Ausflug der (Chaos)Krähen von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- “Oh sind die süß!” An den Satz könnte man vermutlich zwanzigtausend Ausrufezeichen hängen, so wie er ausgestoßen und betont wird. “Oh ja, das sind sie wirklich! Schau mal, der da, Keiko!” Yachi deutet auf einen kleinen roten Fuchs, der sich zu einer Kugel zusammengerollt hat und die Besucher ignoriert. Doch er ist nicht der Einzige, der das Geschehen um sich herum einfach ausblendet. “Hey Kei, sind die kleinen Füchschen nicht zuckersüß?” Izumo hängt sich an einen seiner Arme und zieht daran, während sie auf die Tiere deutet. “Ja, ja”, erwidert Tsukishima, nimmt seinen Blick jedoch nicht von dem Gerät, das er in seinen Händen hält. Das wird jedoch gleich runter gedrückt. “Kei! Leg endlich dein dummes Handy weg und schau dir an, was um dich herum los ist!” “Was denn?” Er hebt seinen Kopf. “So spannend ist das jetzt ja wohl nicht.” “Bitte?” “Nicht spannend?” Sowohl Izumos als auch Yachis Blick liegen ungläubig auf ihm. “Ich weiß nicht so recht, ob die Aussage eine gute Idee war, Tsukki.” “Ach halt die Klappe, Tadashi!” Stirnrunzelnd blickt Tsukishima, auch während der Aussage die an seinen besten Freund gerichtet ist, durchgehend auf Izumo, deren Stirn gerunzelt ist und deren Augen gefährlich funkeln. “Reiß dich gefälligst am Riemen, Kei Tsukishima”, lässt seine Freundin da bereits eine Schimpftirade los. “Wir machen hier einen Ausflug! Der letzte Ausflug mit Daichi, Suga und Asahi sowie Kiyoko! Das solltest du gefälligst genießen! Deine Freunde wirst du so schnell nicht mehr sehen! Und was machst du? Starrst nur auf dein dämliches Handy!” Schon heben sich Tsukishimas Augenbrauen und er sieht von oben herab auf sie herunter. “Ich schaue gerade nur im Internet, wie man jemanden aussetzt. Und ich denke, du bist die erste, an der ich es ausprobieren werde.” Ihre Augen weiten sich, dann schnappt sie beleidigt nach Luft. Ihre Arme vor dem Oberkörper verschränkt, dreht sie ihm den Rücken zu. “Kei Tsukishima, du kannst mich mal!” Und damit stapft Izumo beleidigt von dannen. Yachi folgt ihr nach einem kurzen eingeschüchterten Blick auf Tsukishima. “Denkst du wirklich, dass es gut ist, wenn du jetzt mit ihr streitest?”, fragt Yamaguchi unsicher. “Ach, die beruhigt sich schon wieder”, winkt der Größere ab, ehe er wieder auf sein Handy starrt. Zumindest labert sie ihn jetzt nicht mehr dumm von der Seite an. “Naja, du musst es ja wissen. Ich meine, sie ist deine Freundin. Und … ich erinnere ja nur ungern an euren letzten Streit …” “Dann lass es einfach.” “... aber der ist auch nicht unbedingt gleich gut ausgegangen.” “Schlussendlich schon.” “Was aber nicht bedeutet, dass es auch heute gut ausgeht. Und eigentlich hat sie ja auch recht. Das ist das letzte Mal, dass wir mit den Älteren unterwegs sind. Das sollten wir einfach genießen.” “Oh Gott, du nervst derart, Tadashi!”, stöhnt Tsukishima, steckt sein Handy aber gleich darauf in seine Hosentasche und schiebt dann beide Hände ebenfalls in die Hosentaschen. Sein Blick richtet sich auf die Füchse vor sich. Und auch wenn er es gar nicht will, sind die kleinen pelzigen Tiere doch irgendwie … niedlich. Das ist seine Freundin manchmal auch … irgendwie. Schon dreht er seinen Kopf und sieht sich nach ihr um. Ein paar Meter weiter erblickt er sie neben Yachi. Und sie ist ganz eindeutig beleidigt, das erkennt er an ihrer Haltung mit den immer noch verschränkten Armen und dem verkniffenen Gesichtsausdruck, den er nur im Profil sehen kann. Erneut entkommt ihm ein Seufzen. Okay, vielleicht hat Yamaguchi recht. Vermutlich war es nicht sehr