Moonlight von __Okami__ ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 - Why -------------------------- Kapitel 3 – Why   „Heirate mich, Sakura Haruno.“ Erschüttert trafen nicht nur die verwirrten Augen der Haruno auf den Clanerbin. Sasuke stellte seinen Wunsch laut und deutlich vor allen anderen. Selbstbewusst wie ein wahrer Uchiha nun mal war. Einen Augenblick starrte die Rosahaarige Sasuke wortlos und perplex an, bis sie mit einem Mal ihre Stimme wiederfand. „Verzeih, aber du machst dich gerade lustig über mich, nicht wahr?“, skeptisch zog sie ihre Augenbrauen nach oben in der Hoffnung, dass der Schwarzhaarige einfach lachen würde und kalt, wie er war, an ihr vorbei stolzierte, um jemanden wie ihre Freundin Hinata Hyuuga um ihre Hand zu bitten. Doch ihre Hoffnung verblasste, als sich in der Mimik des Uchihas nicht veränderte und er sie noch immer eindringlich ansah. „Nein.“, selbstsicher trat er an sie heran, verfolgt von den gebannten Blicken der Anwesenden. Die eben angewendete Katastrophe schob sich weit nach hinten in den Gedanken aller. Ein Uchiha, DER Uchiha, machte einer Halbdämonin einen Antrag. Ausgerechnet IHR?! Emotionslos sah er auf sie herab. „Warum?“, flüsterte sie, während sie unterbewusst damit kämpfte, seinem Blick standzuhalten. Seine ganze Präsenz schütterte sie ein, auch wenn sie es ungerne zugeben würde, sie spürte, wie einen inneren Kampf mit sich führte, ihm in die Augen zu sehen. Stille umhüllte die beiden und ihr Publikum. Am Rande nahm die Haruno wahr, wie weitere Personen aus dem Festsaal traten. Doch sie schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit, stattdessen wartete sie gebannt auf die Antwort des Clanerbens. Vermutlich wünschte sie sich, zumindest eine einzelne Gefühlsregung in seinen Augen oder Gesichtszügen zu sehen. Er antwortete nicht. Was hatte sie erwartet? Er war ein Dämon. Er war weder Mensch noch Halbdämon. Er war weder in irgendeiner Form menschlich noch sterblich. Er war ein unsterblicher, mächtiger, emotionsloser Dämon. Er sollte ihr endlich antworten. Wollte er sich so sehr einen Scherz aus ihrer Anwesenheit machen? „Warum? Warum willst du ausgerechnet mich heiraten?“, Sakura wurde lauter. Es sprach der Frust. Unbewusst beugte sich minimal nach vorne, sie sah es nicht ein, dass sie seiner Dominanz klein beigab. Sasuke setzte zu einer Antwort an, wurde jedoch unterbrochen. „Was redet sie? Du willst sie heiraten?!“ Neben Sasuke trat Fugaku Uchiha. Er glühte, jedoch nicht vor Freude. Sasuke fixierte Sakura weiter mit seinen Augen, bis er sie abwandte und auf seinen Vater richtete.  In seinen Augen lag nichts. Keine Emotion, keine Furcht, keine Abneigung – nichts. „Hast du ein Problem damit?“ Seinen Unterton als kalt zu beschreiben, würde seiner Stimmlage nicht gerecht werden. Es war, als würde ein Blizzard auf Fugaku treffen. „Allerdings.“, fuhr sein Vater ihn an. Danach drehte er sich zu Sakura. Er betrachtete sie. Abwertend. Sie spürte erneut diesen ablehnenden Blick auf sich, wie zuvor draußen. „Sie ist eine Halbdämonin und kann den Namen Uchiha nicht aufwerten.