Die Inazuma Eleven Chroniken von Minako (Gouenji / OC, Tsunami / OC / Eine neue Bedrohung) ================================================================================ Prolog: Prolog: [Aliea Academy Arc] Eine neue Bedrohung ------------------------------------------------------- Das gesamte Team von Genesis begann herzzerreißend zu weinen, nachdem Kira Seijirou sich bei ihnen entschuldigt hatte, sie für seine Zwecke ausgenutzt zu haben. Die Buße, von Ulvida einen für ihn tödlich enden könnenden Schuss einzustecken, ging zunächst schief, da Gran sich vor ihn warf. Beim zweiten Schuss schlussendlich, brach auch die kühle Ulvida in Tränen zusammen und beteuerte ihren Vater nach wie vor zu lieben.   Kommissar Onigawara trat näher, als Seijirou schuldbewusst zu Boden blickte. "Kira, warum haben Sie Projekt Genesis ins Leben gerufen?", wollte er wissen. Der Finanzchef der Kira Familie sah auf und auch er war nun den Tränen nahe.   "Es ist, wie Hiroto bereits gesagt hat.. Ich hatte einen Sohn namens Hiroto.. Ich habe ihn sehr geliebt. Aber er verstarb unter mysteriösen Umständen, als er im Ausland Fußball studiert hat. Ich ging wieder und wieder zur Polizei, damit die Umstände endlich geklärt werden. Aber da der Sohn eines Regierungschefs involviert war, wurde Hirotos Fall zu den Akten gelegt und als Unfall abgetan. Als ich das gehört habe, brach für mich eine Welt zusammen. Der Schmerz und der Verlust meines Sohnes klaffte eine riesige Wunde in mein Herz.", beim Erzählen war eine sehr depressive Stimmung in der Luft und die anderen hörten nur schweigend zu.   Seijirou erzählte weiter, wie seine Tochter Hitomiko dann vorschlug, das Sun Garden, ein Waisenhaus, zu eröffnen und dort Kindern, die ihre Eltern verloren hatten, ein Heim zu bieten. Er hatte es zunächst nur für seine Tochter getan, aber die Kinder wuchsen ihm mit der Zeit ans Herz und die Leere seines Herzens konnte wieder gefüllt werden. "Vor fünf Jahren schlug dann der Aliea Meteorit in den Berg Fuji ein..", fuhr Seijirou dann fort. "Er war zunächst in einer unscheinbaren Höhle eingeschlagen, wo man ihn nicht so leicht entdecken konnte."   "Wie haben Sie von dem Aliea Metorit erfahren?", fragte Gouenji und verschränkte seine Arme.   "... Als ich vor fünf Jahren an Hirotos Grab ging, an seinem Todestag, kam eine seltsame Frau auf mich zu."   "Eine Frau? Davon hast du mir nie erzählt, Vater.", überlegte Hitomiko.   "Ich musste versprechen, unsere Aufeinandertreffen für mich zu behalten."   [Flashback] Seijirou kniete vor dem Grab seines Sohnes und legte Blumen auf das Grab. Dabei zierte ein sehr trauriges Lächeln seine Lippen. "Der Junge, der dir so ähnlich sieht, strahlt dieselbe Aura aus wie du, mein Sohn. Daher habe ich ihn Hiroto getauft. Das.. war doch in Ordnung oder?", fragte er traurig und wischte sich ein paar Tränen weg. Auch wenn die anderen Kinder sein Herz wieder erfüllen konnten, so konnte und wollte er seinen leiblichen Sohn niemals vergessen. Und an diesem Ort kamen alle Dinge wieder hoch, die sein Herz belasteten.   Wie die Polizei einfach nichts unternommen hat, weil die Gesetze Regierungschefs und ihre Familien schützten.. Was war das für eine Welt, die Menschen mit allem davon kommen ließ, nur weil sie eine hohe Stellung besaßen?, dachte er sich dabei.   "Eine verkommene Welt, nicht wahr?", schmunzelte eine weibliche Stimme und Seijirou drehte sich um, als er einen kalten Hauch hinter sich spürte.   "Wer ist da..?" Eine Frau mit pechschwarzen langen Haaren stand ihm gegenüber. Ihre blutroten Iriden durchbohrten ihn und ihr kaltes Grinsen ließ jeden Muskel seines Körpers erstarren.   "Oh, pardon. Ich wollte Ihnen keinen Schrecken einjagen, Präsident der Kira Finanzgruppe.", lachte die unbekannte boshaft auf.   "Wer sind Sie? Und was meinen Sie mit einer verkommenen Welt?", wollte Seijirou wissen.   Die fremde Frau lachte leise, aber genau dieses Lachen war verdächtig. Irgendwas stimmte mit ihr ganz und gar nicht. „Diese Welt wird von Tölpeln regiert, die ihren eigenen Untergang bereits besiegelt haben und die gesamte Menschheit mit ziehen werden. Korruption und Verschleierung von Straftaten von ranghohen Politikern sind erst der Anfang.“, sprach die Frau. Die Augen des Kira Oberhauptes weiteten sich daraufhin.   „Sie.. meinen doch nicht etwa..“, murmelte er und dachte wieder an seinen Sohn.   „Ganz recht.“, grinste die Frau und wedelte mit einer Akte, die sie aus ihrem Gewand zog. Seijirou erkannte das Bild seines Sohnes vor der Akte.   „Woher haben Sie die?!“ „Ich habe diesen Fall entdeckt, als ich im Archiv aller verschleierten Fälle nachgeforscht habe. Sie glauben ja nicht, wie viele Verbrechen unsere Oberhäupter begangen haben~. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass jeder von ihnen noch frei herum läuft.