Gehör mir von Sailerchan ================================================================================ Prolog: Gewitter ---------------- ,,Es ist möglich, einen Menschen zu lieben - wenn Du ihn nicht so gut kennst". Charles Bukowski. Ein sanfter Sonnenstrahl, welcher sich durch die mittlerweile dicken Wolken kämpfte, umhüllte eine junge Frau. Sie war wohl so in ihrem Buch vertieft gewesen, dass sie die Aufmerksamkeit für ihre Umwelt und das dortige Geschehen, mal wieder vergessen hatte. Ihr Vater hätte sie wohl wieder mit einem erdrückenden und von Wut getränkten Blick erdolcht. Doch er befand sich aktuell auf diplomatisch orientierten Reisen im Gebiet der Uchiha. Die Uchiha waren eine der ältesten und mächtigsten Königsfamilien. Sie siedelten und herrschten über die gesamte Bergregion. Oft hatte sie in Büchern über die Geschichte der Uchiha und ihre Tätigkeiten als Samurai gelesen. Erhabene Kämpfer, stark und unnachgiebig. Bereits als kleine Burschen wurden die Männer sowohl zum kämpfen als auch in der Schwertkunst unterrichtet. Eine sehr alte Sage sprach sogar von übernatürlichen Kräften in diesem Clan und das sie die Augen des Todes besitzen würden. Die junge Frau glaubte nicht an diese Ammenmärchen. Sie selber wuchs streng, jedoch behütet und wohl erzogen auf. Als Tochter des Haruno Oberhauptes, verbrachte sie ihre Kindheit in den verschiedensten Schlössern und Anwesen, umgeben von Dienern, Dienstmädchen und Lehrern. Als Nation der Seen und des Waldes, war der Haruno Clan einer der wichtigsten im ganzen Land. Sie lebten friedlich und sorgenfrei. Doch seit geraumer Zeit vernahm sie im Wald neue Geschöpfe, welche mit ihren schweren Rüstungen durch den Wald streiften. Zwar bekam sie nie irgendwelche Informationen, jedoch reichte ihre eigene Kombinationsfähigkeit und das schnelle abreisen ihres Vater, um zu Zeigen das etwas nicht stimmte. Mittlerweile war die Sonne komplett in den dunklen Wolken versunken. Es würde wohl bald anfangen zu regnen. Sich dessen jedoch nicht störend lief die zierliche Frau weiter über die Wiese, auf der sie oft mehrere Stunden verbrachte. Oft waren es Bücher, welche sie in ihren Bann zogen. Doch auch die Schönheit der Natur und die verschiedensten Tiere dort, schienen für die junge Frau eine Art Ventil zu sein. So bemerkte sie auch nicht wie es anfing zu Regnen. Erst ein Tropfen, dann immer mehr, fanden ihren Weg auf den Boden. Binnen weniger Minuten hatte sich ihr Gewand vollends mit Wasser getränkt und wog nun schwer an ihrem zierlichen Körper. Ihr Buch fest umschlingend rannte die junge Frau nun eilig in den Wald um dem Regen etwas einhalt zu bieten. Ein grelles Aufleuchten des Himmels und einem dunklen Grollen zu folge, war sie in ein Gewitter geraten. Den Geräuschen der Umgebung lauschend setzte sie ihren Weg vorsichtig fort. Sie wusste um die Gefahren eines solchen Wetters. Ein weiteres lauten Knacken, direkt hinter ihr erregte scheckerfüllt ihre Aufmerksamkeit. Panisch versuchte sie schneller weiterzulaufen. Jedoch kam das Knacken immer näher, bis sie schließlich ein schwarzes Pferd ausmachen konnte, welches einmal um sie herum lief und direkt vor ihr zum stehen kam. Den Blick langsam hebend, begann sie zu realisieren wer dort vor ihr stand. Dieses majestätische Pferd, diese dunkle Kleidung und die leichte Rüstung inklusive eines langen und besonders aussehenden Schwertes welches in seiner Scheide steckte, verhießen nichts gutes. Sie musste stark sein. Sie wusste das dort vor ihr niemand geringeres als ein Uchiha stand. War ihr Vater mit seinem diplomatischen Versuch, sich und sein Volk vor der Übernahme durch die Uchihas zu retten, gescheiter? Würde sie nun sterben oder als Druckmittel in Gefangenschaft geraten? Fragen ohne Antworten. Panik und Angst. Mehr empfand die junge Frau nicht. Sie wurde nie auf ein solches Zusammentreffen vorbereitet, noch hatte sie eine Ahnung wie man einen Kampf gegen einen Samurai vom Uchiha Clan bestreiten sollte. Doch ehe sie sich versah war der Mann von seinem stattlichen Hengst abgestiegen und trat mit bestimmten Schritten auf die deutlich kleinere und unterlegenere Frau zu. In völliger Schockstarre konnte die hübsche Frau kaum ihren panischen Blick von seinem Oberkörper nehmen. Er war größer als jeder Mann den sie bis jetzt gesehen hatte. Er hatte unglaublich breite Schultern, welche unter einem schweren Umhang versteckt lagen. Sein gesamtes Auftreten jagte ihr Angst ein. Nach wenigen Sekunden stand er nun in seiner vollen Größe vor ihr. Die Gedanken der zierlichen Frau überschlugen sich und innerlich schien sie sich auf ihren Tod einzustellen. Doch blitzartig hielt sie ihren Atem an, als sich seine große Hand aus dem Mantel hervor bewegte und überraschend sanft unter ihr Kinn legte. Die Augen zu kneifend, folgte sie seiner Bewegung und hob nun den Kopf an. Abwartend versuchte sie einzuschätzen was nun passieren würde, doch sich selber dafür hassend öffnete sie langsam ihre Augen. Zu Erst sah sie nur sein Kinn und seine Kieferpartie, welche ziemlich kantig und fast so hart wie Stein wirkte. Den leichten Druck an ihrem Kinn erneut spürend, hob sie ihren Kopf nun noch weiter nach oben. Doch das was sie dort sah übertraf alles und jeden. Vor ihr stand ein Mann, dessen bloßer Anblick einen riesigen Schwall von Gefühlen in ihr auslösten. Es war eine Mischung aus unvergleichlicher Männlichkeit und Dunkelheit, die ihn Umgab. Letztendlich waren es aber seine tiefbraunen, fast schwarz wirkenden Augen die sie so in ihren Bann zogen. Sein Hand, welche sich leicht vom Kinn an ihre Wange legte und schlussendlich in ihren Nacken wanderte, bemerkte sie kaum noch, denn ehe sie sich versah blitze es und sie fiel in sich zusammen. Das letzte was sie wahrnahm waren seine Augen, welche rot leuchteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)