Stranded with a Dragon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 5: Sturkopf! -------------------- Die Arme vollbepackt mit allerlei zusammengeflochtenen Pflanzenwänden und anderen Dingen aus seinem alten Lager, schleppte Joey sein spärliches Hab und Gut zum neuen gemeinsamen Unterschlupf bei der Quelle. Das Wetter so sonnig wie immer, wurde sein Körper nur durch seine verbliebene grüne Jacke und der zerrissen Jeans vor den penetranten Strahlen geschützt. Jedenfalls die Bereiche, an welche die Sonne nicht dran kam. Denn so manche freie Stelle leuchtete ihm jetzt schon leicht rot entgegen. Na wenn das keine fleckige Bräune verhieß. Geil, wenn sie von der Insel endlich herunter kamen ging er hier als Kuh raus. Abgesehen davon war es ohne T-Shirt und intakter Hose nachts ziemlich frisch. Joey war nur froh, wenn er den Eingang zur Höhle endlich mit seinen Pflanzenwänden richtig abgedichtet hatte, sodass der kühle Wind nicht mehr ständig seine nackte Haut piesackte. Dann war es auch nicht mehr so schlimm mit seinen spärlichen Klamotten zu schlafen. Denn das der arrogante Geldsack irgendwas von sich teilen würde, war wohl eher Wunschdenken. Zumindest war dieses Problem dank der Pflanzenwände in seinen Armen bald zum Teil gelöst, aber blieb noch ein viel größeres. Nachdem Joey Kaiba gestern gesagt hatte, dass er keinerlei Menschengemachtes am Strand gesehen hatte seit er diese Insel bewohnte, war der Größere seltsam ruhig geworden. Jedoch auf eine angespannte Weise. Und ein angespannter Kaiba hieß nie etwas Gutes. Zwar hatten sie danach nicht mehr wirklich ein Wort miteinander gewechselt , aber Joey merkte deutlich, dass Kaiba irgendwas belastete. Er dachte zu viel nach. Ständig saß der Eisklotz nur so da und grübelte über irgendwas nach. Ab und zu hatte er sich mithilfe eines Stückchen Kohle irgendwelche Zahlen und hochkomplizierten Rechnungen an die Höhlenwand Gekritzelt. Joey verstand nichts davon. Und wenn er dann mal Nachfragte wurde er entweder ignoriert oder angezischt er solle ihn nicht stören. Naja, soll der doch machen was er will, solange das hieß, dass Joey bald wieder in Japan wäre. Und es war an sich auch ganz angenehm nicht permanent Worte wie Loser oder Straßenköter an den Kopf geworfen zu bekommen. Momentan nervten die geschwollenen und juckenden Bienenstiche mehr. Aber er musste aufpassen, dass dieser Sturkopf sich nicht übernimmt, da für so einen Workaholic der Begriff Pause wohl ein Fremdwort zu sein schien. Selbst jetzt sah Joey den Brünetten schon vom weiten an seinen Stammplatz vor der Höhle sitzen und wieder an der Technik herumwerkeln. Noch ehe der Blonde richtig das Camp betreten hatte, fragte er schon: „Willst du nicht mal ne Verschnaufpause einlegen? Du fummelst schon seit Stunden an den Duel-Disks rum und dein Körper ist immer noch nicht ganz auf n Damm.“ Kaiba würdigte ihn wie sonst auch keines Blickes, sondern arbeitete nur konzentriert weiter während er knapp antwortete: „Ich weiß was ich meinem Körper zumuten kann Wheeler, also halt dich raus.“ Unbeeindruckt ließ Joey die Sachen vor der Quelle auf den Boden fallen und ging einfach an dem Stinkstiefel vorbei in die Höhle. Doch ließ er es sich nicht nehmen noch sarkastisch hinzuzufügen: „Oh ja, das hab ich Gestern gemerkt.“, und konnte hören wie Kaiba hinter ihm säuerlich grummelte. Schon war seine eigene Laune gleich viel besser. Es ging doch nichts darüber wenn Joey diese kleinen Kämpfe zwischen ihnen auch Mal gewann. Doch irgendwie fehlte etwas darin. Die Schärfe. Wo ihm sonst immer gleich aufgezählt wurde was für ein Loser er doch sei, sah man ihn jetzt nicht mal mehr mit dem Arsch an. Selbst die neunmalklugen Gegenargumente, mit denen der Brünette in der Regel gewann, wurden weniger. Er kam nicht umhin dies mit Besorgnis zu betrachten. Nicht um Kaiba an sich, sondern was das für ihn selbst heißen könnte. Er wiederholte sich innerlich. Ein angespannter Kaiba verhieß nichts Gutes… Als Joey kurz zurückblickte, konnte er sehen, wie der Brünette gerade dabei war die Abdeckung seiner alten Duel-Disk zu entfernen. Irgendwie tat es ihm innerlich weh, dass sie jetzt ausgeschlachtet wurde. Immerhin war sie schon so lange bei ihm gewesen und eigentlich wolle er sie auch in Zukunft nicht missen. Aber letztendlich hieß ihr Opfer sein überleben. Jedoch konnte er den Schaden vielleicht begrenzen: „Hey Kaiba, du kannst dich von mir aus an den technischen Teilen meiner Duel-Disk bedienen nur…ich möchte sie zumindest äußerlich so erhalten wie sie war, wenn das geht. Es mag für dich vielleicht Kitschig sein aber mir ist sie sehr wichtig. Das Ding hat mich schon auf so vielen Abenteuern begleitet, dass sehr viele Erinnerungen daran hängen.