“, lachte sie.   „Was wollen Sie von mir..?“, wollte Kira wissen und wich langsam zurück. Obwohl sein Instinkt ihm zur Vorsicht riet, seine Neugier war beinahe größer. Die Frau schwieg daraufhin und blickte auf das Bild des Jungen.   „So ein junger Mensch. Herausgerissen aus dem Leben, das noch so vielversprechend gewesen ist. Ein Jammer.“, seufzte sie theatralisch. Seijirou ballte seine Fäuste.   „Sagen Sie mir, was Sie von mir wollen.“   „Ich will gar nichts von Ihnen. Im Gegenteil. Sie wollen etwas von mir, nicht wahr?“, fragte sie mysteriös und trat näher.   „Ich kenne Sie nicht einmal. Wieso sollte ich etwas von Ihnen wollen..?“, fragte der ältere Mann eingeschüchtert und wich weiter zurück. Nun stand die Frau direkt vor ihm. Sie streckte ihre Hand aus und legte die Handfläche auf Seijirous Brust, genau dort wo sein Herz lag. Es schlug sehr schnell und seine Atmung war unregelmäßig. Er hatte Angst vor ihr. Die Frau grinste breit und leckte sich über die Lippen.   „Rache.“ Seijirous Augen weiteten sich.   „Rache?“   „Dürstet es Ihnen nicht nach Rache an der Gesellschaft, die Ihnen Ihren geliebten Sohn entrissen hat? Die Gesellschaft, die die Mörder frei herumlaufen lässt und schützt? Ich kann Ihnen dabei helfen, ihre Gelüste zu stillen.“, begann sie und plötzlich war alles um ihn herum verschwommen und eine Eiseskälte legte sich um den Mann. Dann bemerkte er, dass es plötzlich schneite und sie an einem anderen Ort waren.   „Das ist der Fuji..“   „Korrekt. Der Berg Fuji, wo vor kurzem der Aliea Meteorit eingeschlagen ist.“, erklärte die Frau.   „Aliea.. Meteorit?“, fragte Seijirou und plötzlich sah er ein grausiges lilanes Leuchten. Er ging näher zu dem Meteorit und wurde von einer unglaublichen Macht erfüllt. „Diese Kraft..“   „Mit dieser Kraft können Sie all jene vernichten, die Sie im Stich gelassen haben. All jene, die es nicht wert sind, diesen Planeten zu bevölkern. Diese Menschen sind nichts weiter als ein Insektenbefall der Erde.“, sprach die Frau bitter.   „Wer.. sind Sie eigentlich?“   „Tch, ich habe keinen Nutzen für einen menschlichen Namen. Aber wenn Sie mich unbedingt formell ansprechen wollen.. Ich heiße Tarana.“, stellte sich die gruselige Frau endlich vor.   „Tarana..“   „Ich kann Ihnen helfen, Kira. Ich kann ihnen sehr große Macht verleihen, wie sie Sie in Ihren kühnsten Träumen nicht gesehen haben. Aber im Gegenzug stellen Sie die Dienste Ihrer neuen Kämpfer in MEIN Regime.“ [Flashback Ende]   „Ich habe dieser Frau niemals vertraut, aber je länger ich der Macht des Aliea Meteoriten ausgesetzt war, desto .. intensiver wurden meine Rachegefühle und irgendwann, hatte ich ihr alles zugesagt, was sie von mir wollte..“, beendete Seijirou seine Erzählungen.   Hiroto umarmte seinen Vater daraufhin. „Wir wollten für dich die Stärksten sein Vater. Wir hätten niemals für eine andere Person gekämpft.“, sprach er dabei.   „Hn, genau deswegen bin ich auch froh, dass ihr nutzlosen Idioten verloren habt.“, eine kalte Frauenstimme hallte plötzlich in der Arena des Fuji und alle Spieler drehten sich schockiert um. Seijirou kannte diese Stimme bereits.   „Tarana..“ Hitomiko, Hiroto und alle anderen stellten sich in Kampfposition, als die schwarzhaarige Frau über ihnen erschien.   „Die kann ja fliegen..!“, staunte Megane und richtete sein Brillengestell. „Sind Sie diesmal wirklich ein Alien?“, fragte er.   Tarana schnalzte mit der Zunge und mit einer gehobenen Hand und einer Schallwelle, die den Jungen weg schlug, schaute sie wütend zu den Spielern von Raimon. „Beleidige mich nicht mit dieser Bezeichnung, Junge. Ich gehöre einer viel höheren Spezies an.“, sprach sie und blickte dann zu Seijirou. „Du hast versagt. Am Ende bist auch du nur ein niederes Geschöpf, dass sich von sowas belanglosem wie Gefühlen übermannen lässt. Hättest du mir das Genesis Projekt vollständig übergeben, würdest du jetzt bereits auf dem Thron dieser Welt sitzen.“, meinte sie kühl.   „D-Das hätte mir meinen Sohn auch nicht zurück gebracht!!! Anfangs.. hielt ich es für eine gute Idee, aber mittlerweile weiß ich, dass ich falsch gehandelt habe.. Ich hätte mich niemals von Ihnen manipulieren lassen dürfen!“, rief er. Tarana lachte nur gehässig.   „Und ich darf mal wieder alles in die eigenen Hände nehmen. Nicht einmal der alte Trottel Kageyama hat es geschafft euch loszuwerden. Dabei habe ich ihm seine Rache beinahe auf einem Silbertablett präsentiert, als ich den damaligen Raimon Bus fremdgesteuert habe, damit er Daisuke Endou aus dem Weg schafft.“   „DU BIST SCHULD AN GROSSVATERS TOD?!“, rief Endou erzürnt und ballte seine Fäuste.   „Du hast auch Kageyama geholfen..? Also wurde er wegen dir immer unberechenbarer und hat die Dinge immer skrupelloser gehandhabt?!