Never surrender von Sylvanas_Windrunner ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel drei - Das Spiel mit dem Glück - ---------------------------------------------------- Es war ein schrilles Klingeln welches meine viel zu kurze Nacht beendete und mich wie in Trance auf meine Beine riss. „Moment!“, riefe ich durch meine kleine Wohnung komplett schlaftrunken. Oh man, wer konnte den bitte jetzt etwas von mir wollen an einem Samstagmorgen. Korrektur. Mittag. Ich atmete kurz durch als ich zur Tür schlenderte sie knapp öffnete und direkt ein Paket in die Hand bekam. Oben drauf direkt ein Schriftstück an einem Klemmbett, worauf der Postbote mich bat zu unterschreiben. Bevor ich mich bedanken konnte oder einen schönen Tag wünschen konnte war er schon wieder verschwunden. Etwas überfordert mit dem Paket schloss ich die Tür hinter mir. Die große Wanduhr gegenüber an der Wand verriet mir, dass es schon recht spät war. Und es ein schöner Traum war sich noch einmal hinlegen zu können, aber das würde nur mein Schlafrhythmus völlig zerstören. Das Paket stellte ich auf den kleinen Küchentresen, der als Raumtrenner zum Wohnbereich diente. Ich studierte den Aufkleber auf dem braunen Karton und erkannte sofort, dass es eine Auslandssendung war. „Isihzu“, entfloh es mir erleuchtend. Aber was veranlasste sie mir ein Paket zu schicken, dass hatte sie vorher noch nie. Nun sie brachte mir zwar regelmäßig etwas mit, wenn sie aus Ägypten nach Japan kamen. Oder ich sie darum bat mir noch etwas von Tee zu schicken, aber einfach so. Nun der Inhalt würde mir sicher Erklärung verschaffen. Doch zu erst eine dringende Dusche, das Wetter war eine Katastrophe. Nicht einmal Nackt bekam irgendwo eine Abkühlung, so sei es keine kalte Dusche dabei. Uhm, und ich roch mich so ungerne selbst. Schweiß und den Alkohol der getrunken wurde. Mir konnte keiner sagen, dass das Jemand gerne roch. Nach der Dusche und einem langen lockeren Shirt und kurzer Hose ging es auf das Sofa, bewaffnet mit meinem Handy und einem Kaffee. Da half kein Tee, es musste heute ein Kaffee sein. Pure. Und natürlich so schwarz wie die Seele meines Chefs. Soviel Milch konnte man gar nicht in einen Kaffee schütten wie seine Seele ‚schwarz‘ wäre. Ja, damit meinte ich sehr wohl das im Gegensatz zu manch anderen eine recht reine Weste hatte. Das sah bei mir vielleicht etwas anders aus. Nun ja ich checkte kurz die Nachrichten die gestern offenbar noch verpasst hatte. Tja, es waren wohl alle gut Zuhause angekommen. Sehr gut. Mit eienr kurzen Nachricht entschuldigte ich mich, dass man von mir nichts mehr gehört hatte und das auch bei mir alles gut war. Ich sprang in einen anderen Chat um wie erwartet auf bittere Stille zu treffen. Es war nicht so dass in diesem Chat wirklich viele aktiven Gespräche stattfanden, aber das war noch beruhigend ruhiger als sonst. Ja, ich ließ meine Zunge schnalzen. Das würde wohl auf eine kleine Auseinandersetzung hinauslaufen. Ich wusste aber auch schon etwas recht Effektives um den Ärger schnell zu schlichten. Zurück zu dem mysteriösen Paket von Ishizu. Ich holte mir ein Messer aus der Küchenschublade um das Klebeband zu durchtrennen. Es dauerte nicht lange bis es leicht aufsprang und gerade dazu einlud sein inneres zu betrachten. Na dann auf in das Abenteuer. Schnell war der in zwei geteilte Deckel beiseitegeschoben und ließen mich weiter stutzen. „Hey, noch mehr zum auspacken“, sagte ich mir selbst und wusste kurz selbst nicht ob es ironisch gemeint war. Zunächst Griff ich zu dem Zettel der einen förmlich nun in die Augen sprang, ich öffnete ihn und erkannte die vertraute Handschrift der ehemaligen Grabwächterin. Ishizu hatte eine filigrane und schwungvolle Handschrift. Einzelne Buchstaben sahen aus als entsprangen sie einer historischen Zeichnung, jene wo einige Anfangsbuchstaben besonders verziert waren. Oder an welche die man dachte, wenn in einem Film von einem Liebesbrief die rede war. Wenn ich dabei an meine Sauklaue dachte. Der erste Satz begann direkt mit einer Drohung, die mich noch irritierter zurückließ. Beim weiterlesen brachte sie dann jedoch Licht ins Dunkle. Ah, es wäre also mein Geburtstagsgeschenk. Ein Geschenk? Aber sie hatte mir doch noch nie etwas zum Geburtstag geschenkt. Ach~ jetzt war ich neugierig. Ich würde mich natürlich an ihre Bitte halten, einfach weil ich mich wirklich überraschen wollte. Aber kennt ihr dieses Gefühl, wenn direkt vor eurer Nase etwas ist was ihr unbedingt anfassen wollt. Berühren wollt. Das Kribbeln was einem dabei durch die Fingerspitzen schoss und eure Stimme euch zu ruft: mach schon. Nein? Schade. Mir passiert das öfter als mir lieb ist. Aber gut. Es waren ja nur noch…“Ah, Ishizu!