande war, ihr verschiedene Themen aus einer ganz anderen Sichtweise zu zeigen. Ja, Angelina hörte Hermine Granger gerne reden. Es war wie ein entspanntes Hörbuch zum Einschlafen. Es war unterhaltsam, aber dennoch so gut argumentiert und bildlich dargestellt, dass man kein Bedürfnis hatte ihr zu widersprechen. Sie war immer noch verwundert, dass sich zwischen Hermine und Malfoy eine solche Intensität entwickelt hatte, aber anscheinend hatte sich der ehemalige Slytherin im Gegensatz zu einem gewissen Ravenclaw, zum Positiven gewandelt. Das Dumme an der ganzen Sache war nur, dass Draco den gleichen Schachclub besuchte wie Davies. Woher sie das wusste? – Kein Kommentar! Sonst würde sie sich irgendwann noch selbst dafür hassen, dass ihre Stalker-Qualitäten besser waren als die eines Privatermittlers. Wie tief diese Schach-Kameradschaft ging, hatte sie jedoch nicht ausfindig machen können, – somit stand die Chance 50:50, dass Roger eingeladen wurde. Denn mit Hermine hatte er definitiv nichts am Hut. Außer ihr Sternzeichen teilten die beiden rein gar nichts. Woher sie das wieder wusste? Bei Godrics Stinkefüßen, das blieb streng geheim! Ihr wurde von Tag zu Tag bewusster, dass sie eindeutig viel zu viel über Roger Davies wusste! ~*~ Ginny warf sich mit einem heftigen Gähnen rückwärts ins Bett. Alle ihre Glieder taten weh und sie fühlte sich, als hätte sie drei Tage nicht geschlafen. Die Arbeit auf der Krankenstation und die Pflege von Bill raubten ihr mehr Kraft, als sie zu Anfang gedacht hatte. Eigentlich war ihr Traum immer gewesen, Quidditch-Profi zu werden und danach für den Tagespropheten zu arbeiten. Schlussendlich hatte sie aber eine Ausbildung zum Medimagierin absolviert und das nicht ohne Grund. Denn der Krieg hatte alles verändert. Beide Elternteile hatte sie verloren. Molly Weasley, ihre geliebte Mutter, fiel als sie ihre Tochter vor Bellatrix Lestrange schützen wollte. Arthur Weasley, ihr fürsorglicher Vater, warf sich aufopferungsvoll vor seine Söhne Fred und George Weasley, als diese von einem der Carrow Geschwister angegriffen wurden. Und auch ihr zweitältester Bruder, Charlie Weasley, verteidigte mit seinem Lieblingsdrachen Jasper das Schloss von Hogwarts und rettete durch einen Todesflug gegen sämtliche Todesser unzählige Leben, – darunter auch Cedric Diggory, der noch heute jeden Sonntag an das Grab ihres Bruders kam. So hatte man jeden von ihnen heldenhaft im Tagespropheten erwähnt. Fast jeden… an die Feigheit von Percy wollte Ginny nicht mehr denken. Zu sehr schmerzte es. Natürlich konnte sie ihn irgendwie verstehen. Er hatte Angst – sie alle hatten Angst. Aber niemals im Leben hätte sie geglaubt, dass Percy flüchten würde – ohne jene Vorwarnung. Nicht einmal Hermine hatte er eine Nachricht hinterlassen. Und sie war zu diesem Zeitpunkt seine feste Freundin gewesen. Er war einfach fort gewesen. Von jetzt auf gleich. Man hatte ihn angeblich in einigen Winkeln aus Schatten und Dunkelheit gesehen – doch niemand konnte wirklich einen Standort ausmachen. Unter den Leichen hatte man ihn auch nie gefunden. Es war also hätte er niemals existiert… Für sie brach eine Welt zusammen. Und auch Hermines Herz brach in Zwei. Und dann war da noch Bill. Ihr ältester Bruder. Der zwar noch lebte, aber nach dem Kampf mit Fenrir Greyback nicht mehr derselbe war. Er wurde von einem Werwolf gebissen und lag verletzt am Boden, als er zusehen musste, wie sein Bruder Charlie in Stücke gerissen wurde. Er hatte sich von diesem Schock nie mehr erholt. Nicht nur, dass er sich einmal im Monat einsperren lassen musste, sondern auch, dass aufgrund seiner Trauer und die Verweigerung einer Therapie, die Beziehung zu Fleur zerbrach, erschütterte ihn weiter. Nicht, dass sie ihn verlassen hätte, – Bill hatte sie einfach gehen lassen, nachdem er sie mehrfach von sich gestoßen hatte. Und das hatte selbst