“ Nur kurz huschten die blauen Augen emotionslos hinauf, bevor Kaiba wortkarg antwortete: „Gut.“, und die grazilen Finger über das geliebte Stück herfielen. Hatte er das jetzt wirklich verstanden oder nur obligatorisch ´gut´ gesagt? Irgendwie sah das nicht gesund aus wie der Eisklotz darin herumriss. Alles gut Joey er bringt dich dafür nach Hause. Alles gut er bringt dich dafür nach Hause…. …Man er wollte ihm so gerne das Ding aus den Händen reißen. Joey hätte heulen können! Sein Baby segnete gerade das Zeitliche. Sich selbst ablenkend begann Joey damit die Höhle mithilfe einiger Palmenwedel vom vielen Sand zu befreien, sodass endlich Schluss damit war diese lästigen Körnchen in jeder noch so kleinen Ritze zu finden. Aufzuwachen mit knirschenden Dreck im Mund war definitiv nicht die Zahnpflege, auf welche er bock hatte! Währenddessen überlegte Joey wie er Kaiba dazu bringen könnte endlich mal Klartext zu reden. Diese ganze Geheimniskrämerei um all diesen Mist machte ihn regelrecht nervös. Es ließ ihn daran zweifeln, dass eine Flucht von der Insel wirklich der Katzensprung war, als welchen Kaiba ihn immer hinstellte. Ihre Gespräche beschränken sich lediglich auf wenige Worte. Nicht mal wenn sie zusammen waren gab es viel Konversationen. Und abgesehen von den Geheimnissen störte es Joey auch nicht. War wohl eher als Segen zu betrachten. Jedoch… …er war einfach ein Großmaul. Joey redete gerne und viel. Sagte offen seine Meinung und war den lauten Trubel gewohnt. Zwar genoss der Blonde die Natur mit ihren Klängen, aber Labern und die Rastlosigkeit der Stadt war mindestens genauso schön. Aber reden? Mit Kaiba? Worüber würde man mit dem überhaupt reden abgesehen von den spärlichen Worten die sie im Sinne des Überlebens wechselten. Außerdem wäre das Ende eh wieder Schlechte Laune auf beiden Seiten, sobald es zynische Sprüche hagelte. Nur…war er selbst auch nicht wirklich glücklich damit nichts zu sagen. Joey hätte seinen Kopf jetzt schon gegen die Wand hauen können. Gerade mal fünf Tage auf dieser Insel und er war echt drauf und dran verrückt zu werden vor lauter schweigen. Wahrscheinlich hatte er noch nie so wenig geredet wie zur Zeit. Und er wollte reden. Vielleich sollte er sich eine Kokosnuss schnappen und ein Gesicht drauf malen. Dann hätte er wenigstens einen Freund. Und der wäre wohl auch die angenehmere Gesellschaft! Aber überraschender weise kam es ganz anders. Denn wärend der Blonde die Höhle vom gröbsten Dreck befreite, sprach Kaiba ihn plötzlich an: „Hey Wheeler.“ Den Rücken zum Brünetten gewandt, sah Joey ihn nicht an, sondern kehrte weiter Sand zusammen als er antwortete: „Was is? Brauchst du was? Ich geh eh gleich nochmal los Essen besorgen. “ „Was sucht das in deiner Duel-Disk? Kein Wunder das sie so runtergekommen ist, wenn das Mainbord damit strapaziert wird.“ Als Joey das hörte verließ sämtliche Farbe sein Gesicht. Fuck…Wie hatte er daran nicht denken können? Gleich einem aufgeschrecktem Reh wand der Blonde sich hastig um und erblickte sein kleines kartengroßes Skizzenbuch in Kaibas erhobener Hand, aus dem einige knickerige Ränder loser gefalteter Blätter heraus ragten. Ohne Nachzudenken stand Joey hektisch auf und lief auf den Brünetten zu. Verwundert beobachtete der wie Joey ihm schnell das kleine Buch aus der erhobenen Hand riss, als wäre es sein persönliches Tagebuch. Peinlich berührt bellte der Blonde: „Du hast doch wohl nicht reingeguckt oder?!“ Kaiba hob nur eine Braue bei dem seltsam aufgebrachten Verhalten Joeys. „Ich wüsste nicht warum mich deine Straßenköter-Geschichten interessieren sollten. Ich erkenne den Mehrwert darin nicht.“ „Besser is auch!