Nur ein Augenblick von Lunakate (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Ein brisanter Morgen ------------------------------- Am nächsten Morgen war Sakura bereits vor dem Morgengrauen wach. Sie hatte sich die gesamte Nacht über unruhig in ihrem Bett hin und her gewälzt. Verfolgt von Sasukes tiefschwarzen Augen und dem kurzen Augenblick, in denen er sie so durchdringend angesehen hat, dass es in ihrem Bauch nur bei dem Gedanken daran kribbelte. Es schien ihm zwar gleichgültig zu sein, ob sie neben ihm saß oder nicht, aber immerhin machte er auch nicht den Anschein genervt darüber zu sein. Heute würde ein anstrengender Schultag sein und auch, wenn sie hauptsächlich wegen Sasuke in diesem Kurs sein wollte, durfte sie ihre Schulaufgaben nicht vernachlässigen. Sie musste mit einem klaren Kopf in den Schultag starten und deshalb schlug sie entschlossen die Decke zur Seite und ging auf Zehenspitzen ins Badezimmer um ihre Eltern nicht zu wecken. Als Sakura das Haus verlies um eine kurze Runde im Park zu laufen, graute der Morgen bereits, aber die Straßen waren noch wie leergefegt. Um mit den anderen im Sportleistungskurs mithalten zu können, musste sie an ihrer Ausdauer arbeiten. Die meisten von ihnen trainierten bereits seit Jahren. Also setzte sie entschlossen einen Fuß vor den anderen und lief zum Park. Die Runde hatte sie schon oft gedreht, doch diesmal überkam sie ein seltsames Gefühl, als sie auf den schmalen Weg durch die Bäume einbog. Sie konnte sich nicht erklären woher dieses bedrückende Gefühl in der Magengegend kam, aber es zu ignorieren erschien ihr falsch. Sakura entschloss sich lieber umzudrehen und die Runde auf der Straße fortzusetzen, als sie bemerkte, dass ihre Schritte nicht die einzigen waren, die in der Stille des Morgengrauens ertönten. Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Eine dunkle Gestalt mit Kapuze lief in einem Abstand von ungefähr drei Metern hinter ihr her. Dem Körperbau zu urteilen schien es keine Frau zu sein. Sakura wurde nervös, ihre Schritte und ihr Atem schneller. „Wo kommt der denn so plötzlich her?! Eben noch war weit und breit keine Menschenseele!“, überlegte sie fieberhaft, während sie ich schon im Kopf die beste Route überlegte um ihn abzuhängen. Als sie bemerkte, dass auch die Schritte hinter ihr schneller wurden, bog sie bei der nächsten Gelegenheit nach links. Ihr Verfolger war immer noch hinter ihr. Sie wurde panisch und begann zu rennen. Ihr Atem wurde unregelmäßig und ihr Puls raste. Auch der seltsame Kerl hinter ihr begann zu rennen und Sakura wurde bewusst, dass sie womöglich in großer Gefahr war. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals so schnell gerannt zu sein wie in diesem Moment. In ihrer Panik schaffte sie es nicht einem herunterhängenden Ast auszuweichen, der ihr einen brennenden Schnitt an der Wange zufügte. Aber das war ihr in diesem Augenblick egal. Getrieben von den immer näher kommenden Schritten hinter ihr bog sie um die nächste Ecke und konnte durch das dichte Gestrüpp nicht erkennen, dass ihr jemand entgegen kam. Mit einem schmerzhaften Knall prallte sie von etwas ab und landete unsanft auf dem Boden. „Kannst du nicht aufpassen?!“, schrie eine genervte Stimme, die ihr so vertraut war, dass ihr vor Erleichterung die Tränen in die Augen schossen. Sie blickte auf und sah Sasuke, der durch den Aufprall ebenfalls zu Boden gestürzt war. Noch bevor sie etwas sagen konnte musterte er sie und bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war. „Sakura…“, kam es nun etwas ruhiger vom Uchiha, der sich vom Boden abstützte und ihr entgegenlief, „…was ist passiert? Bist du verletzt?“ Sakura hatte plötzlich einen großen Kloß im Hals und kämpfte gegen die brennenden Tränen in ihren Augen. Sie schüttelte den Kopf und senkte ihren Blick. Sasuke schaute sich um und konnte in der Ferne nur noch einen schwarzen Schatten sehen, der schnell in den dichten Büschen verschwand. „Wer war das?“, fragte er mit ernster Stimme. Sakura zuckte mit den Schultern und rieb sich über ihre schmerzende Wange. „Hat er dir das angetan?“, Sasuke lehnte sich zu Sakura und betrachtete die Schnittwunde. „Nein.“, erwiderte Sakura noch immer leicht unter Schock, „Er hat mich verfolgt und ich bin einfach nur gerannt. Ich habe nicht aufgepasst.“ „Und du hast keine Idee wer das war?“, hakte der Uchiha offensichtlich besorgt nach. Wieder schüttelte die Rosahaarige nur den Kopf. Sasuke seufzte und streckte ihr die Hand entgegen. „Warum läufst du auch zu dieser Zeit alleine durch den Park?