Festival of Blood von nataschl91 ================================================================================ Kapitel 6: 6 ------------ Helle Sonnenstrahlen drangen an ihr Gesicht und Samantha drehte sich schwerfällig knörend in die andere Richtung. Sie blinzelte zwei, dreimal und dann war sie endgültig wach, setzte sich in ihrem Bett auf und ließ den Blick durchs Zimmer schweifen. Heute war sie nicht so frustriert gewesen wie gestern früh, heute hatte sie sehr gut und vor allem durchgeschlafen. Sie erinnerte sich wage daran, wie sie und Tommy noch am Lagerfeuer gesessen hatten, wie sie irgendwann gegen seine Schulter gelehnt eingeschlafen war. Er hatte sie in den frühen Morgenstunden in ihr Zimmer getragen, sie zugedeckt und ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn gehaucht. Dann war er wieder verschwunden. „Ich werde aus dem Kerl einfach nicht schlau“, gähnte sie genüsslich, rieb sich die Augen und blickte dann auf ihr Lederarmband. Sie grinste breit, während sie es einige Minuten lang ansah, dann schwang sie sich aus dem Bett, motiviert heute einen schönen Tag zu haben. Sie ging nach unten, hielt während sie frühstückte ein kurzes Schwätzchen mit Martha, welche wie immer am herum wuseln war und verabschiedete sich dann. Draußen war die aufgeladene Stimmung beinahe zum Greifen nah, heute Abend würde sie Wolfsburrow in seiner wahren Pracht erleben und bei dem Gedanken hätte Samantha Freudensprünge machen können. Mit schwungvollen Schritten ging sie über die Brücke, den Weg entlang bis hin zur Weggabelung und dann links zur Ranch hinauf. Am Haus angekommen hörte sie das gleichmäßige Schnarchen von Earl, welcher wie erwartet in seinem Schaukelstuhl saß, die Cap tief ins Gesicht gezogen. Samantha fragte sich breit grinsend ob er immer noch oder schon wieder schlief, während sie den klimpernden Geräuschen aus Richtung der Werkstatt folgte. Tommy stand ihr mit dem Rücken zugewandt breitbeinig da, sein nackter Oberkörper war zur Hälfte im Motorraum ihres Leihwagen verschwunden. Die metallischen Geräusche, welche an ihr Ohr drangen hätten eine Melodie sein können, so gut gelaunt war sie in diesem Moment. „Du hast Speck gegessen“, hörte sie plötzlich Tommys Stimme leicht gedämpft. „Ja“, kicherte sie und harkte ihre Daumen in die Gürtellaschen ihrer Jeans, „schön knusprig rausgebraten.“ Er erhob sich langsam aus dem Motorraum, schloss die Haube und drehte sich dann zu ihr um, unterdessen wischte er seine Hände an einem Tuch ab. Sein Gesicht war noch ein wenig schmutzig, doch das störte sie keineswegs. „Ich mag es, wenn meine Frau nach Speck schmeckt“, raunte Tommy mit seiner tiefen Stimme und seine Augen wanderten zu ihrem Mund. „Moment mal...was?“, lachte sie herzhaft auf und warf den Kopf nach hinten, doch da hatte er bereits seine Hände um ihre Hüfte gelegt und drängte sie jetzt mit seinem Gewicht gegen die Scheunenwand. Ihr Lachen verstummte sofort und sie starrte Tommy mit offen stehenden Mund an. Seine Hände wanderten von ihrer Hüfte nach hinten und blieben auf ihren Hintern liegen, wo sie sich durch seine Körperwärme einzubrennen schienen. Ihr Unterleib pulsierte heftig, gab ebenfalls eine Hitzewelle nach der anderen ab und ihr Atem ging unregelmäßig. „Du hast mich schon verstanden“, knurrte er leise und kam mit seinem Gesicht immer näher, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, „heute Nacht...ist es...endlich soweit…“ Samantha spürte, wie sich ihre Lippen immer mehr zu einem breiten Lächeln formten, ohne, dass sie etwas dagegen unternehmen konnte, sie streckte ihre Hände nach Tommy aus, fuhr mit den Fingerspitzen über seinen mit Ruß verdreckten Oberkörper und zeichnete seine Brustmuskeln nach. „Warum denn bis heute Abend warten?“, hörte sie sich plötzlich selber sagen und ein Teil von ihr starrte sie nun entrüstet an. Jetzt grinste er ebenfalls breit, sein Mund schwebte direkt über ihren, seine bernsteinfarbenen Augen glühten. „Vorfreude ist doch die schönste Freude…“, raunte er amüsiert, „außerdem mag ich es, wie gerade das Blut durch deine Adern rauscht, wie dein Herz droht gleich aus deiner Brust zu springen…“ „Dann...gibt mir wenigstens…“, überlegte sie und biss sich genüsslich auf die Unterlippe, „einen kleinen Vorgeschmack...das ist doch erlaubt, oder?“ Er nahm sogleich sie ihren Satz beendet hatte eine Hand von ihrem Po und griff ihr damit unters Kinn und striff mit seinem Daumen über ihre Lippe, bevor er ihr ein letztes Mal intensiv in die Augen schaute. Dann küsste er sie voller Verlangen und ohne Hemmungen, ihr Puls hämmerte jetzt gegen ihre Venen und sie nahm sein Gesicht in ihre Hände, zog ihn noch näher an sich heran. Tommy hob sie erneut mit Leichtigkeit auf seine Hüften, drehte sich mit ihr um und setzte Samantha auf die geschlossene Motorhaube. „Mach das Auto nicht kaputt!