“ Joey kehrte ihm den Rücken zu und hoffte das der Eisklotz die Wahrheit sagte. In diesem kleinen Buch waren alle seine Lieblings Entwürfe gefaltet drin gesammelt. Er hatte es unter dem Mainboard seiner Duel-Disk versteckt, da es dort guten halt fand und er so sein Skizzenbuch immer dabei hatte, falls ihm spontan eine neu Idee für eine Karte kam. Unter der wasserdichten Abdeckung ging er nicht das Risiko ein, dass es irgendwelchen schaden nahm. Und sobald Kaiba es gefunden hatte, schoss ihm nur ein ganz bestimmtes Monster in den Kopf. Sein weißer blauäugiger Babydrache. Wie peinlich wäre das denn bitte, wenn der Großkotz diese kleine super niedliche Zeichnung von seinem persönlichen Lieblingsmonster unter Joeys Designs finden würde. Er würde im Boden versinken vor Scharm und sich nie wieder vor dem Eisklotz blicken lassen können, geschweige denn in Turnieren gegen ihn antreten. Gott er könnte nicht einmal diese Peinlichkeit vergessen, weil der Geldsack die ganze Welt mit seinen weißen Drachen zu gepflastert hatte. Nein, nein, nein, NEIN! Unter keinen Umständen durfte der jemals in sein Skizzenbuch schauen! Joey wäre geliefert!!! „Scheint ja wichtig zu sein, wenn du dich wie ein pubertäres Mädchen aufführst.“, kam es nur abschätzig von Kaiba, als Joey sich wieder von ihm weg drehte so als beschütze er einen Schatz. „Das muss ich mir von einer empfindlichen Prinzessin wie dir nicht sagen lassen.“ „Ich bin nicht der, der gerade einen Aufstand wegen eines lächerlichen Tagebuches gemacht hat.“ „Das ist auch kein Tagebuch, du neunmalkluger Besserwisser!“ „Was auch immer es ist, es stellt keinen Nutzen da, also interessiert es mich auch nicht.“ Gelangweilt widmete Kaiba sich wieder der Ausschlachtung zu und Joey könnte schwören in Sachen Duel-Disks ausbauen, ohne wirklich hinzuschauen würde dieses Superhirn Meisterschaften gewinnen. Der Typ war auf jeder Ebene einfach nur unnormal. Aber was war das schon, wenn der Besitzer dieser flinken Finger der größte Arsch auf Erden war: „Weißt du, genau diese arrogante Haltung wird dich irgendwann richtig auf die Füße fallen lassen.“, sagte Joey, als er das Buch in seine grüne Jackentasche steckte und damit fortfuhr die Höhle auszufegen. „Ich wäre nicht da wo ich jetzt bin, wenn ich mit solch unwichtigen Belangen meine Zeit verschwenden würde.“ Ha! Da wo er jetzt ist? Joey schlich ein höhnisches Grinsen auf die Lippen, als er Kaiba einen gehässigen Blick über die Schulter zuwarf: „Na wo bist du denn? So wie ich das sehe auf einer einsamen verlassenen Insel. Und das mit mir.“ Aber dieses neckische Geschwätz rief beim Brünetten nur die gegenteilige Reaktion hervor. Giftig folgte lediglich: „Streng deinen Grips an Köter, statt mir diese unbedachten kindischen Argumente entgegen zu werfen. Du weißt genau welche Position mir innewohnt.“ Joey wand sich wieder seinem Sand zu und füllte ihn in Kokusschalen, während er gelassen weitersprach ohne Kaiba eines Blickes zu würdigen: „Kein Bock. Deine ach so schöne Positionen ist mir sowas von Lachs. Im Moment bist du nur ein armer Pinkel, der nichts anderes kann als auf einen Stein zu hocken und irgendwelche elektronischen Teile aneinander zu backsen. Du kannst nicht Laufen, dich nicht wirklich Bewegen wegen diesem Schwarzen Zeug und davon, dass du immer noch Fieber hast fang ich garnicht erst an.“ Joey erhob sich um zwei der gefüllten Schalen mit Sand nach draußen zu bringen, als er an Kaiba vorbei ging und beiläufig noch hinzufügte: „Du bist im Arsch Kaiba. Und statt dir mal ne Pause zu nehmen damit dein Körper schneller wieder auf Vordermann kommt, sitzt du Stundenlang an diesen Dingern ohne Unterbrechung. Wenn du das Teil nicht bald mal weglegst nehme ich es dir weg. Wir haben beide nichts davon wenn du abkratzt bevor Hilfe eintrifft. Es gibt ausreichend zu essen hier. Wir haben genug Zeit. Lass es langsam angehen.“ Von Kaiba folgte zunächst keine Reaktion und nur Abschätzig betrachtete er den Blonden. Doch dann senkte er den Blick und sein typisch überlegendes Grinsen hielt Einzug auf den sonst so kühlen Zügen: „Zeit ist ein Luxus den ich mir nicht erlauben kann.“, und genauso schnell wie das Grinsen gekommen war, verschwand es auch schon wieder, als er sich erneut seiner Ausschlachtung zuwandte. Joey konnte es nicht fassen. Das war ja wohl nicht zu glauben! „Alter wir sind hier nicht in deiner Firma. Schalt mal n Gang runter du Hirni. Wen willst du beeindrucken? Die Krebse? Mich bestimmt nicht. Ich find´s eher traurig.“ „Na dann ist’s ja gut, dass mir deine Meinung herzlich egal ist. Wenn du nichts gescheites zu sagen hast Wheeler, dann lass mich ungestört meinen Part des Deals erfüllen und beschäftige du dich mit deinem. Solltest du auf dumme Gedanken kommen, möchte ich dich nur daran erinnern, dass je schneller ich Arbeite desto schneller können wir diese Insel verlassen.