Adventskalender: The third and last FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 14: Replay ------------------ „Ich finde es richtig toll, dass Hinata noch mit den Ehemaligen etwas trainiert. Yaku-san hat bestimmt noch den ein oder anderen Trick für ihn“, sagte Yachi zu Rina. Die beiden Mädchen halfen gerade Yaotome und Tokita beim Dekorieren des Gemeinschaftsraumes. Besonders viele Möglichkeiten hatten sie nicht, aber mit Toilettenpapiergirlanden und Serviettenornamenten konnten sie den kühlen Raum etwas netter gestalten. Mit den Jungs der Dateko rückten sie Tische an den Rand und Sessel in die Mitte. Yamaguchi hat sich von Kindaichi und Kunimi abholen lassen, um, wie hatten sie gesagt? „Das richtige Zeug zu besorgen.“ Auf die verzweifelten Versuche, sich herauszureden, hat Kunimi ganz klar und deutlich in aller Ruhe gesagt: „Dein Freund ist der Party-Dude, du musst dich auskennen, ich hab den gefälschten Ausweis dabei und wenn Yutaro nicht wie ein verschrecktes Küken dreinschaut, werden wir das schon hinkriegen.“ Beim Mustern der beiden Kapitäne war sich Kunimi aber nicht sicher, wer hier das größere Küken war oder sollte er sich auf Häschen korrigieren? „Ach kommt schon, so schwer kann das nicht sein“, sagte er und drängte sie in den kleinen Konbini ein paar Gassen weiter. Yamaguchi fühlte sich bereits beim Betreten so als hätte er etwas verbrochen. Sein Herzschlag ging schneller, das Atmen wurde zu einer Herausforderung und er wusste nicht, ob es ihn beruhigen oder mehr beunruhigen sollte, dass es Kindaichi genauso zu gehen schien. Nur Kunimi bewahrte Ruhe und komplimentierte die zwei weiter. „Also?“, fragte er und Yamaguchi japste unter dem ernsten unausweichlichen Blick auf. Er erinnerte sich aber auch gut an Terushimas Worte, dass es bei Party-Getränken immer ganz auf das Publikum ankam und was man eigentlich wünschte zu erreichen. Er wünschte sich, dass sie nicht alle mit einem Vollrausch schlafen gingen und morgen mit einem Kater das Finale des kleinen Weihnachtsturniers spielten. Er erinnerte sich auch daran, wie es letztes Jahr gewesen ist. Es gab eine undefinierbare Bowle, die zwar stark war aber mit etwas Limo gut abgeschwächt wurde und sogar trinkbar war. Und dann erinnerte er sich daran, dass Terushima heute auch mit Kollegen aus war und sicher auch etwas trank. Ob sie noch telefonieren würden? Er sollte wirklich um seine Nüchternheit bemüht sein. „Wie wärs, wenn wir Alkopops kaufen? Oder eine starke Sache und sonst Saft und Cola?“, schlug er vor als sie den Gang mit den Getränken betraten. „Und welche starke Sache würdest du nehmen?“, fragte Kunimi. Yamaguchi rang mit sich, ging die Schritte weiter ans Ende des Ganges, wo es auch Bier, Wein und Sake gab und wo im Anschluss der übliche Fusel stand. „Rum oder Wodka“, sagte er. In seinem Kopf hallte Terushimas Empfehlung, dass man beides mit allem mischen konnte. „Dann entscheidet der Preis“, sagte Kunimi und griff zu einer Flasche billigen Wodka. „Und was sollen wir sonst mitnehmen?“, ging das Fragespiel weiter. „Orangensaft? Und ähm Cola oder Energiedrinks?“, fragte Kindaichi und Yamaguchi nickte. Damit sollten sie eine gute Auswahl haben. Alkoholfreie Getränke bekamen sie sonst auch noch in der Herberge am Automaten. Was sie am Automaten nicht bekamen, war der Herzinfarkt, den Yamaguchi hätte versichern können, gerade erleben zu müssen, als er Saekos Lachen hörte. Sie und Ukai waren gerade beim Kombini hereingekommen und Tanakas ältere Schwester schien in Erinnerungen zu schwelgen. „Schnell“, sagte Yamaguchi und die drei Jungs verzogen sich in dem Moment als die beiden Erwachsenen den Gang mit dem Sake aufsuchten. Die nächste Bewährprüfung hatten Yamaguchis und Kindaichis Herzen am Tresen zu bestehen. Kunimi stand mit einem entspannten Pokerface vor dem Kassier. Der Ausweis wurde überreicht, das Pokerface blieb aufrecht. Der Mittdreißiger musterte das Dokument in seiner Hand, dann die Gesichter der drei und blieb bei Kunimi hängen. Nur das Kichern von Saeko war zu hören, was Yamaguchi gleich doppelt nervös machte. Selbst, wenn das mit dem Ausweis gut ging, dann würde es nicht gut laufen, wenn sie jeden Moment ertappt werden würden. Schier unendlich wirkende Sekunden dauerte es, bis sie endlich „Okay, das macht 4.450 Yen“ hörten und Kunimi die Rechnung begleichen konnte. Draußen steckte Kunimi den Ausweis stolz in seine Tasche und winkte seine beiden Begleiter hinter sich her. „Wisst ihr, das Geheimnis liegt darin, sich nicht exakt volljährig zu machen, man muss schon ein zwei Jahre drauflegen. Wie viele 21-Jährige glaubt ihr, sieht der Kerl am Tag, die nur knapp so alt aussehen?