Stibbons FF von Lattich (Einfach nur "krass") ================================================================================ Kapitel 1: First Scene - Nobody likes you, Mrs.Turtle? ------------------------------------------------------ Jetzt hab ich mit der Stibbons FF angefangen, und damit ihr nicht so viel lesen müsst, mach ich hier nur die ersten zwei Szenen hin! Stibbons kroch weiter den Weg entlang. Die Sonne schien gnadenlos auf ihn nieder und die Temperatur stieg immer noch. "Wasser...", murmelte der völlig erschöpfte Stibbons und zog sich weiter. Eine Schildkröte lief müde an ihm vorbei und er sah sie abschätzend an. Der Drang zum Essen war groß, aber der zum Trinken war größer! Stibbons schlängelte dem Tier durstig hinterher und freute sich schon auf das köstliche Nass. Die Schildkröte bemerkte den Verfolger und stoppte. Ihre Gliedmaßen verschwanden langsam und ihr Panzer blieb zurück. Stibbons kannte dieses Phänomen noch nicht. "Oh! Wo ist sie hin?", fragte er erschrocken und rappelte sich schlagartig auf. Er stürzte(damit mein ich stürzte!) zu ihr, nahm sie hoch und schüttelte sie begierig. "Bist du da drin?", rief er voller Hoffnung und sah durch ein Loch hinein. Der Kopf der Schildkröte schoss heraus und verpasste Stibbons ein blaues Auge. Der junge Wanderer ließ sie jedoch nicht los. "Da bist du ja!", sagte er fröhlich. Das Tier, war nun überhaupt nicht glücklich so lange in der Sonne zu sein und dann noch so einen doofen Kerl anzustarren. Sie gab einen mürrischen Laut von sich und würde sie es können, würde sie ihm ins Gesicht spucken. "Weißt du wo Wasser ist? Bitte!", erkundigte Stibbons sich höflich. "Nö!", entgegnete die Schildkröte grob. Stibbons Kinnlade klappte nach unten. "Du...du...kannst reden?!", schrie er sie verwundert an und sie kreischte wütend. "Schrei nicht so rum, Blödmann!", keifte das Tier nun und diesmal ließ Stibbons sie fallen. Die Schildkröte kroch wieder vollständig aus ihrem Panzer und versuchte zu Stibbons hoch zu gucken. "Sag mal...SPINNST DU?!", fuhr sie ihn wütend an und hüpfte schnaubend hoch und runter. Stibbons stolperte nach hinten und landete auf seinem Allerwertesten. Er schluckte. "'tschuldigung!", hauchte er immer noch von der Sprache der Schildkröte fasziniert und zugleich entsetzt. Die Schildkröte sah ihn giftig an. "Ist das jetzt Mode mich zu schütteln, fallen zu lassen und zu belästigen?!", knirschte sie. "Ich dachte, du wüsstest vielleicht wo Wasser ist!", verteidigte Stibbons sich. "Ja, aber dank dir hab ich jetzt jeglichen Orientierungssinn nach ihm verloren...", knurrte sie sauer. Stibbons wurde sich seiner Tat bewusst. Er begann zu weinen. "Es tut mir leid, ich wollte doch nur-", schluchzte er völlig verzweifelt. "Wollen! Ja, was ihr wollt, das muss sein! Aber wenn wir Tiere mal was wollen, zeigt ihr uns den Vogel und gibt uns wenn nötig noch nen Arschtritt!", erwiderte sie völlig unberührt von seinen Tränen. Stibbons wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah sie schuldbewusst an. Das Tier wiederstand dem rehäugigen Blick nicht länger als fünf Minuten. Sie verdrehte die Augen. "Gut, ich verzeih dir!", schnaubte sie und Stibbons schaute als wenn er sie gleich umarmen wollte. "Lass es!", warnte die Schildkröte ihn. Er blinzelte. "Wie heißt du?", fragte er vorsichtig. "Ich hab keinen Namen. Wer gibt einer Schildkröte auch Namen?", brummte sie sarkastisch. "Dann taufe ich dich Wass!", erklärte er ihr und lächelte entzückt. "Was?!", entgegnete das kleine Tier scharf. "Wass! Und weißt du was, Wass?", sagte er fröhlich. Die Schildkröte glubschte ihn total entnervt an. "Ja?", erkundigte Wass sich möglichst höflich. "Ich mag dich! Ach ja, ich bin Stibbons!", erwiderte der Junge und stand auf. "Ich dich nicht...", murmelte sie. Er klopfte sich den Staub von der Kleidung und nahm sie auf den Arm. "Komm schon! Du findest bestimmt Wasser!", drang er nun wieder auf sie ein. Wass zischelte etwas unverständliches und ihr Kopf glitt suchend von rechts nach links. "Geh schon weiter! Ich will aus dieser verdammten Steppe!" Stibbons schleppte sich weiter durch den Wald und Wass pennte gemütlich auf seiner Schulter. Dann sah er es: blau, die Sonne reflektierend, unregelmäßige Oberfläche mit kleinen Wellen!? Wasser! Der fast vertrocknete Stibbons schnellte zwischen den Bäumen hindurch und sprang kopfüber ins Wasser. "Yahoo~o!", kreischte er noch, bevor er samt Wass im See versank. Die Schildkröte bekam fast einen Herzinfarkt und strampelte an die Wasseroberfläche. Sie hustete und sah sich wütend um. Stibbons kam wie erhofft(na gut, Wass hatte gehofft, er wäre ertrunken ^^)wieder hoch und sah sie fragend an. "Ich denke, ihr mögt Wasser!", staunte er. "JA! ABER