Ausflug der (Chaos)Krähen von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Erschrocken zucken Nishinoya, Tanaka, Kageyama und Hinata zusammen, ehe sie sich herum drehen. Nishinoya hebt den Fuchs, der immer noch Tanakas Ärmel zwischen den Zähnen hat und daran herum reißt auf Armlänge von sich entfernt in die Höhe. Hinter ihnen steht ihre komplette Gruppe und hat die Aufmerksamkeit auf ihre Chaoten gerichtet, allen voran auf das Tier, das in die Höhe gehoben wird. Sugawara, der sie gerade angesprochen hat, sieht sie verwirrt an, ehe sein Blick auf den Fuchs zu liegen kommt. “Ihr habt einen Fuchs gefangen?” “Klar!”, bringt Nishinoya hervor. “Unser neues Maskottchen!”, erklärt Tanaka und zieht weiterhin an seinem Ärmel. Sein Blick wandert zu Shimizu, die neben Sugawara steht und ihn verwirrt anblinzelt. “Er heißt Kiyo!”. Sie seufzt laut und für alle gut hörbar. “Ihr wisst schon, dass unser Wappentier eine Krähe und kein Fuchs ist?” “Unser Banner Spruch lautet auch >Fliegt!<. Und ein Fuchs kann nicht fliegen. Außer ihr werft ihn in die Luft.” Sugawara deutet auf das Tier, das sich immer noch in dem Griff hin und her windet, ohne seine Zähne locker zu lassen. Sowohl Tanakas als auch Nishinoyas Blick wandert nachdenklich auf den Fuchs. Dieser hält inne, wie als ob er bemerken würde, dass in den Köpfen der beiden Jungen nichts Sinnvolles vorgeht. Auch seine Zähne hat er aus Tanakas Ärmel gelöst. “Ihr werft diesen Fuchs jetzt nicht in die Luft!”, schneidet Sawamuras Stimme hart durch die Luft. Er steht neben seinen Freunden und langsam ducken sich alle. Er wirkt nicht sonderlich begeistert. Ganz im Gegenteil. Er wirkt wütend. Seine Stirn ist gefurcht, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen gepresst und er hat die Zähne zusammengebissen, wodurch seine Wangenknochen scharf hervorstehen. “Ihr setzt das arme Tier ab, aber sofort!” Langsam lässt Nishinoya das Tier auf den Boden sinken, wo der Fuchs sofort die Beine unter den Arm nimmt und im nächsten Augenblick verschwunden ist. “Ihr Vier!” Sawamura stapft auf sie zu. “Ihr habt sie doch echt nicht mehr alle! Ein Maskottchen?” “Aber …” Hilfesuchend blickt Tanaka seinen Kumpel an. Schon tritt Nishinoya nach vorne und streckt sich zu seinen vollen Größe. “Jede große Mannschaft hat ein Maskottchen! Und auch wir sind groß! Wir sind keine gefallenen Favoriten mehr, wir sind auferstanden! Und wie können wir das besser zeigen als damit, dass auch wir ein Maskottchen haben?” Man muss sagen, selbstbewusst ist der Kleinste von ihnen allemal. Doch einem ist das völlig egal. Sawamura brodelt regelrecht. “Naja, Shimizu hat aber recht. Wir sind Krähen, keine Füchse. Wenn, dann sollten wir eine Krähe als Maskottchen haben.” Sugawara zuckt mit seinen Schultern. Perplex blinzeln Nishinoya und Tanaka, wechseln einen Blick. Plötzlich blitzen ihre Augen auf und sie deuten aufeinander. “Du weißt, was das heißt!”, ruft der Größere der beiden. “Und ob!”, erwidert Nishinoya. “Wir müssen eine Krähe fangen!”, rufen beide aus, ignorieren, dass ihre Freunde genervt aufstöhnen. “Auf dem Flyer stand, dass es hier auch Vögel gibt!” “Dann los, dorthin!” Und schon rennen beide los, hinterlassen nur noch eine Staubwolke sich. “Das … sind Hühner … und Tauben …”, erklärt Michimiya zögernd, die ein Stück hinter ihrem Freund steht. “Diese … diese … Oh Gott, am liebsten würde ich ihnen …” Sawamura stockt und