“, stöhnte kurz beherrscht aus. Meine liebe Freundin aus Ägypten war doch viel zu früh dran. Jetzt sollte ich jeden Tag bis zu meinem Geburtstag auf dieses ‚Ding‘ starren ohne weiter rein zu schauen? Ich war niemand der seine Neugierde nicht kontrollieren konnte, aber das fühlte sich wirklich fies an. Also stellte ich es in irgendeiner Ecke meiner Wohnung wo ich es nicht jeden Tag sehen müsste. Apropos Geburtstag, ich hatte gestern vergessen Tea um ihre Hilfe zu bitten wegen Mokubas Geburtstagfeier. Schnell holte ich das nach in dem ich ihr direkt eine Nachricht schrieb, zwei Wochen klang nach viel Zeit aber die Tage würden rennen. Natürlich nur dann nicht, wenn man auf etwas wartete. Das typische Zeit Paradoxon. Tea hatte schnell geantwortet und mich danach gefragt, ob wir das nicht später am Abend besprechen wollten. Ich stimmte dem zu, das wäre sicher das einfachste als sich ewig viele Nachrichten zu schreiben. Außerdem war ich mir sicher, dass mich nicht nur wegen der Einfachheit danach gefragt hatte. Darüber machte ich mir Gedanken, wenn der Fall wirklich eintreten sollte. Es blieb also noch Zeit für eine kleine Sporteinheit. Ich hatte in letzter Zeit wirklich wenig für meinen Körper getan. Es würde mir sicher neue Energie verschaffen, also schlüpfte ich in meine Sportsachen. Und fragte mich kaum, dass die Haustür hinter mir zu gefallen war, welche Göttergötze ich mir zu heftig auf den Kopf gehauen hatte. „Bin ich auf dem falschen Planeten gelandet“, seufzte ich kurz und schwitzte eigentlich nur schon vom stillstehen und atmen. Als ich auf meinem Smartphone die Temperatur kontrollierte, war mir klar, dass ich irgendwo zwischen meiner Geburt und heute ein paar viele Synapsen verloren haben musste. Zweiunddreißig Grad und ich kam auf die glorreiche Idee joggen zu gehen. Genug gejammert, ich müsste es ja nicht übertreiben. Es ging ja nicht darum das ich mich verausgabte, sondern einfach um etwas mehr Bewegung als die letzten Tage. Trotz des Wetters fühlte es sich dennoch gut an, den Kreislauf etwas in Wallungen zu bringen. Auf meinem Rückweg unterbrach mich nur eine Melodie die sich auf meinen Kopfhörer wiedergab, die kurz nach meinem Start in die Ohren gestopft hatte. Kennt ihr diese komischen Freaks, die manchen Leuten einen gesonderten Klingelton oder Nachrichtenton zu teilten? Ich war so Jemand. Reine Vorsichtmaßnahme. So meine offizielle Ausrede dafür. Da ich alleine unterwegs war, war es kein Problem für mich das Handy hervor zu holen und besagte Nachricht abzurufen. Von wem sie war, wusste ich längst. Wie gesagt ich bin dieser Freak. »Bist du alleine?« Für einen Moment lag mir eine flapsige Antwort darauf auf den Lippen, allerdings kannte ich die Stimmung der anderen Seite nicht. Also lieber etwas Neutrales. »So alleine wie man auf den Strassen von Domino um halb drei sein kann.« Ein Häkchen erschien direkt nachdem versenden und sagte mir: Nachricht gelesen. Gespannt starrte ich, mittlerweile stehen geblieben, auf das Display des kleinen Gerätes. Obwohl es meine vollständige Aufmerksamkeit besaß, erschrak ich als es plötzlich erneut vibrierte und eine längere Melodie abspielte. Unterstrichen wurde das ganze mir einer eindringlichen Schrift: eingehender Anruf. Jetzt?! Okay? Nun gut. Ich nahm das Gespräch an und ließ eine überraschte Begrüßung durch das Gerät sausen. Die Reaktionen am anderen Ende waren dank der Kopfhörer nur für mich zu hören. „Sehnsucht?“, fragte ich dann belustigt. Die Antwort ließ mich kurz Lachen. „Spaß. Spaaß“, tönte ich dann etwas lauter zurück. „Etwas Spaß im Leben ist wichtig, weißt du?“, ergänzte ich meinen Versuch der folgenden Antwort darauf einzugrenzen. „Mittwoch?