Sturz in die Tiefe von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 9: Sucht ---------------- Hellwach lag ich in dem großen Bett und konnte nicht schlafen, zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich stand noch einmal auf und ging auf den Balkon an die frische Luft. Kaibas Hausmädchen hatte mir einen Pyjama und frische Kleidung für den morgigen Tag zurechtgelegt. So ein Leben ohne Geldsorgen war sicher toll, aber es zog auch viel Neid und Missgunst an. Kaiba hatte viele Feinde, eine Medalie hatte ja bekanntlich immer zwei Seiten. Ich ging wieder in das Zimmer. Und legte mich in das große Bett. Wie aus dem Nichts musste ich plötzlich an meinen Vater denken, der ebenfalls ein Suchtproblem hatte. Ein Gefühl von unwohl sein stieg in mir hoch. Nur der bloße Gedanke ließ mich den Geruch von abgestandenen Bierflaschen und Schnaps gepaart mit Zigarettenqualm riechen, als ob er jetzt gerade in diesem Moment im Zimmer stand. Vor meinen Augen erschien das Bild eines groß gewachsenen blonden Mannes, der wie immer seine Springerstiefel zu tragen pflegte. Wenn Kaiba abhängig war, würde ich ihm dieses Mal helfen können, es würde nicht so aussichtslos enden, wie mit meinem Vater, der Alkoholabhängig war und nur noch aggressiv gewesen war. Ich war nicht mehr der kleine Junge, der nur zu sehen konnte, wie sein Vater sich kaputt machte, ich würde Seto helfen, das schwor ich mir in dieser Nacht. Der Ironie zum Trotz hatte ich jetzt das Bedürfnis mir eine Zigarette anzustecken. Ich hatte schon länger mit dem rauchen aufgehört und sollte jetzt nicht wieder damit anfangen. Zum Glück hatte ich keine Zigaretten bei mir. ~*~ Auch Seto lag wach in seinem Bett und konnte kein Auge zu machen, er fühlte sich plötzlich wieder leer und ausgebrannt, er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Obwohl es nicht warm war und seine Hände zitterten unentwegt. Ihm wurde übel. Schnell rannte er zu der Toilette, um sich wieder und wieder zu übergeben. Er wollte die Pillen nicht mehr zu sich nehmen, um sich zu beweisen, dass er nicht abhängig war. Schwach vom erbrechen lief er runter in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu trinken. In der Küche angekommen, entglitt ihm die Flasche mit dem Wasser aus den zittrigen Händen und zersprang mit einem lauten Knall in tausend Glassplitter. ~*~ Ich hörte einen lauten knall von unten und erschrak, sollte ich nachsehen was passiert war? Ich zog mir die Hausschlappen an und lief leise und vorsichtig die Treppe herunter. In der Küche brannte Licht. Ich sah das Kaiba dabei war, die Scherben hektisch aufzufegen. Der ganze Boden war mit Wasser bedeckt. „Warte Seto ich helfe dir“  Kaiba erschrak als er meine Stimme gehört hatte. Ich schnappte mir aus der Besenkammer einen Wischer und einen Eimer und half ihm alles wegzumachen. Doch da schwankte der junge Firmenchef plötzlich und sank zu Boden, ich konnte ihn gerade noch auffangen und vor einem Sturz bewahren. „Seto ist alles in Ordnung?“ Ich legte ihn sanft auf den Boden, er war leichenblass und zitterte am ganzen Körper. „Mir ist so schlecht, ich habe kein Blank genommen“, hauchte Kaiba nur, ehe er sich abermals auf dem Boden übergab. Ich hob Seto in das Wohnzimmer auf das große Sofa und deckte ihn mit einer Decke zu. Inzwischen waren auch Mina san und Isono gekommen und halfen alles in der Küche zu beseitigen. „Mokuba soll mich nicht sehen, bitte bring mich in mein Zimmer. Bat Kaiba mich und ich kam seinem Wunsch nach. Die ganze restliche Nacht war ich an seinem Bett geblieben. Er hatte nicht geschlafen, hatte sich nur vor Schmerzen gekrümmt. Ich war nur kurz eingenickt und als ich wieder aufwachte, sah ich die geöffnete Dose mit den blank Pillen. Er hatte also doch wieder eine zu sich genommen und lag jetzt ruhig in seinem Bett. Nach dieser Nacht war mir klar, dass Kaiba dringend Hilfe brauchte, er war abhängig und schaffte es nicht von alleine. Ich beobachtete ihn noch ein wenig beim Schlafen und strich ihm sanft die feuchten Haare aus der Stirn.  Mina san hatte eine Schüssel mit Wasser und einen Waschlappen an das Bett gestellt und ich wischte ihm behutsam den Schweiß von der Stirn. Dieses BLANK schien eine harte Droge zu sein, wenn schon nach einmaligem aussetzen eine so schlimme Entzugserscheinung auftrat. Von meinem Vater wusste ich, das es normalerweise Wochen dauerte, bis die Symptome losgingen. Er hatte vergeblich auch mal einen Entzug versucht und war kläglich gescheitert, was er mit Schlägen an mir ausgelassen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)