Auf Messers Schneide von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 21: Licht ins Dunkel ---------------------------- Die Einrichtung und Renovierung unseres Zimmers waren bereits in vollem Gang, aber die Stimmung war immer noch trüb. Katsuya weinte immer noch viel und ich fühlte mich hilflos. Auch an diesem Abend brach Katsuya in Tränen aus und fiel mir in den Arm. Ich hielt den zitternden Körper fest, und erkundigte mich vorsichtig, was geschehen war. „Wir haben wieder gestritten und er ist wieder handgreiflich geworden“, weinte der Blonde und sprach mit gebrochener Stimme. Ich fragte nach, bei wem er in den letzten Tagen gewesen sei und er antwortete, dass er bei seinem Vater gewesen sei und dass sie sich geschlagen hätten. Jetzt weinte der Blonde bitterlich und meinte, dass er seinem Vater im Affekt eine Flasche auf den Kopf geschlagen hätte und dann abgehauen wäre. „Seto ich weiß nicht, ob er überhaupt noch lebt." Ich versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren. "Das Beste wird sein, wenn wir sofort dort hinfahren und nach ihm sehen." Katsuya nickte verstört und wir fuhren zusammen mit dem Auto in das sozial schwache Viertel von Domino. Der Block, in dem die Wohnung war, sah von außen, wie von innen heruntergekommen, aus dem Hausflur hörte man Paare, die sich hinter verschlossenen Türen stritten und Fernseher, die viel zu laut eingestellt waren, hallten durch den Gang. Erst jetzt, als wir die Wohnungstür zu Katsuyas Vater öffneten, schlug uns der Geruch von Schnaps und abgestandenem Bier in die Nase. Im Wohnzimmer lag der bewusstlose Körper von Katsuyas Vater und ich kontrollierte den Puls des Mannes, der immer noch schlug. Jetzt rief ich einen Krankenwagen und wir warteten, bis dieser eintraf. Als Katsuyas Vater abgeholt worden war, fragte ich Katsuya, ob er in das Krankenhaus wollte und Katsuya nickte. Erst einmal packten wir alle privaten Sachen von Katsuya in eine Tasche und dann fuhren wir in das Dominokrankenhaus. Wir schilderten dem Arzt, was passiert war und warteten auf die Nachricht, dass es Katsuyas Vater gut ging. Ihn sehen wollte Katsuya nicht mehr. Nach diesem aufregenden Ereignis fuhren wir zurück nach Tokyo. Ich war geschockt, so viele Tage hatte Katsuyas Vater bewusstlos in der Wohnung gelegen und niemandem in der Nachbarschaft war es aufgefallen. Katsuya bedankte sich mehrfach bei mir für meine Hilfe und konnte diese Nacht endlich wieder ein bisschen schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)