“, hackte ich nach. Ein Augenblick verstrich. „Jaha. Und ich sag nicht wieder ab. War aber wichtig“, erklärte ich knapp. „Mhm, wichtiger als du“, flötete ich amüsiert zurück. „Oh, das sagst du meinem Chef“, schmunzelte ich und vernahm gleiches auf der anderen Seite. Nach kurzen weiteren Worten, folgte eine Verabschiedung. Sie war knapp. Wie immer. Und manchmal fragte ich mich, ob nur ich in dem Moment etwas Wehmut empfand. Es war kurz aber auch selten. Es blieb nie die Zeit für ein längeres. Zu mindestens in letzter Zeit nicht. Entweder passte es eben gerade bei mir nicht, weil ich eben nicht alleine war oder es war eben etwas anderes. Ich würde wohl irgendwann ein Kidnapping inszenieren müssen. Würde sicher paar Schlagzeilen machen. Ich schmunzelte über meinen albernen Plan, den ich vielleicht nochmal überdenken sollte. Aber nur mal so in der Theorie, nach wem wollte die Polizei suchen? Ich wäre der optimale Kidnapper, es gab nicht mal einen Fingerabdruck von mir den man mit einem anderen Vergleichen könnte. Außer es würde Jemand noch überraschend einen in einer Ruine in Ägypten ausgraben. Ich glaubte jedoch, dass dieses Stück Stein oder verhärtete Erde augenblicklich hinter Hochsicherheitsglas in einem Museum verschwinden würde. Meinen Weg hatte letztlich fortgesetzt, ich wollte schließlich nicht zu der Verabredung mit Tea zu spät kommen. Punkt Sechzehn Uhr stand ich an dem verabredeten Lokal. Ich hatte nicht lange warten müssen als sie vor meinen Augen auftauchte und mich wie sonst auch freudig begrüßte. Wir suchten uns ein Plätzchen und würden es uns gut gehen lassen. „Ich war lange kein Sushi mehr essen“, sagte die Brünette hinter ihrer Karte aufblicken. Ich stimmte dem mit einem Brummen zu. Es war auch für mich eine Weile her gewesen. „Dafür das du mir hilfst, lade ich dich ein“, erklärte ich dann und hielt ein überraschtes Danke zurück. Moment. Da war noch ein Unterton raus zu hören oder irrte ich mich. Meine verengten Amethyste blinzelten über die Karte hinweg und trafen auf die blauen Augen der jungen Frau, die gerade zu so wirkten als hätten sie darauf gewartet, dass ich sie ansehe. „Was?“, fragte ich sofort schuldbewusst. Oho. Eins zu Null für meinen guten Riecher und Theorien. „Ich war nur überrascht, dass ist alles“, log sie eiskalt hinter ihrer Speisekarte. Ach ja? Überrascht. „Du meinst, weil ich dich noch nie eingeladen habe?“, erklang es meinerseits nun vorwurfsvoll. Tea schwieg. Sie wusste, dass ich ihre Lüge erkannt hatte. Wurde das jetzt so ein Gespräch, ich hatte tatsächlich mehr die Erwartung das sie mir mit Mokuba helfen würde. Tja auch die Träume eines Königs zerplatzen wohl gelegentlich. Zu nächst beließ ich es einfach so stehen und gab nach unserer Auswahl die Bestellung auf. Keine Möglichkeit mehr sich hinter der Speisekarte zu verstecken. Die Frage war nur, wollte ich mich lieber verstecken oder die Brünette. Ich glaube es war noch nie so still zwischen ihr und mir bei einem Treffen. Naja doch, einmal zuvor schon. Das war jedoch meiner Überforderung zu verdanken und der Suche nach den richtigen Worten. Es war als Tea mir ihre Gefühle gestand, von denen ich schon so lange etwas ahnte. Heute waren sie offenbar wieder der Grund unseres Schweigens. Obwohl es im Lokal eine sittliche Lautstärke war, fühlte sich diese Stille unangenehm an. Ich erinnere mich nicht, dass die Stille, die damals entstanden war als ich dir meine Gefühle offenbarte, auch so erdrückend gewesen war. Das hatte hier nun eh nichts verloren. „Du warst in XXX?“, fragte sie nun und klang bedacht mit ihrer Frage. So als wolle sie damit auch sagen, dass sie wusste das sie das nichts anging. „Ja“, antwortete ich ruhig. Sie wusste es doch seit gestern und meinem tollen Shirt sowie so schon. Dumm gelaufen. Ich weiß die Frage im Raum war, was war den so schlimm dort gewesen zu sein. Es scheint doch nur ein Ort zu sein. Ein Ort an der Küste Japans. Mit Sandstrand. Recht kitschig möchte man behaupten. Und ja ein ziemlich beliebtes Ort für Dates. Und urlaubmachende Chefsekretärinnen. Keine Ahnung wieso ich kurz ausgerechnet an die hübsche adrette Dame dachten musste. Nun dem unser essen wurde gebracht und vereinnahmte kurz meine Aufmerksamkeit. Das sah richtig gut aus. Ach so, und falls die Frage noch offen war, ob ich dort ein Date hatte… ja. Na und. War es verboten? Joey war verlobt mit Mai. Tristan sogar mit Serenity zusammen. Und Yugi…ah hatte Yugi eine Freundin? Ich wusste es nicht. Spielt auch keine Rolle. Suchten sie nicht alle nach Jemanden an ihrer Seite. Tea tat es doch auch, auch wenn sie ihre Hoffnung da auf den falschen gesetzt hatte. Überraschte sie das etwa? „Alleine?