ICH WERDE NICHT GERNE KOPFÜBER REINGEWORFEN!", fauchte sie und schwamm eingeschnappt zum Seeufer zurück. Stibbons runzelte die Stirn und beobachtete Wass neugierig. "Glotz nicht so!", keifte sie und verkroch sich hinter einem Gebüsch. "Renn nicht weg!", rief ihr Stibbons etwas besorgt hinterher. "Als wenn ich rennen könnte...", murmelte Wass und begann sich was zu Essen zu suchen. Als die Sonne unterging sammelte Stibbons Holz und zündete ein Feuer an. Am Anfang brannte nicht das Holz, sondern sein Mantel, aber dank Wass' Aktion mit dem Wasser war wieder alles im grünen Bereich. Nun ja....fast! "Ich hab Hunger!", klagte Stibbons. "Wessen Problem ist das?", fragte die Schildkröte mit einem liebevollen Unterton. "Deins, ich könnte dich ja essen!", entgegnete er und setzte ein fieses Grinsen auf. "Streck nur einen Finger nach mir aus und ich mach Bindfaden aus dir!", knurrte sie. Stibbons nahm sich vor, die Warnung lieber ernst zu nehmen, auch wenn er nicht wusste wie sie das anstellen wollte. "Wanderst du ab jetzt immer mit mir?", erkundigte er sich dann, um die Stille zu brechen. Wass kniff die Augen so eng wie nur möglich zu zusammen. "Nö!", antwortete sie mal wieder in ihrer groben Art. "Warum denn nicht?", quengelte Stibbons. "Weil du mir auf den Sack gehst!", erklärte die Schildkröte ihm genervt. "Du...du hast einen...Sack? Ich dachte...du...du...bist...also...dass du...", stammelte er und wurde ein wenig rot. Wass zog scharf die Luft ein. "Natürlich bin ich weiblich, Schwachkopf!", zischelte sie, "Aber ich hab zwei Tränensäcke!" "Schildkröten haben Tränensäcke?", ächzte Stibbons völlig irritiert. Wass sah nun etwas verunsichert drein. "Ich denke schon...", sagte sie leise. "Du bist doch eine, du musst es wissen!", entgegnete Stibbons. "Besserwisser!", zischte Wass und zog sich in ihren Panzer zurück. Der junge Wanderer sah ihr Versteck traurig an. "Willst du wirklich nich-", begann er, aber das scharfe "Niemals!" von Wass unterbrach ihn. Er versuchte es noch die ganze Zeit bis er einschlief, aber die Antwort lautet immer: "Nein!" Am nächsten Morgen war Wass immer noch da. Stibbons freute sich natürlich riesig darüber und wollte sie sofort küssen, aber die Schildkröte wies ihn laut darauf hin, dass er es lieber ließe. Als Stibbons es endlich geschafft hatte einen Fisch zu fangen und ihn zu braten, war der Mittag schon angebrochen. Gleich nachdem er fertig war, lief er mit Wass auf der Schulter weiter. "Du bist ziemlich schwer!", beschwerte er sich als sie wieder auf einer Straße gingen. "Das ist mein Panzer!", sagte sie gleichmütig. "Du könntest ihn doch ablegen, oder?", fragte er hoffnungsvoll. "Wo denkst du hin? Du läufst doch auch nicht nackt rum!", erwiderte sie prompt. Sie starrte finster gerade aus. "Da vorne ist ein Kaff...so ein Teil wo ihr lebt...du weißt schon...Pferdeäpfel auf den Straßen...ziemlich schlecht gebaute Häuser-", erzählte sie ihm gelangweilt. "Schon gut! Eine Stadt!", unterbrach er Wass. Stibbons schleppte sich unter dem Glühen der Sonne weiter. "Ähm, du kannst mich vor der Stadt absetzen, ich komme nicht mit rein!", rief sie, da er zu Pfeifen begonnen hatte. "Wieso das?", entgegnete Stibbons verwirrt. "Weil ihr Menschen gerne Schildkrötensuppe esst!", antwortete sie gereizt. "Ich nicht.", sagte er. "Schön, aber sag das den hundert hungrigen Mäulern da!", schrie Wass nun ziemlich wütend und nickte zur Stadt. Stibbons zögerte vor dem Stadttor. "Sicher? Du wartest dann auch sicher hier auf mich?", fragte er vorsichtig. "Ja!", schnaubte Wass und Stibbons setzte sie neben der Straße ins Gras. "Dann bis später!", sagte er und betrat die Stadt. "Oh ja, bis später...", murmelte sie finster, "...Idiot!" Und damit schlich sie weiter. Second Scene - Just a little girl... Stibbons - der noch nicht in vielen Städten gewesen war - sah sich bewundernd um, während er die Straßen entlang lief. Die Luft roch etwas nach verbranntem Koks. Stibbons wusste was Koks ist, ja, er hatte es schon gesehen. ,Schöne' Gedanken an seine Kindheit stiegen in ihm hoch, aber auch das Gefühl sich zu übergeben. Der Wanderer sah endlich das Schild eines Wirtshauses. Seine Hand glitt suchend unter den Umhang. Stibbons geriet in Panik, weil er sein Geldbeutelchen nicht fand. Entsetzt schrie er herum und durchwühlte seine Sachen. Einige Leute die vorbei kamen, sahen ihn zu tiefst erschrocken an und fragten sich, aus welchem Heim er wohl entbrochen sei. Stibbons kreischte vor Glück und umarmte einen ihm unbekannten Mann als er ihn dann fand. Der Mann lief nach dieser überraschenden Umarmung eiligst davon. Stibbons wurde sich bewusst, dass ihn alle anstarrten. "'tschuldigung!", sagte er und eilte in das Wirtshaus. Drinnen sah sich