Sturz in die Tiefe von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 1: Die Katze -------------------- Kaiba hatte sich vor ein paar Stunden von seiner Limousine abholen lassen. Ich konnte den ganzen Sonntag keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seto Kaiba hatte mich wirklich geküsst, jedoch nur um seine „Schulden“ bei mir zu begleichen. Zudem hatte er drogen verabreicht bekommen, und konnte sich vielleicht nicht mehr daran erinnern. Und wer zum Teufel war dieser alte Mann, der ihn belästigt und ihm gedroht hatte. Kaiba hatte viele Feinde, das war schon so oft vorgekommen in den letzten Jahren, und immer war er sie wieder los geworden. Aber so wie diese Nacht hatte ich Kaiba noch nie erlebt, so schwach und irgendwie zerbrechlich. Ich legte mich erst einmal hin und versuchte ein wenig Schlaf nachzuholen. Am nächsten Tag regnete es in Strömen und ich kam wie immer zu spät zum Unterricht. Yugi, Honda und Anzu saßen bereits auf ihren Plätzen. Kaibas Platz war leer. Es wunderte mich nicht, dass er nach diesem Wochenende nicht in die Schule kam. Aus Gründen, die ich mir selbst nicht erklären konnte, schwieg ich über alles, was vorgefallen war, ich musste all das, was ich erlebt hatte, erst einmal für mich verarbeiten. Als die Schule endlich aus war und ich mich auf den Weg nach Hause machte viel mir ein schwarzer Wagen auf, der in der Nähe des Schulhofs geparkt hatte, er fuhr in einigen Abständen immer in meine Richtung und schien mich zu verfolgen. Erst als ich bei meiner Wohnung ankam, fuhr der Wagen weiter. Das war unheimlich. Ich fragte mich, ob das Kaibas Leute waren, oder vielleicht sogar der Mann der Kaiba bedroht hatte. Auch in den folgenden Tagen kam Kaiba nicht in die Schule, und jeden Tag stand der schwarze Wagen in der Nähe des Schulhofs. Der Wagen verfolgte mich zum Glück nicht mehr, aber wohl war mir bei der Sache trotzdem nicht. Ich hatte ein ungutes Gefühl, was Kaiba anging. An diesem Morgen schienen alle in der Schule in heller Aufregung zu sein. Anzu, Honda und Yugi kamen auf mich zu „Der Unterricht fällt aus“ sagten sie wie im Chor und plötzlich verstummten alle Schüler. Da kaiba aus seiner Limousine ausstieg und schnellen Schrittes durch die Menge in das Gebäude ging. Gefolgt von Isono*.  Yugi begann als erster wieder zu sprechen „Jonouchi auf Kaibas Platz lag heute Morgen eine tote Katze.“ Kaiba kam wieder aus dem Gebäude und Isono trug eine Kiste mit der toten Katze hinterher. So schnell wie Kaiba gekommen war, verschwand er auch wieder. „Wer macht bitte so etwas Grausames“, sagte Anzu mit Tränen in den Augen. Am liebsten hätte ich ihnen jetzt alles erzählt, aber das wäre Kaiba gegenüber nicht fair gewesen. Ich verabschiedete mich von den anderen und lief wieder nach Hause. Ich begann mir Sorgen zu machen, hatte etwa dieser schmierige alte Fettsack vom Wochenende die Katze umgebracht? War das eine öffentliche Morddrohung an Kaiba? Ich bog gerade zu meiner Wohnung ab, als wieder ein schwarzer Wagen vor meiner Tür stand. Ein paar Männer stiegen aus und zerrten mich zu dritt in eine Seitengasse, sie schlugen abwechselnd auf mich ein und ließen mich zusammengekrümmt vor Schmerzen auf dem Boden liegen. Ich schleppte mich das Treppenhaus hinauf in meine Wohnung und spuckte ein wenig Blut in das Waschbecken, auch meine Nase blutete und meine Augen waren grün und blau angeschwollen. Zu dritt auf einen loszugehen, war einfach nur feige. Wie sollte ich das alles nur den anderen erklären... Am Abend klingelte es plötzlich an der Tür und kein Geringerer als Seto Kaiba stand vor mir. „Was machst du denn hier?“ „Ich habe das hier bekommen Bonkotsu**“ Er hielt mir ein Foto hin, wo ich zusammengeschlagen am Boden lag. Ich ließ ihn eintreten. Er sah immer noch blass aus und hatte tiefe Augenränder. Er hatte wohl auch nur schlecht schlafen können. „Kaiba das mit der Katze, tut mir leid“ „Sie gehörte Mokuba, nicht mir“ kam es leise von dem Brünetten. „Jonouchi ich habe dich da in etwas hineingezogen, das war nicht meine Absicht. Bitte halte dich in Zukunft von mir fern. Nur so bist du sicher“ Machte sich Kaiba etwa Sorgen um mich? „Aber wer zum Teufel bedroht dich da eigentlich und was will er von dir?“ „Er ist mein Stiefonkel Genzo und Ex Geschäftspartner. Er will nur mich“ sagte Kaiba kaum hörbar. Nicht seine Firma, nicht sein Geld, sondern ihn... Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Kaiba hatte einen Stalker, einen Reichen und mächtigen Stalker. Kapitel 2: BLANK ---------------- Kaiba saß in meiner Wohnung, und erzählte mir, ich sollte mich von ihm fern halten, jetzt wo ich doch eh schon mittendrin stand. Das konnte er vergessen, ich war sauer auf diesen Genzo und das würde dieser auch zu spüren kriegen. „Wo ist Mokuba jetzt?“, fragte ich. Die Augen des jungen CEOs weiteten sich bei dem Namen seines kleinen Bruders sofort. „Mokuba wird von meinem Sicherheitspersonal rund um die Uhr bewacht. Ihm darf nichts zustoßen“ sagte Kaiba mit einer kräftigeren Stimme. „Und wer bewacht dich?“, kam es schneller über meine Lippen als ich wollte... Isono wartet im Wagen auf mich. Ich brauche auch keine Hilfe, ich komme alleine zurecht. „Das habe ich am Wochenende gesehen, du konntest dich nicht einmal alleine auf den Beinen halten, Seto.“ Ein leises Knurren kam Kaiba über die Lippen. „Ich werde mich nicht fern halten kaiba, dafür habe ich zu viel mitbekommen und ab heute weiß die ganze Schule das etwas bei dir nicht in Ordnung ist. Wenn ich kann, werde ich dir helfen, Seto." Erst jetzt bemerkte ich das Kaibas Hände zitterten und seine Augen waren trüb, war das wirklich nur Müdigkeit? Ich ging in die Küche und holte zwei Wassergläser für uns. Kaiba konnte sein Glas kaum halten und stellte es ohne einen Schluck getrunken zu haben wieder auf den Tisch. „Ich mache mir nur schnell einen Eisbeutel fertig für die Augen.“ Ich ging abermals in die Küche und durchwühlte das Eisfach als plötzlich von hinten Schritte zu hören waren. Ich schlug die Tür zum Eisfach zu und drehte mich ruckartig um. Kaiba stand direkt vor mir und schaute mir im halbdunklen in die Augen und schon im nächsten Moment berührten seine zarten Lippen meine und wir küssten uns wieder. Ein Schauer durchflutete meinen ganzen Körper. Dieses Mal hielt ich mich nicht zurück, ich drückte kaiba sanft gegen die Wand, und küsste seinen Hals, seine Wangen, seine Lippen... Durch ein schrilles klingeln wurden wir gestört Kaiba zog sein Handy her vor und ging ran. „Mokuba ist alles in Ordnung? Ja, ich komme jetzt nach Hause, keine Sorge.“ Der Junge Firmenchef richtete sein Hemd wieder zurecht. „Ich muss gehen, Mokuba wartet auf mich.“ Ein letztes Mal küssten wir uns sanft, dann brachte ich ihn zur Tür. Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete, wie die Limousine davon fuhr. Das war alles so surreal, mein Herz hämmerte noch immer heftig gegen meine Brust und ich konnte an nichts weiter denken als den Kuss, an die heftigen Berührungen, es war wie ein Traum. Nein, ich würde mich nicht mehr fernhalten. Dieser Genzo konnte sich warm anziehen, wenn er sich auch nur in die Nähe von meinem Seto wagte. Ich setzte mich auf mein altes braunes Ledersofa, wo, eben noch Kaiba gesessen hatte als mir eine kleine Tüte mit gelben Pillen auffiel, die auf dem Sofa lag. Was waren das für Pillen. Ich ahnte nichts Gutes. Ich beschloss die Pillen zu jemandem zu bringen, der sich sicher damit auskannte, Hirutani meinem früheren Gangliede. Am nächsten Abend machte ich mich auf den Weg zu Hirutani, mit den Pillen in der Tasche. Ich betrat die alte Lagerhalle, in der wir immer rumgehangen hatten und der moderige Geruch stieg mir in die Nase. Viele der Gesichter wollte ich lieber nicht mehr wiedersehen, aber es blieb mir nichts anderes übrig. „Hey Jonouchi Alter, was machst du denn hier?