ihm scheint etwas aufzugehen. Sofort ändert sich seine Ausstrahlung. Mit schon fast einem Lächeln dreht er sich herum und deutet auf Ennoshita, der auch ein Stück weiter steht. “Das ist jetzt dein Problem, nicht mehr meines.” Und damit hebt er Michimiya seine Hand entgegen, die diese gleich ergreift und von ihm einfach mitgezogen wird. Der neue Kapitän sieht seinem Vorgänger fassungslos hinterher, ehe er sich mit einer Hand übers Gesicht fährt. Warum hat er sich das angetan? Warum hat er nicht abgelehnt? Das hätte er doch können, oder? War es zu spät, zu verschwinden? Und wie schon einmal einfach nicht mehr beim Volleyballclub aufzutauchen? Klingt an sich doch sehr gut, oder? Verzweifelt sieht er auf, blickt zur Seite, wo Narita und Kinoshita stehen. “Will nicht doch einer von euch?”, fragt er schon fast flehend. Sofort schütteln beide ihre Köpfe. “Auf keinen Fall!” Narita hebt beide Hände abwehrend vor sich in die Luft. “Niemals! Ich bin doch nicht irre! Ne ne, mit denen kannst du dich gerne herum ärgern, das überlassen wir dir freiwillig”, lehnt auch Kinoshita mehr oder weniger dankend ab. Ennoshita stöhnt erneut auf. Er hält es langsam immer mehr für eine dumme Idee, sich bereit erklärt zu haben, Kapitän zu sein. Die Zweitklässler, nein, jetzt auch Drittklässler, werden ihm einiges abzuverlangen. “Die Einzeller haben mal wieder bewiesen, dass sie Einzeller sind”, ertönt Tsukishimas Stimme ein paar Meter weiter. Schon entgleisen Ennoshitas Gesichtszüge. Okay, Tanaka und Nishinoya werden ihn schon genug fordern. Aber er hat dabei die neuen Zweitklässler außer acht gelassen. Oh Gott, hoffentlich bekommen sie nicht auch noch Erstklässler, die sich den Chaoten anschließen werden. Und Tanaka ist sein Vize! Wie soll der ihm überhaupt helfen? Wobei, Sugawara war auch ein Vize und das ist vermutlich nicht so viel anders … Wie hat Sawamura das nur gemacht? Und schon kommt Bewegung in ihn. “Daichi, warte!”, schreit er und beeilt sich, zu diesem aufzuschließen. Dieser muss ihm dringend noch mehr Tipps geben. Ob Betäubungspfeile wohl eine gute Idee sind? ~🏐~ Der Fuchs ist einfach nur dankbar dafür, endlich auf den Boden gelassen zu werden. Da sind immer mehr Zweibeiner aufgetaucht, das war zuviel. Dazu der böse Mann. Der, wo so böse geguckt und geschimpft hat! Der hat ihm mehr Angst gemacht als alle anderen zusammen. Kaum dass seine Pfoten den Boden gespürt haben, ist er bereits losgerannt. So schnell er kann. Einfach nur weg hier! Immer wieder sieht er über seine Schulter, so dass er nicht bemerkt, dass vor ihm plötzlich etwas, jemand, auftaucht. Mit voller Wucht rennt er dagegen, wird ein Stück nach hinten geschleudert und bleibt erschrocken liegen. Und ehe er es sich versieht, wird er bereits wieder aufgehoben. “Hah, so ist das doch am einfachsten! Hallo Maskottchen der Aoba Johsai.” Der kleine Fuchs versteift sich. Noch so ein Zweibeiner. Wo ist er hier eigentlich reingeraten? “Hmm, eigentlich wollte ich dich ja Toru nennen, nach mir. Aber so wie du aussiehst. Nein, danke. Also um diesen Namen tragen zu können, müsstest du um einiges hübscher sein. Aber na gut, noch ein Fuchs wird mir sicherlich nicht so schnell über den Weg laufen. Also nehmen wir jetzt einfach dich. Ah, ich habe den perfekten Namen für dich. Wie wäre es mit Hajime?” ~🏐~ Iwaizumi sieht sich um. Wo ist dieser Volltrottel nur schon wieder? Warum kann man ihn nicht eine