Weihnachten unter einem Dach von Suga-chan (Ein Haikyuu-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 4: Zusammenleben ------------------------ Zusammenleben Das Zusammenleben zwischen Tobio und Kunimi hatte sich mehr oder minder durch Zufall ergeben. Die beiden waren seit der Mittelschule miteinander befreundet und ebenfalls auf die gleiche Oberschule gegangen. Dort waren sie zwar nicht immer in einer Klasse gewesen, aber hatten doch immer viel Zeit zusammen verbracht. An der Oberschule hatten sie auch gemeinsam Volleyball gespielt, wo sie Sugawara kennengelernt hatten. Dieser hatte Tobio unter seine Fittiche genommen, da er doch oft in der Mannschaft angeeckt war. Dadurch war eine Freundschaft entstanden, die auch die Zeit nach Sugawaras Abschluss überstanden hatte. So waren Tobio und Kunimi auch an ihre Wohnung gekommen. Die beiden hatten in ihrem letzten Oberschuljahr beschlossen, dass sie eine Wohngemeinschaft gründen wollten. Beide hatten keine großen Ambitionen länger zuhause zu wohnen und hatten das Gefühl, dass eine Wohngemeinschaft zwischen ihnen gut funktionieren würde. Bisher hatte es auch noch keine Probleme zwischen ihnen gegeben. Tobio und Kunimi ergänzten einander in verschiedenen Punkten. Sie gehörten beide eher zum ruhigeren Typ und waren nicht unbedingt die größten, wenn es um soziale Interaktionen ging. Sie kamen oft damit zurecht, wenn sie nur unter sich waren. Sie verstanden sich zwar gut mit ihren Nachbarn und hatten auch Freunde außerhalb, aber Tobio war immer froh, wenn er mit Kunimi allein war. Bei ihm hatte er nie das Gefühl, dass er zu viel reden musste. Das zwischen ihnen funktioniert einfach. Leider gab es etwas, was das Zusammenleben für Tobio in letzter Zeit erschwerte. Er hatte vor einer Weile festgestellt, dass seine Gefühle für Kunimi über Freundschaft hinausgingen. Tobio wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. So etwas wie für Kunimi hatte er noch nie für jemanden empfunden. Es war etwas vollkommen Neues für ihn. Tobio war von Anfang an bewusst, dass er nicht mit Kunimi darüber sprechen konnte. Es würde ihre ganze Freundschaft auf den Kopf stellen und das wollte er nicht. Da er aber mit jemanden darüber sprechen musste, hatte er Sugawara um Hilfe gebeten. Dieser hatte ihm versprochen, dass er ihn unterstützen würde. Er hatte Tobio erst einmal die Aufgabe geben, dass er schauen sollte, ob Kunimi nicht doch seine Gefühle erwiderte. Tobio hatte leider keine Ahnung, wie er das machen sollte. Es war abends und Kunimi und Tobio hatte zusammen gekocht. Das taten sie jeden Abend, da es zu ihrer Abendroutine gehörte. Dabei sprachen sie oft über ihren Tag an der Universität, wenn etwas Interessantes passiert war. Da ihre Wohnung eine Wohnküche besaß, aßen die beiden eigentlich immer auf dem Sofa bei einer Serie. Auch dies war ein Teil ihrer gemeinsamen Routine, die Tobio nicht missen wollte. Die Schüsseln ihres Abendessens standen auf dem Couchtisch und Tobio und Kunimi waren auf ihre Serie fokussiert. Dieses Mal war es eine Crimeserie, die sie angefangen hatten. Kunimi hatte sich halb auf der Couch eingerollt, während Tobio ganz normal saß. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Kunimi ihm immer näherkam. Oder bildete er sich das nur ein? „Ich bin heute von einem Mädchen angesprochen wurden“, sagte Kunimi da auf einmal vollkommen zusammenhangslos. Mit mechanischen Bewegungen drehte sich Tobio zu seinem Mitbewohner. Er hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. „Ein Mädchen?