der junge Stibbons verwundert um. Dies war kein Wirtshaus, sondern ein Bordell. Nicht, das er wüsste was ein Bordell ist. Er hat es für einen Namen gehalten. Schlicht. Bedeutungslos. Aber die Realität war nun mal so... Stibbons lief knallrot an und schnappte nach Luft. So was kannte er nicht und wollte es lieber auch schnell wieder vergessen. Er öffnete die Tür und ging wieder auf die Straße. Draußen begann er sich langsam wieder abzukühlen. Stibbons lief ein wenig ahnungslos weiter. Das Ende der Fahnenstange(ja, ich weiß, was ihr denkt, aber das ist ne Straße!) erreichte er dreizehn Minuten später - in einer Sackgasse. Stibbons verkniff sich den Fluch, der ihm auf der Zunge lag. Er drehte sich um und wollte wieder gehen, doch jetzt standen ihm vier Männer im Weg. Stibbons blinzelt irritiert und versuchte an ihnen vorbei zu kommen. Die Kerle aber versperrten ihn mit grimmigen Gesichtern weiter den Weg. "Kann ich mal vorbei?", fragte er freundlich. Selbst sein Rehblick machte den Dieben nichts aus. Der eine nahm einen Dolch hervor und hielt ihn Stibbons vor die Nase. "Her mit der Kohle!", knurrte er ungeduldig. "Kohle? Ich hab keine Kohle!", entgegnete Stibbons und runzelte die Stirn. Einer der Banditen kam näher und durchsuchte ihn. "Hey! Eigentlich geht man beim ersten Mal nicht gleich so ran!", rief der ahnungslose Stibbons und der Dolch rückte gefährlich nah an seine Kehle. "Oh...ähm...ist ja egal.", murmelte er ängstlich. "Was ist denn das? Keine Kohle, he?", brummte der Sucher wütend. "Das ist eigentlich Geld...", erwiderte Stibbons verwirrt. Die vier Diebe sahen sich gegenseitig in die Augen und beschlossen: Der Kerl ist verrückt. "Hände hoch ihr blöden Affen von Banditen oder ich knall euch den Kopf von den Schultern!", schrie eine Stimme, die definitiv sehr jung klang. Stibbons und die anderen sahen zum Dach hoch. Ein Mädchen von vielleicht sieben Jahren stand dort oben, mit zwei Waffen bewaffnet und auf sie zielend. In ihren Augen loderte das Feuer einer Rebellin. Stibbons entdeckte den Stern an ihrer Brust. So viele musste man ihm lassen, er wusste was es hieß! Rettung, dachte er glücklich. Die Diebe schienen das ganze für äußerst witzig zu halten und lachten. Das Sheriffmädchen kniff düster die Augen zusammen und schoss einmal. Der Schuss streifte die Schulter von einem der Männer und er stolperte zurück. "Das nächste Mal ziel ich ins Herz, ihr gehirnbehinderten Gesetzesbrecher! Und nun Pfoten hoch!", fauchte sie und wedelte auffordernd mit den Pistolen. Zehn Patschhändchen schossen ihn die Höhe und Stibbons Geldbeutel viel klirrend zu Boden. Das Mädchen sah nun sichtlich überrascht zu Stibbons. "Was nimmst du die Hände hoch?", erkundigte sie sich. Stibbons ließ sie wieder sinken und hob vorsichtig sein Geld auf. "Okay, Jungs, ihr wisst sicher wo das Gefängnis ist! Und ihr wisst ebenfalls was euch blüht, wenn ihr nicht in zehn Sekunden drinnen seit!", fuhr sie die Männer an und sie liefen so schnell wie möglich davon. Stibbons schaute sie mit Sternchenaugen an. "Danke!", hauchte er. "Schon gut, aber du solltest besser aufpassen!", entgegnete sie und kletterte vom Dach. "Wie heißt du?", fragte er neugierig. "Mastra Kovjek! Und du?", antwortete sie und musterte ihn. "Stibbons!", entgegnete er und lächelte leicht. "Hab ich noch nie gehört...du kommst nicht von hier oder?", fragte sie Stibbons nun. "Nein.", gestand er. "Und was treibt dich dann in dieses bekiffte Kaff?", brummte Mastra ein wenig gelangweilt. "Ich wollte was ordentliches Essen und Trinken, und mir ein Pferd suchen.", sagte Stibbons. Mastra Kovjek hob eine Braue als glaube sie ihm nicht ganz. "Hier?", erkundigte sie sich leicht schmunzelnd. Stibbons nickte verwundert. Das Mädchen lachte nun wirklich. "Ich fass es nicht!", gluckste sie. Der junge ,Abenteurer' sah sie fragend an. "Jemand kommt hierher....um....um...", grölte sie, bevor sie wieder einen heftigen Lachanfall bekam. "...um in Bonescu was zu essen und zu trinken! Und ein Pferd zu kaufen!", vollendete das Sheriffmädchen grinsend ihren Satz. Die Mauern der Häuser gaben ihren Worten ein hämisch klingendes Echo. Stibbons sah sich etwas verlegen um. "War das falsch?", fragte er kleinlaut. "Ja! Niemand kommt nach Bonescu, außer er will Koks kaufen oder sein Geld im Bordell verprassen!", antwortete sie und schaute ihn etwas mitleidig an. Stibbons Kinnlade klappte nach unten und er starrte sie ungläubig an. "Ich bin hier der blöde Sheriff, ich muss es doch wissen!", erklärte Mastra ihm. "Oh...", murmelte Stibbons enttäuscht. Das Mädchen klopfte ihm auf den Rücken. "Geh am Besten nach Rookand!", riet sie Stibbons. "Danke für den Rat!", erwiderte Stibbons. Gleich danach war er wieder aus der