Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 3: Erbarmen unerwünscht ------------------------------- • Kapitel Drei •   Ein stetig lauter werdender Klingelton weckte Law am nächsten Morgen. Er setzte sich auf und hielt sich den Kopf, als ein klammer Waschlappen hinabfiel. Allerdings konnte er sich nicht daran erinnern sich den selber mitgenommen zu haben. War das etwa…, überlegte Law, als sein Wecker von vorn klingelte. Als er den Wecker ausschaltete sah er das er verschlafen hatte. Fluchend trat er zu seinem Schreibtisch auf dem ein Glas Wasser und Tabletten lagen. Skeptisch sah Law sich die Tabletten an, es waren Schmerztabletten. Nur war er sich aber sicher, wer ihm helfen wollte. »Idiot.«, grummelte er und nahm eine der Schmerztabletten. Obwohl sich Law beeilte und versuchte Doffy auszuweichen, stand genau dieser neben der Haustür und sah auf seine Armbanduhr. »Du bist ziemlich spät dran, selbst für deine Verhältnisse.«, meinte Doffy zu ihm. Law mied es seinen Ziehvater anzusehen, doch ein blaues Pfeilchen zierte dessen rechtes Auge. »Du siehst mitgenommen aus.«, meinte Law nur und wich Doffys Schlag aus. Allerdings hielt Doffy ihm etwas hin. »Beeile dich lieber, du schreibst doch gleich eine Klausur.«, und drückte Law tatsächlich eine Brotdose in die Hand. Skeptisch packte Law die Brotdose in den Rucksack. »Ich weiß.«, leise merkte er ein Danke an. Zudem konnte er die Klausur schlecht verpassen, wenn der Lehrer noch neben ihm lief. Vergeblich versuchte Law das Pflaster an seiner Schläfe zu verstecken. Er hatte seine Mütze vergessen und seine Haare waren zu kurz.   Zum Stundenbeginn betraten beide das Schulgebäude. »Sag den anderen, dass ich mich etwas verspäte«, meinte Doffy zu ihm und ging einen anderen Weg entlang, und verwirrte damit Law. »Äh, okay.« Seltsamer konnte der Tag nicht mehr werden, dachte Law, als er ins Klassenzimmer ging und von allen angestarrt wurde. Als er sich auf seinem Platz niederließ lehnten sich seine Freunde zu ihm. »Alter, was ist denn mit dir passiert?«, fragte ihn Pen. Der Basecapträger war Law definitiv zu laut und grummelte vor sich hin. Dann sah er auch, wie Mone zu ihm kam. »Wo ist denn… na ja du weißt schon wer?«, wollte sie wissen. Law drehte den Kopf zu seiner Ziehschwester. »Verspätet sich etwas.« Mone wollte noch etwas sagen als auch die Tür geöffnet wurde und Doffy eintrat. Ein leises Raunen ging durch die Klasse. Pen stupste Law an und flüsterte, »Hast du dich mit ihm geprügelt?« »Nein, habe ich nicht.«, antwortete er seinem Kumpel, der die Brauen hochzog. Das Raunen endete abrupt als Doffy einen Stapel Bücher auf den Tisch fallen ließ. »Ruhe! Ihr schreibt immerhin gleich eine Klausur.«, damit fing er an die Aufgaben zu verteilen. Law sah sich die Aufgaben an, und spürte kurz eine Hand auf seiner Schulter und sah irritiert auf. Doffy grinste kurz und ging nach vorne. Was war das denn?, fragte sich Law und widmete sich den Aufgaben. Bei den letzten Aufgaben spürte Law allerdings, wie seine Schläfe anfing zu pulsieren. Im nächsten Moment tropfte Blut auf sein Blatt. Innerlich fluchte er und suchte ein Taschentuch, als weitere Tropfen auf dem Papier landeten. Das Ganze blieb nicht unbemerkt, und Pen wollte sich melden. Law griff nach der Hand seines Kumpels und schüttelte den Kopf. Nur war Pen fast so stur, wie Law selber, und beobachtete ihn mit Seitenblicken. Immer wieder kniff Law die Augen zusammen während er das Taschentuch an seine Schläfe drückte und diese Klausur hinter sich bringen wollte. Für einen Moment sah Law auf und seine Sicht verschwamm, sein linkes Auge hatte einen Blutstich. Doffy sah von seiner Armbanduhr auf und in die Runde, als Law den Kopf schüttelte. Anscheinend reichte es Pen und er meldete sich. »Law geht es nicht gut.