“ hörte ich sofort Hirutanis fiese Stimme heraus. „Hast ja ordentlich eine aufs Maul bekommen, so wie du aussiehst.“ „Deswegen bin ich nicht hier.“ Winkte ich sofort ab. Ich zog die kleine Tüte aus der Hosentasche und hielt sie ihm entgegen. „Wie bist du da dran gekommen, die sind verdammt teuer, das ist BLANK eine neue synthetische Droge.“ „Was bewirkt BLANK?“ Sie bewirken, dass man sich gut fühlt, wenn man leer und ausgebrannt ist, aber auf lange Sicht gesehen bewirken sie genau das Gegenteil, man wird schlapp und müde. „Danke für die Informationen.“ Ich machte mich so schnell ich konnte wieder auf den Weg, ich wollte nur weg von der alten Gang. Immerhin hatte Hirutani mir helfen können. Aber warum war Kaiba im Besitz dieser Droge, nahm er sie etwa? Kapitel 3: Aussichtslos ----------------------- Kaiba fühlte sich müde und kaputt, die letzten Tage waren anstrengend und Nerven zerrend gewesen. Er hatte für eine ganze Woche die Schule schleifen lassen, um neben der Leitung der Kaiba Corporation auch für Mokuba eine Stütze sein zu können, der gerade seine Katze auf bestialischer Weise verloren hatte. Und dann war da noch diese Sache mit Jonouchi, es war alles so kompliziert... Es klopfte an sein Büro in der Kaiba Villa und Mokuba kam vorsichtig und leise herein „Hallo Onii-sama“** „Hallo Mokuba, komm herein.“ Der jüngere Kaiba setzte sich auf schwarzen Ledersessel neben seinen großen Bruder. „Wie geht es dir heute, Mokuba?“ „Es geht mir schon etwas besser, ich mache mir nur Sorgen darüber, wer das uns angetan hat und was das zu bedeuten hatte. Ich habe Angst um dich, Onii-sama.“ Kaiba schaltete seinen PC aus und drehte sich zu Mokuba. „Mach dir keine Sorgen mehr kleiner Bruder, wir haben es doch bisher immer geschafft aus so einer Lage heraus zu kommen und dieses Mal wird es nicht anders sein. Möchtest du das wir ins Tierheim fahren, oder ist dir das noch zu früh?“ „Ich glaube, wir warten noch etwas. Meinte der kleinere Kaiba traurig. „In Ordnung sag mir einfach, wenn du so weit bist, ja?“ Mokuba lächelte und nickte Seto zu. „Wann darf ich wieder zur Schule gehen Onii-sama, ich kann mich ja nicht ewig hier verstecken.“ „Vielleicht kann Isono dich morgen zur Schule begleiten, ja?“ „Ja, das wäre super.“, sagte Mokuba lächelnd. Und wer bleibt dann bei dir, Seto-sama? „Ich werde von hier aus arbeiten und das Haus nicht verlassen, versprochen. Unser Sicherheitssystem ist gut, mach dir also keine Sorgen. Gehe jetzt etwas essen, ich komme gleich nach.“  Mokuba hatte gerade das Zimmer verlassen, da merkte Kaiba wie seine Hände zitterten und ihm ein wenig übel wurde. Irgendwo war doch das BLANK gewesen, er hatte es doch immer bei sich gehabt. So ein Mist, er konnte es nicht finden. Er musste heute noch los, um sich neues BLANK zu besorgen. Er zog sich seinen schwarzen Wollmantel an und ging Richtung Esszimmer, wo Mokuba bereits saß. Ich bin gleich wieder da, Mokuba. „Seto-sama soll ich sie begleiten?“, fragte Isono höflich. Nein, bleib bei Mokuba ich komme gleich wieder. Schnellen Schrittes verließ er die Villa. Ein paar Straßen weiter zog er sein Handy aus der Tasche, um die Nummer seines Dealers zu wählen, doch dazu kam es nicht, jemand schlug ihm das Handy aus der Hand, er versuchte sich zu wehren, doch zwei andere Männer packten ihn an den Armen und Beinen und drückten ihm ein Stück Stoff in das Gesicht. Es stank nach Benzin. Kurz darauf wurde alles schwarz und er verlor das Bewusstsein. Kapitel 4: Tränen ----------------- Als er wieder zu Bewusstsein kam, lag er auf einem Bett, gefesselt und geknebelt. Der Raum sah prunkvoll aus, goldene Möbel zierten das Zimmer, alles schien sündhaft teuer zu sein. Auf einem Tisch stand eine kleine Flasche K.O.-Tropfen, daneben ein paar BLANK – Pillen. Er hatte keine zweifel, er war ganz sicher bei seinem Stiefonkel Genzo zu Hause. Ihm wurde spei-übel bei dem Gedanken und sein ganzer Körper zitterte, wobei er nicht sagen konnte, ob es der BLANK-Entzug oder die Angst war, die in ihm hochstieg. Es war klar, was Genzo wollte, er würde ihn anfassen, so wie er es immer getan hatte, als er noch ein Kind war. Gozaburo sein Stiefvater hatte immer nur weggesehen. Die Erinnerungen an diese Zeit schmerzten. Der einzige Trost war, dass er Mokuba immer in Ruhe gelassen hatte. Kaiba war sich sicher, all die Quälereien von früher haben ihn stark gemacht und auch jetzt würde er stark bleiben für Mokuba. Schritte waren zu hören, die sich immer lauter dem Zimmer nähten. Kaiba verkrampfte sich am ganzen Körper. Es war wirklich Genzo Kaiba der das Zimmer betrat. Er nahm Seto den Knebel aus dem Mund und strich ihm mit dem Handrücken über das Gesicht. „So schnell sehen wir uns wieder, du Bastard, das am Wochenende war nicht nett von dir und diesem anderen Straßenköter. Dieses Mal wird dir niemand helfen. Genzo nahm eine BLANK vom Tisch und verabreichte sie Seto mit einem Glas Wasser. „Das ist es doch, was du willst, und jetzt wirst du schön lieb sein und mir deinen Körper überlassen. Dann bekomme auch ich, was ich will.“ ~*~ Es war jetzt schon 22:00 Uhr und ich kam gerade bei meiner Wohnung an, wo eine schwarze Limousine parkte. Mokuba und Isono stiegen aus. „Mokuba, was machst du denn hier?“ Der Schwarzhaarige junge schien sehr aufgelöst und hatte die Tränen in den Augen. „Jonouchi Seto-sama ist nicht nachhause gekommen, da dachte ich, er wäre vielleicht bei dir. Er geht auch nicht an sein Handy.“ Ich ahnte nichts Gutes. „Kommt erst einmal hoch.“ Oben angekommen. Setzten wir uns alle in mein kleines Wohnzimmer. Ich begann das Schweigen zu brechen. „Sollen wir die Polizei einschalten?“ Doch Isono wieder sprach sofort. „Keine Polizei, egal was passiert, so lautet die Anweisung von Seto Kaiba.“ Ich hakte weiter nach, „Könnte das Verschwinden von Seto mit diesem Genzo zu tun haben. Mokubas Augen weiten sich bei dem Namen und er sah noch verstörter aus wie vorher. „Das vermute ich auch“, sagte Isono ernst. Es klingelte plötzlich an der Haustür und kein Geringerer als Seto kaiba stand vor der Tür und brach noch im Hausflur zusammen. Wir legten ihn in mein Bett. Wir ließen einen Arzt vom medizinischen Sicherheitsteam der Kaiba Corporation kommen, der feststellte, dass Kaiba wieder chemische Substanzen im Blut hatte, vermutlich von dem BLANK. Seine Kleidung war an manchen Stellen aufgerissen und ein wenig blutig und an den Armen und Beinen waren blaue Flecken sowie Striemen von den Fesseln zu erkennen. Mokuba und Isono waren die Nacht bei mir geblieben, aber keiner von uns hatte ein Auge zugemacht. Auch Kaiba schien immer wieder unter Albträumen wach zu werden. Isono schien sich große Sorgen um seinen Chef zu machen, und schaute immer wieder, ob alles in Ordnung war. Ich zeigte Isono die Pillen, die ich gefunden hatte und erzählte ihm, was ich über sie rausgefunden hatte. Besonders Mokuba war bestürzt über die Tatsache, dass sein Bruder Stimmungsaufheller zu sich nahm. Isono und ich beruhigten den jüngeren, dass wir ihm und seinem Bruder helfen würden, alles zu überstehen. Am nächsten Morgen stand Kaiba plötzlich in der Tür, ich hatte ihm eine Hose und ein frisches Shirt an das Bett gelegt, welche er jetzt auch trug. Mokuba begrüßte Seto unter Tränen mit einer Umarmung, die er sachte erwiderte. Es war eine seltsame Stimmung im Raum, niemand schien etwas sagen zu wollen. Allen war klar, wo Seto gewesen war und alle hatten Angst mehr zu erfahren. „Er hat mich gehen lassen, nach dem er bekommen hat, was er wollte.“ War das einzige, was Seto sagte, befor er Isono befahl ihn nach Hause zu bringen. Seto wirkte jetzt nicht mehr zerbrechlich, sondern kalt wie Stahl, es war erschreckend. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Mokuba bedankte sich höflich bei mir und schien immer noch verstört zu sein. Es gab keinen zweifel Kaiba würde sich an Genzo rächen, aber wie würde er das anstellen. Und was war mit dem Blank, war Seto etwa schon abhängig? Würde jemand wie er in eine Klinik gehen, wenn es so weit war. Und was genau hatte dieser Genzo ihm in dieser Nacht angetan. Ich war verzweifelt und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten... Ich musste mit jemandem reden und da fiel mir nur Yugi ein. Kapitel 5: Opfer ---------------- Yugi hatte für mich sogar die Schule aus gelassen und ist sofort zu mir gekommen. Ich konnte ihm alles erzählen, er hat mir zugehört und versucht mich zu beruhigen. „Wir werden das schon schaffen und Kaiba ist stark, auch er wird einen Weg finden.“  Yugi schaute ein wenig verlegen. „Seit ihr jetzt ein paar, du und Kaiba? „Ich weiß auch nicht so genau, wie ich damit umgehen soll, wir haben uns bis jetzt geküsst. Also denke ich schon das da mehr sein könnte. Ich hoffe es jedenfalls. Ich glaube, ich habe schon länger Gefühle für ihn gehabt, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Jetzt kann ich an nichts anderes denken als an ihn, ich muss ihm helfen.“ „Es wird nicht leicht sein, da kaiba nur schwer Hilfe annehmen kann. Aber wenn ich kann, werde auch ich euch helfen.“ „Irgendwie müssen wir diesen Genzo Kaiba loswerden und dann die Sache mit den Drogen in den Griff bekommen. Wir saßen noch eine Weile zusammen, Yugi hatte mich ein wenig abgelenkt und mir ging es schon viel besser. Am nächsten Morgen ging ich wieder zur Schule, Yugi, Honda und Anzu waren schon da, wir gingen gemeinsam in die Klasse und zu meiner Überraschung saß Kaiba schon auf seinem Platz und las ein Buch von Friedrich Nietzsche „Also sprach Zarathustra“**. Ich war erleichtert, ihn hier zu sehen. Er wirkte allerdings sehr blass und hatte immer noch tiefe Schatten unter den Augen. Er sprach wie immer mit niemandem und verhielt sich ruhig und zurückhaltend. Als wir in der Pause waren viel mir wieder die Schwarze Limousine auf, in der Isono und noch ein Mann mit Schwarzen Anzug saß, Seto hatte also Begleitschutz in der Schule. Was mich beruhigte. Wer wusste schon, wann dieser Genzo wieder zuschlagen würde... Als ich nach der Schule nach Hause ging, erwartete mich eine Überraschung, vor der Haustür lag ein Strauß Rosen mit einer Karte an mich gerichtet, doch als ich die Karte las, stand da nur der Name Genzo Kaiba. Erst jetzt bemerkte ich das kleine Messer, welches zwischen den Blumen steckte. Was sollte das jetzt schon wieder bedeuten. Wann hörte dieser Psychoterror endlich auf. Wollte dieser Genzo mir auch wieder drohen. Ich überlegte, ob ich direkt zu Kaiba laufen sollte, um ihm davon zu erzählen. Ohnehin war es mir alleine in meiner Wohnung gerade zu unsicher, also machte ich mich auf den Weg zur Villa der Kaibas. Ich lief durch das Nobelviertel von Domino und ich fühlte mich beobachtet. Endlich angekommen, drückte ich zögerlich den Klingelknopf. Ich war verdammt nervös, zu meiner Erleichterung öffnete Isono die Tür, und bat mich höflich herein. „Hallo Jonouchi , du willst sicher zu Onii-sama, ich zeige dir sein Büro.“ Begrüßte mich Mokuba freundlich. Wir liefen eine große knarzende Treppe hinauf, alles war recht dunkel, man merkte, dass die Villa schon sehr alt war . Mokuba klopfte an die Tür. „Komm herein, Mokuba“ erklang die Stimme von Seto Kaiba. Mein herz begann urplötzlich zu rasen und ich wurde wieder nervös. „Seto -sama du hast Besuch.“ Mokuba verbeugte sich höflich und verließ wieder das Büro. „Kaiba ich wollte nur...“ Stammelte ich los „... fragen wie es dir geht? Und dir das hier zeigen.“ Ich hielt ihm das kleine Messer entgegen. Der Brünette nahm das Messer an. „Ich habe es heute von Genzo bekommen, zusammen mit einem Strauß Rosen. „Er bedroht dich also weiter“, kam es von Kaiba leise. Er stand von seinem Bürostuhl auf und ging auf einen kleinen Balkon. Er trug nur sein schwarzes Rollkragen, Shirt und die schwarze Hose ohne seinen weißen Mantel. Seto begann mit einer tiefen und ruhigen Stimme zu sprechen. „Mein Stiefonkel hat immer noch Anteile der Kaiba Corporation, da er ein Familienmitglied ist, lässt sich das nicht ändern, das ist vertraglich so festgelegt. Dazu kommt, dass er krankhaft vernarrt in mich ist, er bedroht alle, die mir wichtig sind.“ Bei diesem Satz machte mein Herz ungewollt einen Sprung, hieß das, dass ich ihm wichtig war? „Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde Genzo vernichten, verlasst euch darauf. Ich kann den Spieß auch umdrehen, schließlich habe ich ihn mit meinem Körper in der Hand.“ Hatte ich Kaiba jetzt richtig verstanden, er meinte, er hätte Genzo in der Hand, mit seinem Körper?  „Aber Seto, das kannst du doch nicht machen, du machst dich doch kaputt für diesen reichen Pinkel.„ „Manchmal muss man Opfer bringen, um an sein Ziel zu kommen Jonouchi und ich werde alles tun, um euch zu schützen." Kapitel 6: Liebe bedeutet Angst ------------------------------- Ich konnte es nicht glauben, Seto wollte sich opfern, um uns zu schützen. „Nein, Seto, es muss einen anderen Weg geben. Bitte halte dich von diesem Genzo fern, er ist doch sicher anders aufzuhalten. Ich werde dir helfen ihn loszuwerden, gemeinsam schaffen wir das, du bist jetzt nicht mehr alleine.“  Kaiba wurde lauter. „Du kannst mir nicht helfen. Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.“ Ich machte einen Schritt auf Kaiba zu. „Bitte,Seto, ich mache mir Sorgen um dich, sind es die Drogen, musst du deshalb zu ihm hin?" „Woher weißt du …?“ „Du hast sie bei mir liegen lassen.“ Danach breitete sich eine Eis kalte und unbehagliche Stille im Raum aus. Ich war der Erste, der wieder das Wort ergriff. "Wozu brauchst du dieses BLANK noch, du hast Mokuba und mich und Isono, wir können dir helfen, dann kann dir dieser Genzo nichts mehr entgegensetzen, du kannst einen Entzug machen." „Jonouchi ich habe eine Firma zu leiten, ich muss für meinen kleinen Bruder da sein, ich kann nicht einfach in eine Entzugsklinik verschwinden. Stell dir nur mal vor, das kommt an die Presse, ich würde das Sorgerecht für Mokuba verlieren. Das alles kann ich mir nicht erlauben.“ „Wenn du drogenabhängig bist, ist das Sorgerecht schneller weg als du es dir vorstellen kannst. Du musst gesund werden. Das ist der einzige Weg, den du hast, Seto. Du hast ein eigenes Ärzteteam, mit dem du einen kalten Entzug machen könntest.“ „Ich bin nicht süchtig, Bonkotsu. Lass mich jetzt alleine, ich muss arbeiten.“ Der Tonfall duldete keine wieder rede. Kaibas Blick war eiskalt und abweisend. Schnellen Schrittes verließ ich das Büro uns rannte die Treppe herunter aus dem Haus. Warum musste Kaiba immer nur so stur sein. Wieso nahm er meine Hilfe nicht an... In mir machte sich wieder Verzweiflung breit, wie konnte ich Seto helfen, wenn er sich nicht helfen lassen wollte. Die frische Luft tat gut, ich beschloss noch ein wenig in der Gegend herumzulaufen, um den Kopf freizubekommen. ~*~ Der junge CEO** ließ sich auf seinen Stuhl sinken und vergrub sein Gesicht in den Handflächen. Jetzt hatte er auch noch Jonouchi rausgeschmissen. Er öffnete eine Schreibtischschublade und sah die BLANK Pillen darin liegen. War er wirklich schon abhängig von dem Zeug? Mokuba klopfte an die Tür, schnell ließ er die Schublade wieder zu schnappen. „Onii-sama ihr habt gestritten und es ging um mich, habe ich recht? Seto ich glaube Jonouch will uns nur helfen Bitte lass seine Hilfe zu, tue es mir zu liebe. Ohne ein Wort abzuwarten, verbeugte sich der Jüngere und verließ das Büro. Für Mokuba würde er alles tun, wenn nötig. Aber brauchte er wirklich Hilfe, er schaffte doch sonst immer alles alleine. Auch Mokuba schien der Meinung zu sein, dass er Hilfe benötigte. Gozaburo Kaiba war er los geworden, er hatte sich damals in die Tiefe gestürzt und umgebracht als er gegen ihn verloren hatte, und doch war es oft so, als ob er noch da wäre. Wie ein Schatten. Jetzt ließ ihn Genzo Kaiba nicht in Ruhe und erpresste ihn mit allen Mitteln. Er durfte nicht zulassen, dass Mokuba etwas geschieht. Und auch Jonouchi war in Gefahr. Wann hatte er begonnen, sich um Jonouchi zu sorgen. War das etwa, was alle Liebe nannten, noch mehr Sorgen und Ängste um eine Person. Dieses Gefühl, nie genug Zeit mit der Person verbringen zu können, Weil die Zeit immer zu knapp war, Angst nicht gut genug für eine Person zu sein, Angst nicht dabei zu sein wenn etwas bedeutendes im Leben der Person geschah, Angst die Person nicht beschützen zu können wenn sie in Gefahr war... Seto rief Isono zu sich. "Wie kann ich ihnen helfen Seto sama?" „Bitte fahr los, um zu sehen, ob Jonouchi Katsuya bei seiner Wohnung angekommen ist. Es war kein schönes Gefühl, Liebe bedeutete Angst. Angst um die wichtigsten Personen in seinem Leben. Kapitel 7: Kontrolle -------------------- Der Wind wehte mir wohltuend entgegen und meine Gedanken schienen klarer zu werden, je länger ich im Domino Park umherlief. Es begann bereits zu dämmern. „Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da, Setos neues Spielzeug.