“, fragte sie nun und schob sich schnell eins der Makiröllchen in den Mund. „Nein“, antwortete ich erneut ruhig. Widmete mich kurz dem essen auf dem Tisch, wir hatten eine kleine gemeinsame Auswahl bestellt. Das lohnte sich immer am meisten. Ich atmete laut aus und seufzte, wie sollte man den da in Ruhe essen. Ich blickte erneut auf zu der schönen Tänzerin. „Ich werde dir nicht mehr sagen“, versicherte ihr mit einem viel sagendem Blick. Für einen Moment war ich irritiert als ich glaubte ein kurzes Lächeln auf ihren Lippen gesehen zu haben. War meine Annahme doch falsch gewesen? „Hat Yugi dich darauf angesetzt?“, fragte ich sie nun und neigte meinen Kopf leicht zur Seite. „Ne~ein“, sagte sie und hatte das Wort künstlich in die Länge gezogen. Lüge! Mir fiel jedoch ein Stein vom Herzen und ich musste leise auflachen. „Du bist so eine schlechte Lügnerin, weißt du das Tea“, entgegnete ich ihr amüsiert. Puh, zum Glück. Ich hatte wirklich Angst, dass dies in eine andere Richtung gehen würde. Nun hörte ich auch Teas Schmunzeln, die ihren Mund hinter ihrer Hand versteckte. „Du kannst doch nicht glauben, wenn wir herauskriegen das du eine Freundin hast, wir nicht wissen wollen wer es ist“, gab sie unschuldig von sich. „Ich habe keine Freundin“, korrigierte ich sie, vielleicht etwas zu schnell. Die Tänzerin grinste mich nur viel sagend an. Aber es stimmte. „Wirklich“, sagte ich nachdrücklich. Die plötzlich amüsierte Stimmung verhallte jedoch, als sie ganz Selbstbewusst meinte: „Auch wenn ich mir sicher bin, dass sie kaum die richtige sein wird“. Rums. Konnte sie meine kurze Entgeisterung ansehen. Naja ganz so falsch lag ich dann wohl doch nicht. Meine Hand glitt über den Tisch herüber und ergriff ihre. Ich drückte sie kurz mit meiner. „Aber keine Sorge, ich werde natürlich beim Tanzen nur Augen für meine einzig wahre Lieblingstänzerin haben“, versuchte ich zu witzeln. Vermutlich ging die Andere mir zu liebe darauf auch ein und lächelte mich dann an. „Ich nehme dich beim Wort“, antwortete sie mir. „Lass uns morgen einen Ausflug machen, in Ordnung?“, schlug ich vor und wusste das mich schon bald Reue darüber befangen nehmen würde. Reue und Schuld. Um das Wissen das es nicht richtig war, musste ich mir nicht erst klar werden. So viel Witz auch eben in dieser kleinen Unterhaltung gesteckt hatten, erkannte ich auch den Ernst. Fragt mich nicht wieso, aber ich hatte das dringende Bedürfnis die Brünette von dem Gedanken zu befreien, dass ich eine Freundin hätte. Und sei es darum, dass das aufrichtige Leuchten in ihre Augen zurückkehrte und sie mich nicht mit diesem Bedauern ansah. „Du meinst nach XXX?“, fragte sie kurz irritiert nach. Ja, bitte er ahne diesen kläglichen und verantwortungslosen Versuch und frage nach, ob ich spinnen würde. Doch Teas Haltung deutete an, dass sie nicht ablehnen würde. Und anstatt meiner winzigen Chance zu nutzen zu korrigieren das ich das natürlich nicht meinen konnte, nickte ich. Verdeutlichte es mit einem Ja. „Ich glaube es würde dir dort gefallen“, fügte ich hinzu. Und musste mich umgehend danach fragen was ich hier tat. Meine Absicht war es ihr eine Freude zu machen, rühmlicher Gedanke. Umsetzung: sechs setzen. Nichts war daran rühmlich, wenn man um die Gefühle eines anderen wusste, diese Gefühle, und so leichtfertig damit hantierte wie es gerade tat. Ich selbst würde es nicht wollen, dass man es mit mir tat. Und die erste Lektion die unsere Eltern uns schon als Kleinkind lehrten war doch: tue niemanden etwas an, was du auch nicht angetan bekommen willst. Ehrlich, ich könnte niemanden versprechen, dass ich ihn verschönen würde, würde man es mit mir tun. Mein Äußeres sagte: ich bin einer von euch. Seht, ich gehe, stehe und rede wie ihr und doch stimmte das nie gänzlich. Und auch nicht, dass mich meine ganz persönlichen Gefühle zu Untaten hinreißen lassen würde, aber darüber nachdenken würde ich ganz sicher. Zählte es außerdem als Ausrede das man mir andere Lektionen als Kind gab, als den heutigen? Vermutlich