Der verlorene Zwilling von abgemeldet (Zwei gleiche Schicksale werden getrennt (Erstmal zu...x.x)) ================================================================================ Prolog: Vorgeschichte - Wie alles begann... ------------------------------------------- "Miyo, schau mal, der komische Käfer hier!", rief ich meiner Zwillingsschwester vergnügt zu. "Guck mal, wie er krabbelt, er krabbelt schräg!". "Zeig mal.. ja, der krabbelt seitwärts... - Maaaamiiiii! Der Käfer hier ist ganz verwirrt!", rief Miyo unsrer Mutter zu. Die reagierte erst gar nicht. Sie saß auf einem Felsen und blickte gedankenverloren aufs Meer. Komisch, sowas macht sie doch sonst nie, dachte ich bei mir. Ein weiteres lautes "Maaaaaaamiiiii" meiner Schwester schien sie jedoch aus ihrer Trance erwachen zu lassen. "Ja, was ist los? Tut mir leid, ich war gerade etwas abgelenkt...", meinte sie dann und wischte sich schnell über die Augen. Komisch. Miyo schien das alles allerdings nicht zu stören, sie zeigte nochmals auf den Käfer und schaute Mama mit großen Fragezeichenaugen an, als die antwortete, dass das ein Krebs sei. "Was ist denn ein Kräpps?", quäckte sie laut. Mama antwortete: "Ein Tier, das im Meer lebt. Siehst du die großen Zangen? Damit kann er gemein zwicken!". Achso, deswegen hatte ich noch nie einen Krebs gesehen. Ich war davor noch nie am Meer gewesen. Auch wenn unser Dorf nur wenige Kilometer entfernt von der Küste lag und Miyo und ich schon 7 Jahre alt waren. Immer wenn wir zum Meer hatten gehen wollen, hatte Mama uns mit ganz traurigen Augen zurückgehalten. Heute war sie das erste mal mit uns hierher gegangen, an die Küste, weil wir sie einfach nicht mehr in Ruhe gelassen hatten. Und jetzt saß sie so traurig da! "Mama, was hast du nur? Was ist los? Warum bist du so traurig?", fragte ich sie schließlich. "Ach Mai... ach Mai... das verstehst du noch nicht, dazu bist du noch zu klein...", meinte sie dann, und eine Träne trat in ihr Auge. Mir war reichlich unwohl, und ich machte mich lieber wieder daran mit Miyo Krebse einzufangen. Trotzdem ließ mir das keine Ruhe. Später gingen wir wieder ins Dorf zurück. Es lag friedlich da wie immer, die Weiden auf den Hügeln drumherum wiegten sich sanft in der Meeresbriese. Eine unendliche Ruhe lag über dem Dorf. Irgendwas an dieser Ruhe beunruhigte mich. Wo war Hikaris laute Stimme, die frisches Obst und Gemüse anbot? Wo war das Geschnatter der Hühner im Garten von Midori? Auch unserer Mutter schien das aufgefallen zu sein. Mit scharfer Stimme fuhr sie uns an: "Bleibt hier! Versteckt euch im Gebüsch! Ich schaue nach, was los ist!" "Aber Mama!", rief ich ihr hinterher, doch schon war sie zwischen den Häusern verschwunden. Lange war es still. Sogar die Brise hatte aufgehört zu wehen. Mir kam es vor, als hätte die Zeit ihre Aufgabe vergessen. Ich wollte, dass unsere Mutter zurückkam! Doch es geschah weiterhin nichts. Plötzlich riss mich ein gellender Schrei aus meinen trüben Gedanken! Das war eindeutig Mama gewesen! "Mai!", kreischte Miyo. "Mai, Mama, muss etwas passiert sein! Ich muss ihr helfen!". "Miyo! Nein! Mama hat gesagt wir sollen hier warten!", machte ich meiner Schwester eindringlich bewusst, auch wenn ich am liebsten selbst aufspringen und Mama zu hilfe kommen wollte! "Nein, ich muss ihr helfen! Du bleibst hier und hälst die Stellung!", rief Miyo mit eiserner Stimme und rannte davon. "Miiiiiiyooooooooo!!!!!!!!", kreischte ich und fing an zu weinen. Was passierte