“ Skeptisch hob sich Joeys Braue: „Soll das so ne Art Drohung sein?“ „Kommt ganz darauf an. Willst du von der Insel runter oder nicht?“ „Natürlich! Aber-…“ „Wenn dem so ist, dann hör auf mich zu stören!“, unterbrach Kaiba ihn Barsch und fuhr erneut damit fort den Blonden zu ignorieren. Joey konnte es einfach nicht fassen. Dieser Typ! Dieser Typ ist so…so…AHHHHHH!!!! Er war so kurz davor diesem arroganten Pinkel die Duel-disk wegzunehmen und ihm mit dieser neue Zähne zu pflastern, damit der endlich mal in der Realität ankommt. Dieser Depp wird sich noch selbst umbringen wenn das so weiter geht! Und wie lange soll Joey dann warten bis Hilfe kommt? Der kann sich sein wichtiges Gehabe sonst wo hinstecken! Ignoriert von seinem persönlichen Ballungsknoten an Unausstehlichkeit, ließ Joey das so nicht stehen. Stattdessen ging er nur genervt kurz in die Höhle, holte einen der weißen Stofffetzen und tränkte diesen daraufhin draußen im sauberen Quellwasser. Dann stellte er sich wenige Meter vor den von Arbeit abgelenkten Brünetten und zielte. Bild: https://www.animexx.de/fanart/2750230/ Laut klatschte es, als Joey ihm unvorbereitet das nasse Tuch ins Gesicht pfefferte. Stille folgte. Stille in der der nasse Lappen in Kaibas Gesicht klebte und Joey ihn genervt betrachtete. Eine deutliche Spannung lag in der Luft die zu wachsen schien mit jeder Sekunde die verstrich, bis sich das Stück Stoff schließlich von selbst anfing zu lösen. Als wäre die Zeit verlangsamt worden tat sich unter dem weißen nass ein Gesicht auf, bei dem jedem anderen sämtliches Leben entwichen wäre. Seinen Drachen ebenbürtig knurrte Kaiba bedrohlich mit wütend eiskalten Blick: „Wheelerrrrr…“ Nur war Joey mittlerweile schon hinter dem Punkt, an dem ihn sowas auch nur in geringstem beeinflusste. Die Nummer zog mittlerweile nicht mehr und mit streng verschränkten Armen fing er an zu nörgeln: „Dein Hitzkopf sah aus als könnte der Kühlung vertragen. Jetzt hör schon auf und Leg dich wenigstens hin bis ich das Essen fertig habe. Wir haben zwar einen Deal nur nützt du mir Tot gar nichts. Dein Kopf ist roter als eine mystische Tomate und ich will gar nicht wissen wie hoch dein Fieber noch geworden ist bei diesen heißen Wetter. Deine Meinung ist mir egal. Dein Körper aber nicht.“ Joey tippte sich genervt gegen seinen Kopf um den nächsten Worten mehr Nachdruck zu verleihen: „Ich brauche Das von dir und nicht dieses bescheuerte Eisklotz-Ego was dabei ist Das herunter zu Wirtschaften. Weißt du eigentlich wie gefährlich es ist einen Hitzeschlag zu bekommen? Dafür dass alle sagen du seist so schlau, bist du echt dämlich. Scheinbar sogar noch dämlicher als ich.“ Joey konnte genau sehen, wie es Kaiba gar nicht passte, dass so mit ihm umgegangen wurde. Pah! Geschieht diesem arroganten Bastard ganz recht! Aber so schnell wie die zynisch gute Laune des Blonden gekommen war, verschwand diese auch gleich wieder, als Kaiba seinen Zug machte: „Wheeler, ich hab gesagt-…“ Wütend stand der Brünette auf und wollte protestieren als ihn sein eigener Körper aufgrund der Überlastung einen Strich durch die Rechnung machte. Völlig verwirrt sah Joey wie Kaibas Augen kurz zurück rollten und seine Beine unter ihm wegknickten, als er dabei war das Bewusstsein erneut zu verlieren. Reflexartig sprang Joey vor um ihn aufzufangen. Dabei den Schmerz der eigenen Verbrennung hinterm Jackenleder unterdrückend und begann panisch auf den Brünetten in seinen Armen einzureden: „Scheiße! Verdammt Kaiba, ich hab doch gesagt lass es langsam angehen. Geht es dir gut?“ Der Brünette fing sich Recht schnell wieder, hatte jedoch Schwierigkeiten sich in seinem Geschwächten Zustand aufrecht zu halten. Nichts desto trotz knurrte er verärgert: „Ich brauche dein Mitleid nicht Köter. Heb dir das für deinen Kindergarten auf.“ „Du bist doch nicht mehr ganz bei Trost! Hast du nen Todeswunsch oder sowas?!“ Ein kurzes zynisch belustigtes Auflachen ertönte und ließ Joey perplex innehalten, als Kaiba über seine Schulter gelehnt mehr zu sich selbst murmelte: „He he, vielleicht ist dem ja so.