Die Suche nach Glück (Teil 1) von Julia281419 ================================================================================ Kapitel 6: Vertrauen -------------------- Sakura Pov   Angekommen im Krankenzelt gab es für Sakura kein Halten mehr. Nachdem sie ihre schulterlangen rosa Haare zusammengebunden hatte und kurz darauf schnurstracks einen Arztkittel überzog, war sie nach dem desinfizieren ihrer Hände für jede Verletzung gerüstet. Sie spürte ein aufregendes Kribbeln in ihrem Bauch. Wie jedes Mal, wenn sie kurz davor stand Menschenleben zu retten. Dies zauberte ihr ein zartes Lächeln ins Gesicht. Das war einer dieser Momente in denen sie sich hundertprozentig sicher war, dass die Entscheidung eine Medic-Nin zu werden für sie die Richtige war.   Konzentriert richtete sie ihre Augen auf die Patientenakte ihres ersten zu behandelnden Shinobis. Ihr war durchaus bewusst, dass auch sie von den vergangenen Wochen ausgelaugt war und ihr Chakraspeicher nicht annähernd aufgeladen war. Auch die durch Säure verätzte Stelle an ihrem Oberarm hatte ihr noch vor wenigen Minuten deutlich zu schaffen gemacht. Doch davon war nun nichts mehr zu spüren. Einige Shinobis hatte es eindeutig schlimmer erwischt als sie und um diese galt es sich umgehend zu kümmern.   Und so machte sie sich an die Arbeit.   Einige Stunden vergingen in denen sie insbesondere mit der Wundversorgung und der Neutralisierung von Gift beschäftigt war. Auch zwei Notoperationen wurden unter ihrer Leitung durchgeführt, die zum Glück glimpflich ausgingen. Erschöpft lies sich die Kunoichi für wenige Minuten auf einem Drehstuhl nieder und nahm mit etwas Wasser eine zweite Ration Nahrungspillen zu sich. Zwar basierten diese nicht auf ihrer eigenen Rezeptur, doch würden sie ihr trotzdessen noch ein weiteres Mal ein paar Stunden Schlafaufschub geben bevor sie für heute Feierabend machen würde. Denn ihr Blick durch das Krankenzelt verriet ihr, dass dem vorhandenen medizinischen Personal definitiv in den nächsten Stunden oder gar Wochen nicht die Arbeit ausgehen würde.   Nach einer kurzen Nackenmassage wollte die Medic-Nin gerade zum Gehen ansetzen, als sie bestimmend durch einen Griff auf ihrer Schulter wieder auf ihren Drehstuhl zurückgedrängt wurde. „Nichts da, junge Dame. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.“. „Ino?“, kam es verwundert von der Rosahaarigen. „Die meisten Notfälle wurden bereits verarztet und Tsunade, Shizune und die anderen werden auch noch etwas länger ohne dich auskommen. Deine Augenringe reichen ja jetzt schon bis zum Boden.“, tadelte die blondhaarige Yamanaka die Angesprochenen. „Jaja Ino, freut mich auch dich wieder zu sehen.“, entgegnete ihr Sakura leicht genervt. Auf eine weitere Predigt hätte sie nämlich durchaus verzichten können. Shizune hatte dies bereits schon vor einer Stunde übernommen. Doch tief im Inneren war sie mehr als froh ihre beste Freundin zu sehen, mit dieser sie sich die letzten Monate über wieder immer mehr angenähert hatte.   „Mal ehrlich Sakura, meinst du nicht es reicht für heute? Morgen ist auch noch ein Tag, wobei, wenn ich so auf die Uhr schaue bleibt von diesem nicht mehr so viel übrig wenn du so weiter machst.“. Der Blick der Rosahaarigen fiel auf die Uhr und weitete sich unmittelbar darauf. Es war bereits 3 Uhr nachts. 6 Stunden nachdem sie Sasuke und Naruto ausdrücklich darum gebeten hatte sich bei ihr im Krankenlager zu melden. „Sie waren noch immer nicht da, richtig?“, deutete Ino Sakuras Verhalten. Diese schüttelte nur leicht mit einem traurigen Blick ihren Kopf. „Sie werden schon noch kommen, da bin ich mir sicher! Du kennst doch Naruto, er ist bestimmt gerade auf der Suche nach etwas zu Essen und Sasuke war schon immer bekannt für seinen großen Auftritt.“, zwinkerte ihr die Blondhaarige zu. Und wieder einmal hatte sie es geschafft Sakura ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.   „Du hast Recht, danke Ino!“, stimmte sie der Blondhaarigen zu. „Dann lass uns lieber mal den Kopf darüber zerbrechen wie wir die ganzen Verletzten so schonend und schnell wie möglich nach Konoha ins Krankenhaus bringen. Das wohl gemerkt seit Pains Angriff immer noch nicht wieder vollkommen hergerichtet ist.