Sekunde aus den Augen lassen? Er kennt seinen besten Freund und er weiß, was für ein Idiot dieser ist und auch, dass es eigentlich nur schief gehen kann, wenn man ihn allein lässt. Kurz darauf hat er ihn gefunden und bleibt wie erstarrt stehen. Was macht Oikawa da? Und warum hält er einen Fuchs in den Händen? “Oikawa?”, bringt er fassungslos hervor. “Was machst du da?” “Ah, Iwa-lein. Schau mal.” Mit leuchtenden Augen hebt Oikawa ihm den Fuchs entgegen. “Schau mal, wir, nein, der Volleyballclub hat jetzt ein Maskottchen. Er heißt übrigens Hajime. Eigentlich wollte ich ihn Toru nennen, aber sieh mal, er sieht gar nicht aus wie ein Toru, dazu ist er nicht hübsch genug. Also heißt er wie du.” “Gott, warum tust du mir das an? Warum strafst du mich so?”, murmelt Iwaizumi und lässt den Kopf einen Augenblick mit geschlossenen Augen in den Nacken sinken. Doch gleich darauf sieht er seinen besten Freund mit blitzenden Augen an. “Du lässt das arme Tier sofort auf den Boden nieder, klar?” “Aber Iwa-lein …” “Sofort und auf der Stelle, klar? Sonst setzt es gleich eines und wir wollen doch nicht, dass Ausversehen das arme Tier einen Schaden davon trägt!” “Aber Iwa, unser Maskottchen …” “Sofort habe ich gesagt!” Wütend stapft Iwaizumi auf ihn zu. Schnell lässt Oikawa den Fuchs auf den Boden nieder, der zum zweiten Mal an diesem Tag das Weite sucht und sogleich nicht mehr zu sehen ist. “Iwa-lein, das wäre doch perfekt gewesen! Warum hast du nur … Aua!” Oikawa verzieht schmerzvoll das Gesicht, als sein bester Freund sein Ohr packt und ihn mit sich zieht. “Warum kann man dich eigentlich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen? Ständig hast du einfach nur dumme Sachen im Kopf. Du bist so dämlich, dass es einem selbst schon wehtut!” Iwaizumi nickt Sawamura und Ennoshita sowie die anderen bei den beiden Mitlaufenden zu, während er vorbeigeht, Oikawa weiterhin ohne Rücksicht auf Verluste, in dem Falle dessen Ohr, hinter sich herziehend. “Ich verstehe es wirklich nicht! Warum bist du schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe? Ich glaube, ich sperre dich in einen dieser Käfige, die es hier für die Füchse gibt. Da bist du am besten aufgeräumt. Und ich habe keine Ahnung, ob ich dich noch abhole und mit nach Hause nehme oder dich einfach hier lasse! Das wäre für uns alle nämlich eigentlich das Beste!” “Aua, aua! Mensch Iwa-lein! Ich verstehe es einfach nicht. Warum bist du immer so gemein zu mir und tust mir weh? Was tue ich dir eigentlich? Ich bin doch dein bester Freund. Der tollste und beste Mensch den du kennst. Du solltest mir dankbar sein, dass ich …” “Ich sehe da vorne schon einen Käfig!” “Iwa-leeeeein!” Sawamura sieht dem ehemaligen Kapitän der Aoba Johsai und dessen Vize nachdenklich hinterher. In einen Käfig einsperren? Das klingt nach einer himmlischen Idee. Vielleicht sollte er das Ennoshita vorschlagen, der wäre der Idee sicherlich auch nicht abgeneigt. Doch da zieht Michimiya an seiner Hand und seine Aufmerksamkeit auf sich. “Daichi, sieh mal, da vorne. Gott, sieht das nicht süß aus, wie die kleinen Füchse miteinander schmusen?” Sawamura sieht seine Freundin an und schon macht sein Herz einen Satz. Sie ist ebenfalls sehr süß. Nein, er will sich jetzt keine Gedanken mehr um die Chaoten machen sondern die Zeit mit seiner Freundin und seinen Freunden genießen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)