hier? Wenige Minuten später hörte ich erneut diesen Schrei, der mir fast das Herz stillstehen ließ. Aber diesmal kam er von zwei Personen, ganz eindeutig von Miyo und Mama! Und er klang viel näher als der vorherige. Verzweifelt saß ich in dem Gebüsch, hin und hergerissen zwischen zwei Möglichkeiten des Handelns, hierbleiben oder meiner Familie zu Hilfe eilen. Da tauchte plötzlich eine Horde Menschen auf. Es waren große Männer, mit Schwertern und Pistolen bestückt. Sie kamen aus der Richtung, aus der auch der Schrei gekommen war. Und da entdeckte ich auch meine Mutter und Miyo inmitten der bewaffneten Kerle.Sie waren aneinandergefesselt und wurden von zwei riesigen Männern vor sich hergeschupst. Ich wollte losschreien, auf die Kerle zurennen und ihnen das entreißen, was mir im Leben das wichtigste war, wollte mich kratzend und beißend auf sie stürzen und besann mich im letzten Moment jedoch auf meine mickrigen Muskeln im Gegensatz zu den gewaltigen, todbringenden Pistolen der Kerle. Sie kamen näher, und langsam konnte ich verstehen, was sie redeten. Sie grölten, betrunken und schupsten meine Mutter zwischen sich herum. "Na Minamoto, so trifft man sich wieder, ne?", raunzte sie ein besonders bulliger Kerl an, und bei näherem Hinsehen erkannte ich auf seinem schwarzen Kopftuch einen weißen Totenkopf mit zwei gekreutzten schwertähnlichen Flügeln dahinter. Der Totenkopf ähnelte einem Vogel mit spitzem gekrümmtem Schnabel. Piraten! Piraten hatten das Dorf überfallen! Sie hatten alles mitgenommen, deswegen war alles so still gewesen. Wahrscheinlich hatten sie alle getötet oder zu Geiseln genommen. Was haben sie nur vor? Und wieso hat der eine gemeint, er träfe meine Mutter ,mal wieder'? Der nach Alkohol stinkende Haufen ging an mir vorbei und ich hielt den Atem an, erhaschte einen letzten Blick auf meine Mutter und hatte das Gefühl, dass sie ihn erwiederte. Dann wurde es schwarz um mich. Kapitel 1: 8 Jahre später... ---------------------------- "Aiiiiii -", kommt es aus meinem Mund, meine Hand nähert sich blitzschnell dem Holzbrett, das ich vorher in die Luft geworfen habe, und schon kommt es in zwei Hälften zerlegt auf dem Boden an. Das ganze wiederholt sich ein paar mal, dann liegen mehrere sauber geteilte, gleich große Holzstücke zu meinen Füßen und ein paar Handgriffe später beginnt eine kleine Flamme auch schon sich durch das weiche Holz zu fressen; das Lagerfeuer brennt. Müde von dem langen Trainingstag halte ich meine zerschundenen Hände an das Feuer und betrachte den wolkenlosen Himmel. Ein Stern leuchtet besonders hell. Meine Mutter nannte ihn immer ,Iori', den Falkenstern. Nachdenklich bleibt mein Blick auf ihm ruhen. Meine Mutter, Miyo... wie es ihnen jetzt wohl geht? Ob sie noch leben? Meine Beine schmerzen. Seit dem Tag, an dem die Piraten unsere ganze Insel ihrer Bewohner beraubt hatten, habe ich trainiert. Tag um Tag, Nacht um Nacht, um mich den Pistolen der Zerstörer eines Tages stellen zu können. Kein Baum hält mir Stand, kein Berg ist zu hoch... und doch habe ich Angst. Angst um das Leben meiner Familie. Mit jedem Tag, der vergeht wird es unwahrscheinlicher, dass es sie noch gibt. Und doch... ein Geräusch im Gebüsch lässt mich aufschrecken. Nicht schon wieder ein hungriges Wildschwein, schießt es mir durch den Kopf, und schon möchte ich nach dem Schwert greifen, das ich in einem der verlassenen Häuser des beraubten Dorfes gefunden habe, als ein schwarzer Vogel aus dem Strauch in den