“, und versuchte wieder selbst aufrecht zu stehen. Versteh einer diesen Idioten! Plötzlich spürte Joey einen warmen Tropfen auf seiner Hand und ebenso verwirrt wie er es war, schaute plötzlich auch Kaiba darauf. Seine blauen Augen rissen auf beim Anblick des Blutes welches vor ihm auf der gebräunten Haut hinab gen Boden wanderte. Geschockt sah Joey ihm ins Gesicht und während sich Kaiba noch zu fragen schien woher das Blut kam, brachte der Blonde Licht ins Dunkel: „Alter Kaiba, deine Nase…du Blutest!“ Wirr Strich sich der Brünette mit seiner eigenen Hand unter die Nase um festzustellen ob Joey Recht hatte. Als sein verhangener Blick auf die getränkten roten Finger fiel schien er auf einmal sehr ruhig zu werden. Es stellte sich fast so etwas wie Resignation ein. Leise und ohne jegliche Emotion wies er Joey dann an: „Wheeler, bring mich zur Quelle…und nimm meine Duel-Disk mit.“ Zunächst noch überrascht von all dem, sowie der Tatsache, dass Kaiba gerade wirklich Hilfe von ihm wollte, fasste Joey sich schnell und sagte nur ruhig: „Ist gut.“, bevor er dem Brünetten zur Wasserstelle half. Es brauchte keine Worte um zu erkennen wie ernst es war. Und es gebrauchte auch keiner Worte um zu wissen, dass selbst Nachfragen nichts bringen würden. Kaiba schien zu wissen woran er litt und wollte dieses Wissen aus irgendeinem Grund aber nicht teilen. Und Joey gefiel der Zustand des Brünetten immer weniger. Es ging sogar soweit, dass es ihm langsam…Angst bereitete. Joey half ihm sich auf den großen Stein an der Quelle niederzusetzen und gab ihm seine Duel-Disk. Seinen Oberkörper auf einer Hand stützend über die Felsenschwelle vorgebeugt, wusch Kaiba sich mit der anderen grob das Blut ab, welches noch immer aus seiner Nase tropfte. Wie schon am Abend zuvor gab der Brünette zwischendrin einen Code ein, der das Spritzenfach öffnete und Joey kam nicht umhin die Routiniertheit mit der Kaiba sich erneut eine der Spritzen in die Brust setzte, skeptisch zu beobachten. Das machte der definitiv öfters. Und was Joey noch mehr irritierte…er zeigte Schwäche… Seine Menschlichkeit kam nicht umhin den abgewandten Brünetten besorgt zu Mustern, während der, schwach über den Stein gebeugt, jetzt einfach das Blut in die Quelle laufen ließ. In Joeys Sichtrand zog etwas weißes wieder seine Aufmerksamkeit auf sich. Ohne groß darüber nachzudenken ging er darauf zu und hob das provisorische Tuch, welches er vorher Kaiba ins Gesicht geklatscht hatte, vom Boden auf. Er säuberte es kurz neben dem Brünetten in der Quelle, bevor es ihm gut gemeint hinhielt: „Hier. Ich glaube damit geht es besser.“ Kaiba besah zuerst misstrauisch den feuchten Stoff vor seinem blutigen Gesicht. Er schien abzuwägen ob er es wirklich annehmen sollte und Joey rechnete schon damit, dass sein Stolz es nicht zulassen würde so viel Schwäche zu zeigen. Ein Seto Kaiba brauchte eben keine Hilfe. Doch zur Verwunderung des Blonden nahm er die weiße Baumwolle letztendlich doch entgegen und presste sie wortlos gegen die Nase. Stille hielt Einzug, die lediglich vom plätschern der Quelle unterbrochen wurde, sowie von Kaibas gelegentlichen säubern der beschmutzten Haut. Dabei kam Joey nicht umhin ihn in seinem Handeln zu betrachten. Wie die klare Röte des Blutes dieses schneeweiße Porzellan beinahe ästhetisch umspielte und nur davon Zeugte wie es bergab mit dem Brünetten ging. Der schweiß glänzte im indirekten Licht der Sonne. Die langen grazilen Finger zitterten geschwächt unter dem eigenen Körper. Der Atem schwerer als jeder Blasebalg. Der sonst so starke Seto Kaiba, kurz vor dem Ende… „Willst du mir wirklich nicht sagen was das ist? Vielleicht kann ich helfen.“ Ohne nachzudenken fragte Joey ihn mit belegter Stimme. Zwar wusste er, dass diese Frage mittlerweile überflüssig war, jedoch…Es gefiel ihm einfach nicht Kaiba so zu sehen. Der Eisklotz mag vielleicht die nervigste Person dieses Planeten sein, aber…das hier? Das sah einfach nur Schmerzhaft aus und nach nichts was Joey auch nur irgendwem wünschen würde. Müde ließ sich Kaiba mit dem Rücken an dem hüfthohen Felsbecken zu Boden sinken. Er atmete ein paar Mal gierig frische Luft durch den Mund ein und schloss geschafft die Augen. Zuerst antwortete er nichts sondern saß nur still da und Joey dachte bereits, dass der Brünette eingeschlafen wäre. Doch dann: „Wheeler, wolltest du dich nicht ums Essen kümmern?