sinnvoll, seine Freundin zu verärgern. Mit ihr ist nicht immer unbedingt gut Kirschen essen, sie lässt sich nichts gefallen. Eigentlich mag er das ja an ihr … Okay. Er lässt seinen Kopf in den Nacken fallen. Er hat es mal wieder verkackt, also ist es an ihm, das in Ordnung zu bringen. Und schon läuft er los, hält auf seine Freundin zu. Kaum dass er hinter ihr steht, zieht er sie an sich, ihren Rücken an seine Brust. Überrascht sieht sie auf, ehe sie sich anspannt. “Okay”, murmelt er, “sind schon irgendwie süß”, murmelt er. Erstaunt blinzelt sie ihn an und entspannt sich wieder. “Aber wehe”, spricht er schon weiter, “du erzählst jemanden, dass ich das gesagt habe. Ich werde alles abstreiten.” Ein Kichern entkommt ihr. “Okay, mein kleiner Schmetterling.” “Gott, du nervst echt.” “Kannst mich ja aussetzen, ist ja sowieso dein großer Wunsch.” Ein leises Lachen entkommt ihm und er festigt seine Umarmung. “Mein Leben wäre dann vermutlich entspannter, aber irgendwie auch langweiliger.” “Das könnte sein.” Erneut entkommt ihr ein Kichern. “Keiko, du nervst.” “Ich dich auch, Kei.” “Das ist gut.” Yamaguchi tritt zu Yachi, die ein paar Schritte weitergegangen ist, als der Freund ihrer besten Freundin hinter dieser aufgetaucht ist. Zwar ist sie furchtbar neugierig und würde ihnen wirklich zu gerne lauschen, aber ihr ist bewusst, dass sich das nicht gehört. “Anscheinend ist Tsukki zur Vernunft gekommen”, meint Yamaguchi, als er neben Yachi stehen bleibt und zu dem Paar hinüber blickt. “Anscheinend. Aber es wird sicherlich nicht lange dauern, bis sie sich wieder wegen irgendetwas in die Haare bekommen”, erwidert sie. “Da hast du recht. Ähm”, mit roten Wangen sieht Yamaguchi sie an, “sollen wir beide dann schon mal vorgehen?”, fragt er leise. “Das können wir machen.” Unsicher sehen die beiden sich an, ehe Yachi kichert und vorsichtig nach seiner Hand greift. So langsam sollten sie sich daran gewöhnt haben. Auch er lächelt, während er seine Finger mit ihren verschränkt. Von ihren Freunden wissen es alle und zudem sind sie ja nicht das einzige Paar hier. Also warum nicht? Und schon gehen sie Händchen haltend los. ~🏐~ “Hey, Ryu.” Die leise, schon fast geflüsterte Aussage, bringt den Angesprochenen dazu, seinen Kopf hinter sich zu drehen, wo Nishinoya steht und ihn aus blitzenden Augen ansieht. “Ja?” “Komm mal her.” Diese Aufforderung untermalt Nishinoya, während er mit seinem Kinn neben sich deutet. Tanaka blickt zu Shimizu, neben der er gerade noch gestanden hat. Auf ihrer anderen Seite steht Sasaki, mit der sie sich gerade unterhalten hat. Stirnrunzelnd überlegt Tanaka, ob es sich lohnt, den Platz neben seiner Angebeteten aufzugeben. “Pssst!”, zischt Nishinoya hinter ihm erneut, dieses Mal aber lauter, so dass auch Shimizu ihren Kopf hebt und über ihre Schulter zu dem Jüngeren blickt. “Ich glaube, Nishinoya will etwas von dir”, richtet sie anschließend an den neben ihr Stehenden und blickt diesen an. “Das … ähm …” “Mensch Ryu!” Tanaka blickt zwischen den beiden Menschen hin und her, zwischen denen er sich einfach nicht entscheiden kann. Warum ist das Leben auch so schwer? Da legt sich eine Hand auf seine Schulter. “Jetzt geh schon zu ihm.” “Das … ähm …” Tanaka findet einfach keine Worte, doch als Shimizu ihn strahlend anlächelt, kann auch er nicht anders, als zu lächeln. “Ich bin ja den ganzen Tag dabei.” Er nickt. Erst langsam, dann immer schneller. Ja, sie ist da. Sie wird nicht weglaufen. Er kann nachher wieder zu ihr stehen und mit ihr durch das Fuchsdorf laufen. Vielleicht sogar, sein Herz nimmt einen Takt zu, ihre Hand halten! Vor seinem inneren Auge erscheint ein