Fleur nicht verdient. Ginny war nie gut auf die blonde Französin zu sprechen gewesen, doch als sie gesehen hatte, mit welcher Hingabe sie versucht hatte, Bill wieder ins Leben zurück zu holen, hatte sie ihre Meinung geändert. Jeder Mensch hatte es verdient glücklich zu werden, aber Bill verweigerte jegliches Glück. Er war fest davon überzeugt, es nicht verdient zu haben, da er seinem Bruder nicht hatte helfen können. Er war zu schwach gewesen. Dann hatte er eines Tages aufgehört zu sprechen. Er ließ keinen Pfleger oder Arzt an sich heran und vegetierte vor sich hin. Daraufhin entschloss sich Ginny, den letzten Versuch zu wagen und ihren eigenen Bruder beizustehen als Medimagierin. Denn sie und Ron ließ er noch in seine Nähe. Fred und George dagegen ignorierte er völlig. Warum wusste niemand, vielleicht weil er den Zwillingen insgeheim die Schuld für den Tod des Vaters gab?! Lose Vermutungen von Therapeuten … Ron absolvierte eine Ausbildung zum Auror und war deshalb viel auf Reisen. Er konnte sich also nur selten um Bill kümmern. Doch wenn er im Lande war, galt sein erster Besuch immer Bill, um seine Schwester abzulösen. Und dafür war sie ihm von ganzem Herzen dankbar. Denn als Auror seine wenigen freien Minuten mit noch mehr Arbeit zu zuschütten, war einfach heldenhaft. Eigentlich brauchte Ron nach seinen Reisen die Ruhe und musste Kraft sammeln. Wie er immer noch auf beiden Beinen stehen konnte tagsüber, war Ginny manchmal fraglich. Obwohl der Krieg sie einiges gekostet hatte, war Ginny jeden Tag dankbar für die Leute, die sie unterstützten. Darunter auch Luna Lovegood, die ihr die Rolle als Trauzeugin spontan abgenommen hatte, was Hermine auch mit all ihrer Güte verstanden hatte. Natürlich war Ginny ein wenig traurig gewesen, dass sie ihre beste Freundin nicht so unterstützen konnte, wie sie wollte, aber ihre Nerven lagen einfach blank. Die wenige Freizeit, die sie noch besaß, brauchte sie für sich selbst. Sie musste durchatmen. In den letzten Monaten hatte sie das Meditieren für sich entdeckt, was ihr Luna schon lange ans Herz gelegt hatte. Und nach unzähligen Unterhaltungen mit ihrer etwas verrückten Freundin hatte sie sich überreden lassen. Und oh Wunder, es funktionierte! Früher hatte sie sich immer erhofft, dass sie durch ihren Partner einen Ausgleich zum Alltag erhalten würde. Doch es hatte sich herausgestellt, dass ein kranker Bruder neben einem Vollzeitjob der Beziehungskiller schlecht hin war anscheinend. Ginny Weasley hatte seit ihrem siebzehnten Lebensjahr, nachdem das schüchterne Mädchen zur selbstbewussten Frau erblüht war, nie Probleme gehabt jemanden kennenzulernen. Männer standen auf ihre lockere, kumpelhafte Art und dass sie nicht auf den Mund gefallen war. Aber eine Beziehung zu halten war das weitaus größere Problem. Sie hatte wenig Zeit und meistens dann keine Kraft mehr für Unternehmungen. Jedoch schien es den meisten Männern zu wenig zu sein, einfach auf dem Sofa zu liegen, zu kuscheln und eine Muggelserie auf Netflix anzusehen. Irgendwann zogen sie alleine los und lernten so natürlich auch wieder jemand anderen kennen. Somit war es in den letzten Jahren immer so gewesen, dass Ginny diejenige war, die verlassen wurde, was natürlich an ihrem Selbstwertgefühl nagte. Anscheinend gab es keinen Mann, der die Kraft und Nerven aufbrachte für ihre jetzige Situation. Natürlich konnte sie es einerseits verstehen, sie war knapp über dreißig und jeder Mann in ihrem Alter wollte noch etwas erleben mit seiner Partnerin, bevor es dann schließlich zur Familienplanung überging. Aber selbst das konnte sie den Männern nicht versprechen. Denn für Kinder und ein eigenes riesiges Haus, was gepflegt werden musste, hatte sie derzeit keinen Kopf. Ob sie jemals dafür einen haben würde, war fraglich. Sie wollte einfach nur jemanden, mit dem sie zusammen sein konnte, ohne