nicht. Ein sehr schlechter Fluchtversuch, mir das drohende schlechte Gewissen zu ersparen. Eine Uhrzeit war schnell für uns beide gefunden, an der es losgehen sollte. Der verabredete Treffpunkt wäre der Bahnhof. Und kurz überlegte ich, wie übel die junge Frau es mir nehmen würde, wenn ich nicht alleine morgen dort auftauchen würde. Mit Yugi zum Beispiel? Hmpf. Besser nicht. Ich sollte viel lieber die Gelegenheit nutzen. Nutzen dieses sensible Thema aus dem Weg zu räumen. Endgültig. Immerhin wollte ich mich nicht ewig mit Schuld belastet sehen, wenn ich die Tänzerin ansah und mit ihr so gerne meine Gefühle teilen wollte. Denn ich glaubte sie würde sie am ehesten verstehen. Mir Mut und Kraft geben. Und vor allem Geduld. Natürlich auch Freude. Aber wie sollte das funktionieren, wenn ich wusste, dass was mein Herz blühen ließ, ihres verletzte. Doch mit Joey einem anderen konnte ich darüber nicht reden. Sicher, Yugi würde es auch verstehen und ich glaubte, nein war mir sicher, er würde ähnlich wie Tea reagieren. Natürlich auf das positiv gesehene. Es war natürlich naheliegend das ich sowas eher mit Yugi besprechen würde, wir hatten am meisten Zeit mit einander verbracht. Vermutlich war es genau das was mich daran hinter diesem davon zu erzählen. Letztlich verlief der Abend ruhig und wir fanden doch noch auf das ursprüngliche Thema zurück. Nachdem ich ihr erklärte das ich mich dem Thema angenommen hatte auf die Bitte unseres gemeinsamen Freundes. Es war richtig gewesen sie um Hilfe zu bitten, denn die Ideen sprudelt nur aus ihr heraus. Schnell war also ein grober Plan für diese Überraschungsparty entworfen. Huh. Schneller als ich damit gerechnet hatte. Doch bevor eine Umsetzung in angriff genommen werden konnte, mussten essenzielle Fragen dazu beantwortet werden. Unter anderem solche wie: wo sollte das ganze stattfinden. War es naiv von mir zu glauben, dass für mich diese Frage eigentlich von beginn an erübrigt hatte. Natürlich dachte ich an Mokubas Zuhause. Ja, ganz recht und damit auch das Heim meines Chefs. Die Gegenfrage dazu lautete aber auch: woher sollten sie so schnell eine andere Lokation organisieren. Nichts anderes machte für mich Sinn. Weswegen ich Tea auch ganz unverblümt meine Annahme mitteilte. Nach kurzer Bedenkzeit ihrerseits, stimmte sie mir zu. Puh. In Ordnung. Es sollte nicht so wirken als wäre ich unbedingt darauf aus, diese Villa zu betreten, denn sie wäre ganz gewiss wie seine Firma. Protzig. Gradlinig. Modern. Aber auch irgendwie kühl. Oh Himmel! Eigentlich wäre das die wahre Herausforderung oder? Wie sollte man daraus etwas machen was, Spaß und Freude vermittelte. Ich war mich sicher, dass es ebenso befremdlich wäre es so zu gestalten, wie meinen Chef mit einem Partyhütchen auf den Kopf zusehen. Höchstbefremdlich. Absurd. Und gleichzeitig höchst amüsant. Die Vorstellung reichte für mich aus, dass meine Mundwinkel kurz amüsiert zuckten. Es kostete mich etwas Mühe das zu überspielen. Ich versagte. Was die Tänzerin natürlich stutzen ließ. „Was hältst du eigentlich von dieses Fotoboxen?“, fragte ich sie und bemühte mich nicht dieses Lächeln unter Kontrolle zu bringen. Es dauerte nur einen Wimpernschlag und die Brünette nickte verstehend und ich konnte ebenfalls dieses schelmische Lächeln auf ihren Lippen entdecken. Oh ja! Wir verstanden uns. „Darum kümmere ich mich höchstpersönlich“, versicherte ich ihr. Und ja, vermutlich auch um meine Kündigung. Vielleicht sollte ich sie auch direkt verfassen. Nun ja aber es wäre doch auch ein witziges Andenken, nicht nur für Mokuba, sondern für sie alle. Es gab viele Bilder von den Freunden, doch nur wenige mit den beiden Kaiba Brüdern. Tea führte den Gedanken weiter und schlug vor das wir ja auch so ein Art Album machen könnten. Immerhin würden diese Fotos in ausgedruckter Sofortvariante zur Verfügung stehen. Perfekt. Fotoalbumen waren doch eine schöne Sache. Wenn man sich Momente aus der Erinnerung so prägnant wieder in den Sinn rufen wollte und nutze für einen Augenblick der Realität zu entfliehen. Außerdem würde es kaum auffallen, wenn ich mich einem Bild bemächtigen würde. Oder? Ein Joker in der Tasche zu haben war immer gut, aber zwei, hoho da konnte selbst ich nicht nein zu sagen. Und ich würde sicher