“, wollte Kidou wissen und knirschte ebenfalls mit den Zähnen. Immerhin war Kageyama mal sein Mentor, zu dem er aufsah und er hatte viel Leid über seine Freunde in Teikoku und andere gebracht.   „Hah, in diesem Mann steckt so viel Hass, da musste ich nicht viel nachhelfen. Aber er war am Ende genauso nutzlos. Zugegeben, Raimon Elf, es gehört ein ganzes Stück Können, eine Mannschaft wie Genesis zu besiegen. Aber es ist ein tödlicher Irrtum, wenn ihr glaubt, dass ihr es überstanden habt. Wenn ihr die Schrecken meiner Mannschaft erlebt habt, wünscht ihr euch zurück in den Sandkasten oder in den Schoß eurer Mama. Hahahaha! Fühlt euch nicht zu sicher, ich könnte jederzeit zuschlagen~.“, mit diesen hämischen Worten verschwand sie wieder und kurz darauf bebte die Erde.   „Oh nein.. Hier wird gleich alles einstürzen..! Wir müssen hier weg!“, rief Kidou und die Mannschaft sammelte auch alle Mitglieder von Genesis in ihren Van ein, um aus der einstürzenden Hölle zu entkommen. Seijirou weigerte sich zuerst, er wollte zusammen mit den Überresten des Aliea Kristalls untergehen, aber Endou und Hiroto überzeugten ihn in letzter Sekunde.   Nachdem Seijirou von der Polizei verhaftet wurde, wandte sich Hitomiko zu Hibiki, dem ersten Trainer der Raimon Elf. „Ich würde gerne weiterhin helfen und sie für das Spiel gegen Taranas Team vorbereiten, aber.. meine Geschwister sind nun alle ohne Vater und ich möchte gerne bei ihnen bleiben. Nehmen Sie sich bitte wieder den Raimon Jungs an und bereiten sie vor? Ich weiß, dass sie bei Ihnen in den besten Händen sind.“, bat die Schwarzhaarige und verbeugte sich vor ihm, anschließend vor Endou und den anderen.   "Trainerin Hitomiko..“, meinte Endou leise. „Wir werden Tarana stoppen! Das verspreche ich!“, die anderen nickten auf Endous entschlossenen Worte.   „In Ordnung, fahren wir erst einmal zurück nach Inazuma und sondieren die Lage. Wir wissen nicht, was uns als nächstes erwartet.“, sprach Hibiki und Tsunami entwich ein Seufzen.   „Dann geht es wohl noch nicht zurück nach Okinawa. Ich vermisse das Surfen..“   „Du hast genug Zeit zum Surfen, wenn wir sicher gestellt haben, dass von dieser Frau keine Gefahr mehr ausgeht.“, schalt Ichinose den älteren, der mit verschränkten Armen schmollte.   „Aye, aye.“ Ein neuer, unbekannter Feind erwartete die Raimon Elf. Wie gefährlich ist diese Tarana? Kapitel 1: Kapitel 1: [Aliea Academy Arc] Vorbereitung auf den Kampf -------------------------------------------------------------------- Es war nun drei Tage her, seit Tarana der Raimon Elf gedroht hatte. Bisher war alles ruhig und es war noch kein Unglück passiert. Außer die unschöne Tatsache, dass Kenzaki, Kiras Berater, einen Teil des Aliea Meteors entwendet hatte und daraus Anhänger gemacht hatte, mit denen er Kazemaru, Someoka und alle anderen des Raimon Clubs, die nicht bei den Kämpfen anwesend waren, manipulierte. Raimon war auch gegen dieses Team siegreich und konnte seine Freunde von dieser Macht befreien. Gemeinsam trainierten sie nun, um für die neue Gefahr gewappnet zu sein. „Du wirkst heute unkonzentriert, Onii-san. Das sieht dir gar nicht ähnlich.“, kommentierte Haruna Otonashi, eine der Managerinnen des Clubs. Sie war außerdem die kleine Schwester von Kidou, dem genialen Spielemacher der Teikoku Academy. Er schloss sich nach dem verlorenen Kampf seiner Mannschaft gegen Zeus im Football Frontier Raimon an und unterstützte sie seitdem. „Entschuldigung. Ich mache mir nur Gedanken.“, war die Antwort des Brillenträgers, den man nie ohne seine Schutzbrille, die wie eine Schwimmbrille aussah, sah. „Über diese Tarana?“, fragte Kazemaru. Die restlichen Mitglieder hatten sich in der Zeit über alle Geschehnisse aufklären lassen. Kidou nickte leicht. „Sie passt irgendwie nicht in das Schema der Aliea Academy. Sie wirkt nicht alienartig. Sie wirkt-“ „Dämonisch.“, unterbrach Kageno plötzlich und unerwartet hinter ihnen, woraufhin Handa und ein paar andere ängstlich zusammenzuckten. Dieser wortkarge Junge hatte so schon eine unheimliche Aura. Ihn dieses Wort sprechen zu hören, machte ihn noch viel gruseliger. „Das.. aus deinem Mund zu hören..Aber du hast Recht.“, schluckte Endou und räusperte sich. Auch er hatte sich erschrocken. „Aber lasst euch davon nicht unterkriegen, Leute! Wir haben Genesis besiegt! Wieviel stärker kann eine Mannschaft mit dem Aliea Kristall noch werden?“ „Dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber werde nicht übermütig.“, begann Gouenji dann. „Die Aura dieser Tarana ist.. furchteinflößend. Wir sollten sie nicht unterschätzen.“, fügte er hinzu. „Wenn sogar du schon sagst, dass sie furchteinflößend ist.. Nun mache ich mir Sorgen.