jegliche Gedanken an die Zukunft. Jemanden, der einfach damit zufrieden war, wenn sie ein paar Stunden in der Woche auf der Coach zusammen verbrachten und der sich damit auffinden konnte, dass es eventuell nie ein Anwesen mit Nachkommen geben würde, sondern nur einen alten Fuchsbau, in dem ein kranker Schwager saß, den man ab und an füttern musste. Ginny seufze bei ihren letzten Gedanken und erinnerte sich daran, dass Hermine sie in ihrer Planung an den Single-Tisch setzen wollte. Ob sie da ihren zukünftigen, verständnisvollen und rücksichtsvollen Ehemann treffen würde, war jedoch fraglich. Ginny hatte mittlerweile jegliche Hoffnung verloren, auch wenn sie sich aus tiefstem Herzen wünschte, dass ihr Godric endlich jemanden vom Himmel fallen ließ, der sie verstand und ihre ganze Lebenslage so akzeptierte, wie sie nun einmal war. ~*~ Pansy hatte ihre Beine übereinandergeschlagen und wippte genervt mit dem linken Fuß auf und ab. Wie lange sollte sie den noch warten? Sie hatte weitaus Besseres zu tun, als ihre Zeit damit zu verschwenden, auf irgendjemanden zu warten, – besonders wenn es ein Wiesel war. Wäre Blaise, neben Draco, nicht ihr bester Freund gewesen, so hätte sie diese Warterei sicher nicht in Kauf genommen. Aber der gute Herr war mal wieder in der Weltgeschichte unterwegs und konnte deswegen seine Aufgaben als Trauzeuge nicht ganz nachgehen. Und die Lovegood irrte mal wieder in irgendeinem Dschungel herum, um irgendwelche Tierwesen zu erforschen, die vermutlich nur in ihrem Kopf existierten. Dabei hatte sie doch eine Anstellung als Professorin in Hogwarts, sie unterrichtete das Fach „Pflege magische Geschöpfe“ mit Leib und Seele, dennoch hatte sie ihre Stelle nur auf 65% festgelegt, – anscheinend turnte sie immer noch gerne durch glitschige Wälder und ließ sich von giftigen Tieren attackieren. Einfach nur verrückt! Loony Lovegood war definitiv lebensmüde! Aber bitte – wenn sie sterben wollte! Irgendwann würde sie in der Wüste verdursten oder in der Arktis erfrieren und dann würde ihr kein Zauberspruch mehr helfen! Pansy konnte es sich nicht erklären, denn eigentlich konnte ihr das Wohl dieser wahnsinnigen Blondine egal sein, aber so viel Unvernunft brachte sie einfach zum Rasen. Vielleicht lag es daran, dass sie Luna irgendwie immer insgeheim amüsant gefunden hatte, – zumindest war sie ihr sympathischer als Harry Potter und Anhang. Das Draco ausgerechnet einen Anhang nun heiratete, war ihr bis heute schleierhaft. Jedoch hatte sie aufgehört Draco mit Fragen zu durchlöchern, warum er sich ausgerechnet jetzt in die Granger verguckt hatte. Eigentlich hatte sie dies für unmöglich gehalten. Es war wie ein Weltwunder. Ein reinblütiger Malfoy mit einer Muggelgeborenen. Eigentlich ziemlich verquer und eklig. Pansy schnaubte und klopfte mit ihren langen schwarzlackierten Nägeln auf die Tischplatte. Eigentlich hatte sie Granger immer mit Haut und Haaren verachtet, – aber in den letzten Wochen hatte sich ein neues Gefühl in ihr Herz geschlichen. Zufriedenheit und Dankbarkeit. Dankbar, dass dieses Schlammblut ihren besten Freund glücklich machte und zufrieden, dass er sie wohl auch glücklich machte. Ein wirklich merkwürdiges Gefühl – fast hätte sie im Strahl brechen können. Normalweise war niemand gut genug für Draco – nicht mal Astoria hatte sie wirklich akzeptiert, aber warum schien sie Granger für Dracos perfektes Gegenstück zu halten? Sie wusste es wirklich nicht! Vielleicht hatte sie auch schon einen Lattenschuss – Spätfolgen des Krieges oder vermutlich war der Irrsinn von Lovegood ansteckend. Das musste es sein! Die Schwarzhaarige linste auf ihre Armbanduhr und rollte mit den Augen. Konnte dieser Kerl sich nicht denken, dass sie auch einen Job hatte, dem sie nachgehen musste? Sie konnte zwar teleportieren, aber dennoch lagen noch einige Aufgaben auf ihrem Schreibtisch in