“, zischte er. Plötzlich fühlte sich Sakura Fehl am Platz. Dämonenblut hin oder her. Sie spürte nichts von dem. In ihr baute sich das Gefühl auf, dem Dämon, der zur Hälfte in ihr schlummerte, nicht gerecht zu werden. Niemals konnte sie mit Hinata Hyuuga oder gar den Uchihas mithalten. War überhaupt etwas in ihr dämonisch? Sie atmete tief ein und aus. Der Blick von Fugaku Uchiha tötete sie geradezu. //Keine Schwäche. Nicht jetzt.//, keifte sich in Gedanken an. Sasuke betrachtete seinen Vater unbeeindruckt. „Du bist der Clanerbe, Sasuke. Du solltest nicht so dumm handeln! Sie hat keine Länder! Wie soll sie uns helfen?!“, Fugaku schrie Sakura förmlich an, während er mit Sasuke sprach. „Vater.“, Sasuke lenkte die Aufmerksamkeit seines Vaters wieder auf sich. „Dass du es wagst!“, rief Fugaku verärgert. Sasuke hatte sein Sharingan in voller Pracht aktiviert. Doch nicht, um zu kämpfen, sondern aus purem Zorn. „Ich habe gesagt, dass ich jemanden ehelichen werde. Doch du hast nicht zu bestimmen wen.“, antworte Sasuke seinem Vater bedrohlich. Fugaku knirschte mit den Zähnen. „Was?! Warum diesen Abschaum!“, schrief eine hysterische Stimme aus der Menge. Temari trat vor und zeigte auf Sakura. Ihre Aura wurde bedrohlich. „Weil.“, Sasuke schritt an Fugaku vorbei, die Augen auf die von Sakura gerichtet. „Sie mir nicht zu allem Ja und Amen sagen wird. Ich brauche eine loyale Partnerin, keine Verehrerin.“, Sasuke blieb mit einem monotonen Blick vor der Haruno stehen, um sie von Temari abzuschirmen. „Aber..“, wisperte Sakura leise, dem Sharingan, welches auf sie herab sah, entgegen. Erwartend sah er sie an. „Ich habe nichts..“, beschämt sah sie zur Seite. Das Sharingan brachte sie dazu, den Blick abzuwenden. „Ich will keine Länder oder Titel oder sonst was. Ich will Loyalität und Ehrlichkeit. Etwas sagt mir, dass du genau das kannst.“, langsam hoch er seine Hand und bettete sie unter ihm Kinn. Sie riss abrupt die Augen von dieser federleichten Berührung auf. Sanft lenkte er sie dazu, ihm in die Augen zu sehen. Sie hörte auf zu atmen. Blutrote Augen, die durch sie hindurchsehen konnten. „Sasuke! Ich dachte du wolltest mich!“, auf seine Schulter legte sich eine Hand, die umgeben war von einer roten Aura. Sasuke sah über seine Schulter nach hinten. Seine Hand verließ das Kinn von Sakura. Langsam ließ er seinen Arm sinken und starrte Temari an. Temari verlor langsam die Kontrolle über ihren Dämon. „Temari.“, herrschte ein Stimme. Gaara trat nach vorn. Er musterte den Uchiha genauso monoton wie es Sasuke selbst tat. „Uchiha hat seine Wahl getroffen. Respektiere ihn.“, leicht nickte er Sasuke anerkennend zu. Sasuke grinste leicht, erwiderte aber das Nicken des Sabakuno Oberhauptes. Gaara schien zu verstehen, warum Sasuke diese Wahl traf. Gaara hatte selbst noch keine Partnerin gefunden. Nicht, weil es keine Anwärterinnen gab, viel mehr wies er unzählige Dämonen ab. Gerüchten zufolge trauten sich auch Halbdämoninnen in sein Anwesen. Suchte er womöglich etwas ähnliches wie Sasuke selbst? Widerwillig erlosch die Aura um Temari und sie nahm die Hand von der muskulösen Schulter. Ihre Wut stand ihr dennoch ins Gesicht geschrieben. „Du wirst noch sehen, was du davon hast.“, drohte sie in Richtung der Haruno. „Hier hat sich noch keiner entschieden!“, spukte Fugaku und riss Sasuke herum. Auch Fugaku hatte sein Sharingan aktiviert. Sasuke betrachtete seinen Vater vor sich. Fugaku war inzwischen umgeben von einer eisblauen Aura. Uchihas wurden immer von einer eisblauen Aura umgeben, wenn sie kurz davor waren, ihre Kontrolle zu verlieren. „Vater. Du forderst mich besser nicht heraus.