“, lachte sie hell auf. „Ich dachte, es ist gar nicht deins…“, raunte er und fuhr mit seiner Zunge an ihrem Hals entlang, was ihr eine gewaltige Gänsehaut verpasste. Er lehnte seinen Oberkörper erneut gegen den ihren, drückte sie somit weiter nach hinten, während die beiden wieder heiße Zungenküsse austauschten. Samanthas Hände glitten seinen nackten Brustkorb nach unten, bis sie am Bund seiner Jeans angekommen waren, fanden die Knöpfe und den Reißverschluss. Augenblicklich sprang Tommy nach hinten weg, schwer keuchend sah er sie herausfordernd mit seinen funkelnden Augen an, während Samantha in ihrer Bewegung inne hielt und enttäuscht einen Schmollmund zog. Für einen Moment hatte sie Bedenken, dass er wieder abhauen könnte, doch diesmal grinste er sie schelmisch an und trat wieder einen kleinen Schritt auf sie zu. „Das war knapp“, gestand er und schnippte ihre Nasenspitze. „Knapp?!“, wiederholte sie ungläubig, genauso schwer atmend wie er, „sag bloß nicht, dass du Angst hast von deinem Onkel erwischt zu werden?“ „Oh bitte…“, winkte er gleichgültig ab, „ich habe dir gesagt heute Abend...UND du hast einen Vorgeschmack bekommen! Wage es bloß nicht, dich jetzt auch noch zu beschweren.“ Während sie ihn ansah bebte ihr Brustkorb heftig, sie schluckte schwer und warf dann ihren Kopf in den Nacken. Tommy lehnte sich erneut über sie und fuhr mit seiner Nase ihre Silhouette entlang, ihren Hals hoch und drückte ihr einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel. „Du riechst so gut, wenn auf aufgeregt bist…“, murmelte er und roch erneut an ihrem Hals. Sie kicherte und schob ihn von sich, bevor sie von der Motorhaube herunter sprang. „Was hast du heute noch alles vor?“, erkundigte sie sich und blickte sich in der Werkstatt um. „Dein Wagen“, meinte Tommy und tätschelte diesen, „ich kann noch ein paar Kleinigkeiten vorbereiten.“ „Und danach“, grinste sie breit und deutete zwischen ihnen hin und her, „kannst du dich noch konzentrieren?“ Er sah sie herausfordernd an, schmunzelte jedoch. So langsam war die Hitze aus ihrem Gesicht verschwunden und Samantha hatte das Gefühl, wieder klar denken zu können. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, erkundigte sie sich. „Nein.“ „Boah! Die Antwort kam viel zu schnell!“, beschwerte sie sich. „Ich muss hiernach noch ein paar andere Sachen erledigen, und dabei kann ich dich leider nicht gebrauchen.“ „Aha.“ „Sei mir jetzt nicht böse“, schmollte er gespielt und kam ihr ein Stück entgegen, „heute Abend, und das versprech ich dir, da hab ich nur noch für dich Zeit.“ „Die wirst du auch brauchen!“, gab sie zurück, woraufhin er schallend lachen musste. ~*~ Martha saß auf ihrer Treppe zum Wirtshaus, beide Beine von sich gestreckt und eine Tasse Tee trinkend, als Samantha neben sie trat. „Kindchen! Wie geht es dir?“ „Sehr gut“, grinste sie breiter, als sie ursprünglich wollte, „nachdem ich allerdings weder dir oder irgendjemanden hier helfen kann muss ich mir ein bisschen die Zeit tot schlagen…“ „Genieß die Langeweile. Heute Abend ist es endlich soweit!“ „Es ist Vollmond.“ „Allerdings. Und er wird so groß und hell sein, dass wir fast keine Laternen brauchen werden.“ „Ich bin schon sehr gespannt!“ „Was wirst du jetzt tun?“ „Kann ich dir noch etwas Gesellschaft leisten?“ „Aber natürlich!“, freute sich Martha und rutschte rüber. Samantha nahm Platz und streckte ihre Beine genauso aus, wie die Frau neben ihr. „Oh...ich sehe, du trägst dein Fußband ja gar nicht mehr?“, erkundigte sich die Wirtin. Wortlos hob Samantha ihr Handgelenk, an welchem das Lederarmband jetzt baumelte und grinste breit. Martha kicherte belustigt auf und streckte ihr Gesicht erneut der Sonne zu. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander, ließen sich von der herrlich warmen Mittagssonne ins Gesicht scheinen, bis einige Kinder spielend vor ihnen her liefen. Die beiden Frauen beobachteten sie eine Weile, bis die Kleinen schließlich weiter gingen, wobei ihr Lachen noch lange zu hören war. „Möchtest du denn Kinder?“, erkundigte sich Martha und blinzelte zu Samantha rüber. „Keine Ahnung.“ „Hast du noch nie darüber nachgedacht?“ „Nicht wirklich. Bevor ich an so etwas denken kann möchte ich erst eine stabile Beziehung aufbauen, verstehst du?“ „Und dir hat vorher noch nie jemand den Kopf verdreht?