Auf Probe von Nala (Alternatives Universum, Midoriya x Bakugo) ================================================================================ Kapitel 3: Tag 4 ---------------- Es war Samstag und Bakugo schlief noch. Damals, als er noch zur Schule gegangen war, war er Frühaufsteher gewesen, aber durch den Job war es ihm nicht anders möglich, als länger wach zu bleiben. Sein Biorhythmus hatte sich daher verschoben und nun wachte er meist erst gegen acht auf, wenn er sich nicht den Wecker stellte. Es weckte ihn jedoch heute ein Geräusch, das nicht sein Wecker war. Es war der Klingelton einer neu eingegangen Line. Er kniff die Augen zu und schielte dann zu seinem Handy. Zuerst nahm er die Uhrzeit wahr. Es war halb sieben. Missmutig öffnete er Line und entdeckte da eine neue Nachricht von Midoriya. "Guten Morgen. Ich hoffe, du hast ein schönes Wochenende. Hast du etwas vor?" Bakugo legte seinen Kopf wieder zurück und schloss genervt die Augen. Nach einer Weile hob er den Kopf und seine Hand mit dem Handy erneut und tippte eine Antwort. "Du hast mich mit dieser Nachricht aufgeweckt. Ich hasse dich". Wieder kam die Antwort schnell. "Tut mir leid." "Fuck", sagte Bakugo und legte Hand und Kopf abermals hin. Schließlich startete er einen Anruf und wartete. Nach einer Weile ging Midoriya ran, der aber so überrascht schien, dass er nicht mal "Ja?" sagte. "Jetzt kann ich nicht mehr einschlafen", begann Bakugo missmutig das Telefonat. Midoriya musste lachen. "Tut mir leid". "Lach nicht, wenn du dich entschuldigst, Idiot." Midoriya musste wieder lachen. "Und? Was ist mit meiner Line?" "Was davon?" "So viel war es nicht. Ich habe dich gefragt, ob du heute etwas vor hast". Bakugo sagte erst nichts, während er Rascheln von der anderen Seite hörte. "Was machst du? Deine Hintergrundgeräusche nerven". "Bettwäsche zusammenlegen". Bakugo brummte. "Wir könnten heute Abend in eine Bar gehen". Er hörte, wie es auf der anderen Seite aufhörte zu rascheln. "Eh?" "Ich habe nichts geplant. Und wir sind doch jetzt zusammen. Also lass uns ausgehen", meinte Bakugo, während er sich endlich aufrichtete. "I-ich... ja, gern", kam es schwach. "Idiot. Ich schick dir später die Adresse und Uhrzeit. Bis dann", sagte Bakugo und legte auf. Während er nun aufstand und eine Wäsche ansetzte, dachte er an eine Bar, die Getränke und Speisen zu guten Preisen anbot und die er auch gern mal mit Kollegen oder Freunden besuchte. Er zuckte mit den Schultern. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen würden, desto eher wurde Midoriya klar, dass er nicht für ihn gemacht war. Nach ein bisschen Kraftsport und einer Dusche schickte er Midoriya die Adresse und reservierte einen Tisch für 19 Uhr. Er dachte bis dahin nicht viel nach. Er ging einkaufen, kochte sich etwas zu essen, machte den Haushalt und telefonierte mit seiner Mutter. Relativ stressfrei ging er daher abends zum verabredeten Ort, um dort einen schnell atmenden, aufgeregten Midoriya vorzufinden. Bakugo sah noch mal auf seine Armbanduhr, dann ließ er seinen Blick einmal von oben nach unten schweifen. Er hatte ein weißes Shirt und eine grüne Jacke an, statt Hemd und Blazer, wie sie es auf Arbeit trugen und er stellte fest, dass das Shirt Midoriyas Figur gut betonte. "Bist du gerannt?", fragte er. Midoriya lief rot an. "Ich wollte nicht zu spät kommen..." "Idiot, wir haben es erst 18:40 Uhr", sagte Bakugo. Darauf sagte Midoriya nichts, sondern kaute anscheinend auf Worten herum, die er versuchte nicht auszusprechen. Bakugo wandte sich ab und betrat den Laden. Midoriya folgte ihm. Musik war das erste, was Midoriya empfing und es freute ihn, dass sie nicht zu laut war. Tatsächlich hatte er an etwas stressigeres gedacht, als er Bakugo von einer Bar hatte reden hören, mit lauter Musik und wenig Privatsphäre, aber sie hatten neben dem Tresen, an dem Barhocker standen, auch Einzeltische und Midoriya stellte erstaunt fest, dass Bakugo wohl eben jenen Tisch reserviert hatte, der ihnen nun zugewiesen wurde. Auf dem Weg konnte er Bakugo betrachten, der einen schwarzen, eng