“ erklang eine tiefe dunkle Stimme mit einer großen Portion hon. Ich drehte mich schlagartig um und erblickte keinen geringeren als Genzo Kaiba und ein paar weitere Männer, die dicht hinter ihm standen. Er trug einen hässlichen grünen Anzug, mit goldenen Knöpfen bestückt. „Du Arschloch“, spie ich ihm entgegen und wollte am liebsten sofort auf ihn losstürmen, aber ich war klar in der Unterzahl und wäre ihnen unterlegen gewesen. Er kam gefährlich nahe an mich heran, sodass ich seinen Atem spürte und zischte mir entgegen, „Lass die Finger von Seto Kaiba, wenn dir dein erbärmliches Leben etwas wert ist. Seto gehört mir allein, hast du verstanden.“ Eine unglaubliche Wut stieg in mir hoch, ich bebte vor Zorn. „Nein, das werde ich nicht tun“, sagte ich mit wutverzerrter Stimme.“ Jetzt packte er mich am Kragen und wie aus Reflex schob ich meine Faust in sein Gesicht. Er stolperte einige Schritte nach hinten und da kamen sofort die anderen Männer auf mich zu und hielten mich fest. Ich wehrte mich rasend vor Wut, doch dann schob mir einer der Männer das Knie zwischen die Beine und ich sank kraftlos zu Boden. „Lasst ihn dort liegen.“, hörte ich Gezos Stimme noch und dann war ich wieder allein. Ich stand langsam auf, da hörte, ich eine weitere mir bekannte Stimme, und schnelle Schritte kamen auf mich zu gerannt . „Katsuya Jonouchi, ist mit ihnen alles in Ordnung?"  Isono, kaibas persönlicher Assistent, stand vor mir. Ungläubig starrte ich ihn an, "Isono, was machen Sie denn hier?“ Der ältere Mann räusperte sich, „Seto Sama , hat mir befohlen zu sehen, ob sie gut zu Hause angekommen sind, nachdem sie nicht zu Hause waren, befahl er mir sie zu Suchen, aber wie ich sehe bin ich zu Spät gekommen.“ "Ich danke dir Isono" „Wo soll ich sie hinfahren, Katsuya Jonouchi“ ich überlegte nicht lange, ich wollte einfach nur in meine Wohnung. Plötzlich klingelte Isonos Handy. „Ja, Seto sama ich habe ihn gefunden, aber es hat einen Zwischenfall gegeben. Ja, Seto sama, wird gemacht.“ Kaibas P.A.** räusperte sich kurz, bevor es zu mir sprach. Seto sama wünscht, dass ich sie in die Villa bringe. Bitte folgen Sie mir zu der Limousine. ~*~ Genzo Kaiba saß in seinem Büro und kühlte seine geschwollene Wange. Dieser kleine blonde Punk störte ihn. Er war Seto in letzter Zeit zu oft, zu nahe gekommen. Wer war dieser Straßenjunge?  Genzo Kaiba ballte seine Hände zu Fäusten und schlug auf seinen Schreibtisch ein. Er hatte, was er wollte, er hatte Seto Kaiba in der Hand. Er versorgte ihn mit BLANK und machte ihn weiter abhängig, und schon bald würde der junge Firmenleiter alles tun, was er wollte. Und wenn er weiterhin alle Menschen in der Umgebung von Seto bedrohte kam er noch schneller an sein Ziel. Er dachte an den wunderschönen Körper des jungen Mannes, der Seto inzwischen war, und ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht.  Genzo sah seinem Bruder Gozaburo Kaiba zum Verwechseln ähnlich. Nicht mehr lange und Seto wird mir hörig sein, dann besitze ich ihn und mit ihm die Kaiba Corporation. Das Leben könnte so einfach sein, wäre da nicht dieser blonde Köter, der nicht in das Bild passte. Kapitel 8: Abendlicht --------------------- Kaiba wies das Hausmädchen Mina san an, eines der Gästezimmer ordnungsgemäß herzurichten und sie kam seinem Wunsch umgehend nach. Seto ging runter in das große, weiträumige Wohnzimmer, in dem Mokuba sich aufhielt. „Mokuba,wir bekommen heute noch einmal Besuch von Jonouchi, er wird heute über Nacht bleiben. Der kleinere Kaiba war ganz aufgeregt. „Ist etwas passiert mit Jonouchi?“, fragte er besorgt. „Ich weiß  nichts Genaues, aber hier ist er sicherer als in seiner Wohnung.“ „Dann werdet ihr euch wieder vertragen, das finde ich gut.“ Grinste Mokuba seinen großen Bruder an. ~*~ Bei der großen Villa angekommen stieg ich aus der Limousine aus und lief hinter Isono her in die große Eingangshalle. Überall brannten Kerzen und ein prunkvoller Kerzenleuchter hing an der Decke der Eingangshalle, alles hier war so altmodisch im Gegensatz zu der Kaiba Corporation, wo alles neumodisch und clean gehalten war. Hallo Jonouchi, begrüßte der schwarzhaarige Kaiba mich freundlich. Dann betrat Seto Kaiba die Halle. „Ich hielt es für sicherer, dich heute bei uns unterzubringen“, kam es von dem CEO in einem immer noch kühlem Tonfall. Mokuba durchbrach die scheinbare Kälte im Raum. „Möchtest du vielleicht noch etwas essen, Mina san richtet dir sicher gerne noch etwas an?“ Ich musste zugeben, dass ich trotz der schmerzen noch hunger hatte. Es dauerte nicht lange und Mina san, das Hausmädchen hatte mir ein üppiges Abendessen zubereitet. Seto und Mokuba aßen nichts mehr, aber sie setzten sich höflich dazu. Vor lauter Nervosität bekam ich kaum ein Bissen runter, was nicht oft vorkam. Nach dem Essen verabschiedete Mokuba sich und ging ins Bett. Ich erzählte kaiba von dem treffen mit Genzo im Park. Er schien genauso sauer wie ich zu sein. Keiner von uns erwähnte den Streit von vor ein paar Stunden. „Hast du noch schmerzen." Fragte Kaiba fast fürsorglich. Ich schüttelte den Kopf. „Es geht schon wieder.“ „Dann werde ich dich jetzt auf dein Zimmer begleiten.“ Ich folgte Kaiba in einen Raum der großer war als fast meine gesamte Wohnung. In der Mitte des Raumes stand ein riesengroßes Bett und durch ein weites großes Fenster schien der Mond in das Zimmer. Das Zimmer hatte ebenfalls einen großen Schreibtisch und eine Fenstertür führte auf den Balkon. Es war sehr beeindruckend. „Ich gehe dann jetzt in mein Zimmer“, sagte Kaiba und wollte gerade gehen, da hielt ich ihn am Arm zurück. Wir schauten uns tief in die Augen und die Spannung war gerade zu erdrückend. Ich machte einen Schritt auf Seto zu und wir küssten uns wieder, ganz zart berührten sich unsere Lippen. Wir lösten uns wieder und mit einem leisen „Gute Nacht“ verschwand Seto im Abendlicht. Kapitel 9: Sucht ---------------- Hellwach lag ich in dem großen Bett und konnte nicht schlafen, zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich stand noch einmal auf und ging auf den Balkon an die frische Luft. Kaibas Hausmädchen hatte mir einen Pyjama und frische Kleidung für den morgigen Tag zurechtgelegt. So ein Leben ohne Geldsorgen war sicher toll, aber es zog auch viel Neid und Missgunst an. Kaiba hatte viele Feinde, eine Medalie hatte ja bekanntlich immer zwei Seiten. Ich ging wieder in das Zimmer. Und legte mich in das große Bett. Wie aus dem Nichts musste ich plötzlich an meinen Vater denken, der ebenfalls ein Suchtproblem hatte. Ein Gefühl von unwohl sein stieg in mir hoch. Nur der bloße Gedanke ließ mich den Geruch von abgestandenen Bierflaschen und Schnaps gepaart mit Zigarettenqualm riechen, als ob er jetzt gerade