“ Samantha grinste, schüttelte dann aber verneinend ihren Kopf. Martha setzte sich jetzt ruckartig gerade hin und blickte sie aus großen Augen an. „Noch nie ‚nie‘?“, sie schlug ehrfürchtig eine Hand vor ihren Mund, „du bist also noch…?“ „Japp“, jetzt nickte Samantha, „bin ich.“ „Oh Kindchen!“ Die Wirtin legte ihr fürsorglich einen Arm über die Schultern und knuddelte die junge Frau. Samantha winkte den Dorfbewohnern unbeholfen zu, welche in diesem Moment an ihnen vorbei liefen und diese Szene beobachten konnten. „Aber das ist doch wunderbar!“, jauchzte Martha und klatschte in die Hände, „und absolut nichts, wofür sich eine Dame schämen müsste!“ „Aber ich schäme mich doch gar nicht!“ „Weißt du, ich war auch so wie du, als Steve und ich...du weißt schon“, kicherte die Frau und lief rot im Gesicht an. „Das ist mein Stichwort“, entgegnete Samantha und klopfte sich auf die Schenkel, „ich wünsche dir einen schönen Tag! Bis heute Abend!“ „Bis heute Abend“, trällerte ihr die Wirtin hinterher. Die junge Frau begab sich auf den Pfad, welcher hinterm Dorf lag und in Richtung Wilmas Hütte führte. Samantha nahm sich vor, auf dem festen Pfad zu bleiben, sollte ihr die Wicca über den Weg laufen, dann würde sie weiterhin freundlich zu ihr sein. Für einen kurzen Moment rangelte sie mit sich selber, ob sie Wilma ebenfalls drauf ansprechen sollte, was zwischen ihr und Tommy diese dermaßen greifbare Antipathie hervorgerufen hatte, beschloss jedoch es lieber sein zu lassen. Tommy zur liebe. Sie ließ seine Worte innerlich noch einmal Revue passieren, als ihr eine schwarze Katze aus dem Gebüsch miauend entgegenlief. „Oh hey!“, grüßte Samantha das Tier und ging in die Hocke, um es zu streicheln, „na du kleine süße Maus? Wohin gehörst du denn? Dich habe ich im Dorf ja noch gar nicht gesehen!“ Die Katze warf sich Samantha vor die Füße und wälzte sich genüsslich im Gras, während die junge Frau ihren Bauch ausgiebig kraulte schnurrte sie laut. Daraufhin erinnerte sich Samantha, dass ihr im Dorf tatsächlich noch keine Haustiere aufgefallen waren. Niemand hielt sich einen Hund oder eine Katze, nicht mal einen Vogel! „Eine süße hübsche bist du“, lobte sie die Katze weiterhin, stand wieder auf und ging einige Schritte, „aber ich muss weiter. Vielleicht sehen wir uns später noch einmal?“ Sie winkte der schwarzen Katze noch einmal zu und fuhr ihren Weg fort. Nach einigen Metern hörte sie das protestierende Miauen des Tieres, und wandte sich um. In kleinen hüpfenden Bewegungen kam ihr die Katze nach und schlängelte sich dann um ihr Bein, laut schnurrend. „Aber ich kann dich nicht mitnehmen...außer du läufst selber. Aber ich kann dir noch nicht sagen, wie lange ich laufen werde.“ Die Katze miaute lauthals und Samantha vernahm das als eine Zusage, also streichelte sie das Tier ein letztes Mal und ging erneut weiter. Gefolgt von der schwarzen Katze lief sie an Wilmas Hütte vorbei und eine Weile wortlos einfach geradeaus. Ab und zu drehte sie sich nach ihrer pelzigen Begleitung um, welche nur wenige Schritte hinter ihr lief. „Du bist so zutraulich…“, wunderte sich Samantha. Die Katze miaute lauthals. „Ja...ich mag dich auch“, kicherte die junge Frau. Irgendwann rannte die Katze an ihr vorbei, wandte sich zu ihr um, miaute auffordernd und hopste in den angrenzenden Wald hinein. Samantha schüttelte ihren Kopf und lief weiter auf dem Weg entlang. Erneut miaute die Katze laut. „Nein, nein. Da geh ich nicht rein. Da rennen mir zu viele große Tiere herum.“ Die Katze sprang auf einen Baumstamm, putzte sich schnell die Pfote und blickte Samantha auffordernd an. Sie ging auf die Katze zu, welche anstatt auf ihre Streicheleinheiten wartend sitzen blieb vom Baum herunter sprang und erneut einige Meter in den Wald hinein ging. „Ich sagte doch nein! Du kannst gerne ein paar Mäuse fangen gehen, aber ich werde keinen einzigen Meter in diesen Wald machen!“ Protestierend setzte sich die schwarze Katze hin und miaute kläglich. Samantha rollte theatralisch mit den Augen und seufzte entnervt. „Weißt du, du erinnerst mich an jemanden, der genauso nervig anhänglich ist wie du.“ Jetzt hielt die Katze inne, legte den Kopf schief. „Verdammt, du guckst mich sogar an, wie sie!“ Die Katze setzte zum Sprung an, landete elegant auf dem weichen Waldboden und verschwand mit einem leisen „puff“ in einer lilafarbenen Wolke. Samantha starrte ungläubig mit weit aufgerissen Augen und offen stehenden Mund auf die Stelle, wo eben noch die Katze war und nun eine junge Frau erschien und aus der Wolke trat. Sie grinste honigsüß und legte ebenfalls den Kopf schief. „SCHEIßE NOCHMAL!