Bild, dass ihn und Shimizu zeigt, zusammen, Händchen haltend. Sie sieht ihn an, er beugt sich zu ihr, ihre Lippen nähern sich einander und dann … “Mensch Ryu, komm endlich her!”, zischt Nishinoya erneut und reißt seinen Kumpel aus diesem wunderschönen Tagtraum. Tanaka verzieht sein Gesicht, ehe er aufstöhnt, sich, nach einem letzten Blick auf Shimizu, die sich wieder Sasaki zugewandt hat, herum dreht und zu seinem Freund tritt. “Was?”, knurrt er schon fast. “Ryu, ich habe eine Idee!”, richtet Nishinoya ernst an den Größeren. “Ach ja?”, hört dieser gespannt auf. “Und was für eine?” “Wir”, Nishinoya richtet sich zu seiner ganzen Größe auf, mit der er nur ein paar der ebenfalls anwesenden Mädchen überragt und stemmt seine Arme in die Seiten, “brauchen ein Maskottchen!” “Ein Maskottchen?” “Natürlich! Wir sind die Karasuno! Wir waren gefallene Favoriten! Jetzt sind wir wieder auferstanden!” “Das stimmt!” Angriffslustig nickte Tanaka zu dieser Aussage. “Das sind wir! Und jede große Mannschaft hat ein Maskottchen! Also brauchen wir ebenfalls eines!” Und nun ist auch Tanaka voller Feuer für diese Idee. “Und ob wir eines brauchen!” Angriffslustig streckt er eine Faust in die Höhe … und lässt diese gleich darauf sinken. “Aber was für eines?” “Sieh doch doch einmal um!” Verschwörerisch beugt sich Nishinoya zu ihm. Schon dreht Tanaka seinen Kopf hin und her. “Äh …” “Mensch Ryu! Einen Fuchs natürlich!” Und wieder weiten sich Tanakas Augen! “Das ist eine super Idee, Noya!” “Nicht wahr?”, brüstet sich dieser. “Aber … wie kommen wir an einen ran?” “Ja wie wohl? Die rennen hier doch rum! Teilweise frei. Und davon schnappen wir uns einfach einen und nehmen ihn mit!” “Uh, das machen wir!” Die beiden schlagen ihre zu Fäusten geballten Hände zusammen, ehe sie sich herum drehen und sich nach einem geeigneten Fuchs umsehen. Welcher passt perfekt zu ihnen? Gar nicht so weit weg von den beiden steht jemand, der aussieht, als sei ihm ein Licht aufgegangen. Warum ist ihm das bisher nicht eingefallen? Es fühlt sich fast so an, als hätte ihm bis heute etwas gefehlt und das ihm genau in diesem Augenblick klar wird. Als würde endlich das fehlende Stück das Puzzle komplett machen. Ein Maskottchen! Das ist es, was dem Volleyballclub der Aoba Johsai bis heute gefehlt hat! Es ist allein die Sejoh, denen ein Fuchs als Maskottchen zusteht! Heißt es nicht, Füchse seien listig und schlau? Und im Gegensatz zu den Krähen ist die Sejoh listig und schlau! Entschlossen ballt Oikawa seine Hände zu Fäusten. Die Krähen werden es schon sehen, er wird als erster einen Fuchs haben. Aber viel wichtiger ist, welcher ist der richtige? Oikawas Blick gleitet über die Füchse, die man sehen kann. Er muss perfekt sein. Er muss gut aussehen. Er muss smart sein. Von allen geliebt werden. Ein selbstgefälliges Lächeln erscheint auf seinen Zügen. Im Endeffekt redet er ja von sich selbst. Also muss … seine Augen weiten sich bei der nächsten Erkenntnis. Der Fuchs muss sein wie er! Das wird er ja wohl schaffen. Denn wer kennt ihn bitte besser, als er selbst? Er wird den perfekten Fuchs für seine Mannschaft finden, das ist jawohl klar. Kurz kommt die Erinnerung zurück, dass er eigentlich kein Teil mehr der Mannschaft ist. Doch den Stich ignoriert er kurzerhand. Das wird schon werden. Er wird ihnen einen Fuchs als Maskottchen bringen und dann werden auch zukünftige Mitglieder des Sejoh Volleyballclubs seinen Namen nennen. Oh ja, gute Idee! Er wird den Fuchs Toru nennen! Zufrieden klopft er sich selbst auf die Schulter. Heute hat er wirklich wieder die besten Einfälle! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)