anliegenden Pullover trug, der ihm wirklich verdammt gut stand. Er setzte sich und ihnen wurden die Karten gereicht. Er schlug sie auf und fing direkt an, darin zu lesen. "Ah, sie sind spezialisiert auf Fleisch, wie ich sehe", sagte er dann. "Ja, baka, auf was du auch hättest kommen können, wenn du mal auf den Namen geschaut hättest", antwortete Bakugo. Midoriya sah wieder auf die Umschlagseite. Die Bar hieß "Meat and greet". "Oh... oooh". Midoriya lachte verlegen. "Pfffh. Idiot". Sie sahen eine Weile in die Karten, bis ein Kellner herantrat. "Was darf es sein?" "Eine Holunderlimonade, bitte", antwortete Midoriya. "Ein Bier vom Fass", sagte Bakugo. Als der Kellner wieder weg war, sah er zu seinem gegenüber. "Eine fucking Holunderlimonade?" "Ja. Ich trinke nicht", sagte Midoriya. Es entstand eine kleine Stille zwischen ihnen. "Und ich rauche auch nicht", sagte er hinterher. "Genauso unschuldig, wie du aussiehst", sagte Bakugo amüsiert, was Midoriya wieder dazu veranlasste, so leise vor sich hinzumurmeln, dass er es nicht verstand. "Was? Hast du was zu sagen?", fragte Bakugo herausfordernd. "Ich, nein, aber ich, bin... nicht...", er verlor sich schnell und schien erleichtert, als ihre Getränke kamen. Bakugo lachte und grinste ihn dann an. "Erhoffst du dir etwas aus heute?", fragte er und freute sich diebisch, dass Midoriya röter anlief als je zuvor. "Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich... gern mehr über dich wissen", antwortete er dann. "Dann frag. Ich antworte vielleicht. Die Chancen stehen aber nach diesem Bier besser", sagte er, prostete ihm zu und trank den ersten Schluck. Midoriya nahm ebenfalls einen Schluck aus seinem Glas. "Ich versuche es trotzdem schon mal", sagte er, klang dabei aber ein wenig unsicher. "Hast du Haustiere?" "Fuck, nein, wann soll ich mich um die denn kümmern". "Gehst du gerne auf Konzerte oder ins Kino? Oder ins Museum?" "Keine Zeit für sowas. Ich schaue ab und zu mal Filme Zuhause". "Was ist denn der letzte Film, den du gesehen hast?" "Spider Man". "Du schaust Superhelden-Filme?" "Klar, wieso nicht". Der Kellner kam und fragte, ob sie sich für etwas zu Essen entschieden hatten. Sie bestellten jeweils. Danach sah Midoriya wieder strahlend zu ihm. "Ich auch! Ich liebe Comicverfilmungen, egal von welchem Studio! Der letzte Spider Man-Film war so gut! Hast du auch die davor gesehen?" "Ich hab' alle gesehen". Die nächste halbe Stunde ging es nur um Comicverfilmungen und Bakugo stellte fest, wie viel Midoriya plötzlich zu sagen hatte, wenn es um ein Thema ging, was ihm lag. Dabei erzählte er Hintergrundwissen und Fakten, die Midoriya interessant genug fand, sie mit Bakugo zu teilen. Er ging mit dem Thema mit. Wieso auch nicht. Schließlich hatte Bakugo sein Bier ausgetrunken und bestellte ein zweites. Midoriya beobachtete ihn dabei. "Mmmh.. wenn du freie Wahl hättest, wo würdest du am liebsten leben?" "Was? Keine Ahnung, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht", antwortete Bakugo. Midoriya lachte. "Bist du generell nicht so der Typ, der sich viele Gedanken macht?" "Ja. Ich bin mehr so der Aktionsmensch". Midoriya lachte erneut, etwas leiser, was Bakugo dazu veranlasste, ihn mit zusammengekniffenen Augen anzusehen. Midoriya hob abwehrend die Hände. "Ah, nichts! Ich dachte nur... ich zerdenke mir viel". "Was du nicht sagst", antwortete Bakugo leicht ironisch. Midoriya lachte wieder. Er schien wohl die Zeit seines Lebens zu haben, so oft, wie der lachte. "Okay, ähm.. Wenn du auf einer einsamen Insel wärst-" Bakugo stöhnte genervt, "- auf der du deine eigene Gesellschaft und deine eigenen Regeln aufstellen könntest, was wäre deine erste Regel?" "Fuck! Warum fragst du mich ständig Sachen, die schwer zu beantworten sind?", schnauzte Bakugo ihn an. "Keine Ahnung! Die erste Regel wäre, es gibt keine Gesellschaft". Midoriya sah ihn überrascht an. "Obwohl du so oft mit Kollegen trinken gehst, Termine mit Kunden abwickelst und ab und zu auch auf Dienstreise zu sein scheinst, ist das deine Antwort?" "Jap. Woher weißt du das