“, Sasuke trat dicht an seinen Vater heran. Sakura besah eingeschüchtert das Spektakel. Würden sie sich jetzt ernsthaft gegenseitig angreifen? Wegen ihr? Was zur Hölle passierte hier? Sakura ging zu diesem Ball, um einmal in ihrem Leben ein Teil der Gesellschaft seinen zu können. Wo sie einmal jemand sein konnte, der nicht mit Ekel oder Angst betrachtet wird. Wie konnte sie nur so dumm sein. Halbdämonen waren einfach der geschaffene Abschaum der Gesellschaft. Man hatte nur die Chance akzeptiert zu werden, wenn der dämonische Teil einem Namhaften Clan entsprungen ist. Sowas war in der Praxis eine absolute Ausnahme. Ihr Vater war ein Mensch. Apropos Vater Urplötzlich sah sich Sakura panisch um. Wo war ihr Vater? Sasuke merkte im Augenwinkel den panisch suchenden Blick der rosahaarigen Schönheit. „Ich bin der Erbe des Uchiha Clans. Du hast keinen weiteren Erben. Ich eheliche, wen ich will.“, gab Sasuke kalt und monoton von sich, ehe er den Dominanz Kampf beendete und sich zu Sakura drehte. Er legte eine Augenbraue fragend nach oben, als ihr Blick seine blutroten Augen traf. Sie schien jegliche Einschüchterung vergessen zu haben, die die Uchihas oder sonst auch welcher Clan ausstrahlte. „Wo ist mein Vater..“, in ihrer Stimme flehte etwas panisch. Sasuke drehte sich um und durchsuchte mit seinem Sharingan die Menge an Gestalten, die sich draußen versammelt hatten. Kurz darauf drehte sich Sasuke erneut zu Sakura und schüttelte mit dem Kopf. „Nein!“, schrie sie mit aufgerissenen Augen und rannte in Richtung Eingang. „Sakura warte!“, hörte sie die besorgte Stimme ihrer Freundin Hinata Hyuuga rufen, doch sie verschwand im Saal. Jede Menge Trümmer waren im Saal verteilt. Viele der großen Fenster waren zerbrochen. Als sie langsam über den Boden trat, knirschten Glassplitter unter ihren Sohlen. Sie Augen suchten nach ihrem Vater. Sie sah einige leblose Körper, einige waren Nachtschatten. „Du solltest nicht mehr hier drin sein.“, laute Schritte kamen direkt neben ihr zum Stehen. Die Haruno sah zur Seite, um weiter oben auf die nun schwarzen Augen des Uchiha Erben zu treffen. Er schien sich beruhigt zu haben. Sie wollte gerade etwas erwidern, als etwas hinter ihm ihre Aufmerksamkeit einfing. Ungläubig riss sie ihre Augen auf. Für einen Moment zuckte etwas Besorgnis in den Augen des Uchihas. Er folgte ihrem Blick und verstand. „Vater..“, wisperte Sakura und wollte an Sasuke vorbeigehen. Dieser griff sie unsanft am Handgelenk und trat vor sie. Er blockierte ihren Blick. „Tu dir das nicht an.“, sagte er sanft. Sakura sah wieder nach oben. Ihre Augen glänzten. Sasuke sah so viel Leid in ihnen. „Ist er etwa?..“, flüsterte sie, ihre Augen flehten ihn an, dass er ihr sagte, er sei noch am Leben. Sasuke musste sich den Körper am Boden nicht ansehen. Er spürte, wie die Wärme aus dem Körper wich. Ein Nachtschatten hatte ihm das Herz herausgerissen. Er nickte leicht. Seine Augenbrauen wanderten tief. Fassungslos sah sie ihn an. Der Mann, der sie mit Liebe erzog und immer für sie da war, der einzige Mensch, der immer an sie geglaubt hatte – war tot. „Vater..“, wisperte sie perplex. „Sakura..