“, fragte er fast schon tadelnd. Sakura blickte ihn an und nahm zögernd seine Hand. Sie fühlte sich warm und kräftig an. Jegliche Angst war plötzlich verschwunden. Während Sasuke ihr auf die Beine half vermied er jeglichen Augenkontakt. War er genervt, weil er nun das Gefühl hatte, sich um sie kümmern zu müssen? „Danke, Sasuke-Kun. Wenn du nicht zufällig dieselbe Route gelaufen wärst, dann…“, Sakura beendete ihren Satz nicht. Alleine der Gedanke was hätte passieren können, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Komm.“, sagte der Uchiha, „Ich bringe dich nach Hause.“ „Das musst du nicht tun.“, erwiderte Sakura, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte. Aber Sasuke ignorierte es und sie liefen still nebeneinander her. Ohne die Bewegung fühlte es sich ziemlich kühl im Park an und Sakura konnte das Zittern einfach nicht unterdrücken. Dann bemerkte sie, wie Sasuke ihr wortlos seine Überziehjacke hinhielt. Verlegen nahm sie diese entgegen und schlüpfte zügig hinein. Sie war von seiner Körpertemperatur von innen mollig warm und duftete nach ihm. Unweigerlich musste sie sich vorstellen, wie es sich wohl anfühlen würde von Sasuke umarmt zu werden. „Danke, Sasuke-Kun“, sagte sie leise und spürte wie ihre Wangen heiß wurden. „Hm.“, kam es vom Schwarzhaarigen der weiterhin geradeaus schaute. Sakura schaute schüchtern auf ihre Füße und so liefen sie den restlichen Weg stumm weiter. Vor Sakuras Haus hielten sie kurz an. Sie nahm die Jacke wieder ab und reichte sie Sasuke. „Das hat geholfen.“, gab sie ehrlich zu und setzte sich ein sanftes Lächeln auf. Als sich ihre Blicke kurz trafen war es diesmal Sakura, die ihren Blick schnell abwendete. Völlig benommen von dem Gefühlschaos der letzten Ereignisse konnte sie ihm nicht in die Augen sehen, ohne dabei rot zu werden. „Vielleicht solltest du das nächste Mal nicht mehr alleine Laufen gehen. Zumindest nicht so früh am Morgen, wenn kaum einer draußen ist.“, sagte Sasuke ernst. Sakura nickte und fragte sich, ob er sich tatsächlich Sorgen um sie machte oder sich verpflichtet fühlte so etwas zu sagen. Wortlos wendete sich Sasuke ab und machte sich auf den Heimweg. „Sasuke!“, rief die Rosahaarige ihm nach. Er blieb stehen und schaute sie über die Schulter an. „Ich danke dir“, sagte sie verlegen. Sasuke sagte nichts aber Sakura war sich sicher, dass sie ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erkennen konnte, ehe er sich wieder umdrehte und weiter lief. Eine Stunde später saß Sakura mit Ino im Klassenraum und berichtete ihr von den Ereignissen am frühen Morgen. „Und du hast echt keinen Schimmer, wer der gruselige Typ war?“, flüsterte Ino entsetzt. „Ich habe kein Gesicht erkennen können, ich weiß nur, dass es ein Mann gewesen sein muss. Für eine Frau war die Person viel zu stämmig.“, antwortete Sakura und war immer noch dabei den Schreck zu verarbeiten. „Und Sasuke hat dich dann also nach Hause begleitet und du durftest seine Jacke tragen, was?“, grinste ihr die Blonde zu. „Psst!“, kam es von Sakura, „Das soll niemand erfahren. Ich möchte nicht, dass Sasuke denkt, ich würde damit prahlen von ihm beschützt worden zu sein.“ „Weil das genau das ist, was sein kreischender Fanclub machen würde.“, entgegnete Ino zustimmend. In diesem Augenblick kamen Sasuke und Naruto herein. Diesmal warf er ihr einen flüchtigen Blick zu, doch noch bevor er sich neben sie setzen konnte wurde er von Naruto zur Seite gestoßen. „Sakura-Chan“, rief er dieser besorgt, „Was ist passiert? Hat dich jemand verletzt?“ Nachdenklich berührte Sakura ihre Wange und sagte dann lächelnd: „Ach das… das war nur ein kleines Missgeschick. Nicht der Rede wert.“ Naruto akzeptierte diese Antwort mit einem erleichterten Lächeln und Sasuke schaute verwundert zu der Rosahaarigen. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass sie erzählen würde, was passiert war. „Darf ich mich jetzt vielleicht hinsetzen, Dobe?“, fragte Sasuke genervt und ohne eine Antwort abzuwarten schob er Naruto beiseite und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Sakura spürte seinen Blick auf ihr, doch als sie den Mut fasste zu Sasuke rüberzusehen, wendete sich dieser im selben Moment ab und schaute nach vorne. Kakashi Hatake kam zur Tür herein und begrüßte die Klasse. Auch Sakura nahm sich vor sich trotz allem auf den Unterricht zu konzentrieren und versuchte nicht mehr an heute morgen zu denken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)