Durmstrang. Sie hatte die Stelle als Sekretärin vor einem Jahr angenommen in der Hoffnung, sie könne eines Tages „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ als Quereinsteigerin unterrichten. Dieses Fach hatte sie schon immer fasziniert, zudem liebte sie Flüche und grausige Märchengestalten. Sie könnte den Schülern eine Heidenangst einjagen mit ihren Erzählungen – zumindest den Erstklässlern. Wäre das nicht ein Spaß? Natürlich musste sie diese sadistischen Züge vor dem Schuldirektor zunächst verbergen. Aber war Severus Snape nicht genauso veranlagt gewesen? Wenn Pansy an seine Unterrichtsmethoden zurückdachte und wie er die meisten Löwen behandelt hatte, konnte es einfach nicht anders sein. Pansy durchflog den Raum mit ihren Augen langsam. Blaise und Luna hatte sich auf eine Location geeignet für die After Wedding Party. Oh Wunder! Da beide aber zu beschäftigt waren, sollten sie und Weasley dem Ganzen einen Besuch abstatten und ihr Fazit beiden mitteilen. Typisch Blaise, er glaubte nie irgendwelchen Bildern oder Anzeigen, er war skeptisch bis zur letzten Minute. Dennoch behielt er natürlich ab und an Recht. Viele verschönerten ihre Gebäude durch magische Zaubersprüche und sogar Muggel-Medientechnik. Dann hörte sie plötzlich ein Geräusch. Es kam aus dem Gang. Jemand lief ihn entlang und dann wurde die Türklinke gepackt und Ronald Weasley riss sie auf. Typisch Wiesel – wie ein Troll hetzte er zu ihrem Termin herein und schlug prompt die Tür hinter sich mit einem lauten Knall wieder zu. Pansy zuckte kurz zusammen und rümpfte die Nase. Sie saß noch mit dem Rücken zur Tür an einem Tisch und konnte den Weasley deshalb noch nicht sehen, – aber sie wusste genau, dass er es war. Dieser riesige Trottel, der konnte jetzt erst mal was erleben! Blaise hatte ihr zwar schon berichtet, dass Ronald eine hohe Stellung als Auror angenommen hatte und ziemlich viel Stress hatte, dennoch konnte Pansy diese maßlose Verspätung einfach nicht dulden! Schon aus Prinzip, weil er ein Rotfuchs war, – der unverschämterweise nach Gryffindor gekommen war, weil alle seine Geschwister dort gewesen waren, dabei hätte er viel besser zu den Hufflepuff Losern gepasst! Durch Pansys Stirn zog sich eine Stirnfalte. Sie hörte ihn schnauben. Er war völlig außer Atem, als er ein klägliches „Hey, tut mir leid, dass ich zu spät bin“, aus sich raus presste. Widerlich! Sicherlich war er so verschwitzt, dass man sich wieder für ihn schämen musste, wenn der Besitzer ihnen das Haus komplett zeigen würde. Dann drehte sich Pansy um, hatte schon den Zeigefinger gehoben und ihre Lippen waren bereit Feuer zu spucken, doch als sie das Antlitz von Ronald Weasley zum ersten Mal nach Jahren erblickte, stockte ihr der Atem. Ihre Pupillen weiteten sich, als sie auf den großgewachsenen Mann blickte, dessen Schultern doppelt so breit waren wie ihre. Er hatte ein enges rotes Hemd an, welches seine Brustmuskeln deutlich zu Geltung brachten. Und dieser Mistkerl trug Bart! Bei Merlin, warum hatte sich dieser kleine Wurm einen Bart wachsen lassen? Ihre Wimpern klimperten fast aufgeregt hin und her, als sie weiter an ihm herabsah. Nein, – das konnte niemals Ronald Weasley sein. Oder doch? Sein Gesicht war so markant und seine blauen Augen stachen heraus und trafen in ihre Braunen wie ein Blitzgewitter. Pansy war so in Trance, dass sie nicht bemerkte, wie er einige Schritte auf sie zuging. „Erde an Parkinson?“, hörte sie seine männliche Stimme an ihrem Ohr und es verpasste ihr eine Gänsehaut. Was zu Hölle? Pansy räusperte sich und blickte verschworen in seine himmelblauen Augen. „Weasley“, entkam es ihr schwach, doch mit einem bitteren Unterton. Ihr Herz hüpfte, als er anfing zu grinsen – Fuck! Er sollte Kröten spucken auf der Stelle, damit er wieder zum hässlichen Nichtsnutz mutierte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)