Einzug in ein Chaos von Pragoma ================================================================================ Kapitel 11: Wasser ------------------ Während Ashton seinen Koffer nach oben brachte, hatten Jerome und Kieran bereits den Schalk im Nacken sitzen und lieferten sich unten im Pool eine gnadenlose Wasserschlacht. Immerhin zwei, die ihren Spaß hatten. Er hingegen musste erstmal sein Zimmer suchen und im oberen Stockwerk gab es mehr Türen, als Personen anwesend waren. Nebenei gab es noch eine riesige Bar, einen Billardtisch und einen kleinen, nach hinten angelegten Garten. Ein perfekter Ort, wenn man für sich sein wollte. "Suchst du Tom?" "Nein, unser Zimmer", erwiderte Ashton, ohne sich umzudrehen und Kevin anzusehen. "Hier sind eindeutig zu viele Türen." "Ihr habt das Zimmer ganz hinten. Ist das größte, damit ihr euch nicht zu sehr auf die Nerven geht. War meine Idee, dass ihr es bekommt", gestand Kevin, dem es nicht entgangen war, dass zwischen den beiden eine mittelschwere Krise herrschte. Erst eine kleine Eiszeit. Jetzt aber entwickelte sich das Ganze ungesund für beide weiter. "Ihr solltet reden. So riskierst du nur euere Freundschaft und am Ende zieht noch einer von euch ganz aus." Kevin sprach auch hier aus eigener Erfahrung. Bis heute wusste er nicht einmal, warum diese zerbrach und der Kontakt am Ende abgebrochen wurde. Er selber wäre mit einer Freundschaft klargekommen. So aber hatte es ihm das Herz gebrochen und ihn für einige Jahre in ein bodenloses Loch geworfen. "Sei nicht so stur, wie ich es damals war." Kevin kam langsam auf Ashton zu und lächelte. "Ihr beiden erinnert mich so stark an mich selber und ich hab alles kaputt gemacht, was man nur kaputt machen konnte." Ashton blinzelte einige Male, dann aber nickte er. "Hab schon verstanden", murmelte er, nahm seinen Koffer wieder in die Hand und trottete langsam zu dem Zimmer, in welchem er die nächsten Wochen wohnen würde. Vor der Tür blieb er einen Augenblick stehen, dann klopfte er zaghaft an, ehe er langsam die Klinke herunterdrückte und sie ganz öffnete. Das Zimmer war leer, nur Toms Sachen standen oder lagen herum und von ihm selber fehlte jede Spur. Tief seufzte Ashton, ehe er seinen Rucksack auf das Bett stellte und sich umsah. Platz hatten sie genug, sogar ein geräumiges Badezimmer und einen Balkon, der bis rüber zum Fitnessraum grenzte. Einzig das Bett war ein Fiasko. Ein riesiges Bett, indem sie zu zweit schlafen sollten. "Das kann ja lustig werden", murmelte er leise, während er bereits seinen Koffer öffnete, seine Badehose und ein Handtuch aus diesem heraussuchte. Sonnencreme hatte er keine eingepackt. Sicherlich würde aber Helmut aushelfen können und hatte mehr als nur eine Tube dabei. Ashton schnappte sich eilig seine Sonnenbrille, schlüpfte aus den Klamotten und rein in die Badehose, die schlicht hellblau war und seine sonnengebräunte Haut gut unterstrich. Zu kurz war sie nicht, auch nicht zu eng und so konnte er sich den anderen zeigen. Ashton eilte schließlich nach unten, raus auf die Terrasse, wo Helmut und Kevin lagen und das ganz ohne Badebekleidung. Schamgefühl hatten beide nicht und wo er die beiden schonmal genauer betrachtete, waren sie besser gebaut, als er es war. Ashton verzog sich rasch auf die letzte noch freie Liege und setzte seine Sonnenbrille auf. Dabei fiel ihm die Sonnencreme wieder ein. "Helmut?", fragte er etwas lauter und sah in dessen Richtung, wartete darauf, dass er sich rührte. "Tom ist hinten im Garten, wenn du ihn suchen solltest", antwortete Helmut und zuckte im nächsten Moment arg zusammen, als ihn ein Schwall Wasser mitten ins Gesicht traf. "Kieran! Du gottverdammter Teufel", regte er sich auf, erhob sich von seiner Liege und hob drohend die Faust. "Warte nur ab, du Ekel!" "Chill mal, Helmi. Kieran macht doch nur Spaß", lachte Jerome und schwamm langsam an den Rand des Beckens. "Ich chill dich gleich mal", murrte Helmut zischend, schnappte sich sein Handtuch und legte es in die Sonne zum Trocknen. "Was ist denn hier los?", wollte Tom wissen, der nur langsam zu den anderen kam und feststellte, dass alle Liegen besetzt waren. Vorsichtig schielte er dennoch zu Ashton, der seinen Blick kurz erwiderte und schließlich zu sich winkte. Ein Anfang, den Kevin sofort gespannt verfolgte. Bevor Tom jedoch an der Liege ankam, schoss Kieran aus dem Pool und setzte sich dreist zu Ashton. "Sorry Tom, aber hier sitz schon ich." "Ich würde meinen, Ashton hat mich als seinen besten Freund zu sich gewunken und nicht dich!", erwiderte Tom schnippisch, trat einen Schritt auf Kieran zu und schob ihn dreist von der Liege herunter. "Ups", entschuldigte er sich nicht gerade überzeugend, ehe er sich setzte und Kieran zornig anfunkelte. "Ich dachte ja, es herrscht Funkstille bei euch." Kieran schoss genauso dreist zurück und setzte sogar noch einen drauf. "Ashton wollte von mir den Rücken eingecremt haben. Also zieh Leine." "Hä?", kam es stattdessen von Kevin, der direkt neben ihnen lag und davon etwas mitbekommen hätte. "Wann genau hat Ashton dich darum gebeten?", wollte er wissen und zwinkerte Tom aufmunternd zu. "Oben hat er das gesagt", murrte Kieran und rappelte sich auf. "Oben in seinem Zimmer." Tom sah zu Ashton, der bereits den Kopf schüttelte. "Ich war nur kurz oben und hab mich umgezogen. Ich hab nicht mal Sonnencreme dabei." "Nicht?" Tom seufzte und knuffte seinen Freund in die Seite. "Kannst meine haben. Nicht, dass du noch aussiehst wie ein Krebs." Schmunzelt erhob er sich und trat an Kieran vorbei, der die Chance nutzte und sich sofort auf Ashtons Liege ausbreitete. Hosted by Animexx e.V. 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