Stadt gegangen. Mastra hatte ihn bis zum Tor begleitet. Er sah sich nach Wass um. "Wo kann sie nur sein?", wunderte Stibbons sich. "Wer?", entgegnete das Sheriffmädchen. "Wass. Sie ist eine Schildkröte, eigentlich nicht zu übersehen. Und auch nicht zu überhören, sie hat manchmal nen teuflisch schlechten Charakter!", erzählte Stibbons. Ein Räuspern unterbrach ihr Gespräch. Es klang düster, es war düster und es stammte von einer ziemlich düster aussehenden Schildkröte - Wass! "Da bist du ja! Wir haben grad von dir gesprochen!", sagte Stibbons. Wass knurrte bedrohlich, was so viel heißen sollte wie: Ich hab alles gehörte, leugne nichts. Sobald wir alleine sind, schlag ich dich kurz und klein! "Achja, das ist Mastra Kovjek, die Gesetzeshüterin in Bonescu.", stellte Stibbons das Mädchen schnell vor. Mastra und Wass starrten sich sofort gegenseitig finster an. Stibbons sah zwischen den beiden Fronten hin und her. "Weißt du was, Stibbons?", flüsterte Mastra ihm zu. "Was?", fragte er ebenso leise. "Ich werde mit dir kommen....hier wird sich schon jemand drum kümmern!", antwortete sie und setzte ein breites Grinsen auf. "Wirklich?", schrie Stibbons voller Freude und Wass sah die beiden entsetzt an. "Nein....nein...", ächzte sie. "Ja! Irgendjemand muss dich ja auf deiner Reise beschützen!", rief sie und grinste Wass hämisch an. "Das find ich super!", rief Stibbons und begann ein kleines Freudentänzchen. "Wass freut sich bestimmt auch!", sagte das Mädchen. "Nein!", keifte die Schildkröte und wandte sich zum Gehen. "Niemals geh ich mit ZWEI Idioten!", zischte Wass. Doch zum Weggehen kam sie nie, denn Stibbons nahm sie hoch und lief mit Mastra weiter. >> Rechtschreibfehler sind natürlich unausschließlich xD~ was wäre ich ohne? << Kapitel 2: Third Scene - The Death? Next door, please! ------------------------------------------------------ Und wieder 2 Szenen für euch XD Mein Vater hat mich höchstpersönlich darauf aufmerksam gemacht, dass hier erst zwei Szenen on sind ^--^v Ich wollt zwar eigentlich sowieso nicht weiter hochladen, weil es bestimmt keiner liest =3 (außer meinem vater...XD..der wohl zu den leuten gehört, die lieber keine kritik abgeben, weil sie nicht konstruktiv wäre *lol*..) ------------------------------------------------------------------------------- Einige Tage vergingen und es ging "ruhig" zu. Die drei durchwanderten die Ländereien bis... Mastra, Stibbons und Wass wollten gerade eine Straße überqueren, als eine Kutsche mit zu hoher Geschwindigkeit angerast kam. Mastra schrie warnend und sprang mit Stibbons von der Straße. Wass hingegen starrte entsetzt dem Kutschpferd entgegen und versuchte schneller vorwärts zu kommen. "Wass, w-", rief Stibbons und wollte zu ihr stürzen, doch die Kutsche war schon da und raste staubaufwirbelnd an ihnen vorbei. "Oh mein Gott!", keuchte Mastra und versuchte ein Lebenszeichen von Wass zu finden. Stibbons rannte schluchzend auf die Straße. Dort sah er sie. Die Gliedmaßen halb reingezogen, der Kopf taub am Boden liegend, der Panzer zerkratzt und an einer Seite gerissen. Eine kleine Blutlache bildete sich unter ihr. Stibbons wimmerte und schloss die Schildkröte in die Arme. "Es war nicht deine Schuld.", sagte die kleine Mastra, legte ihm die Hand auf die Schulter und wischte sich mit der anderen die Tränen aus dem Gesicht. "Doch...ich hätte sie tragen können..", flüsterte er ein wenig abwesend. Mastra Kovjek hatte die Schildkröte nie gemocht, aber selbst sie war nun zu tiefst von ihrem Tod berührt. "Wir sollten ihr irgendwo am Wasser ein Grab bauen.", schlug das Mädchen vor. Stibbons nickte betrübt. Sie begannen mit dem Grab, aber das Ende schafften sie nie, denn das Wasser fehlte. Die Gegend war zu beiden Seiten mit Feldern überseht, weiten Feldern, endlosen Feldern....trockenem Boden aus Sand gab es auch. Die Nacht brach herein und sie waren zum Nichtstun gezwungen. "Verdammt!", fluchte Mastra und sah den inzwischen mit Sand beklebten Leichnam an. "Ist sie wirklich tot?", fragte Stibbons und begann zum fünfundsiebzigsten Mal an Wass rumzufummeln. Mastra Kovjek hatte mitgezählt und langsam war sie echt mit den Nerven am Ende. Dieser Kerl ist schlimmer, als eine ganze Stadt, dachte sie. "Da ist jemand!", kreischte Stibbons ängstlich und glücklich zu gleich. Er deutete zitternd auf die Straße. Ein schwarzer Schatten erhob sich über der Straße. Das Pferd und sein Reiter verschwammen vollständig in der Dunkelheit. Mastra legte die Hände sicherheitshalber schon an den Gürtel. Der Rappe lief erschöpft weiter und schlug sich durch die Felder zu ihnen durch. Mastras gute Augen erkannten den Reiter jetzt besser...oder besser: die Reiterin. "Was wollt Ihr?", rief Sheriffmädchen Kovjek grob