von diesem gebrauch machen, sooft wie der größere Kaiba mir versuchte auf die Füße zu treten. Und sei es nur darum, dass er ihn dafür verwendete, bei einem der nächsten Spieleabende, den anderen aus seinem Konzept der Konzentration zu reißen. Unfair. Natürlich. Aber ein König sollte stets bereit sein ALLES für Land und Volk zugeben. Und das wäre ich. Auch wenn wir hier nur über eine Partie ‚die Siedler von Catan‘ sprachen. Egal. Ich mochte es eben nicht zu verlieren. Zurück zum Thema, sagte ich Tea das ich das mit der Lokation kurz klären würde. Mein Smartphone war griff bereit in eienr meiner Hostentasche verstaut. Geschwind waren meine Finger über das Gerät geflogen, hatten den entsprechenden Chat geöffnet und eine Nachricht in dem freien Textfeld hinterlassen. Nachdem meine Nachricht fertig war, reichte ich der Tänzerin das Smartphone. Sozusagen sollte sie diese Nachricht gegenlesen. Der Chat war ansonsten leer, daher würde sie auch ohne Worte verstehen um was ich sie bat. Sie nickte kurz und ich nickte kurz zurück, sie sollte ruhig auf senden drücken. Gesagt. Getan. Ich ließ das Gerät einen Moment bei Tea verweilen und es hatte auch gar nicht lange gedauert, gegen aller meiner Erwartung, als es einen Laut von sich gab. Eindeutig der Hinweis das eine Nachricht eingegangen war. Obwohl es mein Handy war, sah ich erwartungsvoll zu Tea. Und? „Das scheint geklärt zu sein“, sagte sie mir, nachdem sie das Display kurz studiert hatte und reichte mir das Gerät zurück. „Gut“, erwiderte ich knapp. Das technische Gerät verschwand wieder in meine Tasche und wir widmete uns weiter den Köstlichkeiten auf dem Tisch. Auch wenn das vorherige unangenehme gänzlich verschwunden schien, so war es für noch recht präsent. Zu Recht. Es war unsere gewöhnliche Art und zu verabschieden als der Abend endete und wir gleich in verschiedenen Richtungen den Heimweg antreten würden. Ein Großteil würde mir jetzt sagen: Was? Sei ein Gentleman, Ladys ließ man doch im Dunklen nicht alleine nach Hause gehen. Darauf hätte ich nur eine Antwort, oder auch zwei. Erstens: Tea wusste sich selbst sehr gut zu verteidigen. Zweitens: habe ich meinen Bogen schon viel zu weit überspannt. Ende. Und dass ich kein Gentleman war, bewies meine morgige Einladung. Denn ein Gentleman nahm doch auch auf Ladys Rücksicht, richtig? Ein Gentleman würde niemals, sowie ein Freund, jemanden zu nahetreten. Ich war also kategorisch ausgeschieden um den Titel eines Gentlemans. Für den Rückweg hatte ich mein Smartphone gezückt und verfasste erneut eine Nachricht. Ich wollte Yugi um die Ideen einweihen die Tea und ich eben geschmiedete hatten. Die Operation benötigte mehr Operator. Und Yugi war meiner Meinung ebenso gut dafür geeignet wie die Tänzerin. Ich bat allerdings auch darum, dass er es nicht an die anderen weitertrug. Wir wussten schließlich alle, welch Chaos es geben würde, wenn Joey vorher davon erfuhr. Man könnte meinen Mai würde ihn vernünftiger werden lassen. Ah, Kindskopf. Außerdem befürchtete ich, dass die Verantwortung dafür auf meinen Schultern lastete. Also. Sachte. Ich wollte für keinen Quatsch meinen Kopf hinhalten. Nur für jenen, den ich auch selbst anstellte. Auch Yugi war schnell mit seinen Antworten. Und schien begeistert von den Ideen zu sein, von denen ich berichtete. Und brachte mich zu lachen, oh verflucht, wir waren uns in manchen so ähnlich. Natürlich pickte er sich diese eine Idee eben so gesondert heraus, wie ich sie sah. Fotobox. Witzigerweise schlug er ebenso vor, dass sicher tolle Beweise entstanden mit denen man das eine oder andere Spiel beeinflussen konnte. Tze. Von wem hatte sich der Junge das nur abgeschaut. Sicher nicht von mir. Oder etwa doch? Niemals. Ich zog dieses niemals in eine künstlich ironische Länge in meinen Kopf. Schön das Yugi und ich weiterhin gelegentlich auf derselben Welle schwammen. Da meine Bahn gleichkommen würde, auf die gerade wartete, steckte das Telefon wieder weg. Kaum hatte ich es in die Tasche gleiten lassen, bettelte es um erneute Aufmerksamkeit. Es war etwas völlig Normales. Und doch hielt ich kurz inne, der kleine Unterschied den es für mich zur Normalität gab, war der Ton. „Was? Zweimal an einem Tag?