Adventskalender: The third and last FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 21: What are you waiting for? ------------------------------------- Die Taschen mit den wenig mitgebrachten Sachen waren nach dem letzten Spiel rasch gepackt und standen in der kleinen Empfangshalle bereit. Vereinzelt haben sich kleine Grüppchen gebildet und tauschten sich über ihre Nachmittagspläne aus. Coach Nekomata hat eingeworfen, dass er den Schülern gerne noch ermöglichen wollte, den Weihnachtsmarkt auf Burg Sendai zu besuchen. „Was wäre unser Weihnachtsturnier ohne abschließenden Glühwein?“, lachte Coach Ukai. Die Trainer und Lehrer beschlossen somit gemeinsam, den Standort zu wechseln und ließen die Schüler nach einer kurzen Busfahrt bei der Burg los. „Kenma! Kenma! Schau mal“ Hinata zog den einstigen Zuspieler am Arm hinter sich her, direkt zu einem Stand, wo es Obst geformt aus Marzipan gab. Kenma stolperte, aber betrachtete wie ihm besagt wurde die kleinen essbaren Kunstwerke. Dennoch verzog er das Gesicht etwas. „Ich mag kein Marzipan“, sagte er zu Hinatas empörter Überraschung. „Waas? Jeder mag Marzipan! Oder?“, zweifelte der aufgeweckte junge Mann nun doch. „Ich glaub, viele mögen es“, gestand ihm Kenma zu und zuckte mit den Schultern. „Mag Iizuna-san Marzipan? Welches Obst mag er?“, fragte Hinata und Kenma fühlte sich überfordert. Er wusste es nicht. Iizuna hat in seiner Gegenwart noch nie etwas gegessen (er wollte sich nicht die Blöße geben, irgendetwas im Gesicht oder zwischen den Zähnen zu haben und sich damit zu blamieren) und gesprochen haben sie auch noch nicht darüber. Ob ihr nächstes Date so ein typisches werden würde? Eines in einem Restaurant? Irgendwie gefiel Kenma der Gedanke nicht. „Ich glaub, er mag Kirschen. Er hat mal gesagt, mit ihm sei gut Kirschen essen“, sagte er schließlich. Aus Hinatas Frage hatte er schon vermutet, dass er ihm vorschlagen wollte, ihm so etwas mitzunehmen, weswegen Kenma einen kunstvoll verschwungenen Kirschen-Zwilling erstand und in einer kleinen hübschen Schachtel in seiner Jackentasche verstaute. „Er freut sich bestimmt“, sagte Hinata während Kenma überlegte, auch für Kuroo etwas mitzunehmen. Weil Kuroo aber anwesend war, entschied er, dass er sich selbst etwas kaufen konnte, wenn er das wollte. Kuroo wollte sich gerade kein Marzipan kaufen, er entschied sich mit Yaku für Glühmost. „Weihnachtsmärkte sind immer so verdammt romantisch“, seufzte er und stellte sich mit dem Kleineren an einen Stehtisch. „Wenn du jetzt zum Flennen anfängst, geb‘ ich dir ‘nen richtigen Grund zum Heulen“, sagte Yaku und tippte angespannt am Rand seiner Tasse herum. Kuroo schüttelte den Kopf. Die zwei beobachteten die Volleyballer, wie sie sich am Weihnachtsmarkt verteilten. Lev stand irgendwann mit Inuoka bei Kenma und Hinata. Alle vier tranken Kinderpunsch und hatten rote Backen von der Kälte. „Er sollte seine Haube aufsetzen“, sagte Kuroo. „Volleyball-Mom“, zog ihn Yaku auf und hinderte ihn damit, tatsächlich hinüber zu gehen und Kenma diesen Rat zu geben. Stattdessen gab er Yaku einen genervten Blick. Aus dem Augenwinkel konnte Kuroo sehen, dass Kageyama sich zu Kindaichi und Kunimi gestellt hat und die drei wohl über etwas Ernstes sprachen, aber nicht stritten. „Gestern war wirklich gut“, sagte Kageyama. Kindaichi musterte ihn unsicher. Kunimi ließ sein resting Bitch-Face walten. „Du meinst das Spiel?“, fragte Kindaichi und griff nach Kunimis Hand, was ihm gerade so gewährt wurde, denn Kunimi erkannte aus der Stimme seines Freundes, dass er Halt brauchte und dafür wollte er immer einstehen. „Ja, deine Aufschläge waren im Vorentscheid schon sehr gut, aber gestern hatte ich das Gefühl, Oikawa selbst dort stehen“, sagte Kageyama. Er war mit der Zeit besser damit geworden, auszusprechen, was er dachte und auch Nettes zu sagen. Kindaichi lief rot an, lachte etwas verlegen und war sichtlich erleichtert. „Dachtest du, er meint das Trinkspiel?