Weihnachten unter einem Dach von Suga-chan (Ein Haikyuu-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 5: Durchgemacht ----------------------- Durchgemacht Kenma hatte das Abendessen von Sugawara gut geschmeckt. Er mochte es, wie Kuroos Freund kochte und aß deshalb gerne bei den beiden. Am Anfang war es für ihn zwar merkwürdig gewesen, als sein Kindheitsfreund ihm seinen neuen Freund vorgestellt hatte. Natürlich hatte Kuroo auch schon zuvor Beziehungen gehabt, aber bei Sugawara schien es ihm wirklich ernst zu sein. Am Anfang hatte Kenma nicht gewusst, wie er damit umgehen sollte, vor allem als Sugawara recht schnell bei Kuroo eingezogen war. Sie hatten einige Zeit gebraucht, bis sie sich aneinander gewöhnt hatten. Inzwischen würde Kenma sagen, dass sie ein annehmbares Verhältnis zueinander hatten. Für ihn zählte vor allem, dass Kuroo glücklich mit Sugawara war und das war er ganz sicher. Jetzt hatte sich Kenma von den beiden verabschiedet und war hinüber in seine Wohnung gegangen. Bokuto wollte in einer halben Stunde vorbeikommen. Kenma brauchte diese Zeit, um noch ein wenig die Ruhe zu genießen. Außerdem war der Akku seiner Handheld leer und musste aufgeladen werden. Wie Kenma Bokuto kannte, würde er auch wieder einmal früher auf der Matte stehen. Irgendwie hatte es Bokuto mit der Pünktlichkeit nicht so, auch wenn es Kenma merkwürdig vorkam, dass der Ältere ansonsten immer und überall zu spät kam und nur bei ihm überpünktlich war. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er zu Kenma nur einen kurzen Weg hatte; zwei Treppen nach unten. Kenma maß dem Ganzen keine besondere Bedeutung zu. Wie Kenma es schon erwartet hatte, klingelte Bokuto fünf Minuten, bevor er ihn erwartete, an seiner Wohnungstür. Manchmal hatte er schon überlegt, ob er ihn nicht einfach warten lassen sollte. Irgendwie konnte sich Kenma vorstellen, dass Bokuto ganz brav darauf warten würde, dass sich die Tür öffnete. Also ging Kenma gleich zur Wohnungstür und öffnete sie. „Kenma! Da bin ich!“, begrüßte Bokuto ihn voller Elan und Kenma ließ ihn in seine Wohnung. Normalerweise war er kein Freund von lauten, überdrehten Personen wie Bokuto es war, aber bei ihm akzeptierte Kenma es. Er konnte selbst nicht sagen, warum es bei ihm so war. Aber seitdem Kuroo ihm Bokuto vorgestellt hatte, kam er sehr gut mit ihm zurecht. Es lag wahrscheinlich daran, dass Bokuto ihn niemals vorverurteilt hatte. Er zeigte reges Interesse an Kenmas Games und sagte nie solche Sachen, wie, dass er mal öfters rausgehen sollte. Das war für Kenma ein vollkommen neues Erlebnis gewesen, da er das bisher nur mit Kuroo erlebt hat und selbst dieser kam gerne damit um die Ecke, dass er ja mal aus seiner Wohnung kommt sollte. Und so waren ihre Zockerabende entstanden, da Bokuto es unbedingt lernen wollte. Kenma hatte es ihm gerne gezeigt. „Komm rein“, sagte Kenma noch, während Bokuto schon sein Wohn- und Schlafzimmer ansteuerte. Da Kenma einen eigenen Raum zum Streamen haben wollte, hatte er das eigentliche Schlafzimmer dafür eingerichtet. Er fand eine Schlafcouch sowieso praktischer, auch wenn er sie selten zur Couch umbaute. Als Kenma in den Raum kam, der an die kleine Küche grenzte, hatte es sich Bokuto schon bequem gemacht. „Spielen wir das Game mit den Aliens weiter?“, fragte er sofort. Kenma kam kurz in den Sinn, ihn mit einem aufgedrehten Hund zu vergleichen. Es fehlte nur das Schwanzwedeln. „Klar, können wir machen“, war seine schlichte Antwort und er setzte sich im Schneidersitz neben Bokuto. Er griff nach den Kontrollern und reichte einen von ihnen seinem Freund. Dann schaltete er den Fernseher an und wartete darauf, dass es geladen hatte. „Sag mal, Kenma, hast du schon unseren neuen Nachbar kennengelernt?