in diesem Moment im Zimmer stand. Vor meinen Augen erschien das Bild eines groß gewachsenen blonden Mannes, der wie immer seine Springerstiefel zu tragen pflegte. Wenn Kaiba abhängig war, würde ich ihm dieses Mal helfen können, es würde nicht so aussichtslos enden, wie mit meinem Vater, der Alkoholabhängig war und nur noch aggressiv gewesen war. Ich war nicht mehr der kleine Junge, der nur zu sehen konnte, wie sein Vater sich kaputt machte, ich würde Seto helfen, das schwor ich mir in dieser Nacht. Der Ironie zum Trotz hatte ich jetzt das Bedürfnis mir eine Zigarette anzustecken. Ich hatte schon länger mit dem rauchen aufgehört und sollte jetzt nicht wieder damit anfangen. Zum Glück hatte ich keine Zigaretten bei mir. ~*~ Auch Seto lag wach in seinem Bett und konnte kein Auge zu machen, er fühlte sich plötzlich wieder leer und ausgebrannt, er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Obwohl es nicht warm war und seine Hände zitterten unentwegt. Ihm wurde übel. Schnell rannte er zu der Toilette, um sich wieder und wieder zu übergeben. Er wollte die Pillen nicht mehr zu sich nehmen, um sich zu beweisen, dass er nicht abhängig war. Schwach vom erbrechen lief er runter in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu trinken. In der Küche angekommen, entglitt ihm die Flasche mit dem Wasser aus den zittrigen Händen und zersprang mit einem lauten Knall in tausend Glassplitter. ~*~ Ich hörte einen lauten knall von unten und erschrak, sollte ich nachsehen was passiert war? Ich zog mir die Hausschlappen an und lief leise und vorsichtig die Treppe herunter. In der Küche brannte Licht. Ich sah das Kaiba dabei war, die Scherben hektisch aufzufegen. Der ganze Boden war mit Wasser bedeckt. „Warte Seto ich helfe dir“  Kaiba erschrak als er meine Stimme gehört hatte. Ich schnappte mir aus der Besenkammer einen Wischer und einen Eimer und half ihm alles wegzumachen. Doch da schwankte der junge Firmenchef plötzlich und sank zu Boden, ich konnte ihn gerade noch auffangen und vor einem Sturz bewahren. „Seto ist alles in Ordnung?“ Ich legte ihn sanft auf den Boden, er war leichenblass und zitterte am ganzen Körper. „Mir ist so schlecht, ich habe kein Blank genommen“, hauchte Kaiba nur, ehe er sich abermals auf dem Boden übergab. Ich hob Seto in das Wohnzimmer auf das große Sofa und deckte ihn mit einer Decke zu. Inzwischen waren auch Mina san und Isono gekommen und halfen alles in der Küche zu beseitigen. „Mokuba soll mich nicht sehen, bitte bring mich in mein Zimmer. Bat Kaiba mich und ich kam seinem Wunsch nach. Die ganze restliche Nacht war ich an seinem Bett geblieben. Er hatte nicht geschlafen, hatte sich nur vor Schmerzen gekrümmt. Ich war nur kurz eingenickt und als ich wieder aufwachte, sah ich die geöffnete Dose mit den blank Pillen. Er hatte also doch wieder eine zu sich genommen und lag jetzt ruhig in seinem Bett. Nach dieser Nacht war mir klar, dass Kaiba dringend Hilfe brauchte, er war abhängig und schaffte es nicht von alleine. Ich beobachtete ihn noch ein wenig beim Schlafen und strich ihm sanft die feuchten Haare aus der Stirn.  Mina san hatte eine Schüssel mit Wasser und einen Waschlappen an das Bett gestellt und ich wischte ihm behutsam den Schweiß von der Stirn. Dieses BLANK schien eine harte Droge zu sein, wenn schon nach einmaligem aussetzen eine so schlimme Entzugserscheinung auftrat. Von meinem Vater wusste ich, das es normalerweise Wochen dauerte, bis die Symptome losgingen. Er hatte vergeblich auch mal einen Entzug versucht und war kläglich gescheitert, was er mit Schlägen an mir ausgelassen hatte. Kapitel 10: Einsicht? --------------------- Ich beschloss heute ganz früh die Kaiba Villa zu verlassen noch bevor Seto oder Mokuba wach waren.  Isono hatte darauf bestanden, mich noch nach Hause zu fahren. Zu Hause angekommen, stieg ich unter eine warme Dusche und machte mich schnell fertig für die Schule. Zu meiner Überraschung war auch Kaiba in der Schule, er sah abgekämpft und müde aus. Aber es passte zu ihm, dass er sich nicht unterkriegen ließ und seinen Alltag weiter meisterte. Ich war ebenfalls todmüde und nickte sogar einmal im Unterricht ein. In der Pause war Anzu Masaki die Erste, die mich ansprach. "Joey du siehst müde aus." „Ich habe heute Nacht so gut wie nicht geschlafen.“, knurrte ich ihr entgegen. Alle sahen besorgt um mich aus. Also versuchte ich sie durch ein paar Albereien davon zu überzeugen, dass es mir gut ging. Und wie immer schaffte ich das auch. Nach der Schule machte ich mich gerade auf den Weg nach Hause, da hielt Kaibas Limousine neben mir. Isono öffnete die Tür und ich stieg ein. Kaiba saß ebenfalls auf der Rückbank. „Ich muss mit dir reden, Jonouchi.“ In der Villa angekommen, gingen wir in sein Büro. „Nach der letzten Nacht kann ich es nicht mehr leugnen, ich habe ein Problem. Und ich muss einen weiteren Entzug durchstehen.“  Kaiba gab gerade zu, dass er im Unrecht gewesen war. Ich glaubte es kaum. „Könnte Mokuba vielleicht in der Zeit bei dir bleiben, gemeinsam mit meinem Sicherheitspersonal?“ Ich war so erleichtert, dass Kaiba es eingesehen hatte und mich um Hilfe bat. „Ja, er kann bei mir bleiben. Aber ich würde gerne bei dir bleiben, bei dem Entzug. Ich möchte dich unterstützen, du musst das nicht alleine durchstehen. Wir könnten Yugi fragen, ob Mokuba bei ihm bleiben kann“ Kaiba kam auf mich zu und gab mir einen Kuss. „Ich werde mit Mokuba sprechen, ob das für ihn in Ordnung ist. „Wenn ich Genzo Kaiba schlagen will, muss ich gesund sein und ich bringe euch, dich und Mokuba in Gefahr, wenn ich so schwach bin wie jetzt. Ich werde mit meinem Ärzte-Team alles vereinbaren und die nächsten Tage nicht in die Schule kommen. „Du bist stark, Seto du wirst es schaffen. Ich muss heute noch in den Laden von Yugis Großvater, ich arbeite zu Zeit dort, dann werde ich mal mit Yugi über Mokuba sprechen.“ „Du arbeitest dort?“, fragte Kaiba verblüfft. „Irgendwie muss ich ja meine Miete zahlen.“ Ich machte mich auf den Weg zum Spielladen. Nach getaner Arbeit spielten wir noch eine Runde Go und ich erzählte Yugi von Kaibas Entzug. Dieser freute sich sogar Kaiba helfen zu dürfen. „Es wird schwer werden, aber Kaiba wird kämpfen, er wird den Entzug schaffen Jonouchi.“ Ich nickte ihm zu. ~*~ Kaiba saß in seinem Büro. Beim nächsten Versuch würde er es schaffen. Er konnte nicht zulassen, dass dieses BLANK sein Leben zerstörte, er hätte sich beinahe dazu herabgelassen, mit Genzo Kaiba ein weiteres Mal zu schlafen, nur um an die Drogen zu gelangen und alle zu beschützen. So weit war er schon in die Tiefe gestürzt. Aber es machte ihm auch Angst, BLANK machte ihn für kurze Zeit stärker, ob Leid, Schmerz, Traurigkeit oder Schuldgefühle. Alles wurde durch die Droge weggespült. Es war ein erleichternder Rausch, den BLANK in ihm auslöste. Doch, wenn er Genzo für immer loswerden wollte, musste er es schaffen, ohne die Pillen zurechtzukommen. Er ging zu Mokuba in das Zimmer. „Hallo, kleiner Bruder, ich muss mit dir reden. Du hast sicher schon mitbekommen, dass etwas mit mir nicht stimmt in letzter Zeit“ Der 14-jährige Junge nickte. „Es sind die Pillen, nicht wahr, onii sama.“ Seto nickte, ich werde in den nächsten Tagen einen Entzug machen. Ich werde unter ärztlicher Aufsicht sein. Wäre es für dich in Ordnung so lange eventuell bei Yugi zu bleiben.