“, fragte er. „Das heißt, der hat dir gerade abgekauft, dass du 23 bist?“, fragte Kindaichi beeindruckt und Kunimi nickte stolz. Zurück in der Herberge warteten bereits die meisten im Gemeinschaftsraum versammelt. Becher und Gläser waren zusammengetragen worden und ein Handy sorgte für begleitende Weihnachtsmusik auf die hin Kunimi gleich das Gesicht verzog. „Muss das sein?“, fragte er. „Wusste gar nicht, dass du so ein Grinch bist“, sagte Koganegawa und lehnte sich neugierig zu den Tüten, die die Jungs brachten. „Ich bin kein Grinch, man muss nur noch ständig Weihnachtsmusik hören, auch wenn es ein Weihnachtsturnier ist“, wich Kunimi aus und ließ Yamaguchi und Kindaichi das mit den Getränken regeln. Eine Bowle gab es diesmal nicht, dafür konnte jeder entscheiden wie viel Wodka gewünscht war und mit welchem Mischgetränk er kombiniert werden sollte. „Dann spielen wir doch dieses Mal Ich hab noch nie, was sagt ihr?“, fragte Yaotome, der das Flaschendrehen letztes Jahr zwar sehr witzig fand, aber irgendwie stand da immer eine Person allein im Mittelpunkt und so konnte man auch viel mehr über seine Kollegen herausfinden, sogar gleichzeitig. „Und wie geht das?“, fragte Hinata, der gerade von der Sporthalle kam und auch Kageyama zeigte durch seinen Blick deutlich, dass man die Spielregeln erklären sollte. „Klar, dass unser Trottel und sein Trottelkönig das nicht kennen“, lachte Tsukishima. Er würde sich noch ein bisschen hier aufhalten, bevor er sich mit Kuroo traf. „Und du kennst natürlich jedes blöde Partyspiel, Brillenschlange“, kam es patzig von Kageyama. „Tja, Zufälle ergeben sich eben, wenn man einen älteren Bruder hat. Aber wollen wir doch mal das offensichtliche klarstellen: Es geht darum, was du noch nie gemacht hast, andere aber schon“, begann Tsukishima. Sie setzten sich dafür im Kreis auf, jeder hatte ein Getränk und es wurde erklärt, dass reihum eine Aussage darüber getätigt wurde, was man noch nie gemacht hat nur um dann durch die Trinkpflicht zu erfahren, wer der anderen es eben schon getan hat. „Versteh ich nicht“, sagte Kageyama und Tsukishima seufzte. „Ich hab noch nie was geklaut! Muss ich jetzt trinken? Ich hab ja noch nie, also ist es wahr“, rief Koganegawa zu Tsukishimas Rechten rein. „Nein! Wie schwer kann das sein? Du trinkst nur, wenn du das schon gemacht hast“, sagte Tsukishima. „Achso und ich darf nur Dinge sagen, die ich wirklich noch nie gemacht hab?“ – „Ja, was hätte das sonst für einen Sinn?“ – „Um selbst zu trinken?“ – „Ich bin umgeben von Idioten!“ „Also muss ich jetzt trinken, weil ich schonmal was geklaut habe?“, fragte Yamaguchi zögerlich und Tsukishima sah nach links zu seinem besten Freund. „Ähm… ja, also jeder, der schon was geklaut hat, muss jetzt trinken“, antwortete er und besah mit überraschten Augen, das Yamaguchi einen Schluck von seinem Becher nahm. Dass auch Shoji, Fukiage und Yachi (sie hat unabsichtlich einen Block im Schreibwarenhandel eingesteckt, weil man sie erschreckt hat) tranken, nahm er gar nicht richtig wahr. „Und was war es?“, fragte er. „Eine Weintraube im Supermarkt zählt nicht oder ein Bonbon. Es ist schon was Richtiges gemeint“, unterstrich er noch, traute Yamaguchi aber eigentlich nicht einmal das zu. „Nein, es war schon was Richtiges“, sagte Yamaguchi und wich dem Blick seines besten Freundes aus. Tsukishima wurde unruhig und hatte sofort Terushima in Verdacht. „Also was?“ – „Ein Moped“ und umgehend waren alle Blicke auf Yamaguchi gerichtet. „Dieser Punk tut dir nicht gut! Kein bisschen“, knurrte Tsukishima, auch ein Schnauben kam ihm aus. „Wir haben es nicht einfach so geklaut, okay? Der Kerl hat Yuujis Schwester verarscht, wir haben uns für sie gerächt!“, erklärte Yamaguchi rasch. Ein beherztes „Aaaw“ ging durch die Runde und es wurde auch gepfiffen, Koganegawa klatschte sogar. Auch Hinata fand das angebracht. „Und wir haben es nur ein paar Straßen weiter versteckt, es ist alles gut“, schwächte Yamaguchi ab. Tsukishima fand es trotzdem nicht gut. Sein Blick wich Yamaguchis Gesicht und durch die Runde. Da er neben Koganegawa saß, der die Runde quasi begonnen hat, war nun er dran und sein Blick blieb auf Hinata und Kageyama hängen. „Gut“, sagte er. Seine Mundwinkel zogen sich breit auseinander und in seinen Augen funkelte die Arglist wider. „Ich hab noch nie mit Kageyama rumgeknutscht“, sagte er und starrte Hinata an. Doch nichts. Zur Überraschung aller gab es bei den Jungs von Aoba Johsai nun einen besonders unangenehmen Moment. Kunimi und Kindaichi hatten gleichzeitig zu ihren Bechern gegriffen und maßen einander nun mit überforderten Blicken während sie einen Schluck nahmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)