mit den Außenterminen und Dienstreisen?" Midorya sah ihn kurz perplex an, wohl überrumpelt von der plötzlichen Gegenfrage. "Ich, äh.. du kamst manchmal später auf Arbeit? Und ich hatte mal ein Gespräch deiner Kollegen mitbekommen, als ich an eurem Büro vorbei lief". "Stalker". Midoriya sah ihn völlig entsetzt und panisch an. "Ich bin kein-!" "Schon gut, beruhig dich", sagte Bakugo und trank einen Schluck, "Nerd-baka. Als ob du ernsthafte Stalker-Qualitäten hättest außer lange Ohren zu machen". Midoriya sah erleichtert aus. Es schien ihm wichtig zu sein, dass Bakugo wusste, er würde nie etwas Illegales oder Fanatisches tun. Er trank von seiner Limonade. "Wenn du dich nicht um Arbeit und Finanzen kümmern müsstest, womit würdest du deine Tage verbringen?" "Hm, ich weiß nicht. Vielleicht würde ich mehr reisen. Ich hätte gern Familie", sagte Bakugo leichthin, "Ich hätte gern eine Tochter. Würde dann also wohl viel mit ihr unternehmen und jeden töten, der ihr zu nah kommt". "Ah, das, hört sich süß an-" "Darf es noch etwas sein?", hörten sie plötzlich die Stimme des Kellners. Bakugo sah zu Midoriya, der kurz verwirrt aussah, dann den Kopf schüttelte. Bakugo sah auf die Uhr. "Ah, es ist schon recht spät", stellte er fest. Midoriya sah ebenfalls auf seine Uhr. Seine Augen weiteten sich überrascht. "Oh, ja..." "Dann nichts mehr", sagte Bakugo zum Kellner. Dieser nickte nur und entfernte sich. Bakugo sah auf ihren Tisch, auf dem die Rechnungen lagen, die bereits mit jeder ihrer Bestellungen gebracht wurden. Er nahm sich alle und ging damit zum Counter. "Wa- warte, wieso hast du-", sagte Midoriya, der erst einen Augenblick später bemerkte, dass die Rechnungen alle weg waren. Er lief schwankend Bakugo Richtung Ausgang hinterher, weil er noch dabei war, seine Jacke anzuziehen, "Ah, warte doch mal-" Bakugo knallte die Rechnungen auf den Tisch und der Mitarbeiter am Counter begann sie einzuscannen. Er hob nur stumm seine Karte und der Mitarbeiter wies auf das Kartenlesegerät. Midoriya, der es nun ebenfalls zum Counter geschafft hatte, starrte mit offenem Mund auf die Situation. "Vielen Dank für Ihren Besuch, bitte beehren Sie uns bald wieder", sagte der Mitarbeiter und verbeugte sich. Bakugo dreht sich um und ging, während Midoriya versuchte, sich höflich zu verabschieden. "Vielen Dank, es hat uns sehr gefallen- ah? Jetzt, warte doch mal-". Sie verließen das Lokal und Midoriya schloss zu Bakugo auf, der draußen gewartet hatte. Die Sonne war bereits untergegangen. "Du hättest das nicht tun müssen!", sagte Midoriya verzweifelt. "Tja, hab' ich aber, find' dich damit ab. Sieh es als Einhaltung der Etikette an, dass einer das Essen bezahlt, wenn man zusammen ist". "Ich- ... vielen Dank", antwortete Midoriya nur. Er wirkte zwiegespalten. Bakugo steuerte nun den Weg zur Bahnstation an und Midoriya folgte ihm. Kurz war es still, dann sagte Midoriya, "Das war schön heute". "Mh". "Vielen Dank, dass du mich eingeladen hast". "Mh". "Das nächste Mal lade ich dich ein! Ich kenne ein wirklich schönes Restaurant, es ist ein Stadtbezirk weiter und hat ein tolles Angebot-" "Passt schon und jetzt gib Ruhe, sonst lasse ich dich hier stehen". Midoriya legte seine Hände auf seinen Mund und sah bedröppelt lächelnd drein. Sie erreichten die Station und blieben da stehen. "Dann... komm gut heim. Gute Nacht. Vielen Dank für heute", sagte Midoriya und wirkte verlegen. "Mh. Komm du auch gut heim", sagte Bakugo nur. Sie sahen sich einfach nur an und die Sekunden verstrichen. Midorya wirkte, als würde er nicht gehen wollen. Bakugo hob seine Hand und Midoriya zog seinen Kopf ein, damit er ihm nicht wieder die Haare zerwuschelte, doch er legte sie auf seine Wange ab. Midoriya sah erschrocken nach oben, Röte schoss ihm ins Gesicht und er wusste ganz offensichtlich nicht, wie er reagieren sollte, da zog Bakugo ihm schon die Wange lang. "Auu, auaa", machte Midoriya und versuchte, sich zu befreien. Bakugo ließ los und wandte sich ab. "Bis Montag", sagte er. Dann lief er los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)