“, rief Samantha ehrfürchtig aus und zeigte auf die junge Wicca, „DAS WAR UNGLAUBLICH!!“ „Vielen Dank“, erwiderte Wilma und vollführte eine Verbeugung, dabei fiel ihr Mantel nach vorne. „Also das mit dem nervig anhänglich sein war nicht so gemeint…“ Jetzt kicherte Wilma mit vorgehaltener Hand und winkte ab. Samantha starrte erneut auf die Stelle, wo sich ihr Gegenüber gerade verwandelt hatte. „Eines meiner kleineren Kunststücke. Dennoch verfehlt es nie seine Wirkung.“ „Kannst du dich denn in alle Tiere verwandeln?“ „Vielleicht“, zwinkerte sie Samantha zu, „wollen wir noch ein Stück zusammen gehen?“ „Gern. Ich habe dich gestern Abend auf dem Fest vermisst.“ Wilma zog einen traurigen Schmollmund: „Ich wäre gerne gekommen. Allerdings hatte ich für heute Abend noch einige Vorbereitungen zu treffen und habe mich in der Zeit verschätzt.“ „Also kommst du heute auch nicht?“ „Nein.“ „Morgen?“ „Morgen, versprochen!“ „Zeigst du mir dann, in welche Tiere du dich noch so verwandeln kannst?“ „Schwebt dir denn etwas bestimmtes vor?“ „Vielleicht“, grinste Samantha herausfordernd und zwinkerte Wilma schelmisch zu, „was für eine Zeremonie genau geht heute Nacht in deiner Hütte ab?“ „Ich lade ein paar Rehe und Eichhörnchen zu mir ein und wir trinken zusammen bis der letzte nicht mehr kann.“ Samantha lachte hell auf und klatschte in ihre Hände. „Kannst du eigentlich auch mit den Waldtieren sprechen? So richtig kommunizieren?“ „Sagen wir es so…“, murmelte Wilma, streckte nebenbei einen Arm in die Luft, worauf augenblicklich zwei Vögelchen landeten und ihre hübschen Lieder trällerten, „ich kann sie bis zu einem gewissen Grad beeinflussen.“ Samantha staunte nicht schlecht und horchte amüsiert den Vögeln beim zwitschern zu, als diese fertig waren flogen sie wieder davon. ~*~ Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt, als Samantha in ihrem Zimmer Amok lief und ihren ganzen Koffer im Raum verstreut hatte. Sie musste feststellen, dass sie absolut nichts zum anziehen hatte. „Verdammt!“, fluchte sie und warf einige Stofffetzen durch die Luft, „da pack ich einmal für eine Hochzeit ein und habe ernsthaft kein einziges Kleid dabei?!“ Sie erinnerte sich daran, dass sie damals, als sie mit ihrer Mutter telefoniert hatte, erfuhr, dass diese Kleider für sie besorgt hatte. Sie waren jetzt nur in Orlando und nicht hier, wo sie dringend gebraucht wurden. Samantha raufte sich die Haare und ging gefrustet im Zimmer auf und ab, sie würde heute Abend sicherlich nicht in Jeans und Holzfällerhemd Tommy gegenüber treten! Die junge Frau seufzte schwerfällig und ließ sich aufs Bett fallen. Sie vergrub ihr Gesicht hinter ihren Händen und murmelte irgendein Kauderwelsch vor sich her, als sie hochschreckte. Hatte da eben nicht etwas geklopft? Sie horchte. Da! Schon wieder! Sie stand ungläubig von ihrem Bett auf und ging an ihr Fenster, wo zwei Waldohreulen saßen und sie erwartungsvoll mit ihren großen gelben Augen anstarrten. Samantha starrte zurück, dann klopfte eine der Eulen tatsächlich mit ihrem Schnabel gegen die Scheibe und die junge Frau öffnete ihnen. Während die eine sofort mit einem Bündel an ihren Krallen befestigt in das Zimmer hopste rieb die andere ihren Schnabel beinahe schon zärtlich an Samanthas Arm. Die Frau starrte immer noch ungläubig auf die Szenerie in ihrem Zimmer und guckte dann zu der Eule am Fenster, welche ihr plötzlich einen Briefumschlag mit einer Kralle reichte. „Wilma? Bist du das schon wieder??“ Die beiden Vögel der Nacht guckten Samantha fragend an, eine legte ihren Kopf in eine für Eulen typische Schräglage. Sie reagierten nicht so auffällig, wie Wilma, als sie heute als Katze auf sie zugekommen war. „Dankeschön…“, murmelte Samantha und nahm den Brief entgegen. Die beiden Waldohreulen gaben ein hohles huh, huh, huh von sich, die eine sprang wieder auf den Fensterrahmen, nachdem sie ihr Bündel von der Kralle entfernt hatte und schwupps waren die beiden Vögel der Nacht auch schon wieder verschwunden. Samantha starrte noch einige Minuten wortlos in die Dämmerung und schüttelte dann nur noch den Kopf. „Das hier glaubt mir wirklich niemand…“ Sie beugte sich zu dem Bündel, löste die Kordel, mit welcher es zusammen gehalten wurde und hob völlig sprachlos ein lila bläuliches Kleid in die Höhe. Samantha erinnerte die Farbe sofort an die Blumen, welche Wilma gestern noch so fleißig gesammelt hatte und sie öffnete den Brief, während der leichte Stoff des Kleides über einen Arm hing. „Meine allerliebste Samantha, auch wenn ich