und die Fremde zügelte ihr Pferd. Selbst Stibbons konnte sie nun erkennen. Die Frau hatte lange schwarze Haare, in denen aller möglicher Schnickschnack(z.B. Perlen, Bändchen, Anhänger...) hang. Ihre Augen waren dunkel und ihre Haut fast schneeweiß. Der Hengst war pechschwarz und seine Augen funkelten sie kühl an. Stibbons schauderte. Die Frau kramte in einer Tasche, die sie sich um die Schulter gehangen hatte(schwarz wie immer). Sie zog etwas hinaus, stieg vom Pferd und kam näher zu ihnen. Mastra musterte die Fremde angespannt. "Ich bin hier im Auftrag von TOD!", erklärte sie mit düstere Stimme und hielt ihnen den Ausweis hin. Stibbons nahm ihn zitternd an sich und Mastra las: - Lestara - Abteilungsleiterin von ,Falsch und fehlerhaft' TOD GmbH 00000 Sulveria-Minus "TOD? Dann ist Wass tot?", schluchzte Stibbons und knuddelte die Schildkröte wieder. "Ähm...", begann Lestara etwas aus dem Konzept gebracht. "Falsch und fehlerhaft?", fragte Mastra Kovjek neugierig. "Ja, es gab einen Fehler im Zeitgefüge und eigentlich sollte eure kleine Freundin nicht sterben....zumindest...na ja...eigentlich sollte der Fahrer ja sterben, aber irgendwie kam es anders. Wir sind jeden Falls hier, um das wieder in Ordnung zu bringen.", erzählte ihnen das Pferd trocken. "Sie ist eigentlich auch nicht tot. Die Schildkröte ist in einer Zwischenwelt gefangen, weil ihre Zeit eigentlich nicht abgelaufen ist und die des Fahrers schon leer ist. Das Problem ist...der TOD holt immer seine Opfer...und so starb der Raser etwas später nach dem Unfall. Ihr wollt nicht wissen wie, oder?", fügte die Abteilungsleiterin hinzu und stoppte kurz, um die verwirrten Zuhörer fragend anzusehen. Die beiden Freunde schüttelten den Kopf. Lestara fuhr fort: "Der Fahrer starb also....mist, wie soll man das Sterblichen erklären!?" "Der Körper des kleinen Viehs starb, obwohl ihre Seele - die ja gefangen war - noch lebte. Dadurch, dass das eigentliche Opfer starb und niemand schnell genug ihre Seele zurückschicken konnte, ist sie nun weiter gefangen....verstanden?", erwiderte das Ross und trottete auch näher heran. Stibbons sah total verstört rein und Mastra hob die Brauen. Lestara seufzte tief. "Eure Freundin ist untot! Und wenn wir die verdammte, scheiß Seele von diesem Blödmann von Raser nicht finden, dann ist sie es für IMMER!", rief die Vampirfrau aufgebracht. "Du sollst nicht fluchen, Lestara!", brummte der Rappe. "Oh, und wo müssen wir suchen?", brachte Mastra heraus. Lestara biss sich auf die Unterlippe und versuchte ihren Adrenalinspiegel zu senken. "In der Hölle?", hauchte Stibbons. Sie klatschte in die Hände. "Genau! Im Himmel ist er wohl kaum!", entgegnete sie und lächelte zufrieden. "Wir?", wiederholte Mastra etwas irritiert. Die Vampirfrau verdrehte die Augen und sah sie mit einem alles sagenden Blick an. "Lebende dürfen eigentlich nicht in die Hölle, aber TOD hat gesagt, ich soll euch schicken.", sagte Lestara. "Aber...wir wissen doch gar nichts. Wie eine Seele aussieht...und wir waren noch niemals da unten!", verteidigte Mastra sich und Stibbons. "Ihr werdet es schon merken....ich muss weiter. Ihr wisst gar nicht, wie viele Fehler in den letzten Sekunden passiert sind!", klagte Lestara und wedelte auffordernd mit der Hand. Stibbons und Mastra verschwanden prompt und der Leichnam von Wass lag alleine da. "Du hättest ihnen noch sagen können...", begann der Hengst. "Halt die Klappe, Thiu!", fauchte die Frau und machte noch einmal eine Handbewegung. Wass verwandelte sich in eine kleine Schildkrötenfigur. Lestara hob sie auf und steckte sie in die Tasche. Dann nahm sie eine Uhr und stellte die Zeit ein. "Mal gucken, wie lange sie brauchen!", sagte sie und schwang sich auf den Rappen. Zusammen donnerten sie in die Finsternis und verschwanden. "Sie kann es nicht lassen....", murmelte TOD und zog sich zurück. Mastra öffnete die Augen und sah sich um. Neben ihr lag Stibbons im Gras. Gras? Seit wann wuchs in der Hölle Gras? Und seit wann ist der Himmel dort blau, die Sonne scheint und Vögel fliegen vorbei? Sie stupste Stibbons an und er richtete sich blitzartig auf. "Wo-", begann er bevor er wieder ohnmächtig wurde. Mastra trat ihn in die Rippen und er rappelte sich wieder auf die Beine. "Wir sind tot. Im Himmel.", hauchte er und sah sich in der Traumlandschaft um. Inzwischen stellte sich das Sheriffmädchen vor, wie dann der Himmel war. Wurden dort Sklavenmärkte von Engeln angeführt? Menschen mussten arbeiten, damit die Feuer nicht ausgingen? Die Flügel der Todesengel waren feuerrot und Gott nur ein Tyrann? "Interessante Theorie...", murmelte eine raue Stimme und die beiden sahen sich erschrocken um. Ein alter Mann in einem abgetragenem Mantel und einem ziemlich