“, seufzte Fubuki. Er konnte zwar seine Identitätskrise lösen, aber er fühlte sich noch nicht ganz überzeugt von seinen Fähigkeiten. „Lasst uns für heute aber Schluss machen. Es ist nicht gut, wenn wir übertreiben. Morgen machen wir dann in aller Frische weiter.“, schlug Ichinose vor. Kurz darauf klebte ein blauhaariges Mädchen an seinem Arm und kleine Herzchen flogen um sie. „DARLING, du hast die allerbesten Ideen! Ich darf doch sicherlich bei dir wohnen, solange wir hier in Inazuma sind oder?“, lachte Rika. „EEEH?“ „Einer muss sie aufnehmen. Pech für dich Ichinose.“, lachte Domon schadenfroh, aber tief im Inneren tat ihm sein bester Freund schon etwas leid. Ichinose seufzte geschlagen und das Team verabschiedete sich voneinander. Gouenji beschloss auf seinem Nachhauseweg diesmal einen Umweg zu machen. Seine kleine Schwester Yuuka, die lange im Koma lag, war seit einigen Tagen endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden und er hatte ihr versprochen, ihr Lieblingsgebäck mitzubringen. Yuuka liebte Maritozzi, die römischen Milchbrötchen. Die gab es jedoch nur bei ausgewählten Bäckern, aber für Yuuka machte er gerne diesen Umweg. Beim Bäcker war eine kleine Schlange, doch schon bald konnte er mit der europäischen Süßigkeit nach Hause. Es wurde auch langsam dunkel. Gouenji war wie die anderen besorgt über den weiteren Verlauf, aber er ließ sich davon nicht unterkriegen. Nach einer Weile bemerkte er am Straßenrand etwas. Es war ein junges Kätzchen, vielleicht 3-4 Monate alt. Es tapste geradewegs in Richtung Straße und ein rasendes Auto kam ihm entgegen. Gouenji reagierte wie ein Blitz, im nächsten Moment sprang er über die Brüstung des Weges und hielt das Kätzchen in seinem freien Arm, die Tasche mit den Maritozzi in der anderen. Die Katze schien jetzt erst zu realisieren, was passiert war und blinzelte kurz, nachdem es auf seinen Retter schaute und freudig miaute. ‚Es ist nicht menschenscheu. Dann gehört sie sicher jemanden.‘, dachte der Blonde und bemerkte, dass die Katze weder ein Halsband noch einen Chip trug. Auch wenn er sich umblickte, sah er nirgendwo, von wo die Katze geflüchtet sein könnte. Er war in einem Bereich für Wohnkomplexe von Menschen, die fast ausschließlich arbeiteten und keine Tiere halten durften. Das erkannte er dadurch, dass die Wohnkomplexe den Namen einer großen Firma trugen, wo die Angestellten wohnten. Das war mittlerweile üblich, da viele Menschen in ihren Jobs sonst zu lange Pendelzeiten hatten. Der Platinblonde setzte das Kätzchen am Wegesrand wieder ab. „Vielleicht rennt es instinktiv nach Hause.“, murmelte er leise und sah, wie die Katze in eine Gasse lief. „Dort? Führt das nicht zum Industriegebiet?“, dachte er weiter und folgte dem Tier. Schließlich war es zwischen all den Baustellen und herrenlosen Hunden dort nicht gerade sicher für eine Hauskatze. Vielleicht sollte er sie einfach zur Tierrettungsstelle bringen und die suchen dann seinen Besitzer? Gouenji folgte der Katze weiter und sah, wie es durch ein kleines Schlupfloch ins Innere eines verlassenen Lagerhauses lief. ‚Vielleicht doch ein Streuner? Aber dafür sieht sie viel zu gepflegt aus.‘, überlegte Gouenji und entschied sich, einmal in seinem Leben seiner Neugierde nachzugehen und der Katze zu folgen. Im Inneren des Lagerhauses war es ein wenig dunkel, mit Ausnahme der paar Lichtstrahlen von den halboffenen Fenstern im oberen Bereich der Gebäude. Gouenji konnte aber anhand mehrerer Geräusche entnehmen, dass es hier mehr Katzen geben musste. Und tatsächlich, vier weitere Katzen hatten es sich auf eingestaubten Geräten des Lagers bequem gemacht und beobachteten den fremden Menschen interessiert. „Verstehe.. Die Katzen haben sich das Lagerhaus als Behausung ausgesucht.“, meinte er dann etwas laut zu sich selbst. „Nicht sie haben sich das nicht ausgesucht. Ich dachte, dass dieser Ort hier am sichersten für sie ist.“, eine Mädchenstimme ließ Gouenji leicht zusammenzucken, denn er hatte nicht erwartet hier auf jemanden zu treffen. Er drehte sich um und erblickte ein blondes Mädchen, das in etwa in seinem Alter war. Sie hatte marineblaue Augen und eine rotgefärbte Strähne im vorderen Pony. Das war richtig auffällig. Sie trug außerdem einen Karton mit zwei kleinen Kätzchen im Arm. „Du hast mich erschreckt. Dann versorgst du die herrenlosen Katzen also?“, fragte er und beobachtete, wie das Mädchen ruhig an ihm vorbeilief und den Karton abstellte. Dann holte sie etwas Katzenmilch aus einer mitgebrachten Tüte und stellte den Katzen zudem etwas Futter auf eine Schale. Die Katzen sammelten sich um das Futter und Gouenji blickte blinzelnd vor sich. Es waren so viele Katzen, dass er sie so schnell gar nicht zählen konnte. „Es gibt so viele herzlose Menschen, die diese armen Tiere einfach wie Müll entsorgen..