Himmel emporsteigt. Mein Magen knurrt. Langsam öffne ich den Lederbeutel an meinem Gürtel. Ein paar getrocknete Pilze, Nüsse, ein paar Kräuter. Beim Gedanken an ein saftiges Stück Fleisch läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nein, das tust du nicht, rufe ich mir ins Bewusstsein. Seit deinem ersten Tag in der Wildnis achtest du darauf, kein Tier zu töten, außer es ist Notwehr. Bleibe dabei. Seufzend wende ich meinen Blick von meinem Schwert ab und richte ihn wieder auf meine Essensvorräte. Ein getrockneter Pilz wandert langsam in meinen Mund. Es fühlte sich an, als würde ich auf Gummi herumbeißen. Meine Hand wanderte wieder in den Beutel. Sie zerbröckelt mühelos die Schale einer Nuss und pult den Kern heraus. So kann das nicht weitergehen, denke ich bei mir. Ich muss etwas unternehmen. Hier stellt sich mir kein Hindernis mehr in den Weg, ich habe einen starken Willen, ein eisernes Schwert und zerstörerische Kamptechniken. Ich muss endlich diese heimtückischen Piraten finden! Aber wo soll ich nur suchen? Über diesem Gedanken falle ich in einen tiefen Schlaf. Die Sonne weckt mich. Sofort stehe ich auf den Beinen und möchte mit meinem gewohnten Morgentrainingsprogramm beginnen, als sich wieder der Gedanke an die Suche nach meiner Mutter und Miyo meldet. Ich muss etwas ändern, das kann nicht so weitergehen. Sofort mache ich mich auf den Weg zur Küste, von Baum zu Baum springend, später durch die weite Ebene des Tales laufend, in der mein Heimatdorf liegt. Moos und Kletterpflanzen bedecken inzwischen die Häuser. Alles liegt unter einem Mantel der Stille begraben. Schnell gehe ich weiter. Wenig später erreiche ich die Küste. Das endlos weite Meer liegt vor mir, sanfte Wellen gleiten darüber hinweg. Wie soll ich hier nur wegkommen? Diese Frage scheint unbeantwortet bleiben zu sollen. Keine innere Stimme flüstert mir die Lösung dieses Problems, auch mein treues Schwert hat anscheinend nicht die Absicht das Meer zu teilen, wo seine scharfe Klinge doch sonst alles gradlinig in zwei Hälften zerlegt. Ich streife ein bisschen umher, dringe hier und da ein Stück ins Gebüsch ein, was allerdings keinen großen Sinn macht. Schließlich entscheide ich mich, einmal um die Insel herumzuschwimmen. Vielleicht verbirgt sich irgendwo ein nützlicher Gegenstand, der mich weiterbringt. Ich steige in das lauwarme Wasser - es ist Sommer - und beginne mit dem umrunden der Insel. Sie ist groß, sehr groß, mein Vorhaben wird vielleicht einige Tage dauern, aber die Hoffnung, dass es mich weiterbringen könnte, macht mich stark. Nichts als glatte Felswände ziehen an mir vorrüber, dann wieder ein Stück flaches Grasland, das ich sicher schon tausendmal durchlaufen habe. Wieder steile Felswände, mächtige Klippen - und eine Grotte. Ein dunkler Eingang gähnt unter einem mächtigen Vorsprung. Zügig schwimme ich darauf zu, voller kribbelnder, aufregender Anspannung; von Angst keine Spur. Schnell klettere ich die paar Meter Felsen bis zum Höhleneingang empor und betrete die stille Grotte. Dunkelheit umgibt mich. Ich warte ein paar Sekunden, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben und dringe tiefer in die Höhle ein. Ich sehe scharf, seit 8 Jahren habe ich versucht meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen - es hat sich gelohnt. Felswände um Felswände, Schritt um Schritt nähere ich mich dem Ende der Grotte. Sie geht nicht tief in den Berg hinein, meine Stimme erzeugt kaum ein Echo. Plötzlich