“ Der schwarzhaarige Junge sah nachdenklich aus. Dann lächelte er. „Ich würde gerne bei dir bleiben, aber ja, es ist für mich in Ordnung, Seto. Mokuba hatte Tränen der Erleichterung in den Augen. Bald würde sein großer Bruder wieder gesund sein. Kapitel 11: Tag 1 ~ Leiden -------------------------- Der Tag war gekommen, Mokuba hatte seine Reisetasche gepackt und stand in der Eingangshalle der Villa. Er umarmte seinen Großen Bruder noch einmal zum Abschied und stieg mit Tränen in den Augen in die Limousine zu Isono und dem restlichen Sicherheitspersonal. Sie machten sich auf den Weg zu Yugi. Mokuba war schon ein starker Junge, auch er musste immer vorsichtig und auf der Hut sein, da die Feinde von Seto auch vor ihm keinen Halt machten. Ich war nervös, da ich ahnte, was in den nächsten Tagen auf mich zukam. Der Oberarzt, Dr. Kenma richtete das Wort an Kaiba und mich. Wenn sie uns brauchen, wir sind ganz in ihrer Nähe. Kaiba nickte. Dann gingen Sie in das Wohnzimmer, das extra für das Ärzteteam hergerichtet wurde. Seto ging zu seinem Schreibtisch und nahm die Dose mit BLANK Tabletten und übergab sie mir. Ich steckte die Dose in meine Hosentasche. In der Küche bereitete das Hausmädchen Mina san gerade das Abendessen für uns und das ganze Ärzteteam vor. Im Esszimmer waren bereits alle plätze gedeckt. Alle aßen Rindersteak mit allen nur erdenklichen Beilagen. Kaiba durfte nur eine seichte Miso-Suppe zu sich nehmen. Noch war er ganz ruhig und schien alles unter Kontrolle zu haben. Mir hingegen merkte man die Nervösität an und auch Dr, Kenma und die anderen Ärzte schienen ein wenig nervös zu sein. Nach dem Essen gingen wir in Kaibas Zimmer, der Raum war gro8 und hell und ein großes Bett, ein Schreibtisch und eine Sitzecke waren darin zu finden. Überall an den Wänden und an der Decke hingen Monitore und Kameras. Kaiba Zeigte mir einen Prototyp einer neuen Duel-disk, ich war beeindruckt. „Sie wird bald auf den Mark kommen," erzählte er mir stolz. Langsam begannen die schlanken Finger des CEOs wieder zu zittern und er hielt häufig die Hand vor den Kopf, so als hätte er Kopfschmerzen. Der Entzug schien langsam, aber sicher loszugehen. Ich legte meine Hand auf seinen Schoß und streichelte sanft über sein Bein, er bäugte sich zu mir herunter und wir küssten uns sanft. Mein Hals wurde ganz trocken und ein leises Keuchen entfloh meiner Kehle, langsam wanderten meine Hände an Setos Brust hinab, sein Atem beschleunigte sich und wieder verschmolzen unsere Zungen ineinander. Nach Luft ringend, lösten wir uns wieder. Ich wäre am liebsten noch einen Schritt weiter gegangen, aber das war heute nicht der richtige Zeitpunkt. Wir legten uns ein wenig in das große Bett von Seto und genossen die Ruhe vor dem Sturm. Einige Zeit war vergangen und Kaiba schien zunehmend unruhig zu werden. Es war schon spät und der Mond schien bereits in das Zimmer. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und der Körper begann unaufhaltsam zu zittern. Seto presste seine Arme feste gegen seinen Bauch, so als habe er starke Magenkrämpfe und schon nach wenigen Minuten rannte er zu der Toilette, um sich zu übergeben. Wieder und wieder. Ich fühlte mich hilflos. Da klopfte es an der Tür, Dr. Kenma trat ein, er war gekommen, um Setos Blutdruck zu überprüfen. Dann verließ er das Zimmer wieder. Gekrümmt vor Schmerzen lag Kaiba vor der Toilette auf dem Boden. Minuten schienen wie Stunden zu vergehen. Mit Tränen in den Augen konnte ich nur zusehen, wie Seto stöhnend vor Schmerzen da lag. Ich ging zu ihm hin und drückte seine Hand so fest ich konnte, ich wollte ihm zeigen, dass ich da war und ihm beistand. Ich kniete neben ihm und kaiba presste sein Gesicht auf meinen Schoß, und sagte immer wieder meinen Namen. Seine Atmung wurde immer schneller und wieder übergab er sich über der Toilette. Nach dem nichts mehr als Magensäure kam, half ich ihm hoch und brachte ihn in sein Bett. Da lag er eine Weile apathisch und regte sich nicht mehr. Als ich den Arzt rief, meinte der nur, dass alle Werte in Ordnung seien. Es war jetzt schon mitten in der Nacht als Seto plötzlich aufstand und seinen Schreibtisch durchwühlte. Ich ahnte schon, dass er die BLANK Dose suchte, die er mir vor ein paar Stunden übergeben hatte. Plötzlich drehte er sich zu mir um und sah mich strafend an. „Gib mir die Dose zurück, Jonouchi.“ Ich hielt die Dose fest umklammert. „Du weißt, dass ich das nicht kann“ Er kam auf wackeligen Beinen zu mir gelaufen „Gib sie her Bonkotsu, er wurde langsam Aggressiv und wollte mich am Kragen packen Jedoch war er viel zu schwach, um mir ernsthaft zu drohen. „Gib es mir“, schrie er mich an, „nur ein bisschen“ bettelte er weiter. Ich nahm das BLANK und spülte es schnell die Toilette herunter. „Was hast du getan, schrie Seto außer sich vor Wut und Verzweiflung. Ich sah, dass seine Beine nachgaben und er zu Boden sank, als ich ihn auffing und wieder in sein Bett brachte. Seto wand sich vor Schmerzen hin und her und der ganze Körper Zitterte und zuckt unkontrolliert. Ich hielt nur weiter seine Hand so feste ich konnte. Mina san Brachte eine frische Schüssel mit Wasser und einem Waschlappen an das Bett. Dann kam endlich Dr. Tenma uns spritzte Seto ein Beruhigungsmittel. Er bot auch mir eines an, aber ich lehnte ab, ich wollte wach sein. Der Arzt klopfte mir anerkennend auf die Schulter. Jetzt lag Seto ruhig da, und ich wischte ihm vorsichtig den Schweiß von der Stirn. Ich strich ihm behutsam mit meinem Handrücken über die Wange und beobachtete jeden Atemzug, den der Brünette machte. Erst jetzt bemerkte ich, dass auch meine Hände zitterten. Meine Nerven lagen blank und ich hatte schreckliche Angst um ihn. Kapitel 12: Tag 2 & 3 ~ Kämpfen ------------------------------- Am nächsten Morgen war das Bett leer, ich war kurz eingenickt und als ich wieder wach war, sah ich Seto im Badezimmer liegen inmitten einer Pfütze, er hatte es nicht mehr zur Toilette geschafft und sich davor übergeben. Ich und Mina san wischten alles auf und ich half Seto sich umzuziehen. Bald brachte Mina san das Frühstück auf das Zimmer. Es gab Miso-suppe und dazu Brot. Seto wollte zunächst nicht essen, aber die Ärzte ließen ihm keine Ruhe, sodass er ein wenig Suppe zu sich nahm. „Wie geht es Mokuba“ wollte der junge CEO wissen. „Keine Sorge, Mokuba geht es gut. Er ruft regelmäßig hier an und erkundigt sich nach dir. Ich sage ihm immer, dass es dir gut geht .“ „Danke Jonouchi, ich schulde dir so viel. „Mach dir darüber keine Gedanken, werd erst einmal gesund.“ „Mir wird wieder so schlecht.“ Kaiba presste seine Arme fest um den Bauch. Es dauerte nicht lange und das bisschen, was Seto gegessen hatte, erbrach er wieder über der Toilette. Das Beruhigunsmittel schien seine Wirkung zu verlieren und die Schmerzen nahmen wieder zu. Während Kaiba unerbittlich gegen die Schmerzen ankämpfte, blieb ich bei ihm und erzählte ihm von meinem Vater und was ich alles durchgemacht hatte seinetwegen. Diese ganze sucht Thematik erinnerte mich einfach zu sehr an ihn. „Als meine Mutter mit Shizuka**, meiner Schwester schwanger war, hatte er ihr in den Bauch getreten, da bin ich mit einer Flasche auf meinen Vater losgestürmt und habe ihn, als kleiner Junge, die Flasche über den Kopf gehauen. Meine Mutter musste ins Krankenhaus und Shizuka hatte Probleme mit ihrem Augenlicht nach dem Vorfall. Da waren meine Eltern noch nicht geschieden. Das war eines der schlimmsten Erlebnisse, an die ich mich erinnere. Ein anderes Mal hatte ich ein Glas fallen lassen, da hat mich mein Vater eine Treppe hinab getreten..." Ich erzählte noch viele Geschichten von früher und hielt dabei Kaibas Hand ganz fest. Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich hatte das Gefühl niemals einer Person so nahe gestanden zu haben, wie Seto in diesen Tagen. Ich hatte noch nie jemandem aus meiner Kindheit erzählt. Sanft küsste ich seine Stirn und er legte darauf hin seinen Kopf auf meine Brust, unsere Hände hielten sich immer noch fest. Ich wollte an keinem anderen Ort der Welt, jetzt lieber sein als hier bei ihm. Bald kam Dr. Kenma um auch mir ein Beruhigunsmittel zu verabreichen und ich schlief ein. Ich wachte wieder auf und hatte jegliches Zeitgefühl verloren. War es schon am nächsten Morgen?  