“, sprach Sasuke sie vorsichtig und sanft an. Sie sah Sasuke nicht in die Augen, sie sah geschockt vor sich. Wie in Trance blickte sie auf seine Brust. Sasuke fluchte innerlich, als Sakura im nächsten Moment auf ihre Knie fiel. Der Uchiha kniete sich fast zeitgleich zu ihr. „Sakura-“, Sasuke stockte. Sakura begann, ganz leicht lila zu glühen. „Sakura, du musst zu dir kommen.“, Sasuke drückte ihr Handgelenk stärker, um Sakura aus ihrer Trance zu holen. Ihrem Gespräch zu urteilen, hatte Sakura noch nie ihren Dämon übernehmen lassen. Es war ein unglaublich schlechter Zeitpunkt es jetzt zu tun. Doch er spürte, wie sich etwas in ihre versuchte, zu erheben. Etwas war wach. Etwas war wütend. Sasuke ließ ihr Handgelenk los und griff ihr wie eben unter ihr Kinn. Er hob es mit sanfter Gewalt an. Das Schwarz in seinen Augen wich erneut einem blutrot. „Du bleibst, wo du bist.“, drohte er mit seiner tiefen Stimme. Der Druck um ihr Kinn verstärkte sich. Er musste dafür sorgen, dass sie die Realität wieder wahrnahm. „Sakura, komm zu dir!“, mahnte Sasuke nun lauter. Die Trance stand der Rosahaarigen noch immer in den Augen geschrieben. „Hörst du mich?“, er wurde langsam wütend, er spürte das Aufkeimen ihres Dämons. „Ich sag es dir ein letztes Mal, du bleibst, wo du bist. Sakura, komm zu dir.“, provokativ ließ er etwas von seiner eisblauen Aura frei. Unter Dämonen war dies eine Darstellung der Macht. Umso heller und beißender die Farbe, umso stärker der Dämon. Ein Grund, warum der Uchiha Clan so berühmt war. Es gab kaum eine Farbe, die bekannt war, heller zu sein als das Eisblau der Uchihas. Der Ton variierte jedoch zwischen den Mitgliedern. Itachi trug die dunkelste Färbung, während Sasuke die hellste besaß. Er war sehr nah an einem weiß-blau.   Augenblicklich zog sich das lila von Sakura zurück. Ihre Augen wirkten wieder lebendig. „Bist du zurück?“, Sasuke grinste schief. Perplex blickte sie nach oben, verzerrte dann jedoch ihr Gesicht. Der Uchiha hatte nach wie vor seine Hand gewaltsam an ihrem Kinn. Erlöste auf Grund ihres Blickes sofort seine Hand. „Verzeih mir. Du hättest beinah die Kontrolle verloren.“, er musterte den Abdruck seiner Hand an ihrem Kinn. Unwillkürlich musste er an den Abdruck an ihren Hals denken, dank Neji. „Ich hab was?“, flüsterte sie ungläubig. Was passierte hier? „Dein Dämon wollte raus.“, er grinste schief. Es war nicht der Umstand, der ihn zum Schmunzeln brachte, es war ihre ganze Gestalt. „Ich erinnere mich an ein Gefühl von Wut, ausgelöst durch-“, Sakura stockte und riss erneut die Augen auf. „Vater.“, ihre Erinnerung kam zurück. Ihre Augen begannen von neuen an zu glänzen. Doch diesmal waren es Tränen, die ihren Weg langsam aber sich über ihr Gesicht fanden. „Es tut mir leid, Sakura. Bitte komm mit mir nach draußen. Du sollst das nicht sehen.“, Sasuke klang bestimmend und doch etwas besorgt. Sakura war unfähig sich zu wehren, als Sasuke sie auf die Beine zog und nach draußen leitete – immer darauf bedacht, den Blick zur Leiche ihres Vaters zu blockieren.   Sasuke wusste, dass sie nun noch mitteloser war als zuvor.  Sie war eine Waise ohne Titel und Länder. Innerlich seufzte er. Sakura war womöglich in der Lage über vieles nachzudenken, als den Antrag den er ihr machte, zählte sicher nicht mehr dazu.         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)