“. Frustriert pustete sich die rosahaarige Medic-Nin eine Strähne aus dem Gesicht. „Nicht du auch noch, Sakura! Die ganzen 3 letzten Stunden war das eins der top Themen auf der Kagekonferenz. Ich kann es langsam nicht mehr hören.“, kam es genervt von der Yamanaka. „Die Kagekonferenz?“, entgegnete ihr die Kunoichi überrascht. „Du warst auch dabei?“. Ino nickte. „Glaub mir, ich konnte es auch erst nicht glauben, aber neben den Kage wurden auch die Anführer der einzelnen Einheiten und Divisionen zu dem Treffen geladen. Und da mein Vater, wie du weißt, leider nicht mehr unter uns ist, musste ich an seiner Stelle für die Informationsbeschaffungseinheit antanzen.“. Die Augen der Blondhaarigen waren während ihres letzten Satzes traurig auf den Boden gerichtet.   Ino so bedrückt zu sehen war ungewohnt und versetzte Sakuras Herz einen Stich. Sofort zog sie ihre beste Freundin in eine feste Umarmung. Als sie sich von ihr löste stellte sich die Rosahaarige ihr aufmunternd gegenüber und hielt sie weiterhin an den Schultern fest als sie ihr liebevoll entgegnete: „Aber hey, Ino! Herzlichen Glückwunsch! Es ist wirklich toll, dass du direkt als seine Nachfolgerin antreten darfst. Ich wusste schon immer, dass deine Fähigkeiten unglaublich sind. Dein Vater wäre stolz auf dich!“. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Inos Gesicht ab, während sie versuchte die Tränen zurückzuhalten. „Papperlapapp Stirnie, willst du nicht lieber wissen wie wir das Problem gelöst haben?“. Sakuras Blick wurde ernster. Nach ihrem Nicken fuhr Ino fort. „Wir starten die Krankentransporte ab morgen früh und beginnen mit den Notfällen. Hierfür wird die Hilfe von einigen vertrauten Geistern benötigt, aber auch die Hunde von Kibas Familie, dem Inuzuka Clan, werden herangezogen. Ebenfalls wird Sai uns helfen. Sollte es in Konoha aufgrund der Zerstörung kapazitätsbedingt eng werden, wird uns Sunagakure unter die Arme greifen.“.   Sakura, welcher natürlich aufgefallen war, dass sich bei der Erwähnung ihres Teamkameraden Sai die Wangen ihrer besten Freundin leicht rosa gefärbt hatten, wollte gerade etwas erwidern als sie jemand unterbrach. „Hallo Sakura-chan, tut mir leid, dass wir uns etwas verspätet haben, aber wir wurden aufgehalten.“, begrüßte sie der gelbhaarige Chaot, währen er verlegen mit seiner linken Hand an seinem Kopf kratze. Sakuras Gesichtszüge verhärteten sich, während sie ihre Hände zu einer Faust ballte. „Ok, ok!“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Aufgehalten war vielleicht nicht das richtige Wort, a-aber ich musste erst mal sehen, ob es allen gut geht und danach hatte ich furchtbaren hunger u-und dann musste ich auch erst mal Sasuke finden!“. Hierbei zeigte Naruto auf seinen Hintermann, welcher langsam neben ihm zum stehen kam. „Das ist mein Stichwort.“, kam es von Ino. „Komm schon, Naruto. Sakura kann euch schließlich nicht beide gleichzeitig verarzten. Ich bringe dich zu Tsunade.“. Und schon wurde der Jinchuuriki von der Blondhaarigen weggezerrt.   Die Augen der Medic-Nin richteten sich auf Sasuke. Besorgt sah sie zu ihm auf. Auch wenn er es nie zugeben würde, sah sie ihm an, dass es ihm zunehmend schlechter ging. Sie hatte es ihnen doch gesagt. Sie hatten zu lange gewartet. Naruto schien es aufgrund des Chakras des Neunschwänzigen schon deutlich besser zu gehen. Sein Heilungsprozess hatte bereits vor einigen Stunden eingesetzt, während der Sharinganträger seines blassen Gesichts und dem Schweiß auf seiner Stirn zu Folge seit Stunden mit Fieber zu kämpfen hatte. Wie ferngesteuert ging sie auf ihn zu und legte ihre Hand behutsam auf seine Stirn, um ihre Vermutung zu bestätigen. „Du hast Fieber.“, kam es von ihr bevor sie zusammenzuckte, als er mit seiner Hand ihr Handgelenk griff, um es sanft aber bestimmend von sich wegzudrücken. Ihre Wangen nahmen einen leichten Rosaton an, während sie peinlich berührt weitersprach. „T-Tut mir leid, das war ein Reflex. Aber bitte leg dich auf die Liege hier drüben. Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren.“. Wortlos befolgte der Schwarzhaarige ihren Anweisungen.   Während die Rosahaarige mit der medizinischen Versorgung begann, wurde ihr Blick von Minute zu Minute ernster. Einen Tropf hatte sie bereits gelegt und auch die offene Wunde an seinem linken Arm wurde desinfiziert und neu verbunden. Seine inneren Verletzungen sahen jedoch viel schlimmer aus als bei ihrer letzten Begegnung. Durch die lange Reise und den Chakraverbrauch mussten sie wieder aufgegangen sein. Auch der hohe Blutverlust schien ihm in Kombination mit dem Fieber schwer zu schaffen zu machen. Doch anstatt sich endlich etwas auszuruhen, spürte die Medic-Nin, wie Sasuke jeden ihrer Schritte mit festem Blick verfolgte und sie nicht außer Acht ließ, als würde er ihr nicht vertrauen. Ein Seufzen entfuhr ihr. Sie verstand ihn. Er war eine lange Zeit weg gewesen und hatte als Nukenin höchstwahrscheinlich deutlich mehr Feinde als Verbündete, aber bei ihr war er sicher. Das müsste er ihr glauben, sie waren doch noch immer ein Team! Schließlich hatte er sich für und nicht gegen Konohagakure entschieden und egal was er in der Vergangenheit getan hat, sie wusste schon immer, dass sie ihn nie hätte aufgeben können.   Bestimmend griff sie nach seiner Hand. „Sasuke-kun, ich will ehrlich zu dir sein. Dein Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Ich werde sofort mit der Versorgung deiner inneren Wunden beginnen. Hierfür muss ich dich zwingend unter Narkose setzen.“. Nachdem keine Gegenwehr von ihm zu vernehmen war, sprach sie nach einer kurzen Pause weiter. „Da wir morgen ebenfalls mit den Krankentransporten beginnen werden und du und Naruto aufgrund eures Verletzungsgrads einer der ersten Transporte sein werdet, wäre es gut, wenn du bis zu der Ankunft in das Krankenhaus nach der Narkose direkt in ein Wachkoma versetzt würdest. Es würde die Regenartion deines Körpers deutlich beschleunigen und ich bin mir sonst nicht sicher, wie du die 7 Stündige Reise nach Konoha ohne gesundheitlichen Schaden bewältigen wirst.“. Angespannt hielt sie die Luft an und wartete auf seine Antwort.   „Nein.“.   Gerade als er ihr seine Hand entziehen wollte, verstärkte sie ihren Griff und sah ihm mit einem eindringlichen Blick in die Augen. „Bitte, Sasuke-kun. Ich verspreche dir, ich lasse dich während dem Wachkoma nicht aus den Augen. Du kannst mir vertrauen! Wenn du es nicht mir zuliebe tust, dann für Naruto, aber du musst dich unbedingt etwas ausruhen. Jetzt sind wir so weit gekommen und ich denke keiner von uns beiden würde es ertragen, dich wegen so etwas vermeidbaren noch weiter leiden zu sehen oder dich im schlimmsten Fall zu verlieren.“. Auch wenn ihre Stimme zum Ende ihres Satzes immer zittriger wurde, war sie stolz auf sich, nicht wieder direkt vor ihm in Tränen auszubrechen und einigermaßen bestimmend aufzutreten. Auch wenn sie ihm momentan körperlich überlegen war und sie ihn im Falle eines gesundheitlichen Notfalls aufgrund ihres ärztlichen Aids gegen seinen Willen in einen künstlichen Schlaf versetzen könnte, wünschte sie sich sein Vertrauen. Er sollte sich bei ihr sicher fühlen können und dies aus eigenem Willen entscheiden.   Ein leises „Hn.“ riss sie aus ihren Gedanken. Ihre Augen weiteten sich augenblicklich. Mit einer so schnellen Zustimmung hatte sie nicht gerechnet. Vielleicht klang sie doch überzeugender als erwartet. Dies zauberten ihr direkt ein schüchternes Lächeln ins Gesicht. Oder vielleicht hatte auch einfach sein gesunder Menschenverstand über seinen Stolz gesiegt. Wie dem auch sei, es war ihr letztendlich egal, Hauptsache sie durfte ihm endlich helfen. Nach einem kurzen zustimmendem Nicken ihrerseits legte sie behutsam ihre Hände über seinen Kopf und lies darauf hin ihr grünes Chakra fließen, sodass Sasuke Sekunden später seine Augen geschlossen hatte und von ihr unter Narkose gesetzt wurde. Daraufhin begann die Rosahaarige mit den Operationsvorbereitungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)