“, gab ich verblüfft von mir, natürlich an mich selbst gerichtet. Und doch ergriff mich das Gefühl von Euphorie. „Zeit für Glücksspiele“, murmelte ich mir zu. Nichts anderes könnte es sein, als Glück. Wohl kaum Sehnsucht. Vielleicht Zufall? Dennoch widerstand ich dem Drang mich sofort an das technische Gerät zu wenden, zu nächst wollte ich in die Bahn steigen, die direkt vor meinen Füßen zu halten begann. Sofort suchte ich mir einen Platz. Das Handy blieb an Ort und Stelle. Nur einen Moment. Noch einen kleinen Augenblick. Nur für das eigene Gefühl, ich hätte darüber Kontrolle. Ach, was solls. Doch hatte ich vor danach zu greifen, setzte sich Jemand neben mich. Ah. Zu spät. Ich blickte an der Person hoch, von der ich offensichtlich breit angelächelte wurde. Meine Augen wanderten empor, fanden wahrlich ein breites Grinsen und damit verbunden leicht verengte braune Augen. Rei! „Na. Warst auf nem Date?“, fragte der bekannte Arbeitskollege und sein Grinsen schien nicht abzuklingen. „Nein“, antwortete ich souverän darauf, doch ich wusste bereits, dass der andere mir nicht glaubte. „Dabei schien es so als hättet ihr viel Spaß gehabt“, stieß der Gerüchtekoch Nummer eins aus. WAS? Es war nicht oft so, wirklich nicht, aber meine Fassung hatte kurz mein Gesicht verlassen. „Wovon sprichst du?“, sagte ich als ich mich gefangen hatte. Wirklich? Er hatte mich mit Tea gesehen. Strahlend zog der Andere nun eine Quittung hervor, auf dem derselbe Name des Lokals stand in dem ich selbst vor wenigen Minuten gewesen bin. Ich nickte dann verstehend. Rei nickte mich wissend an, als wäre es der ultimative Beweis für seine neue wilde Theorie. Tja, das hieß dann wohl das die nächste Pool Email dann über ihn ging. Schön. Nein!! Ich wartete vergebens darauf, dass mein Kollege auf eine andere Alternative käme. „Du meinst Tea?“, hackte ich nun nach. Und die Brauen des jungen Mannes flogen empor. „Oh~. Tea also. Schöner Name für ne hübsche Frau“, flötete der andere und verlor sich in irgendeiner Fantasie. Hallo? Atemu an Rei. Hallo? Ich betrachtete sein Nicken, als würden seine kreativen Gedanken plötzlich einen Sinn ergeben. „Wie passend. Ihr Name endet auf einem A und deiner beginnt mit einem“, sprach er dann aus und ließ mich in gänzlicher Irritation zurück. HUH! Darauf war ich ja noch nie im Leben gekommen. „Sie ist eine gute und langjährige Freundin“, sagte ich fast etwas eschauffiert darüber. „Jaha. Verstehe“, entgegnete der Andere. Ich ahnte das er gar nichts verstand. „Sie ist wirklich hübsch. Ich verstehe wieso du für sie nach Domino kamst“, setzte er fort und nickte sich selbst wieder wissend zu. Klopfte mir dann vertraut auf die Schulter. Oh nein. Bitte nicht. Nicht wieder diese Geschichte. „Das muss wahre schicksalhafte Liebe sein. Ich wünschte ich fände sie auch bald“, flötete Rei verträumt. Wenn er nicht gleich seinen Mund halten würde, würde ich ihm zeigen was für andere Dinge er finden könnte. Dieses Gerede war mir mehr als nur angenehm. Ich schob meinen Kollegen etwas beiseite, damit er mit diesem Klopfen aufhörte. „Du spinnst“, gab ich darauf zurück und verdrehte die Augen. Der war verrückt geworden. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was in diesem Kopf abging, wenn dieser nur wüsste das… oh ich malte lieber nicht den Teufel an die Wand. Mein Glück hatte mich schlagartig verlassen, ich dürfte es also nicht provozieren. „Wir stehen und doch nah Atemu. Man könnte doch sagen, wir sind Freunde und somit über alles reden“, begann der Andere wieder zu reden, betonte das Wörtchen ‚alles‘ extra. Ach ja. Wage Vermutung. Ich sah das völlig anders, aber worauf wollte er hinaus? Es würde ein kläglicher Versuch meinerseits werden, mich auf die nächste völlig verrückte Aussage vorzubereiten. Na los. Möge es nur halb so schlimm sein, als es bereits war. „Ich weiß sehr persönlich aber… diese langen Beine… sie muss Ultra weiche Haut haben und diese Lippen sicher erst…“, sinnierte sein Arbeitskollege voller Hingabe. Vor meinem inneren Auge studierte ich tatsächlich kurz die, verführerischen, langen Beine. Weiche Haut? Vermutlich. Sicher. Und eine Überprüfung wert. Mein Kopf nickte kurz auf die angedeutete Beschreibung des Anderen, als wüsste ich genau wissen wovon er sprach. Mein innerer Blick rutschte höher. Sicher. Eine äußerst hübsche Gestalt und