langen, grauen Bart saß im Gras und spielte mit einem Grashalm. "Wer sind sie?", fragte Mastra prompt. "Ich bitte euch, schaut euch dieses Land an und dann sagt mir bitte, wo ihr seit. Denn dann könnt ihr euch jawohl auch denken, wer ich bin.", erklärte der Mann ohne aufzusehen. Stibbons fiel ohnmächtig nach hinten und das Sheriffmädchen fasste sich verzweifelt an die Stirn. Sie sah genervt zu ihm runter und trat ihn in die Seite. Stibbons schrie, sprang auf, prallte gegen etwas Unsichtbares und fiel wieder bewusstlos um. Mastra stöhnte und fragte sich, wie blöd man eigentlich werden konnte. Der alte Mann betrachtete das ungleiche Paar doch nun ziemlich irritiert. Anscheinend war auch er über Stibbons Anfall verwundert. "Irgendwann schneid ich dir einen Arm ab, wenn du wieder bewusstlos bist!", drohte Mastra. Stibbons begann sich hin und her zu rollen und murmelte Sachen wie "Ich bin tot.", "Oh, mein Gott, ich war tot...nein, ich bin...oder lebe ich?" oder auch "Verdammt!". Sheriffmädchen Kovjek war der Weißglut nahe als der alte Kerl eingriff. "Ihr seid nicht tot und ich bin auch nicht Gott...", beruhigte er sie freundlich und stand vorsichtig auf. Stibbons hielt inne und öffnete die Augen. Plötzlich sprang er auf und atmete tief ein. "Ich dachte schon...", murmelte er. "Du dachtest?!", fragte Mastra sarkastisch und ihr Freund sah sie völlig verwirrt an. "Ihr seid jetzt glaub ich exakt die Nummer Zehntausend, die hier landet. Lestara treibt gerne ihre Scherze mit Menschen.", erzählte ihnen der alte Mann, der sich im gleichen Moment in einen Falken verwandelte. Stibbons wich hinter Mastra zu rück, die ja eigentlich kleiner und jünger war, und starrte den Vogel an. Mastra Kovjek blickte den Falken ebenfalls fassungslos an. "Oh, tut mir leid...", begann der Falke und verwandelte sich sofort zurück. "Ich bin Sperlin, Hofmagier von Camelhort.", stellte er sich nun vor und verbeugte sich tief. Stibbons verfolgte die Verbeugung ziemlich misstrauisch und tat auf furchtlos. Das Mädchen murmelte etwas wie "Das war ja so klar." und sah ihn ungeduldig an. "Also, wie kommen wir nun hier raus? Und wie holen wir verdammt noch mal Wass zurück?!", zischte sie und der Mann begann mit der ewig langen Geschichte... Fourth Scene - Dead or alive?! "...und um hier heraus zu kommen, müsst ihr das Rätsel lösen. Danach kommt ihr zum Büro von Lestara und sie gibt euch eure Freundin zurück.", vollendete er seine Erzählung. Seine Zuhörer waren in tiefes Schweigen versunken, zumindest Mastra, denn Stibbons schnarchte leise. Sie stupste ihn in die Seite und räusperte sich laut. Der junge Mann schreckte auf und sah sie fragend an. Mastra schüttelte den Kopf, während sie in die Augen des ,unschuldigen' Rehs schaute. "Und das Rätsel?", fragte Stibbons prompt, um so zu tun, als wenn er alles mitgehört hatte. Eigentlich war ,Rätsel' sein einziger Anhaltspunkt. Der Alte beugte sich zu ihnen rüber und sie steckten die Köpfe zusammen. Er flüsterte ihnen das Rätsel zu und als er fertig war, verfielen sie in ein regelrecht melancholisches Schweigen. "Ich hab keine Ahnung....", brummte Mastra Kovjek betrübt nach einer Weile. Stibbons nickte nur still und wippte hin und her. "Dann sitzt ihr wohl für immer fest.", sagte Sperlin ohne großes Bedauern. Mastra fixierte den wippenden Stibbons und plötzlich fiel es ihr ein... Sie sprang auf, gab Stibbons einen Kuss und lächelte triumphierend. "Genial, Stibbons! Ich hätte nicht gedacht, dass du als erster drauf kommst! Aber du hättest es ruhig gleich sagen können!", rief der Magier grinsend und Stibbons versuchte seine Verwirrung zu verbergen. "Einf-", begann Mastra, doch bevor sie die Lobeshymne anfangen konnte, verschwamm der Raum um sie und sie standen plötzlich vor einer Tür. Die Aufschrift war völlig simpel. Falsch und Fehlerhaft Büro der Abteilungsleiterin Lestara Sperlin sah nach rechts und links. Ein schier unendlicher Gang erstreckte sich zu beiden Seiten. In sehr großem Abstand konnte man weitere Türen erkennen. Stibbons sah Mastra auffordernd an. Sheriffmädchen Kovjek streckte die Hand zum Türknauf, drehte ihn und zog die Tür auf. Der Raum war schwach beleuchtet und die Luft roch ein wenig nach Alkohol. Ein paar Pflanzen standen an den Seiten und an der Wand war ein schwarzer Schreibtisch mit einem gepolsterten Sessel dahinter. Niemand war im Raum. "Gruft bleibt Gruft. Wenigstens hat sie jetzt Pflanzen drin.", murmelte Sperlin und prüfte, ob die Pflanzen echt waren. Als die Tür plötzlich aufging, zuckten alle zusammen. Thiu knallte die Tür mit den Hinterhufen zu und nahm das Buch aus dem Maul. Seelenruhig setzte er sich in den Sessel (was für eine Vorstellung!) und ignorierte die Besucher. Gelangweilt las