“ Seine Stimme klang schwach und fast wie eine Bitte. Joey verstand die unterschwellige Botschaft. Kaiba wollte in Ruhe gelassen werden und selbst seine Probleme lösen, statt anderen seine verletzliche Seite zu zeigen. Der Blonde kannte das Gefühl. Wenn es einfach zu viel wurde und man Einsamkeit brauchte. Die Einsamkeit eines verlassenen Strandes. Etwas verlegen von der unangenehmen Situation kratzte Joey sich kurz am Hinterkopf, bevor er antwortete: „Hast recht. Ich gehe dann nochmal zu meinem Lager und fang nebenbei ein Paar Fische. Es gibt noch einige Dinge die ich nicht mitnehmen konnte.“ Während Joey kurz noch fix die Sachen bei Seite räumte, schien Kaiba schon ganz woanders zu sein. Sein Kopf lehnte schlaff gegen den Felsen in seinen Rücken. Die Augen waren geschlossen, zuckten jedoch hin und wieder vor Unwohlsein. Er schien Schmerzen zu haben. „Kommst du wirklich allein zurecht?“, fragte Joey noch einmal als er gerade aufbrechen wollte. Ihm war nicht sonderlich wohl dabei den Brünetten so zurück zu lassen. Aber war die nüchterne Antwort: „Geh einfach…“ Kaiba eben… „Falls was is schmeiß einfach ein paar feuchte Blätter ins Feuer. Den Rauch sehe ich dann vom Strand aus. Ich bin bald wieder da, also feier die Tatsache das ich weg bin nicht zu hart. Bis denne!“ Ohne eine weitere Antwort des Brünetten machte sich Joey dann auf zum Strand. Äußerlich war er gut gelaunt wie immer. Innerlich…wuchsen weiter die Zweifel. „Ach Scheiß Dreck! Jetzt bleibt doch mal stehen!“ Etwa eine Stunde später verfehlte Joey einen Fisch nach den anderen. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Und wer war mal wieder Schuld? Mr. Eisklotz höchst persönlich, mit seinem schrecklichen Hang zur extremen Dramatik. Joey wollte nicht darüber nachdenken, aber ständig kam ihn der Gedanke zurück zu kommen und einen toten Kaiba aufzufinden. Diese schwärze auf seiner Brust, das entzündete Bein, die Unmengen an Blut aus seiner Nase gerade… Es gab eben nur ein gewisses Kontinent was ein Körper ertragen konnte und Joey fürchtete, das Kaiba seines vielleicht bald erreichen könnte. Und dann? Kann er hallo zu seinem neuen Freund Karl der Kokosnuss sagen, weil er die nächsten Jahre nicht von dieser Insel kam oder was? So langsam fand er immer mehr gefallen daran diesen Workaholic solange an seine Bettkonstruktion zu fesseln, bis der einigermaßen über den Damm war. Würde seinem kranken Ego wahrscheinlich auch mal gut tun. Joey wurde je aus seinen Gedanken gerissen, als ein großer grünlicher Barsch dabei war seinen Weg zu kreuzen. Das Vieh war mindestens 70cm lang. Wenn Joey den erwischte, war sogar noch was für morgen über! Bedacht hielt er inne und rührte sich nur wie in Zeitlupe, um den Speer in die richtige Position zu bringen. Glücklicherweise schien dem massiven Fisch dies nicht verdächtig zu sein und so schwamm er seelenruhig weiter auf den Blonden zu, selbst auf der Suche nach Nahrung. Joey hatte mittlerweile ein wenig Erfahrung gesammelt beim Speerfischen. So wartete er bis der Fisch fast bis zu seinen Beinen herangeschwommen war, gelegt von der Neugier diese zu erkunden. Als die Spitze des Speeres schließlich genau über dem Kopf des Barsches war, stach er zu. Das geschärfte Holz durchbrach das aufgeschreckte Tier leicht schräg an beiden Kiemen bis hinunter zum Sandboden. Doch war der Kampf damit noch nicht vorbei. Noch wehrte sich der Fisch heftig und wollte entkommen, aber Joey stemmte sich auf seinen Speer damit dieser an Ort und Stelle blieb. Dabei vergruben sich seine halt suchenden Füße immer mehr im Sand. „Ha! Du entkommst mir nicht mehr!“ Der große Barsch war schon fast mürbe, als Joey drohte seinen Halt zu verlieren. Automatisch tat er einen Schritt nach hinten um einen besseren Stand zu finden, als etwas spitzes seinem Vorhaben je einen Strich durch die Rechnung machte. Es kam was kommen musste. Nach einem kurzen schmerzenzlaut stolperte Joey nach hinten und plumpste dabei mit dem Hintern zuerst ins kniehohe Wasser. Vor Schreck löste sich sein Griff, sodass der Fisch samt Speer schnell die Flucht antrat und eine chaotische Blutspur durch das idyllische Riff zog. Zu seinem Glück kam der Barsch jedoch nicht weit, da er sich schon nach wenigen Metern aufgrund der Verausgabung auf die Seite legte und heftig pumpte. Doch fürs erste war der Fisch angesichts Joeys schmerzenden Fußes zweitrangig geworden. „Au au au au…Verdammt! So ein Mist! Dieses dreckige, elende, scheiß…. Arrrrr Man!