“, begann das Mädchen und kniete sich zu den Tieren, während sie fraßen. „Viele denken nicht darüber nach, wieviel Arbeit und Liebe es braucht, um ein Haustier zu umsorgen. Darum holen sie sich zuerst eines oder mehrere und wenn sie genug haben, lassen sie sie zurück..“, sprach sie weiter und schloss die Augen. „Sie überleben nicht lange, auf sich allein gestellt. Entweder sie werden überfahren oder von den Hunden angefallen. So wirklich Futter finden sie auch nicht, da die Leute ihre Mülltonnen alle abschließen..“, fuhr das Mädchen fort. „Also hast du sie gesammelt und hier im Lager ansässig gemacht, damit sie hier sicher sind und fütterst sie regelmäßig?“, fragte der Blonde und verschränkte seine Arme. Das Mädchen nickte daraufhin. „Ja. Sie haben sonst nirgendwo einen Ort für sich und ich konnte einfach nicht tatenlos bleiben, als ich.. mit eigenen Augen angesehen habe, wie ein Mann seine Kätzchen in einem Karton einfach bei Mülltonnen abgeladen hat.. Ich musste einfach etwas tun.“, meinte sie leicht. „Du hast ein gutes Herz, aber.. Ist das nicht unglaublich teuer? Das ganze Futter und alles?“, fragte Gouenji weiter. „Ja, ist es. Ich habe extra einen Nebenverdienst angenommen, weil mein Taschengeld nicht reicht. Ich trage Zeitungen aus und ab und zu nehme ich Jobs in Supermärkten an, als Aushilfe.“, gab sie zu. „Muss man dafür nicht mindestens 15 sein? Wie alt bist du?“, fragte der Blonde nun. „…“ „…“ „14.“ „Wissen das deine Arbeitgeber?“ „Nein.“ Ihre direkte und trockene Antwort und ihr dabei ernster aber lächelnder Blick, ließ Gouenjis Schultern sich lockern von seiner etwas steifen Haltung und nun musste auch er etwas lächeln. Das Mädchen wusste genau, was sie wollte und nahm dabei wohl kein Blatt vor den Mund. So etwas mochte er. „Aber was machst du eigentlich hier? Du siehst mir nicht so aus, als würdest du gerne verlassene Industriegebäude besichtigen.“, wunderte sie sich dann. Gouenji schmunzelte leicht und schüttelte dann den Kopf. „Tue ich auch nicht. Ich habe diesen kleinen Racker.“, begann er und deutete auf die Katze von vorhin, die sich mit einem anderen Kätzchen gerade spielerisch austobte. „Gerade noch erwischt, als er auf die Straße gerannt ist. Ich war dann neugierig, wem er wohl gehört und bin ihm bis hierher gefolgt. Ich wollte nur sicher gehen, dass dem Kleinen nicht noch etwas passiert.“ Seine Worte ließen das Mädchen lächeln. Noch jemand, dem Tiere wichtig waren. So etwas erlebte sie selten. „Dann vielen Dank für die Rettung von Tora.“, meinte sie und stemmte dann die Hände an ihre Hüften, als sie sich zu besagtem Kater drehte. „Das hast du von deiner Neugierde. Ich habe dir schon oft gesagt, dass du nicht einfach so herumlaufen sollst.“, schalt sie das Tier, auch wenn es sie natürlich nicht verstand. „Ich heiße übrigens Gouenji. Gouenji, Shuuya.“, stellte sich der Stürmer nun vor. Das Mädchen blickte wieder zu ihm und lächelte leicht. „Schön dich kennen zu lernen, Gouenji-kun. Ich heiße Tategami, Minako. Aber nenn mich ruhig Minako.“, stellte sie sich direkt vor und hielt ihm die Hand zur Begrüßung hin. Gouenji schüttelte ihre Hand und nickte leicht bei ihrem Angebot. „Freut mich ebenso, Minako-san.“, erwiderte er und sah dann auf die Uhr. „Ich muss jetzt aber nach Hause. Mein Vater und meine Schwester machen sich sonst Sorgen. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.“, sprach er und winkte ihr zum Abschied. „Alles klar. Bis dann, Gouenji-kun!“ Damit verließ er das Lagerhaus wieder und setzte seinen Heimweg fort. Dabei lächelte er sanft. Er fand es toll, dass es noch Menschen gab, die so ein großes Herz für Tiere besaßen. Vor allem, da er ja auch schnell bei Katzen weich wurde. „Tadaima.“, rief er beim Betreten seines Hauses. „Okaeri!“, rief Yuuka vergnügt und lief auf ihn zu. Die beiden umarmten sich und er wurde natürlich befragt, wo er so lange gesteckt hatte. Gouenji meinte einfach. er hätte die Zeit vergessen. Beim Abendessen erzählten sie wie die Tage voneinander waren und ließen den Abend ausklingen. Natürlich verheimlichte Gouenji seiner Familie alles, was mit Tarana zu tun hatte und auch das mit den Katzen verschwieg er. Nicht, dass sein Vater noch die Tierrettung alarmierte und die Tiere alle wegfangen ließ. Im Tierheim könnten sie sonst wieder an unzuverlässige Halter geraten, das wäre wohl das Letzte, was Minako wollte und er ebenso wenig. Am nächsten Tag... Es war Samstag und somit keine Schule. Das hinderte die Raimon Elf allerdings nicht, weiter zu trainieren und sich auf die kommenden Gegner vorzubereiten. Auch wenn noch ungewiss war, was auf sie zukam. Tsunami und Tachimukai wollten ein wenig die Stadt erkunden, bevor sie zum Training gingen. „Das ist eine schöne Stadt. Sehr freundliche Menschen und ein sehr belebtes Einkaufsviertel.