stoße ich mir das Bein an etwas holzigem, keinem Stein. Angestrengt versuchen meine Augen zu erkennen, um was es sich handelt. Für einen Augenblick steht mein Herz vor Freude still: ein Boot, ein Holzkahn; ich habe wahrhaftig gefunden, was ich gesucht habe. Mühelos ziehe ich meine Entdeckung zum Ausgang der Höhle und lasse sie vorsichtig ins Wasser hinuntergleiten. Sogar Ruder sind dabei, wie ich ein paar Minuten später feststelle, nachdem meine Augen sich wieder an die hellen Strahlen der Sonne gewöhnt haben. Schließlich springe ich hinab in das Boot und beginne zu rudern, weg von der Insel, denn es gibt nichts mehr, was mich dort noch hält. Kapitel 2: Yuki --------------- Hitze. Hitze pur. Kein Land in Sicht. Das einzige, was ich habe ist ein knurrender Magen. Und eine ausgetrocknete Zunge. Erschöpft lasse ich das Ruder sinken. So kann das nicht weitergehen. Zwei Tage schon irre ich ohne Ziel auf dieser riesigen, blauen Wüste umher. Ich kann nicht mehr. "Miyo...", komm es krächzend aus meinem Mund. Dann fallen mir die Augen zu. Ich bin am Ende. Ein paar Stunden später wache ich durch einen kräftigen Ruck wieder auf. Land! Mein Boot ist auf Land gestoßen! Vor mir liegt eine breite Bucht. Grobkörniger Sand knirscht unter meinen Füßen,während ich über den Strand laufe. In der Ferne sehe ich grüne Sträucher und Bäume... und ein Dorf! Ich beginne zu laufen, schneller, schneller, die Müdigkeit vergessend, immer näher dem Dorf zu, das vor meinen Augen verschwimmt. Jetzt nicht aufgeben, gleich ist es geschafft! Ich strecke meine Hand aus, berühre einen der Bäume und entdecke eine kleine Quelle im Gebüsch. Sofort stürze ich darauf zu und vergesse alles um mich herum. Das einzige was zählt ist das langersehnte Wasser. Endlich ist mein Durst gestillt und ich stehe langsam wieder auf. Vor mir liegt eine weite Ebene mit vereinzelten Häusern. In der Ferne kann ich Stimmen hören. Vielleicht ein Markt. Zügig mache ich mich auf, aufgeregt, da ich das erste mal seit 8 Jahren wieder Menschen treffen würde. Ich komme den Stimmen immer näher, laufe immer schneller... - und stoppe aprupt ab. Aus heiterem Himmel war mir ein Mädchen in den Weg gesprungen, ungefähr in meinem Alter, mit orangenen Haaren und einer Menge Sommersproßen im Gesicht. Instinktiv ziehe ich mein Schwert und beobachte sie scharf. Das Mädchen grinst mich frech an. "Die Turmleute haben uns schon von einer Fremden erzählt, die auf unser Dorf zukommt. Wie heißt du?" Überrascht schaue ich sie einen Moment an, dann erwidere ich etwas entspannter: "Ich bin Mai. Was ist das für ein Dorf?" "Du scheinst nicht allzu viel mit Menschen zu tun haben. Du benimmst dich wie ein Tier, das immer auf der Hut ist. Ich bin Yuki, die Tochter der berühmten Forscherin Amaya.", erzählt das Mädchen weiter. "Amaya? Wer ist das?", frage ich verwirrt. "Du kennst sie nicht?" Das Mädchen schaut mich bestürzt an. "Sie war dem Rätsel um die Teufelsfrüchte auf der Spur und hat es fast gelöst. Bis sie eines Tages auf einer ihrer Forschungsreisen... verschwunden ist." Yuki blickt traurig zu Boden. "Oh, das.. das tut mir leid.", antworte ich nicht recht wissend, wie ich mich verhalten soll. "Du musst verstehen, dass du der erste Mensch bist, mit dem ich seit 8 Jahren rede." Entschließe ich mich die Wahrheit zu erzählen. Zwei große Augen blicken mich daraufhin an. Schließlich beginne ich die ganze Geschichte zu erzählen, da ich sie endlich einmal loswerden will. Yuki hört die