Kaiba lag neben mir im Bett und zitterte und zuckte am ganzen Körper. Seine Lippen waren blau angelaufen und er war immer noch leichenblass im Gesicht. Er schien nur schwer zu atmen und er schwitzte mehr als vorher. Ich beschloss Dr. Kenma zu holen. Der Arzt wurde hektisch und rief sein Ärtzr-Team dazu. „Er leided an starken  Herzrhythmusstörungen“ sprach Dr. Kenma und schickte mich aus dem Zimmer. Ich machte mir Vorwürfe weil ich ruhig geschlafen hatte während es Seto so schlecht ging. Die Zeit verging wie in Zeitlupe. Es war unerträglich. Kapitel 13: Überstanden? ------------------------ Die Zeit schien Still zu stehen, Seto kämpfte gerade um sein Leben. Und ich konnte nur vor dem Zimmer warten und nichts tun. Dr. Kenma kam endlich in das Zimmer und verkündete, dass es bald geschafft war und dass Setos Werte wider gut wären. Ich konnte die Tränen kaum zurückhalten vor Erleichterung. Ich ging in das Zimmer und nahm Seto vorsichtig in den Arm. „Katsuya, du bist wieder da“ sagte Seto mit leiser, schwacher Stimme. Zum ersten Mal hatte er mich bei meinem richtigen Namen genannt. Am nächsten Tag hatte Kaiba etwas gegessen und es war im Margen geblieben. Auch die körperlichen Zuckungen und die Angst zustände, waren weniger geworden. Er schlief fast den ganzen Tag durch und ich blieb bei ihm und kühlte seine Stirn behutsam mit einem Waschlappen. Weiterhin beobachteten die Ärzte seinen Zustand. Auch den darauffolgenden Tag schlief Seto fast durch. Die Anstrengung des Entzuges war zu groß gewesen. Ich war erleichtert und stolz, er hatte es wirklich geschafft und durchgehalten. ~*~ Kaiba war wieder wach und fühle sich noch immer schlapp und kaputt, sein Kopf schmerzte noch, aber er hatte wieder Appetit und Durst. Sein Körper zitterte auch nicht mehr. Jonouchi war neben ihm am Schlafen. Er hatte ihm die ganze Zeit über beigestanden, wie sollte er die Schuld nur je wieder begleichen? Wann hatte er je einen Menschen so nahe an sich heran gelassen. Es war ein schönes Gefühl aber es machte einen auch verletzlich. Jonouchi hatte an ihm nun eine Seite gesehen, die er sonst nie Preisgegeben hätte. Nur Mokuba kannte solche Seiten von ihm. Aber auch Jonouchi hatte sich ihm geöffnet und ihm aus seiner Kindheit erzählt. Sie beide standen jetzt ohne ein Schutzschild voreinander da. Wie es wohl Mokuba ging, er würde ihn gleich anrufen. Aber zuerst setzte er sich an seinen PC und schaute, wie es um die Kaiba Corporation stand. Alles schien beim alten zu sein. ~*~ „Du kannst ja schon wieder arbeiten?“ neckte ich Seto als ich ihn am Computer sitzen sah. Das war ein gutes Zeichen. „Wie geht es dir, jetzt?“ „Es geht mir schon besser, ich werde gleich mit Mokuba telefonieren und dann duschen gehen. Seto war gerade mit dem duschen fertig, und war zu mir gekommen, da klopfte es an die Tür und Mokuba kam vorsichtig in das Zimmer. „Onii Sama, es geht dir gut“, sagte der schwarzhaarige Junge und nahm seinen Bruder in die Arme. „Ist die Überraschung gelungen?“, wollte ich wissen, aber wenn man in Kaibas Gesicht sah, erübrigten sich alle weiteren Worte von alleine. Diese wärme die in seinen Augen lag wenn er seinen Bruder anschaute war einfach atemberaubend. So wie ich Seto in den letzten Tagen kennengelernt hatte, hatte ich noch nie jemand getroffen, ich war nicht einfach nur verliebt, es war so viel mehr... es tat schon fast weh, solche Angst hatte ich ihn wieder zu verlieren. Wir gingen gemeinsam nach unten in die Empfangshalle, wo das Ärzte-Team bereits fertig war zur Abfahrt. Seto bedankte sich noch einmal bei Dr. Kenma und richtete ihm einen hohen Scheck aus. Ich wollte gar nicht wissen, wie viel Geld da gerade geflossen war. „Ich muss raus hier“, sagte Kaiba plötzlich und schlug vor, in das nächste Tierheim zu fahren, um für Mokuba eine Katze zu adoptieren. Isono fuhr uns in ein Tierheim und Mokuba konnte sich nicht entscheiden, so dass es zwei kleine Katzen wurden. Es war alles überstanden, Seto ging es den Umständen entsprechend wieder gut und auch ich fühlte mich müde, aber dennoch besser wie nie zu vor. Für diesen Tag war Ganzo Kaiba aus unser aller Köpfen verschwunden. Zumindest für diesen Tag... Kapitel 14: Trauma ------------------ Es waren jetzt ein paar Tage seit dem Entzug vergangen und Kaiba war wieder zur Schule gekommen. Auch ich konnte meinen Alltag wieder aufnehmen. In der Schule redeten wir kaum miteinander, so wie immer. Aber Seto hatte auch damit aufgehört, mich zu beleidigen. Nach der Schule musste Seto viel arbeiten und auch ich jobbte viel bei Yugis Großvater im Laden, um mir das Geld für die Miete zu verdienen. Um Genzo Kaiba war es verdächtig still geworden. Heute Abend waren Seto und ich bei mir zu Hause verabredet, ich würde ihn also endlich privat wiedersehen. Ich war schon sehr aufgeregt. Um 20:00 Uhr klingelte es an der Tür und Kaiba trat ein. Zaghaft begrüßten wir uns mit einem Kuss. Dann aßen wir gemeinsam Sushi, welches ich für den Abend extra zubereitet hatte. Dabei unterhielten wir uns über neue Projekte der Kaiba Corporation. Seto sah immer noch mager und blass aus, man merkte, dass er noch geschwächt von dem Entzug war. Nach dem Essen setzten wir uns auf mein altes braunes Ledersofa und wir küssten uns erneut, unsere küsse wurden immer intensiver und langsam glitt meine Hand seine Brust hinab und weiter auf seine Beine, unser Atem wurde schneller und hektischer. Wieder trafen unsere Zungen in einem intensiven Kuss aufeinander. Ich drückte Seto vorsichtig auf die Couch, sodass er unter mir lag. Doch plötzlich stoppte Seto mich und drückte mich von sich. Ich war ein wenig verwirrt und noch leicht benommen. „Hör auf Katsuya, ich kann nicht weiter machen...“ Ich setzte mich wieder neben ihn und richtete meine Kleidung zurecht. „Ich brauche noch Zeit“ sprach Seto mit heiserer Stimme. Ich fühlte mich schuldig, denn ich ahnte, dass er mit Genzo Kaiba schlimme Erfahrungen gehabt hatte, als er entführt worden war. „Tut mir leid“ gab ich ebenfalls noch heiser von mir. ~*~ Seto hatte plötzlich Bilder von Genzo aus seiner Kindheit vor sich gehabt und konnte den Gedanken an die schlimme Zeit nicht so einfach abstellen. Jetzt , wo die Drogen nicht mehr seinen Verstand vernebelten, sah er die Bilder klar vor Augen. Wie sollte er Katsuya nur all das erklären... Er hatte noch nie mit jemandem darüber geredet und konnte es auch nicht, zu schmerzhaft waren die Gedanken an diese Zeit. ~*~ Kaiba legte seinen Kopf auf meine Brust und so lagen wir eine ganze Weile da und genossen schweigend die Zweisamkeit. Es war in Ordnung für mich zu warten. Egal wie lange Seto brauchen würde, ich würde ihn niemals zu etwas drängen, dafür liebte ich den Jungen CEO zu sehr. Was hatte Seto wohl alles durchmachen müssen wegen diesem Genzo Kaiba. Ich wurde wütend bei dem Gedanken und wollte nichts mehr, als ihn endlich loszuwerden, ein für alle Mal. Kapitel 15: In der Höhle des Löwen ---------------------------------- Seto war bei mir auf der Couch eingeschlafen und jetzt war schon der nächste Morgen angebrochen. Ich beschloss schnell zum Becker zu gehen, um für uns ein Frühstück vorbereiten zu können. Wieder zu Hause angekommen leerte ich noch schnell den Briefkasten. Da fiel mir ein roter Umschlag in die Hände. Ohne Absender. Ich nahm die Post mit nach oben und zeigte den Brief sofort Seto. In dem Brief war ein Stick, wo Bilder von Seto wie er bei Genzo war und die BLANK Pillen einnahm, zu sehen waren. Dann konnte man noch ein Viedeo anklicken, das zeigte, wie Seto in seinem zerrissenen Shirt unter Drogeneinfluss bei Genzo zu Hause an der Wand gelehnt hatte und kaum auf den Beinen stehen konnte. (Wie auf dem Cover zu „Abgrund“) Dabei lag ein kleiner Zettel auf dem Stand: Ich erwarte dich Seto Kaiba heute Abend alleine 20:00 bei mir zu Hause. Woher wusste Genzo das Seto heute bei mir übernachtet hatte? Der Mann war ein unheimlicher Stalker. „Ich habe keine Wahl, wenn die Presse an solche Bilder gelangt, kann ich das Sorgerecht für Mokuba verlieren und die Kaiba Corporation ist ruiniert.