“, kommentierte Tachimukai lächelnd und schaute auf seine Hand. Er trug gerade einen Einkaufsbeutel und hatte einige Snacks für seine Teamkameraden gekauft. „Es ist ganz nett, aber irgendwie fehlt etwas.“, überlegte Tsunami nachdenklich und verschränkte die Arme hinter seinem Nacken. „Du meinst einen Ort, wo du surfen kannst? Hahaha, ja am Fluss ist es vielleicht ein wenig unpraktisch und zu wenig Platz.“, kicherte der Braunhaarige leicht und Tsunami schmunzelte. „Bin ich so durchschaubar?“ „Genauso durchschaubar wie Rika-san, wenn sie bei Ichinose-san ist.“, erwiderte der Torwart erheitert und die beiden Jungs setzten ihren Spaziergang fort, bis sie etwas bemerkten. Es war ein Mädchen und um sie herum waren ein paar größere und bulligere Jungs, offenbar Oberschüler. Das Mädchen hatte rote Haare und einen wilden Zopf und ihre Hand war lässig an ihrer Hüfte gestemmt. Tsunami und Tachimukai liefen weiter, bis sie nah genug waren, um zu verstehen was die Gruppe da sagte. „Wieso sollte ich mich entschuldigen, dass ich dich angerempelt habe? DU hast doch die Augen nicht aufgemacht, du Riesengorilla.“, zischte das Mädchen leicht genervt. Den Jungs schien diese Bezeichnung gar nicht gefallen zu haben, denn nun packte der muskulöse Junge das Mädchen grob am Arm. „Traust du dich, dass noch mal zu sagen Rotlöckchen?“, knurrte der Schüler und sah sie wütend an. Die Rothaarige bekam ein leichtes Grinsen. „R-i-e-s-e-n-g-o-r-i-l-l-a.“ Kurz nachdem sie das gesagt hatte, wollte der Junge mit der anderen Hand, die er zur Faust gemacht hatte, auf das Mädchen einschlagen. „Diese Schweine! Wir müssen helfen!“, meinte Tsunami und knackste mit seinen Fäusten. Er wollte gerade auf die Gruppe los, da stoppte er wieder und blinzelte ungläubig. Die Rothaarige hatte mit einem gekonnten Karatetritt in den Bauch des Jungen getreten, der sie daraufhin losließ. Als ein anderer Junge von hinten zuschlagen wollte, wich sie präzise aus und machte einen Rückwärtstritt. Sie traf seine Brust und durch die Wucht wurde der Junge ein paar Meter nach hinten geschleudert. Die anderen Jungs erkannten, dass sie keine Chance hatten und halfen den beiden auf, bevor sie flohen. Das Mädchen seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Männer sind solche Nieten.“, meinte sie leise. Plötzlich sah sie vor sich die beiden Raimon Schüler. „Bist du in Ordnung..?“, fragte Tachimukai leicht eingeschüchtert. Eigentlich war die Frage überflüssig, denn das Mädchen hatte die Gruppe ohne Probleme in die Flucht schlagen können. „Klar, alles bestens.“, erwiderte die Rothaarige mit einem siegreichen Grinsen und hob den Arm, um mehr Gestik in ihre Aussage zu liegen. Doch dann zuckte sie zusammen und hielt sich das Handgelenk. Es war das, was der Junge so grob gepackt hatte. „Dieser Penner..“, murrte die Rothaarige dann. „Da hat er dir wohl das Gelenk eingequetscht. Lass mal sehen.“, meinte Tsunami und nahm dann einfach die Hand des Mädchens um die Stelle zu begutachten. Das Mädchen zog die Hand aber wieder weg und wich zurück. „Hey, damit mal eins klar ist. Ich bin keine kleine Maid in Nöten! Ich brauche keine Hilfe von Typen, die sich für die Retter halten und einen auf Gutmenschen machen!“, fuhr sie den Rosahaarigen an. Tsunami rümpfte irritiert die Nase. „Wie bitte? Ich wollte mir doch nur deine verletzte Hand ansehen. Wir sind Fußballer, wir kennen uns mit Verletzungen aus.“, verteidigte Tsunami seine Handlung. „Keiner hält dich für schwach oder eine Maid in Nöten?“, fügte er hinzu. „Und warum mischt ihr euch dann-“ „Hier steckst du, Schwesterchen. Ich warte schon seit 20 Minuten auf dich.“, eine weitere weibliche Stimme ertönte und die beiden Jungs sahen eine junge Frau, ungefähr 16-18 mit blauen Haaren und sanften orangenen Augen. „Duì bù qǐ (Chinesisch für: tut mir leid). Ich wurde .. aufgehalten.“, meinte die Rothaarige und wandte sich dann zu den Jungs. Sie zeigte mit dem Finger auf Tsunami und meinte abschließend: „Wenn du mich noch einmal ungefragt anfasst, spürst du meinen Karatetritt in deinen Weichteilen. Verstanden?“, fragte sie und lief dann an ihrer Schwester vorbei. Diese blickte ihr nach und sah dann wieder zu den Jungs. Dort verbeugte sie sich dann entschuldigend. „Ich möchte mich für das Verhalten meiner Schwester entschuldigen. Sie meint es nicht böse, sie.. kommt nur nicht so gut mit Jungs aus.“, sprach sie dann. „Das haben wir gemerkt. Sie wirkte uns gegenüber schon fast feindselig, obwohl wir ihr nur helfen wollten.“, seufzte Tachimukai und Tsunami hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und blickte schmollend in die Richtung, wo die Rothaarige verschwand. „Sie hat eine richtig große Klappe. Ich wette, das bringt sie oft in Schwierigkeiten.“, kommentierte er. Die Blauhaarige lachte leise und traurig. „Öfter als du glaubst. Tut mir leid, wenn sie unfreundlich zu euch war. Sie hat.. keine schönen Erfahrungen mit Jungs gemacht.