ganze Zeit aufmerksam zu. Nachdem ich geendet habe meint sie: "Also so eine tolle Lebensgeschichte habe ich nicht zu erzählen. Allerding kann auch ich sehr gut mit einer Waffe umgehen, mit meinem Bogen und den Pfeilen." Stolz zeigt sie mir ihre fein gearbeiteten Waffen. "Ich wollte auch schon immer auf die Suche nacht meiner Mutter gehen, habe es mich aber nicht getraut. Was ist dein Ziel?", fragt sie mich dann. "Die Grand Line", antworte ich. "Ich halte es für sehr wahrscheinlich dass die Entführer meiner Mutter und Miyos sich dort aufhalten. Ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer, wo ich sonst suchen soll." "Jah.." gedankenverloren streicht sich Yuki eine ihrer roten Locken aus dem Gesicht. "Das Ziel habe ich auch. Auf irgendeiner der Inseln dort ist meine Mutter verschwunden...". Ein flüchtiger Gedanke geht mir durch den Kopf. Dasselbe Ziel.. nein. Oder doch? "Yuki, da wir das selbe Ziel haben, und uns offenbar gut verstehen und ergänzen.. naja, ich.. ich wollte dich fragen, ob du nicht mit mir losziehen möchtest. Wir können unseren eigenen Zielen gemeinsam nachgehen. Ich bin so glücklich, endlich wieder Menschen getroffen zu haben, dass ich nicht einfach wieder so gehen möchte, wie ich gekommen bin." "Eine geniaaale Idee! Etwas ähnliches wollte ich dich auch schon fragen!", ruft Yuki mit glänzenden Augen aus. Ich kann mein Glück kaum fassen. Vor wenigen Stunden trieb ich noch hoffnungslos auf dem Meer, und jetzt habe ich jemanden, der mir auf meiner Suche helfen will. "Ach Yuki!", bricht es aus mir heraus, und ich verliere meine Schüchternheit vollkommen. Ich falle ihr einfach in die Arme. Überrascht entfährt der ein kurzer Schrei. Dann fängt sie an zu lachen. "Für eine, die 8 Jahre allein war bist du doch recht aufgeschlossen!", meint sie dann. "Nunja, ich war schon immer ein temperamentvolles Kind, da gehört Aufgeschlossenheit einfach dazu!", antworte ich grinsend. Ich könnte die ganze Welt umarmen! Ich habe eine Freundin! Nach 8 einsamen Jahren bin ich zum ersten Mal wieder richtig glücklich! Ein wenig später haben wir ein wenig Proviant zusammen und ich einen vollen Magen. Die Dorfbewohner haben sofort für mich gesorgt, als sie mich sahen. Sogar ein paar frische Klamotten habe ich bekommen. Bereit zum Weggehen verabschiedet Yuki sich schließlich von den Dorfleuten, wobei auch ein paar Tränen vergossen werden. Dann steigt sie zu mir ins Boot. "Schnell, los geht's. Ich möchte hier ganze schnell weg, sonst bekomme ich noch Heimweh", meint sie halb lachend, halb weinend. Schnell winke ich den Dorfbewohnern nochmal zu, dann beginne ich zu rudern. Und wieder geht die Reise weiter; diesmal jedoch eindeutig besser vorbereitet. Voller Spannung sitzt Yuki neben mir. "Was denkst du, in welche Richtung wir fahren müssen? Wir haben doch gar keinen Plan, nichtmal einen Kompass!", meint sie schließlich. "Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.", antworte ich nachdenklich, "aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht genau, wie das weitergehen soll. Das einzige was ich weiß ist, dass wir uns auf dem East Blue befinden." "Na das ist aber viel", meint Yuki zweifelnd. "Denkst du wirklich, dass wir so weiterkommen? Mal ehrlich, vielleicht hätten wir uns wenigstens eine Karte mitnehmen sollen." "Daran habe ich gar nicht gedacht", entgegne ich stirnrunzelnd. "verlassen wir uns auf meine Nase." Daraufhin mustert mich Yuki erstmal schief und fängt dann sofort wieder