«, sagte er auch schon bevor Law seinen Kumpel aufhalten konnte. Law begegnete den Blick von Doffy und anderen. »Halt die Klappe, Pen.«, murrte Law nur zur Seite und bekam nicht mit, dass Doffy auf beide zu kam. Im nächsten Moment nahm ihm Doffy seine Arbeit weg. »Law du gehst ins Krankenzimmer.« »Mir geht es gut…«, meinte Law und wollte seine Arbeit zurückhaben, aber Doffy hielt diese zu weit weg. Doffy lehnte sich an den Tisch der Teenager. »Und wie gedenkst du, werte ich Blut auf Klausuren?« Law grummelte und gab auf seine Arbeit zurückzubekommen, stand auf und ging vorübergehend schwankend aus dem Raum. »So ein Sturkopf ehh.«, hörte er noch von Doffy, als die Tür hinter ihm zufiel.   Am Krankenzimmer angekommen, öffnete Doctor Kuleha gerade die Tür und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. »Law, was führt dich denn her?«, nur wies die Ärztin ihn mit einer Kopfbewegung in den Raum. Er setzte sich auf die Liege und beobachtete, was die Ärztin so holte. Anders als sonst erklärte sie aber nicht, was sie tat. »Na dann, erzähle mal, wie du diese Platzwunde bekommen hast.« Widerwillig erzählte Law, was vorgefallen war, während die Ärztin zuhörte und die Platzwunde versorgte. »Du solltest auf deinen Vater auch ein wenig Rücksicht nehmen.« »Er ist nicht mein Vater.«, knurrte Law und bekam einen Klaps auf den Oberarm. »Halt gefälligst still.« Murrend tat Law, was die Ärztin sagte. »Ständig hängt er sich rein und nervt mich. Ich meine wir sind so viele im Haus und dann muss er ausgerechnet mich täglich nerven?«, erzählte er der Ärztin, die ihm gerade ein neues Pflaster auf die Schläfe klebte. »Soviel ich weiß bist du aber der einzige Junge bei euch Zuhause…« »Was hat das mit dem anderen zu tun? Ich will nur meine Ruhe und weg von dieser sogenannten Familie.« Er zuckte zusammen, als die Ärztin ihm erneut auf den Arm schlug. »Sei lieber froh das du jemanden hast, der sich um dich kümmert… Und jetzt höre ich keine Widerworte mehr von dir.« Nur war er dabei zu widersprechen, als ihm die Ärztin die aufgeplatzte Lippe desinfizierte. »Außerdem hat er dich hergeschickt, obwohl Unterricht ist? Ich glaube auch eher, dass er es war, der dir die Schmerztabletten gab.« Law hielt inne und überlegte, sollte wirklich Doffy ihm unbemerkt geholfen haben? »Niemals…«, grummelte er und sah, wie Doctor Kuleha die Arme verschränkte und sich an den Tisch lehnte. »Eher würde die Hölle zufrieren.«, dabei stand Law auf und ging zur Tür und stieß mit Doffy zusammen. »Ich wusste gar nicht, dass du mich so gernhast.«, schmunzelte Doffy auf ihn hinab. Law ballte die Hand und holte aus, nur das Doffy seine Hand abfing. »Und wie geht es meinem kleinen Law?«, fragte Doffy an die Ärztin gewandt. »Er wird’s überstehen.«, war die Antwort und Law befreite sich von Doffy. »Die Sturheit hat er von ihnen.«, meinte sie noch an Doffy gewandt, während Law aus dem Krankenzimmer ging. Sein Zeitgefühl war durcheinander und er sah im Gang auf die Uhr, die nächste Stunde hatte bereits angefangen. Das man auch das Klingeln nicht in dem Bereich eben nie hörte störte Law öfter. Er atmete tief durch und öffnete so leise wie möglich die Tür und ging zu seinem Platz. Ihr Mathelehrer schrieb derweil Aufgaben an die Tafel. »Schön, dass du uns auch noch mit deiner Anwesenheit beehrst, Law.«, dabei drehte sich der Schulleiter nicht gleich um. »Da kannst du doch bestimmt diese Aufgaben lösen, und zwar an der Tafel.