Süßer Pakt von xRiLey ================================================================================ Kapitel 1: Plötzlich verlobt?! ------------------------------ Am Stadtrand von Beika lag Heart Desserts, die Bäckerei, die Ran seit zwei Jahren führte. Sie war ihr ganzer stolz. Aber es gab ein Problem. Seit Wochen lauerte ein schwarzer SUV vor der Tür und beobachtete die junge Mori wie ein Falke. Sie wusste, dass ihre Cousin Sota in diesem SUV saß und sie beobachtete. Er plante irgendwas. Er und sein Vater Kenji versuchten schon seit einem Jahr, die Bäckerei zu verkaufen. Sie wollten ein großes, lebloses Einkaufszentrum, das den ganzen Block einnehmen sollte. Ran konnte diese Bäckerei nicht verlieren. Ihre Großmutter hatte sie von Grund auf aufgebaut. Sie war dort praktisch aufgewachsen. Das war hier Zuhause. Das hastig hochgekurbelte Fenster bestätigte ihren Verdacht. Sie ging hinüber und klopfte an die Scheibe. Sota kurbelte sein Fenster einen Spalt herunter. Er senkte seine Designer- Sonnenbrille und präsentierte sein typisches Arschloch- Grinsen. "Hey Ran.. wie geht es meiner Lieblingscousine? Ich nehme nur schnell ein paar Maße für die.." Sota wusste, wie viel ihr Heart Desserts bedeutete. Sie hatte ihre Eltern verloren, als sie noch klein war. Die Bäckerei und ihre Großmutter waren alles, was ihr geblieben war. Die junge Mori griff durch den Fensterspalt und packte den Kragen ihres Cousins mit einer Hand. "Warte mal, du kleine Ratte. Ich habe dir und deinem Vater gesagt, dass ihr mich in Ruhe lassen sollt. Ich werde meine Bäckerei nicht verkaufen. Hast du verstanden?" Sota riss sich aus ihrem Griff los und schenkte Ran seinen besten Versuch eines einschüchternden Blicks. "Du verlierst diesen Kampf. Wir werden diesen ganzen Häuserblock einnehmen." "Wofür?" "Für die eine Sache, die die Welt am Laufen hält, Ran.. Geld. Und zwar jede Menge davon." Der kleine Cousin, mit dem Ran als Kind gespielt hatte, war verschwunden. Ihr Vater hatte ihn korrumpiert. "Was wird es kosten, Sota? Was muss geschehen, damit du aufhörst? Ich brauche diese Bäckerei. Sie ist mein Zuhause." "Sie gehört dir nicht. Mein Vater kontrolliert alles. Es ist hoffnungslos, Ran. Es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation." Hilflosigkeit und Wut brachen über Ran herein. Sota drehte den Schlüssel im Zündschloss mit einem selbstgefälligen Grinsen um. Ran griff ins Auto, um Sota sein Ärmel zu packen. Er entriss ihn ihr und zeigte mit seinem Finger in ihr Gesicht. "Weißt du, wie viel mich dieses Hemd gekostet hat? Es ist aus importierter Seide! Jetzt wirst du wirklich bezahlen..." "Hey. Macht dir dieses Arschloch ärger, Ran?" Die vertraute, raue Stimme jagte der jungen Mori einen Schauer über den Rücken. Es war ihr Nachbar, Shinichi Kudo. Er leitete das Golden Shot in der Straße und er konnte gefährliche Muskeln vorweisen. "Gibt es Ärger? Ich kann mich um das Arschloch kümmern, wenn du willst." Shinichi sein T-Shirt war von seinem morgendlichen Lauf durchgeschwitzt. Ran begegnete ihn oft zu dieser frühen Stunde. "Normalerweise hebe ich mir dieses böser Junge Image für den Platz auf, aber..." Shinichi lenkte seine Aufmerksamkeit auf seine geballten Fäuste. ".. für meine Lieblingsnachbarin kann ich eine Ausnahme machen." Typisch Shinichi. Temperamentvoll, kokett, kampfbereit. "Ich kann mich selbst um ihn kümmern." "Ähm.." "Halt die Klappe, Sota. Die Erwachsenen reden miteinander." "Verdammt. Vielleicht kannst du dich ja doch um diesen Mistkerl kümmern." "Du hast an mir gezweifelt?" In Shinichi seinen Augen brodelte es, als Ran sich seinem herausfordernden Blick stellte. Hinter ihm drehte Sota seinen Schlüssel im Zündschloss um. "Also, ich werde jetzt verschwinden.." Der junge Kudo drehte sich abrupt um und schlug mit der Hand gegen Sota sein Fenster. Sota stieß ein überraschtes Wimmern aus. "Nicht so schnell." Shinichi sein leises Knurren verstärkte seine raue Stimme. "Glaube ja nicht, dass ich nicht bemerkt habe, wie du und deine kleinen Handlanger bei meinem Sportplatz herumgeschnüffelt habt. Dieser Sportplatz ist mein Lebenswerk. Es ist mein Zuhause. Ich werde es nicht für dein verficktes Einkaufszentrum aufgeben." "Ja, genau genommen.. wirst du das aber tun. Wir haben Geld. Wir haben Macht. Alles, was du hast, ist ein kaputtes Knie und eine ausgelaugte Fußball- Karriere. Ich habe keine Angst vor dir, Kumpel." Als Sota von Shinichi seine Fußball- Karriere ansprach, flackerte ein Hauch von echtem Schmerz in dessen Augen auf. Ran kannte nicht die ganze Geschichte. Sie wusste nur, dass Shinichi mal eine große Nummer war, aber seit Jahren nicht mehr gespielt hatte. "Du hast keine Angst vor mir, was? Nun, das solltest du aber.." Die Sache eskalierte rapide. Ran packte Shinichi am Ellbogen und zerrte ihn von Sota weg, bevor er ihn verletzen konnte. "Hört auf, ihr beiden!" Shinichi ballte seine Hände zu Fäusten und starrte Sota immer noch an, als wollte er ihn in Stücke reißen. Doch als er die Blauäugige ansah, wich er zurück und hob seine Hände als Zeichen der Kapitulation. "Scheiß drauf. Ich haue hier ab!" Bevor Ran und Shinichi noch etwas tun konnten, fuhr Sota mit einem unerträglichen Reifenquietschen davon. "Ich werde ihn umbringen." "Darf ich zusehen?" "Zusehen? Hilf mir einfach, die Leiche zu vergraben. Setz diese Muskeln ein." "Oh, hast du die hier bemerkt?" Shinichi spannte sie an, was ihm ein spielerisches Augenrollen einbrachte. Mit einem schweren Seufzer blickte der Ex- Fußballer in die Richtung, in die Sota weggefahren war. Shinichi machte einen Schritt auf Ran zu. Obwohl er von seinem Lauf schweißnass war, roch er nach Minze und teurem Cologne. "Wir sollten wohl wieder an die Arbeit gehen, wie? Noch haben sie uns nicht die Geschäfte weggenommen." "Um sechs Uhr morgens kommt eigentlich niemand in die Bäckerei. Nur verrückte Morgenmenschen." "So wie ich, meinst du?" "Du kaufst nie etwas. Du bettelst mich nur an, deine Wasserflasche aufzufüllen." "Und du kommst mir immer entgegen. Weil du ein Engel bist. Eine Heilige. Meine Rettung." Ran schenkte ihm ein sarkastisches Lächeln, als sie sich auf den Weg zu ihrer Bäckerei machte. Shinichi joggte hinter ihr her. Die Türglocke bimmelte, als Ran eintrat und hinter dem Tresen Platz nahm, wo sie sich schnell die Schürze umband. Der junge Kudo lehnte an der Theke und schob seine leere Flasche verschmitzt über den Tresen. "Kann ich bitte noch etwas haben?" Er blinzelte Ran mit großen, unschuldigen Rehaugen an. "Hm.. Na schön. Nur weil du so süß bist." "Du findest mich süß?" "Irgendwie schon. Wenn du bettelst." "Pervers." Obwohl die hübsche Brünette ihn neckte, nahm sie seine leere Wasserflasche an sich und füllte sie unter dem Wasserhahn auf. Der junge Kudo zwinkerte ihr zu und nahm einen großen Schluck. Während Ran die Kasse einrichtete, ging Shinichi in der Bäckerei herum und bewunderte die gemütliche Einrichtung. "Eine Schande, dass meine Lieblingsbäckerei in einen Cupcake- Automaten verwandelt werden soll, was?" Die Erinnerung daran ließ ihren Magen vor Schreck zusammensinken. Ihre Schultern hingen ein wenig durch. Shinichi zog eine entschuldigende Grimasse. "Entschuldigung. Ich hätte es nicht erwähnen sollen." "Nein, ist schon gut.. Schade auch um deinen Sportplatz. Ich weiß, dass es dir viel bedeutet." "Er kann uns doch nicht einfach zwingen, den Block zu verkaufen, oder?" "Ich weiß es nicht. Er ist ziemlich mächtig. Und reich." "Und alles was wir haben, sind unsere hübschen Gesichter." Es herrschte eine dichte Stille. Ran wünschte, sie hätte eine Lösung für das Problem mit ihrem Onkel, aber sie war genauso ratlos wie Shinichi. "Hast du eigentlich vor, etwas zu bestellen?" Shinichi rieb sich mit den Händen über sein Gesicht und tat so, als würde er sich quälen. "Du setzt mich unter Druck." "Hör zu, ich weiß nicht, wie lange es den Laden hier noch geben wird. Aber jetzt muss ich erst einmal Scones backen." "Scones.. Mein Gott, das hört sich gerade wirklich gut an. Ich habe schon seit Jahren keine richtigen mehr gegessen." "Jahre?" Shinichi nickte grimmig. "Ich kann keinen Zucker essen. Das ist Teil meiner Diät." "Was? Das ist zu hartgesotten." "Ich bin ziemlich hartgesotten, falls du das noch nicht bemerkt hast." "Nie Zucker? Wie niemals?" "Nein, leider nicht. Seit meinem, ähm.." Er deutete mit einer Grimasse auf sein kaputtes Knie. Ran konnte nicht umhin, sich zu fragen, was es damit auf sich hatte. Sie wusste nur, dass er früher ein hochrangiger Fußballer war, aber seit Jahren nicht mehr gespielt hatte. "Ich war ziemlich streng mit mir selbst. Ich bin ziemlich verzweifelt, weil ich unbedingt wieder zurück ins Game will." "Zurück in die J1 League, meinst du?" "Ja. Aber das ist nur ein Wunschtraum. Ich bin nicht mehr gut genug. Nicht mit all meinen Verletzungen." Die junge Bäckerin hatte keine Ahnung, dass er wegen seines Körpers so hart mit sich ins Gericht ging. Der Verlust seiner Karriere musste ihm wirklich zugesetzt haben. "Wow. Das hat eine Wendung genommen, nicht wahr? Hello darkness, my old friend. Ignoriere mich einfach. Keiner mag ein Arschloch, das vor Selbstmitleid vergeht. Alles ist gut. Bei mir ist alles gut." Er flirtete und scherzte so viel herum, dass man leicht vergaß, wie schmerzhaft die letzten Jahre für ihn gewesen waren. Sie fragte sich, wie viele Menschen diese Seite von ihm zu sehen bekamen. Den wahren Shinichi Kudo. "Ich glaube, du brauchst einen Scone, Shinichi. Geht auf mich." "Aber.. Diät.." Shinichi seine Willenskraft zerbröckelte vor ihren Augen. Er starrte auf die Leckereien hinter dem Glas, als ob sie seine Rettung wären. "Es ist nur ein bisschen Zucker und Butter. Dinge, die gut für deine Seele sind. Du musst dich auch um sie kümmern, weißt du." "Du machst dir Sorgen um meine Seele?" "Lass es dir nicht zu Kopf steigen. Ich gebe dir ein Gebäck mit weißer Schokolade und Himbeeren." "Auf den hatte ich ein Auge geworfen." Shinichi nahm einen Bissen. Seine Augen flatterten zu. Ein leises, unwillkürliches Stöhnen der Freude kam über seine Lippen. "Ich kann nicht glauben, dass ich all die Jahre ohne deine perfekten Scones ausgekommen bin.. Wer war ich überhaupt? Wofür habe ich gelebt?" "Magst du sie wirklich so sehr?" "Ich liebe sie verdammt nochmal. Danke, Ran. Ganz im Ernst." Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, bimmelte es an der Tür. Ihr Onkel Kenji betrat die Bäckerei mit einem Klicken seiner Designerschuhe. Kenji seine Augen verengten sich, als er Ran verächtlicht ansah. Er klatschte Papiere auf den Tresen. "Unterschreibe die!" Die Papiere kamen direkt von dem Bauunternehmer, der den Block kaufen wollte. Ihr Mund blieb vor Empörung offen stehen. "Das ist doch nur eine Formalität. Ich werde bekommen, was ich will, egal was passiert. Warum bist du also nicht ein braves Mädchen und unterschreibst sie?" "Wie bitte? Sei ein braves Mädchen? Oh, verdammt nein. Was glaubst du eigentlich wer du bist?" "Dein Onkel und weißt du, was noch viel wichtiger ist? Der Mann, dem dieses Gebäude gehört." "Sprechen Sie nicht so mit ihr." Shinichi trat an ihren Onkel heran, Nase an Nase. Ein Muskel zuckte in seiner messerscharf geschnittenen Kieferpartie. Kenji seine Augen verengten sich. "Noch einen Schritt weiter und ich lasse Sie verhaften." Ein leises, gefährliches Lachen entwich Shinichi seinen Mund. Ihr Onkel erwiderte seinen Blick kühl, seine Finger bewegten sich bereits über das Display. "Siehst du das? Ich bin mit dem Polizeichef befreundet. Wenn ich mit den Fingern schnippe, kommt er wie ein Schoßhündchen zu mir geschlichen." Ran ihr Onkel war vieles, aber ein Lügner war er nicht. Er würde nicht zögern, Shinichi die Polizei auf den Hals zu hetzen. "Haben Sie solche Angst vor mir?" "Halten Sie es wirklich für eine solch gute Idee, mich zu testen?" Der junge Kudo sah aus, als hielte er es für eine gute Idee, ihren Onkel zu testen. Seine Fäuste waren geballt und seine Zähne gefletscht. Shinichi war ein Kämpfer.. und Ran war es auch. Sie ließ sich doch nicht von ihrem Arschloch- Onkel herumschubsen. "Mach noch einen Schritt. Ich warne dich." "Vorsichtig, Wichser. Ich liebe es, wenn man mich herausfordert." "Du würdest wirklich die Bullen wegen deiner eigenen Nichte rufen, Onkel Kenji?" "Nicht wegen meiner Nichte. Wegen dieses wertlosen Penners, der nur bettelt, um.." "Ich bettle nicht. Nicht bei Ihnen. Bei niemandem." Kenji fing wütend an, die Nummer des Polizeichefs einzutippen. Ran und Shinichi sahen sich in die Augen. Sie nickte ihm entschlossen zu. Shinichi stürmte als Erster vor und packte ihren Onkel am Kragen seines teuren Hemdes. Ran nutzte die Ablenkung ihres Onkels und riss ihm das Handy aus der Hand. "Was? Nein! Ihr könnt nicht.." "Jetzt kann Sie niemand mehr retten, Sweetheart." "Ran, halte ihn auf!" Ein spöttisches Lachen entwich ihren Lippen. Sie machte ein paar langsame, bedrohliche Schritte auf ihren Onkel zu. Der junge Kudo drückte ihn mit seinem Griff die Luft ab. Sie stand Nase an Nase mit ihrem Onkel Kenji. Ihre Augen waren vor lauter kühler Verachtung verengt. "Warum sollte ich ihn aufhalten? Ich genieße die Show." "Das wirst du mir büßen." "Das glaube ich nicht. Ran und ich gehen nicht kampflos unter. Wenn Sie sich noch einmal mit Ran anlegen, werden Sie sich zuerst mit mir befassen müssen. Und glauben Sie mir... das wollen Sie nicht." Shinichi ließ ihren Onkel endlich los, der stotterte, würgte und massierte sich die Kehle. Die Brünette erhob sich auf ihre Zehenspitzen und gab Shinichi einen Kuss auf die Wange. "Danke dafür." "Du brauchst mir nicht zu danken. Ich mag es, Männer wie ihn in ihre Schranken zu weisen." Ran drehte sich zu ihrem Onkel Kenji um, der sich ängstlich von Shinichi entfernte. "Lass uns in mein Büro gehen. Alleine." Sie führte ihren Onkel den Flur entlang zu ihrem Büro. Kaum waren sie allein, fing ihr Onkel an zu lachen. "Was? Warum lachst du?" Kenji klatschte ein paar Papiere auf ihren Schreibtisch. Er setzte sich auf die Couch und verschränkte arrogant die Arme hinter seinem Kopf. Langsam hob sie die Papiere auf und fing an, sie laut zu lesen. "Ran Mori kann Heart Desserts nur übernehmen, wenn sie bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag verheiratet ist.." Ihr Magen sank auf den Boden. Ihre Gedanken rasten so schnell, dass sie kaum noch atmen konnte. "V.. verheiratet? Ich kann meine Bäckerei nur besitzen, wenn ich heirate?" "Lies weiter." "Wenn Ran Mori bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag nicht verheiratet ist, geht die Bäckerei an Kenji Mori über. Aber das ist lächerlich! In welchem Jahrhundert leben wir?" "Im einundzwanzigsten, meine Liebe. Dein Großvater war ein bisschen.. durchgeknallt, als er das zur Bedingung machte." "Lass mich raten. Er hat das geschrieben, während du an seinem Sterbebett standest und ihm jedes Wort diktiert hast." "Darum geht es nicht, Ran." Die junge Mori würde in einem Monat fünfundzwanzig werden. Sie hatte einen Monat Zeit, sich auf magischer Weise einen Ehemann zu besorgen, sonst verlor sie alles. Das konnte nicht wahr sein. Es musste doch etwas geben. Die junge Mori musste nachdenken. Plötzlich krachte die Tür auf. Shinichi stand auf der Schwelle. "Shinichi.. was machst du hier?" Der junge Kudo warf ihr einen bedeutungsvollen, entschlossenen Blick zu, während er den Raum durchquerte. Er zog sie mit leichter Lässigkeit in die Kurve seines Arms, was ihren Magen zum Hüpfen brachte. "Können wir Ihnen bei etwas weiterhelfen?" "Ja, natürlich. Sie können mir sagen, warum Sie sich verdammt nochmal mit meiner Verlobten anlegen wollen." Kapitel 2: Der Pakt ------------------- "Verzeihung.. Ihre.. was jetzt?" Fassungsloses Schweigen brach über den Raum herein. Ihr Onkel Kenji drehte sich zu ihr um, seine Augen waren vor lauter Wut verengt. Shinichi zerrte Ran in die Beuge seines Arms. Sie konnte spüren, wie schnell sein Herz raste. Worauf zum Teufel ließen sie sich da ein? Der junge Kudo erwiderte ihren Blick mit einem entschlossenen Nicken und bat sie leise, mitzuspielen. "Wie praktisch, dass du dir plötzlich einen Verlobten geangelt hast, Ran. Als ich den Kerl vor ein paar Minuten kennengelernt habe, war davon noch nicht die Rede." "Warum zum Teufel glaubst du, dass ich an seiner Seite stand, als du ihn bedroht hast?" Shinichi drehte sich mit einem süßen Lächeln zu ihr um und zwirbelte eine Locke ihrer Haare um seinen Finger. "Wir sind schon seit Monaten zusammen. Stimmt es, Schatz?" "Äh.. Ja.. Wir sind wahnsinnig ineinander verliebt." "Ich bin verrückt nach ihr. Sie ist verrückt nach mir. Warum sollten wir uns nicht verloben?" "Eben.. Ganz genau.. Was er gesagt hat." Kenji sein Gesicht wurde violett. Er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. "Habt ihr schon einen Hochzeitstermin?" "Wir sind noch dabei, die Daten zu klären." Shinichi lächelte ihren Onkel ruhig an und drückte ihre Hüfte sanft, um Ran zum Mitmachen zu bewegen. Kenji kicherte leise vor sich hin. "Ein ziemlich cleverer Trick. Kein Ring, wie ich sehe." "Ich bin eine Bäckerin, Onkel Ken. Ich kann es mir nicht leisten, meinen geliebten Verlobungsring im Muffinteig zu verlieren, oder?" "Und dieser Kerl ist ein erfolgloser Schauspieler, nehme ich an? Bezahlst du ihn? Reichen Werbespots heutzutage nicht mehr aus, um die Rechnungen zu bezahlen?" "Ich bin ein Fußballer!" "Sie laufen also einem Ball hinter her für Geld? Respektabel. Charmant. Lassen Sie mich raten. Sie haben Ihren Ring auf dem Spielfeld verloren, Cinderella- Man?" "Also erst einmal beleidige nicht seine Karriere. Und zweitens.. sei nett. Das ist der Mann den ich heiraten werde." "Nein, ist er nicht! Für was für einen Idioten hälst du mich eigentlich?" ' "Ähm.. für einen sehr, sehr großen?" "Du hälst dich für sehr witzig, nicht wahr, Ran?" "Ich denke, ich bin saukomisch." Die Hände ihres Onkels ballten sich langsam zu Fäusten. Die Brünette konnte immer noch nicht glauben, dass sie sich tatsächlich darauf einließ. Sie mochte es, ihren Onkel zu verarschen, aber dieser Plan war zu verrückt, um wirklich zu funktionieren, oder? "Du ziehst das also wirklich durch?" "Was genau meinst du mit durchziehen? Ich kann dir nicht ganz folgen." "Er ist nicht der Hellste, oder? Dein zukünftiger Ehemann." Kenji warf spöttische Anführungszeichen in die Luft. Er machte einen drohenden Schritt auf Ran zu. "Hör mir zu, Ran. Wenn das ein Trick ist, was ich vermute, dann wirst du dafür bezahlen." "Kumpel.. glaubst du wirklich, du kannst vor mir so mit meiner Frau reden?" Ein langsames, wölfisches Lächeln breitete sich auf Shinichi sein Gesicht aus. Er starrte ihren Onkel an, als wäre er ein überfahrenes Tier, das er unbedingt essen wollte. "Noch ist sie nicht deine Frau." "Sie wird es aber sein." "Shinichi, das reicht, Babe." "Bist du sicher, dass ich das Gesicht deines Onkels nicht umgestalten soll? Er ist irgendwie hässlich. Vielleicht wird er dadurch hübscher." "So verlockend das auch klingen mag.. Ich bin mir sicher." Sie ergriff Shinichi sein Handgelenk und zog ihn näher zu sich. Shinichi drehte sich mit großen, entschuldigenden Augen zu ihr um. "Es tut mir leid, Baby." Seine Hand fand wieder die Kurve ihrer Taille. Die Hand fühlte sich gefährlich groß an und bedeckte ihre Hüfte. Er zog sie sicht an sich heran, seine Augen waren auf ihre gerichtet. "Ich habe mich hinreißen lassen.. Das scheinst du mit mir anzustellen." Ihr Puls raste, als Shinichi langsam die Lücke zwischen sie schloss, bis er nur noch einen Atemzug von ihr entfernt war. Aus den Augenwinkeln sah die Blauäugige, wie ihr Onkel sie genau beobachtete und sein Gesicht komplett von Misstrauen gezeichnet war. "Verzeihst du mir?" Ran spürte die Hitze von seinem Atem auf ihrer Wange. Er war so nah, dass sie seine Wimpern zählen konnte. Dann striffen seine Lippen ihre Wange, sodass ihr der Atem in der Kehle stecken blieb. "Ran?" Ran wusste, dass sie mitspielen musste, um ihren Onkel zu überzeugen. Sie beugte sich seiner Berührung entgegen und ließ zu, dass der Hauch seiner Lippen auf ihrer Wange zu einem Kuss wurde. Sein Griff um ihrer Taille wurde fester. Er versuchte zu verbergen, wie sehr er sich darüber freute, dass Ran mitspielte und scheiterte kläglich. Ran drehte ihre Wange ganz leicht und ließ zu, dass seine Lippen nur knapp ihren Mundwinkel striffen. Ein Kribbeln lief ihr über den Rücken. Auch wenn es nur Show war, wusste Shinichi genau, was er da tat. Sein rasender Atem und sein rasender Herzschlag verrieten, dass er davon genauso betroffen war wie sie, wenn nicht sogar noch mehr. "Also, vergibst du mir?" Ran warf Shinichi einen schüchternen Blick unter ihren Wimpern zu. "Hm.. Ja. Ich mag es, wenn du dich ein wenig aufbäumst." "Aber nur ein wenig?" "Nur ein wenig." "Zur Kenntnis genommen." "Seid ihr beide fertig?" Die junge Mori hatte ihren Onkel fast vergessen. Beide grinsten. "Ich meine, wenn du willst, kannst du kurz hinaus gehen, damit ich ein bisschen Zeit mit meiner zukünftigen Ehefrau verbringen kann.." "Nicht im Büro, Shinichi." "Aber das macht es ja gerade so lustig." Ran konnte förmlich sehen, wie sich die Zahnräder im Kopf ihres Onkels drehten, während er versuchte, sich einen Reim auf diesen Auftritt zu machen. Sie hatten ihn. Ihr Onkel warf seiner Nichte und Shinichi ein riesiges, entsetztes Lächeln zu, das sie keine Sekunde lang glauben konnte. "Okay. Also, wenn ich das richtig sehe, verlobt sich meine Nichte. Wie wundervoll! Ich habe eine tolle Idee. Wie wäre es, wenn ich für euch beide ein Verlobungsessen organisiere? Ich, du, Sota.. " Die Brünette tauschte mit Shinichi einen skeptischen Blick über den plötzlichen taktischen Wechsel ihres Onkels aus. "Klar doch. Klingt nach einem Riesenspaß." "Großartig. Lass es uns tun! Wie auch immer, ich muss jetzt los. Wir sehen uns später!" Mit einem weiteren vorgetäuschten Lachen und einem Quietschen seiner teuren Lederschuhe verschwand ihr Onkel. Kaum war er weg, ließ sich Shinichi auf einen Stuhl fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er schaute Ran zwischen seinen Fingern an. "Also." "Also." "Verlobte, hm?" "Bist du sauer? Ach fuck. Du bist richtig wütend." Der junge Kudo fuhr sich frustriert mit der Hand durch die Haare. "Es tut mir leid. Ich hätte es nicht tun sollen, ich habe nur.. Die Wände sind dünn und ich konnte hören, wie er Scheiße redete und all den Unsinn über dein Vertrauen und dass du verheiratet sein musst und da habe ich einfach.." "Kurzzeitig den Verstand verloren?" "Ich habe versucht, den Helden zu spielen." "Nun.. es war heldenhaft, aber verrückt." "Das ist genau mein Ding." "Du hast deine persönliche Marke wirklich perfektioniert." "Sieh mal, ich kann nicht so tun, als wäre diese List völlig selbstlos gewesen. Deine Bäckerei und mein Sportplatz sind anscheinend ein Paketgeschäft. Wenn du die Bäckerei an das böse Einkaufszentrum deines Onkels verlierst, ist auch mein Sportplatz weg." "Es gibt also keinen Ausweg aus dieser Situation?" "Gibt es eine bessere Lösung?" Bevor Ran noch etwas einfiel, klopfte es an ihrer Bürotür. "Ran, wo zum Teufel hast du... oh!" Kazuha, ihre Arbeitskollegin und beste Freundin, verstummte bei dem Anblick von Shinichi. Ihre Augen huschten misstrauisch zwischen den Beiden hin und her. "Seid ihr zwei...? Störe ich bei etwas?" "Kazuha, das ist Shinichi Kudo. Mein Ver... mein Verlobter." "Sehr witzig." Die Schleifenträgerin verschränkte die Arme und lehnte sich mit einem ungeduldigen Blick an die Wand, während sie auf die richtige Antwort wartete. Mit einem schweren Seufzer begann Ran mit ihrer Geschichte. Kazuha ihre Augenbrauen verschwanden langsam in ihrem Haaransatz. "Du willst mir also sagen, dass dieses Stück Männerfleisch hier..." Kazuha schnippte mit dem Daumen nach Shinichi, der einen frechen Gruß von sich gab. "Er ist dir zu Hilfe geeilt und tut so, als wäre er dein Verlobter? Das ist heiß." "Finde ich auch." "Ja.. Männerfleisch zur Rettung." "Hey. Ich bin mehr als nur Männerfleisch." "Bist du das?" "Nicht wirklich." Kazuha zog ihre beste Freundin auf die Beine und sah sie streng an. "Schau. Ihr beide habt euch hier eindeutig übernommen. Warum geht ihr zwei nicht raus und klärt das? Ich kann heute die Stellung halten." Ran zog ihre Schürze aus und führte Shinichi den Gang entlang, vorbei an der Schlange der Kunden und in den strahlenden Sonnenschein von Tokio. "Wir können zu meinem Sportplatz gehen. Das Training ist erst am Nachmittag." Shinichi führte Ran die Straße hinunter zu seinem Sportplatz, den Golden Shot. Er holte seinen Schlüssel heraus und ließ Ran eintreten. "Da sind wir. Mein Zuhause fernab von zu Hause." Ran schaute sich in dem Sportplatz um. An den Seiten befanden sich zwei riesige Tore, die unter mehrere Scheinwerfer leuchteten. "Ich schwöre, ich verbringe hier mehr Zeit als in meiner eigenen Wohnung. Ohne diesen Ort... habe ich gar nichts." Es herrschte eine drückende Stille. Sie ging zur Rezeption und nahm einen Torwarthandschuh mit. Shinichi stieß ein leises Lachen aus. "Du siehst hier völlig fehl am Platz aus." "Hey. Nur weil ich eine tolle Bäckerin bin, heißt das nicht, dass ich nicht sportlich bin." "Du weißt, wie man spielt?" "Ja. Ich besiege meine Gegner, mit Freundlichkeit." "Hinreißend." "Das bin ich." Der junge Kudo folgte ihr in die Ecke des Sportplatzes, wo ein Stapel Matten lag. "Nein, aber ich war jahrelang beim Karate." "Ne, das glaube ich nicht. Du willst mich nur ärgern." "Die Tatsache, dass ich beim Karate war, verärgert dich?" "Ganz genau. Ich stelle mir dich gerade in einem dieser Karateanzüge vor. Warst du wirklich eine davon?" "Ja! Ich lüge nicht. Ich habe es... neun Jahre lang gemacht? Zehn?" "Verdammt. Du musst gut sein. Zeig mal was." "Was ist für mich drin?" "Ein Vergnügen auf deiner Seite." "Verlockend." "Komm schon. Zeig es mir." "Du solltest dich echt glücklich schätzen." Shinichi seine Hand strich über ihren Rücken. Seine Stimme säuselte leise neben ihrem Ohr. Ein kleiner Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Sie wollte ihn ein bisschen necken, aber sie hätte nicht gedacht, dass es so gut funktionierte. "Zeig mir etwas von dir und ich zeige dir etwas von mir." "Du willst mir erzählen, dass du einen seitlichen Faustrückenschlag beherrschst?" "Nein. Aber ich kann dreißig Liegestütze mit dir auf meinem Rücken machen." "Machst du die auch ohne Hemd?" "Natürlich." "Das macht die Sache interessanter." "Das dachte ich mir schon." Shinichi seine Augen verdunkelten sich herausfordernd. Seine Hände hatten ihre Hüften noch immer nicht verlassen. "Ach komm schon. Du hast so große Töne gespuckt, Ran." Seine Lippen strichen über ihre Ohrmuschel. Minze und würziges Parfüm überwältigten ihre Sinne. "Belle nicht nur, sondern beiß auch zu. Zeig, was du drauf hast." Ran nahm die Herausforderung mit einem beeindruckenden Überkreuzstellung an. "Bist du bereit für die Überkreuzstellung?" "Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, aber es klingt heiß." "Schau mir zu." Ran schloss ihre Augen und atmete tief ein. Sie übte immer noch gelegentlich zum Spaß, damit sie nicht einrostet. "Bist du sicher, dass das sicher ist?" Ran zwinkerte Shinichi zu und ging in Stellung. Sie setzte ihre ganze Kraft ein und startete eine Überkreuzstellung. "Was zum Teufel..." Ein Hochgefühl durchflutete ihren Körper, als sie knapp vor Shinichi seinem Gesicht perfekt ihren Stand fand. "Alle meine Fantasien.. wurden gerade lebendig.." "Ich habe dir gesagt, dass ich nicht herumalbere." "Ich werde nie wieder an dir zweifeln. Für solche Bewegungen benötigt man viel Kraft." "Nun.. ich glaube, mir wurden ein paar Liegestützen versprochen?" Mit einem verschmitzten Zwinkern zog Shinichi sein Hemd aus und enthüllte Zentimeter für Zentimeter wagende Muskeln. "Ist das alles was du hast?" "Ich bitte dich. Ich weiß, dass du beeindruckt bist." "Es braucht mehr als das, um mich zu beeindrucken." Shinichi ließ sich auf den Boden sinken und balancierte gekonnt in einer mühelosen Planke. Die Muskeln in seinen Schultern und Armen spannten sich an, während er sich absenkte und wieder aufrichtete. "Was stehst du denn da? Ich habe es dir doch gesagt. Wenn du dein Kunststück zeigst, kannst du dich auf meinen Rücken setzen." Sein verruchtes Zucken der Augenbraue winkte sie nach vorn. Ran setzte sich auf die Vertiefung seines Rückens. Er ließ sich in einen Liegestütz fallen, als ob die hübsche Brünette nichts wiegen würde. "Bist du schon beeindruckt?" "So langsam schon." Nach ein paar weiteren Liegestützen ging Shinichi zur Klimmzugstange und hielt sich mit einem einhändigen Griff fest. Bei ihm sah es so leicht aus. "So viel Spaß das auch gemacht hat, anzugeben.. Wir sollten über das ganze Verlobten- Debakel reden." "Das Debakel, das du ausgelöst hast?" Der junge Kudo, der immer nochj an der Klimmzugstange hing, grinste schamlos. "Du musst noch in diesem Monat heiraten, oder? Dann wirst du fünfundzwanzig?" "Ja. In einem Monat. Nur einen." "Okay, also suchen wir uns eine dieser schnellen Kapellen und brennen durch. Ganz einfach. Sobald die Bäckerei wieder offiziell und legal dir gehört, machen wir Schluss. Bumm. Erledigt und abgestaubt." "Und in der Zwischenzeit, was ist mit unserem Privatleben? Affären? Verabredungen? Wenn wir so tun, als ob wir verheiraten wären, können wir nicht wirklich jemanden abschleppen. Das würde zu verdächtig aussehen." "Ich kann mit dem Sex warten." "Shinichi, du bist der flirtfreudigste Mensch, den ich kenne." "Hör zu. Ich wei0, das klingt alles total verrückt. Aber ich glaube, es wird funktionieren. Ganz ehrlich. Wenn du dabei bist, bin ich es auch." Konnte Ran dem wirklich zustimmen? Würde Shinichi wirklich sein Leben aufgeben, um eine Ehe mit Ran vorzutäuschen? Konnte sie wirklich ihr eigenes Leben aufgeben? Der gutaussehende Sportler schwang auf die Stange hin und her und hakte sich mit den Knien ein, sodass er kopfüber hing. "Wenn wir das wirklich tun, Ran... dann müssen wir diesen Pakt auch besiegeln." "Wie besiegeln wir den Pakt?" Ran ging einen Schritt näher an ihn heran. Shinichi grinste sie von unten an, während er von der Stange herabhing. "Mit einem Kuss, natürlich." Kapitel 3: Shinichi´s Selbsthass -------------------------------- Shinichi hing auf den Knien an der Klimmzugstange. Sein Oberkörper glänzte vor Schweiß. Ihr Gesichter waren nur einen Atemzug voneinander entfernt gewesen. Da er kopfüber hing, war er ihr völlig ausgeliefert. "Shinichi.. wo soll ich dich küssen? Ein Ohr? Ellbogen? Ich kann entgegenkommend sein." "Du hast mich verwundet. Ich habe eine talentierte Zunge, Ran. Die meisten Mädchen sind begierig darauf zu sehen, was sie alles kann." "Woher hast du den Eindruck, dass ich wie die meisten Mädchen bin?" Ein leises, zufriedenes Glucksen rumpelte in Shinichi seiner Kehle. Er mochte ihre Antwort. Langsam, damit die junge Mori sehen konnte, wie stark seine Bauchmuskeln waren, hob Shinichi seinen Oberkörper in Form eines Crunch an. Er umfasst die Klimmzugstange mit den Händen, richtete seinen Körper auf und landete mit einem leisen Aufprall auf dem Boden. "Komm her." Zu ihrer Überraschung führte der junge Kudo sie zum Spielfeld hinüber. Er warf ihr ein paar Torwarthandschuhe zu. "Zieh sie an." "Ich weiß nicht, wie man Tore hält." "Gut, dass du einen hervorragenden Lehrer zur Verfügung hast." "Zu meiner Verfügung, wie?" "Sei nachsichtig mit mir, Ran." Die Brünette verengte ihre Augen mit spielerischer Skepsis und zog die Torwarthandschuhe an. Shinichi zog sich selbst einen Knieschoner über. "Sexy." "Ich habe noch nie jemanden mit Torwarthandschuhen verführt." "Es gibt für alles ein erstes Mal. Jetzt sag mir, Ran. Warum denkst du, dass es eine schlechte Idee ist, wenn wir heiraten? Sei ehrlich." Die hübsche Mori folgte jeder seiner Bewegen, während er den Fußball gekonnt oben hielt. "Denn so wie ich das sehe? Es ist ein Kinderspiel. Den schwierigen Teil haben wir schon mit der vorgetäuschten Verlobung erledigt. Wir müssen innerhalb eines Monats verheiratet sein, richtig? Jetzt müssen wir nur noch unter die Haube kommen. Wenn wir einen Monat lang überzeugend das Ehepaar spielen können, bekommen wir alles, was wir wollen." "Mein Onkel ist schlauer als du denkst, Shinichi. Er könnte herausfinden, dass es eine Lüge ist. Er hat bereits Verdacht geschöpft." "Na und? Wir werden ihm das Gegenteil beweisen. Wir leben einen Monat lang zusammen. Wir küssen uns in der Öffentlichkeit. Wir spielen unsere Rolle. Und sobald der Monat vorbei ist, kehren wir in unser normales Leben zurück. Bumm. Ganz einfach." "Du bist es gewohnt, Diskussionen zu gewinnen, nicht wahr?" "Diskussionen? Nicht wirklich. Ich kann nicht gut mit Worten umgehen und so weiter. Aber Kämpfe auf dem Platz? Ja. Die gewinne ich immer." Das musste schön sein, denn Ran schien nie zu gewinnen. Erst verlor sie ihre Eltern bei einem Autounfall. Dann war sie gezwungen, ihre Großmutter in ein Pflegeheim zu stecken, nachdem sie zu schwach geworden war, um für sich selbst und ihrer Familienbäckerei zu sorgen. Und jetzt konnte Ran die Bäckerei sogar verlieren. Das Einzige, was sie noch hatte. Stählerne Entschlossenheit durchdrang ihren Körper. Shinichi schien die Veränderung zu bemerken und trat einen Schritt näher an sie heran. "Zeig es mir, Shinichi. Zeig mir, wie du gewinnst." Ein Lächeln geisterte über seine Lippen. Mit einer überraschend sanften Berührung nahm er sie an der Hüfte und brachte Ran in das Tor. Ran gab seiner Berührung nach. Sein Griff um ihrer Hüfte war fester, während er jede ihrer Kurven wertschätzte. "Ist alles in Ordnung bei dir?" Der Sportler antwortete ihr mit einem kühlen Zwinkern. "Arme hoch, Ran. Genau so." Seine Hände waren voll gebändigter Kraft. Trotz all der Kraft, die seine Hände ausstrahlten, waren sie ganz sanft zu ihr. Seine Stimme säuselte leise in ihr Ohr. "Ich werde dir zeigen, wie man einen Ball hält. Bist du bereit?" Ran nickte und atmete flach, während seine Finger über ihre Arme wanderten und sie in die richtige Position brachte. Seine Körperwärme schmiegte sich an Ran. Ein berauschender Geruch, eine Mischung aus Schweiß und würzigem Cologne, erfüllte ihre Sinne. "Das Wichtigste zuerst. Aufrechte Haltung, aber die Knie weiterhin gebeugt lassen und am besten den Ball im Stand mit den Händen und Füßen abwehren." Ran kopierte seine Torwartstellung. Seine Finger verweilten auf ihrem Handgelenk und sendeten einen Funken Elektrizität durch seine Züge. "Die Grundtechniken für den Anfang sind Eins vs Eins- Situationen, Ablenken, Abrollen und Absprung. Es gibt noch mehr, aber worauf hast du Lust?" "Hm.. Fangen wir an mit einer Eins vs Eins- Situation." "Eine Eins vs Eins- Situation ist zum Beispiel für den Elfmeter gedacht. Es ist ein reiner Kampf zwischen Torwart und Spieler und du musst dich schnell und reflexartig für eine Handlung entscheiden, wenn der Ball auf das Tor zu fliegt. Du bringst dich in Stellung, wie ich es dir gezeigt hatte und setzt wie der gegnerische Spieler dein bestes Pokerface auf, während du versuchst in seinem zu Lesen, um den richtigen Absprung zu haben." Shinichi seine Hände waren überall auf Ran, während er ihren Körper dorthin lenkte, wo er sie haben wollte. "Stoppe deinen Absprung bestmöglich, wenn der Ball direkt vor deinem Gesicht ist." "Packst du bei all deinen Kunden so an?" "Nein. Ich bin ein Profi." "Wirkt das auf dich etwa professionell?" "Komm nicht auf dumme Gedanken, Ran. Ich spiele nur den Lehrer." Die Blauäugige verengte spielerisch ihre Augen. Shinichi zwinkerte und richtete sich auf, ganz geschäftmäßig. "Also gut, junger Grashüpfer. Hast du gut aufgepasst, oder warst du mit deinen Gedanken die ganze Zeit über in der Gosse?" "Ähm... du warst derjenige, der geflirtet hat!" "Habe ich geflirtet? Ich dachte, ich würde dich nur unterrichten." "Ach ja. Klar hast du das." Shinichi verbiss sich in ein Grinsen und gewährte ihr einen Blick auf sein Inneres aus Stahl. Er fixierte sie mit einem festen Blick. "Hör mir zu, Ran. Nicht jeder ist dazu gemacht, ein Keeper zu sein. Nicht jeder hat das Zeug dazu." Ran ihr Atem beschleunigte sich, als Shinichi seine Worte intensiver wurden. Seine blauen Augen zogen sie an wie ein Magnet. "Gehörst du zu den Menschen, die sich zurückziehen? Oder riskierst du es?" "Reden wir vom Fußball oder von der Bäckerei und dem Sportplatz?" "Das ist ein und dasselbe, Ran. Ein Kämpfer nimmt sich, was ihm gehört, immer. Egal, was passiert. Verstehst du das?" Shinichi sein Kampfgeist war ansteckend. Adrenalin und Entschlossenheit durchfluteten ihren Blutkreislauf. Ran hob herausfordernd ihr Kinn. Seine Augenbrauen wanderten nach oben, erfreute sich über ihre Kühnheit. Mit einem überheblichen Grinsen reckte sie ihre Arme in die Höhe und beugte ihre Knie. Ein stolzes Lächeln umspielte Shinichi seine Lippen, bevor er wieder eisig ernst wurde. Die Brünette stellte sich in die richtige Torwarthaltung, die Shinichi ihr beigebracht hatte und machte sich für den kommenden Schuss bereit. Der Ball flog auf sie zu und mit einer schnellen Bewegung wehrte sie den Ball mit der linken Hand ab. Auch den nächsten Ball prallte die junge Mori flink ab. "Heilige Scheiße, Ran. Ja. So ist es gut. Mach weiter.." Erneut wehrte sie einen Ball ab und verhinderte, dass dieser an ihr vorbei in das Tor flog. Der Schweiß lief ihr über die Stirn. Kraft erfüllte ihren Körper, stark und aufreibend. Ran fühlte sich, als könnte sie es mit der ganzen Welt aufnehmen. "Noch einen." Ran warf sich mit vollem Körpereinsatz in die rechte Ecke und fing den Ball, während sie auf dem Boden leicht abrollte, jedoch den Ball fest im Griff hatte. Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf Shinichi sein Gesicht aus. Er striff sein Knieschoner ab und sein Gesicht strahlte stolz aus. "Ich weiß, dass ich dich aus den richtigen Gründen ausgewählt habe." "Was meinst du damit?" "Dass du eine Kämpferin bist, Ran. Genau wie ich." Bevor einer von den Beiden noch etwas sagen konnte, stieß Shinichi ein schmerzhaftes Zischen aus. Seine Zähne knirschten zusammen. Seine Augen schlossen sich. Sein Atem ging flach, während er sein Knie umklammerte uind versuchte, sich zu beruhigen. Ran zog ihre Handschuhe aus. "Shinichi! Geht es dir gut?" "Das werde ich sein. Es ist nur die Verletzung." Er griff sich ans Schienbein, seine Augen flatterten vor lauter Schmerz zu. Ran konnte sehen, wie das Blut aus Shinichi sein Gesicht entwich, während er darum kämpfte, immer schön senkrecht zu bleiben. "Gib mir nur eine Minute." Nur das leiseste Zittern in seiner Stimme verriet, wie schmerzhaft es sein musste. "Komm schon. Komm mit mir. Bringen wir dich irgendwohin, wo du dich hinlegen kannst." Sein Körper spannte sich unter ihrer sanften Berührung an und zuckte auf, während Ran ihn zu einer Tür führte, die wie ein Büro aussah. Er war so angespannt wie eine Bogensehne. Seine Fäuste waren so fest geballt, dass sie blutleer aussahen. Sobald sie drinnen waren, ließ Shinichi sich langsam auf einen Stuhl sinken. Zittrig griff er in eine Schublade und holte eine Flasche Aspirin heraus. "Shinichi.." "Es geht mir gut. Es geht mir gut." Er schenkte ihr ein zittriges Lächeln, das nicht bis zu seinen Augen reichte. Offensichtlich war er es nicht gewohnt, dass ihn jemand so ansah. Ran fand eine ungeöffnete Wasserflasche auf dem Schreibtisch und öffnete sie. Shinichi starrte sie verwirrt an, danach die junge Mori. "Das ist zum Trinken, Shinichi. Für das Aspirin." "Ich hätte sie selbst öffnen können." "Ah. Du bist einer von denen." "Einer von was?" "Einer dieser Männer, die immer so tun, als wären sie hart im Nehmen." "Wer? Ich? Nein, ich bin lammfromm, Süße." "Du kommst mir nicht wie ein Lamm vor, Shinichi Kudo." "Du hast recht. Ich bin ein Löwe, durch und durch. Ich kann gar nichts anderes sein." Shinichi stellte die Wasserflasche ab und sah Ran mit einem unleserlichen Blick über den Schreibtisch hinweg an. "Hör mir zu. Keiner will mir helfen. Nicht bei dieser Sache." "Und warum nicht?" "Weil ich Narben habe, die so hässlich sind, dass sogar ich sie kaum ansehen kann." In seiner Stimme schwang ein Hauch von Selbsthass mit. Es ließ ihre Brust zusammenziehen. "Was ist mit dir passiert?" "Schlimmer Zweikampf." Shinichi zuckte mit den Schultern und versuchte, lässig zu wirken, was ihm nicht gelang. Seine Stimme wurde rauer, wenn er sich verwundbar fühlte. "Schienbeinbrüche, Blut und Knochen, die durch die Haut brechen. Brutale Sachen. Dinge, die niemand sehen will." Diese Verletzung hatte ihn wirklich fertig gemacht, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Das Gesicht der Brünetten blieb ruhig und unbeeindruckt, während er die brutale Verletzung beschrieb. "Nerven aus Stahl, was?" "Narben sind keine große Sache für mich. Ich könnte dir wahrscheinlich dabei helfen, dein Schienbein zu massieren, weißt du. Ich habe viele Tricks gelernt, als ich noch beim Karate war." "Das willst du nicht anfassen, Ran. Das verspreche ich dir. Niemand sollte eine Narbe wie meine sehen, geschweige denn anfassen müssen." Da war er wieder, der Selbsthass. Ran fragte sich, wie viele Frauen schlecht auf die Narbe reagiert hatten. Sie fragte sich, wie sehr ihn das gebrochen hatte. "Shinichi, du hast eindeutig Schmerzen. Lass mich dir einfach helfen." Verletzlichkeit blitzte in seinen blauen Augen auf, so schnell und flüchtig, dass man fast glaubte, man hätte sie sich eingebildet. Shinichi neigte den Kopf, ein Muskel in seinem Kiefer kribbelte. "Zeig mir die Narbe." Sein Kopf hob sich und seine Augen trafen auf ihre. Sie hielt seinen Blick fest, um ihm zu zeigen, dass sie keine Angst hatte. Ein raues Schlucken wanderte seine Kehle hinunter. Schließlich begann er, den Saum seiner Hose hochzuziehen. Die Narbe kam zum Vorschein. Sie hatte die Form eines langen Zahns, war lila und sah zart aus. "Da ist sie. Bestialisch, oder? Ekelhaft." Der junge Kudo spuckte das Wort förmlich aus, während er sein kaputtes Schienbein anstarrte. Der Schmerz war in seinen scharfen, grüberlischen Zügen zu erkennen. Ran empfand dies überhaupt nicht als eklig und sie wollte es ihm zeigen. Sie beugte sich vorsichtig herunter und griff sein vernarbtes Schienbein mit einem sanften, aber festen Griff. "Das tut doch nicht weh, oder?" "Nein. Ich spüre es kaum. Die Nerven sind zu sehr geschädigt. Es ist der Muskel darunter, der schwach wird, wenn ich es überanstrenge." "Das habe ich mir auch gedacht. Im Grunde ist es ein Shin Splint, eine Muskelverspannung am Schienbein. Das hatte ich früher beim Karate ständig." "Wirklich?" "Ja, beim Training. Das ist keine große Sache. Hier, sieh dir das an." Ran hielt eine Hand auf seinem Schienbein und griff unter sein Bein, um den Wadenmuskel zu ergreifen. "Drücke ihn genau so, mindestens sechzig Sekunden lang. So lange dauert es, bis sich ein verspannter Muskel löst." "Normalerweise dehne ich mich höchstens ein paar Sekunden lang." "Ah. Das ist das Problem." "Ich bin kein sehr geduldiger Mensch, wie du wahrscheinlich schon gemerkt hast." "Das ist keine Überraschung." Mit geschickten Fingern, löste Ran die Muskelverspannung in seiner Wade. Shinichi schlaffte vor Erleichterung und sein Mund fiel auf. "Verdammt. Deine Finger sind magisch." "Ich bin Bäckerin, Shinichi. Starke Finger sind eine unserer Superkräfte. Das ganze Kneten, weißt du?" "Du backst, du machst Karate, eine Schürze sieht verdammt gut an dir aus. Was kannst du nicht? Ganz abgesehen davon, dass du meine Narbe nicht ansiehst, als wäre sie etwas Ungeheuerliches." "Weil Narben sexy sind." "Das ist das erste Mal, dass ich das höre. Was ich damit sagen will ist .. danke, Ran." Shinichi senkte seinen Kopf ein wenig verlegen. Ran konnte nicht anders, als es liebenswert zu finden. "Nicht der Rede wert." Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, klopfte jemand an die Tür. Eine junge Frau kam herein. Sie warf ihr kurzes Haar, was ihr im Gesicht hing, nach hinten und warf Shinichi einen lüsternen Blick zu, während sie Ran vollkommen ignorierte. "Hey Shinichi. Wo hast du gesteckt? Ich habe nach dir gesucht." "Tut mir leid, Shiho. Ich musste mich mit einem aufkeimenden Schmerz herumschlagen." Die junge Mori lehnte sich ruhig zurück und beobachtete Shinichi, um zu schauen, ob er den ersten Schritt machen würde. Er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. "Entschuldigung. Shiho, das ist Ran. Ran, das ist Shiho. Ihr gehört die Bäckerei unten an der Straße. Heart Desserts." "Oh richtig! Ich war noch nie dort. Ich esse keinen Zucker. Oder Fett. Oder Kohlenhydrate. Oder verarbeitete Lebensmittel. Oder..." "Wir haben es verstanden, Shiho. Du nimmst deine Ernährung sehr ernst." "Als Rezeptionistin deines Sportplatzes ist es wichtig, dass ich in Form bleibe, meinst du nicht? Ich kann mich doch nicht den ganzen Tag mit Muffins und Schokolade vollstopfen, oder?" Während Shiho das sagte, blickte sie Ran verächtlich an und musterte sie von oben bis unten. "Ich weiß nicht, Shiho. Du verpasst da was. Ran ist verdammt gut in dem, was sie tut." "Ach wirklich? Du bist auch ziemlich gut in dem, was du tust." "Ich habe Ran beeindruckt? Verdammt. Mein Ego wird deshalb noch wochenlang im guten Zustand sein." Shiho schnappte nach Luft und klatschte mit der Hand dramatisch über ihre breite Brust. "Aber Shinichi, du isst doch nie Süßigkeiten!" "Ich musste für Ran eine Ausnahme machen." Shiho drehte sich zu Ran um und ihre Kinnlade klappte vor Verwirrung und Empörung herunter. "Aber.. aber.. was ist mit deiner Diät?" Shinichi zuckte mit den Schultern und seine Augen glitzerten spielerisch, als er Ran ihren Blick auffing. Die junge Mori lächelte Shiho an. "Shiho.. Ich würde dir gerne mal eine Kostprobe geben." "Danke, aber nein danke." Shiho warf ihr erneut einen verächtlichen Blick zu. So viel zum Versuch, nett zu sein. "Shiho, bist du wegen etwas Bestimmtem hierhergekommen?" "Ich wollte nur nach dir sehen, Shinichi. Aber offensichtlich bist du schon mit ihr beschäftigt." Was war mit diesem Mädchen los? Offensichtlich war sie in ihren Chef verknallt, aber verdammt. Sie sollte sich entspannen. "Wir werden gleich wieder rauskommen, Shiho." "Lass mich nicht zu lange warten. Ich fange gleich mit den Dehnübungen an. Du weißt doch, wie das die Jugendlichen anlockt." "Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst das lassen. Das ist unprofessionell." "Was ist? Magst du es nicht, wenn ich mich dehne?" Shiho klimperte mit den Wimpern und Shinichi starrte sie mit steinerner Miene an. "Ich bin nicht interessiert, Shiho." "Warum nicht?" Shinichi sah Ran an. Ein kleines, geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen. Ran ihr Mundwinkel begann zu zucken. Sollte sie ihr von deren Verlobung erzählen? Die Blauäugige würde zu gerne das Gesicht sehen, wenn sie es ihr sagen würde, dass Shinichi heiraten wird. Der junge Kudo zwinkerte ihr zu, als ob er ihre Gedanken lesen könnte. Er nickte. "Willst du es ihr sagen, Ran? Oder soll ich?" "Nun, Shiho.. Shinichi ist vergeben. Ich bin seine Verlobte." Shiho ihre Lippen begannen sofort zu zittern. Ihre Augen huschten zwischen Ran und Shinichi hin und her, ihr Kiefer klaffte auf, wie bei einem Fisch. "Nein. Nein. Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein." Sie kniff ihre Augen zusammen und öffnete sie wieder, als ob sie hoffte, dass sie in einem Albtraum war. "Ähm.. stimmt etwas nicht, Shiho?" "Du bist... verlobt? Mit ihr?" "Ja." Shinichi durchquerte den Raum und legte seine Hand um Ran ihre Taille. Sie lächelte Shiho süß an. "Ich konnte es selbst kaum glauben, als sie Ja sagte. Ich meine, sieh sie dir an. Sie sieht so aus, als wäre sie einem Traum entsprungen. Und jetzt gehört sie ganz mir." Shinichi hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. Ein elektrischer Schock lief Ran über den Rücken. "Ich.. Ich bin so... Ich bin so.. glücklich für dich.." Shiho schaffte es kaum, die Worte herauszubekommen. Ihr Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde dunkler vor Empörung. Ran schenkte Shiho ihr größtes, mitfühlendstes Lächeln. "Das ist so süß von dir, Shiho. Wir können es kaum erwarten zu heiraten." Mit einem letzten Wimmern sprintete Shiho aus dem Büro. Beide drehten sich um und unterdrückten ein Lachen. "So, jetzt hast du Shiho kennengelernt. Sie ist.. gelinde gesagt, eine Herausforderung." "Sie ist eindeutig in dich verliebt. Das weißt du doch, oder?" "Ich habe in meiner Karriere vielleicht ein paar Verletzungen am Kopf bekommen, aber ich bin nicht hirntot, Ran. Sie versteckt es nicht gerade." "Und das macht dir nichts aus?" "Nein. Es ist irritierend." Shinichi zwinkerte ihr frech zu. "Und außerdem, jetzt, wo sie weiß, dass ich einer anderen Frau gehöre... denke ich nicht, dass sie ein Problem sein wird." "Gehöre, was?" Shinichi riss seine Bürotür auf und führte Ran mit einer galanten Geste hinaus. "Komm schon, Ran. Bringen wir dich nach Hause." Er ging mit Ran die Staße hinunter zu ihrer Wohnung. Da die Beiden in diesem Wohnblock Nachbarn waren, war seine Wohnung nur ein paar Türen weiter von ihrer entfernt. "Bevor ich dich gehen lasse..." Die junge Mori bemerkte, dass Shinichi mit etwas in seiner Tasche herumfummelte. Nach ein paar Sekunden holte er eine Büroklammer hervor. "Was tust du da?" Sie beobachtete, wie Shinichi seine geschickten Hände die Büroklammer geschickt verdrehte. Langsam ließ er sich auf ein Knie sinken. "Was ich da tue? Ich mache es offiziell." Mit einem verruchten Zucken seiner Augenbrauen zeigte Shinichi ihr, was er gemacht hatte. Einen Ring aus einer Büroklammer. "Also, Ran. Wirst du mich heiraten?" Kapitel 4: Verlobungsdinner --------------------------- Ran ihr Herz fühlte sich an, als würde es ihr gleich aus der Brust springen. Sie blinzelte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. "Was? Warum schaust du mich so an?" "Weil du vor meiner Wohnung auf den Knien bist und mir mit einem Ring, den du aus einer Büroklammer gemacht hast, einen Antrag machst! Und so habe ich mir meinen Antrag nicht vorgestellt!" "Ach Mist. Soll ich eine Pferdekutsche chartern? Oder vielleicht einen in diesen Himmel Botschaften schreibenden Flugzeugen?" "Ich hätte wenigstens gerne einen Ring, den du nicht einfach aus einer Büroklammer gemacht hast." "Hey, mein Büroklammerring ist sehr raffiniert. Gib es zu. Du bist ein wenig beeindruckt." "Es ist schwer, von dir beeindruckt zu sein, wenn du auf meiner Willkommensmatte kniest." "Meistens, wenn ich vor einer schönen Frau knie, ist es nicht das, was ich tue." "Okay.. genug. Wir sind in der Öffentlichkeit." "Aber genau das macht es ja so lustig." Ran fuhr sich mit den Händen durch die Haare und ging auf der Treppe vor ihrem Haus auf und ab. War sie wirklich dabei, Shinichi Kudo zu heiraten? Sie spürte eine sanfte Hand an ihrer Hüfte, die sie langsam umdrehte. "Mach die Augen auf, Liebes." Seine raue Stimme drang in ihr Ohr. Es war ein leises, tiefes Schnurren. Ihre Augen flatterten auf. "Sieh mich an. Ich bin es nur." Die Brünette schaute ihm tief in die Augen. Sie waren warm und gefühlvoll und man konnte sich darin nur zu leicht verlieren. "Du weißt, warum wir das tun. Um deine Bäckerei zu retten. Um mein Sportplatz zu retten. Um unser beider Zuhause zu retten. Und um deinem beschissenen Onkel und seiner intriganten Firmenscheiße ein Ende zu setzen." "Genau. Richtig. Okay." Ran schluckte schwer und nickte. Ein sanftes Grinsen umspielte Shinichi seine Lippen. "Warum schaust du mich so an?" "Weil du süß bist, wenn du nervös bist." "Hey. Ich bin immer süß." "Wahrere Worte wurden noch nie gesprochen." "Und vergiss das bloß nicht." Er nahm ihre Hand in seine. Langsam schob er den Büroklammerring auf ihren Finger. "Ich weiß, so hast du dir das nicht vorgestellt. Du verdienst etwas Besseres als eine Scheinehe aus Bequemlichkeit. Du verdienst etwas Besseres als mich." Shinichi stößte ein hartes, selbstsicheres Lachen aus, das so rau und ehrlich war, dass es ihr den Atem raubte. "Aber das hier ist nun einmal wer ich bin. Ich kann nicht zulassen, dass dein Onkel dein Leben versaut. Und ich kann nicht zulassen, dass er mein Leben versaut. Es ist keine perfekte Lösung. Das ist mir klar. Aber es ist das, was wir sind. Willst du mich also heiraten?" Die junge Mori atmete tief durch und starrte auf den glitzernden Büroklammerring an ihrem Finger. "Ja, Shinichi.. ich werde dich heiraten. Lass uns das tun. Ich bin dabei. Ich kann es nicht glauben, aber ich bin dabei. Wir werden heiraten." "Ja!" Ein breites Grinsen machte sich auf Shinichi sein Gesicht breit. "Dein Onkel wollte doch eine Verlobungsparty feiern, oder? Ich denke, wir sollten das durchziehen." "Ja? Warum?" "Weil das die perfekte Gelegenheit ist, um ihn zu zeigen, dass wir es wirklich ernst meinen." "Aber wir meinen es ja gar nicht ernst." "Das stimmt. Und dein Onkel darf das nicht wissen. Er sucht nach jeder Gelegenheit, diese Beziehung zu beenden. Lass uns das für ihn unmöglich machen. Ziehen wir eine so gute Show ab, dass er keine andere Wahl hat, als uns in Ruhe zu lassen. Und dann, wenn wir ihn ausgetrickst haben, können wir zu unserem normalen Leben zurückkehren." "Bei dir klingt das so einfach." "Ich bin von unseren Schauspielerischen Fähigkeiten überzeugt." "Oh.. Du kannst schauspielern?" "Natürlich kann ich das. Schau dir dieses Gesicht an. Ich hätte berühmt werden können." Shinichi gab Ran zum Abschied einen Kuss auf die Hand und zwinkerte ihr frech zu. "Bis dann, Süße." Was zum Teufel hatte Ran da gerade getan? Nach einem unruhigen Schlaf und einem langen Arbeitstag stand sie vor dem Inhalt ihres Kleiderschranks. Der Plan war in Stein gemeißelt. Heute Abend traf Ran sich mit Shinichi, ihrem Onkel Kenji und ihrem Cousin Sota zu einem Verlobungsessen. Das wird ihr erster Abend als offizielles, verliebtes Verlobungspaar werden. Ran wollte sich sinnlich und cool fühlen, weshalb sie sich für ein schickes Kleid in einem tiefen Rot entschied. Sie schlüpfte in ihr leuchtendes Kleid und schang ihre Hüften. Es klingelte an der Tür. Ran warf ihrem Spiegelbild einen letzten entschlossenen Blick zu, bevor sie zur Tür eilte. "Guten Abend, Süße." Die Worte erstarrten auf Shinichi seinen Lippen, während er sie in sich aufsog. "Fuck.. das sitzt wie angegossen. Du siehst heiß aus." "Ich sehe heiß aus?" "Schau mich nicht so überrascht an. Du weißt, dass du unwerfend aussiehst." "Weiß ich das? Erzähl mir mehr." "Ich würde es dir lieber zeigen." Shinichi sein Gesicht kam ganz nah an ihres heran. Sie atmete kurz sein berauschendes, teures Aftershave ein, bevor seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. Ihre Finger krallten sich in den Revers seines Hemdes und gaben ihm einen warnenden Ruck. "Was tust du da?" "Wonach sieht es denn aus, dass ich tue? Ich küsse dich." Das Herz der Bäckerin begann zu hämmern, ihre Augen waren so rund wie Münzen. Ein Grinsen kräuselte sich auf Shinichi seinen Mund. "Ach Süße. Wenn ich versuchen würde dich vor deinem Onkel und deinem Cousin zu küssen und du mich so ansehen würdest, wie du mich jetzt ansiehst, würden sie alle niemals glauben, dass wir verlobt sind." "Nun.. Du hast mich überrumpelt!" "Ich habe deine Improvisationskünste getestet." Ran ihr Atem stockte, als sich eine von Shinichis Händen auf ihrer Hüfte niederließ. Er zog sie dicht an sich heran, sodass ihre Lippen nur noch einen Hauch von seinen entfernt waren. "Lass es uns noch einmal versuchen. Trägst du immer diesen roten Lippenstift?" "Immer. Er wird auf dir landen." "Fuck.. das ist heiß." "Ist es das?" Ein tiefes, gefährliches Knurren ertönte in Shinichi seiner Kehle, als er nickte und seine Augen zu ihrem Mund wanderten. "Ja. Jetzt küss mich. So, als ob du es auch ernst meinen würdest." Ihre Brust erhob sich. Shinichi stupste mit dem Daumen auf ihren Mundwinkel und seine Augen glühten vor lauter Lust auf. "Sag mir nicht, dass du nervös bist, weil wir uns vor deiner Familie wie ein Pärchen benehmen müssen?" "Ich bin nicht nervös!" "Ich dachte, du hast es schauspielerisch drauf?" "Habe ich!" "Beweise es." Seine Hand schlang sich um ihren Rücken und zog Ran noch näher an sich heran. Sie konnte sein Partüm riechen, würzig und gefährlich. Sie konnte auch seine Wimpern zählen und sie konnte hören, wie schnell sein Herz klopfte. Er forderte sie heraus und sie würde es ihm zeigen. Die Blauäugige nahm Shinichi seinen Kiefer, sanft in ihre Finger und führ mit dem Daumen über die Wölbung seines spitzen Wangenknochens. Sie neigte sein Gesicht zu ihr und hörte das scharfe Einatmen, das von Shinichi seinem Gesicht kam, während sie langsam den Abstand zwischen ihren Mündern schloss. In dem Moment, in dem ihre Lippen seine berührten, war es, als stand die Welt still. Ran konnte sich nur noch auf das weiche Gefühl seines Mundes konzentrieren. Sie zog sich zurück, hielt seinen Kiefer immer noch in ihren Händen und genoss den Moment. "Ran.. komm her." Shinchi zog die Brünette gierig für einen weiteren Kuss zu sich. Er saugte ihre Zunge in seinen Mund, seine Hände verschlangen ihre Hüften. "Shinichi!" "Weniger reden. Mehr küssen." "Nur zum üben?" "Übung? Ja. Ja, natürlich. Nur zum üben.." Er räusperte sich. "Jetzt, wo das erledigt ist, gibt es noch eine Sache, die wir klären müssen, bevor wir deinen Onkel und deinen Cousin sehen." Shinichi nahm ihre Hände in seine und begutachtete den Büroklammerring an ihrem Finger. "Ja, das wird definitiv nicht reichen." "Der Ring? Mir gefällt er eigentlich ganz gut." "Ich fühle mich geschmeichelt. Aber du weißt, dass ich Besseres vollbringen kann, als das." "Das kannst du? Was hast du in deinem Ärmel?" Shinichi sein Lächeln wurde ein bisschen schüchtern. "Oh mein Gott. Shinichi Kudo. Wirst du gerade rot?" "Nein. Hör auf damit. Ich werde nicht rot." "Ich glaube, deine Wangen sagen etwas anderes." "Willst du mein Geschenk oder nicht?" "Du hast ein Geschenk für mich?" Shinichi kramte in seinen Taschen herum. "Mach die Augen zu, Ran." "Aber dann kann ich nicht sehen, wie du errötest." "Soll ich dir die Augen verbinden?" "Na gut." Ran spürte, wie er ihre Hände in die seinen nahm und den Büroklammerring vorsichtig abnahm. Plötzlich spürte sie, wie kühles, glattes Metall die billige Büroklammer ersetzte. "Öffne deine Augen." Die Brünette öffnete ihre Augen und schaute nach unten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. "Shinichi!" Der junge Kudo senkte seinen Kopf mit einem jungenhaften Grinsen. "So schlau mein Büroklammerring in dem Moment auch war.. Wir können nicht zulassen, dass du mit so etwas Billigem auftauchst. Meine Frau wird von mir wie eine Königin behandelt." "Ich werde nicht deine richtige Frau sein." "Rechtlich gesehen wirst du es sein. Ich habe vor, das richtig zu machen." Die Ernsthaftigkeit in Shinichi seinem Gesicht überraschte Ran. Sie biss sich auf die Lippe und bewunderte, wie der Diamant das Licht auffing. "Dein Onkel und dein Cousin dürfen dich nicht ohne einen echten Ring sehen, Ran." "Du hast mir also einen Diamantring gekauft, damit wir überzeugender sind? Shinichi, das ist zu viel des Guten." "Zu viel des Guten ist meine Art zu handeln. Entweder macht man es richtig oder lässt es bleiben." "Du bist verrückt." "Falls es dir was bedeutet, Ran.. Ich habe den Ring nicht gekauft. Er gehörte eigentlich meiner Mutter." Wehmut blitzte in Shinichi seinen tiefen, gefühlvollen Augen auf, so schnell, dass man sie fast übersah. "Sie ist gestorben. Ich war.. fünfzehn. Ich hatte kein gutes Verhältnis zu meinem Vater, weißt du. Ich habe meine Mutter verloren, als ich quasi noch ein Kind war." Die Blauäugige hatte keine Ahnung, dass er einen Elternteil verloren hatte. Sie hatte ihre beiden Elternteile bei einem Autounfall verloren. Deshalb stand sie ihrer eigenen Großmutter so nahe. "Mein Vater ist mein einziges lebendes Elternteil und er.. nun ja , er ist im Grunde genommen ein Workholiker, der nicht einmal kam, als meine Mutter starb. Je weniger über ihn gesprochen wird, desto besser." Shinichi hatte als Kind seine Mutter verloren und sein Vater hatte ihn nicht beachtet. Sie hatte keine Ahnung, dass er es scheinbar so schwer hatte. Ran griff nach unten und drückte mitfühlend seine Hand. "Es tut mir so leid, Shinichi." Er schüttelte seinen Kopf und winkte ab. "Das muss es nicht. Er ist aus meinem Leben verschwunden. Mir geht es gut." Er schenkte ihr ein verlegendes, nicht überzeugendes Lächeln. "Tut mir leid. Verdammt. Schau mich an, ich plappere einfach meine kleine rührselige Geschichte aus. Ich habe das noch nie jemanden erzählt." "Wirklich nicht?" "Ja, wirklich. Ich bin nicht wirklich gut darin, solche Dinge zu erzählen." "Und doch hast du es mir erzählt." "ja, das habe ich." Shinichi hielt sie einen langen Moment lang mit seinem Blick fest und erforschte ihre Augen. Die unverblümte Verletzlichkeit raubten ihr den Atem. "Du brauchst diese Seite von dir nicht zu verstecken, Shinichi." Anstatt zu antworten, nahm Shinichi wieder ihre Hand und betrachtete den Ring seiner Mutter an ihrem Finger. "Meine Mutter hat mir diesen Ring gegeben, um ihn meiner zukünftigen Frau zu schenken. Meiner Braut. Meiner besseren Hälfte. Um ehrlich zu sein.. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden treffen würde, der mich wirklich heiraten will. Aber nun.. hier sind wir." "Ich bin sicher, viele Frauen würden dich heiraten." "Du überschätzt mich, Ran." "Ich glaube, das ist nicht wahr." Shinichi flechtete die Finger ineinander. Wenn seine Augen sie ansahen, waren sie voller Aufrichtigkeit. "Ich möchte, dass du den hier bekommst, Ran. Er gehört dir. Wenn dein Onkel und dein Cousin diesen Ring an deinem Finger sehen, können sie nicht mehr behaupten, dass unsere Verlobung nicht rechtmäßig ist." Der Puls der jungen Mori begann zu rasen. Ein kleines Grinsen umspielte ihre Lippen, dass dem von Shinichi entsprach. "Und außerdem.. bei meiner Erfolgsbilanz und meinem Pech? Das könnte die einzige Ehe sein, die ich je führen werde. Du verdienst etwas Schönes. Etwas Besseres als diese kleine Büroklammer an deinem Finger. Etwas Echtes. Nimm ihn, Ran. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Ring jemandem anvertrauen würde.. Aber ich vertraue dir." "Es wäre mir eine Ehre, den Ring deiner Mutter zu tragen, Shinichi." "Wäre es?" "Willst du mich verarschen? Natürlich wäre es das. Er ist wunderschön und er bedeutet dir etwas. Ich hoffe nur, ich kann ihm gerecht werden. Und mit diesem großen funkelnden Stein an meinem Finger kann mein Arschloch- Onkel nicht mehr behaupten, unsere Verlobung sei gefälscht. "Alle gewinnen." Ran bewunderte die Art und Weise, wie der Ring an ihrem Finger saß, fast so, als ob er für sie gemacht wäre. "Er sieht wunderschön an dir aus." Sie schaute Shinichi in die Augen. Zu ihrer Überraschung war da kein freches Grinsen oder Zwinkern in seinem Gesicht. Nur pure, ehrliche Aufrichtigkeit. "Wirklich?" Shinichi antwortete mit einem Kuss auf ihrer Hand. Ihr Magen überschlug sich. "Ich liebe ihn an dir." In der Ferne hörte Ran, wie eine Uhr anfing zu schlagen. Shinichi nahm ihre Hand in seine. "Komm schon, Ran. Lass uns Verlobte spielen gehen." Sie kamen Hand in Hand in einem schönen Restaurant am Rande von Beika an. Der Blick der Brünetten fiel sofort auf ihren Onkel Kenji und ihren Cousin Sota, die ein breites, falsches Lächeln aufgesetzt hatten. "Ran! Shinichi! Schön, dass ihr beide es heute Abend geschafft habt." Ran setzte ihr bestes Schönheitsköniginnen- Lächeln auf. Shinichi verkneifte sich ein Lachen. Ran stößte ihn mit einem Ellbogen in die Rippen und befahl ihm leise, mitzuspielen. Shinichi setzte schnell ein breites Lächeln auf. "Onkel Ken! Sota! Wie schön, dass ihr dabei seid." "Ich bin wirklich begeistert, Leute. Ich bin so froh, hier zu sein. Einfach aufregend." "Ihr seid verlobt! Das ist eine große Sache!" Sota ergriff Ran ihre Hand und begutachtete den wunderschönen Diamantring, den Shinichi ihr geschenkt hatte. Er schenkte Shinichi ein beeindruckendes Nicken. "Verdammt, Playboy. Dafür hast du dich richtig ins Zeug gelegt, was?" "Natürlich habe ich das. Nur das Beste für meine Frau." Shinichi presste seine Lippen auf ihre Schläfe und zog sie in die Kurve seines Arms. Onkel Kenji blickte finster auf den Ring und war sichtlich wütend, dass er so überzeugend aussah. Zum Glück kam die Wirtin, bevor noch jemand etwas sagen konnte und führte alle zu dem reservierten Tisch. Shinichi hielt Ran mit einer galanten Geste ihren Platz frei und zwinkerte Ran kurz zu. "Also, Ran. Komisch, dass deine Verlobung nicht zur Sprache kam, als ich euch gestern getroffen habe." "Ach ja. Wie lustig." Ran tauschte einen kurzen Blick mit Shinichi. Onkel Kenji und Sota hoben selbstgefällig die Augenbrauen, waren entschlossen, sie bei einer Lüge zu erwischen. "Nun Sota weißt du.. Shinichi und ich halten die Dinge sehr privat. Wir sind nicht die auffälligen Typen. Wir wollen nicht, dass die ganze Welt weiß, was wir tun." "Ich gehöre zur Familie, Ran! Meinst du nicht, dass ich wissen sollte, wenn meine eigene Cousine verlobt ist?" "Es ist so süß, wie du die Familienkarte ziehst, wenn es dir gerade passt, Sota. Aber wenn es ums Geldverdienen geht, gehöre ich plötzlich nicht mehr zur Familie. Ich bin nicht wichtiger als ein Fremder." "Hey, hey. Es ist okay, Engel." Shinichi seine Stimme schnurrte in ihrem Luftraum herum, als er mit einer seiner massiven, starken Händen über ihr Rücken fuhr, um sie zu beruhigen. "Lass dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen. Lasst uns heute Abend einfach Spaß haben." "Wow. Wer hätte das gedacht? Der große Fußballer ist derjenige, der vor einem Game zurückschreckt?" Shinichi drückte mit seiner Zunge in seine Wange und warf Sota einen eisigen Blick zu. "Pass auf, was du sagst. Ich schrecke nie vor einem Game zurück." "Warum hast du dann seit ungefähr.. zwei Jahren nicht mehr gespielt? Denn nach dem, was ich gehört habe, hattest du nach deiner Verletzung Schiss bekommen. Du willst das Spielfeld nicht einmal mehr betreten." "Das ist nicht wahr." Shinichi seine Hände ballten sich zu Fäusten zusammen. Sota sein selbstgefälliges Grinsen wurde breiter. Neben ihm stieß Kenji ein leises Glucksen aus. "Oh, sieh ihn dir an. Der arme Shinichi schmollt. Ich glaube, du hast einen wunden Punkt getroffen, Sota." Ein leises Knurren summte in Shinichi seiner Kehle. Man merkte, dass er die beiden nur zu gern fertig machen würde. Die Blauäugige drückte sanft auf seine Schulter und forderte ihn auf, sich zu beruhigen. Shinichi atmete tief durch, aber er sah immer noch so aus, als würde ihm gleich die Sicherung durchknallen. "Jungs.. können wir uns heute Abend nicht einfach vertragen und ein Essen genießen? Bei diesem Essen sollte es doch darum gehen, Shinichi und mich zu feiern." "Natürlich Ran. Ich möchte nur, dass du mir eine Frage beantwortest." Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, als Sota ihr ein spöttisches, selbstgefälliges Lächeln schenkte. "Du willst einen berühmten Fußballer heiraten.. und du wählst den aus? Einen abgewrackten Fußball mit einem kaputten Knie, der seit Jahren nicht mehr gespielt hat?" "Verdammte Scheiße, Kumpel. Du weißt wirklich nicht, wann du deine Klappe halten musst, oder?" Shinichi seine Stimme war sanft, aber gefährlich. Ein Muskel kribbelte in seinem Kiefer. "Ich habe keine Angst vor dir. Du bist ein Nichts. Du bist ein Niemand." Schmerz blitzte in seinen Augen auf, kurz, aber echt. "Willst du deinen Mann nicht verteidigen, Ran? Willst du einfach schweigend da sitzen?" "Vielleicht liegt es daran, dass sie weiß, dass ich recht habe. Sie kann wen viel besser haben als Shinichi Kudo. Warum also er, Ran? Warum Shinichi?" Shinichi senkte den Kopf und sagte nichts. Die junge Mori hatte genug von Kenji und Sota seinen Schwachsinn. Shinichi tat ihr einen großen Gefallen. Jetzt war sie an der Reihe, ihn zurückzuzahlen. "Warum ich Shinichi heirate? Weil er furchtlos ist. Keiner kämpft mehr für mich als er." Eine Stille brach über den Tisch herein. Shinichi blinzelte Ran überrascht an. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Innerhalb und außerhalb des Spielfelds ist Shinichi ein Kämpfer. Er gibt nicht auf. Vor allem, wenn es darum geht, die Menschen zu verteidigen, die ihm wichtig sind." "Denkst du das wirklich von mir?" "Ich bitte dich. Du weißt, dass ich verrückt nach dir bin." Auch wenn es nur eine Vorstellung für Kenji und Sota war, huschte ein schüchternes, zufriedenes Grinsen über Shinichi sein Gesicht. Er neigte den Kopf, um es zu verbergen, aber Ran hatte das Lächeln bereits gesehen. "Dann sind wir wohl schon zu zweit." "Okay, genug, ihr Turteltäubchen. Ich bin kurz davor, mich zu übergeben und mir wurde noch nicht einmal das Essen serviert." "Du kotzt, wenn du zwei Menschen siehst, die verrückt aufeinander sind? Tut mir leid, Kumpel. Vielleicht brauchst du etwas mehr Liebe in deinem Leben." "Ich bin zufällig gerne Single." Ran und Shinichi prusteten vor lauter Lachen. Kenji und Sota tauschten beide einen finsteren Blick aus. Unter dem Tisch drückte Shinichi ihre Hand aus Dankbarkeit. Er beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte ihr ins Ohr, außer Hörweite von Kenji und Sota. "Danke. Für einen Moment war ich beinahe vom Weg abgekommen." "Nicht der Rede wert. Und falls es dir etwas bedeutet.. Ich habe das ernst gemeint, was ich gesagt habe, Shinichi." Er blinzelte sie verblüfft und sprachlos an. Er verbiss sich in ein Grinsen. "Du bist ein großartiger Spieler, Shinichi. Lass dir von meinen Arschloch- Familienmitglieder nie etwas anderes einreden. Shinichi drehte sich zu Kenji und Sota um. "Es interessiert euch vielleicht nicht, aber wenn ihr mich fragen würdet.. Ich liebe Ran, weil sie sehr klug und witzig ist und ihre Törtchen mich in den Wahnsich treiben. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine eiskalte Füchsin ist." "Eiskalte Füchsin? Erzähl mir bitte mehr darüber." "Ein Babe, eine Sexbombe, das Pin-up-Girl meiner Träume." "Du bist ein gefährlicher Süßholzraspler, Babe. Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, sah Ran ihre beste Freundin Kazuha und ihren Mann Heiji das Restaurant betreten. Ihre Blicke fielen sofort auf Ran. Heiji war noch nicht über die Scheinverlobung von Shinichi und mir informiert worden. Er könnte vor Kenji und Sota etwas Verdächtiges sagen! Ran klappte die Speisekarte auf dem Tisch auf, sodass sie Shinichi sein Gesicht verdeckte. "Was machst du da, Engel?" "Ran!" "Oh mein Gott, Baby, sieh mal! Es ist deine beste Freundin! Wir müssen ihr Hallo sagen!" Es war zu spät. Dem Lallen in Heiji seiner Stimme und dem Schwanken seiner Schritte nach zu urteilen, hatte er heute Abend schon ein paar Biere getrunken. Kazuha ihre Augen weiteten sich vor Panik, als Heiji sich auf den Weg zu Ran, Shinichi, Kenji und Sota machte. Heiji sein betrunkener, verwirrter Blick fiel auf Ran und Shinichi. Shinichi hielt ihre Hand schützend fest. "Warte mal kurz.. Was zum Teufel macht Kudo bei dir Ran?" "Ich bin ihr Verlobter, Hattori." "Was? Weder du noch Ran seid verlobt!" Kapitel 5: Junggesellenenabschied --------------------------------- Panik machte sich breit, als der Ehemann ihrer besten Freundin Heiji, betrunken herüber stolperte und bereit war, für Chaos zu sorgen. Heiji sah Shinichi misstrauisch an. Kenji und Sota schauten gespannt zu. "Was zum Teufel machst du hier, Kudo?" "Ich bin ihr Verlobter." "Was? Verarsch mich nicht. Ran ist nicht verlobt und du auch nicht." Auf der anderen Seite des Tisches tauschten Kenji und Sota ein schwindelerregendes, selbstgefälliges Lächeln aus. "Das ist interessant. Kannst du das erklären, Ran?" Die Brünette konnte förmlich sehen, wie Shinichi das Blut aus dem Gesicht lief. Er blickte panisch zu ihr. Er beugte sich zu ihr rüber, seine Lippen an ihrem Ohr, während er ihr Handgelenk umklammerte. "Fuck. Was machen wir jetzt?" "Mach dir keine Sorgen. Ich werde das schon regeln." "Wie denn?" Bevor Ran etwas sagen konnte, lief Kazuha herüber, nahm die Hand ihres Mannes und warf Ran einen entschuldigenden Blick zu. "Es tut mir so leid. Heiji hatte ein bisschen zu viel Spaß bei der Happy Hour. Ich hoffe, wir ruinieren dir nicht das Abendessen." "Ähm.. Nein. Ganz und gar nicht! Bei uns läuft es total gut." "Gut? Du und Shinichi seht aus, als wärt ihr gerade durch ein Spukhaus gerannt." "Wir sind nur.. äh.. du weißt schon.. hungrig." "Hey! Kann mir jemand erklären, was hier abgeht?" Die laute, lallende Stimme von Heiji ließ Kazuha und Ran aufspringen. Die Blauäugige drehte sich um und sah, wie Heiji Shinichi hart in die Brust stupste. Shinichi sein Blick wandte sich ab. Seine Augen verengten sich zu kühlen Schlitzen. "Ich weiß, dass ihr beiden nicht verlobt seid! Kudo ist schon seit Jahren Single!" "Ach? Stimmt das?" "Unsere Anwälte werden ihren Spaß daran haben, Papa. Wenn wir beweisen können, dass sie lügen, gehört der ganze Block uns. Super Einkaufszentrum, wir kommen." Shinichi sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. Er wendete sich wieder an Heiji und versuchte, seine Stimme ruhig und lässig zu halten. "Hör zu, Hattori. Ich habe dir bei dem Training zwar nichts erzählt, aber ich bin der Verlobte von Ran. Warum setzt du dich nicht mit Kazuha an einem Tisch und gibts einfach Ruhe." "Alter. Du weißt, dass Ran die beste Freundin meiner Frau ist. Ich denke, meine Frau würde es mir erzählen, wenn Ran verlobt wäre." "Ja, das würde sie, nicht wahr?", mischte sich Kenji amüsiert ein. "Nun.. weißt du.. Es ging alles sehr schnell. Richtig, Ran? Erzähl Hattori doch die.. ähm.. die Geschichte.. es ist eine lustige Geschichte.. wirklich." Shinichi sein panischer Blick traf auf Ran und flehte sie leise an, ihm zu helfen, indem sie sich was einfallen ließ. Die junge Mori wusste, dass sie nur mit Shinichi mitspielen musste und die Geschichte ihrer Verlobung war eine reine Improvisation. "Okay.. also.. es ist so.. Shinichi und ich, wir.. kennen uns schon seit Jahren. Wir haben uns damals während meines Auslandsjahres in New York kennengelern. Ich lebte dort und studierte Konditorei an einer Kochschule, damit ihr das Heart Desserts meiner Großmutter mit bester Erfahrung übernehmen konnte. Und Shinichi war ein heißer Typ, der in einem Wohnhaus wohnte. Oder Apartment, wie er es nannte.." "Und du warst die sexy Bäckerin, die mir jedesmal den Kopf verdrehte, wenn wir uns auf dem Flur begegneten." "Das ist.. richtig." Ran zwinkerte Shinichi zu, als er in ihrer Geschichte einstieg, die sie sich ausgedacht hatte. Das war eigentlich ziemlich lustig. Aber wie ging es weiter? Wie waren sie schließlich zusammen gekommen? "Und eines verregneten Abends komme ich also mit den Armen voller Einkaufstüten nach Hause.. und natürlich habe ich meine Schlüssel vergessen. Aber dann kam ein Ritter in glänzender Rüstung und rettete mich vor den Fluten des Regens." "Spoiler- alert.. Das war ich." "Da ich gerade vom Einkaufen kam, hatte ich ihm als Danke schön ein Abendessen gekocht." "Ich habe darauf bestanden, dass sie mir kein Essen machen muss, damit das klar ist." Shinichi stützte seine Wange auf seine Fingerknöchel und schaute Ran bewundernd an, während sie weiter erzählte. Sie wusste, dass diese Herzchen- Augen von Shinichi wahrscheinlich Teil der Vorstellung waren, aber sie sahen fast echt aus. Auf der anderen Seite des Tisches schäumten Kenji und Sota vor Wut, weil die junge Mori sich so leicht wieder gefangen hatte. Heiji hingegen verschlang gebannt jedes Wort ihrer vorgetäuschten Liebesgeschichte mit Begeisterung. "Verdammt, Kudo. Du bist ja ein richtiger Romantiker." Heiji stieß ein lautes, dramatisches Schniefen aus. Kazuha lachte ihren Mann aus und schlang die Arme um seine Schulter. "Also gut, mein Träumer. Ich denke, das ist genug für eine Nacht." Sobald Heiji seinen Tisch gefunden hatte, zog Kazuha ihre beste Freundin zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr. "Es tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung, dass wir dich heute Abend treffen würden. Wir waren beide so beschäftigt, dass ich keine Zeit hatte, Heiji über das ganze Drama zu informieren. Er schläft heute Nacht definitiv auf der Couch." "Es ist nicht deine Schuld. Ich beginne gerade erst zu begreifen, wie verrückt dieser Plan ist." "Oh, er ist bescheuert. Und ich stehe voll dahinter." "Wenn wir das wirklich durchziehen können, wäre das ein Wunder." Die Schleifenträgerin lehnte sich näher heran und flüsterte leise, damit niemand sie hören konnte. "Du willst also tatsächlich Shinichi heiraten, richtig? Eine echte Hochzeit?" "Ja, genau. Wir werden nur eine schnelle Hochzeit machen." "Und ich hoffe mal, dass ich dann auch deine Brautjungfer bin." "Hey. Wer sonst?" "Wow. Und als deine Brautjungfer gehe ich morgen mit dir ein Hochzeitskleid kaufen." Schmetterlinge begannen in ihrem Bauch zu schwirren. Bei den Worten Hochzeitskleid wurde ihr klar, wie real die ganze Sache geworden war. Am nächsten Tag holte Kazuha ihre beste Freundin wie besprochen ab und brachte sie zu einem örtlichen Brautmodengeschäft. Shinichi hatte darum gebettelt, mitkommen zu dürfen, aber Ran hatte ihm abgesagt. Den ganzen Morgen über schon summte ihr Telefon aufgrund seiner Nachrichten. Von: Shinichi Kudo Zeig mir was du kaufst. Nach dem Chaos der letzten Nacht war Ran froh, dass sie sich beim Einkaufen entspannen konnte. Obwohl es sich surreal anfühlte, tatsächlich ein Hochzeitkleid zu kaufen. Von: Ran Mori Shinichi, du kennst die Regeln. Der Bräutigam darf die Braut nicht vor dem Altar sehen. Von: Shinichi Kudo Bitte? Bitte, bitte? Bitte, bitte, bitte, bitte, mit einer Kirsche obendrauf? Von: Ran Mori Shinichi.. Tradition ist Tradition Von: Shinichi Kudo Aber! Von: Ran Mori Kein Aber! Von: Shinichi Kudo Bitte.. Ran grinste ihr Handy an. Kazuha lehnte ihr Kinn über ihre Schulter, um mitzulesen. "Verdammt. Ihr flirtet also weiter, was?" "Ähm.. Irgendwie schon? Vielleicht?" "Also, was läuft zwischen euch beiden? Ist das wirklich nur ein Pakt, um dir deinen Onkel vom Hals zu schaffen? Oder geht es um mehr?" "Ähm.. Es ist nur ein Pakt." "Aha. Ja, klar." "Ist es! Ich meine, ich kenne den Typen kaum. Es geht nur darum, die Bäckerei und Shinichi seinen Sportplatz zu retten." "Stimmt. Aber es hilft sicher nicht, dass Shinichi zufällig extrem heiß und charmant ist." "Er ist.. in Ordnung. Selbst wenn es nur darum geht, unsere Geschäfte zu retten.. Ich weiß, dass dies die einzige richtige Hochzeit sein könnte, die ich jemals habe. Ich habe nicht gerade das größte Glück mit Männern gehabt." "Nun.. Männer sind halt auch das Letzte." "Sagt die verheiratete Frau." "Hey, du hast gestern Abend meinen Mann gesehen. Ich liebe ihn, aber er ist ein Chaot. Aber.. rechne nicht damit, dass du aus dem Rennen bist, bevor es überhaupt angefangen hat, okay? Hier. Nimm das." Kazuha drückte Ran ein Hochzeitskleid von der Stange in die Hand. Sie stieß einen kleinen Schrei aus, als sie es bewunderte. "Es ist wunderschön und es ist genau dein Stil. Wenn das deine einzige Hochzeit ist, Ran.. dann solltest du dich wie eine Prinzessin fühlen." Ran betrat die Umkleidekabine um das Klein anzuprobieren und trat kurze Zeit später heraus und betrachtete sich im Spiegel. "Wow. Du bist so schön. Es steht dir perfekt." Sie sah so anders in diesem pombösen Hochzeitskleid aus. Das Kleid war Schulterfrei mit einem Bodenlangen Rock. Spitze und Tüll zierten den unteren Teil des Kleides, während der obere Teil sie mit einem glamourösen Glanz zum strahlen brachte. Ran biss sich auf die Lippen und drehte sich ein letztes Mal vor dem Spiegel, bevor sie sich wieder ihre normalen Klamotten überzog. "Und was steht heute an?" "Ich gehe mit Shinichi zu meiner Oma." "Oh mein Gott! Warte, ernsthaft? Das ist eine große Sache!" "Ich weiß. Er ist aus irgendeinem Grund sehr nervös." "Aus irgendeinem Grund? Ran, deine Oma zu treffen, ist eine große Sache. Wahrscheinlich will er einfach keinen schlechten Eindruck machen." "Aw.. Das ist eigentlich ganz schön niedlich." "Wer hätte gedacht, dass Shinichi Kudo unter all den Narben so ein süßer Kerl ist?" "Ich weiß, oder?" An der Kasse bezahlte Ran das Hochzeitskleid und verließ zusammen mit Kazuha das Brautmodengeschäft, um noch einen Kaffee trinken zu gehen. Die junge Mori holte Shinichi in seiner Wohnung ab. Ihr fiel die Kinnlade runter, als sie ihn sah. "Ich sehe aus wie ein verdammter Idiot, nicht wahr?" Shinichi zupfte mit einer Grimasse an seinem fest zugeknöpften Hemdkragen. Er starrte auf sein Spiegelbild und fummelte an seiner Kleidung herum. "Shinichi.. Du kannst auch deine normalen Klamotten tragen, weißt du?" "Um deine Oma zu treffen? Nein, das denke ich nicht." "Und warum nicht?" "Hör zu, Engel. Nichts für ungut, aber ich habe die ganze Sache mit dem Treffen der Eltern schon hinter mir. Sie werfen ein Blick aus die Narben und die Ecken und Kanten und die Show ist vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hat. Ich habe mal ein Mädchen zu einem Date abgeholt und ihr Vater hat die Polizei gerufen, als er mich an der Tür sah." "Was? Das ist doch verrückt." Shinichi zuckte mit den Schultern, während er immer noch mit seinem Spiegelbild beschäftigt war. "Er dachte, ich sei ein Verbrecher, der sich mit seiner Tochter anlegen will." "Nur, weil du ein paar Narben hast?" Der gutaussehende Fußballer wendete sich vom Spiegel ab und sah Ran an. Plötzlich waren seine dunklen Augen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt. "Nein, Süße. Weil ich ein böser, böser Mann bin." Sein Grinsen wurde verrucht. Ihre Kehle wurde ein wenig trocken, als er sie musterte und zu schätzen wusste, was er sah. "Ein böser Mann, was? Ich glaube nicht, dass du böse bist." "Nein?" "Nein. Ich durchschaue dich sofort. Aber weißt du, was das Problem ist? Du bist es nicht gewohnt, dass jemand so genau hinschaut." Ihre Lippen verzogen sich und ihr Blick wanderte mit langsamer Wertschätzung über Shinichi seiner großen Gestalt. "Unter den Narben steckt noch viel mehr." Shinichi zog eine Augenbraue hoch, als er sie ansah. Ran tat es ihm gleich. "Nun komm schon, Prinz Charming. Wir haben meine Oma zu beeindrucken." Eine Stunde später kamen Ran und Shinichi im Seniorenheim an. Shinichi fing wieder an zu schwitzen. "Ich kann nicht glauben, dass du mich dieses Hemd tragen lässt." "Okay, am Anfang war die Nervösität süß, aber du musst dich beruhigen. Sie ist meine Oma, nicht die Präsidentin." "Deine Oma zu treffen ist viel beängstigender, als den Präsidenten zu treffen!" Als sie den Besucherbereich betraten, hörte Ran ihre Begleitung nervös vor sich hin murmeln. Sie drückte beruhigend seine Hand. "Du schaffst das schon. Ich pass auf dich auf." "Ran! Da ist ja mein kleines Mädchen." Ein Lächeln huschte über Ran ihr Gesicht, als der vertraute Rosen- und Pfefferminzduft ihrer Oma sie umhüllte. Sie umarmte ihre Enkelin herzlich. Shinichi zuckte nervös zusammen, als ihre Oma sich von ihrer Enkelin löste und ihren Blick auf ihn richtete. Ran konnte praktisch hören, wie er schluckte, während ihre Augen ihn langsam untersuchten und die verblassten Narben in sich aufnahm. "Das ist also dein Verlobter, ja?" "Ja.. Shinichi Kudo. Das ist.. das ist mein Name." "Das ist dein Name? Bist du dir da sicher? Du klingst nicht sicher, Junge." "Ich bin.. Ich bin mir sicher. Nur, ähm.. " Shinichi schaute zu Ran, seine Augen waren vor lauter Panik geweitet. "Ein bisschen nervös. Glaube ich." "Hm. Ran. Schätzchen, ich wusste nicht, dass du auf nervöse Typen stehst. Du stehst normalerweise auf starke und selbstbewusste Typen." "Er ist normalerweise beides." "Ich glaube es erst, wenn ich es sehe." Shinichi zuckte zusammen. Ran drückte seine Hand zum Trost. Nach einer weiteren Stunde mit ihrer Oma summte das Handy der Brünetten auf, als sie eine Nachricht von Kazuha erhielt. Sie schickte ihrer besten Freundin einen Link zu ihrem Lieblingsclub, gefolgt von einem Kuss- Emoji. Von: Ran Mori Was hat es damit auf sich? Von: Kazuha Toyama Als deine Brautjungfer ist es meine Pflicht, dir einen geilen Junggesellenenabschied zu organisieren. Zwanzig Uhr. Zieh dein sexiestes Kleid an. Du brauchst eine wilde Nacht, bevor Shinichi dich ganz für sich allein hat. Während ihre Oma sich mit dem Einschenken von Tee beschäftigte, beugte sich Shinichi über die Schulter von Ran, um ihre Nachricht zu lesen. "Eine wilde Nacht, was? Keine Jungs erlaubt, nehme ich an?" "Nun.. du kannst einen Junggesellenenabschied feiern, damit es ausgeglichen ist." "Meine Kumpels werden das lieben." "Hab nur nicht zu viel Spaß." "Ich ziehe mein eigenes Ding mit meinen Jungs durch. Obwohl.. der Club, in den ihr geht, mein Lieblingsclub ist. Unsere Wege könnten sich kreuzen, Ran." "Behältst du mich etwa im Auge?" "Das könnte sein. Du darfst jetzt nicht zu wild werden." "Bist du eifersüchtig?" "Eifersüchtig? Ich? Auf jeden Fall." Ein böses Grinsen kroch über Ran ihr Gesicht. Eine weitere Stunde später stand die Blauäugige zu Hause vor dem Inhalt ihres Kleiderschranks und suchte nach einem Outfit für den Junggesellenenabschied heute Abend. Sie entschied sich für ein knielanges Kleid in rot mit schwarzen Overknees. Sie schlüpfte in das kokette, knallige Kleid und bewunderte ihr Bild im Spiegel. Mit klackernden Schuhen betrat die junge Mori den gut befüllten Club und fand schnell ihre beste Freundin, die bereits auf sie zu warten schien. "Sie ist die Frau der Stunde und sieht so umwerfend und absurd sexy aus wie immer. Die Qualen, wenn man eine absolute Sexbombe als beste Freundin hat." "Sollen wir Shinichi und Heiji füreinander verlassen?" "Bitte. Lass uns nach Frankreich fliehen und ein Liebespaar werden. Aber mal ganz im Ernst.. Ich freue mich eigentlich ganz schön für dich. Auch wenn ich weiß, dass die Situation nicht re..." Ran schlug Kazuha ihre Hand vor den Mund. Ihre Augen wurden groß vor Verwirrung. Ran lehnte sich dicht an das Ohr ihrer besten Freundin. "Sprich nicht über die ganze Pakt- Sache in der Öffentlichkeit, okay? Mein Onkel ist verrückt. Er hat überall seine Augen." "Tut mir leid. Daran habe ich gar nicht gedacht." Bevor die Blauäugige noch mehr sagen konnte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und den vertrauten Geruch von Dieselkraftstoff und zu viel Körperspray. "Ran! Schön, dich hier zu sehen." Es war der angehende Chefarzt Tomoaki. Sie hatte ein paar Dates mit ihm gehabt. Er war gut aussehend, aber viel zu sehr auf sein Auto fixiert gewesen und viel zu sehr auf sich selbst. "Tomoaki." Ran zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. Er grinste nur. "Liegt es nur an mir oder bist du sexier geworden?" "Ich war schon immer sexy." "Verdammt richtig. Ich schätze, Abwesenheit lässt das Herz höher schlagen, oder? Kann ich dir einen Drink anbieten?" "Ich habe bereits einen Drink." Die Basslinie der dröhnenden Hip- Hop- Musik wurde sinnlich und erotisch. Sie pochte in den Knochen der Bäckerin. Tomoaki seine Lippen verzogen sich, während er ihren Anblick in sich aufsog und sich nicht die Mühe machte, sein Verlangen nach ihr zu verbergen. "Wie wäre es mit einem Tanz?" In diesem Moment betrat eine neue Gruppe den Club und zog sofort alle Blicke auf sich. Es war Shinichi. Eine Gruppe ebenso heißer Männer, wahrscheinlich seine Freunde und sogar Heiji, folgte dicht dahinter. Natürlich fielen seine Augen sofort auf Ran. "Kennst du diesen Typen, Ran?" Ein dunkler Schauer lief ihr über den Rücken, als Shinichi seine Augen auf der anderen Seite des Clubs aus ihre trafen. "Diesen Typen, Tomoaki? Das ist mein Verlobter." "Machst du.. machst du Witze?" "Warum sollte ich über so etwas Witze machen?" Der EDM- Beat pulsierte heiß und schwer in den Clubwänden, Stroboskoplichter flackerten. Shinichi seine Augen zogen sie an, wie ein Magnet, während er sich in Richtung Bar bewegte, umringt von seinen Freunden. Die Brünette wendete ihr Gesicht zu Tomoaki und schenkte ihm ein schelmisches Grinsen. "Also.. du hast etwas von Tanzen gesagt?" Schwere Schritte näherten sich. Eine Hand an ihrem Handgelenk wirbelte sie herum. Die erotische, pulsierende Musik vibrierte durch ihren Körper, heiß und drängend. Shinichi ragte über ihr auf und hielt ihren Blick fest. "Hey Baby." "Baby?" Die Art und Weise, wie Shinichi sie ansah, hatte fast etwas Gefährliches. Ihr Atem stockte, als eine seiner großen Hände träge ihre Wirbelsäule entlang wanderte und sich an ihrem Rücken niederließ. Er zog Ran dicht an sich heran. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund und dann wieder zu ihren Augen. "Tanz mit mir." "Ich glaube, ich brauche.. eine Drink." "Nicht bewegen." Gerade als Ran aus der Szene fliehen wollte, legte sich Shinichi seine Hand um ihr Handgelenk und zog sie sanft zurück. "Was geht in deinem Kopf vor?" "Ähm.. Tequila?" Shinichi stieß ein leises, gefährliches Lachen aus. "Wirklich? Denn ich glaube, ich habe dich aus der Fassung gebracht." "Nein, das hast du nicht!" Ran antwortete viel zu schnell, um überzeugend zu klingen. "Lügnerin. Ich bin gleich wieder da. Lass mich dir noch einen Drink holen, Ran. Geh und hab Spaß mit deinen Freundinnen." Shinichi verschwand Richtung Bar. Plötzlich tauchte eine neue Gestalt in ihrem Blickfeld auf. Jemand, den sie auf keinen Fall sehen wollte. Es war Shiho, Shinichi seine übermäßig flirtende Empfangsdame von dem Sportplatz. Ihr Blick glitt verächtlich zu ihr herüber. "Ran." Sie spuckte ihren Namen förmlich aus. Der Hass brennte in ihren Augen. "Shiho! Hey! Ich hoffe, dass es dir soweit gut geht." Ein paar andere Mädchen tauchten an Shiho ihre Schulter auf. Sie waren fast so gekleidet und sahen genauso aus wie sie. Sie trugen alle zehn Zentimeter hohe Absätze und falsche Wimpern und sahen Ran an, als wäre sie der Teufel. "Ist sie das?" Eine von Shiho ihren Lakeien schmatzte mit dem Kaugummi, während sie Ran mit einem kalten Blick fixierte. "Ja. Das ist sie. Die Frau, die versucht, Shinichi zu stehlen." "Und mit sie meinst du Shinichi seine buchstäbliche Verlobte?" "Ähm.. was?" "Sie lügt. Es ist nicht wahr." "Stimmt etwas nicht, meine Damen?" Shinichi seine Stimme säuselte in Ran ihr Ohr. Er reichte ihr einen Drink. "Oh mein Gott! Das ist er!" "In natura ist er noch heißer, Shiho!" "Das ist der Shinichi Kudo!" Shiho ihre Augen fixierten Shinichi wie eine Löwin, die gerade ihre Beute ins Visier genommen hatte. Ihre Schulter stieß hart gegen die von Ran, als sie auf ihn zuging. "Ernsthaft, Shiho? Willst du eine gescheuert bekommen?" "Trau dich ruhig, Bitch." Shiho zupfte abweisend an ihren kurzen Haaren und klimperte mit ihren Wimpern in Shinichi seine Richtung. "Hey Boss. Willst du tanzen?" Ein tiefes, gefährliches Lachen stieg in der Kehle der jungen Mori auf, während sie beobachtete, wie Shiho ihren Verlobten anbaggerte. Jetzt war sie richtig sauer. "Das kann ich nicht tun. Ich bin schon vergeben, Shiho." "Was? An wen?" "Er ist vergeben? Das ist so unfair!", beklagten sich Shiho ihre Anhängsel. Shinichi grinste Ran an und zog eine Augenbraue hoch. "Ran." "Was hat sie damit zu tun?" Shinichi sein verruchtes Grinsen wurde noch breiter, als die Blauäugige ihn am Kragen packte und zu sich zog. Die Augen von Shiho und ihren Freunden wurden groß. Sie wollte es dieser Tussigang zeigen. Ran ihre Finger vergruben sich in Shinichi seinem Haar und sie zog ihn für einen tiefen, schmutzigen, fordernden Kuss zu sich. Ein leises Knurren ertönte in seiner Kehle, während sie über seinen Mund leckte und seine Lippen mit ihren verschlang. "Shiho, du hast gesagt.. du hast gesagt.." "Ich weiß, was ich gesagt habe!" "Meine Lieben.. Nichts für ungut, aber würdet ihr meinem Verlobten und mir ein wenig Privatsphäre gönnen?" "Ihr bremst uns irgendwie aus." "A.. a.. aber..!" "Komm schon, Shiho. Lass uns gehen." Mit einem kollektiven Kopfschütteln und einem wütenden Geflüster verschwand Shiho und ihre Lakeien im Club. Noch ganz errötet von der Hitze des Kusses, zogen beide lachend von dannen. Shinichi unterdrückte sein Lachen, indem er sich an ihrer Schulter krümmte. "Das hatten die verdient." "Shiho in den Wahnsinn zu treiben, könnte mein neues Lieblingshobby werden." "Und wenn ich dich dabei auch noch küssen darf, werde ich mich nicht beschweren." Mit einem heftigen Schlucken begegnete Ran seine Augen. Er schaute ihr tief in die Augen, aber sein Blick war unleserlich. "Wir werden wirklich heiraten, wie?" "Bist du bereit?" "Keine Ahnung. Du etwa?" "Auf gar keinen Fall." "Es ist noch nicht zu spät, auszusteigen, Ran. Ich will dich nicht zwingen." "Nein. Wir haben uns verpflichtet. Wir ziehen das durch. Wir müssen es tun. Für die Bäckerei. Und für den Sportplatz." "Genau. Für die Bäckerei und dem Sportplatz." Shinichi wiederholte es, fast so, als wollte er sich selbst überzeugen. Aber in seinen blauen Augen rührte sich noch etwas anderes. Etwas Unverfälschtes. Etwas Reales. "Ich habe ein wenig recherchiert wegen der Trauung. Wir könnten morgen heiraten." "Morgen?" "Ja, genau. Und danach.. Du weißt schon, was wir tun müssen, oder? Überzeugend sein?" "Was?" "Wir werden zusammenleben müssen." Kapitel 6: Ich will! -------------------- Ran ihr Magen schlug Purzelbäume. Adrenalin flutete durch ihren Blutkreislauf. "Wäre das für dich okay, Ran?" "Mit dir zusammenleben? Das kommt darauf an. Was für ein Mitbewohner bist du?" "Oh, ich bin erstklassig. Ich bin extrem sauber. Ich bin fast immer bereit für einen spätabendlichen sieben bis elf Lauf. Und ich schaue mit dir all deine schrägen Reality- Shows an." "Sogar Der Bachelor?" "Nur wenn wir bis zur finalen Rose schauen." "Abgemacht." "Es ist ja nur für ein paar Monate. Bis wir sicher sein können, dass die Bäckerei und mein Sportplatz sicher sind. Dann kehren wir zu unserem normalen Leben zurück. Denk nicht allzu viel darüber nach. Und außerdem.." Shinichi trat einen Schritt näher an Ran heran. Sein berauschendes Parfüm erfüllte ihre Sinne und prickelte auf ihrer Haut. "..könnte das lustig werden." "Wessen Wohnung nehmen wir?" "Nun, meine ist größer. Wir können einen Untermieter für deine finden, damit du kein Geld für die Miete verschwendest." Die junge Mori fuhr mit ihren Fingern durch ihr langes Haar und fühlte sich von der Aussicht leicht überwältigt. Shinichi seine Hand strich sanft über ihren Rücken. "Ich weiß, es ist viel verlangt." "Aber du hast recht. Es würde nicht überzeugend wirken, wenn ich nicht bei dir einziehen würde." "Ich verspreche, dass ich ein lustiger Mitbewohner bin." "Lustig? Ich dachte, du wärst ein Ordnungsfanatiker." "Das stimmt. Aber genau das macht mich lustig." Die Party klang langsam aus. Nachdem Ran sich von Kazuha und ihren Freundinnen verabschiedet hatte, führte Shinichi sie nach draußen. "Lass mich ein Tax.." Plötzlich fiel der jungen Mori eine verschwommene Begegnung ins Auge. Ein düster aussehender Mann beobachtete sie von einer Straßenecke aus. Ein Blitz aus einer Kamera blendete sie. Shinichi fuhr sich mit der Hand über die Augen und drehte seinen Kopf nach dem Täter um. Der Mann sprintete die Straße hinunter. "Hey! Wo zum Teufel willst du hin?" Shinichi sprintete ihm sofort hinterher. Panik durchströmte ihren Körper, während Ran ihnen hinterherlief. Sie verschwanden in einer nahen Gasse. "Komm mir nicht zu nahe!" "Dafür ist es zu spät, du Arschloch! Sag mir, wer du bist und warum du mir und meiner Verlobten gefolgt bist?" "Verlobte? Ich bitte dich. Ich kenne die Wahrheit." Das Grauen lief Ran eiskalt den Rücken hinunter und lähmte sie. Sie tauschte mit Shinichi einen panischen Blick in der Dunkelheit aus. Eine kalte Erkenntnis machte sich in ihrem Kopf breit. Sie ging einen Schritt vorwärts. "Hat mein Onkel dich geschickt, um uns zu beobachten?" "Ich habe keine Ahnung, wovon du redest." Shinichi seine Hand schnellte hervor und packte den Fremden am Hemdkragen. Er knallte ihn gegen die Wand. "Sei vorsichtig, Shinichi!" "Ich werde es nicht übertreiben, aber wir brauchen Antworten." Shinichi drehte sich zu Ran um. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. "Wir können ihn nicht gehen lassen, Ran. Wir müssen herausfinden, hinter was er her ist und wer ihn geschickt hat." "Du kannst mich mal!" Der Fremde spuckte dem jungen Kudo direkt ins Gesicht. Die Kinnlade der Brünetten klappte vor Empörung herunter. Ein tiefes, gefährliches Lachen ertönte in Shinichi seiner Kehle. "Oh Kumpel.. Ich wünschte wirklich, du hättest das nicht getan." Shinichi drückte den Mann mit einem Griff an die Wand. Er krempelte seinen Ärmel hoch und enthüllte seine Muskeln. "Ich werde dir einen Scheißdreck erzählen!" Ran ging zu Shinichi. In ihrer Tasche schaltete sie heimlich die Kamera ihres Handys ein, damit sie aufnehmen konnte. "Bleib zurück, Ran. Überlass ihn mir." "Ich komme schon klar. Ich kann selbst auf mich aufpassen." So unauffällig wie möglich, ohne dass der Fremde etwas mitbekam, zeigte sie Shinichi, dass sie den Streit aufnahm. Der Fremde zappelte in Shinichi seinem Griff. "Sag uns, für wen du arbeitest oder ich gehe direkt zur Polizei und sage ihnen, dass du mich stalkst!" "Das wird unmöglich zu beweisen sein." Die Blauäugige holte ihr Handy aus ihrer Tasche, um zu zeigen, dass sie das Gespräch aufgezeichnet hatte. Das Gesicht des Fremden verlor seine ganze Farbe. "Ach Fuck!" "So ist es richtig. Versuch es noch einmal. Warum zum Teufel bist du uns gefolgt und für wen arbeitest du?" Der Fremde knirschte mit den Zähnen. Shinichi würgte ihn, indem er ihn gegen die Wand presste, als er seinen Griff anpasste. "Antworte ihr! Sofort!" "Na schön! Kenji Mori hat mich geschickt, um Fotos von euch zu machen. Er plant eine Klage gegen euch, um zu beweisen, dass eure Beziehung nicht echt ist." "Eine Klage? Ich schwöre, dass ich deinem Onkel eines Tages die Zähne ausschlagen werde, Ran." "Nicht, wenn ich sie vorher ausschlage." Shinichi ließ den Fremden los, der nach Luft schnappte und sich den Hals massierte. "Verpiss dich, du Wichser. Und wenn du noch einmal ein Foto von meiner Verlobten machst, bekommst du viel mehr als nur einen geprellten Hals." Das ließ sich der Widerling nicht zweimal sagen. Er machte sich mit eingezogenem Schwanz aus dem Staub und ließ die Beiden allein in der Gasse zurück. "Geht es dir gut?" "Ja. Ich bin nur sauer auf meinen Onkel." "Er ist ein echter Kotzbrocken, nicht wahr?" "Versuch mal mit ihm verwandt zu sein. Wenigstens haben wir unsere Antworten. Mein Onkel wird vor nichts zurückschrecken, um zu beweisen, dass unsere Ehe nicht echt ist." "Aber das Gute daran ist, dass er einen Widerling angeheuert hat, um uns zu verfolgen, bewusst, dass er verzweifelt ist." "Und wenn er verzweifelt ist, bedeutet das, dass wir einen ziemlich soliden Plan in der Tasche haben." "Verdammt. Er meint es wirklich ernst damit, dass er uns der Lüge überführen will, wie?" "Ja. Das tut er. Wir müssen uns einen Anwalt besorgen." "Ja, du hast recht. Wenn dein Onkel so hart gegen uns vorgeht, müssen wir genauso hart vorgehen." Am nächsten Morgen arrangierte Shinichi ein Treffen mit seiner Freundin Sonoko, einer erfolgreichen Anwältin. Wenn Kenji einen großen Plan hatte, musste Ran mit Shinichi bereit sein. "Also, damit ich das richtig verstehe, Shinichi. Du und Ran wollt heiraten, um Kenji Mori davon abzuhalten, eure Geschäfte zu übernehmen?" "Richtig." "Und ihr beide müsst so aussehen, als wärt ihr wirklich verliebt?" "Auch richtig." "Okay. Das Wichtigste, was ihr braucht, sind also fotografische Beweise. Wenn die Sache vor Gericht geht und so wie du diesen Kenji beschrieben hast, könnte es sehr wohl so weit kommen, muss das alles echt aussehen. Ich spreche von Posts in den sozialen Medien. Ich rede von süßen Selfies von euch beiden im Bett. Ich spreche von Beweisen für Geburtstagsgeschenken und Valentinskarten." "Verdammt.. an all das haben wir nicht wirklich gedacht, oder?" "Um ehrlich zu sein, hatten wir keine Ahnung, wie weit mein Onkel gehen würde, um zu beweisen, dass unsere Beziehung nicht echt ist." "Haben wir überhaupt eine Chance, Sonoko?" "Ja. Aber es wird schwer werden. Mein Vorschlag? Fangt mit den Flitterwochen an. Lasst es so überzeugend wie möglich aussehen." "So wie Selfies von uns beiden beim Sonnenbaden?" "Das ist ein guter Anfang. Ich buche euch ein Hotelzimmer für ein paar Nächte am Meer. Mach Fotos von allem. Und ja, das gilt auch für das Schlafzimmer. Nach dem Sex im Bett kuscheln, mit einem sexy Text zum Bild, so etwas in der Art." Shinichi sein panischer Gesichtsausdruck wurde plötzlich durch ein anzügliches Wackeln seiner Augenbrauen in Ran ihrer Richtung ersetzt. "Nackte Selfies im Bett? Ich glaube, das kriegen wir hin." "Ähm.. Ich schon. Du auch?" "Ich weiß nicht, Ran. Du, nackt, in meinen Armen.. Das ist ziemlich verlockend." "Mach dir keine Sorgen." "Wartet wenigstens bis ich aus dem Zimmer bin. Das Wichtigste zuerst. Wir brauchen die Heiratsurkunde." "Wir haben für morgen die kleine Kirche gebucht. Eine kleine Sache, nur Freunde und Familie." "Wird Kenji auch da sein?" "Leider wird er sicher nicht widerstehen können, aufzutauchen." "Gebt ihm keinen Grund an euch zu zweifeln. Ich bin sicher, er wird nach jeder Ausrede suchen." Nach einer schlaflosen Nacht voller stressiger Hochzeitsträume stand die hübsche Mori vor der Kirche in Beika. Kazuha hielt ihre Hand ganz fest. Sie hatte ihr heute Morgen beim Anziehen geholfen und Ran gezwungenermaßen mit Mimosa- Cocktails abgefüllt, um ihre Nerven zu beruhigen. "Kazuha.. sag mir, dass ich nicht verrückt bin." "Du bist nicht verrückt." "Wie kannst du das sagen? Ich bin dabei, einen Fußballer zu heiraten, den ich kaum kenne!" "Du weißt, warum du das tust, Ran. Denk an die Bäckerei. Denk an seinen Sportplatz. Denk an den Gesichtsausdruck deines dummen Onkels, weil du seine Pläne durchkreuzt hast. Denke an Shinichi seine steinharte Bauchmuskeln." "Kazuha!" "Entschuldigung. Ich konnte nicht widerstehen. Okay, aber im Ernst. Wie geht es dir? Geht es dir gut?" "Ich fühle mich seltsam.. aufgeregt, ehrlich gesagt? Ist das nicht total merkwürdig?" "Nein! Du heiratest einen heißen Fußballer! Es wäre nur noch verrückter, wenn du nicht so aufgeregt wärst." Mit einem tiefen Atemzug fing Ran sich und betrat die kleine Kirche. Schmetterlinge kribbelten in ihrem Bauch auf, als sie Shinichi in seinem Anzug am Altar sah. "Hey Schönheit." "Es ist irgendwir verrückt, eine Hochzeit ohne unsere Familie zu feiern." "Aber um ehrlich zu sein.. Wir haben beide nicht die größte Familie." "Ich habe nur einen Arschloch- Onkel und meine Oma, die wegen ihres schwachen Immunsystems das Altersheim nicht verlassen kann." "Und ich habe nur meinen beschissenen Vater." Auch wenn Shinichi darüber lachte, tat es Ran im Herzen weh. "Wenigstens haben wir einander, oder?" "Genau. Es ist schon komisch.. Ich hätte nie gedacht, dass die heiße Bäckerin, die ein paar Häuser weiter wohnt, eine meiner größten Stützen werden würde." "Und ich hätte nie gedacht, dass der Fußballer, der den Sportplatz in der Nachbarschaft leitet, einmal mein Ritter in glänzender Rüstung sein würde." Shinichi strich Ran eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. "Das reicht mir schon." Ihr Magen schlug Purzelbäume und in ihrer Brust kribbelten die Schmetterlinge. ABer bevor sie noch mehr sagen konnte, schwangen die Türen auf. "Wer ist bereit, unter die Haube zu kommen?" Beide machten große Augen, als ein riesiger Mann den Raum betrat. Der Rest der Hochzeitsgesellschaft trudelte ein. Kazuha und ihr Mann Heiji kamen als erste herein. "Ran! Du siehst umwerfend aus, wie immer." "Da hat mein Mann verdammt recht." Ihr Magen sank, als sie das nächste Paar sah, dass die kleine Kirche betrat. "Ran. Shinichi." "Du ziehst diese List also tatsächlich durch, wie?" Ihre Augen verengten sich. Shinichi versteifte sich neben ihr. Die Blauäugige warf ihrem Onkel einen unschuldigen Blick zu und er verzog den Mund zu einem finsteren Gesicht. "Das klappt bei mir nicht, weißt du?" "Was funktioniert nicht, Onkel? Ich habe keine Ahnung, wovon du redest." Kenji blickte finster drein, als er seinen Platz fand. Sonoko kam als nächste herein, bewaffnet mit einer Kamera. Sie lehnte sich nah heran und flüsterte leise. "Ich spioniere den Onkel und den Cousin aus. Achtet ihr darauf, dass ihr immer euer Pokerface behaltet. Gebt ihnen keinen Grund, an euch zu zweifeln." Beide nickten ihr entschlossen zu. Bevor Ran noch mehr sagen konnte, schallte eine dröhnende Gesangsstimme durch die Kirche. "Love me tender, love me sweet, never let me go. You have made my life complete, ans I love you so. Willkommen zur Hochzeit von Shinichi Kudo und Ran Mori. Leute! Lasst uns mit der Party beginnen!" Schlagartig wurde dem Brautpaar klar, warum sie so schnell einen Termin bekommen hatten und warum diese kleine Kirche nicht so zur Auswahl für verliebte Verlobte stand. "Der Anfang macht der Gentleman. Lass das Gelübde hören, mein Sohn!" Shinichi räusperte sich und zupfte ein wenig nervös an seinem Kragen herum. Seine Augen erhoben sich, um ihre zu treffen. "Ran.. auf die Gefahr hin, unglaublich kitschig zu klingen, muss ich dir etwas gestehen." Eine dicke Stille sank sich über den Raum. Ihr Herz begann zu klopfen. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich verliebt habe. Erinnerst du dich? Ich habe nicht gerade den besten ersten Eindruck gemacht. Ich war verschwitzt vom Laufen und brauchte dringend eine Wasserflasche zum Auffüllen. Deine Bäckerei war der einzige Laden in unserem Viertel, der um halb Sechs geöffnet hatte. Also kam ich rein. Und da warst du." Das war die eigentliche Geschichte, wir Ran und Shinichi sich kennengelernt hatten. Die junge Mori erinnerte sich an diesen Tag! "Du hast nach Zucker gerochen. Nach Erdbeeren und Buttercreme. Und du sahst genauso süß aus. Du hast mir eine Menge Ärger gemacht, weil ich deinen Laden betreten hatte, ohne etwas zu kaufen. Aber du hast trotzdem meine Flasche aufgefüllt. Ich verliebte mich schnell und heftig. Ich erfand immer wieder Ausreden, um vorbeizukommen. Jeden Tag hast du mich unerbittlich geneckt." "Nun Shinichi.. Necken ist deine Sprache der Liebe." "Bedauerlich, aber wahr. Nach allem, was ich durchgemacht habe.. meine Verletzung, der Verlust der Liga, mein langer, schmerzhafter Weg zur Genesung.. war Liebe das Letzte, woran ich dachte. Um ehrlich zu sein? Mein Selbstvertrauen war in der Gasse." Shinichi seine Worte hatten etwas Ungeschliffenes, Ehrliches an sich, dass Ran ihr Herz aufgehen ließ. "Früher war ich als Playboy bekannt. Ich war ganz oben in der Welt angekommen. Ich hatte alles, was ich jemals wollte und dann habe ich alles verloren. Jemanden zu finden, der mich liebt, erschien mir wie ein Wunschtraum. Und dann kamst du. Eine Frau, die direkt aus meinen wildesten Träumen gepflückt wurde." In der Ecke des Raumes sah die Braut Sonoko, die Shinichi sein Gelübde filmte. Sie zeigte ihrem langjährigen Freund stolz die Daumen nach oben. Ihr Mund formte die Worte Du bist unglaublich. Es war wahr. Das war er wirklich. Ran hatte nicht erwartet, dass seine Worte so herzlich waren. So aufrichtig. "Ich glaube immer noch, dass du zu gut für mich bist, Ran. Aber ich werde jeden Tag daran arbeiten, ein Mann zu sein, der deine Liebe verdient." "Uff.. das wird schwierig, da mitzuhalten. Nichts für ungut, aber ich dachte, er würde hauptsächlich in gruseligen Grunzlauten sprechen. Aber verdammt, er hat mich nicht zum Weinen gebracht! Mal sehen, ob Ran das auch kann." Es gab ein paar Lacher und Schniefgeräusche im Raum. Shinichi grinste ein wenig und zog verlegen den Kopf ein. "Ran, du bist dran.", gab der Trauredner bekannt. Shinichi kaute auf seiner Unterlippe. Eine Angewohnheit die er an den Tag legte, wenn er sich ein wenig verletzlich fühlte, wie der jungen Mori aufgefallen war. Aber dann trafen seine Augen auf ihre. Ihre Brust krampfte sich zusammen, als er ihren Blick festhielt. "Alles gut?" Die Brünette überlegte, denn sie wollte ihm genauso ein ehrliches, von Herzen kommendes Gelübde abgeben, was ihm würdig war, so wie er es getan hatte. "Shinichi.. als ich meine Familie verloren habe, habe ich mir selbst ein Versprechen gegeben.. Verlasse dich nie auf jemanden. Denn du könntest diese Person im Handumdrehen verlieren. Ich ließ zu, dass ich kalt und wie versteinert wurde. Ich habe mein Herz vor allen Menschen verschlossen, weil ich Angst hatte, dass sie mich verlassen würden. Ich hätte nie gedacht, dass jemand stark genug ist oder sich genug um mich kümmert, um diese Mauern zu durchbrechen." Ein kleiner Kloß bewegte sich in ihrer Kehle, als die ungeschminkten, ehrlichen Worte aus ihr heraussprudelten. Ran zwang sich dazu, Shinichi seinen zärtlichem Blick standzuhalten. "Dann bist du gekommen." Ein liebevolles, süßes Lächeln umspielte seine Lippen. Er strich ihr die Haare von der Wange. "Ich habe mich in dich verliebt, sehr sogar. Aber ich habe mir eingeredet, dass du unantastbar bist. Ein heißer Fußballer? Ich dachte, du wärst auf keinen Fall ernsthaft an mir interessiert. Aber dann bist du immer wieder bei mir aufgetaucht. Und hast mich eines Besseren belehrt. Ich war noch nie so glücklich, dass ich das Gegenteil beweisen konnte." "Du warst auch verdammt hartnäckig, Ran. Aber ich weiß, du warst es wert." "Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen. So furchtlos, mit dem Herzen eines Löwen und so lieb. Du gibst mir das Gefühl am Leben zu sein." Sonoko knipste aufgeregt Fotos und zeigte Ran einen riesigen Daumen nach oben als Zeichen ihrer Anerkennung. Shinichi zog Ran näher zu sich heran und brachte seine Lippen an ihr Ohr. "Verdammte Scheiße, Ran. Und ich dachte, mein Gelübde hätte das Haus zum Einsturz gebracht. Deines hat eingeschlagen wie eine Bombe." "Beeindruckt?" "Sehr. Du hast mich zum Erröten gebracht." "Ich habe Shinichi Kudo zum Erröten gebracht?" "Also gut, meine Damen und Herren. Es ist fast Zeit für den Lieblingsteil der Zeremonie, den großen Kuss. Aber das Wichtigste zuerst. Hat jemand Einwände gegen diesen heiligen Bund der Ehe? Sprich jetzt oder schweige für immer." "Ich bin dagegen!" Kenji und Sota waren beide aufgesprungen. Dem Trauredneer fiel die Kinnlade herunter und er schaute zu dem Brautpaar. "Onkel Kenji.. Ich dachte, wir hätten einander versprochen, dass wir diese albernde Nummer nicht machen! Aber natürlich konntest du nicht widerstehen! Du bist so ein klassischer Scherzbold!" "Wovon sprichst du?" Mit einem herzhaften Lachen wandte sich Ran an den Trauredner. Shinichi unterdrückte sein eigenes Grinsen. "Das macht er bei jeder Hochzeit. Ignorieren Sie ihn einfach. Mein Onkel ist so albern." "Wenn das so ist.. ist es an der Zeit, die Ringe auszutauschen." Shinichi zog einen Ring hervor. Schmetterlinge flogen in dem Bauch der jungen Braut herum, als er ihre Hand nahm. Wieso wurde es ihr plötzlich so real? Er schob den Ring auf ihren Finger. Ein elektrisches Kribbeln lief ihr über den Rücken, als seine Augen auf ihre trafen. Nun war sie dran. Ran zog den Ring hervor der für ihren Bräutigam bestimmt war. Es war ein klassischer Silikonring, genau wie der, den er ihr geschenkt hatte. Sie waren perfekt für einen Fußballer und einer Bäckerin, da sie ständig ihre Hände benutzen musste. Zumal bei Shinichi seine Hände eher weniger zum Einsatz kamen, aber er viel Sport betrieb. Sie nahm seine Hand in ihre eigene und steckte den Ring auf seinen Finger. "Und jetzt, Shinichi Kudo. Willst du diese Frau, Ran Mori, zu deiner rechtmäßigen angetrauten Ehefrau nehmen? So antworte mit Ja, ich will. "Ich will." Ran ihr Herz raste so schnell, dass es sich anfühlte, als würde ihr ganzer Körper in Flammen stehen. "Und willst du, Ran Mori, Shinichi Kudo zu deinem rechtmäßigen angetrauten Ehemann nehmen? So antworte auch du mit Ja, ich will." "Ich will." "Nun, in diesem Fall, meine Damen und Herren, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau! Du darfst die Braut jetzt küssen." "Verdammt, ja!" "Zeigt es uns!" "Küss sie!", riefen die wenigen Gäste. Sonoko zückte ihren Camcorder in Erwartung des großen Moments hervor. Kazuha und Heiji sprangen vor Aufregung auf und ab. Und Kenji und Sota beobachten das Brautpaar mit finsterer Miene wie Falken. Aber der Raum wurde still, als Shinichi zärtlich ihre Wange in seine Hände nahm und sie an sich zog. Wie von selbst, hob Ran sich auf die Zehenspitzen und schloss die Lücke zwischen ihr und Shinichi. In dem Moment, in dem sich ihre Lippen berührten, spürte sie, wie eine Flamme durch jeden Zentimeter ihres Körpers schoss und sie von innen heraus verbrannte. Shinichi sein Daumen fuhr fieberhaft über ihre Wangen, während er den Kuss vertiefte und jeden Zentimeter ihres Mundes erforschte, als ob er ihm gehören würde. "Nun.. das nenne ich einen Kuss!" Die Kamera blitzte vor lauter Aufregung, aber Ran konnte kaum etwas anderes wahrnehmen als Shinichi seine Lippen auf ihren. Er überwältigte all ihre Sinne und küsste sie so intensiv, dass sie kaum denken konnte. Schließlich zog die junge Mori sich nach Luft ringend zurück und grinste wie eine Idiotin. Auf Shinichi seinen Lippen breitete sich ein ähnliches Grinsen aus. "Also.. ähm.. ja." Ran lachte, als Shinichi sich verlegen den Kopf kratzte. "Ich habe es wohl ein wenig übertrieben." "Ein wenig? So hat mich noch nie jemand geküsst!" "Gut." In seiner Stimme lag ein Hauch von echter Ernsthaftigkeit, der ihr Schmetterlinge im Bauch verursachte. Jetzt, da Ran und Shinichi offiziell Ehemann und Ehefrau waren, war es Zeit für das Empfangsessen. Die Hochzeitsgesellschaft machte sich auf den Weg zum Hotel, das Kazuha in letzter Minute für ihre beste Freundin und ihren großen Tag besorgt hatte. "Drink?" Das Brautpaar nahm am vorderen Tisch platz. Seinme Hand lag auf ihren Rücken, während ihre Gäste nach und nach eintrudelten. Ihr Herz hatte nicht aufgehört zu rasen, seit die Hochzeitslocation verlassen wurde. Ungewollt fragte die junge Mori sich, ob es Shinichi wohl genau so geht. "Einen Drink? Verdammt, ja.. Bitte, komm einfach nur schnell wieder zurück." "Das werde ich. Ich kann dich ja nicht mit den Aasgeiern allein lassen." Shinichi verschwand in der Menge, um die Getränke zu holen. Kaum war er weg, eilte Kazuha an ihre Stelle und nahm prompt auf dem Stuhl des Bräutigams platz. "Also Ran. Du bist verheiratet! Du bist tatsächlich und legal mit Shinichi Kudo verheiratet. Wie fühlst du dich?" "Ähm.." Ihr Magen schlug bei den Worten ihrer besten Freundin wild um sich. Ein Teil der Panik musste sich in ihrem Gesicht widerspiegeln, denn Kazuha ihre Augen wurden groß. "Oh mein Gott. Du flippst total aus, stimmt es?" "Ausflippen? Ja. Es ist plötzlich so real. Es war eine Sache, theoretisch über diese Hochzeit nachzudenken! Aber jetzt ist sie tatsächlich passiert! Ich bin verheiratet!" "Flipp nicht aus, Ran. Erinnere dich einfach daran, warum du das überhaupt getan hast.. was zum Teufel ist da drüben los?", unterbrach sich Kazuha selbst. Ran ihre Augen folgten der Richtung von Kazuha ihrem Finger. Ihr Herz sank sofort. Am Kuchenstand standen Kenji und Sota Nase an Nase mit Shinichi, der zwei Gläser Wein in der Hand hielt. Die hübsche Braut marschierte mit ihrer besten Freundin zum Kuchenstand hinüber und sie fingen Fetzen ihres Streits auf. "..komme nicht umhin zu bemerken, dass niemand von deiner Familie hier ist, Shinichi. Das ist ein bisschen verdächtig, findest du nicht auch?" "Ich habe diesbezüglich sogar eine Theorie. Ich glaube, Papi schämt sich zu sehr für seinen Sohn, um zu seiner Hochzeit zu kommen." "Da könntest du recht haben, Sota. Immerhin ist dein Vater ein sehr bekannter Schriftsteller in New York, nicht wahr, Shinichi?" "Und währenddessen läuft sein Sohn im Fernsehen für Geld einen Ball hinterher!" Shinichi sagte nichts, aber er atmete schwer und man konnte sehen, wie sich ein Muskel in seinem Kiefer verkrampfte. Die junge Mori konnte nicht glauben, dass ihre eigene Familie so tief gesunken war. Sanft nahmn sie Shinichi bei der Hand und drückte ihn beruhigend. Gerade als sie ihn wegführen wollte, stellte sich Kenji vor seiner Nichte und versperrte den Beiden den Weg. "Haben wir recht, Shinichi? Schämt sich der liebe Papi für seinen Sohn?" "Lass es sein! Und zwar sofort!" "Ich glaube, wir haben einen Nerv getroffen." Das war ein neuer Tiefpunkt, selbst für Kenji und Sota. Ran stellte sich zwischen Shinichi und ihren Onkel und schaute ihren Onkel und ihren Cousin mit ihrem eisigen Blick an. "Lasst mich als Erstes eines klarstellen. Ich weiß, dass du gerade versuchst, den Titel Beschissenster Onkel der Welt zu bekomme. Es hat seine Gründe, warum sein Vater an unserem großen Tag heute nicht anwesend ist. Und weißt du was? Du verdienst es genauso wenig anwesend zu sein!" "Es ist zu spät. Wir sind bereits da." "Das werden wir ja sehen wie lange noch. Heiji!" Sobald Ran ihren Finger hob, sprang Heiji an ihrer Seite. "Kannst du die Beiden für mich loswerden? Und zögere nicht, Gewalt anzuwenden." "Hey! Du kannst das nicht machen!" "Hören Sie auf! Wie kannst du es wagen! Diese Jacke ist aus feinster Seide!" Doch dies interessierte Heiji nicht. Er packte Sota am Kragen, während Shinichi den Onkel von Ran recht grob nach draußen begleitete. Als die zwei Herren wieder in den Raum kamen, brachen alle in Gelächter aus. "Das war einfach zu gut." "Der Höhepunkt des Abends, ganz sicher." Bevor Ran noch mehr sagen konnte, zerrte sie Shinichi von der Party weg, außer Hörweite der anderen. Seine Augen musterten sie eingehend. "Das hättest du nicht tun müssen." "Doch, das musste ich tatsächlich. Du hast es nicht verdient, dass man so mit dir spricht, Shinichi." "Danke. Niemand.. ähm.. niemand hat je so etwas für mich getan. Also, was kommt als nächstes, Ran?" "Die Nacht durchtanzen?" "Dem kann ich nur zustimmen!", lachte Shinichi, als sein Blick ernster wurde. "Weißt du, was heute Abend noch auf uns wartet?" "Was?" "Unsere Flitterwochen." Kapitel 7: Flitterwochen ------------------------ Es war Zeit für die Flitterwochen. Sobald die Hochzeitsfeier vorbei war, kamen Shinichi und Ran in dem Hotel an, das Sonoko für die Beiden gebucht hatte. Die Zwei beäugten das riesige Doppelbett. Ein raues Schlucken wurde in Shinichi seiner Kehle sichtbar. Plötzlich ließ er die Koffer fallen und drehte sich mit einem Keuchen zu der frisch gemahlenen Kudo um. "Fuck. Ich kann nicht glauben, dass ich vergessen habe.." "Was vergessen?" "Das hier." Plötzlich riss Shinichi die Hoteltür auf. Dann, ohne Vorwarnung, hob er Ran vom Boden auf. "Shinichi! Was machst du denn da?" "Ich muss dich im Brautstil über die Schwelle tragen! Das ist Tradition!" "Seit wann? Aus der Zeit der Höhlenmenschen?" Mit ihr im Arm kehrte Shinichi in den Flur zurück, nur um über die Schwelle erneut zu treten. Behutsam legte er sie auf das Bett. Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen, was ihm einen spielerischen Schlag einbrachte. "Tradition in Ehren gehalten." "Ist das eine Sache, von der ich nichts weiß?" "Komm schon, Ran! Wo hast du die letzten tausend Jahre gesteckt? In einer Hochzeitsnacht ist es Tradition, dass der Bräutigam seine Braut über die Schwelle trägt. Bevor er.. du weißt schon." "Bevor er ihr die Jungfräulichkeit nimmt? Denn wenn das so ist, gibt es bereits einen Fehler in deiner Logik. Ich bin keine Jungfrau, Schatz." "Willst du mich entjungfern?" "Ich bitte dich. Jemand hat dich schon vor Jahren entjungfert." "Ja, das stimmt. Ich war ein schmutziger Junge." Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, summte Shinichi sein Handy, weil eine Nachricht eintraf. Ran reckte ihr Kinn über seine Schulter, um sie zu lesen. Sie war von Sonoko. Von: Sonoko Vergiss nicht, heute Abend etwas zu posten. Nichts zeichnet "glückliche Frischvermählte" so gut aus wie ein Foto von der Hochzeitsnacht, nach dem Sex. Von: Shinichi Entspann dich, Sonoko. Wir sind dabei. "Sind wir das? Sind wir dabei?" "Bist du nervös, Liebling?" Shinichi seine Stimmlage fiel tief und neckisch aus, eine raue Klangfarbe, die ihren ganzen Körper erwärmte. "Wir müssen nicht wirklich miteinander schlafen, erinnerst du dich? Wir müssen nur so aussehen, als würden wir es tun." "Genau. Also werde ich dir ein paar Kratzer hinterlassen." "Du bist eine Wildkatze im Bett, was?" "Das würdest du gerne wissen, oder?" "Das würde ich wirklich. Sehr sogar." Die frisch verheiratete Kudo stellte sich vor den Spiegel und fing an, ihre Haare ein wenig zu zerzausen und ihre Wangen zu kneifen, bis sie rot wurden. Shinichi erschien hinter ihr im Spiegel und schaute ihr in die Augen. Ein langsames, dreckiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Was?" "Es wäre einfacher, wenn wir einfach richtig miteinander schlafen würden, weißt du." Obwohl Ran sich dagegen wehrte, pulsierte das Verlangen flüssig- heiß zwischen ihren Beinen. Shinichi sein Grinsen wurde breiter. "Zu schade, dass ich vor Spielen keinen Sex habe." "Ähm.. Warte. Es steht ein Spiel an?" "Ja sicher. Das bedeutet, dass ich einem Testspiel eingegangen bin." "Ist das schwer für dich?" "Es ist extrem schwer. Wenn du weißt, was ich meine." Shinichi machte eine große Show daraus, zwischen seine eigenen Beine zu schauen. Ran warf ihm ein spielerisches Augenrollen zu. "Wann ist das Spiel?" "In ein paar Tagen. Es wird mein erstes Spiel seit fast drei Jahren sein." "Ist das dein Ernst? Shinichi, das ist eine große Sache!" Der gutaussehende Kudo zuckte mit den Schultern und kratzte sich am Nacken. Das machte er immer, wenn er sich überfordert und verletzlich fühlte und genau das verbergen wollte. "Ist schon in Ordnung. Ich mache mir keine Sorgen darüber." Das war eine Lüge und das wusste Ran. Seine Nerven lagen blank und sie kannte ihn inzwischen gut genug, um das zu erkennen. "Und du schläfst nie mit einer Frau vor Spielen?" "Nein. Das ist meine Regel. Das war schon immer so. Sonst verliere ich die Konzentration." "Interessant. Wie kannst du der Versuchung widerstehen?" "Manchmal ist es einfach. Aber manche Frauen machen es einem ziemlich schwer." Er sah die junge Mori direkt an und schickte ihr einen Kick der Begierde zwischen ihre Beine. "Na ja. Zeit, unsere schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, Ran. Schaffst du das?" "Natürlich kann ich das." "Das Wichtigste zuerst.. Wir müssen uns ausziehen." "Ähm.. Ist das notwendig?" "Für ein postkoitales Foto? Ja, Ran. Nackt zu sein, ist definitiv notwendig. Wir können ja nicht mit angezogenen Hosen miteinander schlafen, oder?" "Na schön.", nickte Ran besiegt. Shinichi fixierte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue, während er langsam die Knöpfe seines Hemdes aufmachte. "Schau zu und lerne, Süße." Der attraktive Ex- Spieler zog sein Hemd langsam aus, Knopf für Knopf, wie ein Stripper. Zentimeter für Zentimeter kamen gefährliche Muskeln zum Vorschein. Seine Hüftknochen waren scharf genug, um zu schneiden. Er unterdrückte ein selbstgefälliges Grinsen und begann, seine Gürtelschnalle zu öffnen. In dem stillen Raum war das Zischen seines Reißverschlusses das einzige Geräusch. Ran steckte ihre Finger und ihren Daumen in den Mund und gab einen lauten bewundernden Pfiff von ihr. Shinichi wackelte mit den Augenbrauen, während er mit einem theatralischen Ruck seine Hose und Boxershorts auszog. "So ist schon viel besser." Ein raues Schlucken entrang sich ihrer Kehle, während ihre Augen an seinem nackten Körper auf und ab wanderten und die wagenden Muskeln in sich aufnahm. Hitze kribbelte zwischen ihren Beinen, als Shinichi einen Schritt nach vorn machte. Seine Augen wanderten langsam an ihrem Körper entlang. "Du bist dran. Oder hast du zu viel Angst, Ran?" "Du denkst, ich habe Angst? Sieh zu und lerne, Shinichi Kudo." Zuerst drehte Ran sich langsam um und zeigte Shinichi ihren Rücken. Sie warf ihm einen schüchternen Blick über die Schulter zu und klimperte mit den Wimpern. "Machst du mir den Reißverschluss auf?" Sie konnte praktisch hören, wie Shinichi schluckte. Zögernd trat er einen Schritt vor. Ran konnte die Hitze seines Körpers hinter ihr spüren. Elektrische Funken sprühten über ihrer Haut, als er ihren Reißverschluss öffnete. Die lange, anmutige Wölbung ihrer Wirbelsäule offenbarte sich ihm langsam. "Heilige Scheiße, Ran.." Shinichi stößte ein raues, abgehacktes Stöhnen aus. Sie konnte nicht anders, als vor sich hin zu kichern. Nur mit BH und Slip bekleidet, drehte Ran sich um und schlüpfte langsam heraus. Shinichi zog eine Augenbraue hoch. "Wenn ich gewusst hätte, was sich all die Jahre unter deiner kleinen Schürze verborgen hat.." "Dann hättest du was?" Der junge Kudo sah fast betrunken aus, als er sie gierig in sich aufnahm und jeden Zentimeter auskostete. "Mir schwirren gerade so viele Fantasien durch den Kopf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll." "Komm ins Bett, Playboy." Shinichi seine Augenbraue zuckte, als wollte er nicht gehorchen. Doch dann schlüpfte er zu ihrer Überraschung unter die Decke. Ran krabbelte neben ihn hinein. "Und was jetzt?" Mit einem verschmitzten Blick nahm Shinichi eine Flasche vom Nachttisch und besprühte seine Fake- Frau damit. Sie bekam einen nach Rosen duftenden Nebel ins Gesicht. "Shinichi!" "Jetzt siehst du ganz taufrisch gefickt aus. Jetzt spritz mich ein, Baby." Ran zog das Laken herunter, sodass Shinichi seine Brust frei lag und sprühte ihn kräftig mit Rosenwasser ein. Sobald die Beiden besprüht waren, fuhr Shinichi mit seinen Fingern über seine Kopfhaut. "Ich muss meinen Haaren noch diesen Frisch- gefickt- Look verpassen." Die hübsche Kudo fuhr mit ihren Fingern über die Kopfhaut ihres Ehemannes. Shinichi versteifte sich vor lauter Überraschung. Vor Vergnügen fiel sein Mund auf. "Du musst aufhören." "Macht es dir zu viel Spaß?" "Ja. Einhundertprozentig ja." Jetzt, wo Ran besprüht war und ihre Haare kunstvoll zerzaust waren, sank sie mit Shinichi zurück in die Kissen. Sein Kopf neigte sich zur Seite, als auch ihrer es tut. Ein verspieltes Grinsen überkam seine Lippen, als seine Augen ihre Treffen. Ihr Herz begann zu rasen. Ihre Gesichter waren sich viel zu nahe. Unter der Bettdecke streifte sein nacktes Knie ihres. "Jetzt posen wir." "Richtig. Was sollen wir tun?" Shinichi sein Knie bewegte sich nicht. Ran war sich plötzlich sehr bewusst, wie nackt sie war. Und wie nackt Shinichi war. "Ich denke, wir sollten uns küssen." Eine Flamme zuckte durch ihren Körper. Shinichi seine Stimme war rau, seine Augen flackerten hungrig zu ihren Lippen. Unbewusst taten ihre Augen das Gleiche und beobachteten die volle, verlockende Wölbung seiner Unterlippe. "Das wird am überzeugendsten aussehen." "Stimmt.. Wir müssen überzeugend sein." Shinichi hob sein Handy über ihre Köpfe und öffnete seine Kamera- App. Ihr Puls stotterte, als sie und Shinichi auf dem Bildschirm zu sehen waren. "Wir sehen.. gut aus. Richtig gut, um genau zu sein." "Das überrascht mich nicht. Ich sehe immer gut aus." "Ich mag dein Selbstvertrauen, Ran." Unter den Laken spürte sie, wie eine von Shinichi seinen Händen ihr nacktes Knie umschloss. Die Bäckerin schluckte trocken und rückte näher. Unter dem Laken lag seine Hand auf ihrem Innenschenkel, rau und sanft zugleich. Er nahm ihr Knie in seine Finger und neigte ihr Gesicht nach oben. Seine Lippen waren nur einen Hauch von ihren entfernt. Er positionierte die Kamera neu, um das Foto zu machen. Auf dem Foto füllte das frisch gebackene Ehepaar den Bildschirm aus. Die Pose war umwerfend intim. Die Beiden sahen gut zusammen aus. Sie sahen echt aus. Ran nahm Shinichi seinen Kiefer in ihre Hände und zog seine Lippen auf ihre. Das Blitzlicht der Kamera hinter ihren geschlossenen Augenlidern auf und ermutige sie, den Kuss zu vertiefen. Shinichi seine Lippen spreizten sich unter ihren und lud Ran ihre Zunge ein. Die hübsche Bäckerin konnte nicht anders als in den Kuss hinein zu grinsen. "Gut?" Anstatt zu antworten, rollte Shinichi sie auf den Rücken und drückte sie in die Matratze. Er hielt die Kamera zur Seite, während er seine Lippen auf ihre presste und ihren Mund in einen tiefen, heißen Kuss verwickelte. "Shinichi!" "Oh, das ist gut. Das Lachen, meine ich. Sieht natürlich aus." "Ist das alles was gut ist?" "Der Kuss ist auch nicht schlecht.. aber lass mich dich noch einmal küssen. Nur um sicherzugehen." "Nur um sicherzugehen. Richt.." Der attraktive Kudo verschluckte den Rest ihrer Worte und erforschte ihren Mund in einem weiteren fieberhaften, suchenden Kuss. Die Kamera ging wieder und wieder los. "Wir sollten jetzt viele Auswahlmöglichkeiten haben." Plötzlich gähnte Shinichi. "Tut mir leid, langweile ich dich?" "Nein, Ran. Aber wir haben heute wirklich geheiratet. Es war ein toller Tag." Er stand aus dem Bett auf und fing an, sich das Sofa für die Nacht auszurichten. Ran sah ihm verwirrt hinterher. "Ähm.. Das Bett ist groß genug, um es zu teilen?" "Nicht für mich." "So groß bist du nicht, Shinichi." "Das ist es nicht, Ran." "Was ist es dann?" "Ich habe dir doch von meiner Kein-Sex-vor-dem-Spiel-Regel erzählt. Wenn du neben mir liegst... Und wenn du die selben Gedanken hast wie ich... dann könnte es zu schwer sein, zu widerstehen. Du bist vielleicht eine Stufe zu hart für mich, um zu widerstehen." Und damit stieg Shinichi unter die Decke auf dem Sofa. Ran machte das Licht aus. Aber wie zur Hölle sollte sie denn jetzt noch schlafen? Am nächsten Morgen schlürfte das Ehepaar Mimosas am Frühstücksbuffet und scrollten durch ihre Handys, um die Kommentare zu lesen. Mit einem Bissen Toast fing Shinichi an, die Kommentare laut vorzulesen. "Wer ist denn diese glückliche Schlampe, die DEN Shinichi Kudo geheiratet hat? Ich will ihn heiraten! Trauriges-Gesicht- Emoji... Sie ist superheiß. Das ist so unfair... Verdammt. Sieh dir die Knutscherei an. Ich wette, Shinichi ist wild im Bett. Das Mädchen ist ein Glückspilz... Da hast du verdammt recht, du zufälliger Social-Media-Follower." "Hier ist noch ein guter Kommentar... Das war's mit meinen Hoffnungen, Shinichi Kudo zu heiraten. Wer ist diese Schlampe Ran überhaupt?" Die Zwei brachen in Gelächter aus. "Was ist, wenn ich mit ich bin die Frau an Shinichi Kudo seiner Seite, Schlampe!" "Kannst du machen. Bitte, bitte." "Es ist verlockend. Aber ich sollte mich nicht auf ihr Niveau herablassen." Shinichi legte sein Handy weg und stand vom Tisch auf. "Na schön. Ich werde im Pool schwimmen gehen, denn wir haben noch einen Tag Flitterwochen vor uns. Schließt du dich mir an?" "Natürlich! Ich gehe mich nur schnell umziehen." Shinichi ging zum Pool. Ran kehrte in ihr Hotelzimmer zurück und durchsuchte ihren Koffer nach ihren Bikinis. Sie entschied sich für den sportlichen Bikini in schwarz, der perfekt an ihrem Körper lag und ihre Rundungen betonte. Die Brünette ging die Treppen hinauf zum Dachpool des Hotels. Sie fand Shinichi auf dem Bauch liegend vor, die Wange auf die verschränkten Arme gestützt. Sein Rücken war mit kleinen Wassertropfen übersät. Seine Muskeln glitzerten in der Sonne. Ran konnte nicht anders, hob ihre Hand und klatschte sie auf Shinichi seinem Hintern. "Was zum..." Ran überschlug sich vor Lachen als Shinichi von seiner Liege aufsprang und seine Augen verwirrt blinzelte. "Was soll das, du kleine.." Sie wich kichernd zurück, als Shinichi nach ihr griff, um sich zu revanchieren. "Willst du mich dazu bringen, dich in den Pool zu werfen?" "Als ob ich dich nicht mit reinziehen würde!" "Übrigens.. Sieh dir das an." Shinichi warf ihr sein Handy zu. Ran fing es auf und las sich den Bildschirminhalt durch. Es war ein Foto von ihr beim Frühstück. Die Sonne warf einen Heiligenschein auf ihr Haar und Ran kicherte in ihre Mimosa hinein. Unter dem Bild stand: Glaubt ihr mir, dass ich die wunderschönste Frau der Welt meins nennen darf? Nein? Ich auch nicht. Ich kann es kaum erwarten, jeden Morgen mit dieser Aussicht aufzuwachen. Ich bin der glücklichste Mann der Welt. Sie ist nicht nur umwerfend. Sie ist klug, sie ist witzig und ihre Bäckerei @Heart Dessert ist mit Abstand mein Lieblingsladen in Beika. Ran war überrascht, dass er auch ihre Bäckerei erwähnt hatte. Diese war nicht so bekannt gewesen, weshalb ihre Followzahlen vermutlich wie verrückt nun explodierten. Eine Nachricht von Kazuha summte von ihrem Handy auf und bestätigte ihre Theorie. Von Kazuha Ähm.. warum steht heute eine Schlange vor der Tür? So viel los war hier noch nie! Allein in der letzten Stunde hatten wir genug Umsatz, um eine ganze Monatsmiete zu bezahlen! "Lies weiter, Ran." Die hübsche Bäckerin sah zu ihrem Alibi Ehemann, der mit einer Geste auf sein Handy deutete. Ihre Augen schweiften wieder auf das Handydisplay. Ich dachte, der Tag an dem Ran zustimmte, mich zu heiraten, würde der glücklichste Tag meines Lebens werden. Aber nein. Es war gestern, als sie 'ich will' sagte. "Shinichi.. Dieser Post ist so süß." Shinichi zuckte mit den Schultern, offensichtlich ein wenig verlegen. Aber die Andeutung eines stolzen Lächelns umspielte seine Lippen. "Ja, weißt du.. du bist ein verdammter Hingucker, Ran. Das weißt du doch, oder?" Bevor einer der Beiden mehr sagen konnte, summte Shinichi sein Handy und eine Nachricht von Sonoko ploppte auf. Von Sonoko Sorge dafür, dass Ran auch einen rührseligen Beitrag verfasst! Es sieht schlecht aus, wenn es nur du bist! Richtig. Ran durfte nicht vergessen, warum sie das hier machen. Es war nicht echt. Es musste nur echt aussehen. Irgendwie ließ die Erinnerung daran ihr Herz ein wenig schwer werden. Sie zwang sich, die Gedanken zu verdrängen. "Du bist dran, Ran. Meinst du, du kannst es besser? Ich meine, das war erstklassiges Ehemannmaterial, das ich gerade abgeliefert habe!" "Ach ja? Dann zeige ich dir mal, wie erstklassiges Ehefraumaterial aussieht!" Ran knipste ein Foto von Shinichi in seiner ganzen hemdlosen Pracht, wie er sich die Sonnencreme in seine muskulöse Brust rieb. Er zwinkerte in die Kamera, seine Lippen waren zu einem gefährlichen Lächeln verzogen. "Ich werde dich in Ohnmacht fallen lassen, Playboy." Während ihre Daumen über die Tastatur des Handys tippten, las sie laut vor. Ich kann kaum glauben, dass es diesen Mann hier wirklich gibt. Geschweige denn, dass er mein Ehemann ist. Ich habe mich heute morgen gezwickt, um sicherzugehen, dass die gestrige Hochzeit nicht nur ein ausgeklügelter Traum war. Wisst ihr was? War er nicht. Das ist echt. Ich bin mit dem Mann meiner Träume verheiratet. Shinichi Kudo! "Der Mann deiner Träume, was?" "Sei still. Ich bin noch nicht fertig." Shinichi bringt mich zum Lachen, wie kein anderer. Es ist als hätte ich meinen eigenen, persönlichen Comedian. Bei ihm fühle ich mich sicher. Er gibt mir das Gefühl, gesehen zu werden. Er macht mir Mut, egal wie schlecht es mor auch geht. Ich bin so stolz darauf, ihn meinen Ehemann nennen zu dürfen. Tut mir leid, Mädels, aber dieser Mann gehört nur mir. "Und.. posten!" Ihr Telefon klingelte, als sie den Beitrag auf Instagram veröffentlichten. Beide beobachteten wie die Kommentare eintrudelten. "Oh mein Gott. Halt die Klappe. Sie sind zu süß. Ich hasse sie, aber ich will auch so sein wie sie? So verwirrt." "Der ist auch gut.. Ran ist nicht nur ein Babe, sondern auch eine Süße? Verdammt! Shinichi ist solch ein Glückspilz!" "Und wie ich das bin!" Das Handy der jungen Frau summte und sie bekam eine Nachricht von Sonoko. Von Sonoko Ausgezeichnete Arbeit, Ran. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!" Nach einem langen Tag am Pool, an dem das Schein- Ehepaar Cocktails geschlürft hatten und geschwommen waren, kehrten sie zurück in die Vorstadt. Am nächsten Morgen packte Ran eilig ihre Koffer. Shinichi tauchte in aller Frühe auf, um ihr bei dem Umzug in seiner Wohnung zu helfen. Er schleppte eine ihrer schwersten Kisten auf seiner Schulter, als ob sie nichts wiegen würden. "Schau sich einer meinen großen, starken Ehemann an." "Ich starker Mann. Ich heben Kiste." "Soll das eine Tarzan Nachahmung sein?" Sie fing an, eine weitere Kiste allein zu heben und stolperte ein wenig unter dem Gewicht. Shinichi nahm ihr die Kiste sofort aus den Händen und schnalzte mit der Zunge, um seine Missbilligung auszudrücken. "Geh sofort von dem Ding weg!" "Was? Warum?" "Hör zu, Ran. Da, wo ich herkomme haben wir etwas, das man Ritterlichkeit nennt. Beruhige doch und lass mich die schwere Arbeit machen." "Nun.. du willst also, dass ich einfach nur hier sitze?" "Das ist genau das, was ich will." "Ich kann dir aber helfen." "Nur weil du das kannst, heißt das nicht, dass ich dich lasse. Ich bin jetzt dein Ehemann, Ran. Du bekommst die komplette Ehemannbehandlung." "Ich nehme an, dass dieses Arrangement an Bedingungen geknüpft ist?" "Bedingungen? Glaubst du wirklich, dass ich das nur für eine Art von Belohnung mache?" "So denken die meisten Männer, ja." "So zynisch. Obwohl es nicht unwahr ist. Die meisten Männer sind ziemlich scheiße. Das habe ich vom guten alten Vater gelernt." Das stimmte irgendwie. Sein Vater war von seiner Art der Schlimmste. Es war schon ein Wunder, dass Shinichi nicht das Spiegelbild seines Vaters geworden war und scheinbar keinerlei Ähnlichkeiten bezüglich des Charakters mit ihm hatte. Shinichi hielt sein Wort und schleppte alle ihre Kisten und Koffer im Alleingang in seine Wohnung. Trotz der harten Arbeit beschwerte er sich nicht ein einziges Mal. "Und das war die letzte Kiste. Aber sag mal.. Wie viele Arten von Streuseln hast du eigentlich?" "Allein meine Streuselsammlung füllt drei Kisten." "Das ist erschreckend." Der hübsche Fußballer ließ sich auf die Couch fallen, während Ran anfing, ihre Küchenkisten auszupacken. "Hey Shinichi.. Was meinst du, wo ich mein Schneidebrett hinstellen soll?" Die Worte kamen ihr nicht weiter als das über die Lippen, da sie ein lautes Schnarchen hörte. Sie drehte sich um. Shinichi war auf der Couch eingepennt und wirkte auf die Außenwelt wie tot. Naja.. er hatte sich heute morgen wortwörtlich den Arsch für sie aufgerissen. Sie konnte es ihm nicht verdenken, dass er eingeschlafen war. Weshalb Ran begann seine Wohnung ein wenig zu erkunden, während sie auspackte. Es war eine nette Wohnung, aber sie war bei weitem mehr Hardcore, als sie erwartet hatte. Er hatte sich eine kleine Ecke im Wohnzimmer eingerichtet, wo er sich fit halten konnte. Außerdem gab es stapelweise Bücher über Disziplin, Erholung und tatsächlich auch Krimiromane. Sie hob eines der Bücher auf, das mit der Vorderseite nach unten auf dem Couchtisch lag. Geist über Materie: Heilung finden, durch Leid. Ran wurde etwas traurig als sie den Buchtitel las.Dachte Shinichi etwa auch so? Dass er sich zu Tode schuften und die Zähne zusammenbeißen musste, um wieder gesund zu werden? Sie sah wieder in sein unschuldiges, schlafendes Gesicht und konnte nicht umhin, ein wenig Mitleid zu empfinden. Vielleicht konnte sie noch etwas Nettes für ihn tun. Besonders nach all der harten Arbeit, die er heute Morgen für sie geleistet hatte. Die leidenschaftliche Bäckerin ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Alles, was sie sah, war ein uraltes Proteinpulver, grüner Saft und Gemüse. War das alles, was Shinichi zu sich nahm? Er brauchte ein richtiges, selbst gekochtes Essen! Sobald Ran die Idee bekam, konnte sie an nichts anderes mehr denken. Da sie umgezogen war, waren alle ihre Küchengeräte und Lebensmittel hier. Sie wollte sich bei Shinichi bedanken, kndem sie ihm etwas Gesundes, aber trotzdem leckeres kochen würde. Sie wühlte sich durch die Tüten mit den Lebensmitteln, mit denen sie gerade erst eingezogen war, um zu entscheiden, was sie Shinichi kochen sollte. Sie entschied sich ihm ein leckeres Avocado-Sandwich zuzubereiten. Ran schnitt das frische Körnerbrot in Scheiben und steckte es in den Toaster. Dann schälte sie die Avocados und Schnitt sie in dünnen Scheiben. Sie garnierte es mit ihrem Lieblingsbelag: einem perfekt gebratenen Ei, etwas frischem Basilikum und Wassermelonen-Rettich. Von der Couch aus hörte sie ein lautes Gähnen. Schnell belegte sie den Toast zu Ende und bewunderte das fertige Gericht. "Hey.. Was machst du denn hier drin?" Shinichi, der sich noch den Schlaf Sud den Augen rieb, stolperte in die Küche. Sein Mund stand offen, als er sah, was sie zubereitet hatte. "Ist das für mich?" "Es ist nur ein Dankeschön. Du hast den ganzen Morgen so hart gearbeitet.. Ich dachte, das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich weiß, es ist simpel, aber ich mache es oft in der Bäckerei. Außerdem ist es gesund, also dachte ich mir, dass du damit bestimmt einverstanden bist." "Willst du mich verarschen? Das sieht unglaublich aus!" Er nahm einen großen Bissen und gab beim Kauen ein leises, unwillkürliches Stöhnen von sich. "Was hast du da bitte rein getan?" "Ist es gut?" "Ob es gut ist? Ran, das ist das Beste, was ich je gegessen habe!" "Gut. Okay.. Freut mich, dass es dir schmeckt." "Ganz im Ernst. Vielen Dank." "Nein. Ich danke dir." "Sagen wir, wir sind quitt, okay?" Plötzlich lehnte sich Shinichi mit einem spielerischen Grinsen über den Tresen und nahm ihr Kinn in seine Hände. "Shinichi was machst du..." Er unterbrach sie mit einem Kuss. Kapitel 8: Kein-Sex-Pakt ------------------------ Shinichi sprang sofort weg, die Finger an den Lippen, die Augen so rund wie Münzen. "Fuck! Fuck. Es tut mir leid, Ran." "Tut es dir leid, dass du mich geküsst hast?" "Nein, das ist es nicht. Ich habe dich gerne geküsst, dich zu küssen ist toll, aber ich sollte nicht.." "Aha, ich verstehe." Shinichi wischte sich mit den Händen über das Gesicht und lief hektisch in der Küche umher. "Ich glaube, ich bin jetzt komplett verwirrt." "Was meinst du?" "Ich meine, ich habe dich gerade geheiratet. Wir waren in den Flitterwochen. Wir lagen nackt im Bett." "Wir haben nichts getan." "Ich weiß. Aber.. Es ist schwer nichts zu tun. Genau das ist das Problem." "Shinichi beruhige dich. Du machst dich selbst verrückt." "Wir dürfen uns hier nicht verwirren lassen, Ran. Wir haben geheiratet, um deinen Onkel daran zu hindern, uns unsere Geschäfte wegzunehmen." "Richtig." "Wir müssen konzentriert bleiben. In der Öffentlichkeit und für andere sind wir verheiratet. Wir kennen uns schon seit Jahren. Wir sind glücklich verliebt. Aber im Privaten, in unseren vier Wänden? Es ist.. Es ist.." "Eine geschäftliche Vereinbarung." "Klar. Das ist es." "Ich bin mir nicht sicher, wie wir es sonst beschreiben könnten." "Wir sind.. Wir sind.. Freunde. Wir sind Freunde. Wir helfen uns gegenseitig." Der attraktive Kudo wiederholte die Worte, als wolle er sich selbst davon überzeugen. "Außerdem.. denk an diese Regel, die ich habe, wenn ich kurz vor einem großen Spiel stehe. Kein Sex. Keine Beziehungen." "Richtig.. Gut, dass das alles nur vorgetäuscht ist." "Stimmt. Ein Schwindel. Daran muss ich mich nur erinnern.. Sonst werde ich definitiv versuchen mit dir zu schlafen." "Wie oft denkst du darüber nach?" "Die ganze Zeit." Die Kante der Theke drückte gegen ihren Rücken. Shinichi machte einen Schritt auf sie zu. Der Abstand zwischen den Beiden schloss sich Zentimeter für Zentimeter, bis er direkt vor ihr stand, mit seinem ganzen Körper. "Die ganze.. ganze Zeit?" Ran ihr Herz raste, als sich Shinichi sein Knie zwischen ihre Beine schob. Sie musste ihren Kopf nach hinten neigen, um den Augenkontakt mit ihm aufrecht zu halten. "Jede scheiß Sekunde, Ran." Seine Zunge fuhr hinaus, um seine Unterlippe zu befeuchten und seine Augen wanderten hungrig über jeden Zentimeter ihres Gesichts. Sein Blick wanderte hinunter zu ihrem Mund und in seinen Augen flackerte die Lust. "Ich denke über deinen Mund nach." Ihre Kehle wurde trocken, als Shinichi seine Hüfte sie gegen den Tresen drückte. "Deinen perfekten Hintern in deiner kleinen Schürze. Deine scharfe Zunge, wenn ich etwas Freches sage. Soll ich aufhören, Ran?" Seine Fingerspitzen strichen über ihre Hüfte. Langsam und neckisch. "Ansonsten.. erzähle ich dir alles, was ich in meiner Fantasie mit dir gemacht habe." "Shinichi.. wage es nicht, mit dem Reden aufzuhören." "Ohja? Habe ich dich scharf gekriegt, Ran?" Shinichi sein Knie rutschte weiter zwischen ihre Beine und spreizte ihre Schenkel, und Platz für ihn zu schaffen. Er drückte sie gegen den Tresen, bis sie praktisch auf seinem Schenkel ritt. "Sprich weiter.." "Gefällt dir meine Stimme oder die Dinge, die ich sage?" Die Bäckerin biss sich wild auf die Lippe, während ein Stöhnen in ihr aufstieg. Allein der Klang seiner Stimme. "Sagen wir, es ist eine delikate Kombination aus beidem." Ein verruchtes Grinsen huschte über Shinichi sein Gesicht, als er die heitere Qualität ihrer Stimme hörte. "Ich kann es kaum erwarten, dich meinen Namen stöhnen zu hören, Ran." "Für dieses Privileg wirst du hart arbeiten müssen." "Und das werde ich. Nachdem ich dich stundenlang ausgeleckt habe, bis du so nass bist, dass du kaum noch denken kannst.. wird mein Name das Einzige sein, an das du dich erinnern wirst. Und dann, wenn du kurz vor dem Höhepunkt stehst, werde ich dich hochheben und lasse dich direkt auf meinen Schwanz gleiten." Seine Stimme war rauer denn je. "Ich werde dich so gut füllen, Ran. Du würdest mich so gut nehmen. Ich werde dich besser ficken, als du jemals in deinem Leben gefickt wurdest." "Du bist nur ein Süßholzraspler." "An mir gibt es nichts Süßes. Wenn du denkst, dass meine Stimme gut ist, Ran.. Warte, bis du siehst, was ich sonst noch mit meinem Mund machen kann." Beide keuchten heftig. Ihre Münder waren nur einen Atemzug von einem Kuss entfernt. Sie starrten sich gegenseitig an und erwarteten den nächsten Schritt des Anderen. Doch plötzlich riss der gutaussehende Kudo sich los und fuhr sich mit den Fingern über den Kopf. "Fuck.. Ich hätte nie damit anfangen sollen.. Wir können nicht.." "Shinichi.. du hast recht. Wir müssen die Grenzen wahren." "Darin war ich noch nie besonders gut. Aber wir müssen es versuchen." Und damit verschwand Shinichi in seinem Schlafzimmer, um eine kalte Dusche zu nehmen. Ran packte zu Ende aus. Ihr Herz raste immer noch. In den nächsten Tagen sahen die Beiden sich kaum. Ran war in der Bäckerei komplett überlastet. Und Shinichi trainierte fast pausenlos für sein bevorstehendes Spiel. "Kazuha! Tisch Fünf wartet immer noch auf ihre Cupcake- Bestellung! Wo sind sie?" "Entschuldigung! Bin auf dem Weg!" Schon den dritten Tag in Folge war die Schlange bei Heart Desserts so lang wie noch nie zuvor. Seit Shinichi in seinem Instagram- Post ihre Bäckerei gelobt hatte, strömten die Kunden aus allen Richtungen herbei. Eine Gruppe von College- Jungs näherten sich dem Tresen und stießen sich eifrig mit den Ellbogen gegenseitig an. Während sie sich darauf vorbereiteten, ihre Bestellung aufzugeben. "Ein Croissant, ein Schnittlauch-Cheddar- Scone und eine Kirschtorte, bitte." "Außerdem ist es wahr, dass du mit Shinichi Kudo verheiratet bist? Wir sind große Fans von ihm." "Ja, das ist wahr." "Das ist so cool!" "Wir werden Freitag bei dem Spiel dabei sein." "Er ist das erste Mal seit drei Jahren wieder dabei!" Die Collegejungs waren nicht die ersten Kunden, die Shinichi sein bevorstehendes Spiel ansprachen. Alle waren gespannt, wie er sich schlagen würde. Shinichi war derweil so nervös, dass er sich praktisch zurückgezogen hatte. Er hatte jede Nacht in der Trainingshalle verbracht. "Shinichi hat lange auf dieses Comeback hart hin gearbeitet. Also feuert ihn beim Spiel kräftig an, okay?" "Darüber musst du dir keine Sorgen machen." "Shinichi Kudo wird es allen zeigen!" Nach Ladenschluss saß Ran in ihrem Büro und machte Inventur, als sie ein Klopfen an der Tür hörte. Kazuha tritt mit verschlagener Miene ein. "Also.. erzähl mir alles über dein Eheleben." Die Brünette legte ihre Arbeit beiseite und erzählte ihrer besten Freundin von den Flitterwochen, Shinichi seinem pausenlosen Trainingsplan und deren Sexverbot. "Ihr habt eine Kein-Sex-Pakt?" "Ja. Den haben wir wirklich. Shinichi hat vor einem großen Spiel keinen Sex. Er sagt, er verliert dann die Konzentration. Außerdem sollten wir uns von all diesen Umständen nicht so verwirren lassen. Schließlich ist das keine echte Ehe. Es geht nur darum, unsere Geschäfte zu retten." "Aber du bist legal mit einem der heißesten Männer auf dieser Erde verheiratet. Wie kann es sein, dass ihr nicht ständig wie die Karnickel übereinander herfallen tut?" "Kazuha es ist einfach besser so. Vertrau mir." "Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass Shinichi dich nicht angemacht hat. Du bist das schärfste Mädchen das ich kenne." "Wir haben bereits mehrmals miteinander geflirtet." "Ich prophezeie mal, dass dieses Sexverbot damit endet, dass ihr euch gegenseitig das Hirn raus vögelt." "Kazuha!" "Was? Du bist heiß. Er ist heiß. Ach, komm schon. Das ist Wissenschaft, Süße." Bevor Ran ihrer langjährigen Freundin darauf eine Antwort geben konnte, klingelte ihr Bürotelefon. "Heart Dessert, Ran Mori. Was kann ich für Sie tun?" "Ran! Hier ist Mei Chang von Beika News. Ich bin Talent Booker.. Und Sie sind das Talent, an dem wir interessiert sind. Ich bin mir sicher, dass Sie unseren jährlichen Beika Rising Stars Bake- Off kennen. Dieses Jahr möchten wir, dass Sie daran teilnehmen." Ran tauschte einen überraschten Blick mit Kazuha. Der Beika Rising Stars Bake-Off war eine große Chance. "Wenn Sie gewinnen sollten, bekommen Sie einen Gäste- Backplatz im erfolgreichsten Restaurant in Beika. Außerdem erhalten Sie viel Werbung und einen großen Geldpreis. Einige der größten Namen in der Backbranche haben bei unserem Wettbewerb angefangen. Sind Sie dabei?" Die Schleifenträgerin ergriff die Hand von Ran und sprang vor lauter Aufregung auf und ab. "Wir würden uns freuen mitmachen zu dürfen." "Unglaublich! Wir freuen uns sehr, das zu hören. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit weiteren Details bei Ihnen melden. Wir können es kaum erwarten, Sie in der Show zu sehen." Kaum war das Telefonat beendet, sprangen und kreischten die zwei Freundinnen vor lauter Freude auf. Obwohl es schon spät war, als Ran in Shinichi seine Wohnung ankam, fing sie sofort an, an den Rezepten für den Bake-Off zu arbeiten. Shinichi war, wie erwartet, noch nicht zu Hause angekommen. Langsam fragte Ran sich wirklich, ob er ihr aus dem Weg ging. Konnte das mit seinem Sexverbot zusammenhängen? Oder arbeitete er sich zu Tode, weil er Angst vor dem Spiel hatte? Nachdem sie geduscht hatte, machte Ran sich bettfertig. Shinichi ließ sie in seinem Zimmer schlafen, während er auf der Couch im Wohnzimmer schlief. Aber als sie ihre Schubladen durchsuchte, merkte sie, dass sie nichts zum Anziehen hatte. Sie war so beschäftigt, dass sie keine Zeit hatte ihre Wäsche zu waschen. Ran durchsuchte gerade ihre Taschen, als sie hinter ihr hörte, wie die Tür aufschwing. Vollkommen erschrocken, schrie Ran so laut auf, als wäre sie in einem Horrorfilm. "Oh mein Gott, Ran! Ich bin es nur!" "Shinichi! Ich dachte, du wärst ein Einbrecher! Ich bin kurz ausgeflippt!" Shinichi antwortete nicht. Er starrte sie einfach nur mit offenem Mund an und seine Augen waren glasig. In diesem Moment wurde ihr klar. Sie war immer noch völlig nackt. Ran hielt sich schnell das Handtuch vor ihrem Körper. "Was dagegen, von hier zu verschwinden? Alle meine Klamotten sind schmutzig und ich war gerade dabei, etwas zum Anziehen zu suchen. Ich kam nicht dazu sie zu waschen.. Ich war sehr beschäftigt.." Der attraktive Kudo schüttelte den Kopf wie ein Hund, der gerade aus der Badewanne gestiegen war. Er sah immer noch so aus, als hätte er einen Kurzschluss im Gehirn. "Alles okay bei dir" "Okay?.. Ja.. Gut.. Nur, ähm.. Warte mal, ich suche dir etwas zum Anziehen." Shinichi rückte die Vorderseite seiner Jogginghose zurecht, während er nach einem T-Shirt suchte, das er ihr geben konnte. Ran beobachtete ihn, wie er in seinem Schrank herum wühlte. Es war vollkommen verrückt. Wie viele Frauen hatten schon die Chance, Shinichi Kudo völlig sprachlos zu machen? Sie ging einen Schritt näher an ihn heran. Shinichi seine Augen saugten ihren Körper im Handtuch in sich auf, als ob er nichts anderes tun könnte. Seine Jogginghose trug wenig dazu bei, die steinharte Situation zu verbergen, die sich zwischen seinen Beinen entwickelte. "Das ist genau der Grund, warum ich es vermieden habe, nach Hause zu kommen. " "Ich wusste, dass du mir aus dem Weg gehst. Ich meine, dein Trainingsplatz ist so nah.. Selbst wenn du viel für das Spiel trainierst, könntest du einfach zum Schlafen herkommen, wenn du willst. Also dachte ich mir, dass es mit mir zu tun haben muss." "Ran.. du musst damit aufhören." "Womit aufhören?" "Mit allem, was du gerade tust." "Ich tue doch gar nichts. Ich stehe nur hier." "Du stehst da und siehst aus, wie eine verführerische... Pin-up-Girl, direkt aus meiner Fantasie." Hatte sie wirklich solch eine große Wirkung auf ihn? Shinichi sah aus, als würde er sie in Sekundenschnelle an die Wand drücken und mit ihr machen, was er wollte. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt und er Widerstand dem Drang, sie zu berühren. Unter seiner Hose konnte sie sehen, wie hart er war. "Du bist eine gefährliche Versuchung, Ran." "Was passiert, wenn du der Versuchung nachgibst?" "Frag mich das nicht. Nicht, wenn ich ihr so gerne nachgeben würde. Ich muss mich konzentrieren, Ran. Ich muss an das Spiel denken. Ich kann es mir nicht leisten, an etwas anderes zu denken." "An mich." "Vorallem, wenn du es mir so schwer machst, an etwas anderes zu denken." Er war wirklich nervös wegen des Spieles. Es machte der Brünetten Spaß mit ihm zu spielen, aber sie sollte gnädig zu ihm sein. Sie würde sich Shinichi sein T-Shirt leihen und ihm eine kalte Duschen gönnen. "Na schön. Ich nehme das T-Shirt, wenn das für dich okay ist." Kopfnickend warf Shinichi ihr sein T-Shirt zu und Ran zog es an. "Besser?" "Geringfügig. Du siehst immer noch unheimlich sexy aus." "Also daran kann ich nichts ändern. Aber ich kann eine extrem nette Ehefrau sein, die dir eine kalte Dusche verpasst." "Die habe ich auch dringend nötig." Ran rollte spielerisch mit den Augen und ging in das Badezimmer, um die Dusche anzustellen. "Alles klar. Sie ist kalt. Denke an unangenehme Dinge, damit dein Ständer schneller abklingen tut." "Schlimme Dinge wie was?" "Zum Beispiel.. nackte alte Männer." "Okay.. aber was ist, wenn der alte Mann.. noch fit ist?" "Shinichi!" "Okay, gut. Ich denke über den alten Mann aus dieser Medizin- Werbung für Gelenkscgmerzen nach." "Tu das!" Shinichi fing an, sich auszuziehen, hielt dann aber inne und sah Ran mit einem strengen Blick an. "Wenn du hier bleibst und mir beim Duschen zusiehst, werden mir diese unangenehmen Gedanken nicht helfen können." "Ich gehe ja schon. Hab Spaß.. Oder warte. Hab keinen Spaß." "Ich werde einfach unter der Dusche stehen und über schimmeligen Käse und Leberflecken nachdenken.. Und darauf warten, dass er sich beruhigt. Und wozu das alles?" Er schaute ein bisschen schüchtern und kratzte sich am Hinterkopf. "Danke, dass du.. naja.. nachsichtig mit mir bist. Ich weiß, ich benehmen mich ein bisschen lächerlich. Ich bin nur nervös wegen des Spiels." "Ich weiß, dass du das bist. Und ich helfe dir gerne. Auch wenn diese Art von Hilfe sehr seltsam ist." "Du kümmerst dich erstaunlich gut um mich, Ran." "Immerhin bin ich deine Ehefrau." Ran warf ihm einen letzten verspielten Blick zu und ging in die Waschküche. Sobald sie ihre Wäsche in die Waschmaschine warf, hörte sie das Klopfen von Knöchel an der Tür. "Brauchst du hilfe?" Die Brünette drehte sich zu schnell um und war von Shinichi sein Auftritt überrascht. Das Waschmittel kippte um und goss sich auf den Boden. Schnell kniete sie sich hin, nahm ihr Handtuch und wischte die Flüssigkeit vom Boden auf. "Lass mich dir helfen." Ran rutschte ein bisschen auf dem Waschmittel aus und ihr Körper kippte nach vorn und direkt in den freien Oberkörper vom Shinichi Kudo. Ran fing sich an seiner Brust ab. Seine Augen wurden vor lauter Panik ganz groß. Sie saß förmlich auf seinem Schoß. Und ihre Lippen waren nach der Landung nur noch wenige Zentimeter von seinen entfernt. Ein raues Schlucken entringte sich aus deren Kehlen, als die Zwei die bloßstellende Positionen erkannten. "Immer enden wir auf dieser Weise, was?" "Ja.. tun wir." Der attraktive Kudo knirschte mit seinen Zähnen. Ran konnte deutlich diese Anspannung spüren. Plötzlich griffen seine große Hände nach ihren Hüften und hob sie von sich herunter, als wäre sie nicht schwerer als eine Feder. Er sah die nicht einmal mehr an, als er plötzlich aus dem Raum verschwand. Ihr Herz raste immer noch. Wie konnten sie nur immer wieder in solche Situationen geraten? Shinichi sollte diesen Kampf besser gewinnen. Ran hoffte, dass die ganze Anspannung nicht umsonst sein würde. Am nächsten Morgen war Ran nicht überrascht, als sie in einer völlig leeren Wohnung aufwachte. Die ganze Nacht über konnte sie hören, wie Shinichi ruhelos durch das Wohnzimmer streifte: Seil sprang, den Ball leicht gegen die Wand schoss und nervös auf und ab ging. So hatte die junge Mori ihn noch nie gesehen. Sie wusste, dass er seit Jahren nicht mehr gespielt hatte, aber er war ein totales Nervenbündel. Bei Einbruch der Dunkelheit kam Kazuha zu Shinichi seiner Wohnung und half ihrer besten Freundin, sich für das große Spiel fertig zu machen. Alle ihre Outfits lagen auf dem Bett verstreut. "Nach all den sexuellen Spannungen, die du geschildert hast, müssen wir für dich also ein sexy Outfit finden. Etwas, das Shinichi dazu bringt, dass er dich nach dem Spiel unbedingt nach Hause bringen will. Eine Belohnung. Shinichi liebt deinen Vintage-Girl-Style, du hast also eine Menge sexy Optionen zur Auswahl." Die Schleifenträgerin hinter zwei ihrer allerschönstdn Kleider hervor. "Außerdem werden heute Abend jede Menge kreischen, durstig weibliche Fans von Shinichi da sein. Und wahrscheinlich auch Kameras." "Stimmt.. Das hätte ich fast vergessen." Ran sah sich die Auswahl an Kleider an, die Kazuha rausgesucht hatte. Sie wollte die weiblichen Fans, die verrückt nach Shinichi waren in den Schatten stellen. Sie schlüpfte in das sexy schwarz-rote Kleid, dass ihre Kurven genau richtig umscheichelte. "Wie wäre es damit?" Ein lauter Pfiff entkam der Schleifenträgerin. "Verdammt, Ran! Sieh dich an!" Als die zwei Freundinnen im Stadion auftauchten, war die Tribüne bereits voll. Ran konnte Shinichi mit dem Trainer in der Ecke stehen sehen. Es sah so aus als würde sein Trainer ihm Mut zusprechen. Schnell kam ein Stadionmitarbeiter auf die zwei Frauen zu und wies sie auf ihre Plätze. Shinichi nickte, während seine Augen das Publikum abscannte und sein Blick auf Ran fiel. Lächelnd winkte Ran ihm zu. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Plötzlich ertönte eine dröhnen Männerstimme durch das Stadion und ein stimmiger Mann ergriff auf dem Feld das Mikrofon. Jubel erfüllte das Stadion, als jeder einzelne Spieler aufgezählt wurde der Heim-mannschaft. Die Fans pfiffen, klatschten und feuerten die Spieler an. Danach ertönte Musik durch die Lautsprecher und die zwei Mannschaften betraten das Feld. Stellten sich in einer Reihe auf und warteten darauf, dass die Hymne zu Ende war, um sich anschließend auf deren Position zu begeben. Kazuha beugte sich zu Ran rüber und zeigte auf einen Spieler der Gegenmannschaft. Das ist Lee Chang. Er ist dafür bekannt, so unfassbar fies zu grätschen." "Aber ich will nicht, dass Shinichi gegrätscht wird." "Mach dir keine Sorgen, Ran. Shinichi wird das schon hinkriegen." Der Schiedsrichter ging zu den Kapitänen der beiden Mannschaften, um durch ein Münzwurf zu entscheiden, wer den ersten Anstoß bekam. Jubel, aber auch Buhrufe, erfüllten das Stadion, als die gegnerische Mannschaft den Anstoß bekam. Der junge Kudo stand auf seiner Position und atmete tief durch. Es war sein erstes Spiel seit drei Jahren. Das Spiel begann durch ein lautes Pfeifen. Die Mannschaft ging sofort auf Angriff und dribbelte den Ball gezielt an die anderen Spieler vorbei. Ran ihre Augen verfolgten jede Bewegung von Shinichi wie ein Falke. Eine brutale Grätsche ließ Shinichi zu Boden fallen. Plötzlich hörte Ran eine laute, knirschende Frauenstimme hinter ihr schreien. "Komm schon, Shinichi! Du schaffst das, Baby! Zeig ihnen was du kannst!" Ihr Kopf wirbelte herum, als sie Shiho ihre Stimme hörte. Kazuha warf Shiho einen bösen Blick über ihre Schulter zu. Shiho lächelte nur selbstgefällig und hüpfte wieder auf und ab. "Oh.. verdammt nein!", kam es abrupt aus Ran. Die anderen Zuschauer schauten erst Shiho und dann Ran verwirrt an. Das war genau das, was diese blöde Kuh wollte. Ran sollte wie eine unfähige Ehefrau dastehen, damit sie sich einmischen konnte. Ihr Kopf drehte sich wieder auf das Spielfeld zu. Shinichi lief im schnellen Tempo einen Spieler hinterher und versuchte den Ball für sich zu gewinnen. Ran sprang auf. Hinter ihr schrie Shiho lauter denn je. "Komm schon, Baby! Du wirst es schaffen!" Die hübsche Bäckerin hielt sich die Hände vor den Mund und jubelte laut genug, um alle um sie herum zu übertönen, auch Shiho. "Komm Shinichi! Du bist besser als er! Du hast es drauf! Zeig ihm, wer du wirklich bist!" Trotz der großen Entfernung und der vielen Menschen, konnte Shinichi die Stimme von Ran hören. Er konzentrierte sich vollkommen auf die Worte seiner Ehefrau und kam dem Spieler immer näher. Stolz summte durch Ran ihren Körper. "Zeig's ihm, Shinichi!" Gerade als die Worte ihre Lippen verließen, gewann der junge Kudo den Zweikampf um den Ball und lief auf das gegnerische Tor zu. Shinichi dribbelte einen Spieler nach dem anderen aus. Es war das erste Mal in diesem Spiel, dass er die Oberhand hatte. "Ran! Du bist mächtig! Ein Wort von dir und er hat das ganze Spiel umgedreht! Und du hast sie echt sauer gemacht!" Ran drehte sich um und sah Shiho, die in ihrem Sitz zusammengesackt war und böse schaute. Ran winkte ihr freundlich zu, was sie noch finsterer werden ließ. Lee und Shinichi erwiesen sich als ebenbürtig. Lee war ein guter Fußballspieler, aber Shinichi war clever und flink. Obwohl er schon lange nicht mehr auf dem Feld stand, war er eindeutig der erfahrene Spieler. Aber Lee war ein aggressiver Spieler und er hatte Shinichi im Elfer-Strafraum böse zu Boden geschickt. "Oh mein Gott, Kazuha! Könnte dies sein letztes Spiel sein?" "Nein, so darfst du nicht denken!" "Ich werde langsam nervös.." Ran beobachtete, wie Shinichi noch immer auf dem Rasen lag und zwei Sanitäter des Stadions sich um ihn kümmerten. Kapitel 9: List und Reporter ---------------------------- Es vergingen Minuten, die für Ran wie Stunden vorkamen während Shinichi auf dem Raden des Spielfelds lag. Sein rechter Arm hatte er über sein Gesicht liegen. Nach wenigen Augenblicken hatte Shinichi sich langsam aufgerichtet und stand auf, richtete sich die Fußballsocken. Die Sanitäter verließen mit einem zügigen Schritt das Spielfeld. Der Schiedsrichter ging aug Shinichi zu und sprach mit ihm. Danach pfiff er dem jungen Kudo einen Elfmeter und zeigte Lee fairerweise dir gelbe Karte, anschließend rote Karte für diesen Foul, der anders hätte ausgehen können. Lee war Shinichi nämlich ordentlich in den Knöchel gesprungen, sodass er diesen umgeknickt hatte, aber zum Glück keine schweren Folgen davon trug und weiterspielen konnte nach einer kurzen Behandlung. Die Uhr tickte. Dies war wohl möglich die letzte große Aktion vor dem Schlusspfiff. Es stand unentschieden und die ganze Menge erhob sich von ihren Plätzen. "Oh mein Gott. Ist Shinichi dabei zu gewinnen?" "Beschwöre es nicht hinauf! Er muss noch treffen!" Der Torwart machte kurze, effektive Hampelmänner. Shinichi legte den Ball auf den Elfmeter-punkt und ging einige Schritte zurück. Stille breitete sich im Stadion aus. Mit einem scharfen Blick sah der junge Kudo zum Torwart, wartete auf den erlösenden Pfiff vom Schiedsrichter um los zu laufen und gegen den Ball zu kicken. Ein schrilles Pfeifen erklang. Shinichi lief los, schoss so hart er konnte gegen den Ball und versenkte ihn links unten in der Ecke. Dieser Schuss war unhaltbar gewesen. Der Fußballer rannte los, freute sich und wurde von den Fans bejubelt. Jetzt hieß es: den Stand die letzten Minuten zu halten! Die Mannschaft war ein eingespieltes Team. Statt auf Angriff zu gehen, riskierten sie als geschlossene Einheit nichts. Sie konzentrierten sich ihr eigenes Tor zunehmend zu schützen bis der Schlusspfiff endlich ertönte. Die Menge brach in Jubel aus. Ran ihr Herz pochte vor lauter Stolz. Ihre Augen brannten von den ganzen Freudentränen. "Das ist mein Mann!" "Ja man! Das ist er!", lachte die Schleifenträgerin und jubelte ebenfalls. Ran rannte auf das Spielfeld, um Shinichi persönlich zu gratulieren, aber bevor sie das tun konnte, wurde sie von einem Stadionmitarbeiter aufgehalten und er durch die Menge der Reporter weggezaubert. "Was zur Hölle?" "Pressekonferenz. Sie werden ihn nach seinem großen Sieg interviewen wollen. Komm mit. Lass uns zusehen." Kazuha führte ihre beste Freundin einen Gang entlang zu dem Raum, in dem die Pressekonferenz statt fand. Dutzende von Reportern drängten sich in dem Raum und wollten Shinichi ihre Fragen stellen. Er saß hinter dem Podium und trug sein Trikot. Sein Blick wanderte durch den Raum und landete auf Ran. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Ran winkte Shinichi verschämt zu und wackelte mit den Fingern. Shinichi vergiss sich in ein Lächeln. "Also Shinichi. Erzählen Sie uns, wie Sie sich gefühlt haben, als Sie den entscheidenden Elfmeter trafen." Schlagartig kehrte in dem Raum Stille ein, als Shinichi das Mikrofon ergriff. "Es fühlte sich verdammt surreal an, um ehrlich zu sein." Der Raum lachte über seine charmante Ehrlichkeit. Er kicherte leise vor sich hin. "Hiroki ist ein großartiger Torwart. Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine Chance habe, um ehrlich zu sein. Aber es sieht so aus, als ob ich immer noch etwas Kampfgeist in mir habe." "Ich kam nicht umhin, mich in Ihr Privatleben zu vertiefen. Die Liga-Welt ist Dank Ihrer kürzlichen Heirat voll von Nachrichten. Was können Sie uns über Ihre mysteriöse neue Ehefrau erzählen?" "Was kann ich euch über Ran Mori erzählen?" Ihr Magen drehte sich um, als Shinichi sein Blick auf ihren fiel. Trotz des Meeres von Reportern zwischen den Beiden, hatte er nur Augen für Ran. "Sie ist alles. Sie sieht aus wie ein Model, sie kann so gut backen, dass es praktisch eine Superkraft ist und sie ist mein Fels in der Brandung. Und das Beste von allem? Sie gehört mir ganz allein. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden... ich würde jetzt gerne etwas Zeit mit meiner Frau verbringen." Die Reporter überhäuften Shinichi sofort mit weiteren Fragen, als er aufstand. Kazuha zerrte ihre beste Freundin aur die Beine. "Komm mit. Lass uns zur Kabinentür gehen. Sonst bleiben wir in dieser verrückten Menge stecken." Die Schleifenträgerin führte sie zur Kabinentür, um auf Shinichi zu warten. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass er wirklich die Mannschaft zum Sieg geführt hat!" "Ich schon. Er hat wie verrückt trainiert. Ich habe den Mann in den letzten Tagen kaum noch gesehen." "Wohnt ihr zwei nicht buchstäblich zusammen?" Plötzlich schlich sich ein Trio von Reportern aus den Schatten. Sie erinnerten an ein Rudel Hyänen. "Was für eine Überraschung! Schauen Sie mal, wen wir gefunden haben." "Die geheimnisvolle Ran Mori. Die glückliche Frau, die es geschafft hat, den Playboy Shinichi Kudo festzunageln." "Sagen Sie uns, Ran. Was halten Sie von Shinichis Auftritt heute Abend auf dem Spielfeld?" "Wir haben aus einem engen Umfeld von Shinichi gehört, dass Sie sich eigentlich nicht für Fußball interessieren." "Stimmt das?" "Ja, Riley. Möchten Sie das kommentieren?" "Die Leser des Beikas Daily und der Football Mania wollen unbedingt mehr über Sie und Ihr Engagement für Shinichi Kudo erfahren." "Also sagen Sie uns, wie hat Ihnen der Auftritt heute Abend gefallen?" Die Mikrofone drängten sich vor Ran Ihrem Gesicht. Adrenalin pumpte durch ihre Blutbahn. Sie hatte nicht mit dem Ausmaß von Reportern gerechnet. Was immer sie sagen würde, es wäre innerhalb von Minuten im Internet zu lesen sein. Sie musste also das Richtige antworten, ansonsten würde es für Shinichi und ihr noch böse enden. Gerade als die hübsche Mori antworten wollte, kam ein vertrautes Gesicht um die Ecke, das noch immer vor Schweiß vom Rennen glänzte. Er winkte ihr zu und sah etwas verwirrt aus, weil die zwei Freundinnen von Reportern umringt waren. "Was ist denn hier los?" "Oh, perfektes Timing! Ihr Ehemann ist hier." "Also erzählen Sie uns. Was halten Sie cob Shinichi sein Auftritt?" "Mein war.. Er war allererste Sahne. Ich wusste, dass er es sein würde, der die Mannschaft zum Sieg führt. Ich bin sein größter Fan." Ran drehte sich selbstbewusst an das Mikrofon und genoss die verblüffenden Blicke der Reporter. Offensichtlich hatten sie nicht erwartet, dass sie eine so deutliche Antwort abgeben würde. "Folgendes müssen Sie über Shinichi Kudo wissen: Er ist der sportlichste Mensch den ich kenne und er schreckt nie vor einer Herausforderung zurück. Es ist mir egal, wie stark seine Gegner sind.. Mein Mann verliert nicht. Niemals. Machen Sie weiter und schreiben Sie das auf." Die talentierte Bäckerin schenkte den Reportern ein süffisantes Lächeln. Hinter ihnen sah Shinichi aus, als würde er sich jeden Moment auf sie stürzen. "Nun.. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.. Ich würde jetzt gerne mit meinem Ehemann rumknutschen." "Oh.. äh.. Ja.. natürlich." Die drei Reporter der Beikas Daily zogen sich zurück und verließen den Gang. Shinichi nahm sofort deren Platz ein und zog Ran in seine Arme. Ran stellte sich auf ihre Zehenspitzen und streifte mit ihren Lippen über seine Wange. "Übrigens danke, dass du dich um diese Arschlöcher von Reportern gekümmert hast. Es tut mir leid, dass sie dich angesprochen haben. Und danke, dass du all die süßen Sachen über mich gesagt hast." "Ich habe es ernst gemeint. Du warst heute Abend unglaublich." Eine aufgeladene, hitzige Stille brummte zwischen den Beiden, dessen intensiver Blick ihren wie ein Magnet anzog. "Ich werde mir, ähm.. ein Taxi nehmen. Es sieht so aus, als könntet ihr beide eine Minute alleine gut gebrauchen." Kazuha verschwand durch den Gang und zwinkerte ihrer besten Freundin über die Schulter zu. Jetzt gab es nur noch Shinichi und Ran. "Hey." "Hey." Shinichi hatte eine Schramme an seinem rechten Knie. Ran zuckte vor Mitleid und seine Lippen verzogen sich amüsiert. Jetzt, wo sie endlich mit ihm alleine war, kribbelte es in ihrem Bauch. "Es tut nicht weh." Die attraktive Brünette griff in ihre Handtasche, in der sie eine kleine Erste-Hilfe-Tasche aufbewahrte. Sie nahm ein Desinfektionstuch heraus. "Das ist das Niedlichste, was ich je gesehen habe." Ran grinste, als sie das Tuch vorsichtig über Shinichi sein Knie tupfte und die kleine Wunde reinigte. "Ich mag es halt, vorbereitet zu sein." Der gutaussehende Fußballer führte Ran nach draußen, wo eine Menge kreischender Fans auf sie warteten. Ran erkannte ein paar von ihnen als Shiho ihre Anhängerinnen aus dem Club. "Oh mein Gott! Er ist es!" "Shinichi! Heirate mich!" "Aaahh!" "Ähm.. wow. Ich habe etwas Konkurrenz bekommen, was?" "Konkurrenz? Ich bitte dich. Sie können nicht mithalten." "Ich bin deine Frau. Das musst du auch sagen." "Ich sage nichts, was ich nicht auch so meine, Ran." An der Spitze der Menge stand natürlich niemand anderes als Shiho. Sie hielt sich die Hände vor den Mund und feuerte die Menge mit einem bösartigen Gesang an. "Shinichi Kudo hat etwas Besseres verdient! Weg mit Ran!" "Scheide dich von ihr! Scheide dich von ihr!" Ein paar andere Fangirls stimmten in den Refrain mit ein. Shinichi seine Hand auf ihrer Hüfte packte fester zu. Er senkte seine Lippen auf ihr Ohr. "Fuck, Ran. Es tut mir so leid. Damit habe ich nicht gerechnet." "Shinichi es ist nicht deine Schuld. Es ist Shiho ihre Schuld!" "Ich hatte keine Ahnung, dass sie mit all ihren kleinen Anhängerinnen hier sein würde." "Wir hätten es vorhersehen müssen. Sie sind offensichtlich von dir besessen." "Dann lass uns das Spiel umdrehen und setzen ein Statement." "Was hast du.. Oh!" Shinichi schnitt ihre Worte mit einem heißen Kuss ab, der Ran dahinschmelzen ließ. Hitze durchflutete ihren Körper, als Shinichi sie wie bei einem verführerischen Tanz einnahm. Seine Hand bedeckte ihren Rücken und zog sie eng an sich. Seine andere Hand verhedderte sich in ihren Haaren, vertiefte den Kuss und nahm sie in Besitz. Überall blitzten Kameras auf und hielten den Moment fest. Ran krallte sich leicht in das Trikot vom jungen Kudo, zog ihn näher zu sich und gab ihm einen fiebrigen Vakuumkuss. Durchflutet vom Blitzlicht der Kameras, vergaßen beide, dass sie eigentlich kein wirkliches Ehepaar waren. Shinichi drückte Ran an sich, seine Lippen waren heiß und besitzergreifend, sie für sich beanspruchend. Ran schlang ihre Arme um seinen Hals und beanspruchte ihn ebenfalls. "Scheiße.. Ich sage es nur ungern, aber sie sehen so..." "..verliebt aus." "Sagt das nicht!" "Ich wünschte es wäre nicht wahr, aber schau dir das an, Shiho!" "Kommt schon.. lasst uns einfach gehen." Shiho ihre Anhängerinnen marschierten davon und umklammerten sich gegenseitig. Bald war die Menge der Fans und Reporter verschwunden. Shinichi löste sich widerwillig aus dem Kuss und grinste auf Ran herab. "Verdammt. Das hat ja noch besser funktioniert als ich dachte." Shinichi führte seine Schein-Frau durch den Rest der Menge. Dort wartete bereits eine kleine Limousine auf die Beiden. Das Ehepaar stieg ein. "Puh.. Wir sind frei." "Ja. Das war ein ganz schöner Zirkus dahinten." "Ich weiß. Ich harre ganz vergessen, wie verrückt sie werden kann." "Das hat man wohl davon, wenn man so viele fanatische Fangirls hat." Shinichi sein Handy summte in seiner Hosentasche. Ran reckte ihr Kinn über seine Schulter, während er anfing, durch die sozialen Medien zu scrollen. "Diese Zeitungen arbeiten schnell." Er las die Schlagzeilen laut vor. "Shinichi seine umwerfende neue Frau nennt sich selbst seinen größten Fan. Schreibst du auch Mrs. Shinichi Kudo in dein Tagebuch?" "Ich bitte dich. Als ob du nicht auch Mr. Ran Mori in dein Tagebuch schreiben würdest." "Das tue ich. Und ich schäme mich nicht dafür." Der junge Kudo aktualisierte die Seite und zeigte ihr den Bildschirm. "Wir sehen verdammt gut zusammen aus." Es war ein Foto, das ein Reporter einer Boulevardzeitung vor wenigen Minuten geschossen und hochgeladen hatte. Ran und Shinichi in einem tiefen, heißen Kuss. "Ich würde gerne das Gesicht deines Onkels sehen, wenn das in seinem Newsfeed auftaucht." "Er wird einen riesigen Wutanfall bekommen." "Ich kann es kaum erwarten, aus diesem Outfit rauszukommen." Shinichi zog sein Trikot aus und warf es auf den Sitz, sodass er nun Oberkörperfrei neben Ran saß. "Du starrst." "Das tue ich nicht!" "Du bist süß, wenn du lügst." "Ich.. Lüge nicht.." Plötzlich, ohne Vorwarnung, hievte er sie auf seinen Schoß. "Shinichi!" "Hast du eine Ahnung, wie gut du gerade aussiehst, Ran? Ich wollte dich schon in die Finger kriegen, als ich dich in der Menge gesehen habe. Schau dich an in diesem schwarzen Kleid. Ich liebe deinen Style. Und es lässt deine Brüste so lecker aussehen." "Nur meine Brüste?" "Habe ich es versäumt, deinen perfekten Arsch zu erwähnen?" "Das hast du. Wie kannst du es wagen?" "Wie kann ich es nur wagen.." "Bist du immer so geil nach einem Spiel? Du wirkst aufgegeilter als sonst. Ich glaube, du musst etwas Spannung abbauen." Seine Hände wanderten gierig ihre Wirbelsäule hinunter und drückten ihren Hintern. Ran stieß einen kurzen Aufschrei aus. "Du bist es, Ran. Nur du." Er drückte ihren Hintern erneut und ein tiefes, leises Stöhnen ertönte tief in seiner Kehle. Sein Kopf fiel in die Kurve ihres Halses. Ran spürte seine Zähne ganz leicht auf ihr. Shinichi drückte auf den Knopf, damit die Trennwand zwischen dem Fahrer und den Beiden hochfuhr. Die Erregung pulsierte flüssig-heiß zwischen ihren Beinen, als die Trennwand den Beiden die Privatsphäre auf dem Rücksitz verschaffte. "Was machen wir hier eigentlich?" Das Verlangen durchströmte ihren Körper, während Shinichi schweigend ihren Hals küsste. Sie verhedderte ihre Finger in seinen Haaren. "Was ist daraus geworden, dass wir uns nicht von den Umständen verwirren lassen wollten? Die List von unserem Privatleben getrennt halten wollten?" "Nichts für ungut, aber im Moment ist es mir scheißegal, ob wir verwirrt sind oder nicht, Ran. Ich will dich. Nein.. Ich brauche dich." Ran konnte spüren, wie hart er war. Sein Schwanz drückte gegen seiner Fußballhose. Ran rieb sich ein wenig an ihm herunter und reizte ihn, während sie immer noch auf seinem Schoß saß. "Provozier mich nicht." Sein Kopf fiel nach hinten gegen die Kopfstütze und seine Augen fielen zu. Ein raues Schlucken wanderte seine Kehle hinunter. Die junge Mori war hin und her gerissen. Ganz tief im Inneren hatte sie diese sehnsüchtige Lust danach, ihn endlich zu spüren. Zu erfahren, wie es war mit Shinichi richtig intim zu werden, aber sie musste bei klarem Verstand bleiben und durfte sich nicht auf dieses Verlangen einlassen. Sie kletterte von Shinichi seinem Schoß. Verwirrt runzelte er die Stirn. "Ich werde doch nicht mit dir schlafen, während der Fahrer in der Nähe ist!" "Aber.. Die Trennwand.." "Shinichi nein. Denk nicht einmal daran." Leg dich einfach zurück und denk an Japan, bis wir Zuhause sein. Da fängt der Spaß erst richtig an." "Ich hoffe, das ist ein Versprechen." "Das könnte es sein. Wenn du deine Karten richtig ausspielst." Auch wenn die junge Mori die Grenzen nicht überschreiten wollte, so ließ sie es sich nicht nehmen weiterhin mit ihm zu flirten. Und was war schon dabei, wenn sie ihn einwenig necken würde? Als sie endlich zu Hause ankamen, nahm Shinichi sie in die Arme und trug sie in die Wohnung. Ran schlug seinen Arm und lachte lauthals. "Trautes Heim, Glück allein." "Ich habe es verstanden. Du bist stark." "Siehst du, ich glaube, ich habe dich nicht ganz überzeugt." "Hast du aber. Betrachte mich als überzeugt." Zu Ihrer Überraschung führte Shinichi sie am Wohnzimmer vorbei auf seinen Balkon und setzte Ran sanft auf einen Stuhl ab. "Was machen wir hier draußen?" "Hier entspannen ich mich gerne nach einem Spiel. Frische Luft, weißt du?" "Es ist wunderschön hier draußen." In diesem Moment erinnerte sich die Brünette an ein kleines Geachenk, was sie Shinichi vor seinem Spiel gekauft hatte. "Bleib sitzen. Ich bin gleich wieder da." "Wo willst du hin?" Ran lief in die Küche, um die Überraschung zu holen und kam ein paar Sekunden später zurück. Hinter ihrem Rücken holte sie etwas hervor und zeigte es ihm. "Überraschung! Ich hoffe, du magst Champagner." "Wer mag schon keinen Champagner?" "Menschen mit schlechtem Geschmack." Die Champagnerflasche knallte zufrieden auf, als Ran sie entkorkte und zwei Gläser einschenkte. "Worauf sollen wir anstoßen?" "Ein Toast auf eine erfolgreiche List.. zumindest bis jetzt. Wir wollen es nicht heraufbeschwören." "Wie ich deinen aufdringlichen Onkel und deinen Cousin kenne, haben sie bestimmt noch jede Menge fiese Tricks in petto." Shinichi und Ran stießen mit den Gläsern an und nahmen großzügige Schlucke. Der Champagner prickelte in den Kehlen. "Warte mal.. du hast das als Geschenk vor dem Spiel gekauft? Was wäre, wenn ich nicht gewonnen hätte?" Ran zuckte lässig mit den Schultern. "Ich wusste, dass du gewinnen würdest, Shinichi." Die Selbstverständlichkeit, mit der Ran dies sagte, ließ Shinichi schüchtern den Kopf einziehen. Ein rauer, verletzlicher Blick erschien auf seinem Gesicht. "Du.. meinst das wirklich ernst?" "Ja.. du bist großartig in dem, was du tust. Ich habe es geliebt, dir zuzusehen." Das aufrichtigste Lächeln, was sie jemals gesehen hatte, breitete sich auf Shinichi seinem Gesicht aus und zerrte an ihren Gefühlen. "Was wäre, wenn ich heute Abend nicht gewonnen hätte?" "Dann hätten wir immer noch genug zu feiern." "Was meinst du damit?" Dachte Shinichi wirklich, dass Gewinnen das Einzige war, was ihn wertvoll machte? Das war eigentlich ziemlich herzzerreißend. "Wir würden die Tatsache feiern, dass du nach all den Jahren wieder auf dem Feld gestanden hast. Das erfordert Mumm, Shinichi. Das ist mutig." Ein raues Schlucken bewegte sich in seiner Kehle. Shinichi zerrte sie auf seinen Schoß. Sobald Ran auf ihm saß, packte er sie am Kiefer und verwickelte sie in einen heftigen, emotionalen Kuss. Ran schaukelte auf seinem Schoß und spürte, wie er unter ihr erneut hart wurde. Seine Hände waren gierig und wanderten über jeden Zentimeter ihres Körpers, als könne er nicht genug bekommen. "Du hast keine Ahnung, welche Wirkung du auf mich hast.." "Ich glaube, ich verstehe langsam, was du meinst." Seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt und seine Augen wanderten langsam über ihr Gesicht, als ob er sie sich einprägen würde. Ihr Atem schnürte ihr die Kehle zu, während Shinichi seine Hüften sich nach oben bewegten. Sein Schwanz fühlte sich riesig unter ihr an. Die heiße Lust stieg in Ran immer mehr. Warum sollte sie sich nicht auf dieses Verlangen einlassen? Vermutlich lag es an dem Champus, aber wie von selbst, sprudelte es aus ihr heraus. "Shinichi.. worauf wartest du noch?" "Du willst es auch?" "Natürlich will ich es auch." In seinen dunkelblauen Augen flammte die Lust auf, als Ran von seinem Schoß stieg. Er beobachtete jede ihrer Bewegung wie ein lauernder Löwe auf seiner Beute. Langsam sank sie auf ihre Knie. Ran würde nicht mit ihm Schlafen, aber sie wollte ihm etwas Gutes tun. Shinichi atmete rau und scharf ein. Die Bäckerin begann mit langsamen, neckischen Küssen auf die muskulöse Oberfläche seines Bauches. Sein Kopf fiel zurück, seine Fäuste ballten sich vor lauter Verlangen und seine Finger versanken tief in ihrem langen, braunem Haar. Als sie seine Shorts herunter zog und den Ansatz seines Schwanzes in die Hand nahm, stieß Shinichi ein leises, gepresstes Stöhnen heraus. Ran nahm die Spitze zwischen ihre Lippen und saugte sanft daran, wobei sie neckische Küsse auf der Spitze hinterließ. Sein Atem stockte, als sie ihn tiefer und tiefer in ihren Mund nahm. Ran wippte mit ihrem Kopf an seinem harten Glied entlang und bearbeitete seinen Ansatz mit ihrer Hand. "Fuck.." Sie fuhr mit ihrer Zunge an der Unterseite seines Schwanzes entlang und nahm ihn wieder in den Mund. Seine Hüften begannen zu zucken, während er seinem Höhepunkt immer näher kam. "Fuck, Ran.. du bist ein verdammter Traum." Ran nahm seinen Schwanz erneut und nahm ihn noch tiefer in ihrem Mund. Shinichi seine Hüften stießen verzweifelt zu und suchten nach Erlösung. Die Brünette bearbeitete ihn mit ihrer Hand und saugte an seiner Spitze. Nachdem Shinichi gekommen war, spuckte sie sein Sperma aus. Sein Kopf fiel nach hinten, als er fertig war. Seine Brust hob sich. "Das war.. Das war.." "Bist du sprachlos?" "Ich glaube, mein Gehirn hat einen Kurzschluss. Was hast du mit mir gemacht?" "Magie." "Ich wusste, dass du magisch bist." Ran lachte in Shinichi seinen Kuss hinein, als er sie wieder auf seinen Schoß zog. Nachdem er sich angezogen hatte, legte sie ihren Kopf auf seine Brusr und schaute in die Sterne. Beide sahen zu, wie das Mondlixht über die Stadt fiel und lauschten dem Herzschlag des jeweils anderen. Ran konnte spüren, wie schnell Shinichi sein Herz schlug. "Ich muss schon sagen, Ran. Bis jetzt ist das Ehelebenxnicht schlecht." "Ich wusste immer, dass ich eine mörderisch gute Ehefrau sein würde." "Mörderisch gut? Sollte ich Angst haben?" "Du solltest dich fürchten. Immer." "Notiert. Ich werde mit einem offenen Auge schlafen." Ran lachte und kuschelte sich noch tiefer an seiner Brusr. Ehe sie sich versah, fielen ihr die Augen zu. Am nächsten Morgen ruhte ihr Kopf auf etwas Weichem und Flauschigem. Das Sonnenlicht fiel durch das Fenster. Sie war in Shinichi seinem Schlafzimmer. Wie kam sie hier her? Bevor das Geheimnis gelüftet wurde, spürte sie eine Gewichtsverlagerung auf dem Bett. "Guten Morgen, meine Hübsche." Verwirrt und zugleich erschrocken sah Ran zu ihrem Bettnachbarn. Hatten sie etwa miteinander geschlafen? Kapitel 10: Der Jahrmarkt ------------------------- Die Panik und Verwirrung musste Ran ins Gesicht geschrieben stehen, denn Shinichi fing lauthals an zu lachen. "Erinnerst du dich nicht daran, dass wir letzte Nacht auf dem Balkon eingeschlafen sind?" Die Erinnerungen kehrten nur verschwommen zu ihr zurück. Sie kamen nach Hause, Ran hatte eine Flasche Champagner geöffnet und... oh mein Gott, sie hatte ihm den Blowjob seines Lebens gegeben. Das Grinsen auf seinem Gesicht verriet ihr, dass er sich an genau dasselbe erinnerte. "Ja. Genau das haben wir gemacht. Und ich kann nicht aufhören, daran zu denken. Du bist ziemlich süß, wenn du schläfst, weißt du." "Oh nein.. Habe ich versucht, mit dir zu kuscheln?" "Naja.. irgendwie schon? Aber ich bin da genauso schuldig." "Was ist passiert?" "Nichts wildes. Du hast deinen Kopf auf meine Brust gelegt." "Tut mir leid. Das mache ich normalerweise nicht." "Ich weiß. Ich auch nicht. Aber.. Es hat mir gefallen. Ich dachte mir, du würdest nicht die ganze Nacht draußen schlafen wollen. Also habe ich dich ins Bett getragen." "Du hättest mich einfach aufwecken können." "Aber du sahst so süß aus. Ich habe die Vorstellung gehasst, dich aufzuwecken." "Du bist doch nur ein großer Softie. Wissen deine Kameraden davon?" "Wage es nicht, es ihnen zu sagen." "Du hast also nicht...?" Bei dem Gedanken an Shinichi, der neben ihr ins Bett krabbelte und sie festhielt, wurden ihre Wangen mit Hitze überflutet. "Nein. Nein, ich.. Ich meine, du hast geschlafen. Ich wollte nicht anmaßend sein. Das ist zwar mein Zimmer, aber ich habe dir gesagt, dass dieses Bett dir gehört, solange wir..." "Verheiratet sind?" "Richtig." Seine blauen Augen wurden weich, als er auf die Brünette herabblickte, während er auf der Bettkante hockte. Shinichi spielte mit den Laken und sah untypisch nervös aus. Fast schüchtern. "Ich weiß, dass wir versucht haben, eine Grenze zu ziehen zwischen dem, was echt ist und dem, was nur zur Show dient. Wir im Privaten und wir in der Öffentlichkeit.. aber gestern haben wir diese Grenze irgendwie überschritten. Ich würde sagen, dass es mir leid tut, dass ich die Dinge verwirrend gemacht habe. Aber die Wahrheit ist.. dass es mir nicht leid tut. Ich habe alles geliebt, was gestern Abend zwischen uns passiert ist." Ran ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Erinnerungen überfluteten ihr Gehirn. "Wenn du es als Fehler ansiehst.. verstehe ich das. Und ich werde diese Grenze nicht noch einmal überschreiten. Ich weiß immer noch nicht genau, wie die Regeln hier aussehen. Bereust du die letzte Nacht, Ran? Sei ehrlich zu mir." Shinichi senkte seinen Kopf, als ihr Gesicht ernst wurde. "Du bereust es, stimmt's? Das sehe ich an deinem Gesicht." Natürlich bereute Ran die letzte Nacht nicht, aber sie durfte sich auch nicht in Shinichi Kudo verlieben. Sie war sich sicher, dass wenn sich diese Nacht noch einmal wiederholen würde, dann wäre sie ihm schutzlos ausgeliefert und alles würde wie eine Seifenblase zerplatzen, sobald diese gespielte Ehe ihr Ende nahm. Also tat sie das für sie einzig Richtige. Sie lügte. "Ja, ich bereue es. Die letzte Nacht darf sich nicht wiederholen. Fühlst du diesbezüglich anders?" "Ich habe dir gesagt, dass ich es nicht tue." "Nun.. Wir können nichts davon zurücknehmen." "Wir müssen nur den wahren Grund im Auge behalten. Deinen Onkel davon überzeugen, dass unsere Ehe echt ist, um unsere Geschäfte zu retten." "Richtig. Wir dürfen nicht vergessen, warum wir das tun." Shinichi stand vom Bett auf und forderte Ran auf, es ihm gleichzutun. "In Ordnung, Ran. Genug im Bett herumgelegen. Ich habe einen lustigen Tag für uns geplant. Du hast frei. Ich habe frei. Wir haben uns beiden den Arsch aufgerissen.. Wir haben uns einen Tag Spaß verdient." "Oh ja.. zum Beispiel einen Wellness-Tag? Sollen wir uns Gurken über die Augen legen und Gesichtsmasken machen?" "Sehr witzig. Aber ich habe eine bessere Idee. Der Jahrmarkt." "Der Jahrmarkt ist in der Stadt? Ich liebe den Jahrmarkt." "Ach ja?" "Besonders das Riesenrad. Das hat so etwas Romantisches am sich." "Ich bin anderer Meinung. Es ist bereist." "Mach dir keine Sorgen, Shinichi. Ich bin doch bei dir." "Ich bin mit dem Riesenrad einverstanden, wenn du dich bereit erklärst, gegen mich bei den Spielen anzutreten. Ich warnen dich, Ran. Ich bin sehr ehrgeizig." "Mach dich also auf eine Enttäuschung gefasst. Denn ich verliere niemals." "Ich liebe Frauen, die wettbewerbsorientiert sind. Du verlierst niemals, sagst du? Ich schätze, heute wirst du zum ersten Mal eine Niederlage erleben." "Das glaube ich nicht, Schätzchen. " "Sollen wir es interessanter gestalten? Lass uns eine kleine Wette abschließen." Shinichi zog süffisant eine Augenbraue hoch. Ran verschränkte ihre Arme vor der Brust und grinste ebenso selbstbewusst. "Ich bin ganz Ohr." "Wer die meisten Spiele gewinnt, bekommt einen Preis. Wir schreiben auf, was wir wollen, bevor wir anfangen und am Ende enthüllen wir unsere Wünsche. Der Verlierer muss den Wunsch des Gewinners erfüllen." "Darauf kannst du wetten, Shinichi." Shinichi gab ihr einen Zettel und einen Stift. Was sollte sie ihn denn machen lassen, wenn sie gewann? Sie schrieb die Worte Eine Nacht voller Spaß. Wir werden nach meinen Regeln spielen auf. Ein selbstgefälliges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als Ran den Zettel mehrmals übereinander knickte. "Du hast etwas wirklich Schmutziges geschrieben, oder?" "Das wirst du herausfinden, nachdem ich dir heute in den Arsch getreten habe." "Sollen wir dann loslegen? Jetzt, wo wir die Wette abgeschlossen haben, kann ich es kaum erwarten, loszulegen." "Ich dusche nur schnell, bevor ich mich anziehe." "Willst du dich vor dem Jahrmarkt noch für mich aufhübschen? Verführt du mich mit einem deiner kleinen Vintage-Looks?" "Wird doch das von den Spielen ablenken?" "Ehrlich gesagt, ja? Hundertprozentig." "In diesem Fall werde ich sicher etwas besonders Freizügiges tragen." "Du spielst dreckig." "Ich tue, was auch immer nötig ist, um zu gewinnen." "Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einlässt, Ran." "Du jagst mir keine Angst ein, Shinichi Kudo." Nach einer kurzen Dusche schaute Ran sich den Inhalt ihres Kleiderschranks an. Sie musste etwas aussuchen, das Shinichi aus dem Konzept bringen würde. Etwas, das seine Augen von der Beute ablenken und seine ganze Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Es war an der Zeit, dreckig zu spielen. Die Bäckerin trug ihr rot kariertes Lieblingsoberteil, das ihr Dekolleté perfekt zur Geltung brachte. Sie vervollständigte den Look mit ihrer schwarzen Lieblingsjeans und ihren Ohrringen und drehte sich vor dem Spiegel. Sobald sie sich umgezogen hatte, ging Ran ins Wohnzimmer, im Shinichi zu treffen. Er starrte sie verblüfft an. "Ran, du siehst.." "Unglaublich aus, ich weiß. Bist du bereit?" "Warte kurz. Lass mich dich kurz ansehen." "Du kannst mich auf dem Jahrmarkt ausgiebig anschauen." "Aber...!" "Komm schon, Shinichi." Die Beiden kamen auf dem Jahrmarkt an. Ihre Blicke fielen sofort auf den Ringwurf-Stand. "Bist du bereit?" "Los geht's, Playboy." Die Brünette bezahlte ihre Ringe und analysierte die Flaschen, um ihren nächsten Zug zu planen. Sie könnte gewinnen, wenn sie viele von den leichten Flasche erwischen würde und ein paar von den schweren Flaschen. Ran nahm einen Ring und fing an, ihn auf die naheliegenden Flaschen zu werfen und landetete, ohne große Probleme, ein paar Treffer. Shinichi warf in die Mitte und landete einen perfekten Treffer auf einen der inneren Ringe. Ran warf ihm einen bösen Blick zu. "Angeber!" "Das ist ein Wettbewerb, Baby. Du musst dein Bestes geben. Also gut, Ran. Welchen Preis willst du?" "Warte, was?... Aber du hast gewonnen!" "Ich habe gewonnen, weil ich dir ein riesiges Stofftier schenken wollte!" "Wow. Du überraschst mich immer wieder." "Ich mag es, dich auf Trab zu halten." "Ja, dafür hast du ein Talent." "Also.. Was möchtest du?" "Hm.. Ich möchte den Löwen da haben." "Natürlich willst du den Löwen." "Und damit meinst du was...?" "Das heißt, der Löwen ist das wildeste Tier in der Savanne. Genau wie du." "Du bist auch ziemlich Löwen- ähnlich." "Deshalb passen wir so gut zusammen, Baby." Mit dem Stofftier in der Hand schlenderte Ran mit Shinichi über den Jahrmarktsplatz. "Das ganze Ringwerfen hat mich hungrig gemacht. Sollen wir uns etwas gönnen?" "Du strenger Diätbefolger willst Jahrmarkessen? Das muss ich sehen." "Du bringst meine unbekümmerte Seite zum Vorschein." Trotz des unbeschwerten Tons lag eine Aufrichtigkeit in seinen Augen, die ihren Magen einen Salto machen ließ. Während das Paar an den Essensständen vorbeischlenderte und den Geruch von Frittieröl, Eis, Popcorn und gegrilltem Fleisch einatmete, sah Shinichi recht hilflos aus, für was er sich entscheiden sollte. "Du möchtest etwas, das du nicht jeden Tag bekommst. Das ist quasi Gesetz auf einem Jahrmarkt. Es muss etwas Besonderes sein. Verstehst du, Shinichi?" "Ja, Frau Lehrerin." Ran gab ihm einen spielerischen Klaps, während sie die Essensstände untersuchte. "Ich denke, wir sollten Donut Balls mit Schokoladensoße, Sahne und Erdbeeren nehmen." "Es wird dich sicher nicht überraschen zu hören, dass ich noch nie Donut Balls gegessen habe." "Oh mein Gott, Shinichi! Du musst sie probieren!" Ran bestellte die Donut Balls und beobachtete gespannt sein Gesicht, als er seinen ersten Bissen nahm." "Ich kann nicht glauben, dass du mich zwingt, das zu essen." "Hasst du es?" "Das Gegenteil ist der Fall. Ich liebe es. Und jetzt, wo ich es gegessen habe, werde ich nie wieder aufhören, daran zu denken." "Ich bereue nichts." Sobald sie mit dem Essen fertig waren, warf Shinichi den Müll weg und kehrte zu ihr zurück zu den Spielen. Sofort fiel der Blick auf die Schießbude. Ein breites Grinsen huschte über die Gesichter. Ran war sich bereits siegessicher, denn ihr Vater, der Hauptkommissar war, hatte sie manchmal mitgenommen und ihr gezeigt, wie man mit einer Waffe umzugehen hatte. Sie verfehlte nie ihr Ziel. Shinichi fing an zu lachen, als Ran dem Teenager hinter dem Schreibtisch das Geld überreichte. "Was ist so lustig?" "Ach nichts. Ich kann es nur kaum erwarten, dass du das tust, was ich auf meine Karte geschrieben habe." "Du wirst es nie sehen, denn ich werde nicht verlieren!" "Angeberin." "Das habe ich von dir gelernt, Süßer." Ran bezahlte das Spielzeuggeweht, zielte und schloss ein Auge, während sie ihr Ziel anvisierte. "Oh nein.." Als Shinichi seine ehrfürchtige Stimme ertönte, ließ sie das Gewehr sinken und drehte sich verwirrt zu ihm um. "Was?" "Nichts, ich.. merke nur, dass ich anscheinend auf Frauen stehe, die eine Waffe halten." "Ach ja?" "Du siehst aus wie eine sexy Gesetzlose. Wie die Bonnie zu meinem Clyde." "Wirst du mich immer noch sexy finden, nachdem ich dir in den Arsch getreten habe?" Shinichi lachte gefährlich. Ran spürte, wie sich seine Körperwärme hinter ihr zusammenzog. Er packte sie an der Hüfte und brachte seine Lippen an ihr Ohr. "Du spuckst ziemlich große Töne, Ran. Mal sehen, ob du deinen Worten auch Taten folgen lässt." Seine Stimme klang tief und rau in ihrem Ohr und jagte Ran einen Schauer über den Rücken. Die Bäckerin war sich sicher, dass sie nicht verlieren könnte. Sie konnte es kaum erwarten, ihn im Bett herumzukommandieren. Er würde sich an ihre Regeln halten müssen. Erneut hob sie ihre Waffe und zielte. "Schau dir an, wie man das richtig machst, Shinichi." Ran schoss, traf ein Ziel, dann das nächste, dann das nächste und dann.. "Nein! Was zur Hölle? Wie konnte ich das nur verfehlen?" Bei ihrem letzten Schuss zuckte ihr Arm wie aus dem Nichts auf und sie verfehlte das Ziel. "Mehr Glück beim nächsten Mal, Baby." Der gutaussehende Fußballer stand auf, hob sein Spielzeuggewehr und zielte. Er feuerte jeden Schuss perfekt ab und traf jedes Mal das Ziel. "So macht man das. Soll ich dir jetzt zeigen, was ich auf meine Karte geschrieben habe?" "Muss ich tun, was dort steht?" "Das ist die Regel, meine Schöne." "Können wir zuerst mit dem Riesenrad fahren?" "Na schön. Ich habe Erbarmen mit dir.. für diesen Moment." Am Riesenrad stiegen die Zwei in eine der Gondeln. Sie hob das Ehepaar in die Luft und bot ihnen einen atemberaubenden Ausblick. "Zeit für Geständnisse.. Ich habe Höhenangst." "Shinichi! Du, der große furchterregende Fußballer, hast Angst?" "Ja! Ja, ich habe Angst. Ich gebe es zu! Lach mich nicht aus!" "Oh Playboy, ich lache dich nicht aus, ich.." Plötzlich hielt die Fahrt abrupt an. Das ganze Blut floss aus Shinichi sein Gesicht. "Fuck! Fuck, fuck, fuck, fuck.." Ran sah ihn mitleidig an. Er hatte wirklich Angst! Die Fahrt ruckelte ein wenig, dann hielt das Riesenrad wieder an. Shinichi klammerte sich an die Seite, sein Griff war panisch. Er schloss die Augen. Er atmete in kurzen, schnellen Atemzügen. "Scheiße. Wir werden sterben." Ran nahm instinktiv sein Gesicht in ihre Hände und fuhr mit ihren Daumen sanft über seine Wangen. "Shinichi, öffne deine Augen. Sieh mich an." Shinichi kniff die Augen zusammen und schüttelte hastig den Kopf. "Atme einfach tief ein. Komm schon, atme tief ein." "Oh Gott. Wir werden hier oben sterben." "Nein, werden wir nicht! Shinichi, sag so etwas nicht! Da spricht nur deine Höhenangst aus dir." "Okay. Du hast wahrscheinlich recht. Aber wenn du Unrecht hast und wir nur noch ein paar Minuten Zeit haben.." Shinichi seine Augen öffneten sich. Der raue, verletzliche Blick in seinen blauen Augen raubte Ran den Atem. "..dann gibt es etwas, das ich dir gestehen muss." Kapitel 11: Intimität. ---------------------- Ran und Shinichi saßen oben auf einem schwankenden Riesenrad fest und Shinichi hatte Todesangst. Er hatte panische Höhenangst und dachte, dass er gleich sterben würde. "Ich.. Ich muss dir wirklich was gestehen, Ran." Ihr Herz pochte, als Shinichi ihr tief in die Augen schaute, sein Blick war unverhüllt und verletzlich. In dem Moment, in dem sich seine Lippen lösten, setzte sich das Riesenrad ruckartig wieder in Bewegung und schickte die Beiden zurück auf den Boden. Shinichi erschlaffte vor lauter Erleichterung. "Oh mein Gott. Boden. Endlich. Wir sind in Sicherheit!" "Shinichi.. Was wolltest du gerade sagen?" "Ähm.. Nichts.. Es war nichts. Unwichtig." Jetzt, wo die Kutsche des Riesenrads die Zwei zurück auf den Boden brachte, ließ Shinichi seine Dringlichkeit nach. Ob Ran das jemals herausfinden würde, was Shinichi ihr erzählen wollte? Sobald die Beiden wieder auf dem Festland waren, gingen Ran und Shinichi in Richtung Ausgang zurück. "Nun Ran. Bist du bereit zu sehen, was ich geschrieben habe?" "Na schön. Bringen wir es hinter uns." Shinichi klappte seinen Zettel mit einem verschmitzten Grinsen auf und reichte ihn Ran. Was auch immer du geschrieben hast. Ihr Magen versank vor lauter Erregung in einem heftigen Kribbeln. Shinichi seine Augenbraue wölbte sich auf eine verruchte Weise. "Und?" "Ähm.. damit habe ich nicht gerechnet. Du tust so, als hättest du etwas Schreckliches geschrieben!" "Ich weiß. Es war so lustig zu sehen, wie du dich aufgeregt hast." "Es war die reinste Folter." "Dabei wollte ich die ganze Zeit nur das tun, was du möchtest." Seine blauen Augen wurden zärtlich, als er die Brünette ansah. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. "Also sag mir, Ran. Was soll ich deiner Meinung nach tun?" Sie biss sich Kroketten auf die Lippe, holte das gefaltete Papier aus ihrer Tasche und überreichte es. Shinichi las die Worte mit einem teuflischen Grinsen laut vor. "Eine Nacht voller Spaß. Wir werden nach meinen Regeln spielen. Klingt gut. Freust du dich darauf, mich herum zu kommandieren?" "Sehr sogar." "Aber nicht so sehr wie ich." In seinen Augen flackerte die Verruchtheit auf und schickte einen Puls der Lust zwischen ihre Beine. "Komm schon, Ran. Ich glaube, wir waren lange genug auf dem Jahrmarkt. Jetzt will ich dich ganz für mich allein haben." Bevor Ran antworten konnte, nahm er ihre Hand und zog sie mit sich. Kaum waren sie wieder bei Shinichi seiner Wohnung angekommen, hob er sie wie ein Höhlenmensch vom Boden auf und warf Ran über seine Schulter. "Shinichi!" Erregung machte sich in ihrem Bauch breit, als Shinichi sie ins Schlafzimmer trug, als würde sie nichts wiegen. Er ließ sie auf das große Bett fallen und krabbelte mit einem wölfischen Grinsen auf Ran drauf. Die Erregung pulsierte heiß zwischen ihren Beinen, als Shinichi sich zurückzog, um sich auszuziehen. Zentimeter für Zentimeter kamen gefährliche, wogende Muskeln zum Vorschein, als er seine Kleidung zur Seite warf. Ran fuhr mit ihren Fingerspitzen über seinen Oberkörper und spürte die festen Muskeln. Intensität lag in seinen Augen, die auf ihre gerichtet waren. Ohne den Blick abzuwenden, stemmte Ran sich auf ihre Ellbogen. Shinichi sah gierig zu, wie sie langsam ihr Oberteil auszog und dabei ihre Augen auf seine gerichtet hielt. Ihre Brüste quillten aus ihrem BH, kurvenweich und verlockend. Ran zog sich ihr letztes Kleidungsstück aus und legte sich zurück in die Laken. Ihr BH war das letzte, das verschwand. Jetzt hatte sie mir noch ihr Höschen an. Ihre Brust erhob sich, als Shinichi sie mit langsamer, hungriger Geduld bewunderte. Seine Zunge fuhr aus und leckte an ihrem Höschen. Das Verlangen flutete zwischen ihre Beine, flüssig- heiß und verzweifelt. Shinichi grinste, als er seine Finger in den Bund einhakte und ihn beiseite warf. Jetzt, wo Ran komplett nackt war, hinterließ Shinichi eine Spur heißer Küsse auf ihrer Oberschenkelinnenseite. "Ich will dich so sehr, Ran." Ihr Körper schmiegte sich an die Laken, während er sie langsam spreizte. Seine Augen hoben sich und trafen auf ihre, sein dunkler Blick schmilzte vor lauter Hitze. "Ich will dich so nass, dass du kaum noch stehen kannst." Er verteilte weiterhin Küsse auf ihrem Bauch. Seine Hände umklammerten ihre Knie und spreizten sie für eine bessere Position. Ein langer, heißer Kuss auf ihren Innenschenkel entlockte ihren Lippen ein scharfes Keuchen. Ihre Knie zitterten bereits vor Lust. "Es gibt nichts, was ich mehr liebe, als dich mit meinem Mund kommen zu lassen." Es war vermutlich ein Fehler, aber Ran konnte ihrem Verlangen nicht länger widerstehen. "Bring mich zum Kommen." In dem Moment, in dem sie die Erlaubnis gab, tauchte Shinichi sein Kopf zwischen ihre Beine ab. Sein Mund war wie ein Fieber auf ihr und hinterließ überall, wo er Ran berührte, eine Spur aus Feuer. Er drückte einen neckischen Kuss auf ihr Knie. Dann auf ihren Innenschenkel. Dann ihren Hüftknochen. Seine Lippen bewegten sich immer näher zu der Stelle, an der sie ihn am meisten wollte. Ein lautes Stöhnen der Frustration stieg in Ran ihrer Kehle auf. Sie spürte Shinichi sein Grinsen auf ihrem Bauch. Er sah zu ihr auf. Sie atmete scharf ein. Dann hakte der attraktive Kudo eines ihrer Beine über seine Schulter ein, damit er einen intensiveren Zugang hatte. Ohne Vorwarnung drückte Shinichi einen leichten Kuss auf ihrer Mitte. Ran stieß ein lautes Stöhnen aus. "Shinichi.. mach weiter.. Bitte." Er schenkte ihr ein weiteres dreckiges Grinsen, bevor sein Kopf wieder zwischen ihre Beine sank. Ein langer, quälend langsamer Schwung seiner Zunge ließ sie praktisch haltlos zurück. Er wiederholte das immer und immer wieder, bis Ran so nass war, dass ihre Knie unkontrolliert zu zittern begann. "Oh Shinichi.. gib mir mehr." "Ich werde dir mehr geben." Seine Zunge leckte in sie hinein, lange, tiefe Stöße, die Ran vor Verlangen nach Luft schnappen ließ. Ihr Atem stockte fast, als Shinichi ihre Mitte saugend in den Mund nahm. Die hübsche Bäckerin war schon so feucht, dass sie es fast nicht mehr aushielt. Die Muskeln in seinem Unterarm spannten sich an, als seine Hand zu seinem eigenen harten Schwanz hinunter glitt. Sein langer Schwanz schwang geschwollen zwischen seinen Beinen und ließ Ran ihren Magen vor lauter Erregung heftig aufspringen. Er gab ihrer Mitte einen weiteren langen, schmutzigen Kuss. Ihre Knie wurden fast flüssig, als ihr Orgasmus sie durchdrang. Sobald Ran wieder zu Atem gekommen war, drehte sie sich auf die Seite, sodass Shinichi unter ihr lag. Sie verwicktelte seine Lippen in einen tiefen, schmutzigen Kuss. Sie rieb sich in seinem Schoß und spürte seinen harten Schwanz unter ihr, der dick und verlockend war und um Erleichterung bettelte. "Ran.." "Sag mir, was du willst, Baby." Ran krabbelte an seinem Körper hinunter und hinterließ eine Spur aus feuchten Küssen mit offenem Mund auf den muskulösen Flächen seines Körpers. Sein Schwanz war nur wenige Zentimeter von ihren Lippen entfernt. Shinichi seine Hüften hoben sich verzweifelt und brachten seinen Schwanz näher an ihren Mund heran. Doch plötzlich durchfuhr es Ran wie ein Stromschlag, der sie zur Besinnung brachte. Sie krabbelte wieder an Shinichi seinem Körper hoch und nahm sein Gesicht in ihre Hände. "Ich würde lieber das hier tun." Ihre Lippen trafen in einem hungrigen Kuss auf seine. Shinichi rollte sie auf die Seite und drückte sie in die Laken. Deren Zungen verflechteten sich miteinander, was Ran immer mehr und mehr anheizte. Ihr Verlangen brachte sie bis zu einem fieberhaften Höhepunkt. "Du bist so heiß. Was zum Teufel machst du mit mir, Ran? Es ist, als hättest du eine Art Zauber über mich gelegt.." "Shinichi.. Habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich eine Hexe bin?" "Ich glaube, dieses kleine Detail haben wir übersprungen." "Nun.. Jetzt weißt du es." Shinichi sein Blick wurde plötzlich nachdenklich, während er sie studierte. "Was ist los?" "Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass ich eigentlich fast nie in meinem eigenen Bett so eine Schönheit wie dich liegen habe." "Wirklich nicht?" "Nein. Normalerweise gehe ich nur in ein Hotel. Oder zu ihnen nach Hause." "Und warum?" Shinichi zuckte mit den Schultern. Sein verräterisches Erkennungsmerkmal, wenn er versuchte, seine Gefühle zu verdrängen. "Ich glaube, nach meiner Verletzung habe ich einfach.. Ich weiß es nicht. Ich habe mich daran gewöhnt, Menschen auf Abstand zu halten. Frauen hierher zu bringen, fühlte sich.. intim an. Zu intim. Ich schätze, ich wollte einfach nicht, dass mir jemand zu nahe kommt." Sie verstand ihn. Shinichi hatte die Leute ferngehalten, damit er nicht verletzt wurde. Der junge Kudo stirch ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. Ihr Herz windete sich. Die Brünette konnte sehen, wie die Wolken aus seinen Augen verschwanden. Er öffnete sich. Er ließ sie rein. Auch wenn er wusste, dass Ran ihn verletzen könnte. "Ich will nicht mehr so sein." Das Geständnis war leise, kaum lauter als ein Flüstern. Als seine blauen Augen ihre trafen, spürte Ran einen Kick voller Schmetterlinge. "Du kannst mir vertrauen. Ich verspreche es dir." "Es fällt mir schwer, zu vertrauen.. aber du machst es mir leicht." Während er ihr immer noch tief in die Augen schaute, schob sich Shinichi zwischen ihre geöffneten Beine und fuhr mit seiner Hand ihren Oberschenkel hinauf. Ran schlang ihre Schenkel um seine Hüften und zog ihn näher zu sich heran. Ihr Atem stockte, als sie spürte, wie sich sein Glied an ihrem Schenkel verhärtete und sie noch feuchter machte. "Ich will dich, Ran." Ihr Herz schlug bei seinen Worten noch schneller als zuvor schon. Sollte sie wirklich mit Shinichi aufs Ganze gehen? Würde sie danach damit klar kommen, dass diese Intimität nur solange anhielt, wie sie für die Öffentlichkeit eine Ehe führten? Aber sie wollte ihn auch nicht so abrupt von sich wegstoßen, weshalb ihre ein gespieltes Gähnen überkam. Ein amüsiertes Grinsen huschte über Shinichi sein Gesicht. "Bist du müde?" "Ich glaube ja." "Das ist schon okay. Ich verstehe das. Es war ein langer Tag." Shinichi kletterte aus dem Bett. "Gute Nacht, Ran." Am nächsten Morgen wachte sie auf und fühlte sich besonders gut ausgeruht. Das Sonnenlicht fiel auf den Boden. "Klopf, klopf." Shinichi betrat den Raum, nur mit seiner Jogginghose bekleidet. Ihre Augen wurden groß. "Was machst du hier?" "Du hast gesagt, du möchtest mich im Bett herumkommendieren. Hier bin ich nun." "Ich meinte aber nicht gleich so früh am Morgen!" "Ups." "Aber ich werde dich definitiv an dieses Versprechen erinnern! Wie wäre es, wenn wir das mit dem Herumkommandieren fortsetzen, wenn ich etwas wacher bin?" "Abgemacht. Sag einfach Bescheid, Ran." In der Küche schenkte ihr Shinixhi eine Tasse Kaffee ein, während Ran überlegte, was sie an diesem Tag machen wollte. "Was steht auf dem Plan?" "Also ich hatte eigentlich schon eine Idee. Aber ich war mir nicht sicher, ob sie dir gefallen würde." "Ich bin ganz Ohr." "Vielleicht könntest du heute mit zum Sportplatz kommen und mir beim Training zusehen." "Wirklich?" "Ja. Ich habe das Gefühl, du könntest mein Glücksbringer sein." "Dein Glücksbringer? Ich wusste gar nicht, dass du so abergläubisch bist." "Und wie. Ich habe dich immerhin doch dazu gebracht, einem Pakt zuzustimmen, der keinen Sex vor einem Spiel vorsieht." "Stimmt! Wie könnte ich das vergessen?" "Also.. hast du Interesse?" "Kommt drauf an. Trainierst du ohne Hemd?" "Für dich.. Natürlich." "Okay, ich bin dabei." "Und du hast doch Trainingskleidung, oder?" "Natürlich habe ich das!" "Als ob du nicht noch perfekter sein könntest.. Ich wette, deine Trainingskleidung ist genauso knapp und ablenkend wie das, was du sonst trägst.." "Knapp und ablenkend?" "Ja. Als ob sie buchstäblich nur dazu da wären, mich den ganzen Tag auf dich scharf zu machen." "Um ehrlich zu sein, habe ich sie genau deshalb auch so gestaltet." "Ich wusste es!" Ran warf Shinichi ein neckisches Zwinkern über die Schulter zu, bevor sie im Schlafzimmer verschwand, um zu entscheiden, was sie anziehen wollte. Shiho würde wahrscheinlich in einem ihrer lächerlich kurzen Outfits dort sein. Die talentierte Bäckerin konnte es kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn Ran sie vorführte. Und wiederum wollte sie für Shinichi unwiderstehlich aussehen. Ran schlüpfte in ein blaues, bauchfreies Trainingsshirt und der passenden Trainingshose und fühlte sich gefährlich sexy, während sie sich zum Spiegel drehte. Der attraktive Fußballer war bereits auf seinem Sportplatz, also ging Ran direkt zu ihm rüber. Die erste Person, die sie begrüßte, war niemand anderes als Shiho. "Ran. Du.. du siehst.." Sie sah völlig entsetzt darüber aus, wie gut Ran in ihrem Outfit aussah. Besonders im Vergleich zu ihr. "Hey Shiho. Wie schön, dich zu sehen." Ran schenkte ihr ein süßes Lächeln und winkte, während sie insgeheim über ihre wütende Sprachlosigkeit lachte. Ran fand ihren Ehemann am Rand des Sportplatzes, wo er mit seinem Trainer trainierte. "Hey Baby." Der Ball prallte an die Schulter von Shinichi. Er war so verblüfft von ihrem Aussehen, dass er es nicht einmal bemerkte. "Heilige Scheiße.." Shinichi sprintete den kleinen Abstand zu ihr, um Ran einen Kuss auf die Wange zu geben. Sein Trainer schaute mit einem kleinen Grinsen zu. "Ran, das ist mein Trainer, Zen. Zen, das ist Ran. Meine.. Ähm.. Meine Frau." Zen legte einen Arm um Shinichi deine Schultern. "Ahja. Ich habe schon viel über Shinichi seine mysteriöse neue Frau gehört. Um ehrlich zu sein, hätte ich nie gedacht, dass der Typ mal sesshaft wird." "Nun ja.. Ich hoffe, du hast nur gute Dinge gehört." "Ich habe großartige Sachen gehört. Ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Playboy tatsächlich sesshaft geworden ist! Der Shinichi, den ich kenne, hatte früher jede Nacht eine andere Frau in seinem Bett." Shinichi, der sich etwas verlegen am Hinterkopf kratzte, als Zen von seiner Playboyzeit erzählte, wurde langsam sauer. "So war das nicht, Kumpel. Das sind doch nur Gerüchte." "Und keines davon ist wahr?" "Klar, ich hatte Spaß. Wer hatte das nicht?" Schuldgefühle und Zweifel begannen sich in ihrer Brust zu regen. Sie hatte Shinichi aus seinen spaßigen Playboy-Tagen gerissen. Wenn Ran nicht gewesen wäre, wäre er nicht mehr gebunden. Wovor hielt sie ihn noch zurück? Zen verabschiedete sich von Shinichi und ließ Ran mit Shinichi allein. "Ignoriere ihn, Ran. Er ist manchmal einfach nur ein Arschloch. Wie auch immer. Bist du bereit für ein bisschen Sport?" "Hm.. immer. Ich weiß, dass du es liebst." "Nur, wenn du Sport treibst." "Ja klar." Ran ging mit Shinichi auf den Sportplatz und dehnt ihren Körper ausgiebig. Der junge Kudo stellte seinen rechten Fuß auf den Ball und grinste keck. "Zeig mir, was du drauf hast." Ran lief auf Shinichi los und versuchte ihm den Ball abzunehmen. Er lächelte, als er die runde Kugel immer ein Stück von ihr gekonnte entfernte. "Komm schon, Baby. Du musst ein bisschen flinker sein, um an den Ball heranzukommen." Während Ran weiterhin versuchte den Ball für sich zu erobern, bemerkte sie, dass Shiho in der Nähe war und sie wie ein Falke beobachtete. Plötzlich zuckte Shinichi zusammen. Er blieb stehen und griff sich an die Rückseite seines Beins. "Was ist los? Alles okay?" "Ich glaube, Zen hat mich vorhin überanstrengt. Mein Bein macht mir schon eine Weile zu schaffen." "Oh nein! Lass uns eine Pause machen." "Vielleicht geht es mir ja gleich besser.." "Shinichi, du hast dich so gut geschlagen! Es gibt keinen Grund, noch mehr Verletzungen zu riskieren." Das Paar trat vom Sportplatz, zurück auf die Bänke. Sofort sprintete Shiho herbei. "Shinichi! Geht es dir gut? Ist es dein Bein? Oh armes Baby..." Obwohl es Shinichi sein Bein war, das ihm zu schaffen machte, begann Shiho, Shinichi sein Bizeps und Schultern zu massieren. Er ließ sie abblitzen und wich ihrer Berührung aus. Er versuchte, seiner Angestellten gegenüber nicht unhöflich zu sein, aber er fühlte sich auch sichtlich unwohl. "Mir geht es gut, Shiho." Shiho ignorierte das, nahm Shinichi am Handgelenk und zog ihn zur Seite. "Ich weiß genau, was du brauchst, Shinichi. Einen handfester Yoga-Unterricht." Shiho ging auf alle viere, streckte ihren Hintern in die Luft und wölbte ihren Rücken dramatisch. Sie warf sich die kurzen Haare nach hinten, klopfte auf die Matte neben sich und warf Shinichi einen schüchternen Blick unter ihren Wimpern zu. "Genau hier, Mr. Kudo. Ich sorge dafür, dass deine großen, schmerzenden Muskeln im Handumdrehen wieder fit sind." Sie machte noch nicht einmal die Pose richtig. "Ähm Shiho? Solltest du nicht an der Rezeption stehen?" "Um diese Zeit ist hier nie viel los, Ran." "Vielleicht liegt das daran, dass die Kunden denken, der Sportplatz sei geschlossen weil niemand an der Rezeption ist?" Shiho ihr Mund blieb vor Empörung offen stehen. "Da hat sie einen guten Punkt angesprochen, Shiho." Jetzt war Shiho richtig wütend. Sie stand auf, schlenderte zu Shinichi hinüber und legte ihre Hände auf seine Schultern. "Wie wäre es dann, wenn ich dir eine private Massage in deinem Büro gebe, Shinichi?" Ran hatte offiziell genug davon, dass diese Frau Hand an ihren Ehemann legte. "Hey Shiho?! Komm her, Süße." Ihr Tonfall triefte nur so vor Verachtung, während Shiho langsam auf die Beine kam und ihr Gesicht vor lauter Verwirrung verzog. Sobald sie vor ihr stand, beugte Ran ihren Kopf verächtlich zu ihr. "Tu mir einen kleinen Gefallen und wag es ja nicht noch ein einziges Mal vor meinen Augen mit meinem Ehemann zu flirten. Ich warne dich." "Ähm.. Ich denke, das passt schon.." "Warum? Mache ich dir etwa Angst?" "A-angst.. Ich.. Ich habe keine Angst.. " "Nun, das solltest du aber. Denn Shinichi Kudo gehört mir. Und niemand außer mir fasst ihn an. Hast du das verstanden?" "Wenn ich du wäre, würde ich ja sagen. Du willst Ran nicht sehen, wenn sie richtig wütend ist. Außerdem.. hat sie recht. Ich gehöre ihr. Und sie gehört mir." "N-na schön! Ich haue hier ab!" Shiho sprintete davon, die Wangen gerötet vor lauter Wut und Demütigung. Shinichi lachte. "Du bist sexy, wenn du wütend bist." Shinichi verschränkte seine Arme mit ihren und führte Ran aus dem Sportplatz hinaus auf die Hauptstraße. "Weißt du, was ich jetzt wirklich will? Einen Heart Desserts-Scone." "Shinichi Kudo.. Ich dachte schon, du würdest nie fragen." "Ich sehne mich danach, seit wir diesen verrückten Plan zusammen ausgeheckt haben.." "Okay. Worauf warten wir noch?" Das Paar schlenderte nur ein paar Geschäfte weiter zu Ran ihrer Bäckerei, Heart Desserts. Aber die Person, die vor dem Laden stand, ließ die Brünette innehalten. "Sieh an, sieh an, sieh an.. Wenn das nicht die Betrüger sind." Kapitel 12: Bake- Off --------------------- Wieso nannte ihr Cousin sie, die Betrüger? Wusste Sota etwas? "Die Betrüger? Was willst du damit denn sagen?" "Dass deine Ehe mich nicht täuscht, Cousinchen. Das heißt, deine Bäckerei ist immer noch im Spiel. Meine Gutachter nehmen gerade ein paar Messungen für das Einkaufszentrum vor." Sota schenkte seiner Cousine und ihrem Ehemann ein breites, selbstgefälliges Grinsen. Shinichi tauschte mit Ran einen kurzen, verwirrten Blick aus. "Das Einkaufszentrum?" "Ja. Das Einkaufszentrum, das meinen Vater und mich sehr, sehr reich machen wird. Das Einkaufszentrum, das deine wertvolle Bäckerei und dein Sportplatz aufkaufen wird." "Aber das kannst du nicht! Ich bin verheiratet! Das ist laut Testament die Regelung! Die Bäckerei gehört mir." Panik strömte durch ihren Blutkreislauf. Shinichi legte eine schützende Hand auf ihre Schulter. "Du magst verheiratet sein,.. aber mein Vater und ich können trotzdem beweisen, dass deine Ehe ein Schwindel ist." "Ein Schwindel? Das kannst du nicht beweisen!" Shinichi seine Stimme wurde immer rauer und stärker, wenn er wütend war. "Ich denke, du wirst schon noch feststellen, dass ich das tatsächlich kann." Der junge Kudo machte einen Furcht einflösenden Schritt nach vorn. Sota Sein selbstgefälliges Grinsen wurde nur noch breiter. Inzwischen hatte sich eine kleine Menschenmenge gebildet. Sota redete so laut, dass er die Aufmerksamkeit auf sich zog. "Es ist mir egal, wie groß und böse du auf dem Spielfeld bist, Kudo. Hier draußen, besitze ich dich." Man konnte förmlich sehen, wie Shinichi sein Blutdruck in die Höhe schnellte. Sota wusste genau, welche Knöpfe er drücken musste. "Oh mein Gott, schau! Da ist Shinichi Kudo, der Stürmer! Heilige Scheiße!" Ran drehte ihren Kopf und sah einen Teenager, der ein Skateboard gegen sein Bein lehnte. Er holte sein Handy heraus. Ran wettete, dass er das Video direkt in die sozialen Medien hochladen würde. Das konnten die Zwei nicht zulassen. "Hey, würdest du mir einen Gefallen tun und dein Handy weglegen? Bitte?" "Du bist nicht meine Mutter! Du bist nicht mein Boss!" Der Junge grinste die Brünette breit an und hielt sein Handy hoch über den Kopf, während er in die Selfie-Kamera schaute. "Was geht, Follower? Es ist euer Junge, @milfhunter69 und ihr werdet nie erraten, was ich gerade sehe. Ihr kennt doch Shinichi Kudo, der Stürmer, oder? Er ist dabei, irgendeinen Typen auf Server Straße zu verprügeln! Schaut euch das an!" Das konnte doch jetzt einfach nicht wahr sein. Er hatte sich gerade qualifiziert, endlich wieder auf dem Spielfeld zu stehen! Wenn die Presse schlechte Nachrichten über ihn verbreiten würden, könnte er alles verlieren! Sota und Shinichi standen sich Auge in Auge gegenüber. Shinichi knackte mit den Fingerknöcheln und Sota gackerte. "Ich werde dir alles nehmen, was du liebst, Shinichi. Und ich werde lachen, während ich es tue!" Shinichi packe Sota am Hemdkragen und zerrte ihn nach vorn. "Nicht, wenn ich das hier zuerst mache.." "Verdammt, ja! Schaut genau zu, meine Follower! Ich kriege das alles live mit!" Ran geriet leicht in Panik. Sie musste Shinichi beschützen. Okay.. Was war laut und dramatisch genug, was alle wegschauen lässt? Plötzlich stieß Ran einen lauten Schrei aus, umklammerte ihren Bauch und wich zurück. Direkt in den unausstehlichen Teenager hinein, der sein Handy fallen ließ. Ran unterdrückte ein zufriedenes Grinsen, als es über den Boden schlitterte. "Oh nein! Mein Handy! Meine Follower!" Ran fiel dramatisch auf den Boden. Shinichi eilte zu ihr hinüber. "Ran, was zur Hölle ist gerade passiert? Ist alles in Ordnung mit dir?" Die Menge der Schaulustigen bildeten sich um Ran herum. Shinichi hob sie sanft auf die Beine und sah besorgt aus. Die Blauäugige zwinkerte ihm subtil zu. Verständnis blitzte in seinem Gesicht auf. "Geht zur Seite Leute. Ich muss sie ins Krankenhaus bringen." Shinichi führte Ran die Straße hinunter zu seiner Woznung. Kaum war sie drinnen, brach er vor Lachen zusammen. "Verdammt Ran. Warst du mal Schauspielerin? Das war eine filmreife Vorstellung. " "Ich musste dich von dort wegbringen, bevor der Junge dich dabei erwischt, wie du Sota bedrohst. " "Der kleine Scheißer hat es verdient.. aber duchadr das Richtige getan. Ich kann mir schlechte Nachrichten in der Presse nicht leisten. Meine Situation ist zu prekär. Du hast mich da vorhin wirklich gerettet, Ran." Das Lächeln auf Shinichi sein Gesicht war so sanft und zärtlich, dass sich ihre Brust zusammenzog. "Ich weiß, dass du dasselbe für mich tun würdest." "Für dich würde ich jeden Tag schreiend zu Boden fallen." "Mein Held." Erschöpft von den Ereignissen des Tages sanken Ran und Shinichi in die Kissen der Couch. Ihr Handy summte. Es war eine Nachricht von Kazuha. Von: Kazuha Okay so langsam werde ich nervös wegen dieser Bake-Off-Sache. Ich habe das Gefühl, wir haben keine Chance Die Brünette war so sehr mit Shinichi beschäftigt, dass sie fast vergessen hätte, das ihre Bäckerei Heart Desserts an einem im Fernsehen übertragenen Bake-Off teilnahm. Von: Kazuha Ich bin so nervös. Von: Ran Kazuha.. Nervös? Die esse ich zum Frühstück Von: Kazuha Aber... Live- Übertragung! Von: Ran Ich habe keine Angst! Von: Kazuha Dann bist du VERRÜCKT! Ran schluckte, legte ihr Handy weg und flüchtete in die Küche. Kazuha ihre Nerven machten sie zu schaffen. Die Schleifenträgerin hatte recht. Ran musste üben! Das musste perfekt laufen! Wenn es ihr Cousin Sota ernst meinte und er die Beiden vor Gericht bringen wollte, brauchten sie mehr Munition. Wenn die Bäckerei Heart Desserts einen großen, im Fernsehen übertragenen Wettbewerb gewann, würde es für Sota viel schwieriger sein, sie an ein Einkaufszentrum zu verkaufen. Ran begann mit der Arbeit. Shinichi betrat die Küche und zog eine Augenbraue hoch. "Ran.. Es ist Mitternacht. In diesem Gespann bin ich die verrückte Person, die zu den merkwürdigsten Stunden der Nacht arbeitet. Nicht du." Sie erinnerte ihn an den Bake-Off. Auf Shinichi seinem Gesicht dämmerte das Verständnis. "Du bist also im Stress-Back-Modus?" "Stress-Back-Modus? Eher ein Panik-Back-Modus." "Bist du wirklich so sehr am ausflippen?" "Ich will nur, dass der Wettbewerb gut läuft." Shinichi sah dabei zu, wie die hübsche Bäckerin ihre schwere Backausrüstung heraus holte. Aber sobald Ran sie herausgeholt harte, starrte Ran sie nur noch verloren an. "Was ist denn los?" "Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich habe einfach genug von all meinen alten Rezepten. Ich will etwas Neues. Etwas Aufregendes. Etwas, das Heart Desserts wirklich bekannt machen wird. " "Wofür bist du am bekanntesten?" "Die Trüffel. Auf jeden Fall. Das Rezept meiner Oma ist berühmt." "Und voller Butter, Zucker und anderen Dingen, die mein Trainer mich nicht essen lassen wird." Nun.. Das ist genau das, was sie so lecker macht." "Ich werde dir wohl glauben müssen." "Wie bitte? Willst du damit etwa sagen, dass du sie nicht magst?" "Was ich damit sagen will, ist.. Was wäre, wenn du das Rezept abändern würdest? Eine etwas gesündere Version machen würdest? Vielleicht eine ohne Milchprodukte oder Gluten oder eine mit alternativen Süßungsmitteln. Ich habe das Gefühl, dass das ein echter Hit wäre. Ich meine, ein gesunder Trüffel. Komm schon. Das ist ein absoluter Knüller." Es war wirklich keine schlechte Idee. Genau genommen.. könnte das sogar eine großartige Idee sein. "Außerdem wäre ich dann dein größter Kunde. Ich könnte endlich all deine Trüffel essen, ohne das mein Trainer mich ausschimpft. Beika ist voll von Menschen, die verrückte Diäten verfolgen. Dein Kundenstamm würde explodieren, wenn du einen Weg finden würdest, all die Gesundheitsverrückten anzusprechen." "So wie dich, meinst du?" "Ganz genau. Zumal.. je erfolgreicher deine Bäckerei wird, desto besser für unseren Rechtsfall. Das ist ein zusätzlicher Ansatzpunkt, um Sotas und Kenjis Plan zu zerstören!" Da hatte er definitiv recht. In ihrem Kopf kreisten bereits die aufregenden Möglichkeiten. Kokosnussöl, Mandelmilch, vegane Schokolade. "Wie wäre es damit.. Ich helfe dir bei der Verkostung. " "Hm.. gib es zu. Du willst nur kostenlose Schokolade." "Du hast mich auf frischer Tat ertappt. Was ist meine Strafe?" "Den Trüffel zu essen.. Auch wenn er schrecklich schmeckt." Ein liebevolles Lächeln huschte über Shinichi sein Gesicht, während er sie studierte und ihre Brust einen Radschlag machen ließ. "Ich habe nachgedacht. Backen ist das, was du am meisten liebst.. Und ich kann nie daran teilhaben. Du hast mir dabei zugesehen, als ich das getan habe, was ich liebe. Du hast mich so gut unterstützt. Jetzt will ich ein Teil von dem sein, was du am besten kannst, Ran." "Okay. Lass es uns tun." Shinichi reckte seine Faust in die Luft und erntete ein Lachen. Ran fing an, die Zutaten zusammenzurühren. "Ich werde vegane Schokoladentrüffel machen.. Wie klingt das?" "Wie der Himmel auf Erden." "Freu dich nicht zu sehr, bevor du sie probiert hast. Sie könnten schrecklich sein!" "Mit deinen Fähigkeiten? Das bezweifle ich stark." Die Brünette tippte mit dem Finger auf ihre Lippen und überlegte, wie Ran sie am besten zubereiten konnte. Sie entschied sich für Orangen, Kakaopulver, Kokosnussöl und vegane Schokoladensplitter und machte sich an die Arbeit mit der Küchenmaschine. "Es ist, als würde man einem verrückten Genie bei der Arbeit zusehen." Sobald alles für die Trüffel vermengt war, rollte Ran sie zu Kugeln und frierte sie ein, bevor sie den Überzug vorbereitete. Ran schmolz Schokolade und Kokosnussöl und überzog sie vorsichtig mit der Mischung. Als sie fertig waren, bestreute Ran sie mit etwas Puderzucker. Nachdem sie aufgetaut waren, als Ran die aus dem Gefrierschrank geholt hatte, bot die Blauäugige sie Shinichi mit einem Grinsen an. "Mund auf." In Shinichi seinen Meerblauen Augen flackerte die Lust auf, als Ran ihm die Trüffel an die Lippen führte. Seine Augen blieben auf ihre gerichtet, während er den Trüffel zwischen seine Lippen nahm. Bei dem Geschmack entwich seiner Kehle sofort ein leises, unwillkürliches Stöhnen. "Die sind der Wahnsinn." "Besser als die normalen?" "Ganz ehrlich? Ich denke, das sind sie. Ganz im Ernst. Du bist ein Genie. Und mit diesem Rezept kannst du gar nicht verlieren. Außerdem.. hat es mir gefallen, deine Genialität bei der Arbeit zu sehen. Das sollten wir öfter machen." An nächsten Tag brachte Ran eine Kiste mit ihren neuen gesunden Trüffeln ins Altersheim, damit ihre Oma die probieren konnte. "Was sind das für welche?" Ran verkniffen sich ein Lachen, als ihre Oma zaghaft an einem der Trüffel knabberte. "Sie sind vegan, Oma." "Vegan? Was ist denn das? Klingt wie eine Geschlechtskrankheit." Sie nahm einen großen Bissen und kautr nachdenklich. Ran ihr Herz klopfte vor Vorfreude, während sie ihre Oma beobachtete. "Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast.. aber die sind unglaublich." "Tatsächlich hat Shinichi mir geholfen. Es war seine Idee. Eine gesunde Version zu machen. Außerdem hat er mir mit dem Verkosten geholfen." "Das war ein Geniestreich. Sie sind köstlich. Wie läuft es eigentlich zwischen euch beiden? Die ersten Tage einer Ehe können eine ziemlich große Umstellung sein." "Ähm.. alles ist großartig! Wir sind verliebt! Die Ehe.. yeah." Ran übertrieb es vielleicht ein wenig, denn ihre Oma kniff misstrauisch die Augen zusammen. "Jedes Mal, wenn Kenji vorbeikommt, hat er etwas Negatives über Shinichi zu sagen. Ich schwöre, mein Sohn kann so gehässig sein.. aber ich hoffe, dass er sich irrt. Ich vertraue dir, Liebes." Ihr Herz konnte nicht anders, als sich vor lauter Schuldgefühlen zu winden. Ran wünschte, sie könnte ihrer Oma die Wahrheit über sie und Shinichi sagen. Sie war früher ihre größte Vertrauensperson. Sie hasste es, ihre Oma anzulügen. Sie hasste es, dass sie gezwungen war, sie überhaupt anlügen zu müssen. So real, wie es sich zwischen dem Schein- Ehepaar anfühlt, war es nicht. Das würde es auch nie sein. "Schatz, was ist los? Du siehst aus, als hätte dir jemand in die Suppe gespuckt. Shinichi behandelt dich doch gut, oder?" "Ja. Shinichi ist unglaublich. Er ist rücksichtsvoll, er ist nett, er bringt mich zum Lachen.." "Warum ist mein Sohn dann versessen darauf, ihm die Hölle heiß zu machen?" "Kenji hat es nur auf Shinichi abgesehen. Jetzt, wo ich verheiratet bin, kann Kenji die Bäckerei nicht mehr an das Einkaufszentrum verkaufen." "Was? Er hat mir erzählt, dass er das nicht mehr vorhat! Lügt mein Sohn mich etwa an, Ran?" Was war ihr Onkel denn für eine Schlange? Belog seine eigene Mutter über seine Geldmacherei. Aber die Brünette war sich nicht sicher, wie ehrlich sie sein sollte. Ihre Oma war fragil. "Oma, nimm noch einen Trüffel! Ich habe so viele mitgebracht!" Ihre Oma kam dem Wunsch nach und musterte ihre Enkelin mit spielerischem Misstrauen. "Ich weiß, wann du versuchst, mich zu beschützen, Liebes. Ich kann in dir lesen, wie in einem Buch." "Ich will dich nur nicht beunruhigen." "Du brauchst meine Gefühle nicht zu schützen, Ran. Ich bin stärker als ich aussehe, weißt du. Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, Kleines. Über alles. Das weißt du doch, oder?" Schuldgefühle und Sehnsucht machten sich in ihrer Brust breit. Ran wünschte sich, sie könnte ihrer Oma alles erzählen. Über Shinichi. Über die List. Über all die verwirrenden, widersprüchlichen Dinge, die sie empfand. Aber das konnte sie nicht. Shinichi war ihr kleines, Schmutziges Geheimnis. So musste es auch sein. "Wiedersehen, Oma. Ich werde dich bald wieder besuchen kommen." "Das solltest du auch! Ich werde dich morgen im Fernsehen anfeuern." Am nächsten Morgen wachte Ran in aller Herrgottsfrühe auf. Ihre Nerven waren so strapaziert, dass sie kaum ein Auge zugetan hatte. Shinichi brachte ihr eine Tasse Kaffee und zauberte ihr ein zusätzliches Eiweiß- Omelett, das er jeden Morgen aß. "Nicht geschlafen?" "Nicht eine Sekunde. Ich will einfach nur, dass der Bake-Off heute gut läuft. Ich denke, dass ein Sieg für die Bäckerei so viel bedeuten würde. Meine Oma hat sie von Grund auf neu errichtet. Ich möchte in der Lage sein, ihr diesen Preis zu überbringen." "Und das wirst du auch, Ran. Ich weiß, wie viel dir dieser Wettbewerb bedeutet, also.. ähm.. Habe ich dir vielleicht eine Kleinigkeit besorgt. Warte genau hier, okay?" Ran kicherte in ihre Kaffeetasse hinein und beobachtete, wie der junge Kudo den Flur hinunterflitzte. Ein paar Minuten später kam er zurück, dabei umklammerte er eine Tasche. Er sah ein wenig schüchtern aus und kratzte sich am Hinterkopf, wie er es immer tat, wenn er nervös war. "Okay.. Ich weiß, dass du einen ganz bestimmten Vintage-Stil magst, also hoffe ich, dass ich das Richtige besorgt habe.." Langsam holte Shinichi den Inhalt der Tasche heraus. Ran fiel die Kinnlade auf den Boden. "Ich habe sie Heart Desserts auf die Schürze nähen lassen. Ich dachte mir, wenn du schon live im Fernsehen bist, dann willst du auch die zusätzliche Werbung! Und das Kleid hat mich einfach an dich erinnert. Du würdest wunderschön darin aussehen. Ich meine.. du siehst immer wunderschön aus.. Tut mir leid. Jetzt schwafel ich nur rum.." "Shinichi, ich kann nicht glauben, dass du das für mich hast machen lassen! Das ist wunderschön. Ich liebe es. Das ist genau mein Stil." "Oh gott, sei dank. Ich hatte schon Angst, es würde dir nicht gefallen. Für den Fall, dass das hier zu viel sein sollte, habe ich einen Ersatz anfertigen lassen. Etwas traditioneller, aber immer noch mit dem Heart Desserts- Logo." "Shinichi.. du hättest das nicht alles für mich tun müssen." "Ich habe es genau genommen getan. Du hast mich bei meinem Spiel, bei meinem Training und meinen Ängsten so sehr unterstützt. Ohne dich wäre ich ein totales Wrack gewesen. Und ich möchte das Gleiche für dich tun, Ran. Also.. willst du es tragen?" "Natürlich will ich das, Shinichi!" Die Brünette warf ihre Arme um seinen Hals und brachte dann ihre Lippen an seine Wange. Shinichi schlang seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihr perfekt duftendes Haar, die seine Sinne mit dem frischen Duft von Zitrusfrüchten. "Probier es an!" Seine Stimme war ein tiefes, raues Flüstern in ihrem Ohr, das Ran einen Schauer über ihren Rücken jagte. Ran zog sich aus Shinichi seinen Armen und biss sich kokett auf die Lippe, während sie ihr Nachthemd zu Boden fallen ließ. Lust verdunkelten Shinichi seine Meerblauen Augen, die auf ihre strahlend blauen Augen gerichtet blieben, während sie in das Kleid stieg. Er drückte sich an ihren Rücken und half ihr, den Reißverschluss zu schließen. Seine Lippen strichen über ihren Nacken und ließ die Hitze zwischen ihren Beinen aufsteigen. Zum Schluss zog sie sich die Schürze über, betrachtete sich im Spiegel. "Und?" Sie drehte sich ein wenig und spürte, wie dich der herrlich weiche gelbe Stoff um ihre Oberschenkel drehte. "Ich fange an zu glauben, dass das eher ein Geschenk für mich als für dich gewesen ist. Du siehst umwerfend aus, Ran." Hitze durchflutete ihre Wangen, während Shinichi ihren Anblick in sich aufsog. "Lass uns gehen. Du hast einen Bake-Off zu gewinnen." Ran kam auf dem Basketballplatz an, auf dem der Bake- Off stattfand und der mit Backstationen ausgestattet war. Shinichi gab ihr einen Glückskuss und fand seinen Platz. Ran fand Kazuha an ihrem zugewiesenen Heart Desserts- Platz, auf dem sie vor lauter Angst auf und ab ging. "Warum bist du so aufgeregt?" Die Schleifenträgerin nahm ihre langjährige Freundin und Kollegin bei den Schultern und dirigierte sie herum. "Wegen ihm." Ran ihr Blick fiel auf niemand anderen als Hiroshi Watanabe, dem hochnäsigen Besitzer einer überteuerten Patisserie in der Innenstadt. "Hallo, meine Damen. Bereit, um.. Wie sagen manche so schön? In den Hintern getreten zu werden?" Hiroshi Watanabe hatte jedes Jahr den ersten Platz beim Bake-Off gewonnen und er hatte ein unerträgliches Ego. Aber die hübsche Bäckerin war sich sicher, dieses Jahr gehörte der Preis ihr. "Es ist schön, dass ihr beide dieses Jahr aufgetaucht seid. Aber ich fürchte, ihr verschwendet eure Zeit." "Aw, das ist traurig, Hiroshi. Bist du wirklich so eingeschüchtert von uns, dass du zu billigen Drohungen greifen musst?" "Eingeschüchtert von dir? Schmeichle dir nicht selbst." "Ich muss mir nicht selbst schmeicheln. Mein Backen macht das für mich." "Pah! Ich werde dich vernichten!" "Kannst du auch reden, ohne mich dabei anzuspucken?" "Bereite dich darauf vor zu verlieren!" "Bereite dich darauf vor, zerstört zu werden!" Hiroshi stürmte wütend davon. Kazuha krümmte sich vor Lachen. "Okay, jetzt bin ich richtig aufgeregt. Ich will den Boden mit diesem Arschloch aufwischen." Shinichi und Heiji, Kazuha ihr Ehemann, näherten sich ihrer Backstation, während die Kameras fertig installiert worden. "Schau mal, Ran. Da sind unsere Cheerleader." "Zu euren Diensten." "Macht euch auf ohrenbetäubendes Geschrei gefasst. Wir werden mit voller Kraft Heart Desserts singen." "Gehören auch Tanzschritte dazu?" "Natürlich. Das ist ein Gesamtpaket." "Wir haben es choreografiert und alles." "Außerdem solltet ihr uns ein paar Trüffel übrig lassen. Kudo hat mir ständig von ihnen vorgeschwärmt." "Sie sind wahnsinnig gut und sie sind gesund. Ran hat sich selbst übertroffen." Nach einer Runde Glücksküsschen verschwanden Shinichi und Heiji wieder im Publikum zu ihren Plätzen. Der Gastgeber des Bake-Offd, Starkoch Genta Ishida, ergriff das Mikrofon. Ran ihr Herz begann zu klopfen. "Herzlich willkommen zum fünften, jährlich stattfindenden Beika Rising Stars Bake- Off! Einige der größten Namen in der Backbranche haben hier ihren Anfang gemacht! Der glückliche Gewinner erhält heute 7.500.000 Yen und einen Gast-Backtermin bei Star- Bäckerin Ayumi Himari!" "Gebt euer Bestes, Wettbewerbsteilnehmer. Ich bin ja bekanntlich eine harte Kritikerin." Im Publikum brach Jubel aus. Die Kamera schwank durch den Ausstellungsraum und warf ein Schlaglicht auf jeden einzelnen Bäcker. "Bevor wir beginnen, wollen wir noch etwas von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern hören! Den Anfang macht Hiroshi Watanabe, vierfacher Gewinner des Beikas Rising Stars Bake- Offs! Wie geht es Ihnen, Hiroshi?" "Als ob ich dazu bereit wäre, Sieg Nummer Fünf einzukassieren." Zur Überraschung der Brünetten kam Genta Ishida direkt zu ihr rüber und grinste von einem Ohr zum anderen. "Jetzt hören wir etwas von einer neuen Bäckerin! Ran Mori von Heart Desserts! Glauben Sie, dass Sie das Zeug zur Siegerin haben?" Adrenalin flutete durch ihren Blutkreislauf, während sie spürte, dass Tausende von Augen auf sie gerichtet waren. Die Kameras blitzten alle auf. "Heart Desserts mag eine kleine Familienbäckerei sein, aber wenn Sie mich fragen, sind wir die Besten in der Branche. Wir gewinnen dieses Ding." "Zur Hölle, ja! Ich liebe Ihr Selbstvertrauen, Ran. Viel Glück!" Der Gastgeber wandte sich an das Publikum und spielte förmlich mit den Kameras, die seine Schokoladenseite perfekt auffingen. "Okay, Leute. Es ist an der Zeit, die Uhr zu starten. Ihr habt zwei Stunden Zeit, um euer Meisterwerk zu kreieren. Auf die Plätze.. fertig.. backt!" Ran stürzte sich sofort in die Arbeit und bereitete ihr brandneues veganes Trüffelrezept vor. Kazuha, ihre treue Assistentin, stand stramm. "Kokosnussöl." "Dabei." "Kakaopulver." "Hier, Chefin." "Orangen." "Kommen sofort." Sobald die süße Bäckerin alle Zutaten hatte, fing sie an, sie in der Küchenmaschine zu vermischen. Um sie herum herrschte das totale Chaos, denn die Backteams rannten umher, um Zutaten zu sammeln und sie wie wild zu vermischen. Auf der anderen Seite des Raumes sah sie Hiroshi. Zu ihrer Überraschung sah er ziemlich panisch aus. "Warum wird die Schokolade nicht fest? Warum? Waaarum?" Eine kühle Zuversicht machte sich in Ran breit. Kazuha warf ihr ein Grinsen zu. Sobald der Teig zu Kugeln gerollt und abgekühlt waren, bestrich Ran sie mit Schokoladenglasur und einer feinen Prise Puderzucker. "Ich will nichts verschreien.. aber ich habe das Gefühl, wir haben das im Sack, Ran." Die Trüffel waren fertig. Zu ihrer Überraschung umrundete Ayumi Himari höchstpersönlich die Stationen und ließ ihren Puls in die Höhe schnellen. Ran konnte nicht glauben, dass dir berühmteste Bäckerin der Welt ihr gerade beim Backen zusah! "Wow! Beeindruckende Schokoladengussarbeit, Ran." "Oh vielen Dank! Das ist meine Spezialität." "Das sehe ich. Deine Hände sind ruhiger als die eines Chirurgen." Ihr Herz hämmerte, während sie ihren Trüffeln den letzten Schliff gab. Ein lauter Timer ging im Raum los, sodass alle aufsprangen. Die Kameras schwanken herum. "Legt eure Standmixer weg, Bäcker! Die Zeit ist um!" Einer nach dem anderen umrundeten die Juroren den Raum, um die Backwaren aller zu probieren. Stolz präsentierte Hiroshi eine kunstvolle Torte. Ayumi ihr Gesicht war unergründlich, während sie alles probierte. Endlich kam Ayumi an ihren Tisch an. Kazuha umklammerte die Hand ihrer besten Freundin, während Ayumi einen Bissen nahm, ihr Gesicht war so unleserlich wie immer. "Und.. Das ist alles! Es ist Zeit für Ayumi, den Gewinner des diesjährigen Beikas Rising Stars Bake-Off zu bestimmen." "Der diesjährige Gewinner ist.." Kapitel 13: Kleiner Fan ----------------------- "..Ran Mori von Heart Desserts!" Die Braunhaarige legte ihre Hände auf ihr Herz. Euphorie, Verwirrung und Überraschung wirbelte durch ihren Körper. "Ich?" "Sie! Sie haben gewonnen! Ihr veganes Trüffelrezept war eine absolute Offenbarung. Sie gewinnen das Preisgeld und einen Gast- Backtermin mit mir im Bellagio.. Außerdem ist das eine tolle Werbung für ihre Bäckerei." "Wie fühlt es sich an, der diesjährige Rising Star of Beika zu sein, Ran?" Das Mikrofon rückte ins Bild. Ran spürte, dass Tausende von Augen auf sie gerichtet waren. Aber sie hatte nur Augen für eine Person. Shinichi Kudo, dessen Augen vor lauter Stolz funkelten. "Ich fühle mich geehrt. Es gibt hier so viele tolle Bäcker." "Sie verdienen den ersten Platz, Ran. Ich kann es nicht erwarten, mit ihnen zu backen!" "Ich danke Ihnen. Es ist ein Traum, der wahr geworden ist." "Wenn Sie nichts dagegen haben.. Ich muss unbedingt einen dieser preisgekrönten Trüffel probieren." "Nur zu. Wir haben zwei verschiedene Sorten.. Schokolade und Red Velvet." "Ich habe eine Schwäche für den Red Velvet Stil." Die Kameras liefen immer noch. Ran zeigte ihr bestes Schönheitsköniginnen- Lächeln und bot ihrd allerschönsten Trüffel an. "Für sie, Mr. Ishida." "Bitte. Nenn mich Genta." Er steckte sich den Trüffel in den Mund. Seine Augen weiteten sich auf eine ulkige Art und Weise. "Die sind vegan? Niemals. Auf keinen Fall." Er aß den anderen und stöhnte laut auf. Das Publikum lachte. "Aber sie sind so dekadent! Sie sind köstlich!" "Und doch sind sie eigentlich sogar ziemlich gesund." "Du musst mir das Rezept geben." "Oh Genta.. Das geht nicht. Es ist ein Geheimnis." "Kluge Frau. Du bewachst dieses Rezept mit deinem Leben." "Vertrau mir. Das werde ich!" Plötzlich, immer noch auf dem Trüffel kauend, zog sich Genta Ishida mit einem Atemzug zurück und zeigte auf das Publikum. "Oh mein Gott. Ist das.. Ist das.. Der Stürmer Shinichi Kudo?" Alle Kameras schwankten auf das Publikum und Shinichi seine blauen Augen wurden groß. "Komm hier runter, Shinichi! Oh mein Gott! Das ist doch verrückt! Ich bin ein großer Fan!" Zwei Platzanweiser kamen in die Menge und fingen an, Shinichi in den Bühnenbereich zu schleifen. "Jetzt erinnere ich mich! Shinichi Kudo ist mit unserer Gewinnerin des ersten Platzes, Ran Mori, verheiratet! Wer hätte gedacht, dass dieser Junge jemals sesshaft werden würde? Und das mit unserer Ran!" Die Kameras blitzten auf, als Shinichi die Bühne betrat. Ihr Herz begann zu rasen. Sie war immer noch live im Fernsehen. "Nun, Shinichi Kudo? Was haben Sie zu Ran zu sagen, nachdem sie heute eine beeindruckende Leistung gezeigt hat?" "Was ich sagen will?" Seine Augen blieben an ihren hängen. Ihr Herz raste, als er langsam den Abstand zwischen den Beiden schloss und ihr Gesicht in seine Hände nahm. Die Menge tobte, als Shinichi zu einem Kuss ansetzt. Ran griff seine Jacke und verschlang seinen Mund in einem tiefen, schmerzenden Kuss. Plötzlich spürte Ran, wie sie der Schwerkraft entrissen wurde, als Shinichi sie vom Boden hoch hob, um den Kuss zu erwidern. Das Hochgefühl kribbelte in ihrem ganzen Körper, als Shinichi seine Frau herumwirbelte und in den Kuss hinein lachte. "Meine Frau und ich küssen uns schon lange nicht mehr so.. Entschuldigung, habe ich zu viel erzählt?" Shinichi hielt seine Arme fest um ihre Taille, während sie ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Ran zwang sich, dass sich ihr Herzschlag wieder normalisiert, während die Menge in Jubelrufe ausbrach. Shinichi drückte ihr noch einen langen, anhaltenden Kuss auf die Wange, der ihr Herz wieder zum Rasen brachte. "Ich bin so stolz auf dich, Baby. Du hast es geschafft." Das Paar kehrte nach Hause zurück, erschöpft von den Ereignissen des Tages. Als sie am nächsten Tag zur Arbeit kam, sah sie eine lange Schlange vor der Tür. Ran fand ihre langjährige Freundin hinter dem Tresen vor, die ein wenig panisch aussah. "Das mit der Werbung hat definitiv funktioniert. So voll war es bei uns noch nie!" Ran Band sich ihre Schürze um und machte sich an die Arbeit. Ein Kunde nach dem anderen kam, um ihre vegangen Trüffel zu bestellen. Zur Mittagszeit sehnte sich die junge Mori nach einer Pause. Sie packte ein paar Sandwiches ein und nahm sie mit zu Shinichi auf einen kurzen Mittagsbesuch. Das Erste, was sie sah, als sie eintraf, war Shiho, die ein Banner mit der Aufschrift der Fußballmannschaft zeigte und einen Termin, wo Fans mit den Spielern trainieren, reden, Fotos und Autogramme sammeln konnten. Verwundert zog Ran ihre Augenbraue hoch. Shiho wirbelte herum, als sie den Blick der Brünetten richtig deutete. Ein verschmitztes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Er hat es dir nicht gesagt? Ich schätze, ihr steht euch nicht so nahe, wie du dachtest." "Ähm.. Mein Leben dreht sich nicht nur um meinen Mann." "Genau deshalb bist du nicht gut genug, um seine Ehefrau zu sein!" "Es ist das einundzwanzigste Jahrhundert, Schätzchen. Frauen sind mehr als nur Ehefrauen. Gewöhn dich dran." Bevor Ran noch mehr sagen konnte, kam Zen, Shinichi sein Trainer, auf die Beiden zu. "Es tut mir leid, Ran. Aber Shinichi kann jetzt nicht zu Mittag essen. Er ist mit dem Training beschäftigt." "Was? Warum denn nicht?" "Weil wir morgen ein großes Einladungsturnier veranstalten. Ich weiß, das ist alles einwenig kurzfristig. Die Idee kam uns erst heute." "Warum?" Zen wisch sich erschöpft mit den Händen über das Gesicht. "Weil der Sponsor das Team fallen gelassen hat. Wir haben es heute morgen erfahren. Das heißt, wir brauchen Geld. Schnell. Also veranstalten wir diese Art von Turnier, um rasch an etwas Geld zu kommen." "Nun.. Ich helfe gerne mit was immer ihr braucht!" "Ehrlich gesagt.. Das Wichtigste, bei dem wir Hilfe brauchen, ist das Essen." "Das ist sozusagen meine Spezialität." "Es macht dir nichts aus? Shinichi würde dich nie selbst darum bitten. Er will dich nicht belasten. Aber es wäre toll. Außerdem werden eine Menge Leute da sein. Also würde es wahrscheinlich auch Heart Desserts nützen." Eine weitere Werbemöglichkeit für Ran ihrer Bäckerei. "Natürlich. Kazuha und ich würden das gerne tun." "Wirklich? Ran, du bist eine Lebensretterin!" Plötzlich, ohne Vorwarnung, spürte sie zwei starke Arme um ihre Taille und ein vertrauter Duft umhüllte sie. "Hey Baby." Shinichi legte sein Kinn auf ihre Schulter und umarmte Ran fest. "Tut mir leid. Ich bin wirklich verschwitzt. Aber ich konnte nicht widerstehen. Ich nehme an, Zen hat sich gerade über die Veranstaltung informiert?" "Ja.. Ich helfe mit dem Catering!" "Echt jetzt? Das ist unglaublich! Die Leute haben sich nicht gerade darum gerissen, hier zu helfen. Ich bin wohl nicht mehr der Stadienfüller, der ich mal war." "Was? Das ist doch verrückt. Du hast so viele Fans!" Ran drehte sich zu Shinichi um und sofort durchströmte sie die Sorge. Er sah völlig erschöpft aus. Seine Augen waren gequält und blutunterlaufen, weil er nicht geschlafen hatte. "Ich habe die Mittagessen mitgebracht. Du brauchst eine Pause, Shinichi." Aber bevor Shinichi etwas sagen konnte, trat Zen vor und schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht. Wir haben keine Zeit. Komm schon, Shinichi. Geh zurück auf den Trainingsplatz." Zen zerrte Shinichi weg. Shinichi warf ihr einen entschuldigenden Blick über seine Schulter zu. Das gefiel der Brünetten überhaupt nicht. Es war schon nach Mitternacht, als Shinichi endlich nach Hause kam. Ran lag mir einer Tasse Tee auf der Couch, als er herein kam. "Hey Baby." Er sah noch schlimmer aus als auf dem Trainingsplatz. Als ob er jeden Moment zusammen brach. "Hast du überhaupt irgendwelche Pausen gemacht?" "Nein. Ich kann es mir nicht leisten, eine Pause zu machen." Er hatte den ganzen Tag nonstop trainiert? Shinichi schwankte unruhig auf seinen Füßen. "Ich werde nur.. Ein wenig mit dem Springseil trainieren.." Er konnte kaum die Augen offen halten, als er zum Springseil ging. "Shinichi, du hast genug trainiert. Du brauchst Ruhe." Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht. Ich bin immer noch nicht gut genug. Wenn ich einfach.. weitermache.." Ran ihr Herz brach. Sie durchquerte das Wohnzimmer und legte ihr Gesicht in Shinichi seine Hände. Langsam flatterten seine Augen auf. Sie waren rot umrandet und wund. Es schmerzte sie, ihn so sehen zu müssen. Er wusste nicht, wie er sich um sich selbst kümmern sollte. Und er wusste nicht, wie er jemanden für sich sorgen lassen konnte. "Vielleicht, wenn ich nur.. Meine Augen für eine Sekunde schließe.. Nur eine Sekunde.." Ran erfasste einen Entschluss. Sie nahm deine Hände sanft in ihre und führte ihn ins Schlafzimmer. "Was machst du?.. Was machen wir?.." "Komm einfach mit mir." Die Brünette betrat das Schlafzimmer und fing an, Shinichi die Kleider auszuziehen. "Ran du weißt doch, dass ich vor einem Spiel nichts machen darf.. Das ist meine Regel.." "Wir werden nichts tun, Shinichi. Wir werden nur schlafen." "Zusammen?" Mit einem liebevollen Lächeln warf Ran ihm eine Jogginghose zu. "Zusammen." Der gutaussehende Kudo krabbelte zu ihr ins Bett. Sofort zog er die an seine Brust. Ran steckte ihren Kopf unter sein Kinn und schmiegte sich an ihn. "Ich mache sowas sonst nie, Ran." "Ich weiß." "Ich habe das wirklich gebraucht." Ran hob ihren Kopf, damit ihre Augen seine trafen. Er sah verletzlich und zärtlich aus. Sie konnte nicht anders, als seine Wange zu küssen. Das sanfteste Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine starken Arme umschlungen ihren perfekten Körper und gaben ihr das Gefühl von Wärme und Sicherheit. Ihre Wangen drückten gegen die warmen, festen Muskeln von Shinichi seiner Brust. Er schlang seine Arme noch mehr um sie und drückte Ran fest an sich. "Warum haben wir das nicht schon früher gemacht? Das ist so viel besser als die Couch." Shinichi stößte einen schläfrigen, glücklichen Seufzer aus, der ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Sie fielen beide in einen tiefen Schlaf, zusammengerollt in der Körperwärme des jeweils anderen. Am nächsten Morgen stand das Schein- Ehepaar in der Küche. Ran zwang ihren Göttergatten dazu, ein großes Frühstück zu sich zu nehmen. Kauend stand der attraktive Kudo auf. "Okay, ich gehe zum Sportplatz und helfe Zen beim Aufbauen." "Mach das. Wir sehen uns heute Abend! Vermisse mich nicht zu sehr." "Unmöglich. Und danke noch einmal für letzte Nacht.. Das habe ich wirklich gebraucht, Ran. Ich habe seit Jahren nicht mehr so gut geschlafen." Mit einem letzten Lächeln machte die Brünette sich auf den Weg zum Heart Desserts. Überall auf der Straße hingen Plakate, die für die Veranstaltung werben. Sie ging zu einem der Plakate und las die Worte laut vor. "Das Catering wird in Zusammenarbeit mit der Beika Rising Star Bake Off Gewinnerin Ran Mori durchgeführt!" Das Herz raste vor Aufregung und Adrenalin, als sie die Bäckerei betrat. Wieder einmal war die Schlange lang. "Vielleicht müssen wir neues Personal einstellen. Das Geschäft boomt!" Ran band sich ihre Schürze um und ging zu Kazuha hinter den Tresen. "Ich werde beim morgendlichen Ansturm helfen. Dann muss ich in die Küche, um mit dem Backen für das Turnier zu beginnen." Ihr erster Kunde war ein niedliches Kind, das die Hand seiner Mutter umklammerte. "H... hi." Ihre Mama lächelte die Blauäugige an und zerzauste die Haare ihrer Tochter. "Sie ist ein bisschen schüchtern. Sie ist ein großer Fan von dir! Sie hat dich um Fernsehen gesehen. Übrigens mein Name ist Masami. Und das ist meine Tochter Ai." Überrascht sah Ran zu dem rotblonden Mädchen. Sie konnte sich nicht daran drinnen, dass sie je schon mal einen Fan hatte. Ran schenkte Ai ein breites, warmes Lächeln. Das süßeste Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sie ihr Gesicht im Rock ihrer Mama versteckte. "Hallo Süße. Bist du nicht einfach nur zuckersüß!" Schüchtern zog Ai ihr Gesicht aus dem Rock ihrer Mutter, um zu ihr hochzuschauen. Ihre Mutter lachte. "Sag danke, mein Schatz." "D.. danke." Das Lächeln ihrer Mutter wurde ein bisschen betrübt, als sie mit den Fingern durch das Haar ihrer Tochter fuhr. "Ai war sehr krank, als sie klein war. Sie hat eine Menge Lebensmittelallergien. Sie ist besessen von Schokolade, aber weil sie von Milchprodukten krank wird, kann sie sie normalerweise nicht essen. Also müssen wir unsere eigenen Süßigkeiten machen. Die meisten Bäcker stellen nichts her, was Ai tatsächlich essen kann. Aber vegane Trüffel sind genau das Richtige für sie. Nicht wahr, Engelchen?" "Sie klingen, als wären sie super duper lecker!" Masami führte ihre Tochter behutsam nach vorn an den Tresen. Ai schenkte der Bäckerin wieder eines ihrer schüchternen Lächeln. "Mach schon, Engelchen. Sag Mrs Mori, was du möchtest." "Ich.. Ich hätte gern einmal die veganen Trüffel, bitte." Ran ihr Herz schmolz dahin. Plötzlich hörte sie die Türglocke bimmeln und ihr Kopf schnellte hoch. "Hey meine Schöne." Schmetterlinge stiegen in ihrer Brust auf. Ai ihre Augen wurden groß, als Shinichi in die Bäckerei kam. Sie zupfte am Rock ihrer Mutter. "Mami, schau mal! Das ist der Typ, der Ran im Fernsehen geküsst hat!" "Ja, mein Schatz. Das ist ihr Ehemann." "Er sieht irgendwie.. unheimlich aus." Der junge Kudo verkniff sich beißend ein Lächeln, als er sich dem Tresen näherte, um Ran einen Kuss auf die Wange zu geben. "Liebes, er ist nicht unheimlich. Er ist nichts weiter als ein großer Softie." "Ja, das stimmt. Ich bin wie ein großer, klebriger Keks. Außen hart, innen weich." "Ein Keks!" Shinichi ging vor Ai in die Hocke und bot ihr seine Hand für einen High- Five an. Ai kicherte. "Wie heißt du, meine Süße?" "Ich bin Ai. Du redest komisch! Du klingst wie Harry Potter!" "Das liegt daran, dass ich manchmal in England war, Kleines." "Warst du in Hogwarts?" "Ich wünschte es. Sie haben mich nie eingeladen." Shinichi nahm sanft eine von Ai ihren kleinen Händen. "Du hast große, starke Fäuste, Ai. Ich wette, du könntest mir in den Hintern treten." Ran beobachtete, wie der attraktive Fußballer mit dem Kleinen Mädchen umging und ihr Herz schmolz nur noch mehr. Sie wusste nicht, dass er so gut mit Kindern umgehen konnte. "Also, was bestellst du, Ai?" "Vegane Trüffel." "Pass bloß auf. Sie werden dein Leben verändern. Also worauf wartest du, Ran? Ai braucht Trüffel!" Mit einem Lachen griff Ran in das Regal, in dem sie die Trüffel aufbewahrte und es war völlig leer. Ran lief nach hinten, um zu sehen, ob ihre langjährige Kollegin einen zusätzlichen Vorrat hat, aber es waren keine Trüffel in Sicht. Sie kehrte zum Tresen zurück. "Es tut mir sehr leid, aber es sieht so aus, als wären sie uns ausgegangen." "Es.. Es gibt keine mehr?" "Es tut mir leid, Engelchen. Wir sind den ganzen Weg hierhergekommen.." "Es dauert nicht lange, sie zu machen. Ich wette, Ran kann eine neue Ladung zaubern." "W.. wirklich?" "Das wäre fantastisch!" "Ran ist eine Back- Superheldin. Die kann sie im Schlaf machen und sie brauchen auch nicht lange." "Das würde ihr den Tag versüßen." "Oh bitte, bitte." Das war genau der Grund, warum Ran Heart Desserts so viel bedeutete und warum sie so hart dafür kämpfte, diese Bäckerei am Leben zu erhalten. Für Momente wie diesen. "Ich werde dir noch einen Gefallen tun, Ai. Ich werde nicht nur eine neue Ladung nur für dich backen. Ich lade dich sogar in die Küche ein, damit du zusehen kannst, wie es gemacht wird!" "Was?" Ai kreischte vor lauter Freude auf und erntete dafür ein großes Gelächter von Ran, Masami und Shinichi. "Mami, hast du das gehört? Ich darf Ran beim Backen zusehen!" "Ja, Baby. Ich habe es gehört. Das ist so großzügig von dir, Ran. Ich danke dir." "Siehst du, Ai? Ich habe es dir gesagt. Ran ist wie eine Superheldin." Die aufrichtige Zuneigung in Shinichi seinem Lächeln ließ ihr Herz in ihrer Brust höher schlagen. Ai machte große Augen, als Ran sie hinter den Tresen bat. "Zuerst mische ich alle Zutaten zusammen. Siehst du?" Ai sah zu, wie die Brünette den veganen Schokoladentrüffelteig zubereitete. Orangen, Kokosnussöl, Schokolade und ein paar andere Zutaten. "Wow! Das ist so cool!" "Es gibt noch ein paar weitere Schritte. Willst du mir dabei helfen?" "Oh mein Gott! Ja! Ich kann es nicht glauben!" "Okay, du kannst mir helfen, indem du den Teig zu Kugeln rollst." "Das ist eine große Sache, Ai. Das ist der wichtigste Teil. Ran muss dir sehr vertrauen." "Verunsichere sie nicht, Shinichi." Das rotblonde Mädchen nickte sehr ernst. "Ich bin bereit für diese Aufgabe. Ich schaffe das." Ran zeigte Ai, wie man den Teig vorsichtig zu zarten Kugeln rollte. Sobald die Trüffel fertig waren, stellte Ran die Schachtel zusammen und überreichte sie stolz an Ai und ihrer Mutter. "Ich werde jeden Tag nur einen essen, damit sie so lange wie möglich halten!" "Ich weiß es nicht, Ai. Wenn du erst mal einen gegessen hast, wird es unmöglich sein, sie nicht alle sofort auf einmal zu verputzen." "Danke, Ran. Das bedeutet uns so viel. Ich werde allen, die ich kenne, von Heart Desserts und seiner unglaublichen Besitzerin erzählen. Du hast nicht nur ihren Tag gerettet. Du hast ihr den ganzen Monat versüßt!" "Ganz ehrlich? Sie hat meinen auch versüßt. Es sind Interaktionen wie diese, die mich daran erinnern, warum ich das Backen so sehr liebe." Mit einem letzten Winken verabschiedeten sich Ai und Masami und ließen Ran mit Shinichi allein. "Wäre es seltsam, wenn ich dir sagen würde, dass du für mich noch nie so schön warst wie in dem Moment, als du das kleine Mädchen zum Lächeln gebracht hast?" "Wäre es seltsam, wenn ich dir genau dasselbe sagen würde?" Das sanfte Lächeln auf seinem Gesicht ließ ihr Herz einen Salto schlagen. "Ich hatte keine Ahnung, dass du so gut mit Kindern umgehen kannst." "Warum? Weil ich ein großer, verbitterter Fußballprofi bin?" "Nun ich bitte dich. Du bist nicht verbittert." "Aber ich bin groß?" "Oh, du bist groß." Shinichi sein Gesicht wurde plötzlich ein bisschen verlegen. "Ich.. ähm.. wollte schon immer irgendwie ein Vater sein, weißt du? Ich meine, mein eigener Vatee ist ein totaler Scheißkerl. Das hat mich nur noch entschlossenen gemacht, selbst irgendwann mal Vater zu werden und es richtig zu machen." "Shinichi. Du wirst eines Tages ein toller Vater sein." "Denkst du das wirklich?" "Ich weiß es." Eine plötzliche Melancholie überkam sie, als sie sich daran erinnerte, dass diese Ehe zwischen ihr und ihm nur vorübergehend war. Ein Mittel zum Zweck. Shinichi würde mit einer anderen weitermachen und seine perfekte Familie gründen. Das hatte er verdient. Aber ein Teil von Fan konnte nicht anders, als zu hoffen. Die blauäugige Schönheit schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu verdrängen. Shinichi sein Gesicht sah genauso zwiespältig und voller Sehnsucht aus wie ihres. Bevor Ran noch etwas sagen konnte, piepte seine Uhr. Seine Augen wurden groß. "Fuck. Ich muss zurück zum Sportplatz!" "Stimmt. Und ich muss mit dem Catering anfangen!" Ran zwang sich, nicht mehr an Shinichi zu denken, als sie die Küche betrat. Die Schleifenträgerin war bereits in der Küche und backte wie wild. Die Bäckerin sah sich in der Küche um, um herauszufinden, was sie zubereiten konnte. Sie wollte etwas Beeindruckendes, aber auch etwas, das sie in großen Mengen machen konnte. Für die Veranstaltung sollten sie richtig Eindruck schinden, und zwar mit ihrem besten französischem Gebäck. Die Zwei Kimdheitsfreundinnen machten sich an die Arbeit und bauten die klassischen Macarons zusammen. Sobald sie fertig waren, verpackten die Zwei sie so, dass sie das Gebäck leicht zum Sportplatz transportieren konnten. Als Ran an dem Sportplatz ankam, war bereits eine ziemlich große Menschenmenge anwesend. Shinichi seine Anwältin, Sonoko, begrüßte die junge Mori an der Tür. "Hey, Ran! Lange nicht mehr gesehen. Ich habe den Bake-Off gesehen. Der Kuss zwischen dir und Shinichi war ein Geniestreich." "Ich hatte keine Ahnung, dass er das tun würde." "Die Tatsache, dass du so brillant mitgemacht hast, war perfekt. Große, öffentliche und vor allem dokumentierte Küsse wie dieser sind gut für unseren Prozess." "Glaubst du wirklich, dass mein Onkel das vor Gericht bringen wird?" "Das würde ich ihm zutrauen. Aber wenn er es tut, sind wir auf ihn vorbereitet." Nach einer Umarmung mit Sonoko verschwand sie, um andere Spender zu begrüßen. Zen nahm ihren Platz an Ran ihrer Seite ein. "Ran! Verdammt, sieh dir all das leckere Essen an, das du gemacht hast! Vielen Dank dafür!" "Es ist uns ein Vergnügen. Wir sind froh, dass wir helfen konnten. Wo ist Shinichi?" "Er ist hinten mit den anderen Spielern und bereitet sich auf die Show vor. Lenke ihn nicht ab." Ran konnte nicht anders, als sich über