an zu lachen. "Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen.." Die Stunden vergehen, bald werden Tage daraus. Unser Boot richtet sich weiterhin nach meiner Nase, oder besser gesagt nach der Strömung. Das Proviant nimmt ab, und Yukis freche Stimme ist auch immer weniger zu hören. Bald ist wieder alles still, nur das Plätschern des Meerwassers unter dem Boot ist zu hören. "Wann kommt wieder mal eine Insel?", gibt Yuki müde von sich. "Weiß nicht...", erwidere ich schlaff. Ich habe Lust auf einen Sprung in das kühle Nass. Ich möchte meine Überlegung gerade umsetzen, als...- "Maiiii! Was ist das da? Ist das.. ist das...", entgeistert schaut Yuki gen Horizont. Langsam folge ich ihrem Blick.. "Ein.. ein.. - ein Schiff!", rufe ich dann überrascht aus. "Yuki, ein Schiff! Wir werden zu ihnen an Bord gehen! Vielleicht nehmen sie uns mit!" Schnell packe ich die Ruder und beginne auf das Schiff zuzusteuern. Egal welche Sorte Schiff es ist, denke ich bei mir, hauptsache ein Schiff! Wir kommen immer näher. Und jetzt kann ich die Flagge erkennen. "Du, Yuki, das sind.. das sind Piraten", versuche ich meine begeistert rumhüpfende Bottsnachbarin auf die schwarze Totenkopfflagge aufmerksam zu machen. Plötzlich ist sie wieder still. "Vielleicht sind es ja nette Piraten..." meint sie dann. "Wir können uns ja mal bei ihnen an Bord schleichen, einfach so, dass sie uns nicht bemerken. Was haben wir zu verlieren?", meint sie dann kläglich. "Yuki ich HASSE Piraten!", versuche ich ihr verzweifelt klarzumachen, doch sie nimmt mir die Ruder aus der Hand und lässt unser Boot dem Schiff immer näher kommen. Da sehe ich plötzlich ein Lichtblitzen vom Schiff her.. wie von einem Fernglas, das die Sonne spiegelt. "Sie haben uns schon entdeckt.", murmle ich dann leise. "Sie kommen auf uns zu!". Kapitel 3: Verschiedene Bekanntschaften --------------------------------------- Juhuu, zwei Kommis, danke! *g* Ich hatte einfach Lust weiterzuschreiben, also kommt hier schon der nächste Teil. Geht ein bisschen hoch her jetzt - hoffentlich haben die Charas keinen Schaden erlitten.. Viel Spaß beim Lesen! - Aniyu Erschrocken sieht mich Yuki an. "Woher weißt du das?" "Das Fernglas", entgegne ich. Stirnrunzelnd betrachte ich das immer näher kommende Schiff. Fliehen ist zwecklos, und ein anderes Schiff, das uns retten könnte ist nicht zu sehen. Was die Piraten wohl mit uns tun werden? Ich will gar nicht daran denken. "Hör zu", fahre ich Yuki scharf an, "Wir können nicht fliehen, sie werden uns an Bord nehmen. Wenn wir uns wehren werfen sie uns wahscheinlich ins Wasser und wir würden ertrinken. Also lassen wir erstmal alles über uns ergehen. Ich würde sagen, wir entscheiden das ganze einfach spontan." "Toller Plan", meint Yuki sarkrastisch. Zweifelnd sehe ich sie an. "Weißt du was besseres?" Sie schüttelt langsam den Kopf. Inzwischen ist das Schiff schon fast bei uns. Es sieht gar nicht aus wie ein Piratenschiff. An der Spitze prangt ein Schaafskopf und an Deck scheinen ein paar Büsche angeplanzt worden zu sein. Das ganze ziert die seltsame Piratenflagge - ein Totenschädel.. - mit Strohhut. Irgendwie kommt mir das ganze wie ein schlechter Witz vor. Yuki scheint es ähnlich zu gehen, sie schaut entgeistert zu dem Gefährt auf. Jetzt ist es ganz nah. Nur noch wenige Meter trennen uns von den Piraten. Gerade greife ich zu meinem Schwert, als unser Boot hochgerissen wird! Der gesammt Inhalt stürzt ins Meer, zusammen mit Yuki und mir. Ungläubig