Lippen die so manche Fantasien beflügeln konnten. Ein hübsches Gesicht dazu, um spielt von langen blonden…HALT! Während ich in Gedanken die Gestalt der adretten Chefsekretärin abfuhr, redete der andere von seiner Freundin. Besten Freundin. Sofort schüttelte ich meinen Kopf, fort mit diesen Bildern und fort mit der aufregenden Röte im Gesicht. „Rei. Du sprichst hier von meiner besten Freundin. Wenn du nicht am eigenen Leib erfahren willst, wie sich eine gebrochene Nase anfühlt, hörst du jetzt auf von solchen Dingen zu reden“, verkündete ich meine bitter ernste Drohung. Die Wirkung darauf trat sogleich ein, ein erschrockener Blick traf mich. Botschaft angekommen? Doch dieses bübische fremde Grinsen kehrte zurück. Nein, war sie nicht. „Ja. Ja. Entschuldige. Dein Mädchen. Ach wirklich, ich werde neidisch. Wahre Liebe und die beste Freundin in einem. Du Glückspilz“, säuselte der Andere und verstummte. Mir entfloh ein großes und hilflos Seufzen. Hoffnungslos. Entkräftet als hätte ich einen Marathon hinter mir, ließ ich mich zurück in den Sitz sinken. Wie gerne ich jetzt klarstellen würde, dass er sich so vollkommen irrte. Es wäre prinzipielle so einfach für mich. Es würde mich ein Bild Aufruf am Handy kosten und die Aussage: hier sie. Das ist die Person von der ich erzählen könnte wie sich die Haut unter meinen Fingern anfühlte und wie wahrhaftig weich und zart die Lippen wären. ABER. Wozu Öl ins Feuer gießen. Wozu dem jungen Mann die Möglichkeit geben, nachher noch eine verrücktere Idee zu erschaffen. Ich ignorierte Rei für einen Augenblick und gab mich meinem wahren Sinnieren hin. Das meine Fingerspitzen unwillkürlich zum prickeln brachte und mein Blut in Wallung. Oh, Himmel, es gab da so viel zu entdecken und gefühlt würde meine Neugierde daran nie verebben. „Naja also dann bis Montag. Ich muss hier raus“, waren Rei’s Worte die mich aus meiner Fantasie rissen. Zum Abschied hatte er sich kurz verbeugt und verließ die haltende Bahn. Ich konnte nur eine knappe Geste darauf erwidern und hätte ihm gerne gesagt, dass er sich zusammenreißen soll und bis Montag zur Vernunft gekommen sein. Ach, würde ja auch nichts bringen. Sollte er doch glauben was er wollte. Ich wusste es ja besser. Oh~ ja. Jetzt ist aber gut! Ermahnte ich mich direkt selbst. Und sah erst einmal nach an welcher Station wir überhaupt waren. Bei meinem heutigen Blick verpasste ich noch den richtigen Halt. Ein Blick auf die Anzeige sagte mir jedoch, dass ich noch zwei Stationen Zeit hatte. Zeit zu Träumen. Fantasieren. Und mich selbst zu ermahnen. Nur einen Moment könnte ich ruhig der vernarrte und verliebte Idiot sein, oder? Der Aufruf meiner Haltestation, rief mich wieder zur Besinnung und machte mich bereit auszusteigen. Ab jetzt war es nur noch ein kurzer Fußweg bis ich zu Hause wäre. Kaum hatte ich die Bahnstation verlassen, riss mein Smartphone wieder die Aufmerksamkeit an sich. Ah! Da war ja noch was gewesen. Ich schnaubte kurz als sei ich völlig übergeschnappt und zog das vorher erwähnte Gerät hervor. Studierte die Nachrichten, die es freigab nachdem ich es entsperrt hatte. »Bist du Zuhause?« »Hast du vergessen wie dieses Gerät funktioniert?« Belustigt kicherte ich als ich die Worte betrachtete. Erneut kribbelte es in meinen Fingern. »Nein. Ich war mit dem Sinnieren über deine Lippen beschäftigt. Entschuldige. Also, was kann ich für dich tun?« Plöp. Der blaue Haken zeigte sich sofort. »Du müsstest nicht sinnieren, wenn du dich an Verabredungen halten würdest.« Aua! Gezielt. Geschossen. Getroffen. Wow. Brutal. Aber wahr. „Recht hast du“, sagte ich mir selbst und änderte nichts daran das ich darüber ein Stück beleidigt war. Aber selbst schuld. Den Ball hatte ich ja selbst gespielt. Das er jedoch so eiskalt auf mich zurück kam, damit hatte ich nicht gerechnet. „Pff“, entfloh es mir als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Wie frech. Von wegen zarter weicher Lippen. Dieses Mundwerk gehörte gestopft. Ich blieb jede weitere Reaktion darauf schuldig. Öl und Feuer, ihr erinnert euch. Es passte so unglaublich schlecht zusammen. Also stellte ich dieses technische Wunderwerk auf stumm. Eiskalt. Darüber könnte ich Mittwoch eine ausgiebige Diskussion beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)