“, hakte er nach. Kunimi sah zu ihm auf und nickte. „Ja. Sie hat mich nach einem Date gefragt.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, ging es Tobio heiß und kalt den Rücken hinunter. Kunimi war von einem Mädchen nach einem Date gefragt wurden; diese Information verarbeitete sein Kopf gleichzeitig schnell und langsam. „Nach einem Date? Und was hast du geantwortet?“ Tobio wusste nicht, was er hören wollte. Als Kunimis Freund wollte er sich freuen, dass er ein Date mit einem Mädchen hatte. Als derjenige, der in ihn verliebt war, wollte er hören, dass er ihr eine Abfuhr erteilt hatte. Es war ein innerer Zwiespalt. Die gesamte Situation brachte ihn aus seinem Konzept. „Ich habe nein gesagt. Ich bin nicht an ihr interessiert und darum werde ich auch nicht auf ein Date mit ihr gehen. Das wäre sinnlos in meinen Augen“, war Kunimis Antwort. Wie von allein machte sich Erleichterung in Tobio breit. Kunimi hatte kein Date mit einem Mädchen. Kunimi hatte kein Interesse an diesem Mädchen. „Okay. Kennst du sie denn?“, fragte er weiter nach. Er wollte ein wenig austesten, was Kunimis Verbindung zu diesem Mädchen war. Es war einer von Sugawaras Tipps gewesen, dass er mehr über sein Umfeld herausfinden sollte. Der Ältere hatte von möglicher Konkurrenz gesprochen, was Tobio nicht so ganz verstand. „Sie ist in einigen meiner Kurse. Sie ist mir vorher gar nicht so recht aufgefallen. Heute habe ich sie dann mit ihrer Freundinnen tuscheln gesehen. Kurz danach kam sie dann zu mir und hat mich gefragt“, sprach Kunimi weiter und zuckte mit den Schultern, „Es tat mir ja auch leid, dass ihr abgesagt habe, aber ich wollte ihr nichts vorspielen.“ Diese Aussage erleichterte Tobio ein weiteres Mal. Gleichzeitig reifte ein Gedanke in seinem Kopf. „Ja, das ist wahrscheinlich besser so“, stimmte er ihm zu. „Hmh“, machte Kunimi und konzentrierte sich wieder auf ihre Serie. Das nutzte Tobio, um nach seinem Handy zu greifen. Schnell tippte er eine Nachricht an Sugawara, dass er seine Hilfe benötigte. »Was ist denn mit Kunimi?« Die Antwort auf seine Nachricht erfolgt prompt. Kunimi sah ihn kurz fragend an. „Ich schreibe nur kurz mit einem Kommilitonen“, log Tobio ihn an. Er hätte auch sagen können, dass es Sugawara, dem er schrieb, aber er befürchtete, sich ansonsten zu verraten. Kunimi nickte und sah wieder zum Fernseher. »Er ist heute von einem Mädchen nach einem Date gefragt wurden. Aber er hat nein gesagt. Jetzt will ich ihn selbst nach einem Date fragen. Hältst du das für eine gute Idee?« Tobio wusste nicht, ob er schon bereit dafür war, aber Sugawara sagte ja immer wieder zu ihm, dass er über seinen Schatten springen sollte. Was auch immer das heißen mochte. »Das ist eine großartige Idee! Wir treffen uns gleich morgen und dann besprechen wir alles Weitere! Ich bin ja so froh, dass du endlich die Initiative ergreifst, Kageyama!« Das Lob in Sugawaras Nachricht war sehr deutlich herauszulesen. Tobio schielte zu Kunimi, aber dieser war vollkommen darin vertieft, wie der Ermittler gerade den Mörder überführte. Er atmete durch. Ja, er hatte die richtige Entscheidung getroffen. »Ja, treffen wir uns morgen. Danke, Suga-san.<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)