“, erklärte sie. „Was denn für welche?“, nun war Tsunami zu neugierig. Im Grunde ging ihn das nichts an und er kannte sie ja auch nicht. „Bitte verzeiht, aber solche persönlichen Dinge möchte ich nicht einfach so herumerzählen. Ich muss nun auch gehen. Auf Wiedersehen und tut mir leid für den Ärger, den meine kleine Schwester verursacht hat.“, mit einer weiteren höflichen Verbeugung, ging auch die Blauhaarige und die Jungs sahen ihr nach. „Wie können zwei Schwestern so heftigst unterschiedlich sein?!“, fragte sich Tsunami. „Nun.. Kidou-san und Otonashi-san sind auch recht unterschiedlich..“, überlegte Tachimukai. Tsunami stand noch ungefähr eine Minute nachdenklich da, bevor er seufzte und sich dann streckte. „Egal. Lass uns zum Fußballplatz. Die anderen warten sicher schon auf uns.“ „Hai!“ Als die beiden beim Trainingsplatz ankamen, winkte Endou ihnen bereits vom Tor zu. „Ihr seid zu spät!“, rief der Torhüter und warf den Ball zu seinen Kameraden. Kidou nahm ihn mit Leichtigkeit an und Tsunami und Tachimukai joggten zu ihnen. „Tut mir leid!! Wir wurden irgendwie aufgehalten. Haha, aber keine große Sache!“, winkte Tsunami ab. „Alles gut, Tsunami-san. Dann zieht euch mal schnell um und kommt, sonst ist das Training vorbei.“, lachte Endou und die beiden Teenager gehorchten sofort. Etwa später. Nach einer Pause rannte Touko zu den Jungs. Während die Jungs von den Managerinnen Handtücher und Wasser bekamen, hatte sich die Premierministertochter für einen Anruf zurückgezogen. „Leute, es gibt Neuigkeiten!“, meinte sie dabei. „War das dein Vater?“, fragte Natsumi neugierig. Touko nickte. „Ja, wie es aussieht schlägt derzeit eine Welle von mysteriösen Fällen verschwundener Mädchen in den Medien von Nordasien. Es gibt aber bei keinem dieser Fälle Anzeichen auf eine involvierte Person. Es ist so.. als ob die Mädchen einfach.. verpufft sind. Niemand hat etwas auffälliges gesehen.“, erklärte Touko. „Das ist tragisch, aber was hat das mit dieser Tarana zu tun? Beziehungsweise wie denkst du, ist diese Information für uns von Belangen?“, fragte Gouenji. Nicht, dass er keine Empathie für die Mädchen besaß, nur hatten sie selbst genug Sorgen. Touko sah zu dem Stürmer. „Weil sie alle Fußballerinnen mit hohem Potenzial sind.“ Diese Antwort überraschte die Mannschaft. „Wie bitte?“, fragte Kidou nach. „Die entführten Mädchen studieren entweder Profifußball oder wurden von den Top-Mannschaften ihres Landes bereits aufmerksam und kurz davor einen Vertrag zu unterschreiben.“, erklärte Touko weiter. „Es scheint als sucht sich Tarana eine Spielerliste zusammen. Hast du Informationen über die verschwundenen Mädchen? Namen, Aussehen, besondere Talente?“, fragte Hibiki, der sich dem Team wieder als Coach angenommen hatte, während Hitomiko sich um ihre Geschwister kümmerte. „Leider sind die durchgesickerten Informationen sehr vage. Wir haben nur über eine einzige Person Informationen gefunden.“ „Nur über eine..?“, fragte Tsunami. „Ja. Und das nur, weil sie bereits auffällig war und es bei der Polizei ihrer Stadt bereits Aufzeichnungen gibt.“, meinte Touko. „Auffällig? Du meinst kriminell?“, Gouenji brachte es wie immer auf den Punkt. „Hai..“, nickte Touko. „Mein Vater hat schon die Akte beantragt und sie wird uns dann von einem Kurier persönlich hergebracht.“, meinte Touko. „Dann sollten wir solange trainieren. Bei so starken Gegnern müssen wir auf der Hut sein.“, meinte Kazemaru und der Rest des Teams nickte. Am Abend begleitete Endou Gouenji ein Stück nach Hause, da Endou noch etwas erledigen wollte. Dabei kamen sie wieder an der Ecke vorbei, wo der Blonde die Katze gefunden hatte und wo auch das Lagerhaus war. „Was ist los, Gouenji?“, fragte Endou verdattert. „Mhm? Was soll los sein?“, wollte Gouenji wissen, der nicht einmal bemerkt hatte, dass er stehen geblieben war und ins Leere geblickt hat. „Du bist auf einmal stehen geblieben und wirkst abwesend. Geht es dir nicht gut?“, fragte der Torwart besorgt. „Das sieht dir nämlich nicht ähnlich.“ „Vielleicht. Geh doch schon mal vor, ich glaube ich möchte mich hier noch etwas umsehen.“ „Huh? Warum das denn? Was gibt es hier denn?“ „Nichts besonderes.. Ich habe gestern eine streunende Katze gerettet und würde gerne wissen, ob es ihr gut geht.“ „Ahahaha, ich wusste gar nicht, dass du so ein Tierfreund bist! Darf ich mitkommen?“, fragte Endou dann. „Ein anderes Mal.“ ‚Ich denke Endou würde jede einzelne Katze mit nach Hause nehmen, wenn er davon erfährt.‘, dachte sich Gouenji und verabschiedete sich dann von ihm. Er lief zum Lagerhaus und schaute hinein. „Hallo..?“ „Oh, willkommen zurück. Ich hatte nicht erwartet, dich so bald wieder zu sehen.