Zen seinen strengen Ton zu ärgern. "Was willst du damit sagen?" "Es tut mir leid. Ich will dich nicht beleidigen. Ich möchte nur, dass er sich jetzt auf die Veranstaltung konzentriert." "Und ich stehe ihm dabei irgendwie im Weg?" "Ich kann es mir einfach nicht leisten, etwas zu riskieren. Ran.. du hast viel mehr Macht über ihn, als du denkst. Du denkst vielleicht, beim Fußball geht es nur um Schnelligkeit und darum, die gegnerische Mannschaft auszudribbeln." Zen sein Gesicht war todernst, während er die Brünette belehrte. "Aber das ist es nicht. Es geht zu neunundneunzig Prozent um das Geistige. Ich weiß, Shinichi mag wie ein Superheld auf dem Feld wirken. Aber jeder Superheld hat ein Kryptonit, seinen Schwachpunkt und nun ja.. du bist offensichtlich seins." "Ich bin mir sicher, dass du übertreibst." "Als seine Trainer wünschte ich wirklich, ich würde es. Aber ich fürchte, nein. Er unterliegt deinem Bann, Ran." Und damit ging Zen weg und ließ sie über das, was er gerade gesagt hatte, nachdenken. Kazuha erschien an ihrer Seite. "Ähm.. Was zum Teufel sollte das denn? Denkst du, Shinichi entwickelt echte Gefühle für dich?" "Ich.. Ich weiß es nicht.." Bevor Ran weiter darüber nachdenken konnte und noch mehr sagen konnte, bewegte sich etwas im Flur. Es war Shinichi in seinem Fußballoutfit, er sah willens stark und entschlossen aus und er war bereit auf dem Feld zu kämpfen. Zen war an Shinichi seiner Seite und flüsterte ihm leise ins Ohr, um ihn für das Spiel zu motivieren. Auf dem Feld stand einer der anderen Spieler aus der Mannschaft. "Ran.. Wer zum Teufel ist der Typ, der dich draußen beobachtet?" Ihr Blut wurde kalt vor Angst, als Kazuha warnen ihr Handgelenk zusammendrückte. Sie drehte sich langsam um. "Oh mein Gott! Ich erkenne ihn! Er ist der Widerling, der mich und Shinichi in der Nacht meines Junggesellenabschieds belästigt hat! Er arbeitet für meinen Onkel! Er versucht, Beweise zu sammeln, die beweisen, dass meine Ehe mit Shinichi nicht echt ist! Wir haben ihn in einer Gasse vor dem Club in die Enge getrieben und ihm zum Reden gedrängt." Gerade als Ran dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, sah sie eine schattenhafte Gestalt neben dem Widerling, die ihm etwas ins Ohr flüsterte. "Ist das nicht die Angestellte von Shinichi? Arbeitet sie mit diesem Kerl zusammen?" Das Blut der Blauäugigen kochte vor lauter Wut und Adrenalin. Über ihre Schulter sah Ran, wie Shinichi das Feld betrat. Sie konnte ihn jetzt nicht damit belästigen. Es lag an ihr. Sie musste diejenige sein, die sich darum kümmerte und Antworten für sie beide bekam. Die junge Mori stürmte von dem Sportplatz. Shiho und der Typ machten große Augen. Sie hatten offensichtlich nicht damit gerechnet, dass Ran sie zur Rede stellen würde. "Was genau denkt ihr, was wir hier tun?" "Ähm.. Ich muss gehen.." "Bleib genau da stehen." Aie packte den Typen am Ellbogen und drückte ihn gegen die Wand. Shiho versuchte zu fliehen, aber Ran stellte ihr ein Bein und sie stolperte. "Aua! Mein Bein!" "Ich werde dir noch viel mehr verletzen als dein Bein, wenn du mir nicht sagst, was zum Teufel ihr zwei hier treibt. Sofort." "N.. na schön! Wir versuchen, euch etwas anzuhängen! Dein Onkel plant eine Klage, um zu beweisen, dass eure Ehe nur ein Schwindel ist!" "Also hilfst du ihnen jetzt, Shiho? Bist du schon so tief gesunken?" "Ich kann nicht zulassen, dass du ihn mir wegnimmst! Aber du brauchst nicht so wütend zu werden.. Wir haben ja nicht einmal etwas gefunden.." "Weil es nichts zu finden gibt! Unsere Ehe ist echt. Finde dich damit ab." Mit einem jämmerlichen Schluchten rannte Shiho weg und ließ den Widerling zurück. "Du kannst meinen Onkel berichten, dass du nichts gefunden hast. Und ich werde der Polizei von diesem kleinen Stalking-Vorfall erzählen." Erschrocken sprintete der Widerling davon. Ran kehrte genau dann auf dem Sportplatz zurück, als das kleine Spiel zu Ende war. Shinichi besiegte seinen Gegner mit Leichgigkeit und schaffte es, Tausende von Yen zu sammeln, um die verlorenen Sponsorgelder auszugleichen. Ran rechte sich in die Menge der gratulierenden Fans und Spender ein, die sich um Shinichi versammelt hatten. Schließlich entfernte sich die Menge und ließ sie mit Shinichi allein. "Mein Spiel ist vorbei, Baby. Du weißt, was das bedeutet." "Hm.. Sag es mir. Ich bin schlecht im Raten." "Es bedeutet, dass meine Kein-Sex-Regel Geschichte ist. Und dass ich bereit zum Feiern bin." Ihr Atem blieb in ihrem Hals stecken, als Shinichi ihr Kinn in seine Finger nahm und ihr Gesicht zu sich neigte. Er glänzte noch immer vor lauter Schweiß und dem Adrenalin von seinem Spiel. Seine Muskeln kräuselten sich dank seiner kaum zu bändigenden Kraft. "Vielleicht habe ich sogar ein kleines Geschenk für dich. Lass uns nach Hause gehen, damit ich es dir zeigen kann." Kapitel 14: Nackte Wahrheit --------------------------- Nach Shinichi seinem Wohlständigkeitdveranstaltungsspiel war die sexuelle Spannung zwischen den Beiden so groß, dass Ran sie kaum ertragen konnte. Das Schein- Paar rannte praktisch zurück in seine Wohnung, begierig darauf, sich gegenseitig in die Finger zu bekommen. In dem Moment, wo sich die Tür hinter den beiden schloss, drückte Shinichi sie an sich, seine Lippen lagen fieberhaft auf ihren. Ihre Lippen lösten sich und saugten an seiner Zunge, was ihm ein tiefes, raues Stöhnen aus seiner Kehle entlockte. Die Schönheit zerrte mit ihren Zähnen an seiner Unterlippe, was ihr ein weiteres tiefes Knurren von Shinichi einbrachte. "Ganz ruhig, Wildkatze." "Also.. Ich glaube, du hast ein Geschenk für mich?" "Ja. Obwohl.. Es auch ein Geschenk für mich ist." "Oh? Lass mich raten. Ist es dir beim Essen von Süßigkeiten zuschauen zu dürfen?" "Was hat es eigentlich damit auf sich, dass du mir beim Essen von Süßigkeiten zuschauen möchtest?" "Du machst zu viele Diäten! Jemand muss dafür sorgen, dass du die richtige Menge Zucker zu dir nimmst!" Shinichi hob sie hoch und warf Ran über seine Schulter, wie ein Höhlenmensch. Sie quiekte vor lauter Lachen auf, als er ihr spielerisch auf den Hintern klopfte. Sobald er das Achlafzimmer betrat, warf er sie sanft auf das Bett. "Warte hier." "Hm.. Ist das ein Befehl?" "Ich würde gern Ja sagen, aber dann würdest du einfach nicht gehorchen." "Befehle zu befolgen, ist nicht wirklich mein Ding." Er überreichte ihr eine zarte Geschenktüte. Die hübsche Brünette biss sich kokett auf die Lippe, entfernte das Seidenpapier und griff hinein. Ihre Kinnlade klappte herunter, als sie sah, saß er ihr gekauft hatte. Ran fuhr mit ihren Fingern über die schimmernde pfirsischrosa Seide und die Spitze. Die Perlen finden das Licht ein und schimmernden zart. Shinichi biss sich auf die Lippe und in seinen dunkelblauen Augen blitzte der Hunger auf. "Ich sah es im Schaufenster und musste es einfach für dich haben. Die Perlen, def Vintage-Stil.. Ich musste sofort an dich denken. Nachdem du dich so angestrengt hast, um den Bake- Off zu gewinnen, wollte ich einfach etwas Nettes tun." "Shinichi es ist so süß. Ich kann nicht glauben, dass du das gekriegt hast." "Was soll ich sagen? Ich verwöhne dich gerne." "Und ich mag es, verwöhnt zu werden. Wir passen gut zusammen." Seine Lippen trafen auf ihre. Jeder Muskel in ihrem Körper verflüssigte sich und ihre Gliedmaßen verschränkten sich mit seinen, als er den Kuss vertiefte. "Zieh es für mich an, Ran." "Warte kurz. Renn nicht weg." Ran gab ihm einen flüchtigen Kuss und verschwand im Badezimmer. Sie schlüpfte in die zartrosa Seide. Sie fühlte sich himmlisch auf ihrer Haut an. Sie trat heraus. Die hübsche Mori ging auf Shinichi zu, drehte ihm den Rücken zu, als sie ihr langes braunes Haar zur Seite nahm. "Magst du mir kurz helfen." Es dauerte keine Sekunde, da fing Shinichi an, ihr die teure Perlenkette um den Hals zu legen. Er ließ einen leisen, bewundernden Pfiff ertönen. Er stand auf, um sie zu bewundern. Shinichi sah vor lauter Lust fast betrunken aus. "Und?" Ran zog verschämt eine Augenbraue hoch, schlug die Beine übereinander und grinste verführerisch. "Verdammte Hölle." Der attraktive Fußballer nahm sie in seine Arme und seine Hände gierten nach jedem Zentimeter ihres nackten Körpers, den er erreichen konnte. Mit einem Aufschrei schlang Ran ihre Beine um seine Hüften und küsste ihn innig. "Das fühlt sich definitiv mehr wie ein Geschenk für mich an.." "Wirst du mich auspacken?" "Später. Zuerst will ich mir dich genau ansehen. Du siehst verdammt heiß aus, Ran." Ran fuhr mit ihren Händen über Shinichi seinem Trikot und zog es von seinem Oberkörper, sodass das blaue Trikot auf den Boden fiel. Sobald er nur noch seine Shorts anhatte, nahm sie ihn an den Schultern und führte ihn zum Bett. Auf seiner Haut bildeten sich an manchen Stellen bereits blaue Flecken von dem Spiel. Sie sahen lila und böse aus. "Nicht schön, oder?" Die Bäckerin legte ihre Lippen auf den dunklen Bluterguss auf seinem Bauch und beruhigte ihn mit ihrer Berührung. Shinichi stieß ein leises, schmerzhaftes Zischen aus. "Shinichi.. sag mir, wie ich es besser machen kann." "Küss mich einfach weiter. Hör nicht auf." Ihre roten Lippen trafen sanft auf seine, zart und süß. Shinichi lehnte sich in die Bettlaken zurück und sah mit seinen Narben, so wie seinem dunklen Blick, heißer aus als die Sünde selbst. Sie schmiegte sich an ihn und ließ ihre Finger sanft über seinen Körper gleiten, bis Ran die vertraute Narbe an seinem Bein vorfand. "Wie fühlt sie sich an?" Ein unbeholfener Schluck wanderte die Kehle von Shinichi hinunter. Er zuckte mit den Schultern und versuchte, lässig zu wirken. "Gut." "Shinichi, du musst dich bei mir nicht verstellen." Seine Augen hoben sich und trafen auf ihre Ozeanblauen Augen. Dieses Mal konnte sie sehen, wie seine Mauern bröckelten. Ein Hauch von Verletzlichkeit, ehrlich und wahrhaftig, schimmernden durch. "Es tut weh. Jeden Tag." Das Eingeständnis war leise. Die Tatsache, dass er so selten jemanden diese Seite von sich zeigte, sorgte dafür, dass sich Ran ihre Brust zusammenzog. "Nach einem Spiel ist es umso schmerzhafter." Die Brünette legte ihre Lippen sanft auf die Narbe. Shinichi sein Herz raste so schnell, dass sie es hören konnte. "Ran.." Sie küsste die Narbe erneut, mit einer federleichten Berührung. Shinichi schüttelte ihr gegenüber den Kopf, fast, als würde er ihr nicht glauben. Er sah sie an, als wäre sie magisch. "Sie macht dir wirklich nichts aus? Die Narbe?" "Nein, Shinichi. Narben sind nichts, wovor man sich fürchten muss. Sie sind etwas, das man bewundern sollte. Sie beweist, dass du ein Überlebenskünstler bist." "Ich denke nicht so über mich." "Das solltest du aber. Du bist es." "Du bist nicht wie alle anderen, die ich kenne, Ran." Die Sanftheit in seinen tiefblauen Augen sorgte dafür, dass sich ihre Brust zusammenzog. "Ich habe dich übrigens gesehen. Bei dem Spiel. Ich habe gesehen, wie du mit dem Stalker umgegangen bist, der uns verfolgt, wie eine Fliege einem Misthaufen. Und auch mit Shiho. Du bist mit ihm umgegangen wir ein Boss. Das liebe ich an dir." Ihr Herz schlug in ihrer Brust und erwärmte sie überall. "Ich brauche eine starke Frau an meiner Seite, Ran." Die Bäckerin schloss die Lücke zwischen ihren Mündern und verwickelte Shinichi in einen langsamen, trägen Kuss, bei dem sich ihre Zehen kräuselten. Sein Atem strömte warm zwischen ihren Lippen und schmolz unter ihrer Berührung. "Kannst du dich für mich umdrehen, Baby?" "Warum?" "Werde ich dir zeigen." Shinichi rollte sich auf den Bauch. Ran setzte sich auf seinen unteren Rücken und bewunderte die kilometerlangen Muskeln, die sich vor ihr ausbreitete. Er machte ihr ständig Geschenke. Jetzt war sie dran, sich zu revanchieren. Sie wollte seinen Schmerz lindern. Vom Nachttisch nahm Ran ein Fläschchen mit köstlich duftendem Öl und verrieb es in ihren Handflächen. Der beruhigende Duft von Vanille und Kokosnuss füllte den Raum. Shinichi seufzte glücklich unter ihr. "Eine lustige Tatsache über Bäckerinnen und Bäcker.. Das ganze Kneten macht unsere Hände wirklich stark und geschickt." "Du bist also eine erfahrene Masseurin?" Ran senkte ihre Lippen auf Shinichi sein Ohr und küsste die Muschel leicht. "Sag du es mir." Ihre Finger sanken in den harten, verknoteten Muskel von seinen Schultern. Zentimeter für Zentimeter brach sie den festen Muskel auf. Der Fußballer stöhnte vor Wohlbehagen unter ihr und schmolz unter ihrer Berührung dahin. "Verdammt, das fühlt sich unglaublich an." Mit einem Grinsen glitt Ran weiter an seinem Körper herunter. Sie knetete die Rundungen seines Hinterns und spürte die festen Muskeln. "Du genießt meine Vorzüge, was?" Ran gab Shinichi seinem perfekten Arsch einen spielerischen Klaps. "Sehr sogar.Er gefällt mir wirklich gut." "Die Kniebeugen zahlen sich also aus." "Dreh dich um, Großer." Shinichi rollte sich auf den Rücken und grinste sie verrucht an. Ran ritt auf seinen Hüften. Vorsichtig strich sie über seinen Nacken und knetete die Verspannungen weg. Er stöhnte dankbar. Dann versank Ran ihre Fingdr in sein dichtes, wunderschönes Haar. Sein Stöhnen wurde noch lauter. "Das fühlt sich unglaublich an. Ich bin ein ganz neuer Mann, Ran." "Es ist eine Win- Win- Situation. Du fühlst dich gut und ich kann deine perfekten Muskeln abtasten." "Die gefallen dir, was?" "Du weißt, dass ich sie mag." Plötzlich drehte sich Shinichi um und nahm Ran in seine Arme. "Shinichi!" "Was?" Sie drehte ihren Körper so, dass Shinichi unter ihr gefangen war. Sie saß mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß und bewegte ihre Hüften in kleinen, neckischen Kreisen. "Ich war noch nicht fertig mit dir." In seinen Augen brannte die Lust, heiß und gefährlich. Ein flüssiger Puls des Verlangens pulsierte zwischen ihren Beinen. Ihre Hand glitt aufreizend langsam an seiner Vorderseite entlang und rieb sanft mit der Handfläche über die Beule in seiner Fußballshorts. Ran strich mit ihrer Hand über die Vorderseite von Shinichi seiner Shorts und kokettierte mit dem Bund. "Die sind im Weg." Sie riss seine Shorts herunter und warf sie zu Boden. "Viel besser." Shinichi nahm seinen harten Schwanz in seine Handfläche. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als sie ihn sah, lang, dick und pochend vor Verlangen. Mit seinem verdunkelten Blick, der auf ihren gerichtet war, bearbeitete Shinichi sich selbst mit seiner Faust. "Das ist mein Job, Shinichi." Mit einem verschämten Blick unter ihren langen Wimpern bewegte Ran sich auf dem Bett, bis sein Schwanz nur noch wenige Zentimeter von ihren Lippen entfernt war. Seine Augen verdunkelten sich vor Hunger. "Fuck, Ran.. Bitte." "Bettelst du schon?" "Willst du mich nur necken oder willst du meinen Schwanz tatsächlich in deinen süßen Mund stecken?" "Hm.. Ich glaube, ich bleibe beim Necken." Shinichi stieß ein ersticktes Stöhnen aus, als sie einen heißen Luftstrom über seinen Schwanz hauchte. Er begann, seine Finger in ihr braunes Haar zu stecken, aber sie bewegte sein Handgelenk. "Nicht anfassen." "Fuck. Bitte, Ran.." "Bist du bereit, den Netten zu spielen?" "Was immer du sagst.. Was immer du willst." "Darf ich dich in ein kleines Geheimnis einweihen, Shinichi? Ich habe eine besondere Fähigkeit, die ich noch nicht mit dir geteilt habe." "Wie?" "Du kennst doch den sogenannten Würgereflex?" Shinichi seine Augen weiteten sich augenblicklich und hingen an jedem ihrer Worte. "Ich habe keinen. Ich zeige diese besondere Fähigkeit nicht jedem, weißt du.. Nur den Würdigen." Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und fuhr mit seinen Daumen ehrfürchtig über ihre Wangenknochen. Ran drückte ihm einen frechen Kuss auf die Dsumenkuppe. Ein weiteres leises Zischen entwich seiner Kehle. "Zeig es mir." Die hübsche Mori begann mit einem langen, langsamen Lecken an der dicken Ader, die an der Unterseite seines Schwanzes verlief. Danach nahm sie die Spitze in den Mund und fuhr mit ihrer Zunge über den Schlitz. "Heilige Scheiße, Ran.." "Genießt du es?" "Weniger reden, mehr.. Das, bitte." Ihr war klar, dass Shinichi nicht mehr in der Lage war, Worte zu bilden. Sie saugte die Eichel in ihren Mind und öffnete ihre Kehle, um ihn noch ein bisschen tiefer in ihr aufzunehmen. Und dann noch ein bisschen tiefer. "Fuck.." Shinichi stieß ein abgebrochenes Stöhnen aus und biss sich auf dir Fingerknöchel, während Ran ihn ganz in ihren Hals aufnahm. Ihr Kiefer schmerzte, aber das war es wert, denn Shinichi verlor den Verstand, als sie ihn ganz aufnahm. Sie wippte mit dem Kopf, während sie saugte und nahm ihn jedes Mal tiefer in ihrer Kehle auf. "Ran.. Bitte.. Ich werde.." Mit einem leisen Plopp ließ Ran seinen Schwanz aus ihrem Mund gleiten, während sie den Ansatz immer noch mit ihrer Faust bearbeitete. "Kommst du gleich?" Er konnte nur mit einem erstickten Stöhnen antworten. Seine Hüften begannen zu zucken, sobald sie ihm offensichtlich es erlaubte. Er ergoss sich in ihren Mund und warf seinen Kopf vor lauter Lust zurück. Ran schluckte seine Ladung und wischte ihren Mund mit dem Handrücken ab, als er fertig war. Shinichi starrte an die Decke, als ob er tief in einem Gebet versunken wäre. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerade eine religiöse Erfahrung gemacht habe." "Nein, Shinichi. Du hattest gerade einen richtig guten Blowjob." "Das war mehr als nur ein richtig guter Blowjob. Das war eine spirituelle Erfahrung." "Du schmeichelst mir." "Weißt du, worauf ich jetzt wirklich Lust habe? Eine Dusche." "Ich habe eine noch bessere Idee.. lass uns ein Bad nehmen." Plötzlich, ohne Vorwarnung, nahm sie Shinichi in die Arme. "Shinichi. Ich habe es verstanden. Du bist stark." "Ich wollte nur sicherstellen, dass du es nicht vergessen hast." "Danke für die großzügige Erinnerung. Ich werde es nie wieder vergessen." Der attraktive Kudo trug seine Frau immer noch in seinen Armen, als würde sie nichts wiegen und brachte sie ins Badezimmer. Er setzte sie auf dem Tresen ab und begann, die Badewanne zu füllen. Schon bald stiegen Schwaden des Dampfes aus dem Wasser auf. "Du siehst aus wie ein Geschenk, Ran. Jetzt ist es an der Zeit, dich auszupacken." "Na, dann los. Hol dir deinen Gewinn ab." Mit einem verschmitzten Blick unter seinen Wimpern löste Shinichi ihre Unterwäsche und half ihr, aus ihr zu schlüpfen. "Besser?" "Viel, viel besser." Beide sanken in die Badewanne und lehnten sich an den Rand. Ran lehnte mit dem Rücken an seine Brust und stützte ihren Kopf auf seine Schulter. Shinichi seine Brust war so angenehm, dass sich ihre Muskeln sofort entspannten, als sie gegen diese lehnte. Dann spürte die Brünette, wie sein Finger an ihrem Innenschenkel entlangfuhr und die Erregung zwischen ihren Beinen stieg. "Die Dinge, die ich mit dir anstellen will.." Seine Stimme war ein tiefes, raues Schnurren in ihrem Ohr. Trotz des heißen Wassers konnte sie ein Zittern nicht unterdrücken. Er küsste ihren Hals. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schulter, sodass er mehr Zugang hatte, während seine Lippen ihren Hals hinunterwanderten. Dann war da ganz plötzlich spritzendes Wasser, als er sie hoch hob und sie auf seinen Schoß saß, sodass sie ihm zugewandt war. "Das ist mein Lieblingsausblick." Seine perfekten Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt und seine Augen flackerten vor Verlangen. "Ich will dich so sehr, Ran." "Willst du, dass ich dich reite?" "Das ist doch mal ein Vorschlag." "Ich dachte, der würde dir gefallen." "Du steckst ja voller guter Ideen, nicht wahr?" Ran warf ihrem Gegenüber unter ihren Wimpern einen schüchternen Blick zu und wiegte ihre Hüften in seinem Schoß. Shinichi stieß ein leises Zischen aus. Sein Schwanz pochte heiß und schwer unter ihr und verlangte nach Aufmerksamkeit. "Du willst also, dass ich dich reite? Willst du mit mir eine Sauerei veranstalten?" "Ich will dich zu einer Sauerei machen. Mit dir. Überall auf dir.." Ein glitschiges, schmerzendes Verlangen pulsierte heiß zwischen ihren Beinen. Je länger sie ihn reizte, desto verzweifelter wurde das Paar. "Ich will dich, Ran. Genau hier. Genau so." So sehr Ran dieser Gedanke gefiel und ihr Verlangen nach diesem heißen Kerl so unerträglich war, kam ihr immer wieder in den Sinn, dass diese Beziehung. Diese Verbindung, die sie hatten, nur ein Spiel mit dem Feuer war. Ein Spiel, wo sie sich dran böse verbrennen würde, wenn sie diese Grenze überschritt und mit ihm diese Intimität teilte. Sie sah in seinen dunkelblauen Augen, wo das Feuer der Lust nur so loderte. Ihr wurde klar, dass es für sie allmählich mehr als nur ein Spiel wurde. Sie begann sich tatsächlich in diesen gutaussehenden Fußballer zu verlieben. Aber, ob es bei ihm auch der Fall war, da war sie sich unsicher. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Eigentlich hat mich das Bad nur schläfrig gemacht. Ich glaube, ich bin bereit fürs Bett." In dem Moment, wo sie ihm dies mitteilte, so bereute sie es sogleich. "Okay. Aber wir sollten vielleicht erst einmal richtig baden." Sobald dir Beiden sich gegenseitig eingeseift und gewaschen hatten, trug Shinichi sie zurück ins Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und schaute sanft auf Ran herab. Zögernd streckte er die Hand aus und seine Finger strichen über die Wölbung ihrer Wange. Es sah so aus, als würde ihm etwas Schweres auf der Seele liegen. "Hey.. Da denkt jemand angestrengt nach." "Ich denke, das tue ich." Ran ihr Herz begann zu rasen. Sie konnte hören, wie heftig sein eigenes Herz klopfte. "Es gibt da etwas, das ich dir schon lange sagen wollte. Und ich glaube, ich bin jetzt endlich so weit." Kapitel 15: Karten und Geschenke -------------------------------- Nach einem gemeinsamen Bad lag Ran nackt im Bett, während Shinichi auf der Bettkante saß und sie zärtlich beobachtete. Der Blick in seinen Augen ließ ihr Herz rasen. Er wollte ihr etwas mitteilen, was ihm schon länger auf der Seele lag. "Ich habe.. Ich habe das noch nie gesagt, Ran. Zu niemandem." Hoffnung keimte in der jungen Mori auf. Würde Shinichi ihr jetzt sagen, dass er sie liebte? Man konnte praktisch hören, wie schnell sein Herz klopfte. Aber bevor er noch mehr sagen konnte, fing das Handy von Ran an zu klingeln. Auf dem Display stand Sonoko. Einen ungünstigeren Zeitpunkt gab es nun wirklich nicht und Ärgernis stieg in Ran hoch. "Warum zum Teufel ruft unsere Anwältin so spät noch an?" "Ich weiß es nicht. Aber was auch immer es ist, es muss etwas Ernstes sein." Die Brünette nahm den Anruf entgegen und stellte sie auf Lautsprecher. Ran bemühte sich, ihr Ärgernis bestmöglich zu unterdrücken. "Sonoko? Was ist denn los?" "Ihr Beiden müsst mich morgen in meinem Büro treffen." "Ähm.. Was hat mein Onkel jetzt getan?" "Es muss etwas mit Onkel- Arschloch zu tun haben." "Ich erzähle euch alles morgen früh. Trefft mich einfach morgen früh um neun Uhr in meinem Büro." Nach diesen Worten verabschiedete sich die Haarreifträgerin und beendete das Gespräch. Ran tauschte einen besorgten Blick mit Shinichi aus. Am nächsten Morgen trafen sie sich wie geplant mit Sonoko in ihrem Büro. "Die Sache sieht also so aus. Dein Onkel hat definitiv vor, vor Gericht zu gehen. Er will beweisen, dass eure Ehe nicht rechtens ist und er ist sehr gut mit dem Richter befreundet." "Was? Wir können ihn damit nicht davonkommen lassen!" "Du hast recht. Das können wir nicht. Aber egal, was auch passieren mag, wir werden ihn vor Gericht gegenüber treten müssen. Der Richter wird den Fall weiterverfolgen." "Ich werde ihn umbringen." Ein Muskel in Shinichi seinen Kiefer zuckte wütend. Ran griff hinüber und nahm seine Hand in ihre. "Bitte tu es nicht. Dann haben wir ein ganz neues juristisches Problem am Hals." "Kann ich ihm wenigstens auf die Nase hauen?" "Ich persönlich würde mir das allzu gerne ansehen." "Ich bin mir sicher, dass du das würdest. Aber wir müssen uns von unserer besten Seite zeigen, wenn wir diesen Fall gewinnen wollen." "Ich glaube, dass ich ihm mit nur einem Schlag viel zu leicht davonkommen lasse." "Dem kann ich nur zustimmen." Sonoko klatschte in ihre Hände, um die Aufmerksamkeit der Beiden zu bekommen. Ran und Shinichi warfen sich verlegene Blicke zu. "Hört zu. Es ist Zeit, sich anzustrengen. Wenn wir dem Richter nicht beweisen können, dass eure Ehe echt ist, werden wir den Prozess verlieren. Wir brauchen handfeste Beweise. Anzügliche Posts in den sozialen Medien reichen dieses Mal nicht aus." "Also gut. Was müssen wir tun?" "Das Wichtigste zuerst. Habt ihr Beweise für gemeinsame Ausgaben?" "Nun.. Wir leben zusammen." "Hm. Das ist nicht ganz ausreichend. Aber es ist ein Anfang." "Was können wir sonst noch tun?" "Was ihr wirklich beweisen müsst, ist, dass ihr eine gemeinsame Geschichte habt. Das bedeutet Geburtstagskarten, Geschenke zum Valentinstag. Gemeinsame Urlaube, Textnachrichten, gemeinsame Ferien." "Ich hoffe, einer von euch kann mit Photoshop umgehen." "So weit müssen wir gar nicht gehen. Alles, was ihr tun müsst, ist ein paar Geschenke und Karten zu kaufen." "Okay. Das kriegen wir hin." "Und es muss überzeugend sein. Es wird von einem Richter vor Gericht bewertet. Das muss eine Priorität sein. Entweder ich bekomme diese Beweise, oder wir verlieren den Fall. Und das bedeutet, dass ihr die Bäckerei und den Sportplatz verlieren werdet." "Das wird nicht passieren. Alles, was ich tun muss, ist, Ran mit Geschenken und rührseligen Liebesbriefen zu überhäufen? Ich bitte dich, Sonoko. Das wollte ich ohnehin schon immer mal machen." Shinichi zwinkerte Ran zu, sodass ihr Magen einen Radschlag machte. "Ich habe herausgefunden, wie man Social-Media-Posts zurückdatieren kann, damit wir so tun können, als ob ihr etwas an einem Feiertag gepostet hättet. Ihr könnt mit dem Valentinstag anfangen." Bewaffnet mit ihrem neuen Auftrag, gingen die Zwei zurück zu Shinichi seiner Wohnung und legten sich auf den Balkon. "Lass mich dich zurück zum vierzehnten Februar entführen. Ein Engel mit dem Namen Amor schießt mit einem Pfeil auf uns. Ich ertränke dich in Pralinen und Blumen." "Warum ist dieser Valentinstag so gewalttätig? Amor erschießt mich? Du ertränkst mich?" "Ich bin doch nur poetisch!" "Wir müssen an deiner Poesie arbeiten, Schatz." "Bist du fertig damit, dich über mich lustig zu machen?" "Niemals." "Lass uns für ein Selfie posieren." Shinichi hob sein Handy hoch über ihre Köpfe und schaltete seine Kamera ein. "Okay, los geht's." Das Paar schaute sich tief in die Augen, als würden sie in die Tiefen der Seelen des Anderen blicken. Sie betrachteten das Foto gemeinsam und waren beeindruckt, wie gefühlvoll und sensibel sie zusammen aussahen. "Das wird dem Richter gefallen. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Geschenke. Lass uns ins Einkaufszentrum fahren." Sie fuhren gemeinsam zum Einkaufszentrum. Arm in Arm schlenderten sie durch die verschiedenen Geschäfte. Was ist dein Geschenkestil? Magst du sentimentale Geschenke? Gag- Geschenke? Oder praktische Geschenke?" "Sie können schon süß sein, ja. Ich schenke lieber etwas Bedeutungsvolles, auch wenn ich es nicht wirklich brauche. Besser als etwas Langweiliges und Praktisches." "Ich verstehe, was du meinst. Es ist die Aufmerksamkeit dahinter, die zählt." Seine Augen leuchteten auf, als er ein Paar teure Fußballschuje sah. "Nun, schau mal, so etwas wie das hier. Ich wollte schon seit Ewigkeiten ein Paar von diesen hier haben. Aber es fühlt sich einfach zu übertrieben am, sie mir selbst zu kaufen." "Hm. Vielleicht muss jemand Spezielles sie stattdessen für dich besorgen." Seine Augen leuchteten wieder auf, als er eine schicke neue Touchscreen- Uhr sah, die sich perfekt mit seinem Handy synchronisieren ließ und seine Fitnessaktivität aufzeichnete. Sie schlenderten gemeinsam durch einen Juwelierladen, als ihnen endlich etwas ins Auge stach. "Das würde umwerfend an deinem Hals aussehen." Shinichi seine Stimme war ein leises, raues Schnurren in ihrem Ohr. Ran hatte gar nicht bemerkt, dass er direkt hinter ihr stand. Er stützte sein Kinn auf ihre Schulter und strich ihr sanft die Haare aus dem Nacken. Ein Schauer lief Ran über den Rücken. Dies waren die Momente, wo sie am liebsten einfach nur die Zeit stoppen wollen würde, um in dem hier und jetzt ewig zu leben. "Sollen wir uns aufteilen? Ich finde, unsere Geschenke sollten eine Überraschung sein." Sie trennten sich, damit sie sich gegenseitig Geschenke kaufen konnten. Später kehrten sie in den Hauptgang des Einkaufszentrum zurück. Natürlich wollte Ran ihm etwas etwas Gutes besorgen, damit sie dem Richter starke Beweise vorlegen konnte. Aber selbst wenn sie nicht von Gericht gehen würden, hatte Shinichi etwas Besonderes verdient. Ran kassierte ihren Einkauf und bat die Verkäuferin um eine Geschenkverpackung für ihren Ehemann. Die junge Mori konnte es kaum erwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn er es öffnete. Zuletzt kaufte sie noch eine Handvoll Geburtstahs- und Weihnachtskarten. Sobald Ran fertig war, traf sie sich draußen wieder mit Shinichi und das Paar ging nach Hause. Beim Abendessen begannen die Beiden sich an die Arbeit zu machen mit ihren Karten. Shinichi sein Kopf hing mit wenig Abstand über seinen Karten. Ran beobachtete ihn heimlich, wie er nachdenklich auf dem Ende seines Stifts kaute, etwas kritzelte und dann wieder von vorn anfing. "Beobachtest du mich?" Ihr Herz machte einen Sprung, als Shinichi seine blauen Augen sich verstohlen erhoben und ihre trafen. Er zog neckisch eine Augenbraue hoch. "Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, was du da schreibst." "Sonetteb, die eines Shakespeare würdig sind. Und deiner." "Verdammt. Wirf den romantischen Fehdehandschuh doch gleich auf den Boden. Ich hoffe, ich kann da mithalten." "Ich nehme meine Aufgabe sehr ernst." "Wie? Schreibst du mir Liebesgedichte?" "Vielleicht tue ich das." "Warte mal. Im Ernst?" "Wenn es um dich geht, fließen die Worte nur so aus mir heraus, Ran. Ich habe eine Menge zu sagen." Ran ihr Herz schlug schneller, als seine Augen mit solch einer Intensität ihre trafen. Sein Blick wog schwer aufgrund der unausgesprochenen Dinge. Die Spannung riss, als der Fußballer abrupt aufstand. "Kaffeepause. Willst du welchen?" "Ja, gerne." Shinichi verschwand in die Küche, um einen Pot Kaffee zu brauen. Er ließ seine Karten offen auf dem Tisch liegen und ihr Blick landete zufällig auf einer. In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nie vorstellen können, mit jemandem so perfektem zu enden wir Ran.. Er gab sich echt Mühe. Die brünette Schönheit starrte auf die leere Seite ihrer offenen Geburtstagskarte für Shinichi. Ran schaute zu ihm in der Küche hinüber. Er summte vor sich hin, während er sich zwei Tassen Kaffee einschenkte und seine Hüften zu dem Lied in seinem Kopf schwingen ließ. Es war so heimisch und süß, dass ihr das Herz schmolz. Sie schaute wieder auf die Karten hinunter. Sobald sie den Stift zu Papier brachte, flossen die Worte so leicht wie Wasser aus ihr heraus. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, Shinichi. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass du die Art von Mann bist, die das Leben einer Frau auf den Kopf stellen kann. Und genau das hast du auch getan. Bevor ich dich traf, dachte ich, ich würde nie die Liebe finden. Ich wurde einfach zu oft verletzt. Ihre Brust krampfte sich zusammen, als sie Shinichi auf der anderen Seite des Raumes entdeckte, der vorsichtig Zucker in ihren Kaffee rührte, so wie sie ihn mochte. Du kümmerst dich besser um mich, als jeder andere, den ich je gekannt habe. Du gibst mir Selbstvertrauen. Bei dir fühle ich mich wild und frei. Du gibst mir das Gefühl, dass ich aus einer langen Trockenperiode gekommen bin und dass es endlich angefangen hat zu regnen. Du hast mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht. Ich liebe dich. Der Geruch von Kaffee erfüllte ihre Sinne, als Shinichi ihre Tasse sanft abstellen. Ihr Herz raste. Schaute er ihr etwa über die Schulter? Shinichi grinste sie an, als ob er ihre Gedanken lesen könnte. "Mach dir keine Sorgen. Ich bin kein Schnüffler. Du kannst deine Schwärmerei für dich behalten, wenn du willst." "Eigentlich.. finde ich, dass du es lesen solltest." "Wirklich?" "Na klar. Mach ruhig." Das Herz der hübschen Bäckerin raste, als Shinichi den Brief aufklappte und anfing, sich selbst vorzulesen. Sein Blick wurde mit jedem Wort weicher. "Scheiße, Ran. Willst du mich zum Weinen bringen?" "Vielleicht." "Aber eins weiß ich ganz sicher. Der Richter wird uns nicht abweisen können, wenn er das hier liest." Shinichi drückte ihr seinen eigenen Brief in die Hand. "Los. Lies ihn." "Es wäre einfach, all die Dinge aufzuzählen, die dich schön machen. Die Dinge, die mich an dir verrückt machen. Die Dinge, die mich nachts wach halten, wenn ich an dich denke. Dein Lachen, diese roten Lippen, der unwiderstehliche Schwung deiner Hüften. Aber das, weshalb ich mich wirklich in dich verliebt habe, war die Tatsache, dass du dich anfühlt, als wäre ich zu Hause angekommen." Tränen stiegen ihr in die eisblauen Augen, als sie den Brief weglegte. Shinichi, der ihr gegenüber saß, lächelte sanft. "Ich glaube, wir werden den Prozess gewinnen." "Ich glaube es nicht nur. Ich weiß es." "Also.. sollen wir jetzt die Geschenke tauschen?" "Ja! Ich kann es kaum erwarten, dein Gesicht zu sehen, wenn du dein Geschenk auspackst." "Jetzt bin ich richtig gespannt." Ran überreichte Shinichi sein Geschenk zuerst. Langsam entwirrte er das Band und riss das Geschenkpapier ab. Ihm fiel die Kinnlade herunter, als er sah, was sich in der Schachtel befand. "Ran.. Die sind viel zu teuer!" "Du bist jeden Yen wert." Zu ihrer Überraschung nahm Shinichi ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen dicken Kuss auf die Lippen. "Vielen Dank! Oh, ich kann es kaum erwarten, diese Babys auf dem Spielfeld zu tragen." "Sag Cheese!" Sie knipste ein süßes Foto von Shinichi mit seinen neuen Fußballschuhen, die er hoch in die Luft streckte. Hinter der Couch holte Shinichi eine kleine Geschenktüte hervor. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen, als er sie sanft in ihre Hände legte. Ran griff hinein. Ihre Finger schlossen sich um eine kleine Samtschachtel und ihr Herz schlug noch schneller. Als sie die Schachtel öffnete, klappte ihr Kiefer vor lauter Schreck auf. "Shinichi.. das muss ein Vermögen gekostet haben!" "Es ist mir egal, was sie kostet. Sie gehört dir, wenn du sie haben willst." "Shinichi.." "Hier." Plötzlich hockte Shinichi auf einem Knie vor ihr. Sanft nahm er ihr die Kette aus den Händen. Er löste den Verschluss. Ran beugte ihren Hals für ihn hin, während er die Lücken zwischen den Beiden schloss. Sie konnte die Hitze seines Atems spüren. Sein berauschender Geruch umhüllte die langhaarige Augenweide. Teures Eau de Cologne und Minze. Moschus- Holzrauch. "Wie sehe ich aus?" "Du siehst.. atemberaubend aus." Die unverfälschte Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ ihr Herz einen Schlag aussetzen. Sein Gesicht war nur einen Atemzug von ihrem entfernt. "Magst du sie wirklich, Ran?" "Ob sie mir gefällt?" Sie wollte ihm zeigen, wie sehr sie die Goldkette mochte. Shinichi seine tiefblauen Augen weiteten sich vor lauter Überraschung, als Ran seine Wange berührte und ihn für einen langen, zärtlichen Kuss an sich heran zog. Seine Lippen öffneten sich unter ihren. Sie spürte, wie eine seiner großen, starken Händen ihren Rücken umschloss. "Ich liebe sie, Shinichi. Noch nie hat mir jemand etwas so Schönes geschenkt." Er lächelte in ihren Kuss hinein. Er hielt ihr Gesicht in seiner Hand und fuhr mit dem Daumen über ihre leicht rosagefärbte Wange. "Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber im Moment bin ich so glücklich, dass es mir egal ist. Die Verkäuferin, die mir beim Kauf geholfen hat, fragte mich, was mir einfällt, wenn ich an dich denke. Und weißt du, was ich gesagt habe?" "Was?" "Prinzessin. Genau das bist du für mich, Ran." Als Antwort darauf zog die attraktive Bäckerin ihn in eine weitere lange, innige Umarmung. In diesen Kuss steckte sie alles, was sie hatte. Am nächsten Morgen war Ran mit der Arbeit in der Bäckerei beschäftigt, als ihr Magen vor Hunger zu knurren begann. Sie wettete, Shinichi könnte auch etwas zu essen gebrauchen. Er war schrecklich darin, für sich selbst zu sorgen. Und es wäre süß, wenn sie ihm etwas Leckeres bringen würde. Ran griff zu einem Picknickkorb und füllte ihn mit sämtlichen Leckereien. Für den letzten Schliff nahm die eine Auswahl an Früchten auf dem Kühlschrank und packte alles ein. Ran kam mit ihrem Mittagessen am Sportplatz an. Aber der Sportplatz war völlig leer. "Ähm.. hallo?" "Oh Gott sei Dank! Jemand, der vielleicht in der Lage ist zu helfen." Ran drehte sich um und sah Zen, Shinichi seinen Trainer. Er sah verzweifelt aus. "Zen? Wo ist Shinichi?" "Er hat sich selbst in seinem Büro eingeschlossen." "Was? Warum?" "Ich weiß es nicht! Er hat Post bekommen. Er öffnete sie. Und dann sagte er, dass alle gehen müssten. Sofort. Jetzt, wo du hier bist, bekommen wir vielleicht endlich ein paar Antworten. Zurzeit bist du die einzige Person, der Shinichi vertraut." Kapitel 16: Aufs Ganze.. ------------------------ Ran kam bei Shinichi seinem Sportplatz an, um ihm sein Mittagessen zu bringen und musste feststellen, dass er sich aus mysteriösen Gründen im Büro eingeschlossen hatte. Sein Trainer flehte die Brünette an, mit ihm zu reden. Das Schlimmste befürchtend, ging Ran den Flur entlang und klopfte an die Tür. "Shinichi? Zwing mich nicht, einen Klopf-Klopf-Witz zu erzählen." "Ran? Bist du das?" "Klopf, klopf.." "Du kannst reinkommen." Shinichi sah zu ihr auf, als die Schönheit eintrat. Seine Augen waren wund. "Was tust du hier?" Plötzlich wurde sein Gesicht hart, fast wütend. "Hat Zen nach dir geschickt? Das hat er, nicht wahr? Ich habe ihm gesagt, dass es mir gut geht." Er sah aber nicht gut aus. Seine Augen waren rot umrandet und seine Stimme zitterte. So hatte sie ihn noch nie gesehen. So gebrochen. So verletzlich. Ran stellte das Lunchpaket auf den Tisch und Shinichi starrte sie verwirrt an. "Ich dachte nur, du willst vielleicht etwas essen." Der junge Kudo schaute verwirrt auf den Picknickkorb, den seine Scheinfrau ihm mitgebracht hatte. Sein Gesicht wurde weich. Alle Mauern, die er aufgebaut hatte, fielen weg und ließen nur ihn übrig. Ihr Herz schmerzte. "Shinichi.. du musst nicht reden, wenn du nicht willst. Wir können einfach schweigend etwas essen. Es wird komisch sein, aber es macht mir nichts aus." Ran schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. Shinichi versuchte sich selbst an einem kleinen, traurigen Lächeln. "Wie kommt es, dass du so gut in etwas bist?" "In was?" "Du weißt einfach immer genau, was du zu mir sagen musst." Er zitterte. Ran setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs und beugte sich auf Augenhöhe zu ihm. "Wirst du mit mir reden? Ich möchte dir helfen." Aber anstatt zu reden, griff Shinichi nach etwas auf seinem Schreibtisch und drückte es der Brünetten in die Hand. Es war ein Brief. Ran öffnete den Umschlag vorsichtig und entdeckte den Inhalt. Es war eine Einladung zu einer Fußball- Meisterschaftsspiel. In London. Ihr Herz begann zu klopfen. "Shinichi, oh mein Gott! Du hast es geschafft! Du hast dich qualifiziert! Warte, warum bist du traurig? Das ist dir beste Nachricht aller Zeiten! Dafür hast du die letzten Jahre so hart gearbeitet!" "Ich weiß." Aber anstatt aufgeregt zu sein, wurde Shinichi sein Gesicht immer ernster und verschlossener. "Ich bin noch nicht so weit." Shinichi stand abrupt von seinem Schreibtisch auf, um Absrand zwischen den Beiden zu bringen. Er wischte sich mit den Händen über sein Gesicht. Er sah aus als stünde er kurz vor einer Panikattacke. "Ich kann das nicht tun, Ran. Sie haben einen Fehler gemacht. Ich bin.. Ich bin kaputt.." Seine Stimme versagte kläglich. In diesem Moment sah Ran, dass das Hosenbein hochgekrempelt war und die brutale Narbe zum Vorschein kam. "Ich.. Ich kann das nicht tun." Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. Langsam verringerte Ran den Abstand zwischen ihnen. Er erinnerte sie an ein wildes Tier. Alles, was er wollte, war jemand, bei dem er sich sicher fühlte. Jemand, der sanft zu ihm war. Jemand, dem er vertrauen konnte. Er wurde schon so oft verletzt. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und fuhr mit ihren Daumen über seine Wangen. "Sieh mich an, Baby." Shinichi seine eisblauen Augen trafen auf ihre. In seinen schönen Augen schwamm Verletzlichkeit. Ganz langsam hob sie sich auf ihre Zehenspitzen und schloss die Lücke zwischen ihnen. Seine Augen flatterten zu. In dem Moment, in dem sich ihre Lippen endlich trafen, spürte Ran, wie seine Muskeln vor Erleichterung erschlafften. Er schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie an sich. "Hör mir zu, Shinichi Kudo. Du bist der stärkste und mutigste Mensch, den ich kenne. Du kannst alles schaffen. Du bist schon so weit gekommen. Du hast allen bewiesen, dass sie Unrecht hatten. Und du wirst diese Meisterschaft gewinnen." Ran hielt sein Gesicht fest in ihren Händen und starrte ihm tief in die Augen. Endlich schimmerte ein wenig Licht hindurch. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, wie eine aufbrechende Morgendämmerung. "Du weißt wirklich immer genau, was du sagen musst." "Ich glaube an dich, Shinichi. Du bist nicht kaputt. Du bist ein Überlebenskünstler. Okay?" Als Antwort zog Shinichi sie wieder in seine Arme und seine Lippen trafen ihre in einer Mischung aus Kuss und Lächeln. Als sie damit fertig waren, sich bis zum Umfallen zu küssen, setzte Shinichi sie endlich ab und sah dabei zehn Kilo leichter aus als vorher. "Können wir jetzt bitte essen? Ich bin am Verhungern." Mit einem Lachen stürzten sie sich beide auf das Essen. Shinichi war offensichtlich genauso hungrig wie die Bäckerin. Sie wühlte sich durch den Obstsalat, den sie eingepackt hatte. "Schau mal, was ich gefunden habe. Meine Lieblingsfrucht." "Ah, die Kirsche. Ich wage zu behaupten, dass sie die sexieste Frucht ist." Ran brachte die Kirsche zu Shinichi seinem vollem, herrlichem Mund. Seine Lippen öffneten sich und nahmen die Kirsche zwischen seinen Zähnen auf. Seine Augenbraue zuckte verrucht, als er einen Bissen nahm. "Wer ist jetzt der Schelm?" "Ich habe von der Besten gelernt." Shinichi klopfte auf seinen Schoß unf zuckte mit der Augenbraue. Mit einem langsamen, verschämten Grinsen überquerte sie den Schreibtisch und rutschte auf seinen Schoß. Er nahm eine weitere Kirsche und führte sie an ihre Lippen. Sie schaute ihm in die Augen und biss hinein, während der Zucker auf ihrer Zunge explodierte. Seine Lippen trafen auf ihre und schmeckten nach Kirschen. Ran rutschte auf seinem Schoß zur Seite und schlang einen Arm um seine Schultern. "Wie schmecke ich?" "Gut genug, um dich zu essen." Er ging zu einem weiteren Kuss über und vertiefte ihn. Ihre Finger krallten sich in die Haare in seinem Nacken. "So siehst du richtig sexy aus. Ganz groß und knallhart in deinem Bürostuhl." Ran fuhr mit einem Finger über seine Brust, die sich unter seinem Hemd straff und muskulös anfühlte. "Habe ich dir jemals gesagt, was für eine schreckliche Schelmin du bist?" "Ich? Eine Schelmin? Du liebst es!" "Du machst mich verrückt." "Das macht es ja gerade so lustig." Shinichi seine Hand bewegte sich langsam an ihrem Rücken entlang, bevor sie auf ihrem Hintern landete. Er drückte ihren Hintern genüsslich und zog sie noch fester an sich heran. Ran wiegte sich auf ihm und ließ ihre Hüften kreisen. Dann stand sie auf. Shinichi runzelte verwirrt seine Stirn zu Falten. "Wo willst du.." Mit einem schelmischen Grinsen sank die Brünette auf die Knie. Ein raues Schlucken wanderte durch seine Kehle. Ran konnte sich ein kichern nicht verkneifen. Sie zog Shinichi sein Hemd aus, griff nach seinem Hosenbund und zog seine Shorts nach unten, sodass die Muskeln zum Vorschein kamen. Ihr Blick fiel auf seine Narbe und sie beugte sich vor, um sie zu küssen. Ran spürte Shinichi seine Finger in ihrem Haar, die sich sanft und warnend verkrampften. "Das musst du nicht tun, Ran." "Was tun?" "So tun, als ob du meine Narbe sexy findest." Er hatte es immer noch nicht kapiert. Seine Narben machten ihr keine Angst. Sie waren ein Symbol für seine Stärke und Ran fand sie wunderschön. Sie wollte es ihm zeigen. Sie begann mit Shinichi seiner festen Brust. Sie zeichnete seine Muskeln mit ihrer Zunge nach. Mit aufreizender Langsamkeit hinterließ sie eine Spur von federleichten Küssen auf dem wagenden Muskel seines Bauches. Die scharfe Klinge seiner Hüftknochen bekam besondere Aufmerksamkeit. "So fucking sexy.." Sie bahnte sich ihren Weg zur Innenseite des Oberschenkels und saugte Küsse auf seiner Haut. Schließlich erreichte sie seine Narbe. Sie streifte mit ihren Lippen über die Erhöhung des Narbengewebes. Shinichi atmete scharf über sie ein. "Ran.." Sie hob ihren Blick und schaute in Shinichi seine verletzlichen Augen, während sie seine Narbe erneut küsste. Und wieder. Und wieder. Sie konnte praktisch sehen, wie Shinichi vor ihren Augen schmolz. Seine ganze Verteidigung fiel in sich zusammen. "Du bist die tollste Frau, die ich kenne. Wusstest du das?" "Und du bist der sexieste Mann, den ich kenne. Jeder Teil von dir." Sie küsste erneut seine Narbe. Ein langsames, zärtliches Lächeln breitete sich auf Shinichi seinem Gesicht aus. "Besonders deine Narben." Der einzige Bereich, den die Blauäugige gemieden hatte, was Shinichi sein langer, dicker, prächtiger Schwanz, stand nun nach Aufmerksamkeit suchend bereit. Sie sank ihre Lippen wieder auf seine Narbe und hörte ein weiteres scharfes Einatmen. Nur wenige Zentimeter von ihrem Kopf entfernt wippte sein harter Schwanz. Sie rutschte auf ihren Knien zwischen seine Beinen und machte es sich bequem. Shinichi sah vor lauter Lust fast wie betrunken aus. Sein bestes Stück befand sich geschwollen und pulsierend auf Augenhöhe mit der Schönheit. "Hättest du gerne mehr Küsse?" "Alles.. alles.." Zu gerne würde sie ihm alles geben. Ihr brennendes Verlangen nach ihm nachgehen. Aber sie wollte das es echt ist. Das Erste Mal mit ihm, sollte einfach echt sein. Nur war dies ihr Wunschgedanke, weshalb sie sich mit den kleinen Dingen mit ihm Vergnügen musste. Ran stieg von ihren Knien auf seinem Schoß und presste ihre Lippen auf seine. Shinichi sein Kopf kippte mit einem rauen Stöhnen nach hinten gegen seinen Stuhl. "Du bringst mich noch ins Grab, wenn du weiter machst." Kichernd half sie ihm zurück in seine Kleidung. Plötzlich hob Shinichi sie hoch und schwang Ran über seine Schulter, wie ein Höhlenmensch. "Shinichi!" "Das war's. Wir gehen nach Hause. Du hast mich offiziell verärgert." "Bist du jetzt in Feierlaune?" "Ich bin eher in einer Ich-brauche-dich- jetzt-Stimmung, Ran. Zen wird hier für den Rest des Tages übernehmen. In diesem Moment brauche ich dich. Zu Hause. Ganz für mich allein." Shinichi trug seine Frau immer noch. Dieses Mal im Stil einer Braut, als sie in den Flur zurückkehrten. Sie trafen sofort auf Shiho. "Gehst du.. gehst du..." "Ja, wir gehen. Ist das ein Problem?" Die rotblonde warf Ran einen vernichtenden, neidischen Blick zu. "Du ruinierst ihn. Weißt du das? Er sollte trainieren. Du bist nichts weiter als eine nichtsnutzige Ablenkung!" "Oh.. du weißt es noch nicht, oder?" "Was wissen?" Shiho wusste nicht, dass Shinichi sich für die Meisterschaft in London qualifiziert hatte. "Hm.. Shinichi? Lass uns gehen. Shiho kann es selbst herausfinden. Google Shinichi Kudo." "In der Zwischenzeit fahren mein Glücksbringer und ich heute nach Hause, um zu feiern." "Ich bin dein Glücksbringer?" "Offensichtlich. Wer sonst?" Ran nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste Shinichi zärtlich. Shiho beobachtete mit einem knallroten Kopf, der einer Tomate ähnelte, zu dem Paar, die komplett in diesem Kuss verschmolzten. Die Bäckerin beendete lächelnd den Kuss, winkte Shiho provokant mit ihren Fingern, als Shinichi schnellen Schrittes den Flur mit ihr verließ. Der attraktive Kudo kam durch die Tür und trug Ran direkt ins Schlafzimmer, als sie zu Hause ankamen. Er setzte sie sanft auf dem Bett ab und krabbelte dann auf sie drauf, wobei er ihre Handgelenke festhielt, als wäre Ran seine Beute. "Ganz ruhig. Was hast du mit mir vor?" Shinichi seine Lippen, so weich wie kleine Kissen, waren nur wenige Zentimeter von ihren Lippen, süß wie Kirschen, entfernt. Er knabberte leicht an ihrer Unterlippe. "Alles." Seine Stimme war rau wie Whiskey, die tiefe Klangfarbe schnurrte direkt in ihr Ohr und jagte Ran einen Schauer über ihren Rücken. "Du treibst mich in den Wahnsinn. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich mit dir vergnüge." "Hm.. du treibst mich in den Wahnsinn? Das gilt auch umgekehrt, Playboy." "Ich treibe dich in den Wahnsinn?" "Du weißt, dass du das tust.' Mit einem dreckigen Grinsen riss sich Shinichi sein Hemd und seine Shorts vom Leib und zog sich aus. Ran beobachtete gierig seinen trainierten Körper und biss sich verrucht auf die Unterlippe. Seit Tagen landeten die Beiden immer wieder in dieser Situation voller sexueller Anspannung. Und immer wieder machte Ran einen Rückzieher, weil ihre Gefühle, die sie für Shinichi bekam, in ihr hoch kamen. Vielleicht sollte sie endlich ihren Kopf ausschalten und diese Zeit mit ihrem heimlichen Schwarm genießen. Plötzlich zog Shinichi sie viel langsamer aus und küsste jeden Zentimeter nackter Haut, den er enthüllte. Sobald beide nackt waren, beugte sich Shinichi zum Nachttisch neben dem Bett und begann, in der Schublade herumzuwühlen. "Ich nehme an, dass du hier drin schon herumgeschnüffelt hast." "Ich brauche nicht zu schnüffeln, um zu wissen, dass du dort deine Sexspielzeuge aufbewahrst." Shinichi seine Lippen kräuselten sich an den Rändern, während er etwas Leichtes und Seidiges aus der Schublade holte. "Wurden dir schon mal die Augen verbunden?" "Die Augen verbunden? Noch nie. Wie ist das denn so?" "Ich könnte es dir erzählen.. aber ich würde es dir lieber zeigen. Wenn einer deiner Sinne ausgeschaltet ist, werden alle anderen geschärft." Er fuhr mit einem Finger sanft ihren Hals hinunter, bis uu den Kurven ihrer Brüste. Ran ihr Herz raste. "Und man wird überempfindlich." Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe und seine Augen verdunkelten sich vor lauter Verlangen. Ran gab seiner Daumenkappe einen einzelnen, neckischen Kuss. Ein flüssiges Verlangen pulsierte zwischen ihren Beinen, dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen. "Hör auf zu quatschen. Mach schon. Zeig es mir." Schwarze Seide glitt über ihre Augen. Zarte elastische Schlaufen an ihrem Hinterkopf. "Zu eng?" Seine Stimme klang tiefer als sonst, ein tiefes Grollen, was sie bis in den Magen spürte. Ran schüttelte ihren Kopf. Seine Lippen strichen über ihre Ohrmuschel. Auch seine Berührung fühlte sich irgendwie intensiver an. Jedes Rascheln einer Bewegung, jede leichte Berührung seiner Finger schien intensiver zu sein. Ran hob ihre Lippen und wartete darauf, dass sie seine Lippen auf ihren spürte, die sie mit einem seiner langen, schmelzenden Küsse eroberte. Eine Sekunde verging. Dann noch eine. Sie hörte das Rascheln der Laken und spürte die Wärme seines Körpers in ihrer Nähe. In diesem Moment spürte Ran, wie seine Lippen über die empfindliche Haut ihres Innenschenkels strich. "Shinichi.. mach weiter.." Sein Atem pustete gegen die empfindliche Haut in der Nähe ihrer Klitoris und sie sprang fast vor lauter Erregung auf. Ihr Körper fühlte sich an wie ein einziger freiliegender Nerv. Die Laken raschelten, aber ihre Sicht blieb dunkel. Ihre Brust hob sich vor Verlangen und sie fragte sich, wo Shinichi sie als Nächstes küssen würde. Er küsste ihren Hals. Dann ihren Kiefer. Dann streifte seine Zunge träge über ihre Brustwarze. Ran griff nach seinen Haaren, ihre Finger krallten sich verzweifelt in die Strähnen. Die Brünette drückte seinen Kopf weiter nach unten zwischen ihre Beine. Sein leises Lachen traf ihren Innenschenkel. "Nur du könntest einen Weg finden, mich dazu zu bringen, genau das zu tun, was du willst, selbst wenn du eine Augenbinde trägst." Normalerweise würde Ran mit einem Spruch antworten, aber sie war so erregt, dass sie kaum noch Luft holen, geschweige denn Worte von ihr geben konnte. "Du hast keine verdammte Ahnung, wie sexy du gerade aussiehst, oder?" Sein Mund hinterließ eine brennende Spur auf der Ebene ihres flachen Bauches. Küsse bedeckten ihre perfekten Hüften, die Rundungen ihrer Brüste, die weiche Haut zwischen ihren Schenkeln. "Willst du mehr? Ich habe noch ein paar Überraschungen in meiner Schublade.." "Was ist in dieser Schublade?" "Ich have etwas, das dir sicher gefallen wird." Ran hörte, wie sich die Schublade öffnete. Eine heiße, feuchte, neugierige Erregung stieg in ihrem Inneren auf. Ein paar Sekunden später erfüllte das Summen eines Vibrators den Raum. "Oh.. Ja!" "Ja.. Das sollte ausreichen." Ihre Brust hob sich vor lauter Spannung, als sie ihn durch die Einstellungen des Vibrators klicken hörte. In diesem Moment spürte Ran, wie der Vibrator an ihrer Klitoris kitzelte. Sie stieß einen wortlosen Schrei aus und warf ihren Kopf nach hinten gegen die Bettdecke. "Ich liebe es, wenn du so laut für mich wirst, Ran." Shinichi fuhr mit dem Vibrator über die empfindliche Haut in der Nähe ihrer Klitoris und übte gerade genug Druck aus, um sie zum Stöhnen zu bringen. Ihre Sicht war immer noch dunkel, die Seide über ihren Augen verstärkte jedes Gefühl. Die nächste Berührung ihrer Klitoris machte Ran so feucht und empfindlich, dass sie sich einen Schrei verkneifen musste. Ihr Höhepunkt brach über sie herein und durchsuchte ihren Körper wie ein Gewitter. Als die hübsche Bäckerin zu Atem kam, nahm Shinichi ihr die Augenbinde ab und fing ihren Mund mit einem tiefen, suchenden Kuss ein. "Das sollten wir unbedingt wiederholen." Er zog sich leicht zurück und fuhr mit den Fingern über ihre Wange. Ran zog ihn an den Haaren zu sich und drückte seinen Mund auf ihren. Seine Hüften riesen sich an ihr. Ihre Brust spannte sich vor lauter Verlangen an, als sie spürte, wie hart er war. Ein tiefes, raues Stöhnen entwich seiner Kehle, als ihre Hüften gegen seinen Ständer stießen. "Brauchst du etwa Hilfe dabei?" "Bietest du dich an?" "Vielleicht." Die vergessene Augenbinde fiel Ran ins Auge. Sie hob diese auf. Ein dunkler Hunger flackerte in Shinichi seinen tiefblauen Augen auf, während Ran mit der Seide zwischen ihren Fingern spielte. "Reiz mich nicht." "Du willst es also unbedingt, stimmt's?" "Ja. Verdammte Hölle, ja." Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, während Ran sich so umdrehte, dass Shinichi unter ihr fest saß. Sie saß breitbeinig auf seinem Schoß und bewunderte dir kilometerlangen Muskeln unter ihr. Ran zog die seidene Augenbinde zwischen ihren Fingern auseinander. Das Verlangen pochte zwischen ihren Beinen, als sie sich vorstellte, wie sie ihm mit der Augenbinde die Sicht nahm und ihm genau das fühlen ließ, wie er bei ihr. "Ich denke, dass es sehr viel Spaß machen wird, mit dir zu spielen." "Willst du dein verruchtes Spiel mit mir treiben?" "Auf jeden Fall." Sie hatte Shinichi noch nie so erregt gesehen. Seine Augen waren erfüllt von Lust. Eine Flamme des Hungers flackerte in seinem dunklen Blick auf. "Ich will dich so sehr. Ich habe keine Angst, darum zu betteln, Ran." "Dann tu es." Seine Hüften hoben sich unter ihr, die Wucht seines Schwanzes war dick und schwer und stieß an ihre Öffnung. "Bitte." Das leise Kratzen seiner Stimme ließ Ran erschaudern. All die angespannte Kraft unter ihr, die sich nach ihrer Berührung sehnte. "Wie könnte ich es dir verweigern, wo du doch so nett gefragt hast.." Dieses Mal würde sie keinen Rückzieher machen. Sie würde mit Shinichi Kudo aufs Ganze gehen und mit ihm richtig schlafen. Er gehörte ganz ihr. Auch wenn nur für diesen Augenblick. Die Hitze in Shinichi seinem Blick ließ ihren Magen vor Verlangen kribbeln. Ran zog ihm die Augenbinde über die Augen und befestigte das dünne Band hinter seinem Kopf. So sehr die attraktive Mofi seinen schmelzenden Blick auch liebte, es hatte auch etwas unglaublich Geiles an sich, ihn mit verbundenen Augen zu sehen. "Ran.." Sie beugte sich gerade so weit herunter, dass ihre Lippen auf seine lagen und genoss sein überraschtes Einatmen. Seine Unterlippe fühlte sich zwischen ihren Zähnen weich und voll an. Ran biss zu, gerade so viel, dass sie ihn nach Luft schnappen hörte und besänftige ihn dann mit einem Kuss. Ran küsste seinen Hals hinunter und fand eine Vertiefung unter seinem Kiefer, die ihn vor lauter Verlangen aufstöhnen ließ. Seine Brust sah zu einladend aus, um sie nicht zu küssen. Ran erreichte die geformten Muskeln seines Bauches. Sie wollte ihn. Aber zuerst wollte sie ihn noch ein wenig necken. Die brünette Schönheit arbeitete sich an seinem Körper entlang. Die Spitze seines Schwanzes sah geschwollen und verlockend aus. Sie fuhr mit ihrer Zunge an seinem Schlitz entlang und entlockte ihm ein raues Stöhnen aus der Kehle. Sie fuhr mit ihrer Zunge an der Unterseite seines Schwanzes entlang und saugte dann sanft an der Spitze. "Fuck, Ran.." Sie holte ein Kondom aus der Schublade und zog es Shinichi über. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er konnte seine Erregung kaum noch zurückhalten. Die junge Mori sank langsam nach unten und stützte sich auf den festen Muskel seiner Brust, während sie sich an das Gewicht in ihr anpasste. Seine Hüften hoben sich und trafen auf ihre. Ihre Körper Wogen in einem wilden, ruckelnden Rhythmus gegeneinander. Er sah viel zu gut aus, um es zu leugnen. Ran beugte sich nach unten und stützte ihre Arme auf beiden Seiten seines Kopfes ab, während sie sich weiter auf ihm sitzend an ihm rieb. Der Kuss war lang und schmutzig und verzweifelt, während seine Bewegungen immer wilder wurden und sich sein Bauch unter ihrer Berührung zusammenzog. Sein Kopf wurde nach hinten gegen die Laken geworfen, als er kam und beide fertig machte. Ran entfernte die Augenbinde, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn innig. Er schnappte immer noch nach Luft, als er ihren Kuss genauso grob erwiderte und seine Finger in ihren braunen Haaren verflechtete, um sie näher an sich heranzuziehen. "Fuck, Ran. Ich wusste, dass du heiß bist, aber das war.. verdammt." "Das Kompliment gebe ich gern zurück. Das fühlt sich mit dir so gut an." Shinichi griff nach ihrem Gesicht und verwickelte sie erneut in einen langen, trägen Kuss. Die Bäckerei war am nächsten Tag wegen eines großen Feiertags geschlossen, also kam Kazuha vorbei, um ihrer besten Freundin Gesellschaft zu leisten, während Shinichi trainierte. Ran brachte ihre langjährige Freundin und Kollegin auf den neuesten Stand, was Shinichi seiner großen Neuigkeit anging. Er hatte sich für die Meisterschaften qualifiziert, was bedeutete, dass er nach London reisen würde. "Oh mein Gott, das ist großartig! Du musst so stolz sein!" "Ich wusste immer, dass er es schaffen kann." "Du bist so eine Unterstützung für ihn." "Ich wünschte nur, er würde so sehr an sich selbst glauben, wie ich an ihn glaube. Um ehrlich zu sein.. Die Verletzung hat Shinichi seine Psyche sehr belastet. Er ist so hart zu sich selbst. Er ist davon überzeugt, dass es versagen wird." "Was? Aber er ist doch so gut!" "Das weiß ich. Du weißt es. Die ganze Welt weiß das.. Nur Shinichi scheint es nicht zu sehen." "Dann sollten wir es ihm zeigen. Und ich habe sogar eine Idee, wie." "Was hast du vor, Kazuha? Eine Cheerleadereinlage aufführen?" "So sehr dein Mann das auch vermutlich lieben würde, ich habe etwas noch Besseres im Sinn. Wie du ka weißt, bin ich, neben einer Vielzahl anderer Talente, eine verdammt gute Modedesignerin. Ich kann so ziemlich alles nähen, dank meiner Großmutter. Wie wäre es, wenn ich dir ein Outfit mache, mit dem du ihn bei seinem Spiel überraschen kannst?" "Würdest du das wirklich für mich tun?" "Natürlich! Ich tue alles für mein Mädchen und ihr Ehemännchen." "Du bist fantastisch." "Gib mir ein paar Tage Zeit, um mir etwas einfallen zu lassen. Ich glaube, Shinichi wird das gefallen." Die schöne Schleifenträgerin hielt Wort und machte sich an die Arbeit. Ein paar Tage später besuchte Ran sie in ihrer Wohnung, um zu sehen, was sie sich ausgedacht hatte. "Option eins ist ein schwarzes, sexy Kleid.. aber es wäre nicht komplett ohne Shinichi sein Trikot." "Er wird buchstäblich tot Umfallen, wenn er mich darin sieht. Ich habe sein Trikot einmal zum Spaß anprobiert. Ich schwöre, ich habe noch nie erlebt, dass ein Mann so schnell einen Ständer bekommt." "Männer sind so leicht zu durchschauen und um den Finger zu wickeln. Er wird total ausrasten. Und zwar auf die beste Art und Weise. Ich weiß, wie viel ihm deine Unterstützung bedeutet. Was könnte unterstützender sein, als sein Trikot zu tragen? Außerdem wird das Ereignis im Fernsehen übertragen. Es wird gut aussehen, wenn du im Fernsehen auftauchst und in seinem Trikot aus vollem Herzen jubelst." Kazuha zeigte ihrer Freundin die zweite Option. Ein sexy Crop-Top, auf dessen Vorderseite Shinichi sein Name prangte. Passend dazu ein schwarzer Rock mit Overknees. "Falls du das Trikot nicht mögen solltest, habe ich auch noch das hier angefertigt. Ich finde, sein Name auf deinen Brüsten sollte die Botschaft auf jeden Fall rüberbringen." "Danke, dass du das gemacht hast. Das wird Shinichi den Schub geben, den er vor seinem Spiel seines Lebens benötigt. Es ist so lieb von dir, dass du dir so viel Mühe für uns gibst!" "Ich sorge mich halt um euch. Hoffentlich gibt ihm das den Vorteil, den er braucht, um zu gewinnen. Probier sie an!" Ran schlüpfte in das sexy schwarze Kleid und das Trikot und drehte eine Runde für Kazuha. "Und?" "Ich habe mich wirklich selbst übertroffen. Shinichi Kudo wird ausrasten, wenn er dich darin sieht. Ich hoffe nur, dass ich einen Shotout bekomme, wenn er gewinnt." "Ich werde dafür sorgen, dass er weiß, wem er das zu verdanken hat." Am nächsten Tag packte Ran ihre Sachen und traf sich mit Shinichi auf dem Sportplatz. Das Schein- Ehepaar hatte entschieden, direkt vom Sportplatz aus gemeinsam zum Flughafen zu fahren. Aber als die Brünette ankam, war Shinichi nicht da. "Sieh mal an, wer sich endlich entschlossen hat, aufzutauchen." Ihre Augen verengten sich vor lauter Verachtung. Verwirrung und Sorge machten sich in ihrer Brust breit. "Was willst du, Shiho?" Die rotblonde kicherte gefährlich. "Ich will, dass du aus dem Leben von Shinichi Kudo verschwindest." Sie deutete auf den Tisch, auf dem Ran einen bedrohlichen Stapel Papiere sah. "Ich habe endlich bewiesen, was ich schon die ganze Zeit zu beweisen versucht habe. Eure Ehe ist eine Farce, Ran." Kapitel 17: Oma's Liebling -------------------------- "Wovon zum Teufel sprichst du?" Shiho drückte ihr die Papiere in die Hand. "Das sind die Scheidungspapiere, die er dir heute zustellen wollte." Die Worte Scheidungspapiere ertönten immer wieder und wieder in ihren Ohren. Ran spürte, wie ihre Knie zu zittern begannen. "W.. Was? Shinichi würde mir das nicht antun." Shiho stieß ein furchtbares Gekicher aus. "Sieh den Tatsachen ins Auge. Der ganze Papierkram ist da, Schatz." Die Brünette überprüfte die Seiten hektisch. Zu ihrem Entsetzen sahen sie echt aus. Ran schluckte trocken und versuchte, stark zu wirken, während sie sich Shiho entgegen stellte. "Wo ist Shinichi?" "Weg. Er ist ohne dich nach London geflogen." Ihr Mund blieb vor Entsetzen offen stehen, aber es kamen keine Worte heraus. Übelkeit begann sich in ihrem Magen zu regen. Es war doch alles perfekt. Sie waren perfekt. Was war passiert? Ran konnte nicht einfach wie ein Idiot herumstehen. Sie musste etwas tun. Ran rief Shinichi auf seinem Handy an. Mit jedem Tuten zog sich das Grauen in ihrem Magen zusammen. Er ging nicht ran. Verzweifelt legte Ran den Hörer auf. "Wahrscheinlich nippt er gerade tausende von Meilen in der Luft an seinem Champagner, Süße. Und außerdem. Dein Schicksal ist besiegelt. Zwischen dir und Shinichi ist es aus." Ein grausames Lachen entwich Shiho ihren Lippen. "Du warst nie gut genug, um mit Shinichi Kudo zusammen zu sein. Ich meine, schau dich an. Wer bist du überhaupt? Shinichi ist der heißeste Fußballer des Landes und er sollte mit einer Frau zusammen sein, die seinem Status gerecht wird. Nicht mit einem wertlosen, kleinen Niemand wie dir." Wochenlang hatte Ran sich Shiho ihren Bullshit gefallen lassen. Sie hatte auf Nett gemacht. Sie hatte sie ignoriert. Sie hatte versucht, mit ihr zu reden. Sie hatte versucht, diesem Miststück eine Chance zu geben. Aber der Schmerz über die offensichtliche Tatsache, dass Shinichi sich wortlos von ihr entfernte, überwältigte sie. Ihre Lippen zitterten und all ihre schlimmsten Unsicherheiten kamen zum Vorschein. Was war, wenn Shiho recht hatte? Was, wenn sie Shinichi gar nicht verdient hatte? Tränen flossen über ihr Gesicht und Ran stieß ein klägliches Wimmern aus. "Sieh dich an. Du bist erbärmlich." Mit einem jämmerlichen Schluchzen sprintete Ran von dem Sportplatz. Shiho ihr triumphierendes Gackern verfolgte sie. Da sie immer noch nicht wusste, was sie glauben sollte, dachte Ran nur an einen Ort, zu dem sie gehen konnte. Eine Stunde später kam sie im Altersheim ihrer Oma an und hoffte verzweifelt darauf, ein vertrautes Gesicht zu sehen. Sie musste mit jemandem reden, der sie liebte. Jemandem, dem sie vertrauen konnte. Jemand, der sich wie Zuhause anfühlte. Ran dachte, Shinichi könnte diese Person sein.. Jetzt wusste sie nicht, was sie denken sollte. Könnte Shinichi sie wirklich im Stich gelassen haben? Aus heiterem Himmel? Ohne jede Vorwarnung oder Erklärung? Wenn das so war, dann war er nicht der Mann, für den Ran ihn gehalten hatte. Er war ein Feigling. Ihre Oma begrüßte sie genau in dem Moment, in dem Ran eintrat, mit einer großen, warmen Umarmung. Ran vergrub ihr Gesicht in ihrer Schulter. "Schatz, was ist los?" Die junge Mori ließ sich auf einen Stuhl sinken und während sie die Tasse Tee umklammerte, die ihre Oma ihr reichte, brach alles aus ihr heraus. Ran erzählte ihr von den letzten paar Wochen. Wie nahe sie und Shinichi sich gekommen waren. Und wie Shinichi aus heiterem Himmel kurz vor seiner großen Meisterschaft ohne sie nach London geflogen war. "Zeig mir die Scheidungspapiere." Wortlos gehorchte Ran und übergab ihrer Großmutter die Papiere. Ihre Oma blinzelte sie an und schüttelte ungläubig den Kopf. "Das sieht ihm gar nicht ähnlich." "Was meinst du damit? Du hast ihn nur einmal getroffen." "Eigentlich.. Ist das nicht wahr. Shinichi hat mich ein paar Mal von sich aus besucht. Er sagte, er wolle mich kennenlernen. Er wusste, dass ich dir wichtig bin.. Und das machte mich auch für ihn wichtig." "Was?! Ich kann nicht glauben, dass ihr das vor mir verheimlicht habt!" "Ich wollte deinen Mann auf seine Art und Weise kennenlernen!" "Unglaublich!" "Er war so süß, wie er über dich gesprochen hat. Es war, als ob er ein verknallter Schuljunge gewesen wäre. Er war so süß. Er brachte mir immer etwas mit, kleine Geschenke, kleine Süßigkeiten. Dieser Mann ist einmalig, Ran." Ran stellte sich vor, wie Shinichi Kudo mit seinen dicken Muskeln und seinen Fußballerfolgen mit ihrer Oma Tee trank. Ein Lachen, halb liebevoll, halb ungläubig, kam über ihre Lippen. "Er sah vielleicht groß und böse aus, aber er hat ein Herz aus Gold. Jetzt sag mir, Ran. Glaubst du wirklich, dass ein Mann wie er dich einfach so verlassen würde?" "Ich.. denke nicht, dass ihm das ähnlich sieht.. aber was ist, wenn wir uns irren?" "Ich liege in diesen Dingen selten falsch. Sag mir eins. Liebst du ihn?" Ihre Großmutter wusste nicht, dass es eine List war. Sie hatte ihr nicht die Wahrheit gesagt, weil sie dachte, es könnte sie verärgern. "Die Jugend von heute heiraten die ganze Zeit Leute, die sie nicht wirklich lieben, Ran. Du würdest dich wundern, wie viele lieblose Ehen es heutzutage gibt. Es ist in Ordnung, wenn du dir nicht sicher bist. Du kannst ehrlich zu mir sein. Was empfindest du für ihn?" "Oma.. Ich liebe Shinichi. Ich habe noch nie einen Mann so geliebt, wie ich ihn geliebt habe." "Das habe ich mir gedacht. Weißt du, was das bedeutet?" "Was?" "Dass es sich lohnt, für Shinichi zu kämpfen. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber er hat mir noch etwas erzählt, das du wissen solltest." Ran ihr Herz begann zu rasen. Sie hatte ihre Großmutter noch nie so ernst gesehen. "Wenn er wüsste, welche Selbstzweifel du jetzt hast, würde er sicher wollen, dass ich es dir sage. Er sagte mir sogar, dass du diesen Worten wahrscheinlich mehr Glauben schenken würdest, wenn sie von mir und nicht von ihm kämen." Was hatte Shinichi ihrer Oma bei den geheimnisvollen Treffen erzählt? "Wenn du das hörst, wird das alles verändern, Ran. Es ist etwas, das du wissen musst." "Okay, jetzt sterbe ich vor Neugierde. Was hat er dir erzählt?" "Ich kann es kaum erwarten, dein Gesicht zu sehen. Bist du bereit?" "Oma.. Ja! Was hat Shinichi dir erzählt?" "Dass er wahnsinnig, unwiderstehlich und zutiefst in dich verliebt ist. Das war's." Die Kinnlade fiel herunter. Ihr Herz verdrehte sich zu einem Knoten. Langsam sank ihr Kopf in ihre Hände. Ihre Sicht drehte sich. "Er hat mir auch die wahre Geschichte erzählt, wie ihr euch kennengelernt habt. Dass es um die Rettung deiner Bäckerei und seinem Sportplatz ging." Ihr Kopf flog nach oben und ihre eisblauen Augen vergrößerten sich vor Schreck. "Warte. Was? Ist das dein Ernst? Du weißt also, dass es eine List ist? Das alles vorgetäuscht ist?" "Schatz, nur weil es vielleicht als Scheinehe begonnen hat, heißt das nicht, dass es eine Täuschung ist. Diese Ehe ist völlig echt. So sieht es jedenfalls Shinichi." "Hat er dir das gesagt?" "Ja. Er hat gesagt, dass du die Frau seiner Träume bist und dass er dich mehr liebt als jeden anderen." "Warum hat er das nicht zu mir gesagt?" "Weil der Junge verletzt worden ist. Und er hat Angst, wieder verletzt zu werden." "Du glaubst also nicht, dass er die Scheidung will?" "Gott, nein. Ich glaube, diese aufdringliche Empfangsdame steckt ihre Nase einfach in Dinge, die sie nichts angehen. Diese Papiere stammen auf keinen Fall von ihm. Dieser Mann liebt dich viel zu sehr." Ran ihr Kopf schwirrte vor lauter neuen Informationen. Ihr Herz stieg empor und machte Radschläge in ihrer Brust. Er.. er liebte sie. Er liebte sie wirklich. "Was wirst du jetzt tun?" "Ich werde losziehen und meinen Ehemann finden." "Braves Mädchen. Du fährst direkt zum Flughafen." Ran wischte sich ein letztes Mal über die Wangen und schenkte ihrer Oma ein wässriges Lächeln. "Ich hab dich lieb, Oma." "Ixh hab dich auch lieb, Kleines. Und jetzt geh und hol dir deinen tollen Mann." Nach einer letzten Umarmung ging die Brünette zurück in die Lobby des Altenheims. Ihr entsetzter Blick fiel auf die letzte Person auf der Welt, die Ran jetzt gerade sehen wollte. "Ran. Ich wollte gerade, ähm.. gerade gehen.." Alles an Onkel Kenji sein verschlagenem Auftreten ließ Ran misstrauisch werden. "Onkel Kenji.. warum verhältst du dich so seltsam?" "Ich verhalte mich nicht seltsam! Du verhältst dich seltsam!" "Eine sehr reife Antwort.. sehr erwachsen.." "Oh, Mr. Mori, da sind Sie ja. Sie haben eine Unterschrift vergessen." Die Empfangsdame des Altenheims, ein süßes Mädchen namens Yuri, jagte Kenji mit einem Stapel Papiere hinterher. Ran fühlte sich von Sekunde zu Sekunde verwirrter, als Kenji langsam mit schuldbewusster Miene zurück wich. Ran warf einen Blick auf die Papiere und ihre Kinnlade klappte vor lauter Wut und Entsetzen herunter. Die las die Worte laut vor. "Kenji Mori wird nicht länger für die Pflege seiner Mutter aufkommen.." Ihr Onkel war nun völlig in die Enge getrieben und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Aber sie hatte ihn auf frischer Tat ertappt. Nicht nur, dass er bereit war, die Bäckerei seiner Mutter an ein großes, leblosen Einkaufszentrum zu verkaufen.. Jetzt wollte er nicht einmal mehr für ihre Altersversorgung aufkommen? Sie liebte es, hier zu leben. Wo zum Teufel sollte sie denn hin? Würde er wirklich seine eigene Mutter auf die Straße setzen? Ihre Oma, ihre letzte lebende Verwandte? Kenji machte sich auf den Weg zum Aufzug. Er konnte nicht einfach gehen! Ran stürmte nach vorn und schlug mit der Hand auf den Aufzug schließen- Knopf, dann blockierte sie die Tür. "Ich lasse nicht zu, dass du wie ein Feigling wegläufst!" "Was soll der ganze Aufruhr?" Ihr Herz sank, als Ran die süße, wackelige Stimme ihrer Großmutter in der Tür hörte. "M.. Mama.. Ich.. Ich.. " "Kenji, du bist den ganzen Weg hierhergekommen und wolltest mich nicht einmal besuchen?" "J.. Ja, nun, Mama, wie du siehst.." Kenji stotterte erbärmlich. Wut durchströmte den Körper der hübschen Bäckerin in einem gewaltigen Rausch. "Was ist hier los? Bitte. Sag mir einfach die Wahrheit." Ran ihr Herz zerbrach. Sie konnte das nicht mehr ertragen. Ihre Oma verdiente es zu erfahren, was ihr eigener Sohn ihr antat. Jemand musste das Richtige tun! "Oma.. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber da dein feiger Sohn es wohl nicht tun wird.. Er wird nicht mehr für deine Altersversorgung aufkommen. " "Wa.. Was? Aber.. Das ist mein Zuhause... wo soll ich denn hin? Kenji.. Mein Sohn.. Wie konntest du mir das nur antun? Deiner eigenen Mutter?" "Tja Mama, du weißt ja, wie das ist.. viele Ausgaben.. Wir müssen Abstriche machen.." "Wofür? Für den neuen Lamborghini, den du gerade gekauft hast? Oder für die Eigentumswohnung in Tokio? Abstriche machen, am Arsch! Du bist einfach nur egoistisch!" "Ich kann nicht glauben, dass du mir das antust, Kenji!" "Ich schon. Du verdienst etwas viel Besseres als ihn, Oma." "Da hast du recht. Das tue ich. Wenigstens habe ich meine Enkelin." Ran schlang ihre Arme um ihre Oma, während Kenji beschämt zurück wich. "Mach dir keine Sorgen. Ich werde für alles bezahlen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen." Ihre Oma umarmte sie ganz fest. Als sie sich zurückzog, warf sie ihrem Sohn einen vernichtenden Blick zu. "Geh mir aus den Augen, Kenji." Das musste sie Kenji nicht zweimal sagen. Er sprintete davon wie ein Hund mit eingezogenen Schwanz. "Oma.. Ich hatte keine Ahnung, dass er das tun würde." "Ich auch nicht. Zum Glück habe ich dich in meinem Leben." "Du wirst mich immer haben, Oma. Ich werde mich immer um dich kümmern." "Ich weiß, mein Schatz. Ich danke dir." Die Empfangsdame Yuri saß am Computer hinter dem Schreibtisch, als sie plötzlich Ran ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. "Wartet mal. Mir ist gerade etwas Seltsames in unserem System aufgefallen. In den letzten drei Monaten hat Mr. Mori keine Zahlungen für die Pflege deiner Großmutter geleistet, Ran. Jemand anderes hat es getan." "Ähm.. war es vielleicht Sota?" "Mein nichtsnutziger Enkelsohn? Ich bezweifle es." "Aber wer sollte sonst für die Kosten aufgekommen sein? Wer hat für die Pflege meiner Oma bezahlt?" "Kennen Sie.." Yuri blinzelte verwirrt auf den Bildschirm. "..Shinichi Kudo?" Shinichi? Shinichi hatte die ganze Zeit für ihre Oma bezahlt? "Ja. Ich kenne Shinichi. Er ist viel raffinierter als ich dachte!" "Er klingt wie ein Ritter in glänzender Rüstung." Plötzlich summte Ran ihr Handy aufgrund eines eingehenden Videoanrufs von ihrer Anwältin Sonoko. Ran nahm sofort ab. Ihr Herz raste. "Wo zum Teufel bist du? Du solltest doch in London sein!" "Nun ja.. Die Scheidungspapiere haben mich aud dem Konzept gebracht." "Scheidungspapiere? Was?" Die junge Mori erklärte erneut, was passiert war, als sie an dem Sportplatz angekommen war und eigentlich erwartet hatte, Shinichi zu treffen. "Nein, nein, nein. Ich weiß nicht, wie sie die in die Hände bekommen hat, aber die sind nicht von Shinichi. Das verspreche ich dir." "Warum war er nicht auf dem Sportplatz, wie wir es geplant hatten?" "Hat Zen dir nicht alles erklärt? Dieser Idiot! Er hat es wahrscheinlich vergessen. Shinichi musste einen früheren Flug nach London nehmen. Es gab eine kurzfristige Anfrage vom Werbeteam." "Sonoko.. Was soll ich also tun?" "Komm so schnell du kannst nach London, Ran. Heute Abend findet das Meisterschaftsspiel statt! Los, los, los!" "Du hast die Frau gehört! Geh und hol deinen Mann!" Bestimmend nickte Ran ihre Großmutter mit einem entschlossendem Lächeln an, ehe sie eilig das Altersheim verließ. Tausende verschiedene Emotionen kämpften in ihr, als sie sich ein Taxi zum Flughafen schnappte und den ersten Flug nach London nahm, den sie kriegen konnte. Das Adrenalin pumpte durch ihren Körper, während sie aus dem Flugzeugfenster starrte. Sie fühlte zu viele Dinge, um sie zu benennen. Dies war einer der verrücktesten Tage ihres Lebens und er war noch nicht vorbei! Nachdem Ran ihr Gepäck im Londoner Hotel abgegeben und sich das Outfit anzog, was ihre beste Freundin für sie angefertigt hatte, schickte Sonoko ein Taxi vorbei, um sie zum Stadion zu bringen. Platzanweiser geleiteten Ran in den VIP- Bereich zu den anderen Angehörigen der Spieler, wo sich überall Kameraleute und Reporter tummelten. Sonoko empfing die Brünette mit einer Umarmung. "Da bist du ja endlich!" "Achtung. Ich leide im Moment unter einem verrückten Jetlag. Ich bin mir nicht sicher, ob ich halluziniere oder nicht." "Das tust du nicht. Und du siehst unglaublich aus. Shinichi wird ausflippen, wenn er dich in diesem Kleid sieht." "Also.. wo ist er?" "Shinichi macht sich mit der Mannschaft und Zen bereit. Du wirst ihn vielleicht erst nach dem Spiel zu Gesicht bekommen." Plötzlich packte Sonoko sie panisch am Arm. "Sieh mal, wer sich da nähert." "Ran! Ich habe mich schon gefragt, wann wir Shinichi Kudo seine mysteriöse Ehefrau zu Gesicht bekommen werden." Es war ein Trio von Boulevardreportern, das Ran von Shinichi sein letztes Spiel kannte. Die Drei erinnerten Ran an das Hyänenrudel aus König der Löwen. "Sie sind Aasgeier, Ran. Lass dich nicht von ihnen dabei erwischen, wie du einen Fehler machst." Die blauäugige Schönheit schenkte den Reportern der Boulevardpresse ihr charmantestes, bezauberndstes Lächeln. "Hi! Schön, Sie alle zu essen." "Mhm. Sicher ist es das." "Sagen Sie uns, Ran. Wie stehen die Chancen von Shinichi Kudo, heute Abend zu gewinnen?" "Es ist Jahre her, dass Shinichi Kudo nach dieser brutalen Niederlage gespielt hat." "Ganz zu schweigen von seiner Verletzung." "Sie hat ihn praktisch von der Bildfläche verschwinden lassen." "Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erleben werde, an dem er wieder auf dem Spielfeld steht." "An seiner Stelle würde ich das sicherlich nicht tun." "Aber niemand weiß das besser als seine Ehefrau, oder?" Die Mikrofone drängten sich in Ran ihr Gesicht. Kameras blitzten auf und hielten den Moment fest. Sonoko war an ihrer Seite und drückte ihr aufmunternd die Schulter. Ran durfte das nicht vermasseln. Sie musste das Richtige sagen. Alle zweifelten an Shinichi seine Chancen. Niemand außer die Brünette glaubte an ihn. "Was sagen Sie voraus, was heute Abend passieren wird, Ran? Hat ihr Ehemann eine Chance?" "Shinichi wird gewinnen. Er ist der beste Spieler der Welt. Ich kenne meinen Mann besser als jeder andere. Ich weiß, wie hart er trainiert. Ich weiß, welche Anstrengungen er unternimmt, um der Beste zu sein. Und das Wichtigste von allem ist, dass ich weiß, dass er mehr Herz hat als jeder andere Spieler da draußen." Sonoko stieß einen lauten, bewundernden Pfiff aus. "Wow. Shinichi hat Glück, dass er eine so unterstützende Ehefrau hat." "Ich bin sein größter Fan. Gegen wen auch immer er heute Abend spielt, die Spieler tun mir jetzt schon leid. Denn mein Mann wird jedem in den Arsch treten." "Ist das so?" Ran fuhr überrascht herum, als sie die vertraute, raue Stimme hinter ihr hörte. Ihr Herz raste. "Oh mein Gott! Das ist.. Das ist..." "Hey Baby. Willkommen in London." Kapitel 18: Meisterschaft ------------------------- Nach einem turbulenten Tag, an dem Ran gefälschte Scheidungspapiere zugestellt wurden und sie um die halbe Welt geflogen ist, fühlte sie sich benommen. Ran konnte kaum glauben, dass sie vor Shinichi stand, leibhaftig. Ihr Herz begann zu rasen. Beide stürzten sich gleichzeitig aufeinander, verzweifelt, weil sie sich wieder in den Armen liegen wollten. Ran sprang in seine Arme und gab ihm einen dicken Kuss. Die Kameras blitzten um sie herum auf. "Du bist hier." "Ich bin hier." Ihre Lippen trafen sich immer wieder, sie konnten nicht genug voneinander bekommen. Shinichi legte seine Hände auf ihre Schultern und trat einen Schritt zurück, damit er sie gut ansehen konnte. Er stieß einen bewundernden Pfiff aus, während sein Blick langsam über ihren Körper wanderte und das Trikot in Augenschein nahm. "Du hast für mich noch nie so sexy ausgesehen." "Oh, ja! Ich dachte, es gefällt dir vielleicht." "Wenn ich nicht in ein paar Minuten ein Spiel hätte, würde ich dich in die nächste Abstellkammer schieben und dir zeigen, wie sehr ich es mag." "Ganz ruhig, Playboy. Wir haben alle Zeit der Welt." "Fuck, habe ich dich vermisst." "Ich habe dich auch vermisst. Vor allem, weil ich dachte, ich könnte dich verlieren!" "Du könntest mich niemals verlieren, Ran." "Also sag mir. Wie zum Teufel hat Shiho die Scheidungspapiere in die Hände bekommen? Sie sahen so echt aus!" Shinichi sank mit einem schweren Seufzer den Kopf. "Ich hatte gehofft, dass du es nie erfahren würdest, aber es hat keinen Sinn mehr, es dir zu verheimlichen.. Vor ein paar Wochen kam dein Onkel auf dem Sportplatz und hat mich bedroht. Er sagte, wenn ich die Scheidungspapiere nicht unterschreibe, würde er die Miete für deine Oma nicht mehr zahlen." "Was? Das ist ein neuer Tiefpunkt." "Offenbar gehört zu tief nicht zu seinem Wortschatz. Für Geld würde er alles tun. Er würde sogar seine Mutter den Wölfen zum Fraß vorwerfen." "Aber warum hast du mir das nicht gesagt?" "Weil ich dich nicht beunruhigen wollte. Der Bake-Off stand vor der Tür und du hattest so viel um die Ohren. Ich wollte mich einfach für dich darum kümmern. Also habe ich angefangen, die Mietzahlungen für deine Oma selbst zu übernehmen. Ich wollte nicht, dass sie weiß, dass ich es war. Aber ich wollte sie besser kennenlernen. Wir spielten Karten, tranken Tee, schauten Seifenopern.." "Shinichi! Das ist die niedlichste Vorstellung aller Zeiten.' "Ich werde nicht lügen.. deine Oma und ich sind ein ziemlich bezauberndes Paar." "Ich muss diese Dynamik einmal selbst erleben." Plötzlich wurde Shinichi sein Lächeln wehmütig. "Wie du weißt, starb meine Mama, als ich noch ein Kind war. Mein Vater, nun ja.. Er war kein Vater für mich. Er war nur in seiner Arbeit nach ihrem Tod vertieft. Und der Alkohol interessierte ihn mehr als mich. Manchmal rutschte auch seine Hand aus, wenn ihm alles zu viel wurde. Er hat mich auf eine Art und Weise verletzt, mit der ich immer noch zu kämpfen habe.. Er hat mir nicht einmal gesagt, dass er mich liebt. Nicht ein einziges Mal habe ich ihn diese Worte sagen hören." Ein Schmerz machte sich in Ran ihrer Brust breit, stechenden und ungeschliffen. Das Bild von dem jungen, verletzten Shinichi ließ ihr Herz in zwei Teile brechen. "Ich bin schon als Kind von zu Hause weggelaufen. Ich fing an Fußball zu spielen, nur um meinem Vater aus dem Weg zu grhen." "Das muss so schwierig gewesen sein." "Ich kann es selbst nicht einmal glauben. Es war hart. Aber jetzt ist alles besser.. Immerhin habe ich dich. Ich hatte die Idee aufgegeben, eine eigene Familie zu haben. Das war etwas, was andere Leute hatten.. nicht ich. Aber dann habe ich dich getroffen." Shinichi seine Ozeanblauen Augen trafen auf ihre. Die Zärtlichkeit in seinem Blick ließ ihr den Atem stocken. "Du hast dich sofort wie eine Seelenverwandte angefühlt. Du hast deine Eltern früh verloren. Dein erweiterter Familienkreis ist gelinde gesagt beschissen. Deshalb war der Zusammenhalt zwischen dir und deiner Großmutter so rührend für mich. Alles, was ihr habt, ist euch gegenseitig." Ran stiegen die Tränen in die Augen. Seine Augen sahen auch ein wenig glasig aus. "Ich schätze, ich habe einfach.. Ich weiß es nicht. In den letzten Monaten hatte ich das Gefühl, dass ich endlich auch eine richtige Familie habe. Vielleicht empfindest du das nicht so. Ich weiß, dass ich nicht wirklich dazu gehöre." Ein trauriges, winziges Lächeln umspielte Shinichi seine Lippen und versetzte ihr einen weiteren Stich ins Herz. "Aber.. Es hat mir alles bedeutet." "Shinichi.. du fühlst dich auch für mich wie eine Familie an. Du passt dazu. Du bist wie das fehlende Puzzlestück, nachdem ich gesucht habe. Ohne meine Eltern, wie du schon sagtest.. gibt es nur Oma und mich. Aber es wird auch einsam, wenn wir nur zu zweit sind. Mit dir ist es weniger einsam. Es fühlt sich an, als wärst du schon immer da gewesen." "Ist das so?" "Ja, Shinichi. Und meine Oma ist eindeutig von dir besessen. Vielleicht liebt sie sich sogar noch mehr als mich!" "Sei nicht zu voreilig. Sie betet den Boden an, auf dem du gehst." "Ich weiß nicht, Baby. Du könntest vielleicht ein starker Konkurrent werden." Shinichi strich mit seinen Lippen über ihre Wange und schloss sie daraufhin in seine Arme. "Ich habe mir immer eine eigene Familie gewünscht." "Du hast eine. Es geht nicht um die Familie, in die man hineingeboren wird.. Es geht um die Familie, die man sich macht." "Weise Worte." "Ich bin ziemlich weise, weißt du?" Shinichi nickte zustimmend, was ihm ein Kichern entlockte. Dann erklang das Knistern des Mikrofons und das Brüllen der Menge. "Scheiße. Es geht los." Ran hielt seine Hände fest umklammert. Sie konnte sehen, wie sich sein Brustkorb schnell hob und sank. Er musste so nervös sein! Die junge Mori stellte sich auf die Zehenspitzen, nahm Shinichi sein Gesicht in ihre Hände und brachte ihre Lippen zusammen. "Viel Glück, Baby. Du schaffst das." "Warte! Bevor ich gehe, muss ich dir noch eine Sache sagen." Die Intensität und Verletzlichkeit in seinen blauen Augen ließ ihr Herz rasen. Zen tauchte von hinten auf und seine Stimme klang ungeduldig. "Shinichi! Los geht's! Komm schon!" "Warte.. Nur eine Sekunde.." "Shinichi, jetzt!" "Ran, ich lieb.." "Komm schon!" Bevor Shinichi seinen Satz beenden konnte, zerrte Zen ihn weg und ließ sie mit klopfendem Herzen allein. Wollte Shinichi ihr gerade sagen, dass er.. dass er sie liebte? Bevor die Brünette die Ungeheuerlichkeit dessen, was gerade passiert war, verarbeiten konnte, kam Sonoko um die Ecke und packte sie am Arm. "Komm schon, es fängt gleich an! Wir müssen unsere Plätze finden!" Sonoko führte Ran in den VIP- Bereich des riesigen Stadions. Sie nahmen ihre Plätze ein. Es war brechend voll, voll mit lauten, schreienden Fans. Die meisten von ihnen grölten Osako! Osako!. "Jugo Osako ist der Stürmer, der anderen Mannschaft. Wie du dir denken kannst, hat er eine riesige Fangemeinde. Er ist für seine Brutalität auf dem Spielfeld bekannt. Er hat schon viele schwere Fouls verursacht." "Oh Gott.. aber.. Shinichi kannst mit ihm aufnehmen." "Hoffen wir es." "Du klingst nicht sehr zuversichtlich!" Hinter ihr brüllten eine Gruppe rüpelhafter Teenager lauter denn je. "Osako wird Shinichi Kudo wieder auf die Ersatzbank schicken!" "Er wird ihm noch einmal das Bein brechen!" "Er hat es schon vor fünf Jahren getan und ihn aus der Meisterschaft geholt.. warum sollte er es nicht wieder schaffen?" Ran ihr Blut wurde schlagartig zu Eis. Vor lauter Panik griff sie nach Sonoko ihr Handgelenk. "Sonoko.. Ist der Typ, gegen den Shinichi heute spielt, derselbe, der ihn vor all den Jahren so schwer verletzt hat?" "Ich fürchte ja. Es war das entscheidende Spiel damals." Übelkeit machte sich in ihrem Bauch breit. Alle Farbe verschwand aus ihrem Gesicht. "Also Shinichi ist entweder super furchtlos oder ein Idiot!" "Er ist definitiv das eine oder das andere." "Ich zittere.." Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, betrat der Moderator unter tosendem Beifall die Bühne. "Danke, dass ihr heute Abend gekommen seid, Leute. Seid ihr bereit für die diesjährige Meisterschaft eures Lebens? Heute Abend findet das Rückspiel des Jahrhunderts statt. Shinichi Kudo kehrt nach einer langen Pause zurück, um unter anderem gegen den Spieler anzutreten, der seine Karriere ruiniert hat. Jugo Osako." Aus den Schatten tauchten die Mannschaften auf, darunter ein Mann, der ein abstoßend, wütendes Gesicht von sich gab. Die Menge tobte. "Seht ihn euch an! Er ist riesig! Er wird die anderen Spieler bei lebendigem Leib fressen und die Knochen ausspucken!" "Es wird Blut fließen!" "Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie er Shinichi Kudo noch einmal zu Boden schickt!" "Warte mal.. Ist das nicht Shinichi seine Frau?" Ein Kribbeln des Unbehagens lief Ran über den Rücken, als sich die Jungs plötzlich nach vorn beugten. "Sie ist es! Heilige Scheiße!" Plötzlich zückten alle ihre Handys und fingen an zu filmen. "Was geht ab, meine lieben Follower! Wir sind bei der Meisterschaft und seht mal, wer da ist! Es ist die Ehefrau von Shinichi Kudo!" Neben ihr versteifte sich Sonoko und hielt ihr Handgelenk mit Nachdruck fest. Ran drehte sich auf ihrem Stuhl um und versuchte, ihr Gesicht so höflich wie möglich zu wahren. "Würdet ihr bitte eure Handys weglegen?" "Es muss scheiße sein, mit dem Kerl verheiratet zu sein, dem gleich zum zweiten Mal die Karriere zerstört wird!" "Shinichi ist nur ein hübsches Gesicht. Er hat keine Chance gegen Osako." "Und dieses Mal wird Osako seine Karriere endgültig beenden." "Sag etwas, Ran!" "Selbst seine Ehefrau kann es nicht leugnen! Shinichi Kudo hat nicht den Hauch einer Chance die Oberhand zu gewinnen!" Die hübsche Bäckerin hatte genug von diesen Arschlöchern. Niemand beschimpfte ihren Mann vor ihren Augen und kam ungeschoren damit davon, schon gar nicht vor der Kamera! Ran stand auf, drehte sich in ihrem Sitz um und richtete sich in ihrer vollen Größe auf. Die Jungs ducken sich vor lauter Schock nach hinten. "Lasst mich euch etwas fragen. Wenn ihr eine Niederlage erleiden müsstet, würdet ihr wieder gegen diese Person antreten? Macht euch nicht die Mühe, zu antworten, denn ich weiß schon, was ihr sagen werdet. Natürlich nicht. Weil ihr alle Feiglinge seid. Wisst ihr, wer kein Feigling ist? Mein Ehemann." Viele der Fans um die junge Mori herum fingen an zu johlen und zu jubeln. Einige von ihnen filmten sogar. Die Jungs sanken verlegen auf ihre Stühle. "Lasst mich euch nur noch eine einzige Frage stellen. Warum glaubt ihr, dass mein Mann hierher zurückkehren würde, wenn er nicht glaubt, dass er eine Chance hat zu gewinnen?" "Ähm.." "Ich meine.." "Okay.. Das ist ein gutes Argument.." "Wenn ihr also das nächste Mal einfach so dahin schwafeln wollt, tut ihr uns allen einen Gefallen und tut es nicht." Ran setzte sich wieder auf ihren Platz. Alle um sie herum applaudierten ihr, weil sie die Jungs in ihre Schranken gewiesen hatte. "Ich wette mit dir, dass ein paar dieser Videos bald viral gehen werden. Shinichi Kudo seine Ehefrau verteidigt ihren Mann. Es wird ihm so viel bedeuten, wenn er das sieht, Ran." "Ich habe jedes Wort ernst gemeint." Shinichi und Jugo traten vor dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld. Der Schiedsrichter gab klare Anweisungen, ehe er die Münze warf und auf Shinichi zeigte, um zu signalisieren, dass diese nun den Ballbesitz zum Start hatten. Währenddessen erklang durch die Lautsprecher die Spielernamen beider Mannschaften. Der Pfiff ertönte. Sofort schoss der Spieler den Ball zu seinem Spielkollegen. Die Fans feuerten eifrig ihre Mannschaft an. Ran schrie mit alles Kraft und übertönte damit die anderen Anfeuerungsrufe auf der Tribüne. Shinichi wich den Gegenspieler mühelos aus und beförderte den Ball weiter nach vorn, wobei er Jugo seinem Arm streifte. Zu Ran ihrem Entsetzen war der nächste Spielzug einer von Jugo. Er traf Shinichi und ließ ihn zu Boden stürzen. Jugo nutzte den Sturz aus und schnappte sich den Ball, ohne auch nur auf den zu Boden liegenden Spieler zu achten. Ran fühlte sich so, als ob sie krank wäre. "Shinichi! Nein!" Der attraktive Fußballer stand auf und lief Jugo so schnell er konnte hinterher. Es war ein reiner Zweikampf den die beiden Fußballprofis ausführen. Doch es schien so, als hätte Jugo deutlich die Oberhand und die Macht über des Fußballs. Der Schreck saß Ran im Magen, als ein Pfiff ertönte und der Schiedsrichter die Halbzeit ankündigte. Ohrenbetäubende Schreie donnerte durch das Stadion, während Jugos begeisterten Fans aufstampften und jubelten, darunter auch die Teenager hinter ihr. "Jugo ist zu früh am feiern. Shinichi kann es mit ihm aufnehmen." "Ich hoffe es.." "Wir müssen weiter an ihn glauben. Wir müssen einfach." Zum ersten Mal, seit Ran das Stadion betreten hatte, verspürte sie den kleinsten Hauch von Zweifel. Was war, wenn Shinichi nach all seiner harten Arbeit, all seinen Spielen, all dem Blut, Schweiß und Tränen verlieren würde? Am Spielrand saß Zen neben Shinichi, der sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn tupfte. Es war den Teams frei, ob sie ihre verdiente Halbzeit in der Kabine verbrachten, oder auf ihren Plätzen am Rand des Spielfelds. Üblich war Shinichi einer, der lieber draußen an der frischen Luft sich erneut sammelte, um Kraft zu tanken für die zweite Halbzeit. Plötzlich wich der junge Kudo zurück und stellte sich auf seine Füße. "Was macht er da?" Seine tiefblauen Augen suchten die Menge ab, als ob er jemanden suchen würde. Sein Blick landete genau bei der Brünetten. In dem Moment, in dem er sie sah, fuhr Elektrizität durch ihren Körper. Alle anderen Stimmen und Gesichter verschwanden. Es gab nur noch Shinichi und sie. "Er sieht abgelenkt aus, Ran. So habe ich ihn noch nie gesehen." Bevor er von Zen mitgezogen wurde, war er gerade noch mittendrin, ihr seine Liebe zu gestehen. Und Ran hatte es nie erwidert! Was, wenn er dachte, dass die hübsche Bäckerin ihn nicht lieben würde? Bevor Ran sich stoppen konnte, rannte sie mit einem Schritt über gleich zwei Treppenstufen. Das Stadion zog an ihr vorbei, während sie sich mit den Ellenbogen durch die Menge drängte.sie hatte nur ein Ziel. Zu Shinichi zu gelangen. Und zwar sofort. Plötzlich stand sie an dem Gelände, was die Tribüne vom Spielfeld trennte. Shinichi stieg auf einer Stange hoch, dass er mit ihr auf Augenhöhe war. "Ran, was machst du..." Die junge Mori schwang vorsichtig ein Bein über das Gelände, um bei ihm auf dem Spielfeld zu sein. Shinichi packte vorsichtig ihre Hüfte und half ihr hinunter. Gekeuche und Buhrufe gingen durch die Menge. "Ran? Was hast du vor?" "Es gibt etwas, das ich dir sagen muss. Etwas, bei dem wir bisher keine Gelegenheit hatten, es auszusprechen." Im Hintergrund sah Ran, wie sich Zen und der Schiedsrichter näherten, als ob sie Ran unterbrechen wollen würden, aber Shinichi hob seine Hand. Die Männer hielten inne. Shinichi hatte ihre volle Aufmerksamkeit. "Es sind nur du und ich, Ran." Ihr Herz schlug, wie ein Presslufthammer, bis zu ihrem Hals, als Shinichi ihr tief in die Augen starrte und seine Lippen nur einen Hauch von ihren entfernt waren. So etwas hatte sie noch nie gefühlt. Es war berauschend. All ihre Ängste, Zweifel und Befürchtungen schmelzen dahin. Wie Shinichi bereits sagte. Es gab nur Ran und ihn. "Ich höre dir zu. Was möchtest du mir sagen?" "Shinichi.. Ich liebe dich." Die Zeit verlangsamte sich und blieb stehen. Es war, als würde jedes Atom im Raum stillstehen. "Du.. du liebst mich?" Die atemlose Verwunderung in seiner Stimmer ließ ihr Herz höher schlagen. "Ich liebe dich." Er zog Ran in einen wilden, schmelzenden Kuss. Shinichi wirbelte sie durch die Luft und küsste sie, bis Ran nicht mehr wusste, wo sie aufhörte und er anfing. Als Ran endlich wieder zur Besinnung kam, nahm sie das Gebrüll der Menge wahr. Tausende von Menschen waren auf den Beinen, stampften und jubelten. "Ist das.. Für uns?" "Verdammt richtig, Ran. Ich liebe dich über alles." Sekunden nach einem weiteren Kuss tippte der Schiedsrichter Shinichi mit einem schiefen Grinsen auf die Schulter. "Tut mir leid, dass ich dich unterbreche, Loverboy, aber ich fürchte, die Halbzeit ist vorbei." Mit einem letzten Wangenkuss und einem Lachen huschte Ran zurück zu ihrem Platz. Der Pfiff erklang erneut. Shinichi und Jugo trafen sich in der Mitte, ihre Füße stritten um den Ball. Jugo drehte sich und schlug Shinichi mit dem Ellbogen in den Bauch. Der junge Kudo taumelte kurz zurück, doch ließ nicht ab. Jugo kam langsam auf das Tor zu, dabei hatte er ein grausames Lächeln aufgesetzt. Ran hielt Sonoko ihr Arm ganz fest. "Er kann ihn noch kriegen. Das ist spannender, als ich dachte!" "Ich hoffe, Shinichi hat das Zeug dazu!" Die beiden Männer kämpften verzweifelt um die Oberhand des Zweikampfes um den Ball. Und im nächsten Moment, lief Shinichi mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an sämtliche Gegenspieler vorbei. Beförderte den Ball immer weiter zum gegnerischen Tor. Jugo kam ihm nochmal entgegen, um ihn abzublocken, doch gekonnt drehte der attraktive Fußballer sich um seine Achse, führte den Ball mit wie ein Tanz und schoss mit alles Wucht auf das Tor. Fans standen abrupt auf und beobachteten den Ball, wie er auf das gegnerische Tor zu flog. Es waren die letzten Sekunden des Spiels und diese kamen jedem in diesem Stadion wie in Zeitlupe vor. Kapitel 19: Zuhause ------------------- Der laute Schlusspfiff ertönte in den Ohren der Spieler. Shinichi stand außer Atem auf dem Spielfeld. Seine Augen scannten durch die Menge. Lautstark sprangen die Fans, umarmten sich vor Freude und jubelten seinen Namen. Seine Teamkollegen liefen schreiend zu ihm, sprangen ihm in die Arme das er sein Gleichgewicht verlor und feierten den jungen Kudo. Jugo kniete sich geschlagen hin, seine Hände bedeckten sein Gesicht. Mit vor Stolz glühenden Augen kam Shinichi langsam wieder auf die Beine. Der Lärm im Stadion war ohrenbetäubend. Auch wenn Shinichi als Außenseiter gestartet hatte, hatte er die Menge jetzt völlig in seiner Hand. Der Sprecher des Stadion erklang durch die Lautsprecher. "Hat es jemals ein größeres Comeback in der Geschichte der Meisterschaft gegeben? Ich glaube nicht. Shinichi Kudo hat das Unmögliche geschafft. Er ist nicht nur nach Jaheen außerhalb des Spielfelds wieder aufgetaucht, sondern hat heute den inneren Schweinehund besiegt, der ihn überhaupt erst aus dem Rennen geworfen hat." Die junge Mori konnte nicht anders, als ihren Kopf zu den Teenagern zu drehen, die ihn besghimpft hatten. Sie streckte ihre Zunge rachsüchtig heraus. "Sieht aus, als hättet ihr heute Abend auf das falsche Pferd gesetzt, Jungs." Shinichi wurde vom Spielfeld zu einer Gruppe von Reportern in der Nähe des Publikums geführt. Mikrofone drängten sich um sein Gesicht, überall blitzten Kameras auf, um den triumphalen Moment festzuhalten. "Sagen Sie uns, Shinichi. Sie haben dieses Matsch in der Defensive begonnen.." "Wie haben Sie es geschafft, das Blatt noch zu wenden?" "Ehrlich gesagt.. Ich war es nicht. Jemand anderes verdient die volle Anerkennung dafür." "Wer?" "Meine Frau. Ran." "Was hat sie in der Pause zu Ihnen gesagt?" Shinichi seine Augen fanden ihre im Publikum. Freudentränen stiegen ihr in die Augen. Ran dachte, dass auch seine leicht von Tränen schimmerten. "Sie hat mir gesagt, dass sie mich liebt." Plötzlich entdeckten die Platzanweiser Ran im Publikum und führten sie dorthin, wo Shinichi stand. Ran blinzelte, als sich die Augen von Dutzenden Kameras auf sie richteten und sie mit den Lichtern blendete. Ihr Herz raste, als sich der Abstand zwischen ihr und Shinichi verringerte. Seine großen, starken Hände umfassten ihr Gesicht. Trotz der blauen Flecken, die Schrammen und der Narben hat er für Ran noch nie so schön ausgesehen. "Shinichi.. ich kann es kaum erwarten, dich für mich ganz allein zu haben." Ein stolzes Grinsen breitete sich auf Shinichi sein Gesicht aus und er strahlte triumphierend auf. "Ich auch nicht. Jetzt komm her, Ran. Darauf habe ich schon den ganzen Tag gewartet." Ihre Gesichter wurden auf dem Jumbotron vergrößert dargestellt, so wie es Ran noch nie zuvor gesehen hatte. Sie konnte das kollektive Einatmen von Tausenden von Fans hören, als Shinichi die Lücke zwischen ihren Lippen schloss. Ran packte ihm am Kiefer und verschlang seinen Mund in einem tiefen, schmelzenden Kuss. Sie spürte, wie sie der Schwerkraft entrissen wurde, als Shinichi sie vom Boden hochhob und den Kuss erwiderte. Ein Rausch kribbelte durch ihren ganzen Körper, als Shinichi sie herumwirbelte und in den Kuss hineinlachte. "Zur Hölle, ja! Das nenne ich einen Kuss!" Die Menge jubelte lauter als jemals zuvor, pfiff vor Bewunderung und johlte vor Freude. Shinichi grinste in den Kuss hinein und schwang sie wieder herum. Ran hatte ihn noch nie so richtig glücklich gesehen. "Ich glaube, das könnte der glücklichste Moment meines Lebens sein." "Das? Nicht der Moment, wo du das Tor geschossen hast und du deine Mannschaft zum Sieg geführt hast?" "Nein. Genau dieser hier, Ran. Mit dir." Tränen der Freude stiegen in ihre blauen Augen auf, als sie Shinichi seine Wange strich und den Kuss erwiderte, dieses Mal viel sanfter. Das Publikum rückte in den Hintergrund, während Ran sich in den Kuss verlor. "So etwas habe ich noch nie gefühlt." "Ich auch nicht, Ran." "Es ist an der Zeit, unserer Gewinnermannschaft die Trophäe zu überreichen.. Bringt sie raus, Jungs!" Zwei stämmige Männer tauchten auf und hoben eine riesige, glitzernde Trophäe in die Höhe. "Whoa! Das Teil ist ja riesig!" "Wir brauchen wohl einen größeren Pokalschrank!" Zen nahm die Trophäe behutsam an sich und legte sie in eine spezielle Box. In dem Moment, in dem sich die Kameras endlich abwandten, um Jugo, den Stürmer, zu interviewen, nahm Shinichi ihre Hand und zog sie in den Flur. "Wohin gehen wir?" "Irgendwohin, wo wir alleine sein können." Ran kicherte, als Shinichi die Tür zur nächsten Umkleidekabine aufstieß und sie hineinzerrte. Shinichi schloss die Tür hinter ihr ab und drückte Ran an sie. Er hatte eine ungekünselte, atemlose Intensität an sich, er war ganz verschwitzt und voller Schrammen. Er sah die hübsche Bäckerin an, als würde er sie am liebsten auffressen. "Du hast im Moment viel zu viele Klamotten an." "Lass uns das in Ordnung bringen. Mach schon. Zieh mir die Kleidung aus, die dich stört." In dem Moment, in dem Ran die Erlaubnis erteilte, waren Shinichi seine Hände überall an ihr. Er zog ihr jeden Zentimeter ihrer Kleidung aus. Sobald sie nur noch ihre Unterwäsche trug, zog er die Schönheit an sich heran, um ihren BH zu öffnen und ihn zu Boden fallen zu lassen. Der attraktive Kudo sah vor lauter Lust fast wie besoffen aus, als er sie in sich aufnahm und jeden Zentimeter von ihr mit seinen Augen auskostete. "Ich nehme an, du magst die Aussicht?" "Mögen trifft es nicht einmal ansatzweise.." "Oh ja?" Seine Augen waren glühend heiß und verschlangen ihren perfekten Körper. Noch gierigen waren seine Hände, die über ihren Körper wanderten. Er ergriff ihre Hüfte und zog sie an sich heran. Seine Lippen trafen langsam und aufreizend auf ihren Hals. "Was du alles mit mir anstellst." Ob es nun daran lag, dass sein Kein- Sex- vor- einem- Kampf- Pakt vorbei war, oder daran, dass er gewonnen hatte. Shinichi schien noch erregter zu sein als sonst. Ran warf ihren Kopf zurück und genoss seine Lippen an ihrem Hals, denen sie zu Füßen lag, während sie ganz leicht seine Zähne spürte. Seine Hüften stießen gegen ihre und ließen Ran spüren, wie steinhart er war. "Ich habe dich noch nie so sehr gewollt.." Ihre Augenlider flatterten. Seine Stimme war ein raues Schnurren in ihrem Ohr, heiser vor lauter Verlangen. Sein Finger glitt ihr Bein hinauf, als er neckisch an ihrem Innenschenkel entlangfuhr. Die Nässe pulsierte zwischen ihren Beinen, heiß und drängend. Seine Hüften wiegten sich gegen sie und Ran bekam einen weiteren Vorgeschmack auf seinen Ständer. Die hübsche Bäckerin lehnte sich zurück und biss sich auf die Lippe, während Shinichi sie mit einem süffisanten Grinsen fixierte. Der attraktive Fußballer zog seine Shorts aus und präsentierte sich ihr nackt. Sein Schwanz war lang und dick und bettelte um Aufmerksamkeit. Shinichi gab ein leises Zischen von sich, als Ran langsam auf die Knie sank. Ihre Augenbraue wölbte sich. "Das wollte ich schon tun, seit du das Tor geschossen hattest." "Was tun?" Ran warf Shinichi unter ihren Wimpern einen verruchten Blick zu und gab seiner Schwanzspitze einen einzigen, leichten Kuss. "Fuck, Ran. Du willst mich umbringen, stimmt's?" Ein langsames Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie seinen harten Schwanz in ihre Faust nahm. Sie holte seinem Schwanz mit neckischer Langsamkeit einen runter, bevor sie die Spitze zwischen ihre Lippen nahm. "Ran.." Langsam nahm sie mehr und mehr von seiner Schwanzlänge in ihren Mund und bearbeitete ihn gekonnt mit ihrer Zunge. Seine Finger krallten sich sanft in ihr seidenes, brünettes Haar und ermutigten sie, noch tiefer zu gehen. Ran nahm ihn aus ihrem Mund und fuhr mit ihrer Zunge neckisch an der Unterseite seines Schwanzes entlang. "Heilige Scheiße.." Ran konnte nicht anders, als ein bisschen zu grinsen, während sie an seiner Spitze saugte und Shinichi dabei zuhörte, wie er vor lauter Erregung den Verstand verlor. Ran wippte mit dem Kopf und schaute auf, direkt in seinen blauen Augen. Sein Kopf kippte nach hinten gegen die Wand und sein Mund stand offen. Die junge Mori schluckte alles, was Shinichi ihr gab und wischte sich mit einem verschmitzten Grinsen den Mundwinkel ab, bevor sie wieder aufstand. "Dein Mund ist magisch, Ran." Sobald die Beiden angezogen waren, stürmten sie gemeinsam zurück in den Flur, die Arme umeinander geschlungen. Kichernd richteten sie sich gegenseitig die Haare. "Wie sehen wir aus?" "Wir sehen aus wie Teenager, nachdem sie Sieben- Minuten- im- Himmel gespielt haben." "Was ist das?" "Spielen Typen wie du auf Highschool-Partys keine Sieben- Minuten- im- Himmel?" "Nein. Typen wie ich sind komisch.." Das Paar betrat einen weiteren Flur. Plötzlich ergriff Shinichi ihren Arm, als sein Blick auf jemandem fiel, der an den Zwei vorbei lief. Der junge Kudo blieb auf der Stelle stehen. "..Papa?" Die Füße des Mannes kamen zum Stillstand. Langsam drehte er sich um. "Shin." "Du weißt, dass ich es hasse, so genannt zu werden." "Das ist der Kosename, den ich dir gegeben habe." "Ja. Warum denkst du, dass ich ihn so sehr hasse?" Die Wut und der Schmerz in Shinichi seiner Stimme raubten Ran den Atem. Sein Vater war das Ebenbild von ihm, nur mit einem Schnauzbart. Aber während Shinichi sein gutes Aussehen wie Feuer war, war das seines Vaters wie Eis. Kalt und abweisend, mit einem ausdruckslosen Blick und einem Mund, der sich zu einem permanenten Grinsen verzog. Shinichi zitterte. Sie hatten keine Ahnung, dass sein Vater hier sein würde. Ran nahm Shinichi seine Hand und verflichtete ihre Finger mit seinen. Shinichi sah ihr in ihre eisblauen Augen und sein Blick erstrahlte vor lauter Dankbarkeit. Plötzlich bemerkte sein Vater die Frau an der Seite seines Sohnes. Seine Augen verengten sich vor Misstrauen. "Wer ist das?" "Sie wissen nicht, wer ich bin?" "Sollte ich das?" "Wo sie doch meine Ehefrau ist? Ich denke, du solltest sie kennen, ja." "Du hast es tatsächlich geschafft, dir eine Frau zu angeln? Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erlebe." "Also.. wolltest du mir irgendwann mal sagen, dass du zu dem Spiel gekommen bist? Oder wolltest du einfach verschwinden und so tun, als wäre es dir scheiß egal?" "Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?!" Shinichi stieß ein bitteres Lachen aus. Sein Vater hob sein Kinn an und stellte sich ihm entgegen. "Du hast gespielt wie ein kleiner Amateur. Wie kannst du dich von einem anderen Spieler nur so austricksen lassen? Im Fernsehen!" "Ich habe gewonnen." Der Knacks in Shinichi seiner sonst so selbstsicheren Stimme brach Ran ihr Herz in zwei Teile. Selbst, nachdem Shinichi die höchstmögliche Auszeichnung in dieser Meisterschaft für seine Mannschaft gewann, behandelte ihn sein Vater immer noch wie Scheiße. Er versuchte ihn zu erniedrigen. Seinen eigenen Sohn. "Du hättest dich mehr reinhängen sollen." "Ich habe gewonnen. Papa, ich habe gewonnen. Und das ist alles, was du mir zu sagen hast? Dass ich mich mehr reinhängen soll?" "Du hast schwach ausgesehen, Shinichi." Shinichi neigte den Kopf, seine Augen schlossen sich. Sein Vater stand über ihm. Es war das erste Mal, dass Ran ihn so klein sah. Wie konnte es der ältere Kudo nur wagen, so mit seinem Sohn zu reden? Shinichi hatte so viel Besseres verdient als ihn. "Du hast erbärmlich ausgesehen." "Papa, hör auf.." "Ich schäme mich, dich meinen Sohn zu nennen.." Das war genug. Die Zeiten, in denen Mr. Kudo seinen Sohn herum geschubst hatte, waren vorbei. Denn jetzt hatte Shinichi die junge Mori. "Wissen Sie, was ich denke, Mr Kudo? Ich denke, ihr Sohn ist der brillanteste, fleißigste, gutherzigste udmnd furchtloseste Mann, den ich kenne. Und ich glaube, dass wissen Sie auch. Und genau deshalb sind sie so entschlossen, ihn zu Fall zu bringen. Weil sie die Tatsache nicht ertragen können, dass sie nach dem Tod ihrer Frau ein Nichts sind. Und Shinichi hingegen all dies hat." "Du.. du.. w.. wie kannst du es wagen... lächerlich.." "Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Mr. Kudo? Oder wissen Sie, dass ich recht habe?" Yusaku stammelte schwach. Shinichi nutzte die Gelegenheit, um sich ihm entgegen zu stellen und hob herausfordernd sein Kinn. "Du warst nach Mama immer nur ein Haufen Elend. Alles, was ich habe, habe ich mir selbst erarbeitet. Du warst danach nie ein Vater für mich. Du warst nur ein Hindernis. Eines, das ich schon vor langer Zeit besiegt habe. Und jetzt geh mir verdammt nochmal aus den Augen!" Yusaku senkte beschämend den Kopf und seine Worte waren nur ein leiser Hauch. "Es tut mir leid, Shinichi." Er sprintete den Flur hinunter und stolperte in seiner Eile fast. Sobald er weg war, nahm Shinichi Ran ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich auf die Lippen. "Ich war nocjxnie in der Lage, mich so gegen ihn zu wehren. Noch nie. Kein einziges Mal. Bis jetzt. Bis du in mein Leben getreten bist." Ran schmiegte sich an seinem Gesicht und schaute ihm tief in die Augen. Sie strich mit ihren Lippen zärtlich über seine Wange. "Danke, Ran. Noch nie hat sich jemand so für mich eingesetzt wie du." "Ich habe jedes Wort so gemeint, wie ich es gesagt habe. Du erstaunst mich, Shinichi Kudo. Und du verdienst etwas viel Besseres als ihn. Um ehrlich zu sein, wünschte ich, ich hätte ihm eine Backpfeife gegeben." "Ich würde gutes Geld dafür bezahlen, das zu sehen." "Und jetzt komm. Ich möchte mir einen Drink holen. Oder zehn." "Jetzt denkst du, wie eine richtige Engländerin." "Denn man schon mal in England ist." Nachdem Shinichi geduscht und seine normale Kleidung angezogen hatte, lief das Paar Hand in Hand eine mondbeschienene Straße in London entlang. Er schlängelt seinen Arm um ihre Schulter, küsste ihren Kopf und lächelte glücklich. "Ich habe dich. Ich habe die Trophäe. Ich bin in London. Könnte das Leben jetzt noch besser werden?" "Hm.. Ich meine, wir könnten auch noch Sex haben?" "Stimmt. Lass uns zurück ins Hotel gehen." "Lass uns wenigstens noch ein bisschen von London sehen. Ich war noch nie in dieser Stadt und sie ist wunderschön." Shinichi nickte und führte Ran durch die Stadt, wo er schon so oft gewesen war und teilweise aufwuchs. Der junge Kudo hielt vor einem der charmantesten Pubs, die Ran jemals gesehen hatte. "Was ist das hier?" "Das war einer meiner Zufluchtsorte. Die Leute in diesem Lokal haben mich quasi großgezogen. Sie sind wie eine Familie für mich. Sollen wir reingehen?" "Nach so einer Vorstellung müssen wir das glaube ich sogar." Shinichi führte Ran hinein. Sofort wurde sie von einer Welle ohrenbetäubenden Jubelrufe und Schreie überrollt. Der Platz war voll mit Fans von dem jungen Kudo und alten Freunden, die ihm im Vorbeigehen die Hände in die Haare rieben und ihm auf den Rücken klopfte. "Da ist ja unser Mann!" "Er ist richtig erwachsen geworden!" "Und schau! Er hat sogar seine hübsche Ehefrau mitgebracht!" "Du solltest deine kleine Dame sofort vorstellen, Junge." Shinichi führte Ran zur Bar, wo ihr eine lächelnde ältere Frau direkt einen süßen Cocktail überreichte. "Nana, das ist meine Frau, Ran. Ran, das ist Nana. Sie ist nicht meine echte Oma, aber sie ist genauso gut wie eine." "Ich erinnere mich an diesen Jungen, als er noch ein Unruhestifter war, der immer hinter den Röcken her lief und jedem, der in seine Nähe kam, die Hosen ausziehen musste." "Sie hat mich im Zaum gehalten." "Nicht, dass er je auf mich gehört hätte, der kleine Racker." "Wow.. War Shinichi damals auch so süß wie heute?" "Er war sogar noch süßer, wenn du das glauben kannst. Er hatte diese kleine Lücke zwischen seinen Zähnen, die.." "Okay, Nana. Das reicht. Ich glaube, wir haben genug gehört." Ein sanftes Lächeln huschte über Nana ihr Gesicht, als sie Shinichi und seine Frau beobachtete. "Weißt du, Liebes. Shinichi ist nicht wie die meisten Jungs, die berühmt werden. Er vergisst nicht, wo er herkommt. Er besucht mich immer noch. Er schickt mir immer Geschenke zu Weihnachten und Karten zu meinem Geburtstag. Er ist so rücksichtsvoll." Ran drehte sich zu Shinichi um, der den Kopf einzog. "Oma! Hör auf, mich so in Verlegenheit zu bringen." "Ich lasse dich vor deiner Frau gut aussehen!" "Ich wusste gar nicht, dass du so ein süßer Kerl bist." "Du wirst mich nie wieder für einen Bad Boy halten." "Ich bitte dich. Das habe ich nie getan." "Er tut nur so, als wäre er böse. Aber sein Herz ist aus purem Gold." "Wovon reden wir hier eigentlich? Machen wir uns über Shinichi lustig?" "Bitte sagt ja. Ich kenne so viele Geschichten!" Der attraktive Fußballer rieb sich mit vorgetäuschten Quälen über sein Gesicht. "Ich kann nicht glauben, dass ich dachte, es wäre eine gute Idee, dich hierher zu bringen!" "Necken ist die Sprache unserer Liebe!" "Langsam bekomme ich ein Gefühl dafür." Es wurde Ran warm in der Brust, als sie Shinichi mit seinen Freunden beobachtete, wie sie lachten, sich gegenseitig nackten und Billiard miteinander spielten. Besonders nach der Szene, die sie vorhin mit seinem Vater gesehen hatte. Es war so schön, Shinichi mit Menschen zu sehen, die ihn liebten. Menschen, die wie ein Zuhause waren. Shinichi bemerkte, dass die Brünette ihn beobachtete. Er zwinkerte ihr zu und lehnte sich zu ihr an die Bar. "Woran denkst du gerade?" "Wie sehr ich es mag, dich in deinem Element zu sehen." "Deshalb wollte ich dich hier her bringen. Damit du mein wahres Ich sehen kannst." "Ich habe dein wahres Ich schon gesehen. Aber jetzt kann ich sehen, woher du kommst." Nana beugte sich über den Tresen, um die Shots nachzufüllen, mit einem liebevollem Grinsen im Gesicht. "Also, sag mir, Ran. Kümmerst du dich auch um meinen Shinichi? Ist er.. deine wahre Liebe?" "Nana!" Shinichi seine Wangen erröteten vor lauter Verlegenheit. "Was? Ich muss es wissen." Nana ihr Gesicht wurde ernst, als sie Ran ansah. "Der Junge ist wie ein Enkel für mich. Ich muss wissen, dass du ihm nicht wehtun würdest. Liebst du ihn, Ran? Ist das hier etwas Langfristiges für dich?" Die junge Mori griff nach Shinichi seiner Hand und verflochtete ihre Finger miteinander. Shinichi seine blauen Augen blickten in ihre und sie erkannte einen Hauch von Verletzlichkeit. "Wahre Liebe? Ja. Ich werde Shinichi niemals gehen lassen. Deshalb habe ich ihn ja schließlich geheiratet." In seinem Gesicht flackerte echte Überraschung auf. "Ich wollte sichergehen, dass er für immer zu mir gehört." "Okay, das ist einfach viel zu süß." "Ich kann mich nicht einmal über sie lustig machen. Sie sind bezaubernd." "Du hast keine Ahnung, wie glücklich du mich gerade gemacht hast, Liebes." "Jetzt weißt du, wie ich mich jeden Tag fühle." Als ein anderer Kunde um Nana ihre Aufmerksamkeit bat, zog er Ran zur Seite. "Das fühlt sich nicht mehr wirklich nach Schauspielerei an, oder?" "So hat es sich schon lange nicht mehr angefühlt, Shinichi. Eigentlich.. weiß ich nicht, ob es das jemals war." "Das ist gut. Denn für mich har es sich auch immer echt angefühlt." Die Zeit blieb stehen, als Shinichi ihr tief in die Augen schaute, ihr den Kopf verdrehte und ihr Herz rasen ließ. Shinichi erregte Nana ihre Aufmerksamkeit. "Wir machen uns jetzt wieder auf den Weg. Ich brauche meine Ehefrau ganz für mich alleine." "Halt ihn an der kurzen Leine, Ran." Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedete Nana sich von dem Paar. Shinichi winkte seinen Freunden zum Abschied und führte Ran hinaus und zurück zum Hotel. Das verliebte Paar konnte kaum die Hände voneinander lassen, als sie zu ihrem Hotel hinüber eilte. Kaum waren sie drinnen, drückte er Ran an die Tür. "Ich will dich." "Was willst du?" "Alles, Ran." Die Bäckerin zog Shinichi in einen tiefen, suchenden Kuss. Ihre Finger verhedderten sich in seinem Haar. Shinichi drückte sie gegen die Wand. Seine Stirn lehnte an ihrer, während beide darum kämpften, wieder zu Atem zu kommen. "Ich kann immercnoch nicht glauben, dass ich heute gewonnen habe." Der atemlose Unglaube in seiner Stimme ließ ihre Brust zusammen krampfen. Er war immer noch so hart zu sich selbst. "Nun, ich schon. Ich bin so stolz auf dich. Ich habe immer an dich geglaubt." "Ich weiß, dass du das getan hast. Und das bedeutet mir alles. Ich denke, es ist an der Zeit zu feiern und mir meinen richtigen Gewinn zu holen." Sein Mund traf wieder auf ihren, Hitze, Sehnsucht und Hunger zogen sie immer wieder und wieder zueinander hin. Das Bedürfnis setzte sich tief in ihrem Magen fest, ein heißes, flüssiges Pulsieren, das Ran bis in ihre Knochen spürte. Plötzlich verließen ihre Füße den Boden. Sie stieß einen Schrei der Überraschung aus und schlang ihre Beine um seine Hüften. Er ergriff leicht ihren Schenkel und hob ihr Kinn an, um ihre Lippen für einen kurzen, neckischen Kuss einzufangen. "Willst du mich damit beeindrucken?" "Natürlich. Funktioniert es?" "Vielleicht tut es das." Er warf Ran auf das große, kuschelige Bett und zog sie aus. Ran machte sich schnell über seine Kleidung her und bewunderte die wohlgeformten Muskeln. Sein Mund war heiß auf ihrer Haut, als er ihr Schlüsselbein küsste und zwischen den Kurven ihrer Brüste eintauchte. "Du bist so sexy.. so schön.. So perfekt für mich." Er küsste eine Spur über ihren flachen Bauch und ließ sich auf die Knie sinken, während er ihren nackten Körper anbetete. Seine Augen hoben sich und trafen auf ihre, dunkel und schwer vor lauter Lust. Er richtete sich wieder auf und drückte Ran in die Laken. Seinen Mund senkend, um ihren zu treffen. Ihre Finger verfingen sich wieder in seinen Haaren und Ran zog Shinichi zu sich, um den Kuss zu vertiefen. Seine Hände wanderten ihren Körper entlang zum Knie. Ihre Beine schlangen sich um seine Taille und ihre Arme um seine Schultern. Ihre Lippen schwebten über seine, ihr Atem straff die verlockende Kurve seines Mundes. Lust verdunkelte seinen Blick und ließ ihren Körper vor lauter Verlangen schmelzen. Ran hörte das Knistern der Folie, als er sich ein Kondom überrollte und sich dann über sie positioniere, ihre Beine spreizte, um sich Zugang zu verschaffen. Die Spitze drang langsam in ihre feuchte Höhle und ließ ihren Kopf mit einem, langsamen, wortlosen Schrei nach hinten in die Kissen fallen. "Du fühlst dich so gut an." "Ja? Willst du mehr?" Ran nickte hektisch und ihr Atem stockte, als er seine Hüften zurück schwang und in sie hineinstieß. Sterne füllten ihre Sicht, während er sie ausfüllte und seine Hüften in einem Rhytmus zustoßen ließ, der sie, in die Laken gepresst, förmlich dahinschmelzen ließ. Seine Hände hielten Ran fest umklammert, sodass die Schönheit sich heiß und sicher zugleich fühlte. Seine Hüften wiegten sich und jeder Stoß traf einen Punkt in ihr, der einen langen, genussvollen Schrei in ihrer Kehle auslöste. "Ich bin so nah dran.. du fühlst dich so perfekt an.." Er vergrub seinen Kopf in ihren Nacken, während er zu stieß und saugte heiße Vakuumküsse auf ihren Hals. Ihre Finger krallten sich in sein Haar und zogen seinen Mund zu ihrem. Er küsste Ran, während Shinichi weiterhin ok sie eindrang und seine Lippen bewegten sich mit fieberhafter Dringlichkeit gegen ihre. "Ich komme!" Ran schrie auf, als seine Hüften schneller und schneller zuckten und er seinen Höhepunkt erreichte. Ihr eigener loderte gleich danach durch ihren Körper. Die Lust rollte in mächtigen Wellen durch sie hindurch. Shinichi stützte sein Gewicht und küsste Ran sanft, während sie sich wieder beruhigte. "Du bist einfach unglaublich." Nachdem die junge Mori wieder zu Atem gekommen war, half ihr Shinichi zurück in ihren Schlafanzug. Sie rollten sich zusammen ins Bett hinein. Sie legten sich mit ihren Gesichtern zueinander gewandt auf die Kissen. Shinichi fuhr zärtlich mit seiner Hand über ihre Wange und strich eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr. Gerade als Beide einschlafen wollten, klingelte Shinichi sein Handy. Er rieb sich verwirrt die Augen, setzte sich auf und stellte den Hörer auf laut. Es war Sonoko. "Entschuldigt die Störung, aber ihr müsst so schnell wie möglich zurück nach Japan fliegen.. Ran ihr Onkel bringt euch beide morgen vor Gericht." Shinichi drehte sich zu seiner Frau um, sein Kiefer hing ungläubig herunter. "Ich schätze dein Onkel steht zu seinem Wort. Er ist an der Zeit, zu beweisen, dass unsere Ehe rechtmäßig ist. Ein für alle Mal." Kapitel 20: Für immer --------------------- Nach einem langen Flug saß Ran mit Shinichi ihrem Onkel Kenji und ihrem Cousin Sota in einem riesigen Gerichtssaal gegenüber. Kenji verengte seine Augen, als er zu seiner Nichte schaute. "Wie ich sehe, haben du und dein Ehemann es geschafft aufzutauchen." Er setzte das Wort Ehemann in zynische Anführungszeichen. Die junge Mori warf ihm einen kalten Blick zu. "Das ist richtig. Und wir werden dich wie einen Idioten aussehen lassen." "Das bezweifle ich sehr." "Warum lassen wir nicht den Richter entscheiden?" "Er ist ein guter Freund von mir. Ich denke, die Chancen stehen definitiv zu meinen Gunsten. Ich hoffe, du hast die Scheidungspapiere dabei, Shinichi." Sowohl Kenji als auch Sota zogen ein hässliches Grinsen über ihre Gesichter. Unter dem Tisch drückte Shinichi beschwichtigend ihre Hand. Ihre Anwältin Sonoko, ganz der Profi, stand an deren Seite. "Lasst euch nicht aus der Ruhe bringen." Der Richter schlug mit dem Hammer zu und lenkte damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf den vorderen Teil des Saals. "Werden die Angeklagten ihre Beweise nach vorn bringen?" Sonoko brachte die Kiste mit den detaillierten Liebesbriefen und Weihnachtskarten, die Ran und Shinichi geschrieben hatten. Der Richter begann, sie beeindruckt durchzublättern. "Wow. Kenji, du sagst, diese Ehe ist ungültig? Diese Liebesbriefe erzählen eine andere Geschichte." "L.. Liebesbriefe? Was?" "Gibt es noch mehr Beweise auf eurer Seite, Mrs. Suzuki?" Die Haarreifträgerin brachte eine zweite Kiste mit den Geschenken, die das Paar sich gegenseitig gekauft hatten. Der Richter schaute hinein. "Wow. Das sind einige der schönsten Fußballschuhe, die ich je gesehen habe. Ich glaube nicht, dass sich ein Paar so viel Mühe geben würde, wenn es nicht wirklich zusammen wäre." "Meinst du, wir haben schon genug getan?" "Ja. Ich bin zuversichtlich." "Gut. Ich nämlich auch." Als nächstes holte Sonoko die Heiratsurkunde, die Kontoauszüge und anderen Papierkram hervor. Ran ihr Herz klopfte wie verrückt, während der Richter alles genau studierte. Im Gerichtssaal war es so still, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte. Schließlich schaute der Richter Ran und Shinichi in die Augen. Sein Gesicht war unleserlich. "Bevor ich meine Entscheidung treffe, möchte ich die Aussagen von euch beiden hören." "Von.. uns? Also.. im Zeugenstand?" "Das ist richtig." "Okay, ich fange an." Der attraktive Kudo sah selbstbewusst und furchtlos aus, als er aufstand. Er fing ihren Blick ein. Ran hauchte ihm einen Kuds zu. Shinichi zwinkerte ihr zurück. Er ließ sich selbstbewusst hinter dem Zeugenstand nieder und begann zu sprechen, als der Richter ihm das Wort erteilte. "Ich möchte zu dem Moment zurückgehen, als ich Ran zum ersten Mal gesehen habe. Sie stand hinter dem Tresen der Bäckerei, die an meinem Sportplatz angrenzt. Normalerweise esse ich nie Zucker.. aber als ich dieses süßes Lächeln hinter der Theke sah, wusste ich, dass ich für Sie jede Regel brechen würde." Sein Blick wandte sich nie von der Brünetten ab. Schmetterlinge traten und schwärmten in ihrer Brust. "Sie war witzig, sie war charmant, sie neckte mich sogar besser als meine besten Freunde, die mich schon seit Jahren kennen. Es war fast unheimlich. Ich kannte sie kaum, aber sie fühlte sich bereits wie mein Zuhause an. Manche Dinge sind einfach vorbestimmt, denke ich. So ist es auch mit mir und Ran." Der Richter lehnte sich in seinem Stuhl zurück, tief beeindruckt. "Egal, in welchem Universum wir sind.. Ich glaube, Ran und ich sind einfach dazu bestimmt, zusammen zu sein." "Wow. Normalerweise lasse ich mich nicht von Dingen mitreißen.. aber ich muss schon sagen, das war eine verdammt gute Rede. Jetzt würde ich gerne etwas von Ran Mori hören." Ihr Herz klopfte und sie tauschte den Platz mit Shinichi. Sie ließ sich hinter dem Pult des Angeklagten nieder. Shinichi und Sonoko nickten Ran beide zuversichtlich zu. Sie verließen sich auf die hübsche Bäckerin. Sie durfte das nicht vermasseln. Es hing nun alles von ihr ab. "Mrs. Mori?" "Ich würde auch gerne an den Anfang zurückgehen. Ich werde nie den ersten Tag vergessen, an dem ich Shinichi Kudo traf. Normalerweise halte ich mich für einen kühlen Kopf. Schwer zu beeindrucken. Aber wenn es um Shinichi geht, so war ich vom ersten Moment an verzaubert. Ich wusste, dass er anders ist." Die Wärme in Shinichi seinen blauen Augen, die fest auf Ran gerichtet waren, zauberte ein vertraulichen Grinsen auf ihre Lippen. "Es ist leicht, sich von Shinichi bezaubern zu lassen. Die Klugheit, die Muskeln, die allgemeine Perfektion." Shinichi zwinkerte Ran zu, was ihm ein noch breiteres Lächeln entlockte. "Aber was noch wichtiger ist, ist das Herz unter all den Muskeln zu sehen. Die Furchtlosigkeit. Die Integrität. Die Art, wie er für die Menschen und Dinge kämpft, dir er liebt. Bei niemandem habe ich mich je sicherer gefühlt. Keiner hat jemals so sehr für mich gekämpft wie Shinichi." Kenji und Sota versanken beide in ihren Stühlen. Sie verloren, und das wussten sie. "Ich liebe ihn. Und wenn das, was wir haben, nicht echt ist, dann ist nichts echt. Denn so etwas habe ich noch nie gefühlt." Der Richter fing praktisch an zu applaudieren, sobald Ran fertig war. "Ich hätte nicht gedacht, dass Shinichi seine Rede noch getoppt werden kann! Sie war wunderschön. Und sicherlich genug, um mich zu überzeugen." Die Augen des Richters wurden ernst, als er sich an Kenji wandte. "Kenji, ich habe dich früher als einen guten Freund betrachtet. Deshalb habe ich diesen Fall übernommen. Ich weiß also nicht, warum du heute meine Zeit so verschwendet hast. Diese beiden jungen Leute sind ganz offensichtlich verliebt." "Ich.. Ich.." "Spar dir deine Worte. Ich erkläre diese Ehe für rechtens. Es wird zu Protokoll genommen und damit schließe ich diese Verhandlung." "Wir haben es geschafft! Wir sind frei!" Ran wandte sich dem Richter zu, als Dankbarkeit in ihren Augen aufleuchteten. "Vielen Dank. Sie haben keine Ahnung, wie viel uns das bedeutet." "Nichts zu danken, Mrs. Mori. Genießt eure Ehe. Kenji Mori, ich würde gerne mit Ihnen sprechen. Unter vier Augen." Kaum war das Paar auf der Straße, nahm Shinichi ihr Gesicht in seine Hände und verwickelte Ran in einen tiefen, sehnsüchtigen Kuss. Ran ließ all ihre Liebe und Zärtlichkeit für Shinichi in den Kuss einfließen, während ihr Herz gegen seins pochte. "Ich bin gerade so glücklich." Hand in Hand kehrten die Beiden in die Bäckerei zurück, bereit, ihr ganzes Körpergeruch in Form von Kuchen und Champagner zu verschlingen. Aber als Ran draußen den vertrauten schwarzen SUV ihres Onkels und ihres Cousins sah, blieb sie auf der Stelle stehen. "Was ist jetzt? Wir haben sie bereits geschlagen." "Was auch immer es ist, wir werden ihn fertig machen. Genau hier. Genau jetzt. Endgültig." Kenji und Sota stiegen aus dem Auto aus und stürmten auf Ran zu. "Bleib sofort stehen, Ran." Die Schönheit verschränkte ihre Arme vor der Brust und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch. "Was willst du jetzt?" Der gutaussehende Kudo machte einen schützenden Schritt nach vorn und schirmte sie hinter sich ab. Jetzt, wo ihr Onkel näher dran war, konnte sie sehen, wie durcheinander er aussah. Seine Augen waren rot umrandet und diffus, fast als wäre er betrunken gewesen. "Ihr habt mich ruiniert. Und dafür werdet ihr bezahlen." Shinichi stellte sich Kenji entgegen. Er sah noch nie so groß und stark aus, wie in diesem Moment. Seine Fäuste an seinen Seiten geballt, das Kinn herausfordernd gehoben. "Ihr müsst erst an mir vorbei. Und vertrau mir, Arschloch.das wird nicht gut für dich ausgehen." "Ich rufe die Bullen!" Ran trat vor und schaute ihren Onkel mit ihrem gefährlichsten Blick an. "Die Bullen rufen? Das ist eine leere Drohung. Ich durchschauen deine Tricks sofort, Arschloch. Du jagst mir keine Angst ein." "Lass mich dir das Gegenteil beweisen! Wenn ihr nicht nachgebt, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um euch die Bäckerei, den Sportplazz und den ganzen Block wegzunehmen. Kenji taumelte wütend vorwärts, seine Schritte wackelten ein wenig, während er zitternd seine Faust in Shinichi sein Gesicht schwang. "Ich werde Leute aussenden, um die Kunden von Ran zu belästigen. Ich werde verbreiten, dass du deine Rezepte geklaut hast. Ich werde dafür sorgen, dass niemand mehr einen Fuß in ihre kleine Bäckerei setzt. Oder in deinen Sportplatz." "Onkel Kenji.. Gib es einfach auf! Du hast verloren!" "Ich werde niemals aufgeben! Und jetzt, wo du mich wütend gemacht hast, wird es nur noch schlimmer werden!" "Du bedrohst mich also ganz offiziell. Ist das wirklich die Art, wie du das angehen willst?" "Bye, Ran. Du wirst den Tag bereuen, an dem du es je gewagt hast, dich mit mir anzulegen." Mit einem letzten, spöttischem Lächeln verließ Kenji die Szene, Sota an seiner Seite. Kaum waren sie weg, fing der junge Kudo an zu lachen. "Warum lachst du? Das ist furchtbar!" "Ist es das?" Shinichi holte sein Handy aus der Tasche. Ran starrte auf den Bildschirm und ihr fiel die Kinnlade herunter. "Du hast das ganze Gespräch aufgezeichnet?" "Ja, natürlich. In dem Moment, als er auf uns zukam, habe ich ihn heimlich aufgenommen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er etwas Belastendes sagen würde.. Und ich hatte recht. Ein Wort von dir und wir können dafür sorgen, dass Kenji weder uns noch sonst jemanden mehr belästigt." "Wir wären ihn endlich los? Endgültig?" "Endgültig." "Ja! Lasst uns ihn ausliefern. Von mir aus kann er in der Hölle schmoren." Shinichi schickte die Aufnahme an Sonoko. Ein paar Minuten später ruft sie Ran an. "Oh mein Gott. Ihr seid Genies!" "Wird es funktionieren?" "Ja. Ich habe sie bereits an den Staatsanwalt geschickt. Er sagte mir, dass er seit Jahren nach Beweisen für Kenji Mori seine korrupte Geschäftspraktiken sucht. Das ist das letzte Stück, das er brauchte, um ihn für lange Zeit wegzusperren. Ihr seid ihn los. Dank euch kann er weder euch noch sonst jemanden mehr belästigen." Ran fiel Shinichi in die Arme und drückte ihn fest an sich. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. "Wir haben es geschafft." "Und unsere Geschäfte sind sicher.. Für immer." Es dauerte nicht lange, bis sich die Nachricht verbreitete. Dutzende von Nachrichten überschwammen ihr Telefon und zeigten von ihrem Onkel die öffentliche Verhaftung. "Gut, dass wir ihn los sind." Shinichi gab seiner Frau einen süßen Kuss auf die Lippen. "Weißt du, worauf ich jetzt Lust habe? Deiner großen, glänzenden Trophäe einen Besuch abzustatten." "Meine Trophäe, was? Ist das eine Umschreibung für meinen Schwanz?" "Hol deine Gedanken aus der Gasse, Shinichi. Ich spreche konkret von deiner Trophäe." Mit einem Lachen führte der junge Kudo sie die Straße hinunter zu dem Sportplatz. Ran fand dir Vitrine, in der Shinichi die Trophäen aufbewahrte. "Wahnsinn.. Sie ist noch beeindruckender als in meiner Erinnerung!" "Oder? Könnte aber etwas mehr Diamanten vertragen?" "Ich denke nicht!" Die hübsche Bäckerin legte ihren Kopf auf Shinichi seiner Schulter. Er küsste sie auf den Scheitel. Wie aus dem Nichts hörte sie, wie sich jemand räusperte. Das Paar drehte schnell ihre Köpfe herum. "Sieh an, sieh an, sieh an. Wenn das nicht das glückliche Paar ist." "Shiho? Was machst du denn hier?" "Ich arbeite hier. Oder hast du das vergessen?" "Nun.. du machst deinen Job nicht wirklich. Eigentlich nie." "Doch, das tue ich!" "Da muss ich dir widersprechen." "Das ist nicht fair! Seit sie auf der Bildfläche erschienen ist, ist es so, als würde ich gar nicht mehr existieren!" "Sie ist meine Ehefrau, Shiho." "Und was macht das aus mir?" "Ähm.. Seine Empfangsdame?" "Wie kannst du es wagen?" "Das ist buchstäblich deine Berufsbezeichnung?" "Shiho, ich denke, es ist an der Zeit, etwas zu tun, was ich schon vor langer Zeit hätte tun sollen. Ich habe versucht, ein guter Chef zu sein. Ich habe dir Chance um Chance gegeben. Es macht mir keine Freude, jemanden zu feuern, aber du hast es zu weit getrieben. Du hast nichts anderes getan. Als Ran zu tyrannisieren, seit sie Teil meines Lebens geworden ist. Und das werde ich nicht länger so hinnehmen. Ran? Willst du dir die Ehre geben?" Die junge Mori sah zwischen ihrem Ehemann und seiner Angestelltin hin und her. Es stimmte, Shiho war in der Vergangenheit wirklich alles andere als eine angenehme Person ihr gegenüber gewesen. Die rotblonde Frau hatte keine Gelegenheit ausgelassen, um Ran zu provozieren und hatte mit ihrem Onkel Intrigen geschmiedet. Doch im Grunde, war diese Frau nichts weiter als ein Häufchen voll Elend. Eine verzweifelte Person, die einfach nur jemanden brauchte, der sie liebte, was für Ran unvorstellbar war bei ihren Charakterzügen, die sie besaß. Ran hatte schon immer auf diesen Moment gewartet, wo sie es ihr endlich heim zahlen konnte. Den Spieß umdrehen und sie für all ihre Taten bluten lassen. Doch, wenn sie Shiho jetzt so ansah, wie sie so vor ihr stand. Das Entsetzen und die Verzweiflung, fast schon flehend, ihr in Augen sah, konnte Ran nicht anders, als ein wenig Mitleid zu empfinden. "Sie kann ihren Job behalten." "Was? Ist das dein Ernst?" "Wirklich?" "Klar. Ich meine, ich wüsste nicht, warum sie das wollen würde, wenn man bedenkt, dass sie dir und mir jeden Tag dabei zusehen muss, was für eine glückliche Beziehung wir führen. Aber wenn das Mädchen sich Quälen will, lass sie." "Ich werde dich stolz machen, Mr. Kudo." Shiho hüpfte fröhlich den Flur entlang. "Hast du dir das gut überlegt? Bist du sicher, dass du das willst?" "Ich fühle mich von ihr nicht mehr bedroht, Shinichi. Außerdem musst du dir so keine neue Empfangsdame suchen." Shinichi verschränkte grinsend seinen Armcmit ihrem und führte Ran den Flur entlang. "Wohin gehen wir?" "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe Lust auf einen deiner Scones." Sobald sie die Bäckerei betraten, fiel der Schönheit die Kinnlade herunter. Sie war voller Menschen. In diesem Moment wurde es ihr klar. Ihre Bäckerei gehörte jetzt offiziell ihr. Für immer. Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Das hast alles du geschafft, meine Schöne. Und jetzt darfst du sie für immer behalten." "Oh mein Gott. Zur Hölle, ja! Sie gehört mir! Aber ohne dich, hätte ich sie nicht zurückgewinnen können." "Und ohne dich hätte ich meinen Sportplatz auch nicht retten können." Plötzlich erfüllte der vertraute Duft von Rosen und Pfefferminz ihre Sinne. Ran drehte sich erschrocken um. "Hallo, mein Schatz." "Oma! Oh mein Gott!" Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme war es für ihre Oma schwierig, dass Altersheim zu verlassen. Ran warf ihre Arme um ihren Hals. Ihre Oma drückte ihre Enkelin fest an sich. "Wie bist du hierhergekommen?" "Dein netter Mann hat alles arrangiert." Die langhaarige drehte sich zu Shinichi um, der sie nur angrinste. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. "Ich wollte, dass sie sieht, wofür du so hart gekämpft hast. Das hier. Die Bäckerei. Dein Zuhause." Ran schaute sich in der Bäckerei um und betrachtete die glücklichen Kunden, die ihre Kreationen aßen. Die lange Schlange. Die gemütliche, warme Atmosphäre. Doch dann fiel ihr etwas auf. Diese Scheinehe begann wegen dieser Bäckerei, aber das war es nicht, was sie überdauern ließ. Das war alles Shinichi. "Ich bin so stolz auf dich. Darauf, dass du beschützt, was dir gehört, Liebes." "Oma.. Ich habe es für uns getan." "Du bist so stark gewesen. Ich weiß, dass deine Eltern sehr stolz auf dich sein würden." "Danke, dass du immer für mich da warst." Ran und ihre Oma umarmten sich innig, bevor sie in Shinichi seine Arme zurückkehrte. "Ich denke, wir sollten das mit etwas Süßem feiern. Meinst du nicht auch?" "Du, Shinichi? Und Zucker essen?" "Die Saison ist vorbei. Ich brauche keine Diät mehr zu machen, zumindestens nicht, bis das Training wieder beginnt. Nutze den Vorteil, solange du kannst, Ran." "Ich habe genau das Richtige." Hinter der Theke kam Kazuha mit einem ihrer hübschesten Cupcakes hervor. "Nur einen?" "Nur zu, Ran. Nimm den ersten Bissen." Die Art, wie der attraktive Kudo sie ansah, hatte etwas Schelmisches an sich. Er schmiedete doch einen Plan, aber welchen? Ran verengte ihre Augen mit spielerischem Misstrauen. Shinichi zwinkerte ihr zu. "Mach schon." Er reichte ihr eine Gabel. Ran nahm sie langsam in die Hand und beobachtete ihn immer noch. Ran schnitt den Cupcake auf und führte den Bissen an ihre Lippen, wobei sie unwillkürlich stöhnte. "Schmeckt's? Iss weiter." "Shinichi.. hast du einen Cupcake- Fetisch, von dem ich nichts weiß?" "Vielleicht." "Du steckst voller Überraschungen." "Schätzchen, so langsam habe ich noch nie jemanden ein Cupcake essen sehen." "Oma! Warum interessiert ihr euch alle so sehr für meine Art, wie ich Cupcakes esse?" In dem Moment merkte die hübsche Bäckerin, dass es nicht nur ihre Oma und Shinichi waren. Alle in der Bäckerei kicherten hinter vorgehaltener Hand. "Habe ich Creme im Gesicht oder was?" "Schau auf den Teller, Baby." Ran schaute wieder auf den halb gemessenen Cupcake. Ihre Kinnlade fiel auf. In dem Cupcake glitzerte etwas Silbernes! Mit klopfendem Herzen griff Ran langsam in den Cupcake und holte etwas heraus. "Shinichi, was machst du.." Die Worte kamen ihr nicht über die Lippen. Als sie von dem selbstgemachten Büroklammer-Ring aufblickte, kniete Shinichi bereits auf einem Knie. Ihr Herz begann zu pochen. Ein Schweigen legte sich über die Bäckerei und alle ihre Kunden schauten mit angehalten Atem zu. "Als ich dir diesen Ring geschenkt habe, haben wir eine geschäftliche Vereinbarung getroffen. Aber irgendwann in den letzten Monaten.. wurdest du mehr als eine Geschäftspartnerin. Du wurdest mein Leben." "Für mich hat es sich immer echt angefühlt. Immer." "Als ich dir den Antrag gemacht habe, sollte das nur vorübergehend sein. Wir wollten unsere Geschäfte retten. Dann wollten wir wieder getrennte Wege gehen. Aber ich will keine getrennten Wege gehen, Ran. Ich will jede Nacht mit dir einschlafen und morgens mit dir aufwachen. Ich will darüber streiten, wer den abwasch gemacht hat, dir das Frühstück ans Bett bringen und dich bis zum Umfallen verwöhnen." "Genau so gehört sich das." "Das kannst du laut sagen, Kazuha." "Still, ihr Zwei bringt mich aus dem Konzept." Shinichi nahm ihre beiden Hände in seine. Ihr Herz raste so schnell, dass sie kaum noch atmen konnte. "Willst du meine Frau werden, Ran? Meine richtige Frau? Meine Ehefrau, bis in alle Ewigkeit?" "Natürlich will ich dich auch in Wirklichkeit heiraten!" Der Blauäugige nahm sie in seine Arme und wirbelte sie durch den Raum. Ihre Lippen trafen sich für einen atemlosen, leidenschaftlichen Kuss. "Gott sei Dank! Das wäre so peinlich, wenn du nein gesagt hättest." "Hast du deshalb dafür gesorgt, dass der Antrag in der Öffentlichkeit gemacht wird? Damit ich dich nicht abweisen kann?" "Ganz genau. Deine Oma mitzubringen, war nur eine zusätzliche Versicherung." "Es hat geklappt. Ich werde dich heiraten. Du hast mich jetzt am Hals." "Versprichst du das?" "Ich verspreche es." Sechs Monate später Jetzt, wo das Paar wirklich heiratete, hatten Ran und Shinichi Zeit, eine richtige Hochzeit zu planen. Es war die Idee von der Schleifenträgerin auf Shinichi seinem Sportplatz zu feiern. Heute sah Ran den Sportplatz zum ersten Mal ganz heraus geputzt. "Oh mein Gott. Ich liebe es! Das ist perfekt für uns." "Ist es, nicht wahr?" Die hübsche Mori drehte sich überrascht um, als sie Shinichi seine vertraute tiefe Stimme hinter sich hörte. "Shinichi! Du sollst mich nicht vor der Trauung sehen!" "Baby, wir sind eigentlich schon verheiratet. Schon vergessen? Das hier ist nur zum Spaß." "Nun, ich nehme es ernst. Immerhin werde ich nach diesem Tag ganz offiziell deinen Nachnamen tragen." "Du bist bezaubernd." "Verdammt richtig. Und wie ich das bin." Ran fuhr mit ihren Händen über Shinichi seine Brust, die unter dem Jackett ganz stramm war. Seine Hand strich über ihren Rücken und zog sie an sich heran. "Du siehst wunderschön aus." "Du hast mich schon einmal in diesem Kleid gesehen. Hochzeit Nummer eins, erinnerst du dich?" Shinichi seine Lippen trafen auf ihre für einen heißen, sich schwerelos anfühlenden Kuss. Er flüsterte gegen ihre Lippen. "Es ist immer noch schön. Genau genommen, wird es jeden Tag nur noch schöner." Hinter der jungen Mori tauchte ihre besten Freundin auf. Sie war ihre Traurednerin. Alle Hochzeitsgäste wurden zu ihren Plätzen gerufen und zarte Streichmusik leitete den Beginn der Zeremonie ein. "Ich habe euch heute alle versammelt, damit ihr der zweiten Hochzeit fertig sexiesten Menschen in ganz Beika beiwohnt. Meiner besten Freundin Ran Mori und ihrem Retter Shinichi Kudo. Sie backt traumhaft, sie hat einen tollen Körper und sie hat sich den größten Frauenschwarm des Fußballs geschnappt. Er hat einen Charme, der überall Höschen zum Schmelzen bringt, er hat Füße flinker als jeder Hase und er ist ein Bad Boy mit einem Herz aus Gold." Der attraktive Fußballer führte Ran ihre Hand zu seinen Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. Er zwinkerte ihr zu, sodass Ran rot wurde. "Sie sind wie füreinander geschaffen. Und ab heute werden diese beiden Seelen nicht durch eine geschäftliche Vereinbarung miteinander verbunden sein, sondern durch die Liebe. Jetzt ist es Zeit für ein Gelübdenaustausch. Du bist dran, Playboy." "Ich werde euch nicht anlügen.. Ich hatte nie gedacht, dass ich der Typ bin, der heiratet. Geschweige denn der Typ, der zweimal heiratet. Und dann auch noch dieselbe Frau! Aber Ran hat mich verändert. Zum Besseren. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich der glückliche Mann bin, mit dem sie ihr Leben verbringen will." "Du hast mich jetzt am Hals." "Es gibt niemanden, mit dem ich lieber zusammen sein möchte." Ihr Lächeln wurde zärtlich, als sich die Blicke trafen. "Ich liebe dich so sehr. So lustig es auch ist, daran zu denken, wie wir zusammenkamen." Weiteres Gelächter schallte durch die Menge. Inzwischen wusste jeder von der Scheinehe. "Irgendwie tief im Inneren.. wusste ich immer, dass ich mit dir verheiratet sein würde. Echt jetzt." Ein Chor von Rührung schallte durch die Gäste. Kazuha drehte sich zu ihrer langjährigen Freundin. "Du bist dran, Ran. Es wird schwer sein mit dem Süßholzraspler mitzuhalten." Ein Schimmer von Verletzlichkeit leuchtete in Shinichi seinen dunkelblauen Augen auf. Ran drückte seine Hände. So oft sie auch Shinichi sagte, dass sie ihn liebte. Er verhielt sich immer noch so, als ob er es nicht verdient hätte. Sie wollte ihm zeigen, wie sehr er ihr bedeutete. Die hübsche Braut räusperte sich und schloss für einen Moment ihre Augen, bevor sie ihm tief in seine sah. "Mein Leben war schrecklich, bevor ich dich traf. Die Bäckerei ging zugrunde. Mein Onkel kämpfte darum, sie zu verkaufen. Meine Großmutter wurde von ihm zu seinen Zwecken unterstützt, aber ich wollte ihn nicht mehr in unserem Leben haben. Wir haben uns auf der Straße getroffen und ich dachte, du wärst nur ein gutaussehender Weiberheld, der mich auf seiner Liste setzen will." Shinichi lachte leise vor sich hin. "Aber ich habe gemerkt, dass das nur eine Fassade war. Ich habe schnell dein wahres Ich gesehen. Und bevor du mich überhaupt richtig kanntest, hast du alles geopfert, um mich zu retten. Von dem Moment an war es unausweichlich, dass das, was als Mittel zum Zweck begann, schließlich die realste Beziehung meines Lebens werden würde. Ich kann es kaum erwarten, den Rest meines Kebens mit dir zu verbringen. Ich liebe dich, Shinichi Kudo." Der Bräutigam küsste seine Braut auf die Lippen und überraschte Ran damit. "Ich habe noch nicht gesagt, dass es Zeit zum Küssen ist!" "Tut mir leid, Kazuha. Ich konnte einfach nicht anders. Sie ist einfach so atemberaubend." Ran beugte sich vor und drückte Shinichi einen schnellen Kuss auf die Wange, was die Menge zum Lachen brachte. "Ich konnte auch nicht anders." "Wenn es keine Einwände gibt, darfst du die Braut jetzt küssen. Ganz offiziell." Shinichi nahm seine Braut in seine Arme und hob sie vom Boden auf, um sie zu küssen. "Darf ich vorstellen, Mr. und Mrs. Kudo. Herzlichen Glückwunsch!" "Wir sind verheiratet, Baby! Und zwar richtig!" "Und jetzt brauche ich Torte und Champagner." "Beides lässt sich arrangieren." "Worauf warten wir dann noch?" Das frisch gebackene Brautpaar betrat gemeinsam mit den Gästen den Empfangsbereich und Sonoko und Kazuha verwickelten die Braut in einen fröhlichen Tanz. Die zwei Frauen lächelte, während sie um Ran herumtanzten. "Nochmals herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der Gerichtsverhandlung." "Nun, wir hatten einfach nur Glück, dass wir dich hatten." "Du hast genau das getan, was du tun musstest. All die harte Arbeit hat sich gelohnt!" "Eigentlich muss ich meinem Onkel danken, dass er uns zusammengebracht hat. Wenn er nicht gewesen wäre, wären Shinichi und ich vielleicht nie zusammengekommen." "Ganz ehrlich? Ich glaube, ihr wärt ohnehin zusammen gekommen." "Sonoko hat recht. Ihr beide seid wie Seelenverwandte." "Denkt ihr das wirklich?" "Ich weiß es." "Ihr seid wie füreinander geschaffen." Plötzlich packte Ran eine starke Hand an der Taille. Mit einem Keuchen landete sie gegen eine muskulöse Brust. "Tut mir leid, meine Damen, aber ich brauche meine Braut jetzt für mich allein." "Tu dir keinen Zwang an, Romeo." "Der Herr ist ziemlich besitzergreifend, was?" "Ran liebt es." "Ich leugne es nicht." Shinichi seine Hand tauchte zur untersten Seite ihres Rückens und drückte sie an sich heran. Ihr Herz flatterte in ihrer Brust, als Shinichi sich zu ihrem Ohr beugte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. "Tanz mit mir. Auf unserer Hochzeit haben wir nie getanzt. Das sollten wir ändern." Die Musik wurde sexy und langsam. Ein träger, sinnlicher Tango. Seine Augen blieben an ihren hängen, als er sie über die Tanzfläche wirbelte und Ran dann an sich zog. Ihr Atem blieb ihr im Hals stecken, als sein Gesicht plötzlich nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Die hübsche Braut konnte nichts anderes tun, als ihn anzusehen, während Shinichi sie auf der Tanzflächen herum wirbelte. Der Rest des Raumes verdunkelte sich. Musik erfüllte ihre Ohren, zart und verführerisch. Es gab nur Ran und Shinichi. Niemanden sonst. "Ich kann nicht glauben, dass ich dich meine Frau nennen darf." Seine Hand umschlang ihren Rücken, während er sie fest an seine Brust drückte. Ran ließ ihren Kopf an seine Schulter fallen und atmete seinen beruhigenden Minz- und Cologne- Duft ein. "Ich bin der glücklichste Mann in diesem Raum, Ran." Shinichi seine Finger waren sanft, aber fest auf ihrer Wange. Die Berührung seiner Lippen auf ihren schickte eine Flamme des Verlangens über ihre Wirbelsäule. Als das Lied endete, verharrten sie in der Umarmung. Ran zog sich zurück, weil sie von der Aufmerksamkeit ein wenig errötet war und fächelte sich sanft Luft zu. Als die Party langsam ausklang, fand sie sich auf Shinichi seinen Lippen wieder, zwischendurch am Champagner nippend, wenn sie nicht gerade etwas von der Hochzeitstorte aß. "Sollen wir jetzt unsere Flitterwochen planen?" "Ja, gerne. Ich denke da an die Bahamas. Cocktails am Pool. Lass uns gehen." "Du hast meine Gedanken gelesen." Eine Woche später nippte das Ehepaar an tropischen Drinks unter einer schattigen Tiki- Hütte. "Verdammt. Verheiratet sein rockt." "Das tut es wirklich." "Eine echte Ehe macht definitiv mehr Spaß als eine Scheinehe." "Die Scheinehe war lustig, aber anstrengend." "Weißt du, was das Beste an der echten Ehe ist?" "Sag es mir." "Dich küssen zu können, nicht um etwas zu beweisen, sondern einfach, weil ich es will." "Ach, ja? Dir hat es keinen Spaß gemacht, vor meinem Onkel rumzumachen?" "Ich meine, das Rummachen hat Spaß gemacht." "Aber der Onkel?" "Ja, der nicht so sehr. Er war ätzend." Shinichi legte einen Arm um ihre Schultern und nahm einen letzten Schluck seines Cocktails. "Ich brauche etwas Schatten. Lass uns ein bisschen aufs Zimmer gehen, ja?" Nur wenige Minuten, nachdem sie ihr Hotelzimmer betraten, zogen sie sich gegenseitig aus. Ohne Vorwarnung nahm der gutaussehende Kudo sie in seine Arme und trug Ran zum Bett. Mit einem atemlosen Lachen landete die hübsche Kudo auf dem weichen Bett, wobei sich ihre Haare unter ihr auffächern. Innerhalb von Sekunden krabbelte Shinichi zwischen ihre Beine und eroberte ihren Mund mit einem heißen Kuss. Ihre Finger krallten sich in sein Haar und Ran zog seine Lippen mit aller Kraft auf ihre. Sein Kuss war fieberhaft und alles verzehrend. Das Verlangen pulsierte tief in ihrem Magen und kochte zwischen ihren Beinen hoch. "Shinichi.." Seine nackten Muskeln waren so verlockend über sie. Ran fuhr mit einem Finger seine Brust entlang. "Ich will dich." Shinichi breitete sich auf dem Bett aus und hinterließ eine heiße Spur von Küssen auf ihrem flachen Bauch. Er küsste ihre Oberschenkelinnenseite, bevor er ihr Bein über seine Schulter legte. Nachdem der attraktive Fußballer seine Frau auf Touren gebracht hatte, drehte Ran ihn um, sodass Shinichi ausgebreitet unter ihr lag. "Ich liebe es, dich auf mir zu sehen.." Ran stützte ihre Hände auf die festen, geformten Muskeln seiner Brust und ließ sich auf seinen Schwanz sinken, damit er sie ausfüllen konnte. Seine Hände wanderten ihre Oberschenkel hinauf und drückten ermutigend auf ihren Hintern, während Ran sich auf ihm wiegte. Ihre Hüften bewegten sich in kleinen Kreisen, bis sie den perfekten Rhythmus gefunden hatte. "Du siehst gerade so umwerfend aus, Baby.." Seine Hüften trafen mit jedem Stoß auf ihre und das Tempo baute sich immer weiter auf, bis sie am Rande ihres Orgasmud stand. Das Paar kam gleichzeitig, und Ran ihr Kopf fiel vor atemloser Begierde nach hinten, während er sie fest umklammerte. Shinichi fuhr ihr mit den Fingern durch ihr braunes, langes Haar, während sie ihren Kopf an seine Schulter legte. "Das war unglaublich." "So perfekt diese Flitterwochen auch sind.. Ich bin ehrlich gesagt so aufgeregt, wieder nach Beika und in unser richtiges Leben zurückzukehren. Ich habe immer wieder über das Haus nachgedacht, das wir gesehen haben." Kürzlich war das Paar auf Wohnungssuche gegangen. Jetzt, wo sie verheiratet waren und beide Karrieren ihren festen Stand fanden, konnten sie sich ein Upgrade leisten. "Ich denke, wir sollten es wagen." "Zusammen ein Haus kaufen? Ja! Wir werden Platz für ein paar Kinder haben." "Kinder? Du willst Kinder?" "Du weißt, dass ich das will, Shinichi." "Ich auch. Sehr sogar." Shinichi küsste Ran auf die Stirn und beide schliefen in den Armen des jeweils anderen ein. Ein Jahr später Das Ehepaar stand zusammen im Wohnzimmer ihres brandneuen Zuhauses. "Ich kann es kaum erwarten, dieses Haus mit Babys zu füllen." Wärme durchflutete ihre Wangen. In letzter Zeit hatten die Beiden immer öfter darüber gesprochen, gemeinsam Kinder zu bekommen. "Du wärst ein unglaublicher Papa." "Denkst du das wirklich?" "Ich weiß es." "Mein Papa war.. wohl kaum ein Papa, wie du weißt. Er war nach Mama ihr Tod schrecklich. Er hat mich behandelt, als wäre ich wertlos. Das macht mich nur noch entschlossener, selbst Papa zu werden, weißt du? Ein Kind richtig zu erziehen. Es mit Liebe zu überschütten." Tränen füllten ihre Augen. Ran nahm Shinichi sein Kinn zwischen ihre Finger und brachte ihre Lippen auf seine. "Also.. Wie viele Kinder willst du?" "Das liegt wirklich an dir. Du bist diejenige, die sie austragen muss. Die Schwangerschaft ertragen muss, mit all der körperlichen Veränderung." "Wie gentlemanlike von dir." Shinichi hielt ihre Hand an seine Wange. Seine Lippen berührten ihre Handfläche. "Du wärst die unglaublichste Mama, Ran." Tränen stiegen ihr in den Augen auf. Shinichi sprach mit einer solchen Zärtlichkeit und Zuversicht über die hübsche Bäckerin, dass es ihr den Atem raubte. In diesem Moment, wollte sie nichts mehr, als mit diesem Mann an ihrer Seite eine Familie haben. Ran zog Shinichi an sich und verwickelte ihn in einen Kuss voller Zärtlichkeit und Verlangen. Shinichi hob sie vom Boden auf und wiegte sie in seinen Armen. Ihr Herz hüpfte vor lauter Freude. Der junge Kudo legte sie auf der Couch. Ihr Haar fächerte sich um sie herum auf dem Kissen auf während er zwischen ihre Beine kletterte. Lachend schlang Ran ihre Beine üm seine Hüften, während er anfing, ihren Hals zu küssen. Ran biss sich auf die Lippe, während Shinichi ihren Hals und dann weiter zu ihrem Bauch sich hinunter küsste. Er küsste ihren Bauch, dann ging er tiefer zwischen ihre Beine und zog Ran ohne große Eile aus. Er nahm sich Zeit güt jeden neuen Zentimeter Haut, den er enthüllte und verwöhnte seine Frau mit Küssen. Die hübsche Bäckerin zog ihn genauso langsam und geduldig aus. Sobald Ran nackt war, schlang er ihre Beine um seine Hüften. Er drang langsam in sie ein und füllte Ran perfekt aus. Sie entwickelten gemeinsam einen süßen, sinnlichen Rhytmus. "Shinichi.. Schneller.. Bitte.." Sie kamen zusammen und küssten sich träge. Glückseligkeit durchflutete ihren Körper und Ran ließ sich zurück auf die Couch fallen. Shinichi vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mir gehörst." "Ich gehöre dir, Baby. Und du gehörst mir." Die junge Kudo war nach knapp zehn Monaten in einem Krankenhauszimmer und hielt Shinichi seine Hand fest, während sie ein letztes Mal presste. "Da kommt sie!" Ihr Körper presste ein allerletztes Mal. Das Baby war da. Erschöpft, verschwitzt und voller Euphorie ließ Ran sich zurück ins Krankenbett fallen. Shinichi küsste sie innig. Ran klammerte sich fest an ihn, während er ihr feuchtes Haar zurück strich. Die Krankenschwestern säuberten das Baby schnell und überprüften seine Vitalwerte. "Bist du bereit, unser kleines Mädchen zu sehen?" Das schönste Kind der Welt wurde in ihre Arme gelegt. Ran starrte auf ihr Gesicht und erblickte eine Mischung aus Shinichi seinen Gesichtszügen und ihren eigenen. "Sie ist die Liebe meines Lebens." "Auch meine. Sie ist perfekt. Genau wie du." Die frischen Eltern blickten gemeinsam auf ihr kleines Mädchen herab. Ran ihr Herz hatte sich noch nie so voll angefühlt. "Wenn man bedenkt, dass das alles mit einer Scheinehe begann.." "Und jetzt sieh uns an. Am Ende haben wir etwas so Echtes. Ich kann es kaum erwarten, für immer mit dir zusammen zu sein." Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und Shinichi beugte sich zu der Mutter seines Kindes und verwickelte sie zu einem innigen Kuss. Jetzt konnte das Paar nichts mehr trennen und beide freuten sich auf die Zukunft als kleine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)