“, fragte Kunimi. Sein Daumen strich vorsichtig über Kindaichis Handrücken. Selbst in Handschuhen brachte diese Geste Beruhigung. Kindaichi nickte und dann sahen sie sich alle drei unsicher an. „Lasst uns das vergessen oder?“, schlug Kageyama vor. „Ne, ich will das nicht vergessen“, lehnte Kunimi ab. Nun wurde Kindaichi wieder unruhiger. „Hast du es nicht gut gefunden? Damals?“, fragte Kunimi. Kageyama entkam ein unterdrücktes Lachen, weil er mit der Frage überfordert war. Kunimi konnte sehr direkt sein und verzog nicht einmal bei so expliziten Fragen eine Miene. „Naja… ja schon“ – „Eben, also warum was Gutes vergessen?“, fragte Kunimi und sah zu Kindaichi. Auch ihn fragte er, ob er es damals mochte oder es bereute. Beides war die Antwort, denn Kindaichi war ein hoffnungsloser Romantiker und hätte seinen ersten Kuss lieber Kunimi geschenkt. Für Kunimi hatte das wenig Bedeutung, auch wenn er sich nun etwas schlecht fühlte, weil seine Erfahrungen diesbezüglich wohl etwas breitgefächerter waren als die seines quasi unberührten Freundes. „Lasst uns einfach erwachsen drüber stehen, okay?“, sagte Kunimi. Er visierte bereits einen Stand mit Süßigkeiten an, wo ihm Kindaichi gerne einen Wunsch erfüllen wollte. Kageyama nahm die Anregung an und folgte den beiden. „Ihr kennt euch ja bei sowas jetzt aus oder?“, fragte er. „Bei was?“, wollte Kunimi etwas mehr Information. Bei Süßem kannte er sich sehr gut aus, aber das wusste der Zuspieler. Kageyama räusperte sich. „L-Liebe“, legte er offen und nun sahen ihn beide mit großen Augen an. „Was? Du bist verliebt? So richtig?“ Kindaichi lehnte sich neugierig nach vorne und stand nun gerade mit dieser Information wirklich erwachsen über der Situation. „Ja, naja weiß nicht“, drückte Kageyama wieder ein bisschen herum. Gestern schon beim ersten Spiel des Weihnachtsturniers hat er sich anders gefühlt und als sie dann alle gemeinsam in dem Gemeinschaftsraum saßen und diese Aussage von Tsukishima kam, die dann auch bei Kindaichi und Kunimi anfänglich für komische Schwingung gesorgt hat, wusste Kageyama, dass er eine Sache so nicht stehen lassen konnte und schon gar nicht vor dem Abschluss. „Kauf ein Lebkuchenherz. Aber keines, wo Zwerg oder sowas drauf steht, sondern was Süßes“, sagte Kunimi, weil er bereits eine Vermutung hatte. Kageyama legte den Kopf schief. „Sind Lebkuchenherzen nicht alle süß?“ – Hopfen und Malz verloren. „Naja… vielleicht kaufst du einfach was, wovon du weißt, dass er es mag? Aki mag ja Salzkaramell, damit kann ich ihm immer eine Freude machen“, sagte Kindaichi stolz. Kunimi mochte es eigentlich nicht, dass er dadurch auch bestechlich war. Er würde auch nicht zugeben, dass er gegen Kindaichis süße Art immer bestechlich war. Gut, dass dieser das noch nicht wusste. „Und ich weiß, dass du zu den wenigen verrückten Menschen gehörst, die auf Lakritz stehen“, warf Kunimi ein und rümpfte die Nase. Nein, Kunimi mochte kein Lakritz, aber Kageyama nahm aus dem Gesagten seine Mission heraus. „Okay, dann… wir sehen uns“, sagte er zu ihnen und verabschiedete sich, seine Runde auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen. Kuroo folgte dem Zuspieler der Karasuno mit seinem Blick und wandte ihn wieder zurück als ihn Tsukishima und Yamaguchi kreuzten. Nicht unbemerkt zu seinem Bedauern. Rasch sah er wieder zu Yaku und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Du bist echt ein hoffnungsloser Trottel“, sagte dieser und machte ihm seine Illusion zu Nichte. „Bin ja in bester Gesellschaft“, gab Kuroo zurück, weil er gerade auch genau gesehen hat, dass Yaku eine ähnliche Reaktion beim Erhaschen von Levs Blickgesuche hatte. „Pfft…“ „Du, Tsukki?“, fragte Yamaguchi, aber dieser schüttelte gleich den Kopf. „Nein, ich werde es nicht mit ihm versuchen“, hat er die Richtung der Frage gleich durchschaut. „Warum nicht?“, fragte Yamaguchi weiter. „Weil er ihm zu ähnlich ist und gleichzeitig so anders, dass es mich aufregt. Erzähl mir lieber von deinem Trottel“, sagte Tsukishima und gab den Ring frei für alles, was Yamaguchi nun über Terushima zu sagen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)