A different Journey von Iwa-chaaan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 46: Ein klärendes Gespräch ---------------------------------- Lächelnd trat Vivi aus dem Zimmer ihres Vaters und schloss leise die Tür. Sie nickte Chaka zu, der neben der Tür Stellung bezogen hatte und machte sich auf den Weg zu Namis Zimmer, in der Hoffnung, dass ihre beste Freundin aufgewacht war, wenn sie ankam. Kobra ging es immerhin etwas besser und sie dachte an den Tag nach dem Kampf, als sie sich ausgeschlafen hatte. „Guten Morgen, mein Kind. Wie fühlst du dich?“ Namis Großmutter hatte die Tür geöffnet und schaute sie mit diesem Lächeln an, dass einem alle Sorgen nahm. Die Dame strotzte nur so vor Glück und Energie, was wiederum Vivi lächeln ließ. „Es geht mir gut, danke. Ich muss allerdings zum Hafen. Mein Vater ist dort und erwartet bestimmt meine Rückkehr. Er ist leider krank und ich will ihn nicht so lange allein lassen.“ „Ach, das ist doch gar kein Problem. König Kobra ist ein gern gesehener Gast. Außerdem bin ich mir sicher, dass er sich freuen würde, Narumi wiederzusehen.“ „Wiederzusehen?“, hakte sie überrascht nach. Hatte er sie deswegen gebeten, am Grab auch diesen Brief abzulegen? Sie trug ihn noch immer bei sich und hatte ihn bisher nur für eine höfliche Geste unter Königen gehalten. Jetzt aber stand das alles unter einem ganz anderen Licht. Hatte ihr Papa aus diesem Grunde gebeten, diesen Weg zur Reverie einzuschlagen? „Ja. Sie sind sich früher schon einmal begegnet. Aber das muss dir dein Vater erzählen. Also holt ihn gern hierher.“ Hinter ihr im Gang schritt Law entlang und noch bevor er sich versah, hatte Izumi ihn am Arm festgehalten und überrascht schaute er die alte Dame an. „Was soll das?“ Seine Stimme klang irritiert, aber keineswegs böse. Irgendwie schien auch er ein ungewöhnlicher Pirat zu sein, auch wenn sein Spitzname „Chirurg des Todes“ durchaus andere Schlüsse zuließ. Doch sie hatte von Ruffy gelernt, Leute nicht nach ihrem Äußeren oder Titeln zu beurteilen und so war sie auch Law gegenüber aufgeschlossen. Nur bei Kid fiel ihr das noch schwer … Auch wenn er ebenfalls geholfen hatte, wirkte er immer so grimmig und unterschwellig aggressiv. Sie mochte das nicht. „Tu mir doch bitte einen Gefallen und begleite Vivi zum Hafen. Ihr Vater ist noch auf dem Schiff, aber krank. Mir wäre wohler dabei, wenn du seinen Transport hierher beaufsichtigen könntest“, sagte sie und obwohl es nach einer Bitte klang, wussten sie Beide, dass Widerspruch zwecklos war. So nickte er seufzend und Vivi bemerkte, dass sein Blick zu ihr wanderte. „Ich werde nur kurz noch Tony beim Wechseln der Verbände helfen und dann können wir los. In Ordnung?“ „Ja natürlich! Danke.“ „Schon gut“, brummte er nur und schritt dann weiter. Sie hatte das „Ich habe eh keine Wahl“ durchaus gehört, auch wenn er das nicht laut ausgesprochen hatte. Es ließ sie schmunzeln. Nachdem sie Namis Familie Stück für Stück ein wenig kennenlernte, wunderte es sie überhaupt nicht, warum sie sich so gut durchsetzen konnte. So war ihr Vater ebenfalls hier und wurde von Law, Chopper und den anderen Ärzten umsorgt und gepflegt. Sie war glücklich, dass alle auch an ihn dachten. Auch die Strohhüte waren bereits bei ihm gewesen und mit ihm gesprochen. Ihr Vater hatte danach deutlich bessere Laune gehabt, was sie nicht gewundert hatte. Ruffy und seine Freunde hatten diese erfrischende Ausstrahlung einfach. „Vivi?“ Überrascht drehte sich die Blauhaarige um und sah an einer Ecke des Ganges Nico Robin stehen – ehemals Miss Bloody Sunday. „Was gibt es?“, fragte sie höflich und obwohl die Erinnerungen in ihr hochkamen, waren sie nicht mehr so intensiv wie noch vor einiger Zeit. Sie hatte ihren Frieden mit der Zeit gemacht. Wenn Ruffy sie in seine Crew aufgenommen hatte, trotz all der Ereignisse, dann konnte sie im Grunde ihres Herzens kein schlechter Mensch sein. Sonst hätte er sie niemals in die Bande eintreten lassen. „Können wir kurz unter vier Augen sprechen?“ „Ja natürlich.“ Sie nickte und schritt zu einem Zimmer. Sie klopfte an, doch es kam keine Reaktion. Also öffnete sie die Tür und zufrieden stellte sie fest, dass es ein verlassener Schlafraum für zwei Personen war. „Hier sind wir ungestört“, meinte sie und trat ein. Die Schwarzhaarige folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Für eine Sekunde spürte Vivi, wie ihr Herz schneller schlug, doch dann beruhigte es sich wieder. Es gab keinen Grund mehr für Misstrauen. „Ich möchte mich entschuldigen für das, was in Alabasta passiert ist. Damals … Als Ruffy gegen Crocodile im Mausoleum gekämpft hat … Erst da ist mir so richtig klar geworden, was ich getan habe. Ich wollte in diesen Ruinen sterben, weil ich keinen Sinn mehr im Leben sah, doch er hat mich einfach gerettet. Und schließlich sogar in seine Bande aufgenommen, obwohl ich ein Feind war. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich will kein Mitleid oder so. Es tut mir leid, was ich dir, deiner Familie, deinen Freunden und dem Land angetan habe. Meine Situation war eine vollkommen andere damals und ich habe viele Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin.“ Vivi blinzelte einmal, ehe ein kleines Lächeln auf ihren Lippen erschien. „Ich nehme deine Entschuldigung an.“ Jetzt wurden die Augen Robins groß, aber die Prinzessin fuhr fort: „Ruffy hat diese Gabe, Menschen in seinen Bann zu ziehen. Wir alle müssen uns tagtäglich aufs Neue beweisen und das ist nicht immer leicht. Jedem kann es passieren, dass er auf den falschen Weg gerät. Und ja, es war furchtbar, dass du Crocodile geholfen hast. Aber es war sein Plan, das Land ins Chaos zu stürzen. Du warst seine Gehilfin, aber nicht die treibende Kraft dahinter. Ich danke dir für deine Entschuldigung und damit ist das auch erledigt. In Ordnung?“ Sie lächelte und hielt ihr eine Hand hin. Tatsächlich hatte Vivi nicht damit gerechnet, dass Nico Robin von sich aus auf sie zukommen würde, um die Vergangenheit anzusprechen. Gerade deswegen rechnete sie ihr das umso höher an. Das war eine tolle Geste und sie freute sich ehrlich darüber und fühlte auch keinen Groll mehr ihr gegenüber. Und dass sie das so differenziert sehen konnte, hatte sie vor allem Nami zu verdanken. Als sie zusammen auf der Flying Lamb gesegelt waren, hatten sie sich abends vor dem Schlafengehen oft noch unterhalten und das eine Mal hatte sie ihr von ihrer Kindheit berichtet. Dabei hatte sie ihr gesagt, dass sie Arlong hasste, aber nicht die anderen Fischmenschen, die Mitläufer waren und für sich genommen nie so brutal waren wie der Sägehai. Sie hatte da ganz klar Grenzen gezogen und das hatte ihr imponiert – sehr sogar. Und als sie in der Zeitung gelesen hatte, dass Nico Robin den Strohhüten beigetreten war, hatte sie noch einmal über alles nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass sie es genauso sah wie Nami mit den Fischmenschen. Crocodile war das Übel gewesen und er hatte sich Handlanger gesucht, die seinen Befehlen Folge leisteten. Robin nahm zögerlich ihre Hand und Vivi lächelte sie gut gelaunt an. „Also alles gut, ja?“, sagte sie und die Schwarzhaarige nickte. „Ja, ich danke dir sehr. Du bist zu einer tollen Frau geworden, Vivi. Das Volk kann sich auf eine starke Königin freuen.“ „Danke. Dann lass uns wieder zu den anderen. Die warten bestimmt schon.“ Sie verließen den Raum wieder, als Peruh auf sie zukam. Mit der Hand am Schwert und einem vernichtenden Blick zu Robin trat er an sie heran, doch Vivi legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Es ist okay, Peruh. Wir haben uns gerade ausgesprochen. Es wird Zeit, in die Zukunft zu schauen.“ „Aber Prinzessin!“ „Nein, ist schon gut.“ Sie lächelte den Falken an, der sie zweifelnd anschaute, doch ihr Entschluss stand nach diesem Gespräch fest. Es war okay. Die Schwarzhaarige ging bereits weiter und Vivi atmete lächelnd tief durch. „Heute ist ein toller Tag, nicht wahr? Ich bin mir sicher, dass Nami auch noch aufwachen wird! Das habe ich im Gefühl!“ „Ihr seid zu großzügig, Prinzessin.“ „Wir müssen in die Zukunft schauen, Peruh. Die können wir beeinflussen und das sollten wir bestmöglich tun, nicht wahr? Also ich gehe mal nach Nami sehen. Wir sehen uns später!“ Sie lief lächelnd los, ohne eine Reaktion abzuwarten. Sie wusste, dass Peruh es gut meinte, doch jetzt wollte sie nach ihrer Freundin schauen. Leider war ihre Freundin noch bewusstlos, als sie den Weg zu ihrem Zimmer endlich gefunden hatte. Dennoch war sie der festen Überzeugung, dass sie heute noch aufwachen würde. Umso überraschter war sie aber, als Zorro Falkenauge auf die Schwerter neben Namis Bett ansprach. Sie selbst konnte noch immer nicht glauben, dass Nami mit ihnen gekämpft haben soll. Sie hatte doch ihren Klima-Takt-Stock, den Lysop für sie entwickelt hatte. Andererseits … naja, sie hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass da zwischen Zorro und Nami mehr war, als sie zugaben oder vielleicht auch, als sie selbst wussten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)