meine Meinungsverschiedenheiten mit diesem Köter haben sollte, so habe ich bemerkt, was du für ihn empfindest. Ich möchte, dass du heute Abend dieses Kleid für ihn trägst, und keine Sorge, es hat nur die Farbe von Eisenhut! Du fandest sie so wunderschön... Umso mehr würde ich mich freuen, wenn ich es morgen ebenfalls für unseren gemeinsamen Abend an dir sehen könnte… Wilma. „Oh...mein...Gott…“, raunte die junge Frau und blickte erneut auf das Kleid, welches über ihren Arm hing. Erneut hielt sie es in die Luft, ließ den glatten Stoff dann mehrmals über ihren Handrücken gleiten. Sie würde morgen Wilma in ihrer Katzengestalt dermaßen knuddeln und streicheln, dass sie aus dem Schnurren gar nicht mehr raus käme. Samantha zog ihre aktuelle Kleidung aus und stieg in das Kleid, legte die dünnen Träger über ihre Schultern und striff es dann glatt. Ihr Spiegelbild zeigte eine junge Frau, welcher ihre langen braunen Haare in großzügigen Locken über die Schulter fielen, das Kleid, welches einen gewagten V Ausschnitt hatte schmiegte sich perfekt an ihren Körper. Es ging ihr exakt bis zu den Knöcheln, der kühle Stoff fühlte sich angenehm auf ihrer Haut an. „Vielen Dank, meine liebe Wilma…“, hauchte Samantha und grinste ihr Spiegelbild vielsagenden an. Samantha saß hippelig auf ihren Barhocker, ihre Augen auf den Eingangsbereich des Wirtshauses geheftet. Jedes Mal wenn jemand eintrat stockte ihr Atem und jede Faser in ihrem Körper spannte sich an, und immer waren es Dorfbewohner, welche in ausgelassener Feierstimmung eintraten. Mittlerweile hatten sich vier von ihnen zusammen gefunden und stimmten ihre mitgebrachten Instrumente, während Samantha weiterhin die Tür beobachtete. „Er wird kommen“, tätschelte Martha ihr irgendwann die Handfläche, „hab nur noch etwas Geduld.“ Samantha lächelte zustimmend, doch langsam verließ sie der Mut. Mittlerweile hatte die Band angefangen fröhliche Tavernenmusik zu spielen und die ersten Dorfbewohner hatten sich zu Paaren auf der extra hergerichteten Tanzfläche zusammen gefunden. Während sie sie so beobachtete presste Samantha ihre Lippen feste aufeinander, wies jeden freundlich ab, der sie zum Tanzen auffordern wollte. Das Wirtshaus war brechend voll und die Stimmung war genauso, wie sie ihr immer beschrieben wurde. Die Leute tanzten und lachten, die Getränke und Speisen flogen nur so über die Theke und Samantha bestellte sich ein Glas Wein. Wie in Trance saß sie in ihrem Kleid da und seufzte schwerfällig. Was, wenn Tommy etwas dazwischen gekommen war? Was, wenn ihm auf dem Weg hierher etwas schlimmes passiert war? Sie nippte unruhig an ihrem Wein, welcher einfach nur vorzüglich schmeckte, stellte das Glas ab und sah sich erneut um. Jedes Mal, wenn sich ihr Blick mit dem von Martha traf warf sie ihr einen traurigen Blick zu. Langsam bemerkte Samantha, wie die Tränen in ihren Augen hochstiegen, sie hatte sich doch so sehr auf diesen Abend gefreut… Sie dachte an heute Morgen, an den Kuss, und das Versprechen, dass es heute endlich soweit sein würde. Hatte er sie vielleicht vergessen oder es sich tatsächlich anders überlegt? Samantha leerte ihren Wein, wischte sich schniefend mit den Handballen über die Augenwinkel und rutschte von ihrem Barhocker herunter. Sie würde wenigstens ein wenig mit den Dorfbewohnern zusammen feiern, sie konnten ja nichts für ihre schlechte Stimmung. Unsicher schob sie sich durch die Menschenmassen und stand direkt vor der Tanzfläche, wo die Paare nur so herumwirbelten, die anderen klatschten im Takt der Musik. Ein Mann trat an sie heran, er sagte ihr auch seinen Namen, doch den überhörte sie durch die laute Geräuschkulisse. Er reichte ihr seine Hand und Samantha warnte ihn, dass sie überhaupt nicht tanzen konnte. Mädchen, warum bist du dann überhaupt auf die Tanzfläche gegangen?, schimpfte eine innere Stimme mit ihr, doch anstatt erneut abzuwinken nahm sie freundlich lächelnd seine Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Er bat um ihre andere Hand und sobald er sie hatte begann der Tanz der beiden. Während er sicheren Schrittes führte hing Samantha immer zwei Takte hintendran, sie lächelte jedes Mal entschuldigend, wenn sie ihm auf die Füße trat. Er hob ihre eine Hand an, so dass sie eine Drehung vollführen konnte, sobald diese beendet war schwang er sie wieder mit sich herum. Es machte ihr Spaß, vor allem nachdem sie die Schritte des Tanzes einigermaßen kannte, doch irgendein Gefühl tief in ihr passte nicht zu ihrer ausgelassenen Stimmung. Irgendetwas in ihr sagte, dass das, was sie hier machte falsch