“ Schimpftriaden folgten die gegen das schmerzhafte Pochen Abhilfe schaffen sollten. Und Als Joey wieder ein Level erreichte, in dem seine Umgebung wieder halbwegs eine Rolle spielte, sah er aus dem Augenwinkel etwas vor sich im Wasser glitzern. Verwirrt legte Joey den Kopf schief, ehe er nach dem Ding griff, welches eben noch seinen Fuß aufgespießt hatte. Vergraben zwischen kleinen Korallen und Sand zog er einen faustgroßen veralgten goldenen Anhänger hervor, der etwas rotes mit blau in seinem Griff hielt. Joey rieb den Dreck ab, schaute genauer hin und erkannte es als einen mit blauen Steinen verzierten geflügelten Käfer, der einen Kampf mit der goldenen Schlange ausfocht die ihn umschlang. Er schien einen tief roten Edelstein, so groß wie ein Pfirsich, vor ihr zu Beschützen. Für mehr war sein Hirn dann auch nicht mehr empfänglich, da so gleich die Dollarzeichen in seinen Augen standen: „Ich wert verrück. Ohhhhh Junge! Ich glaube mein Schwein pfeift! Was bist du denn für n krasser Klunker?! Son dickes Steinchen ist doch bestimmt ne Menge Schotter wert! Alter, heute ist mein Glückstag! Wenn ich den mit hier raus nehme, kann mir Kaibas Turnier gestohlen bleiben!“ Joey wusste das das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren. Aber vielleicht…brauchte er diesen ja dann auch nicht mehr. Vielleicht…konnte er ja doch studieren, wenn dieses Schmuckstück genug einbrachte. Was auch immer. Es war ein Geldbringer! Ein spritzendes Geräusch ließ ihn wieder daran erinnern, warum er eigentlich hier war. Der Barsch hatte wieder den Kampf aufgenommen und wollte sich verzweifelt daran machen doch noch zu entkommen. Schnell steckte Joey den Anhänger in seine durchnässte Jackentasche, bevor er dafür sorgte das der Fisch schließlich sein Ende fand. Ein mehr als erfolgreicher Jagdzeug. Als Joey zurück kehrte, beladen mit all seinen heutigen Errungenschaften saß, Kaiba unverändert an dem dunklen Felsen genau dort wo er ihn zurückgelassen hatte. Ob das etwas gutes oder schlechtes war vermochte er nicht zu sagen. Joey legte seine Sachen aus dem Lager beiseite und platzierte den großen Barsch darauf, damit dieser nicht schmutzig wurde. Kurz stellte er sich neben den Brünetten und betrachtete ihn. Doch konnte er nur mit den Kopf schütteln bei so viel Starrsinn und murmelte mehr zu sich selbst: „Na wer kennt jetzt seinen Körper und braucht hier keine Pause?“ Die Sonne bahnte sich in kleinen Strahlen durch das Dickicht der Palmen und würde bald auf ihrer Wanderroute die helle Haut in Gänze einhüllen. Was kurzgesagt bedeutete wenn Joey ihn hier liegen ließ, hatte er in ein paar Stunden einen rot gegrillten Kebab-Kaiba. So langsam fühlte er sich echt wie ein Kindermädchen. Dieser Stinkstiefel konnte doch nicht so fernab von jeglichem Gespür für das Eigenwohl sein. Was hatte er davon sich in Arbeit zu stürzen nur um halb Tod irgendwie nach Japan zu kommen. Kennt der keine Work-Life balance? „Na komm Eisklotz. Du kannst nicht hier schlafen. Ich habe nicht umsonst Betten gebaut. Wird Zeit, dass du dich mal ausschläfst. Und dieses Mal bitte richtig, Idiot.“ Genervt packte Joey Kaibas bewusstlose Gestalt und zog ihn grob hoch. Einen seiner Arme über den Nacken geworfen und den eigenen um die schmale Taille des Brünetten geschlungen, stemmte er ihn in Richtung Höhle. Nicht einmal zwei Schritte ließen sie hinter sich als Joey auch schon weiter nörgelte: „Na klasse. Erst muss ich immer meinen Alten ins Bett tragen und jetzt auch noch den Eisklotz. Immerhin ist er nicht so schwer wie Dad. …Wenn ich es mir recht überlege…is das normal das der so leicht ist? Immerhin ist der größer als ich.“ Prüfend rutschte Joey mit seiner Hand die Taille noch ein wenig höher und es war aufgrund der Muskeln mit den bloßen Auge nicht so leicht zu erkennen, aber er konnte deutlich die Rippen fühlen. Nicht so das er sagen würde es wäre bedrohlich, doch dennoch zu wenig. Gerade jetzt brauchte Kaibas Körper Energie und ausgerechnet dafür gab es keine Reserven mehr auf den Knochen. Joey reichte es. Scheiß egal was Kaiba sagen würde, in Zukunft weht hier ein anderer Wind! Doch als die Finger etwas fester über die definierten Seitenzüge des Größeren wanderten, streiften sie die schwarze Krankheit und sendeten einen Schmerzvollen Impuls aus der Kaiba aus seinem Delirium zwang. Scharf entfuhr ihm hinter zusammengepressten Zähnen ein kehliges Geräusch, dass der Pain entgegenwirken sollte und öffnete dann schwach seine verhangenen blauen Augen. In Joeys Brust machte es vor Schreck einen Satz bei dem plötzlichen Leben, welches in sein Anhängsel gefahren war: „Alter mein Herz. Ich dachte du wachst mindestens die nächsten fünf Stunden nicht auf! Sollte ich dich überhaupt noch fragen wie es dir geht, oder ignorierst du mich wieder?