er in seinem Buch. Stibbons kniff die Augen zusammen. "1. Buch der Toten (A-J)", las er laut vor und der Pferdekopf schwankte über das Buch. Thiu glubschte sie etwas genervt an. "Ihr schon wieder, Sperlin.", sagte das Pferd abschätzend und klatschte das Buch auf den Tisch. "Ja, aber diesmal bin ich nicht dran schuld.", verteidigte sich der Magier und die anderen sahen ihn neugierig an. Er beugte sich zu ihnen. "Thiu ist äußerst intelligent. Er ist nicht nur das Pferd von Lestara, sondern auch der Stellvertreter. Er sieht aus wie ein Pferd, aber ich hab das Gefühl, als wenn mir irgendwas an ihm nicht normal vorkommt.", flüsterte er tiefgründig. "Also, ich finde es ja ziemlich unnormal, wenn ein Pferd sprechen, lesen und sitzen kann oder überhaupt denken!", knurrte Mastra Kovjek Sperlin an. Der Magier versank in ein nachdenkliches Schweigen und das Mädchen machte eine wegwerfende Bewegung. Die Tür öffnete sich diesmal nach innen. Sie knallte gegen die Wand, prallte etwas zurück und bliebt knarrend stehen. Niemand anderes als Lestara stand nun im Türrahmen und starrte mit einem düsteren Blick in den Raum. Stibbons lief es eiskalt den Rücken runter. Thiu schreckte hoch, viel samt Stuhl um und kam fluchend wieder auf die Beine. "Thiu...", begann Lestara mit süßer Stimme und der Hengst wich bis in die dunkelsten Ecken des Raumes zurück. Auch der letzte Funken von Freundlichkeit wich aus ihren Augen und sie wandte sich der Gruppe zu. Stibbons schluckte und verkrümelte sich hinter das Sheriffmädchen. "So, so. Wen haben wir denn da?", fuhr sie nach einer Weile fort und lief langsam zu ihrem Platz. Währenddessen hatte sie die Gruppe immer im Blick. Lestara blickte etwas geknickt auf den ramponierten Sitzplatz und winkte mit der Hand. Der Sessel verschwand und ein neuer schwarzer erschien leise. Sie ließ sich hinein fallen und faltete die Hände zusammen. Die Gruppe hatte das absolute Schweigen überfallen. "Ähm, ich hab ihnen nicht geholfen und ich hab ja eh nichts damit zu tun...also...kann ich ja gehen!", brachte Sperlin in überdurchschnittlicher Geschwindigkeit heraus und wollte durch die offene Tür fliehen. Lestaras Hand machte eine Bewegung zur Tür und sie schloss sich genau vor seiner Nase. Verzweifelt rüttelte er daran, aber die Tür war zu. "Sperlin, mein Lieber, ihr wollt mich schon wieder verlassen?", entgegnete sie und lächelte gekünstelt. Der Magier biss sich auf die Unterlippe. "Wir wollen sofort Wass zurück!", forderte Mastra Kovjek todesmutig und funkelte Lestara an. Die Abteilungsleiterin bückte sich kurz und zog unter dem Tisch eine Tasche hervor. Sie schmiss sie herzlos auf den Tisch und sah das Mädchen auffordernd an. Mastra schluckte und schielte zu Stibbons. Der junge Wanderer erwiderte den Blick etwas irritiert. "Geh du zu ihr! Wass ist deine Freundin!", drängelte sie ihn. Stibbons Verstand meldete sich. "Hey, sie ist auch deine!", kam es frech zurück. "Ja, aber du hast sie gefunden!", erwiderte das Sheriffmädchen und starrte ihn bitter an. "Du wolltest unbedingt mit!", warf Stibbons ein und sah sie sauer an. Sperlin sah den zwei streitenden Freunden etwas ungeduldig zu. Lestara verdrehte die Augen und räusperte sich laut, als beide anfingen sich anzuschreien. Stibbons und Mastra sahen aufgebracht zu ihr. "Wenn ihr euch beruhigt habt...", sagte sie und schob die Tasche mit einem Finger noch weiter zum Tischrand. "...könnt ihr beide herkommen und eure Freundin aus der Tasche holen. Ich darf es nicht, so lauten nun mal die Regeln. Ansonsten heißt es dann noch, dass ich euch geholfen hätte!", fuhr Lestara trocken fort. "Wie kann sie in der Tasche sein?", fragte das Mädchen nun. "Verkleinerungszauber. Sie ist eine winzigkleine Schildkrötenfigur.", erklärte Sperlin kurz. Lestara stupste die Tasche noch einmal an und sie drohte zu Boden zu fallen. Stibbons warf sich heldenhaft darunter und fing sie auf. Die Abteilungsleiterin beugte sich über den Tisch und sah zu ihm runter. "Gut, damit wäre geregelt, wer von euch die Tasche nimmt.", sagte sie. Stibbons rappelte sich auf und umklammerte die Tasche wie einen heißgehüteten Schatz. "Nun hol die Figur schon raus!", zischte Thiu, der sich endlich wieder gefasst hatte und die Truppe loswerden wollte. Der junge Wanderer öffnete zögernd die Tasche und griff hinein. "Du könntest dich vielleicht noch auf deine Freundin konzentrieren...", schlug Lestara scheinbar geduldig vor. Stibbons tat das sofort. Seine Finger betasten plötzlich einen kleinen Gegenstand und er zog ihn heraus. Minischildkröte Wass. Er ließ die Tasche achtlos fallen und diesmal fing sie keiner auf. Doch statt aufzuprallen, verschwand sie kurz vor dem Aufprall. Die Blicke aller klebten aber an der