“ „Bitte gehe nicht alleine zu ihm, Seto.“ Wer wusste schon, was dieser kranke Mann wieder vorhatte. Seto hatte gerade erst den Entzug überstanden, war er schon in der Lage wieder auf Genzo Kaiba zu treffen? Kaiba gab mir einen Kuss auf die Stirn „Mach dir keine Sorgen, ich werde Isono bitten mich dort hinzufahren, er kann im Auto auf mich warten.“ Ich schüttelte den Kopf, ich würde Seto nicht alleine lassen. „Ich warte mit Isono im Wagen.“ Kaiba wollte mir wieder sprechen, aber mein Blick duldete keine wieder rede auch ich konnte stur sein. Es war jetzt 19:30 Uhr und Isonos Wagen hielt vor dem großen Anwesen von Genzo Kaiba. Wir gaben uns noch einen letzten Kuss, dann stieg Seto aus und verschwand durch die große Eingangstür. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache... ~*~ Kaiba lief den langen Gang entlang zu Genzos Büro. So viele Male waren er schon in diesem Haus gewesen, schon in jungen Jahren hatte er hier die schlimmsten Qualen erlitten, die man sich nur vorstellen konnte. Heute würde er stark sein, die Sucht nach dem BLANK hatte er nun endlich auch bekämpft. Er klopfte an das Büro und Genzo öffnete die Tür. „Da bist du ja wieder, mein junger Freund. Zur Begrüßung habe ich dir allerfeinstes BLANK übrig gelassen. Er hielt Seto die Pillen vor das Gesicht. „Damit bin ich fertig“, sagte Seto mit fester, sicherer Stimme. „Gut, aber was ist mit den schicken Fotos und dem Video, was ich dir habe zukommen lassen? Ich mache dir einen Vorschlag, die Bilder und das Video bleiben unser kleines Geheimnis und dafür verbringen wir ein paar schöne Stunden, ganz wie in alten Zeiten ...“ Seto spürte wie sein Magen sich verkrampfte und ihm wurde übel. „Das kannst du vergessen, die Zeit ist vorbei.“ spie Seto ihm entgegen. Da wurde der alte Mann aggressiver und drückte Kaiba feste gegen eine Wand und versuchte ihn zu küssen, doch Seto war dieses Mal stärker und drückte den alten Mann von sich und nahm ihn in den Schwitzkasten „Lass die Finger von mir.“ bebte Kaibas tiefe drohende Stimme. Dann ließ er Genzo wieder los. Genzo lachte dreckig auf. Und zog eine Pistole aus seiner Jacketttasche. Seto stolperte ein Schritt zuück, mit dem Rücken an die Wand, Genzo Kaiba schwitzte und hielt zitternd die Waffe auf den jungen CEO gerichtet. „Also gut, du Bastard. Wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich niemand haben." Ein schuss löste sich und Kaiba sprang gerade noch zur Seite weg. Jetzt saß Seto auf dem Boden und Genzo hielt immer noch die Waffe auf ihn gerichtet. ~*~ Da war ganz sicher ein Schuss abgefeuert worden. Isono und ich stiegen aus dem Wagen aus und rannten in das Gebäude. Zum Glück kannte Isono sich aus und führte uns in das Büro. Der alte Mann zog gerade wieder den Abzug , da rannte ich dazwischen und im nächsten Moment war alles schwarz um mich herum. ~*~ Isono trat Genzo die Wffe aus der Hand und schlug ihn bewusstlos. Schon in wenigen Minuten wimmelte es von Polizei und Krankenwagen. Seto beugte sich über Jonouchi und versuchte die starken blutungen zu stoppen. Genzo Kaiba wurde festgenommen.  Katsuya kam in das nächste Krankenhaus. Kapitel 16: Krankenhaus ----------------------- Seto saß völlig fertig mit den Nerven im Krankenhaus und wartete auf eine Nachricht, wie es Katsuya ging. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen. Katsuya hatte ihn gerettet und jetzt war er selber in Lebensgefahr. Er hatte Jonouchi jetzt schon zum zweiten Mal sein Leben zu verdanken. Er würde alles tun dafür, dass es dem Blonden wieder gut ging. Nach einer ganzen Weile kam endlich der Arzt auf ihn zu und sagte, dass Jonouchi Katsuya alles heile überstanden hatte. ~*~ Jetzt lag ich schon eine Woche im Krankenhaus und jeden Tag brachte Seto, Mokuba und Isono so wie Yugi, Anzu und Honda mir frisches Obst als Geschenk mit. Auch jetzt saß Seto bei mir am Bett und schälte mir einen Apfel. Genzo Kaiba war wegen versuchten Mordes, Kindesmisshandlung und Besitzes von Drogen für eine lange Zeit ins Gefängnis gewandert. Ich konnte vor allen Freunden jetzt immer mit meiner großen Narbe auf der Brust angeben. Aber vor allem erinnerte sie mich daran, dass ich für immer an Setos Seite bleiben würde, ganz egal was auch passierte, wir würden alle Hindernisse meistern und für immer zusammen bleiben. Ich durfte Seto Kaiba kennenlernen, wie kein anderer vor mir, das war für mich das größte Glück der Welt. ~*~ENDE~*~ Kapitel 17: Bonus Kapitel ~ Geburtstag -------------------------------------- Wir waren jetzt schon über ein Jahr ein glückliches Paar und wir hatten sicher schon mehr zusammen durchgestanden als manche Paare in ihrem ganzen Leben. Aber eine Sache hatten wir noch nicht zusammen durchgestanden. Wir hatten noch nie Sex, da Seto in seiner Kindheit misshandelt wurde und ein Trauma davon getragen hatte. Wir haben schon oft kurz davor gestanden, aber es nie zu Ende bringen können. Heute war der 25.10. XX Setos Geburtstag. Ich hatte für ihn ein silbernes Armband mit meinem Namen graviert besorgt. Und für heute Abend gab es Rinderfilet, Setos Lieblingsessen mit einem guten Wein. Ich stieg unter die Dusche und machte mich heute besonders schick zu Recht. Ich trug ein weinrotes Hemd und eine schwarze Hose. Bald war es so weit und der CEO stand vor meiner Tür. Er sah umwerfend gut aus, er trug eine schwarze enge Hose mit einem weißen Seidenhemd. Wir gaben uns zu Begrüßung einen innigen Kuss und ginge dann zu Tisch um zu essen. „Ich hab noch eine Kleinigkeit für dich“ Ich stand auf und überreichte Seto die kleine Schatulle mit dem Armband drin, vorsichtig öffnete er das Kästchen und band sich das Armband um. „Vielen Dank, es ist wunderschön, bedankte sich Seto und gab mir einen Kuss. Wir setzten uns bei mir auf das Sofa und ich strich sanft über Setos Bein. Wir küssten uns so innig, dass ich nach Luft schnappen musste. Geübt öffnete der CEO meine Hemdknöpfe und meine Hose mit seinen schlanken Fingern und zog mir das Hemd von den Schultern. Ich tat es ihm gleich, auch wenn ich ein wenig länger brauchte, um seine Knöpfe zu öffnen. Vorsichtig zog ich Seto in mein Schlafzimmer und er setzte sich auf die Bettkante. Ich setzte mich zu ihm Gewand auf seinen Schoß und begann mich lasziv auf ihm zu bewegen Ich spürte deutlich die Erektion unter mir und bekam auch eine. Wir entledigten uns unserer Hosen und der restlichen Stoffe und ich drückte Seto vorsichtig auf das Bett, so dass ich über ihm lag. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich behutsam nach. Kaiba nickte und strich mit den Fingern über meine Brust. „Können wir einen Schritt weiter gehen?“, erkundigte ich mich bei ihm weiter. „Ja, ich will mehr von dir“, raunte Kaiba mir in das Ohr und knabberte vorsichtig daran. Ich zog die Gleitcreme aus der Schublade des Nachttisches und rieb mein Glied über das Kondom ein. Ich befeuchtete zwei Finger von mir, und erkundigte mich noch einmal, ob alles in Ordnung wäre, bevor ich die Finger behutsam in ihn einführte. Seto schreckte zuerst ein wenig auf, doch dann entspannte er sich wieder. Sachte küsste ich seine Stirn und massierte sein Glied weiter. „Ich bin bereit“ hauchte der CEO leise während ich mein Glied langsam und vorsichtig in ihn gleiten ließ. Im sanften Rhythmus bewegten wir uns, bis wir beide uns ergossen. Wir küssten uns ganz sachte und unsere Lippen berührten sich hauch zart. Ich legte meinen Kopf auf Setos Brust und wir genossen die Zweisamkeit. Es war das erste Mal, dass wir miteinander so intim geworden waren. Niemand außer uns konnte verstehen, wie viel dieser Schritt, besonders für Seto, von Bedeutung war. Er hatte sein Trauma sicher noch nicht überwunden, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)