sehe ich zu der Nussschale empor, in der wir eben noch saßen. Sie hängt dem Anschein nach ein einem Angelhacken. Doch die Piraten scheinen bemerkt zu haben, dass sie nur das Boot erwischt haben, denn ein paar Augenblicke später kracht es ein paar Meter neben uns ins Wasser, was mit einer kräftigen Welle verbunden ist. Ich tauche ab. Plötzlich fällt neben mir noch etwas ins Wasser, ein großer, schwerer Hacken, an dem wahscheinlich eben noch das Boot hing. Mir fällt nichts besseres ein als mich daran festzuhalten und wenige Sekunden später durchbricht mein Kopf wieder die Wasseroberfläche. Ich atme kräftig durch. Langsam wird der Hacken nach oben gezogen. Yuki hatte anscheinend die selbe Idee wie ich, denn sie baumelt jetzt neben mir an der ,Angelschnur' oder besser gesagt dem ,Angeltau'. Immer näher kommen wir dem Deck des Schiffes, immer näher also den Piraten. Meine Hand tastet nach meinem Schwert, Yukis derweil nach Pfeil und Bogen. Wir sind beide bereit unser bestes zu geben. Die Kante ist noch wenige Zentimeter entfernt.. immer näher.. man kann schon Stimmen hören. - Ein kräftiger Ruck und wir kommen unsanft auf dem Bretterboden auf. Stille. "Sanji, kann man die essen?" "Halt den Mund Ruffy." "Dann essen wir eben die Orangen!" "Kommt nicht in Frage Zorro!!!!!" Entgeistert starre ich die sich gegenseitig anschreienden ,Piraten' an. Eine junge Frau, ein paar Jahre älter als ich verteidigt gerade die Büsche; es sind anscheinend Orangensträucher. Gerade spricht sie ein lang gewachsener, in schwarz gekleideter blonder Mann mit "Aber Nami Schatz" an, er scheint nicht viel älter als das Mädchen zu sein. ,Zorro', der Typ, der es auf die Orangen abgesehen hat trägt 3 Schwerter an seiner Hüfte, er zieht meine Aufmerksamkeit besonders auf sich. Neben ihm zeigt ein Junge mit Strohhut auf dem Kopf und ungefähr in meinem Alter immer wieder auf Yuki und mich und möchte uns anscheinend als Mittagessen verwenden, woraufhin ein komischer Typ mit krausem Haar ihm "Sei still, Ruffy" zuruft. "Öchöm", räuspert sich Yuki vernehmlich. Doch das scheint die ganze Bande anscheinend nicht zu stören, denn sie streiten munter weiter. Schließlich gehe ich auf den Schwert-Zorro zu und tippe ihm auf die Schulter. "Was ist?", fragt er, LEICHT genervt. "Ich hätte da nur ein paar kleine Fragen, unter anderem warum ihr gerade unser Boot kaputtgemacht habt, das ganze Proviant versenkt habt.. - " "Siehst du Lysop, ich hab doch gesagt ihr sollt das Boot weiter hochziehn, da war was zu essen drin!", unterbricht Strohhut-Ruffy mich maulend und schiebt die Unterlippe vor. "Ich habe nicht viel gesehn, das war sicher fast alles schon weg", entgegnet der der Kraushaarjunge. "Öchöm", wiederholt Yuki. Das Mädchen mit den roten Haaren steht immer noch schützend vor ihren Bäumen, fragt aber doch interessiert: "Was hattet ihr denn so dabei? Geld?" "Nein", antworte ich. "aber.. -" "NEIN RUFFY, MEINE ORANGEN WERDEN NICHT ANGERÜHRT!!!", keift das Mädchen alias Nami den Strohhut an. "Und jetzt mach dass du WEG KOMMST!!". "Ist ja schon gut.. SAAAANJI, angelst du weiter? Ich hab Hunger.", wendet sich Ruffy jetzt an den blonden jungen Mann. "Verdammt nochmal, angle doch selbst. Ja Nami Schatz, was ist denn???", entgegnet der und ist schon bei Nami angelangt, die sich inzwischen wieder mit Zorro rumschlägt. "Ich fühle mich auf irgendeine Art und Weise ignoriert", flüstert mir Yuki zu. "Und du bist sicher, dass du Angst vor Piraten hast??" "Meine