Schildkrötenfigur. "Was jetzt?", fragte Stibbons fasziniert. "Ich weiß es nicht.", gab Lestara mit einem schuldbewusstem Blick zu. "Was?!", ächzte Sperlin. "Aber...aber...", stammelte Mastra sichtlich enttäuscht. "Die Rückverwandlungen übernimmt meistens TOD.", warf Thiu ein und Mastra sah ihn misstrauisch an. "Guck nicht so, du Kleinkind!", brummte der Hengst. Bevor Mastra die Chance zu einem Gegenargument ergreifen konnte, klopfte es an der Tür. Fünf Augenpaare fixierten das viereckige Stück Holz. "LESTARA, WENN DU SO FREUNDLICH WÄREST UND...", drang eine eisige Stimme durch die Tür und alle zuckten zusammen. Lestara flog fast vom Stuhl, konnte sich aber noch halten. Schnell deute sie auf die Tür und ein leise Klacken ertönte. Die Tür öffnete sich quietschend nach innen und die Augenpaar fielen auf TOD. Stibbons drückte starr vor Angst die kleine Wass an sich und Mastra versteckte sich mit Sperlin hinter ihm. Lestara hatte sich an ihren Sessel geklammert und Thiu hockte im Schatten der Ecke. TOD blickte sich neugierig um. Sein Blick heftete sich an die kleine Wass Figur und den grusligen Haufen. "Schon wieder Sterbliche in meiner Firma. Lestara, ich weiß, du machst das gerne, aber...", begann TOD. "Ich weiß, ich weiß! Alles klar, TOD! Kommt nicht mehr vor!", unterbrach die Vampirfrau ihn hastig. TOD rollte mit den blauen ,Augen' und schnippte. Stibbons spürte, dass Wass nicht mehr in seinen Händen lag. TOD hatte sie jetzt zwischen den knochigen Fingern. Alle außer Thiu sahen TOD gespannt an. "WAS IST? SOLL ICH DIE NATIONALHYMNE VON AIRLEN KLAPPERN?", fragte TOD genervt. Die Gruppe sah ihn etwas irritierte an, ging dann aber auf Sicherheitsabstand zurück. Er stellte die Figur auf den Boden, nuschelte einen ewig langen Spruch und wedelte dabei mit der Hand. Stibbons zog die Augenbrauen zusammen und versuchte die Worte aufzuschnappen. TOD war anscheinend schon fertig, denn er seufzte und verließ das Zimmer. Die Figur hatte sich nicht verändert. Mastra blickte total verstört rein und Sperlin stand nur blinzelnd da. Lestara starrte die Tür an. "Wass ist immer noch eine Figur. Er wollte sie doch zurück verwandeln.", sagte Stibbons trocken. Mastra sah ihn an. Sie wusste nicht, dass er auch so sein konnte. Die Tür ging schon wieder auf und TOD kam wieder hinein. Er schloss die Tür und bemerkte, dass ihn alle komisch ansahen. "ICH MUSSTE SCHNELL IN DIE CAFETERIA. MUSSTE MIR SCHON MEINE PIZZA SICHERN. IN DER PAUSE IST DA UNTEN DIE HÖLLE LOS!", erzählte ihnen TOD etwas angeschlagen. Mastra fasste sich an die Stirn und schüttelte murmelnd den Kopf. Sperlin brummte etwas wie "Typisch TOD." und verdrehte die Augen. TOD sah sie einen nach dem anderen an und zuckte dann die Schultern. Er trat gegen die Figur und Wass rollte ein Stück. Es knallte und sie wurden alle in eine Rauchwolke gehüllt. Alle husteten und warteten auf freie Sicht. "VERDAMMTE IDIOTEN! WO SEIT IHR DAMIT ICH EUCH UMBRINGEN KANN?!", keifte Wass durch den dicken Nebel. Stibbons zuckte zusammen, lächelte aber glücklich und umarmte vor Freude Mastra. Das Mädchen schrie kurz auf als er sie berührte, weil sie ja nicht wusste, wer das war. Sperlin hielt sich wie Lestara die Ohren zu. Sie hörten wie jemand die Tür öffnete und das Zimmer verließ. TOD, denn das Klappern war unüberhörbar. "Wass! Du lebst!", rief Stibbons und begann auf dem Boden kriechend, sie zu suchen. "Nein! Ich bin tot!", brummte die Schildkröte schlecht gelaunt. Das nächste woran sich jeder erinnerte, war, dass Lestara plötzlich geschrieen hatte und es eine Explosion gab. Irgendwie wurden sie alle weggeschleudert und fanden sich nun in einem Kornfeld wieder. Stibbons fasste sich am Kopf und sah sich um. Die anderen waren nicht weit von ihm entfernt aufgeschlagen. "Was ist passiert?", fragte Stibbons. Lestara tauchte aus einer Wand aus Gestrüpp auf und blickte ihn wutentbrannt an. "Du hast mich betatscht, du Perverser!", fauchte sie ihn an und gab ihm eine Ohrfeige. Sperlin lief zu Stibbons und half ihm auf. "Und? Was hast du gesehen?", flüsterte der alte Magier und der Wanderer sah ihn rotwerdend an. "Ich...ich...nichts!", stammelte Stibbons verwirrt. Mastra und Wass warfen sich alles sagende Blicke zu und Lestara sah die beiden ,Männer' abfällig an. "Ich werde euch im Auge behalten und wehe ihr dreht nur ein krummes Ding...", sagte die Vampirlady eiskalt und verschwand dann. "Hey, Stibbons, lass uns weiter gehen!", schlug Mastra vor. Stibbons nickte und verabschiedete sich von Sperlin. Der alte Magier sah dem komischen Trio lächelnd nach. Die hab ich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen, dachte er und machte sich auf den Weg zu Atoinne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)