“ Aber Kaiba reagierte nicht darauf. Er schien verwirrt, nicht richtig wissend was vor sich ging und hatte nicht einmal mehr die Kraft seinen Kopf zu heben. Nur schwer verständliches Gemurmel war das einzige, was der Brünette noch hervor brachte: „…Ich…“ „Huh? Was hast du gesagt?“ Zuerst verstand Joey nichts, aber dann: „Ich hab keine Zeit. Ich muss….“ Und Joey hätte sich wieder mit der Hand gegen den Kopf schlagen können. Was war nur falsch mit diesem Typen?! „Alter Kaiba! Du musst im Moment gar nichts. Also lass es endlich gut sein und ruhe dich aus. Es drängt dich keiner.“ „Nein….Dafür ist keine Zeit. Ich muss zurück. Ich…habe keine Zeit…. …Mokuba…“ Den letzten Teil nur noch schwer hörbar hauchend, fiel der Brünette genau so schnell wieder in die Ohnmacht, wie er zuvor erwacht war. Joey ließ dies vorerst so stehen. Er konzentrierte sich jetzt erstmal darauf den Eisklotz endlich ins Bett zu bekommen. Zu sehr verängstigte ihn der Zustand des Brünetten. Mühsam überwand er die Distanz bis in die Höhle und jegliche Leichtigkeit war in dem Blonden verschwunden. Er dachte das ganze hier wäre schnell vorbei, weil Kaiba so selbstsicher behauptet hatte er könnte seine Leute kontaktieren. Aber jetzt dieser Mist! Joey ließ Kaiba behutsam auf das selbstgebaute Bett sinken und benutzte den weißen Mantel wie am Vortag um ihn zuzudecken. Deutlich hatte röte die weiße Haut des blassen Gesichtes kränklich eingefärbt und verschwitzt klebten braune Haare in Nacken und auf Stirn. Dunkel bahnten sich Ringe unter den verkniffenen Augen. Schwach die gesamte Gestalt. Und wieder konnte Joey nur mit dem Kopf schütteln. Das Fieber war eben immer noch da. Nur weil man es ignorierte, würde es nun einmal nicht verschwinden. Es hatte wohl eher den Gegenteiligen Effekt und ist sogar noch schlimmer geworden. Und wie am Vortag legte Joey ein feuchtes Tuch auf die nasse Stirn. Der Blonde rieb sich den Nacken als er den Blick über Kaiba schweifen ließ. Warum geht er nur soweit? Was war so wichtig, dass er sein Leben so dafür aufs Spiel setzte? Joey ging nicht mehr davon aus, dass Kaiba einfach nur ein Looser im überleben war. Nein, dafür war er zu verbissen dieses Signal in Gange zu bekommen. Er war schlau genug um sich irgendwie ein Feuer zu machen, wo Joey letztendlich dran scheiterte. Er wäre auch schlau genug seine Grundpfeiler des Überlebens aufzustellen. Aber irgendwas trieb ihn dazu wie besessen an ihrer Rückkehr zu arbeiten. Hatte es vielleicht mit dieser seltsamen Krankheit zu tun? Oder etwas das seine Firma betraf? Vielleicht wollte er auch einfach wissen, ob es Mokuba wirklich gut ging. Schließlich wusste keiner von ihnen was mit dem Schiff nach dem Sturm passiert war. Gründe gab es genug, doch keinen bei dem Joey dieses Maß an Selbstzerstörung gerechtfertigt sah. Joey zog den goldenen Anhänger aus seiner Jackentasche und betrachtete ihn Gedankenverloren. Er würde Kaiba vorerst hiervon nichts erzählen. Nicht weil er Angst hatte er würde es ihm stehlen. Pff, Kaiba hatte so viel Kohle, dass dies wohl nur ein Krümel auf dem Wolken hohen Geldhaufen wäre. Nein, der Depp würde nur wieder Stundenlang darüber rumgrübeln und sich nicht ausruhen. Er hatte von Joey verlangt ihm unverzüglich zu melden wenn er etwas ungewöhnliches fand, aber unter diesen Umständen kann der Idiot das vergessen. Der soll erstmal an seinem Leben arbeiten, bevor der ihrer beiden in Angriff nehmen kann. Der Part blieb vorerst an Joey alleine hängen. Und apropos, da war immer noch ein fetter Fisch draußen in der Sonne, der unbedingt zubereitet werden musste. Bei dem warmen Wetter verdarb Fleisch schnell. Abgesehen davon wartete allgemein noch viel Arbeit auf ihn. Für Kaiba konnte er vorerst eh nichts mehr tun. Schlaf war nach wie vor die beste Medizin. So seufzte der Blonde also kurz, steckte das Amulett wieder ein und trat nach einem letzten Eisklotz-Check aus der Höhle. Joey war ihr Deal vorerst egal. Die nächsten Tage sind Zwangsruhe Angesagt! Und das bei einem Drachen. Na das kann ja heiter werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)