“, wollte Bokuto da von ihm wissen. Kenma sah ihn kurz irritiert an, aber schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Kuro hat vorhin aber von ihm erzählt und ich kenne Akaashi ein wenig von der Universität. Er macht einen ganz netten Eindruck auf mich“, beantwortete er die Frage ähnlich wie er es vorhin bei Kuroo und Sugawara getan hatte. Er würde nicht behaupten, dass er Akaashi gut kannte, aber er machte einen ruhigen Eindruck auf ihn. Und solche Menschen mochte Kenma. Er war sicher ein guter Kontrast zu so manch einem überdrehten Individuum, welches in ihrem Haus wohnte. Bokuto strahlte ihn bei diesen Worten regelrecht an. „Dann kennst du ihn auch schon! Ich auch! Ich finde Akaashi ganz klasse! Er hat mir einmal bei einem Projekt geholfen und das war so super. Er ist wirklich großartig“, plapperte er fröhlich weiter. Diese Aussage irritierte Kenma auf merkwürdige Weise. Er wusste nicht, ob er es gut finden sollte, dass Bokuto so begeistert von Akaashi war. Aber sollte es ihm nicht eigentlich egal sein? Warum war es das nicht? „Es muss ja ziemlich schön für dich sein, dass er jetzt bei uns wohnt, oder?“ „Total! Er wird ja sogar Konohas und mein direkter Nachbar sein. Das wird so super werden“, stimmte Bokuto zu und Kenma hatte das Gefühl, dass das Strahlen in seinem Gesicht nur noch größer wurde. Er hatte das Gefühl, dass es keinen Menschen gab, der so glücklich aussehen konnte wie Bokuto. Kenma sah zum Bildschirm des Fernseher, wo das Spiel nun geladen war. „Wollen wir dann anfangen?“, fragte er ihn. Er wollte nicht mehr über das Thema Akaashi reden. Warum konnte er auch nicht sagen. „Klar. Lass uns die Aliens platt machen!“ Bokuto war Feuer und Flamme, was dazu führte, dass Kenma kurz lächelte. Er mochte es, wenn er so viel Interesse dafür zeigte. Darum verbrachte Kenma auch so gerne Zeit mit Bokuto zusammen. Wie immer ging der Abend und die Nacht schnell herum. Nachdem sie mit ihrem Alien-Spiel gut vorangekommen waren, hatte Bokuto gemeint, dass es ihm reichte, wenn er Kenma noch beim Zocken zusah. Dagegen hatte er nichts einzuwenden. Er störte ihn nicht. Bokuto machte sich lang auf der Schlafcouch und legte sich halb hinter Kenma. Er fragte zwischendrin immer wieder, was er gerade machen musste, und Kenma erklärte es ihm gerne. Bei allen anderen war es meistens ziemlich schnell genervt, wenn sie ihn beim Zocken ansprachen, aber bei Bokuto war das noch nie so gewesen. Kenma wusste zwar auch nicht, warum dies der Fall war, aber es war ihm auch egal. Er fühlte sich einfach wohl in Bokutos Nähe. Das musste er in seinen Augen nicht groß erklären. Es war ein Fakt und damit gut. Kenma riskierte einen kurzen Blick zur Uhr, die über der Zimmertür hing. Es war halb drei in der Nacht. Bokuto und er hatten wieder einmal die halbe Nacht durchgezockt. Das kam in letzter Zeit immer öfter vor. Kenma fiel auch erst jetzt auf, wie ruhig Bokuto seit einer Weile schon war. Er sah neben sich; der Ältere war eingeschlafen. Auch das passierte immer häufiger. Kenma zuckte mit den Schultern. Er speicherte das Spiel und machte den Fernseher danach aus. Er würde sich zu Bokuto legen. Irgendwie störte es Kenma nicht, wenn er neben ihm schlief. Auch dieser Tatsache maß er nicht sonderlich viel Bedeutung an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)