war. Nachdem das Lied geendet hatte klatschten alle und jauchzten fröhlich, der Mann bedankte sich bei ihr für den Tanz und verschwand wieder in der Menge. Sie hatte gar keine Möglichkeit, sich ebenfalls wieder in den Massen untergehen zu lassen, denn sofort stand der nächste Anwärter vor ihr und reichte breit grinsend seine Hand. Sie reichte ihm die ihre und er deutete eine Verbeugung an und hauchte einen leichten Kuss auf ihren Handrücken, ohne ihre Haut dabei zu berühren. Das nächste Lied wurde angestimmt und Samantha machte sich bereit, blickte zu dem Pärchen direkt neben sich und bemerkte somit nicht, wie jemand ihrem aktuellen Tanzpartner auf die Schulter tippte. Die beiden Männer hatten einen kurzen Wortwechsel, jener, der ihre Hände hielt nickte zustimmend und ließ sie los. Samantha starrte ungläubig auf den leer gewordenen Platz vor sich und bildete sich ein, dass er anscheinend von seinem Vorgänger gewarnt worden war, was für eine miserable Tänzerin sie doch sei. Die junge Frau ließ die Schultern hängen, sie war ihm nicht böse, auf keinen Fall. Sie konnte ihn irgendwo auch verstehen. Mit einem kurzen entschuldigenden Lächeln winkte sie dem Pärchen neben sich zu und wollte sich gerade von der Tanzfläche zur Bar begeben, als erneut jemand vor sie trat. Anstatt sie zuerst zu fragen griff er sogleich nach ihren Händen, legte sich die eine an seine Hüfte, bei der anderen verschränkte er ihre Finger ineinander. Samantha blickte empört auf, doch als sie in diese bernsteinfarben leuchtenden Augen sah hätte sie vor Erleichterung sofort losheulen können. Tommy stand triumphierend grinsend vor ihr, blickte auf sie herab und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Er hatte sich zudem auch noch in Schale geschmissen, trug ein weißes Hemd, welches er bis auf die obersten zwei Knöpfe geschlossen hatte, dazu eine dunkelblaue Jeans, diesmal ohne Löcher. Um seinen Hals trug er eine zierliche silberne Gliederkette, welche bis an sein Schlüsselbein reichte und einen kleinen Anhänger hielt. „Du siehst gut aus“, lächelte sie, „aber ohne deine zerrissene Hose und dein ausgebeultes Shirt hätte ich dich beinahe nicht erkannt.“ Er grinste noch breiter und ließ sie zuallererst eine Drehung vollführen, wodurch er die anderen Tanzpaare aus dem Takt brachte. „Du bist wunderschön…“ „Jetzt hast du die anderen verwirrt“, tadelte sie ihn, als ihr das Chaos auf der Tanzfläche auffiel. „Die sind mir egal. Heute Abend…“, er machte eine kure Pause und roch genüsslich an ihrem Handgelenk, „...zählen nur du und ich.“ Ein lauwarmer Schauer rannte ihre Wirbelsäule herunter und sie schüttelte sich genüsslich, bevor sie endlich zu tanzen begannen. „Du kannst das echt gut“, staunte sie und nickte anerkennend, „bei dir sehe ich gar nicht so aus, wie eine blutige Anfängerin. Kamst du deshalb so spät, weil du mit deinem Onkel noch geübt hast?“ „Wir hatten keine genaue Zeit ausgemacht“, erwiderte er nüchtern und ließ sie erneut eine Drehung vollführen, „und nein. Ich konnte vorher schon tanzen. Das ist schließlich nicht mein erstes Mondscheinfest.“ Langsam aber sicher wurde die Musik schneller und ungezwungen, so dass man nicht unbedingt mit einem Partner zusammen tanzen musste. Einige einzelne Dorfbewohner hüpften ausgelassen zwischen den Tanzpaaren hindurch, alle lachten und klatschten und machten Quatsch miteinander. Samantha, welche immer noch eng mit Tommy tanzte lachte über eine witzige Bemerkung, die einer machte so laut und heftig, dass ihr der Bauch morgen wehtun würde. Sie wischte sich eine Lachträne weg und fächelte sich mit der Hand Luft zu. „Dir wird jetzt schon warm?“, fragte Tommy sie herausfordernd, „du überhitzt wohl schnell?“ Sie kniff ihn in die Seite, woraufhin er sie an den Hüften packte, hochhob und sich zusammen mit ihr mehrmals um sich selber drehte. „TOMMY!“, rief Samantha lachend aus und versuchte sich irgendwo an ihm festzuhalten, „lass mich bloß nicht fallen!“ Anstatt sie wieder auf ihre Füße zu stellen drehte sich der junge Mann jetzt lachend in die andere Richtung und Samantha streckte begeistert kreischend die Arme von sich. „HUUIII!“ Nach und nach fanden die anderen tanzenden Dorfbewohner Gefallen an ihrer Aktion und begannen damit, es nachzumachen. Martha und Steve blickten von der Bar auf ihre Tanzfläche rüber und beobachteten belustigt, wie sich die Leute gegenseitig herumwirbelten. Irgendwann setzte Tommy Samantha wieder auf ihre Füße an, hielt sie dennoch an ihren Schultern fest, damit sie durch ihren Drehwurm nicht das Gleichgewicht verlor. „Noch eine Runde?