« Diese Erwachsene hatten echt kein Erbarmen, dachte Law, während er grummelnd an die Tafel sah. Für einen Moment sah er sich die Aufgabenstellung an bevor er sich daran machte diese zu lösen. »Sieht so aus, als würde es deinem Kopf gut gehen.«, meinte der Lehrer nur und wies Law an sich zu setzen. Dort blickte er grimmig zu Pen, der ihm aber bedingungslos die anderen Aufgaben zuschob. Konnte der Tag noch schlimmer für ihn werden?, fragte er sich nur während er dem Unterricht folgte.   ×▬×▬×▬×▬×▬×▬×▬×   Nachdem der Schulleiter seinen Unterricht beendete wandte er sich an die Klasse. »Ich muss euch darüber informieren, dass eure Abschlussfahrt nicht machbar ist.«, kaum hatte er das verkündet kamen bereits die ersten Äußerungen zu. »Lasst mich ausreden… diese Jugend heutzutage.«, seufzte er nur. »Die Klassenlehrer und ich haben entschieden, dass wir euch eine Alternative schuldig sind, aber dafür gibt es eine Bedingung.« »Und die wäre?«, fragte auch schon der erste. »Die Bedingung ist, dass ihr akzeptiert das die Sekundärstufen gemeinsam diese Reise machen.« Law hielt sich den Kopf, das war doch nicht wahr, dachte er. »Wie stellen sie sich das vor?«, fragte nun Bailey in die Runde  In der Klasse wurde es laut, nur ließ sich der Schulleiter nicht auf der Nase herumtanzen. »Weitere Informationen erhaltet ihr nach den Ferien, und vergesst nicht eure Hausaufgaben zu machen!« Im nächsten Moment klingelte es auch schon, und kaum verließen einige das Zimmer legte Law seinen Kopf auf den Tisch und hörte Schritte neben sich. Murrend drehte er den Kopf. »Was willst du denn?«, fragte er grummelnd Bailey*, die ihn musternd ansah und ihm gegen die Stirn schnipste. »Hackts bei dir!« »Du hast Papa gestern ganz schön geärgert, weißt du das eigentlich? Er hat sich Sorgen um dich gemacht.«, erzählte sie ihm. Law hatte keine Lust mit seiner Ziehschwester zu reden. »Schmoll ruhig, du Idiot.«, sagte sie noch bevor sie aus dem Raum ging. Als er alleine im Raum war kramte er nach seinen Kopfhörern, doch auch die hatte er Zuhause vergessen. Stattdessen starrte auf die Brotdose, und schüttelte den Kopf und versuchte irgendwie zu schlafen. Jemand stellte ihm eine Dose vor die Nase und als Law die Augen öffnete setzte sich Pen neben ihn. »Du solltest mal was trinken.«, meinte sein Kumpel nur. »Kein Bedarf.«, murrte Law leise. »Okay, aber ehh ich vergesse…«, im nächsten Moment schlug Pen Law gegen die Schulter. Sprachlos sah dieser seinen Kumpel an. »Könnt ihr mal aufhören mich zu schlagen?«, fragte Law und rieb sich kurz die Stelle. Das er von seinen engsten Freunden geschlagen wurde, war er nun nicht gewöhnt. »Das war dafür, dass du mich vorhin so erschreckt hast. Ehrlich mal, ich dachte du würdest einfach vom Stuhl kippen.«, als Law dieses nervöse zittern in Pens Stimme hörte, zog er dessen Basecap ins Gesicht und schmunzelte leicht. »Soll ich mich etwa entschuldigen?«, fragte Law und sah, wie Shachi ins Zimmer kam, und direkt eine weitere Dose neben der anderen stellte. »Wollt ihr mich ernsthaft abfüllen?«, seufzte Law und sah die zwei schief grinsen. »Übrigens, ich habe gehört, wohin die neue Abschlussfahrt wohl geht.«, platzte Shachi heraus und setzte sich auf den Tisch. Die Begeisterung von seinen Freunden war fast unerträglich, nur enthielt sich Law, er legte den Kopf in den Nacken. »Oh und wir haben kurzfristig die nächste Stunde Ausfall.«, erwähnte Shachi noch. Perfekt, dachte Law und legte seinen Kopf auf die Arme und schloss die Augen. »Weckt mich dann einfach, wenn es weitergeht.«, und schon war er eingenickt. Die Blicke seiner Freunde bekam er nicht oder den Blödsinn, den sie mit ihm anstellten.   ×▬×▬×▬×▬×▬×▬×▬×   * Baby5 ist hier Bailey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)