Meinung beginnt langsam zu wackeln.", gebe ich ehrlich zu. "Probieren wirs auf die harte Tour." Ich tippe Lysop dem Kraushaar auf die Schulter und versuche ihn auf uns aufmerksam zu machen, doch er scheint anscheinend abgelenkt zu sein durch die Schwerter Zorros, die ihn gerade bedrohen. "Lysop ich warne dich, noch so ein Spiegelei in meinem Gesicht und du bestehst absofort aus Hackfleisch." "Schongut, schongut", meint der Angesprochene "Eigentlich wollte ich ja Diese Riesenseeschlange treffen, die gerade versucht hat unser Schiff.. -" "Lysop???" Langsam wird mir das zu bunt, kurzerhand ziehe ich mein Schwert und stelle mich zwischen Zorro und das zitternde Kraushaar. "Meine Herren, ich will sie ja nicht unterbrechen, aber dürfte ich sie fragen, was sie mit uns vorhaben??" "Geh zur Seite, ich muss grade mal was mit unserm Lügenkönig ausmachen.", antwortet Zorro, ohne auf mein Schwert zu achten. Das wiederum lässt mich innerlich kochen und ich beginne meinen Gegenüber mit dem Schwert anzugreifen. "So. lasse. Ich. Mich. Nicht. Behandeln. Ich. Verlange. Eine. Klare. ANTWORT!!", kommentiere ich meine Mannöver. Anscheinend scheint Zorro jetzt doch mehr an meinem Schwert interessiert zu sein, denn er lässt von Lysop ab und beginnt zu parieren. Ich höre Yukis Stimme im Hintergrund "Mai, verdammt, was soll das? Warum lässt du dich jetzt auf einen netten kleinen Schwertkampf ein??", doch ich achte nicht darauf und konzentriere mich voll und ganz auf die Schwerter meines Gegners. Genauer gesagt sind es drei, eins im Mund und je eins in den Händen. Aber einschüchtern kann mich das nicht, im Gegenteil, es macht den Kampf noch spannender! Mein Griff um das Schwert wird stärker, ich höre das Eisen aneinander schlagen. Er ist gut, er ist sehr gut, muss ich mir nach einer Weile eingestehn. Ja, er ist besser als ich, um einiges besser, gebe ich schließlich zu. Sein Schwert streift meinen Arm. Blut läuft ihn hinunter, was mich allerdings nicht im mindesten interessiert. Gerade will ich ein Täuschmannöver angehen, als.. "Genug gekämpft. Du bist gut, um nicht zu sagen sehr gut. Fabelhafte Schwertführung. Und du bist schnell. Aber leider nicht schnell genug." Er grinst mich frech an. Wütend wende ich mich ab. Arroganter Kerl! Inzwischen streiten sich Ruffy und Sanji über das Mittagessen. "Orangen" "Fisch" "Orangen!!" "Fisch!!" "Orangen!!!!!!" "Fisch!!!!!!" "ORANGEN!!!" "FISCH!!!!!" "Fisch", kommetiert Nami. "Ganz genau, Nami Schatz!" ereifert sich Sanji. Ruffis Unterlippe kommt noch mehr hervor. "Orangen haben wir aber, Fisch müssen wir erst fangen, und das dauert so lang!". "Ruffy hat recht", meint Zorro, "Die Orangen sind doch jetzt reif, warum soll man sie nicht ernten?" Er richtet sein Schwert auf eine der Orangen und holt aus um sie abzuhacken.. - "ZORROOO!!", keift Nami kochend. "Nicht schon wieder...", fleht Yuki.. ich gebe ihr im Stillen recht. Was für ein Chaos. Und das sollen Piraten sein?? "Schauen wir uns doch einfach mal auf dem Schiff um. Die scheint sowieso nicht zu interessieren was wir machen...", wende ich mich an Yuki. " Du hast Recht. Lass uns mal unter Deck gehen, den Lärm halte ich nicht mehr aus!", stimmt diese mir zu. Während an Deck noch weiter die Post abgeht ("Naaaami Schatz!!" "Woher kommt dieses Spiegelei?????" "RUFFI FINGER WEG VON DEN ORANGEN!!!" "Ich hab Hunger...") betreten Yuki und ich seufzend die Innenräume des Schiffs. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)