“, grinste er sie schelmisch an, die Hände bereits wieder an ihren Hüften. „Nur noch einmal! Dann muss ich was trinken.“ „Alles klar.“ ~*~ Sie hatte absolut jegliches Zeitgefühl verloren, als Samantha endlich an der Theke angekommen war und sich bei Martha zwei Bier bestellte. „Siehst du?“, zwinkerte ihr die Frau zu und brachte die Getränke, „er ist doch gekommen.“ „Und er sieht gut aus“, grinste die junge Frau und warf einen sicheren Blick aus der Ferne zu Tommy rüber, welcher gerade mit den Männern zusammen tanzte. „Oh ja. Das tut er“, stimmte Martha ihr zu und lehnte sich über den Tresen, um besser sehen zu können. „Wer tut was?“, wollte Steve wissen, welcher nur die Hälfte mitbekommen hatte, bekam jedoch nur ein synchronisiertes „Nichts!“ von den beiden Frauen zu hören. Tommy harkte sich bei einem der anderen Männer unter und sie wirbelten sich gegenseitig im Kreis herum, während sie vergnügt wie kleine Kinder lachten. „Männer“, schüttelte Martha dann breit grinsend den Kopf, während Samantha lässig ein Bein über das andere schlug. „Gönn ihnen jetzt den Spaß. Morgen müssen viele von ihnen einen gewaltigen Kater ausnüchtern…“ „Ich nicht“, grinste Martha gehässig und ging wieder ihrer Arbeit nach. In diesem Moment kam Tommy schwer keuchend bei Samantha an, ein Schweißfilm machte sich allmählich auf seiner Haut breit. „Alles gut bei dir?“, erkundigte sich die junge Frau breit grinsend. „Alles bestens!“, grinste er ebenfalls, setzte seinen Bierkrug an seinen Mund und trank. Und trank. Und trank. „AH!“, keuchte er auf und stellte den leeren Krug auf die Theke. Samantha nickte anerkennend, unternahm jedoch nicht den Versuch, es ihm nachzumachen. Sie konnte sich ganz genau vorstellen, wie das enden würde. „Na komm“, forderte ihr Gegenüber sie auf. „Schon wieder tanzen?“ „Natürlich!“ Tommy warf sie ohne eine weitere Antwort abzuwarten lässig über seine Schulter und trug sie zu den anderen zurück, welche bei diesem Anblick laut jubelten. Mit einem Ruck stellte er Samantha wieder auf ihre Füße und lachte ihr ausgelassen ins Gesicht. Das war nicht mehr dieser grüblerische mürrische Mann, den sie kennen gelernt hatte, dieser hier war ein komplett anderer. Er konnte feiern, er konnte tanzen und er machte anscheinend beinahe jeden Spaß mit. Was wollte sie mehr? Samantha beobachtete ihn glücklich, wie er lauthals mit anderen Dorfbewohnern ein Lied anstimmte und es bis zur letzten Strophe auswendig mitsang, danach hüpften sie erneut wie kleine Kinder über die Tanzfläche und alberten herum. Samantha erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie tatsächlich am Grübeln war, doch nicht von hier wegzugehen. Die Dorfbewohner von Wolfsburrow waren von Anfang an so nett zu ihr gewesen, auch wenn sie argwöhnisch und als völlig Fremde zu ihnen gekommen war. Sie könnte Martha fragen, ob sie ihr Zimmer erst einmal dauerhaft beziehen könnte, ihr als Küchenhilfe zu Diensten zu sein, oder irgendeiner Tätigkeit hier im Dorf nachgehend. Wolfsburrow versorgte sich mit allem selber, das hatte sie bereits herausfinden können, sie gingen Jagen, bestellten die Felder, welcher überall um sie herum verteilt lagen. Der Bach hatte klares trinkbares Wasser, man führte hier ein völlig sorgloses Leben. Samantha blickte zu Tommy auf, welcher gerade direkt vor ihr tanzte und in seine Hände klatschte, sie immer wieder aufforderte mitzumachen. Könnte sie sich ernsthaft vorstellen zusammen mit ihm eine Zukunft zu gestalten? Gemeinsam mit ihm die Ranch führen. Gemeinsam mit ihm auf die Jagt gehen. Gemeinsam ihre Kinder großziehen. Gemeinsam mit ihm alt werden und auf der Veranda den Sonnenuntergang betrachtend. Samantha seufzte tief und blickte verträumt zu dem Mann auf, welcher für ihre aktuellen Gefühle verantwortlich war. Er hielt in seinem Tun inne und erwiderte ihren Blick, seine bernsteinfarben Augen glänzten, während sein restlicher Körper unter dem schweren Atmen sich heftig hob und senkte. Er näherte sich mit improvisierten Tanzschritten und nahm sie bei den Händen, drückte ihr einen feuchten Kuss auf die Wange. „Was grübelst du denn so? Lass uns heute Abend Spaß haben!“ „Ich überlege, ob ich tatsächlich hier bleibe.“ Tommy riss seine Augen überrascht auf und umfasste ihre Hände nun fester. „Du willst hier bleiben…?“, wiederholte er sachte, anscheinend wollte er genau jetzt nichts falsch machen. Samantha ließ gerührt den Blick über die feiernde Gruppe schweifen, presste ihre Lippen aufeinander und nickte. Sie hatte ihre Entscheidung gefasst. „Ja“, sagte sie mit fester Stimme und sah Tommy entschlossen an, erwiderte seinen festen Händedruck, „ich will hier bleiben! Bei dir. Ich will bei dir bleiben.