“, schmunzelte Minakos Stimme aus der Halle und als Gouenji eintrat, sah er wie die junge Frau gerade eine Katze bürstete. Fellpflege war sehr wichtig, gerade bei herrenlosen Tieren. „Ich wollte nur mal sehen, ob Tora wohlauf ist. Der Schlingel scheint sich öfter in Gefahr zu bringen nach deiner Erzählung gestern.“, sprach er und trat näher. „Oh ja, das tut er sehr gerne. Aber seit du ihn gerettet hast, scheint er vorsichtiger geworden zu sein. Er schläft gerade dort.“, sprach sie und zeigte mit der Bürste über die beiden auf das Baugerüst. Auf den Holzbalken lagen einige der Katzen und putzten sich oder schliefen. „Sie scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen.“, sprach er leise. „Sie bekommen hier ihr Futter. Natürlich fühlen sie sich wohl. Katzen haben nicht viele Ansprüche. .. Außer dass sie nicht jeden Tag das gleiche wollen. Oder das billige. Oder das was da ist. Oder das was nicht da ist aber geholt wird.“, erklärte die Blondine und Gouenji unterdrückte ein Lachen. „Ich hatte mal überlegt mir eine Katze anzuschaffen, aber.. der Gedanke schwindet gerade.“, gab er zu. Minako kicherte und die Katze sprang von ihr hinunter. Dann sah sie den Jungen vor sich und musterte ihn das erste Mal richtig. „Oh du gehst auf die Raimon Mittelschule?“ „Ja, du offenbar nicht?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich gehe auf die Midori Mädchenschule. Aber wir haben keine Fußballclub, deswegen kennt man uns wohl nicht. Schließlich ist euer Club in letzter Zeit in aller Munde.“, meinte sie dann. „Spielst du denn Fußball?“, fragte er dann interessiert. „Würdest du es Fußball nennen, wenn man als Kind den Ball gegen eine Wand kicken konnte?“, fragte Minako blamiert und Gouenji schmunzelte. „Es ist ein Anfang. Heute spielst du nicht mehr?“, fragte er weiter. „Du gehörst zum Fußballclub oder?“, nun fühlte sich Gouenji wie ertappt und er kratzte sich am Hinterkopf. „Merkt man das?“ „Nun seit das Thema Fußball ist, wirkst du viel entspannter und interessierter.“, meinte die Blonde und Gouenji räusperte sich. „Sorry.“ „Nein, nein. Nicht falsch verstehen. Es ist toll, wenn man sich für was begeistert.“, winkte das Mädchen blamiert ab und lachte unsicher. „Alles gut. Nein, bisher habe nicht mehr gespielt. Aber eure Spiele gegen diese Aliens haben mich trotzdem sehr mitgerissen. Nur dich habe ich in den Übertragungen nicht gesehen.“ „Nun.. Ich war auch lange Zeit aus dem Team und habe alleine trainiert. Lange Geschichte.“, murmelte Gouenji und vergaß vollkommen die Zeit, als er sich mit ihr weiter unterhielt. So ging das einige Tage weiter. Nach dem Training besuchte Gouenji das Lagerhaus. Manchmal brachte er sogar Futter von seinem eigenen Geld mit und die Katzen freuten sich mittlerweile schon immer, wenn sie den Platinblonden sahen. Er empfand es als nette Abwechslung, denn der Druck von Tarana stieg mit jedem weiteren Tag. Als Gouenji eines Nachmittags erneut mit Katzenfutter beim Lager ankam und seine übliche Begrüßung in die Halle rief, erwartete er bereits das erfreute ‚Heyho‘, dass sich Minako angewöhnt hatte. Doch diesmal blieb alles stumm. „Minako-san?“, rief Gouenji und blickte sich um. Sie war bisher immer um diese Zeit da. Gouenji kniete sich vor Tora, der ihm zwischen die Beine lief und sich an ihn schmiegte. „Hey Tora, hast du eure kleine Hauptversorgerin gesehen?“, fragte er und streichelte den Kater. Dann bemerkte er, dass die Katzen vor den Futterschalen standen und wie ausgehungert wirkten. „Sie war heute offenbar noch gar nicht da..“, murmelte er und stellte das mitgebrachte Futter für die Tiere hin. Die Katzen waren erfreut und kämpften um die besten Plätze beim Fressen, aber die Sorge um das Mädchen wuchs weiter. Auch nachdem er einige Stunden gewartet hatte, tauchte Minako nicht auf. ‚Vielleicht hat sie heute keine Zeit. Aber dann hätte sie mich doch gebeten, mich heute um die Tiere zu kümmern.‘, überlegte er und verschränkte die Arme. Nach einer weiteren Stunde ging er dann nach Hause. Die darauffolgenden Tage liefen genauso ab. Von dem Mädchen fehlte jede Spur. ‚Warte Mal.. die Fälle der verschwundenen Mädchen.. Aber Halt, Minako ist doch keine Fußballerin mit hohem Potenzial. Warum sollte Tarana an ihr Interesse haben?‘, fragte sich Gouenji und lief nachdenklich zur Schule. Am Schultor warteten bereits Endou und Kidou. „Gouenji! Gut, dass du endlich kommst.“, meinte Kidou. „Ist etwas passiert?“ „Die Akte von dem Mädchen ist da. Wir dachten, wir warten auf alle, bevor wir uns das ansehen.“, sprach Endou. Gouenji nickte und ging mit den beiden zum Clubraum. Dort hielt Touko die Akte bereits in der Hand. „Das ist sie..“, meinte sie und öffnete die Akte. Gouenji blinzelte und trat näher, als er das Foto des Mädchens sah. ‚Das ist doch-‘ Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)