Adventskalender: The third and last FanFiction about Love von Hypsilon ================================================================================ Epilog: Unlove you ------------------ Ich war immer gut darin, Menschen einzuschätzen. Deswegen weiß ich auch, wann etwas eine Chance hat und wann nicht. Wann Gefühle stark genug sind, etwas zu überstehen und wann es an der Zeit ist, es sein zu lassen. Ich weiß auch, dass man manchmal zur falschen Zeit am falschen Ort ist und dann lernt man jemanden kennen und dann ist alles anders und dann… irgendwann ist es wieder anders anders. Mein Blick fällt auf mein Handy. Eifelturm, 8pm Semi-Semi hatte immer schon einen ganz schlechten Geschmack. Sein Kleidungsstil ist schrecklich. Bei Kunst und Musik ist das so eine Sache, aber das mit den Dates muss er auch üben. Das ist so klischeehaft. Am Besorgniserregendsten aber ist sein Männergeschmack. Da muss ich lachen. Weil ich der Geschmack bin. Ich hab lange darauf gewartet, ihn wieder zu sehen. Ich stell mir die Frage, ob es eine zweite Chance geben sollte. Ob ich eine zweite Chance verdient habe, nach all dem, was ich ihm angetan hab. Im Spätsommer war ich zwei Wochen in Österreich in einer kleinen Schokoladen Manufaktur bei Graz, in den Bergen. Es war traumhaft. Aber was ich in Österreich fürs Leben gelernt habe, war nicht der Weg zur perfekten Schokolade. Der Österreicher sagt nämlich, nur Gulasch würde aufgewärmt schmecken. Das ist so ein Eintopf mit Fleisch aus Ungarn, das ist auch so ein Land hier in Europa. Und damit sagen sie sich, dass man eine Liebe nicht aufwärmen sollte, weil es nicht schmeckt. Weil es nicht richtig ist. Aber meine Liebe ist nie kalt geworden. Ich hoffe, seine auch nicht. Deswegen halte ich nun dran an, endlich richtig zu sein. Ich mach die Nachricht zu. Das schlechte Gefühl wird von einem Sprung meines Herzens verdrängt. „Satori, geh endlich, du hast eindeutig wo zu sein“, sagt mein Chef. Was für ein Guess Monster. Ich lache. „Merci“. Ich verneige mich und laufe aus dem Laden auf die Champs-Élysées zum Triumphbogen um dort die Metro zu nehmen. Hoffentlich hab ich Glück, denn die Metro fährt heute unregelmäßig. Am Schalter verwehrt sich meine Jahreskarte. Ich fummle sie nervös über den Scanner und muss lachen, weil ich so aufgeregt bin und es mir deutlich wird. Er würde mich auslachen. Ich stoppe und sammle mich. Erst einmal einatmen. Dann ziehe ich die Karte langsam durch und es klappt. Die M2 fährt in 12 Minuten. Das wird knapp. Knapper noch, weil viele Menschen unterwegs sind und das Weiterfahren verzögert. Ich war noch nie in meinem Leben so nervös. Es war noch nie in meinem Leben etwas so wichtig. ’Cause the one thing I can’t do is unlove you Und ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich bin nicht beim Eifelturm sondern am Hügel von Montmartre. Am unteren Ende der Treppe bleibe ich stehen und ringe nach Luft. Mein Blick sucht hastig nach ihm. If I could unlove you, I would’ve done it by now „Kei!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)