“ Noch bevor sie etwas anderes sagen konnte drehte er die beiden Körper zu der tanzenden Menge, er holte tief Luft, riss ihren Arm, woran sein Lederarmband baumelte in die Luft und rief so laut er nur konnte: „MEINE FRAU!! SIE WIRD BEI UNS BLEIBEN!!“ Die Masse eskalierte vor Jubelschreien und Glückwünschen, sie fassten sich alle bei den Händen und tanzten um die beiden herum, während Tommy Samanthas überwältigtes Gesicht zwischen seine Hände nahm und ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab. Er war nicht aufdringlich, oder stürmisch, aber sie konnte bereits jetzt schon das spüren, was sich bei anderen erst nach Monaten inniger Beziehung bemerkbar machte. Tommy ging neben ihr in die Hocke, schob Samantha auf seine Schulter und erhob sich zusammen mit ihr. Trotz das er einen Arm um ihre Beine gelegt hatte wurde die junge Frau von anderen Dorfbewohnern gestützt, damit sie nicht runter fiel. Tommy wandte sich an die Hausbesitzer, welche die Szene aufmerksam beobachtet hatten und deutete auf die beiden. „LASST UNS FEIERN, FREUNDE!“ „Was machen wir denn die ganze Zeit?“, fragte Samantha von weiter oben und wuschelte durch seine schwarzen Haare. Während die breite Masse an die Bar stürmte ließ Tommy sie von seinen Schultern gleiten, fing sie jedoch mit seinen muskulösen Armen auf und trug sie so an den anderen vorbei. „Hey! Wollten wir nicht feiern?“, fragte Samantha und kicherte leicht verunsichert. „Das werden wir jetzt auch“, verkündete er und trug sie die Treppe rauf. Als ihr bewusst wurde, was genau er damit meinte zog sich ihr Unterleib kribbelnd zusammen und ihr Gesicht lief puterrot an. Sie spürte, wie eine gewaltige Hitzewelle sich in ihrem Körper breit machte und wie sich jede einzelne Faser in ihr anspannte. Tommy öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und legte Samantha vorsichtig aufs Bett, bevor er sich hastig seines Hemdes und seiner Schuhe entledigte, er zog die Vorhänge zu und dann beugte er sich bereits über sie. Er inhalierte ihren Duft am Hals, ihrem Arm und Handgelenk, wo sein Lederarmband befestigt worden war, drückte dann viele kleine Küsse auf ihren Puls, wanderte ihren Arm entlang zu ihren Schultern, ihrem Hals und dem Mund, welcher ihn bereits sehnsüchtig erwartete. Er hielt ihren Arm, welchen er eben noch liebkost hatte mit einer Hand fest, mit seiner freien streichelte er Samantha zärtlich über ihr Haar und ihre Wangen. Er beugte sich immer noch über sie und selbst jetzt, wo sich ihre Körper noch nicht berührten konnte sie die Hitze wahrnehmen, welche von Tommy ausging. Er begann schwerer zu atmen, was darauf zurückzuführen war, dass er sich ihr zuliebe zurückhielt, Samantha lächelte gerührt und streichelte seinen muskulösen Oberkörper. Diesmal hielt er sie nicht auf, als ihre Hände an seinem Hosenbund fummelten, sie öffnete seinen Knopf und zog den Jeansstoff ein Stück nach unten. Er kicherte angestrengt, half ihr sich aufzusetzen und zog ihr das Kleid in einer flüssigen Bewegung über den Kopf. Dann drückte Tommy sie wieder sanft auf die Matratze und blickte ihr tief in die Augen. Seine eigenen leuchteten so intensiv und seine Pupillen waren klein wie Stecknadelköpfe. Es raubte ihr fast den Atem, wie er sie so ansah. „Bitte…“, flüsterte sie und streichelte seine Wange, „ich will dich genauso sehr wie du mich...aber du sollst wissen, du bist mein Erster…“ Tommy hielt den Atem an und schloss seine Augen, bevor er seine Stirn gegen ihr Dekolletee sinken ließ. Jetzt keuchte er beinahe, seine Hand, welche ihre immer noch festhielt wanderte ein Stück nach oben, so dass sich ihre Finger ineinander verschlingen konnten. Als er sie dann wieder ansah konnte Samantha so viel Güte und Zärtlichkeit in seinem Gesicht erkennen, dass sie vor Glück hätte weinen können. „Du machst mir dieses Geschenk, welches ich eigentlich gar nicht verdient habe…“, raunte er schwerfällig und küsste sie auf den Mund. Sag doch so was nicht, dachte sie und streichelte liebevoll sein Schulterblatt. Er wanderte zu ihrem Ohr, küsste es ebenfalls und dann flüsterte er: „Ich mache alles, was du willst. Ich bin nun dein, dein ganz allein...sag mir, was ich tun soll und ich mache es!“ Samantha bekam eine gewaltige Gänsehaut und ihr Atem ging zittrig, dann biss sie Tommy neckisch in sein eigenes Ohr. „Zeig mir, wie sehr du dich darüber freust, dass ich bei dir bleibe…“, flüsterte sie und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)